Das vorerwähnte Verfahren zur Herstellung von
Zahnbürsten
ist allgemein üblich.
Bei diesem vorbekannten Verfahren wird ein Bürstenkörper mittels Spritzgießen eines
Thermoplasten geformt, gegebenenfalls zur Ausbildung von speziellen
Funktionsbereichen und/oder elastischen Zonen mit weiteren thermoplastischen
Komponenten, beispielsweise einem thermoplastischen Elastomer umspritzt.
An dem so geformten Bürstenkörper, der
einen Griffstiel und einen Bürstenkopf
aufweist, werden Borstenbündel befestigt.
Hierzu können
nach der spritzgießtechnischen
Herstellung des Bürstenkörpers in
dem Bürstenkopf
ausgesparte Ausnehmungen mit Borstenbündeln unter Einbringung eines
metallischen Ankers bestopft werden. Alternativ ist es beispielsweise auch
möglich,
die Borstenbündel
vor der spritzgießtechnischen
Herstellung des Bürstenkörpers vorzubereiten,
indem die Borstenbündel
an ihrem befestigungsseitigen Enden zu einer Verdickung angeschmolzen
werden, wobei diesem Vorbereitungsschritt weitere Vorbereitungsschritte
vor- oder nachgeschaltet werden können, wie beispielsweise das Beschleifen
der Borstenbündel
und/oder das axiale Verschieben der das Borstenbündel bildenden Filamente zur
Erzeugung einer die nutzungsseitigen Enden der Filamente enthaltenden,
nicht planaren Hüllfläche. Die
derart vorbereiteten Borstenbündel
werden bei diesem alternativen Befestigungsverfahren in die den
Bürstenkopf
bildende Kavität
eines Spritzgießwerkzeuges
eingesetzt und bei der Ausbildung des Bürstenkörpers mittels Spritzgießen von
dem Thermoplasten umschlossen und bei Erstarren desselben in diesem
eingesiegelt.
Wie bereits vorstehend erwähnt, kann
der derart hergestellte Bürstenkörper durch
ein oder mehrere Komponenten umspritzt werden. Hierdurch können spezielle
Funktionsbereiche an dem Bürstenkörper, beispielsweise
Halteelemente oder elastische Zonen aus gebildet werden. Darüber hinaus
kann mittels Umspritzen auch eine Dekorierung des Bürstenkörpers vorgenommen
werden, d.h. es können
beliebig geformte Gestaltungselemente an dem Bürstenkörper ausgebildet werden, denen
mitunter auch eine über
das bloße
Design hinausgehende Funktion (z.B. Beeinflussung der Biegeelastizität bestimmter
Bereiche, Verbesserung der haptischen Eigenschaften) zukommt. Durch
Umspritzen mit einer weiteren, von dem Bürstenkörper abweichend gefärbten Komponente,
können
auch beispielsweise Schriftzüge,
wie die Marke der Bürste
an dem Griffstiel aufgebracht werden.
Es ist ferner bekannt, den wie oben
beschrieben hergestellten Bürstenkörper mittels
Heißprägen zu dekorieren.
Hierbei wird üblicherweise
ein Thermoplast im schmelzflüssigen
Zustand aufgebracht. Im Gegensatz zum Umspritzen mit weiteren unterschiedlich
gefärbten
Komponenten bietet das Heißprägen die
Möglichkeit,
mit relativ geringem apparativen Aufwand Kunststoffe unterschiedlicher
Einfärbung
und/oder unterschiedlichen haptischen Eigenschaften auf der Oberfläche des
Bürstenkörpers aufzubringen
und den Bürstenkörper auch
mit dreidimensional wirkenden Elementen zu dekorieren.
Bei einem alternativen vorbekannten
Verfahren erfolgt das Dekorieren des Bürstenkörpers mittels Tampondruck.
Dabei wird der zunächst
mittels Spritzgießen
hergestellte Bürstenkörper einer
Vorbehandlung unterzogen, bei der die Oberfläche des Bürstenkörpers speziell für die Aufnahme
der Druckerschwärze
vorbereitet wird. Nach dem Aufbringen der Druckerschwärze muss
der bedruckte Bereich der Bürste
nachbehandelt werden. Hierzu wird der bedruckte Bereich wärmebehandelt,
so dass die aufgebrachte Druckerschwärze unter definierten Bedingungen
rasch aushärten
kann, wodurch die alsbaldige Weiterverarbeitung und/oder alsbaldige
Verpackung der derart hergestellten Bürsten zur Entlastung der Produktionsmittel
begünstigt
wird.
Bei einem alternativen, gleichfalls
bekannten Herstellungsverfahren wird der mittels Spritzgießen hergestellte
Bürstenkörper mit
einer dekorierten Auflage versehen. Bei dem sogenannten Thermotransferdrucken
dient als Auflage eine Thermotransferfolie, die zuvor auf einem
Thermotransferdrucker bedruckt worden ist. Dieses vorbekannte Verfahren
ist jedoch auf eine ebene Dekoration des Bürstenkörpers im wesentlichen auf einer
Längsseite
des Bürstenkörpers beschränkt. Es
ist mit dem vorbekannten Verfah ren nicht möglich, den Bürstenkörper vollumfänglich zu
bedrucken. Darüber
hinaus ist die Durchführung
des Verfahrens relativ aufwendig, da zunächst die Thermotransferfolie
bedruckt werden muss, dann lagegenau relativ zu dem Bürstenkörper angeordnet
und schließlich
mit diesem dauerhaft verbunden werden muss.
Bei einer alternativen Ausgestaltung
wird auf den hergestellten Bürstenkörper eine
Schrumpffolie aufgebracht. Bei diesem vorbekannten Verfahren wird
zunächst
eine, die gewünschte
Dekoration aufweisende Schrumpffolie erstellt, die in Hülsenform ausgebildet
und regelmäßig lediglich über den Griffstiel übergestülpt wird.
Die so positionierte Hülse fährt dann
zusammen mit dem vorbereiteten Bürstenkörper durch
einen Wärmetunnel
und wird dort auf dem Bürstenkörper aufgeschrumpft.
Bei diesem vorbekannten Verfahren
stellt sich zum Einen das Problem, dass die Dimensionsänderung
durch Aufschrumpfen der Folie bei der Ausgestaltung des Motivs auf
der Folienhülse
berücksichtigt
werden muss. Darüber
hinaus muss auch bei diesem vorbekannten Verfahrensschritt zum Dekorieren
des Bürstenkörpers die
Folienhülse
exakt in Umfangsrichtung und axialer Richtung, bezogen auf den Bürstenkörper dimensioniert
werden, so dass die auf der Hülse
vorgesehenen Abbildungen exakt an der gewünschten Kontur des Bürstenkörpers zum
Liegen kommt. Hierbei ist zu beachten, dass der Bürstenkörper mitunter
in einer der Bildgestaltung entsprechenden dreidimensionalen Form ausgeformt
wird und die Lage der Folienhülse
dieser Form exakt angepasst sein muss. So werden heutzutage Kinderzahnbürsten, deren
Griffstiel figürlich
ausgebildet ist, mit einer Bildinformationen zu der Figur enthaltenen
Schrumpffolie dekoriert. Damit die Form des Bürstenkörpers und die Bildinformationen
der Schrumpffolie exakt zueinander passen, ist eine genaue Positionierung
der Schrumpffolie gegenüber dem
Bürstenkörper erforderlich.
Das Dekorieren mit einer Schrumpffolie weist den weiteren Nachteil
auf, dass der vordere, dem Bürstenkopf
benachbarte Rand der Schrumpffolie bei der Benutzung der so hergestellten
Zahnbürste
im Mundbereich als störend
empfunden wird.
Davon ausgehend liegt der vorliegenden
Erfindung das technische Problem zugrunde, ein verbessertes Verfahren
zum Dekorieren von Bürsten
anzugeben, welches sich insbesondere zum Dekorieren von kleineren
und mittleren Losgrößen eignet.
Zur Lösung des obigen Problems wird
mit der vorliegenden Erfindung das eingangs genannte Verfahren dadurch
weitergebildet, dass der Bürstenkörper mittels
Tintenstrahldrucker bedruckt wird.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass
mittels Tintenstrahldrucker der Bürstenkörper einer Zahnbürste ohne
vorherige Vorbereitung desselben dekoriert werden kann. Die mit
dem Tintenstrahldrucker mögliche
Auflösung
an dem Bürstenkörper ist
sehr hoch und entspricht der Photoqualität. Darüber hinaus lässt sich
das erfindungsgemäße Verfahren
mit einer relativ einfachen Prozessführung realisieren. Die Positionierung
der zu bedruckenden Zahnbürste
relativ zu dem Druckkopf kann beispielsweise auf einfache Weise über einen
Anschlag erfolgen, der eine exakte Zuordnung der Position der Zahnbürste relativ
zu dem Druckkopf des Tintenstrahldruckers erlaubt. Mittels Tintenstrahldrucker kann
die Zahnbürste
in nur einem Arbeitsgang dekoriert werden. Gegenüber den vorbekannten Verfahren
bietet das Tintenstrahldrucken darüber hinaus den Vorteil, dass
beliebige Farbwechsel zwischen einander folgenden Zahnbürsten beim
Bedrucken vorgenommen werden können.
Die von dem Druckkopf des Tintenstrahldruckers abgegebenen Farben lassen
sich beliebig durch eine dem Drucker zugeordnete Steuereinrichtung
(Computer) variieren und kontrollieren. Da ferner beim Tintenstrahldrucken
die Farbe unmittelbar auf den Bürstenkörper aufgebracht wird,
fehlen an dem dekorierten Bürstenkörper kleine Absätze und
stufenartige Übergänge, die
bei der Anwendung des Thermotransferdrucks bzw. bei dem Dekorieren
mittels Schrumpffolie unvermeidbar sind. Aufgrund der geringen Bauhöhe lassen
sich Tintenstrahldrucker darüber
hinaus einfacher in bestehende Fertigungsstraßen zur Herstellung, Beborstung und
Verpackung von Zahnbürsten
bei vorheriger Bedruckung derselben integrieren.
Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Griffstiel in Umfangsrichtung vollumfänglich bedruckt. Hierzu wird
weiterhin bevorzugt die Zahnbürste
beim Bedrucken um ihre Mittellängsachse
gedreht, vorzugsweise um 360° umlaufend
gedreht. In dieser bevorzugten Ausgestaltung bietet das erfindungsgemäße Verfahren
erstmals die Möglichkeit, vollumfänglich an
dem Bürstenkopf
ein Motiv in Photoqualität
aufzubringen, ohne die mit dem Aufbringen einer Schrumpffolie einhergehenden,
vorstehend ausführlich
diskutierten Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet die Möglichkeit,
auch im Bereich des Bürstenkopfes
eine Dekoration vorzusehen, auch wenn der Bürstenkopf bereits mit Borstenbündeln besteckt
ist. Als Dekorieren im Sinne der vorliegenden Erfindung wird das Aufbringen
einer Verzierung auf die Oberfläche
des Bürstenkörpers verstanden.
Die Dekoration des Bürstenkörpers kann
einfarbig oder mehrfarbig erfolgen. Beim Dekorieren wird regelmäßig auf
den Bürstenkörper eine
Graphik aufgebracht. Selbstverständlich
kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
auf dem Bürstenkörper auch
ein Schriftzug aufgedruckt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich somit insbesondere in Kombination mit dem vorerwähnten Verfahren
zur Befestigung der Borstenbündel
durch Einbetten einer angeschmolzenen Verdickung an den befestigungsseitigen
Enden der Borstenbündel.
Bei diesem Befestigungsverfahren wird die Dekoration zwangsläufig an
einem Bürstenkörper vorgesehen,
der bereits die Borstenbündel aufweist.