DE10312660A1 - Raumbediengerät mit integrierter Raumtemperaturmessung - Google Patents

Raumbediengerät mit integrierter Raumtemperaturmessung Download PDF

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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Raumbediengerät (1) zur Messung der tatsächlichen Temperatur in Räumen (18) von Gebäuden, wobei ein Temperaturfühler (2) von Raumluft umströmt wird. Die Strömung wird durch ein im Raumbediengerät (1) befindliches Stützgebläse (3) erzeugt, wobei die Strömungsgeschwindigkeit der Raumluft um den Temperaturfühler (2) höher ist als die maximal auftretende Luftgeschwindigkeit in dem Raum, dessen Temperatur zu messen ist.

Description

  • Technisches Gebiet
  • Zur Regulierung der Temperatur in geschlossenen Räumen in Gebäuden werden Raumbediengeräte eingesetzt. Mit diesen Raumbediengeräten wird die Temperatur an verschiedenen Stellen im Raum gemessen, um so eine bedarfsgerechte Heizung oder Kühlung zu ermöglichen. Zur Regelung der Temperatur sind die Raumbediengeräte über einen Feldbus mit der Gebäudetechnik verbunden. So kann die Klimatisierung beziehungsweise Be- oder Entlüftung des Raumes z.B. über Zuluftschächte geregelt werden.
  • Stand der Technik
  • Derzeit werden zur Bestimmung der Temperatur in geschlossenen Räumen Temperaturfühler eingesetzt. Diese Temperaturfühler werden von der Raumluft konvektiv überstrichen, wobei die Temperatur der Luft gemessen wird. Aufgrund des Unterschiedes zwischen der gefühlten Temperatur und der gemessenen Temperatur werden bei unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten der Raumluft bei gleicher Temperatur unterschiedliche Temperaturen gemessen. Mit zunehmender Strömungsgeschwindigkeit der Raumluft nimmt die gemessene Temperatur ab. Durch diesen Effekt treten Fehlmessungen von bis zu +/- 8K auf. Das bedeutet zum Beispiel, dass bei einer gewünschten Raumtemperatur von 20°C der Temperaturfühler aufgrund von hohen Geschwindigkeiten der Raumluft, die beispielsweise durch Zugluft auftreten können, eine Temperatur von nur 12 °C misst, obwohl im Raum eine Temperatur von 20 °C herrscht. Das führt dazu, dass Warmluft zugeführt wird und somit die Temperatur im Raum weiter steigt. Andererseits kann aber auch, wenn keine Luftbewegungen im Raum auftreten, zum Beispiel eine Temperatur von 28°C gemessen werden, obwohl die tatsächliche Lufttemperatur im Raum nur 20°C beträgt. Das bedeutet dann, dass aufgrund der Temperaturmessung im Raum gekühlt wird und so die Temperatur weiter absinkt.
  • Aus DE 84 11 588.2 U1 ist eine Vorrichtung zur Temperaturerfassung von Fahrzeuginnenräumen, wie Abteile und Großräume von Reisezugwagen und Triebzügen, mit Lüftungsschlitzen, bekannt. Zur Erfassung der Istwerte der Temperatur unter wechselnden Bedingungen ist im Bereich der Lüftungsschlitze des Temperatursensors ein Kleingebläse vorgesehen, das einen kontinuierlichen Luftstrom erzeugt, der über den Temperatursensor geführt wird und somit eine unmittelbare Erfassung der Raumtemperatur ermöglicht.
  • DE 84 08 400.6 U1 beschreibt eine Heiz- bzw. Klimaanlage für Kraftfahrzeuge mit selbsttätiger Innenraumluft-Temperaturregelung, bei der die von einem Ventilator in den Innenraum eines Kraftfahrzeuges geförderte Innenraumluft im Sinne eines jeweils vorgebbaren Temperatur-Sollwertes unter Vermittlung eines Sensors temperierbar ist, der in einem Sensorraum zur Erfassung des jeweiligen Temperatur-Istwertes mit einem von einer Hilfsventilator-Anordnung aus dem Innenraum des Kraftfahrzeuges abgesaugten Hilfs-Luftstrom beaufschlagbar ist. Zur Bildung der Hilfsventilator-Anordnung wird das Lüfterrad des Ventilators außerhalb dessen eigentlichen Haupt-Luftstromes mit Zusatzschaufeln versehen, mit deren Hilfe der Hilfs-Luftstrom über einen gesonderten Luftkanal aus dem Kraftfahrzeuginnenraum über den Sensor absaugbar ist.
  • Nachteilig an den aus dem Stand der Technik bekannten Messverfahren zur Temperaturmessung ist, dass der Einfluss einer Änderung der Strömungsgeschwindigkeit der Raumluft nicht erfasst wird. Hierdurch kann es aufgrund sich veränderter Strömungsgeschwindigkeiten zu Temperaturfehlmessungen kommen.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu beseitigen.
  • Darstellung der Erfindung
  • Die erfindungsgemäße Lösung zur Messung der tatsächlichen Temperatur in Räumen von Gebäuden umfasst ein Raumbediengerät, in dem ein Temperaturfühler von Raumluft umströmt wird. In dem Raumbediengerät ist ein Stützgebläse angeordnet, das eine Strömung um den Temperaturfühler erzeugt, die höher ist als die maximale Strömungsgeschwindigkeit der Raumluft. Durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit wird gewährleistet, dass Änderungen der Strömungsgeschwindigkeit der Raumluft keinen Einfluss auf die Umströmung des Temperaturfühlers haben und somit der Temperaturfühler von einem konstanten Luftstrom umströmt wird.
  • Zur Vermeidung von Messabweichungen und Störgrößen, die durch unkontrollierte Luftverwirbelungen aufgrund variierender Strömungsgeschwindigkeiten hervorgerufen werden, befinden sich der Temperaturfühler und das Stützgebläse in einem zylinderförmigen Körper. Hierdurch wird gewährleistet, dass die über den Temperaturfühler geführte Luftmenge ausschließlich durch das Stützgebläse aufgebracht wird. Durch die Konstanz des Luftvolumenstromes, der durch das Stützgebläse bestimmt wird, wird die Gleichmäßigkeit der Temperaturmessung gewährleistet, unabhängig von Strömungen im Raum, die zum Beispiel durch das Öffnen oder das Schließen von Fenstern beziehungsweise Türen auftreten können.
  • Als Temperaturfühler können bei entsprechender Referenzmessstelle jegliche Thermoelementtypen eingesetzt werden. An Stelle eines Thermoelementes kann als Temperaturfühler auch ein Widerstandsthermometer, wie zum Beispiel ein PT100, eingesetzt werden. Bei Verwendung eines Widerstandsthermometers kann auf die Referenzmessstelle verzichtet werden.
  • Eine gleichmäßige Strömungsverteilung um den Temperaturfühler wird dadurch erreicht, dass der Temperaturfühler bevorzugt zentriert im zylindrischen Körper angebracht wird. Die bevorzugte Montage des Stützgebläses in einer Achse fluchtend hinter dem Temperaturfühler gewährleistet ebenfalls eine gleichmäßige Strömung. Weiterhin kann durch das Anbringen von Öffnungen vor oder hinter dem Stützgebläse ein Pulsieren der Strömung verhindert werden. Somit lassen sich Druckstöße abpuffern. Die Öffnungen werden bevorzugt in der Wandung eines Zylinders eingebracht, der das Stützgebläse innerhalb des Raumbediengerätes umgibt. Die Öffnungen können in jeder beliebigen Geometrie ausgebildet sein so z.B. rechteckförmig, quadratisch, oval, kreisrund und jede andere beliebige Geometrie.
  • Der zylindrische Körper zur Aufnahme von Temperaturfühler und Stützgebläse wird auf einer Grundplatine angebracht. Für eine Durchströmung des zylindrischen Körpers befinden sich auf der durch die Grundplatine abgeschlossenen Seite hinter dem Stützgebläse seitliche Öffnungen, durch die die Luft aus dem zylindrischen Körper austreten bzw. in den zylindrischen Körper eintreten kann. Auf der der Grundplatine gegenüber liegenden Seite ist der zylindrische Körper offen. Auf der Grundplatine befinden sich die Anschlüsse für den Temperaturfühler und eine Verbindung zu einem Feldbus, der als EIB-Bus, als LON-Bus oder als M-Bus ausgebildet sein kann, über den die Messgrößen an eine zentrale Gebäudetechnik übermittelt werden und so die Klimatisierung des Raumes geregelt wird. Weiterhin kann sich auf der Grundplatine ein Schaltrelais befinden, das das Stützgebläse im Messbetrieb einschaltet und ausschaltet, wenn mit dem Raumbediengerät keine Temperaturen aufgenommen werden. Bei einer zentralen Stromversorgung des Stützgebläses erfolgt die Spannungsversorgung ebenfalls über die Grundplatine. Neben der zentralen Spannungsversorgung ist für das Stützgebläse aber auch eine Eigenstromversorgung denkbar. Diese kann z.B. durch den Einsatz von Batterien oder Akkumulatoren erfolgen.
  • Damit die Luftströmung möglichst wenig gestört wird, befindet sich der Motor für das Stützgebläse entweder auf der Grundplatine und der Gebläserotor ist an einer mit dem Temperaturfühler fluchtend angebrachten Achse montiert oder der Motor wird durch Halterungen am zylindrischen Körper fluchtend mit dem Rotor gehalten. Das Gebläse kann ebenfalls in Strömungsrichtung gesehen vor dem Temperaturfühler angebracht werden oder seitlich des Temperaturfühlers angebracht sein. Wesentlich ist, dass der innerhalb des Raumbediengerätes angeordnete Temperaturfühler stets von einer Luftströmung angeströmt wird, deren Strömungsgeschwindigkeit über derjenigen liegt, die in dem Raum, in dem das stationär in Unterputz- oder Aufputztechnik angeordnete Raumbediengerät angeordnet ist, liegt.
  • Zur Strömungserzeugung kann das Stützgebläse entweder im Saugbetrieb oder im Druckbetrieb arbeiten. Bei Saugbetrieb tritt die Raumluft durch die der Grundplatine gegenüberliegende Öffnung in den zylindrischen Körper ein, wird über den Temperaturfühler durch das Gebläse gesaugt und tritt auf der der Grundplatine zugewandten Seite durch die Öffnungen in der Wand des zylindrischen Körpers wieder aus. Wenn das Stützgebläse im Druckbetrieb arbeitet, wird die Raumluft über die Öffnungen in der Wand des zylindrischen Körpers auf der Seite der Grundplatine angesaugt und durch das Gebläse über den Temperaturfühler geführt. Die Luft tritt auf der der Grundplatine gegenüberliegenden Öffnung aus dem zylindrischen Körper wieder aus.
  • Durch die Beschränkung der Ausmaße des Raumbediengerätes auf die Größe einer Unterputzdose lässt sich das Raumbediengerät sowohl als Unterputz- als auch als Aufputzmontageeinheit ausbilden. Die Verbindung der Grundplatine zu dem Feldbus, der die Verbindung zur Gebäudeleitzentrale sicherstellt, ermöglicht es, dass durch das Raumbediengerät zusätzliche Aufgaben wahrgenommen werden können. Hierzu kann an dem Raumbediengerät ein Sollwertsteller, der eine Raumtemperaturveränderung nach oben oder nach unten zulässt, ein Taster für eine höhere Heiz- oder Kühlleistung bei gleichem Luftvolumenstrom, ein Wählschalter für Hand- oder Automatikbetrieb mit Stufenschaltung und auch ein Display angebracht sein. Weiterhin besteht die Möglichkeit, das Raumbediengerät mit einem Stufen- oder Funktionsschalter oder einem Bewegungsmelder zu versehen, wodurch ein Betrieb des Raumbediengerätes nur bei Bedarf erfolgt.
  • Bevorzugte Einsatzgebiete des Raumbediengerätes sind Großraumbüros, Einzelbüros, Räume in Hotels, Klassenzimmer in Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser oder dergleichen; mithin jegliche Art von Gebäudetypen, seien sie gemäß des dezentralen oder zentralen Belüftungsprinzipes zur Belüftung der einzelnen Räume ausgelegt.
  • Hier können sich durch Öffnen und Schließen von Türen, insbesondere von Aufzugstüren Kältezonen im Raum ausbilden. Andererseits besteht auf der Fensterseite durch Sonneneinstrahlung eine Wärmezone. Durch den Einsatz des Raumbediengerätes und damit einer bedarfsgerechten Steuerung der Zufuhr von Heißluft oder Kaltluft kann ein gleichmäßiges Temperaturprofil im Raum erreicht werden. Zudem ist zur Einstellung des Raumklimas wichtig, dass sich das Raumbediengerät am Luftauslass von Gebläsen befindet, da sich insbesondere bei offenliegenden Lüftungsschächten durch Konvektion oder Wärmestrahlung die Temperatur der Luft im Lüftungsschacht zwischen Gebläse und Luftauslass ändert. Durch einen dezentralen Einsatz des Raumbediengerätes, d.h. es befinden sich mehrere Raumbediengeräte im Raum, kann der Raum durch entsprechenden Einsatz von Warmluft oder Kaltluft in verschiedene Temperaturzonen eingeteilt werden.
  • Zeichnung
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert.
  • Es zeigt:
  • 1 einen Schnitt durch ein erfindungsgemäß ausgebildetes Raumbediengerät,
  • 1.1 eine 1. Ausführungsvariante,
  • 1.2 eine weitere Ausführungsvariante einer erfindungsgemäß ausgebildeten Raumklimaeinheit mit quer angeströmten Temperaturfühler und
  • 2 einen Einsatz des Raumbediengerätes in einem Großraumbüro Ausführungsvarianten
  • 1 zeigt einen Schnitt durch ein erfindungsgemäß ausgebildetes Raumbediengerät.
  • In einem Raumbediengerät 1 befinden sich ein Temperaturfühler 2 und ein Stützgebläse 3. Das Stützgebläse 3 ist zentriert in einer Achse fluchtend hinter dem Temperaturfühler 2 angebracht. Neben der Montage fluchtend in einer Achse zum Temperaturfühler 2 kann das Stützgebläse 3 auch in einem beliebigen Winkel zum Temperaturfühler 2 angebracht sein. Weiterhin ist es möglich, das Stützgebläse 3 vor dem Temperaturfühler 2 zu montieren. Die Montage des Temperaturfühlers 2 und des Stützgebläses 3 erfolgt in einem zylindrischen Körper 6 mit der Länge l. Der zylindrische Körper 6 ist mit Hilfe einer Befestigungsplatte 7 auf einer Grundplatine 4 befestigt. Zur Montage der Befestigungsplatte 7, die z.B. _ aus Pertinax gefertigt sein kann, können als Befestigungselemente 8 Schrauben oder Nieten eingesetzt werden. Weiterhin kann die Befestigungsplatte 7 auch mit der Grundplatine 4 verklebt sein. Um bei einem Einsatz von elektronischen Bauteilen auf der Grundplatine 4 eine konvektive Kühlung der Grundplatine 4 zu ermöglichen, wird die Grundplatine 4 durch Abstandhalter 5 in einem Abstand h in der Unterputzdose 16 montiert.
  • Um eine gleichmäßige Strömung der Luft um den Temperaturfühler 2 zu gewährleisten und zum zusätzlichen Schutz des Temperaturfühlers 2, befindet sich die Spitze des Temperaturfühlers 2 innerhalb des zylindrischen Körpers 6. Die Luftströmung um den Temperaturfühler 2 wird durch einen Rotor des Stützgebläses 3 erzeugt. Der Rotor des Stützgebläses 3 wird mit einem Antrieb 10, der durch Halterungen 11 im zylindrischen Körper 6 befestigt ist, angetrieben. Neben der zentrierten Montage des Antriebes 10 durch die Halterungen 11 im zylindrischen Körper 6 kann der Antrieb 10 des Stützgebläses auch direkt an der Grundplatine 4 angebracht sein. In diesem Fall wird der Rotor des Stützgebläses 3 durch eine Achse, die zentriert im zylindrischen Körper 6 angebracht ist, angetrieben. Zur Vergleichmäßigung der Strömung um den Temperaturfühler 2 befinden sich entweder vor dem Stützgebläse 3 oder hinter dem Stützgebläse 3 oder vor und hinter dem Stützgebläse 3 Öffnungen 9, die zur Abpufferung von Druckstößen und zur Verhinderung von Pulsationen dienen. Diese Öffnungen können in Form von Wabenstrukturen als Strömungsgleichrichter ausgebildet sein. Weiterhin wären auch Drahtgeflechte als Strömungsgleichrichter denkbar. Bei einem Saugbetrieb des Stützgebläses 3 wird die Raumluft durch einen Lufteinlass 13 in das Raumbediengerät 1 eingesaugt. Die so dem Raumbediengerät 1 zugeführte Luft strömt durch eine Öffnung 22 in den zylindrischen Körper 6. Daran anschließend wird die Raumluft durch das Stützgebläse 3 über den Temperaturfühler 2 in den hinteren Bereich des zylindrischen Körpers 6 gefördert, wo sich Auslassöffnungen 17 befinden. Die Luft verlässt den zylindrischen Körper 6 durch die Auslassöffnungen 17. Hierdurch entsteht in der Unterputzdose 16 eine Strömung, die zur konvektiven Kühlung der Grundplatine 4 genutzt werden kann. Durch die Zufuhr von Raumluft über einen oder mehrere Lufteinlässe 13 in das Raumbediengerät 1 entsteht im Raumbediengerät 1 ein leichter Überdruck. Hierdurch wird die Luft zu einem oder mehreren Luftauslässen 14 gefördert und verlässt das Raumbediengerät 1 über die Luftauslässe 14. Zum Schutz des Raumbediengerätes 1 gegen Verschmutzung durch Staub und zur Verbesserung der optischen Erscheinung des Raumbediengerätes 1 ist das Raumbediengerät 1 durch einen Abdeckrahmen 15 abgedeckt.
  • Um die tatsächliche Temperatur der Raumluft zu messen, muss die Strömungsgeschwindigkeit der Raumluft im zylindrischen Körper 6, die durch das Stützgebläse 3 erzeugt wird, höher sein als die maximale Strömungsgeschwindigkeit der Luft im Raum. Durch eine so hohe Strömungsgeschwindigkeit der Raumluft um den Temperaturfühler 2 wird sichergestellt, dass Schwankungen in der Strömungsgeschwindigkeit der Raumluft keinen Einfluss auf die Strömung um den Temperaturfühler 2 haben. Eine Änderung der Strömungsgeschwindigkeit der Raumluft ergibt sich z.B. beim Lüften durch das Öffnen von Fenstern oder beim Betreten des Raumes beim Öffnen einer Tür. Ebenfalls werden allein durch Bewegungen Strömungen in der Raumluft induziert. 1.1 ist eine weitere Ausführungsvariante eines erfindungsgemäß aufgebauten Raumbediengerätes entnehmbar.
  • Im Unterschied zur in 1 dargestellten Anordnung befindet sich in der Darstellung gemäß 1.1 das Stützgebläse 3 in Strömungsrichtung gesehen vor dem Temperaturfühler 2; mithin sind gemäß der Darstellung in 1.1 im Vergleich zur Ausführungsvariante gemäß 1 die Positionen des Stützgebläses 3 und des Temperaturfühlers 2 vertauscht.
  • 1.2 ist eine weitere Ausführungsvariante der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Raumbedieneinheit zu entnehmen, bei der der Temperaturfühler quer mit einem konstanten, von einem Stützgebläse erzeugten Luftstrom angeströmt wird.
  • Aus der Darstellung gemäß 1.2 geht hervor, dass der innerhalb des zylindrischen Körpers 6 angebrachte Temperaturfühler 2 von einem diesen unmittelbar zugeordneten Stützgebläse 3 quer angeströmt wird. Dazu ist der den Temperaturfühler 2 und das Stützgebläse 3 umgebende zylindrische Körper 3 im Vergleich zu den Darstellungen gemäß der 1 bzw. 1.1 umgebende zylindrische Körper 6 in einem Winkel um 90° verdreht innerhalb des Raumbediengerätes 1 angeordnet. Der Zwangsluftstrom, mit dem der Temperaturfühler 2 mit einer Luftgeschwindigkeit angeströmt wird, die stets über derjenigen liegt, die maximal in einem Raum eines Gebäudes auftreten kann, tritt gemäß der Ausführungsvariante in 1.2 seitlich an einer oder beiden Seiten im Frontbereich des Raumbediengerätes 1 aus.
  • 2 zeigt Einsatzmöglichkeiten für ein Raumbediengerät in einem Großraumbüro.
  • In einem Raum 18, zum Beispiel einem Großraumbüro, können sich durch das Öffnen oder Schließen von Türen 20, insbesondere wenn sich hinter der Tür 20 ein Aufzugsschacht befindet, oder durch Einstrahlung von Sonnenstrahlen durch ein Fenster 19 verschiedene Temperaturzonen I, II, III ausbilden. Die vorstehend beschriebenen Ausführungen beziehen sich nicht nur auf Großraumbüros sondern finden gleichermaßen Anwendung auf Einzelbüros in Gebäuden, Hotelzimmer, Klassenräume von Schulen, Patientenzimmer in Krankenhäusern und dergleichen mehr.
  • Die Einstrahlung von Sonnenstrahlen durch das Fenster 19 führt zu einer Erwärmung der Luft im Raum 18. Hierdurch bildet sich in der Nähe des Fensters 19 eine warme Temperaturzone I aus. Auf der anderen Seite wirken insbesondere Aufzugsschächte als Kältebrücken. Hierdurch strömt durch das Öffnen von Türen 20 Kaltluft in den Raum 18. Auf diese Weise bildet sich eine kältere Temperaturzone III aus. Zwischen der warmen Temperaturzone I und der kälteren Temperaturzone III kann sich durch Vermischung der wärmeren Luft und der kälteren Luft eine weitere Temperaturzone II, in der eine angenehme Temperatur herrscht, ausbilden.
  • Durch mehrere Raumbediengeräte 1, die z.B. dezentral an den Wänden des Raumes 18 angebracht sind, können die einzelnen Temperaturzonen I, II, III erfasst werden. Hierdurch kann im gleichen Raum 18 an unterschiedlichen Stellen je nach Bedarf entweder gekühlt oder geheizt werden, um ein gleichmäßiges Raumklima zu erhalten. Ebenso ist es möglich, mitarbeiterspezifisch unterschiedliche Temperaturen in unterschiedlichen Bereichen des Raumes 18 einzustellen. Die Klimatisierung des Raumes 18 kann z.B. durch die Zufuhr von temperierter Luft durch Luftschächte 21, die sich vorzugsweise an der Decke 24 des Raumes 18 befinden, erfolgen. Um Luft mit der richtigen Temperatur in den Raum 18 zuzuführen, befinden sich in der Nähe von Auslassöffnungen 25 der Luftschächte 21 Raumbediengeräte 1. Die Temperaturerfassung nahe der Auslassöffnung 25 des Luftschachtes 21 ist notwendig, da sich insbesondere bei offen verlegten Luftschächten 21 durch konvektive Wärmeübertragung Temperaturdifferenzen zwischen der Luftkonditionierungseinheit, in der Regel ein Wärmeübertrager und Luftbefeuchter, und der Auslassöffnung 25 des Luftschachtes 21 einstellen. Durch die Positionierung des Raumbediengerätes 1 zur Regelung des Luftstromes durch den Luftschacht 21 wird gewährleistet, dass die Luft, die dem Raum 18 zugeführt wird, richtig temperiert ist. Die Regelung der Luftkonditionierung erfolgt in Abhängigkeit der gemessenen Werte der Raumbediengeräte 1 in der Gebäudeleitzentrale. Die Übermittlung der Werte der Raumbediengeräte 1 zur Gebäudeleitzentrale erfolgt in der Regel über ein Bussystem. Hierzu können LON-Busse, EIB-Busse, M-Busse oder Feldbusse eingesetzt werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Schnittstelle des Raumbediengerätes 1 zum Bussystem der Gebäudeleitzentrale passt.
  • Neben der dezentralen Positionierung der Raumbediengeräte 1 ist auch eine zentrale Positionierung eines einzelnen Raumbediengerätes 1 im Raum 18 denkbar. Bei der zentralen Positionierung des Raumbediengerätes 1 ist es allerdings nicht möglich, individuelle Temperaturzonen im Raum 18 einzustellen, sondern es kann nur ein gleichmäßiges Raumklima erzeugt werden. Der Vorteil der zentralen Positionierung des Raumbediengerätes 1 im Raum 18 liegt darin, dass der Montageaufwand und der Regelaufwand sehr viel niedriger sind als bei einer dezentralen Positionierung der Raumbediengeräte 1. Neben der geringeren Anzahl an Raumbediengeräten 1 können somit auch durch die stark vereinfachte Regelung des Raumbediengerätes 1 Kosten gespart werden. Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Raumbediengerät, welches einen mit einem konstanten Luftstrom angeströmten Temperaturfühler enthält, lässt sich sowohl in Gebäuden, die gemäß des zentralen Gebäudebelüftungskonzeptes belüftet werden einsetzen, wie auch an solchen Gebäuden, in denen ein dezentrales Be- und Entlüftungskonzept verwirklicht ist, einsetzen. Mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Raumbediengerät lässt sich eine nutzergerechte Temperaturmessung bzw. Temperaturerfassung in den einzelnen Räumen eines Gebäudes erzielen, so dass der Einfluss in den Gebäuderäumen auftretender Luftgeschwindigkeiten auf die Be- bzw. Entlüftungsregelung hinsichtlich der Temperierung des Be- bzw. Entlüftungs-Luftstromes eliminiert wird.
  • 1
    Raumbediengerät
    2
    Temperaturfühler
    3
    Stützgebläse
    4
    Grundplatine
    5
    Abstandhalter
    6
    Zylindrischer Körper
    7
    Befestigungsplatte
    8
    Befestigungselemente
    9
    Öffnung im zylindrischen Körper
    10
    Antrieb
    11
    Halterung
    12
    Leitung
    13
    Lufteinlass
    14
    Luftauslass
    15
    Abdeckrahmen
    16
    Unterputzdose
    17
    Auslassöfnung im zylindrischen Körper
    18
    Raum
    19
    Fenster
    20
    Tür
    21
    Luftschacht
    22
    Öffnung
    23
    Wand
    24
    Decke
    25
    Auslassöffnung
    I, II, III
    Temperaturzonen

Claims (19)

  1. Raumbediengerät zur Messung der tatsächlichen Temperatur in Räumen von Gebäuden, wobei ein Temperaturfühler (2) von Raumluft umströmt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömung durch ein im Raumbediengerät(1) befindliches Stützgebläse (3) erzeugt wird, und die Strömungsgeschwindigkeit der Raumluft um den Temperaturfühler (2) höher ist, als die maximal auftretende Luftgeschwindigkeit in dem Raum, dessen Temperatur zu messen ist.
  2. Raumbediengerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Temperaturfühler (2) ein Widerstandsthermometer, bevorzugt ein PT100 ist.
  3. Raumbediengerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Temperaturfühler (2) ein Thermoelement ist.
  4. Raumbediengerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich im Gehäuse des Raumbediengerätes (1) eine Grundplatine (4) zur Aufnahme der Temperatursignale des Temperaturfühlers (2) befindet.
  5. Raumbediengerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Temperaturfühler (2) zentriert in einem zylindrischen Körper (6) angebracht ist.
  6. Raumbediengerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützgebläse (3) hinter dem Temperaturfühler (2) in einer Achse fluchtend angebracht ist.
  7. Raumbediengerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützgebläse (3) im Saugbetrieb arbeitet.
  8. Raumbediengerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützgebläse (3) im Druckbetrieb arbeitet.
  9. Raumbediengerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützgebläse (3) mit Halterungen (11) am zylindrischen Körper (6) angebracht ist.
  10. Raumbediengerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (101 des Stützgebläses (3) an der Grundplatine (4) angebracht ist und der Rotor des Stützgebläses (3) an einer zum Temperaturfühler (2) fluchtenden Achse angebracht ist.
  11. Raumbediengerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatine (4) in einem Abstand h vom Boden der Unterputzdose (16) angebracht ist, so dass die Grundplatine (4) zur konvektiven Kühlung durch die Luftströmung umströmt wird.
  12. Raumbediengerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstelle der Grundplatine (4) zur Gebäudeleitzentrale entweder komplementär zum Ausschluss eines Feldbusses oder eines LON-Busses oder eines EIB-Busses oder eines M-Busses beschaffen ist.
  13. Raumbediengerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungsversorgung des Stützgebläses (3) über die Grundplatine (4) erfolgt.
  14. Raumbediengerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützgebläse (4) durch eine Eigenstromversorgung bevorzugt eine Batterie oder ein Akkumulator versorgt wird.
  15. Raumbediengerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Raumbediengerät (1) durch Unterputzmontage im Raum (18) befestigt wird.
  16. Raumbediengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Raumbediengerät (1) durch Aufputzmontage im Raum (18) befestigt wird.
  17. Raumbediengerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass sich im zylindrischen Körper (6) vor oder hinter dem Stützgebläse (3) Öffnungen (9) zur Abpufferung von Druckstößen und zur Verhinderung von Pulsation befinden, wobei bevorzugt Wabenstrukturen eingesetzt werden.
  18. Verfahren zur Kompensation von Messfehlern bei der Temperaturmessung in Räumen von Gebäuden, die durch unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten am Temperaturfühler (2) auftreten, dadurch gekennzeichnet, dass der Temperaturfühler (2) mit einer Raumluftströmung konstanter Geschwindigkeit, die durch ein hinter dem Temperaturfühler (2) befindliches Stützgebläse (3) erzeugt wird, umströmt wird, wobei die Geschwindigkeit der Raumluftströmung um den Temperaturfühler (2) höher ist, als die maximal auftretende Strömungsgeschwindigkeit, der Luft im Raum (18), dessen Temperatur gemessen wird.
  19. Verwendung des Raumbediengerätes (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17 zur Klimatisierung von Räumen (18), dadurch gekennzeichnet, dass zur individuellen Einstellung von Temperaturzonen (I, II, III) im Raum (18) Raumbediengeräte (1) dezentral angebracht werden und zur Regelung der Konditionierung der Zuluft an den Auslässen von Luftschächten (21) Raumbediengeräte (1) angebracht sind.
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