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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung selbstklebender Artikel aus mindestens einem Träger und
einer darauf aufgebrachten Haftklebstoffschicht, dadurch gekennzeichnet,
dass
- – der
Träger
mit einer strahlungshärtbaren
Zusammensetzung beschichtet wird,
- – die
Zusammensetzung Verbindungen A) mit im molaren Mittel 1 bis 5 radikalisch
oder ionisch polymerisierbaren Gruppen (kurz polymerisierbare Gruppe
genannt) und mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht unter
5000 g/mol enthält
und
- – die
Polymerisation dieser Gruppen anschließend durch Bestrahlung mit
energiereichem Licht durchgeführt
wird, so dass sich die Haftklebstoffschicht ausbildet und
- – es
sich bei mindestens 10 Gew.-% der Verbindungen A) um Monomere mit
einer polymerisierbaren Gruppe und einem tatsächlichem Molgewicht unter 1000
g/mol (kurz A1 genannt) handelt.
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Weiterhin betrifft die Erfindung
selbstklebende Artikel, insbesondere Schutzfolien, welche durch
dieses Verfahren erhältlich
sind.
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Selbstklebende Artikel, wie Etiketten,
Klebebänder
oder Schutzfolien werden üblicherweise
hergestellt durch Beschichten des Trägers, z.B. aus Papier oder
Polymerfolie, mit einem Haftklebstoff. Wesentlicher Bestandteil
der Haftklebstoffe ist ein Polymer als Bindemittel. Häufig handelt
es sich bei dem Polymer um einen wässrige Polymerdispersion. Bei
derartigen Polymerdispersionen ist ein nach dem Auftragen auf den
Träger ein
Trocknungsschritt erforderlich.
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In oder als Haftklebstoffe finden
auch Polymere Verwendung, welche frei von Wasser oder Lösemittel sind.
Diese Polymeren müssen
bei hohen Temperaturen als Schmelze aufgetragen werden.
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Gewünscht ist daher ein einfaches
Verfahren zur Herstellung selbstklebenden Artikeln. Bekannt ist
die Verwendung von strahlungsvernetzbaren Polymeren als Schmelzhaftklebstoffe,
z.B. aus
EP-A-346788 oder
EP-A-377199 . Auch
hier kann aber die Beschichtung nur bei hohen Temperaturen erfolgen.
Durch Bestrahlung mit energiereichen Licht erfolgt lediglich eine
Nachvernetzung.
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Bekannt ist aus
DE-A-19957900 die Verwendung
von strahlungshärtbaren
Massen zur Herstellung von Beschichtungen, wobei die Strahlungshärtung unter
Inertgas durchgeführt
wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
war daher ein einfaches Verfahren zur Herstellung von selbstklebenden
Artikel, insbesondere Schutzfolien. Die selbstklebenden Artikel
sollen gute anwendungstechnische Eigenschaften haben und insbesondere
auch frei sein von niedermolekularen Bestandteilen, welche bei der
späteren
Verwendung aus dem Klebstoff ausdiffundieren.
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Insbesondere soll sich das Verfahren
eignen zur Herstellung von Schutzfolien. Die Schutzfolien sollen sich
möglichst
rückstandsfrei
von Oberflächen
wieder ablösen
lassen, dazu ist im allgemeinen eine hohe Kohäsion in der Klebstoffschicht
erforderlich.
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Demgemäß wurde das eingangs definierte
Verfahren gefunden. Gefunden wurden auch selbstklebende Artikel,
insbesondere Schutzfolien, die durch dieses Verfahren erhältlich sind.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird der Träger
mit einer strahlungshärtbaren
Zusammensetzung beschichtet.
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Zur strahlungshärtbaren
Zusammensetzung:
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Die strahlungshärtbare Zusammensetzung enthält Verbindungen
A.
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Unter „polymerisierbare Gruppe" wird im folgenden
eine radikalisch oder ionisch vorzugsweise radikalisch polymerisierbare
Gruppe verstanden.
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Bevorzugte Verbindungen A enthalten
1 bis 4,5, bevorzugt 1 bis 3,5 und ganz besonders bevorzugt 1 bis
3 copolymerisierbare, ethylenisch ungesättigte Doppelbindungen (molares
Mittel) je Verbindung.
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Das gewichtsmittlere Molekulargewicht
Mw der Verbindungen A liegt bevorzugt unter
5000, besonders bevorzugt unter 3000 g/mol (bestimmt durch Gelpermeationschromatographie
mit Polystyrol als Standard und Tetrahydrofuran als Elutionsmittel).
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Bei Verbindungen A handelt es sich
zum Beispiel um (Meth)acrylatverbindungen, d.h. um Ester der Acrylsäure oder
Methacrylsäure.
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Als (Meth)acrylatverbindungen genannt
seien (Meth)acrylsäureester
und insbesondere Acrylsäureester
von mehrfunktionellen Alkoholen, insbesondere solchen, die neben
den Hydroxylgruppen keine weiteren funktionellen Gruppen oder allenfalls
Ethergruppen enthalten. Beispiele solcher Alkohole sind z.B. bifunktionelle
Alkohole, wie Ethylenglykol, Propylenglykol, und deren höher kondensierte
Vertreter, z.B. wie Diethylenglykol, Triethylenglykol, Dipropylenglykol,
Tripropylenglykol etc., Butandiol, Pentandiol, Hexandiol, Neopentylglykol,
alkoxylierte phenolische Verbindungen, wie ethoxylierte bzw. propoxylierte
Bisphenole, Cyclohexandimethanol, trifunktionelle und höherfunktionelle
Alkohole, wie Glycerin, Trimethylolpropan, Butantriol, Trimethylolethan,
Pentaerythrit, Ditrimethylolpropan, Dipentaerythrit, Sorbit, Mannit
und die entsprechenden alkoxylierten, insbesondere ethoxy- und propoxylierte
Alkohole.
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Die Alkoxylierungsprodukte sind in
bekannter Weise durch Umsetzung der vorstehenden Alkohole mit Alkylenoxiden,
insbesondere Ethylen- oder Propylenoxid, erhältlich. Vorzugsweise beträgt der Alkoxylierungsgrad
je Hydroxylgruppe 0 bis 10, d.h. 1 mol Hydroxylgruppe kann vorzugsweise
mit bis zu 10 mol Alkylenoxiden alkoxyliert sein.
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Als (Meth)acrylatverbindungen seien
weiterhin Polyester(meth)acrylate genannt, wobei es sich um die (Meth)Acrylsäureester
von Polyesterolen handelt.
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Als Polyesterole kommen z.B. solche
in Betracht, wie sie durch Veresterung von Polycarbonsäuren, vorzugsweise
Dicarbonsäuren,
mit Polyolen, vorzugsweise Diolen, hergestellt werden können. Die
Ausgangsstoffe für
solche hydroxylgruppenhaltige Polyester sind dem Fachmann bekannt.
Bevorzugt können
als Dicarbonsäuren
Bernsteinsäure,
Glutarsäure,
Adipinsäure,
Sebacinsäure,
o-Phthalsäure,
deren Isomere und Hydrierungsprodukte sowie veresterbare Derivate,
wie Anhydride oder Dialkylester der genannten Säuren eingesetzt werden. In
Betracht kommen auch Maleinsäure,
Fumarsäure,
Tetrahydrophthalsäure
oder deren Anhydride. Als Polyole kommen die oben genannten Alkohole,
vorzugsweise Ethylenglykol, Propylenglykol-1,2 und -1,3, Butandiol-1,4,
Hexandiol-1,6, Neopentylglykol, Cyclohexandimethanol sowie Polyglykole
vom Typ des Ethylenglykols und Propylenglykols in Betracht.
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Polyester(meth)acrylate können in
mehreren Stufen oder auch einstufig, wie z.B. in
EP 279 303 beschrieben, aus Acrylsäure, Polycarbonsäure, Polyol
hergestellt werden.
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Weiterhin kann es sich bei Verbindungen
B) z.B. um Epoxid- oder Urethan(meth)acrylate handeln.
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Epoxid(meth)acrylate sind z.B. solche
wie sie durch Umsetzung von epoxidierten Olefinen oder Poly- bzw.
Mono- oder Diglycidylethern, wie Bisphenol-A-diglycidylether, mit
(Meth)acrylsäure
erhältlich
sind.
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Die Umsetzung ist dem Fachmann bekannt
und z.B. in R. Holmann, U.V. and E.B. Curing Formulation for Printing
Inks and Paints, London 1984, beschrieben.
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Bei Urethan(meth)acrylaten handelt
es sich insbesondere um Umsetzungsprodukte von Hydroxyalkyl(meth)acrylaten
mit Poly- bzw. Diisocyanaten (s. ebenfalls R. Holmann, U.V. and
E.B. Curing Formulation for Printing Inks and Paints, London 1984).
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Die vorstehenden (Meth)acrylatverbindungen
können
jeweils auch funktionelle Gruppen enthalten, z.B. Hydroxylgruppen,
die nicht mit (Meth)acrylsäure
verestert sind
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Weitere Verbindungen A sind z.B.
ungesättigte
Polyester, welche insbesondere durch einen Gehalt an Maleinsäure oder
Fumarsäure
Doppelbindungen aufweisen und copolymerisierbar sind.
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Verbindungen A) bestehen zu mindestens
10 Gew.% aus Verbindungen A1.
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Besonders bevorzugt ist ein Gemisch
von Verbindungen A), welches zu mindestens 20 Gew.-%, insbesondere
zu mindestens 30 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt zu mindestens
40 Gew.-% oder 50 Gew.-% aus Verbindungen A1 besteht. Verbindungen
A können
auch ausschließlich
aus A1 bestehen.
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Als mögliche Verbindungen A1 seien
Monomere, ausgewählt
aus C1-C20-Alkyl(meth)acrylaten,
Vinylestern von bis zu 20 C-Atome enthaltenden Carbonsäuren, Vinylaromaten
mit bis zu 20 C-Atome, ethylenisch ungesättigten Nitrilen, Vinylethern
von 1 bis 10 C-Atome enthaltenden Alkoholen.
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Insbesondere sind Mischungen der
(Meth)acrylsäureester
geeignet.
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Vinylester von Carbonsäuren mit
1 bis 20 C-Atomen sind z. B. Vinyllaureat, -stearat, Vinylpropionat, Versaticsäurevinylester
und Vinylacetat.
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Als vinylaromatische Verbindungen
kommen Vinyltoluol a- und p-Methylstyrol, a-Butylstyrol, 4-n-Butylstyrol,
4-n-Decylstyrol und vorzugsweise Styrol in Betracht. Beispiele für Nitrile
sind Acrylnitril und Methacrylnitril.
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Als Vinylether zu nennen sind z.
B. Vinylmethylether oder Vinylisobutylether. Bevorzugt wird Vinylether von
1 bis 4 C-Atome enthaltenden Alkoholen.
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Als Verbindungen A1 bevorzugt sind
generell (Meth)acrylatverbindungen und insbesondere die C1- bis C10-Alkylacrylate
und -methacrylate, insbesondere C1- bis
C8-Alkylacrylate
und -methacrylate.
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Ganz besonders bevorzugt sind Methylacrylat,
Ethylacrylat, n-Butylacrylat, n-Hexylacrylat, Octylacrylat und 2-Etyhlhexylacrylat,
sowie Mischungen dieser Monomere.
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Weiterhin kommen auch polare Monomere
mit Isocyanat-, Amino-, Amid-, Epoxy-, Hydroxyl- oder Säuregruppen
als Verbindungen A1 in Betracht.
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Genannt seien z.B. Monomere mit Carbonsäure, Sulfonsäure oder
Phosphonsäuregruppen
(z.B. Vinylphosphonsäure).
Bevorzugt sind Carbonsäuregruppen.
Genannt seien z.B. Acrylsäure,
Methacrylsäure, Itaconsäure, Maleinsäure oder
Fumarsäure,
Acryloxypropionsäure.
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Weitere Monomere sind z.B. auch Hydroxylgruppen
enthaltende Monomere, insbesondere C1-C10-Hydroxyalkyl(meth)acrylate, (Meth)acrylamid
und Ureidogruppen enthaltende Monomere wie Ureido(meth)acrylate.
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Als weitere Monomere A1 seien auch
Mono(meth)acrylate von zwei oder mehrwertigen Alkoholen genannt,
z.B. Monoacrylsäureester
oder Monomethacrylsäureester
von Ethylenglycol oder Propylenglykol.
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Als A1 in Betracht kommen auch das
Umsetzungsprodukt von (Meth)acrylsäure und Monoepoxiden, z.B.
Phenylglycidether oder Versaticsäureglycidether.
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Als weitere Monomere seien darüber hinaus
Phenyloxyethylglykolomono-(meth)acrylat, Glydidylacrylat, Glycidylmethacrylat,
Amino-(meth-)acrylate wie 2-Aminoethyl-(meth-)acrylat genannt.
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In Betracht kommen insbesondere auch
N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylcaprolactam und N-Vinylformamid.
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Als Verbindungen A1 seien im übrigen auch
(Merh)acrylsäureester
von langkettigen Fettalkoholen z.B. mit 8 bis 30 C-Atomen oder (Meth)acrylsäureester
von alkoxylierten, insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen genannt.
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Bevorzugt haben Verbindungen A1 ein
Molgewicht kleiner 500 g/mol, besonders bevorzugt kleiner 300 g/mol.
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Soweit es sich bei Verbindungen A1
um polare Monomere handelt, bzw. polare Monomere im Gemisch mit
anderen Monomeren verwendet werden, übersteigt der Anteil dieser
polaren Monomere vorzugsweise nicht einen Wert um 10 Gew.%, bezogen
auf die Gewichtssumme von Verbindungen A) und Polymeren B).
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Die strahlungshärtbare Zusammensetzung besteht
vorzugsweise zu mindestens 5 Gew.-%, besonders bevorzugt zu mindestens
10 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt zu mindestens 20 Gew.-% und
insbesondere zu mindestens 30 oder 40 Gew.-% aus Verbindungen A.
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Die strahlungshärtbare Zusammensetzung kann
weiterhin Polymere B), welche durch radikalische oder ionische,
vorzugsweise radikalische Polymerisation erhältlich sind, enthalten.
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Zu den Polymeren B):
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Polymer B) ist vorzugsweise aufgebaut
aus radikalisch polymerisierbaren Verbindungen (Monomere).
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Vorzugsweise besteht das Polymer
zu mindestens 40 Gew.-%, besonders bevorzugt zu mindestens 60 Gew.-%,
ganz besonders bevorzugt zu mindestens 80 Gew.-% aus sogenannten
Hauptmonomeren.
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Die Hauptmonomeren sind ausgewählt aus
C1-C20-Alkyl(meth)acrylaten,
Vinylestern von bis zu 20 C-Atome enthaltenden Carbonsäuren, Vinylaromaten
mit bis zu 20 C-Atome,
ethylenisch ungesättigten
Nitrilen, Vinylhalogeniden, Vinylethern von 1 bis 10 C-Atome enthaltenden
Alkoholen, aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit 2 bis 8 C-Atomen und 1 oder
2 Doppelbindungen oder Mischungen dieser Monomeren.
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Zu nennen sind z. B. (Meth)acrylsäurealkylester
mit einem C1-C10-Alkylrest,
wie Methylmethacrylat, Methylacrylat, n-Butylacrylat, Ethylacrylat
und 2-Ethylhexylacrylat.
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Insbesondere sind auch Mischungen
der (Meth)acrylsäurealkylester
geeignet.
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Vinylester von Carbonsäuren mit
1 bis 20 C-Atomen sind z. B. Vinyllaurat, -stearat, Vinylpropionat,
Versaticsäurevinylester
und Vinylacetat.
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Als vinylaromatische Verbindungen
kommen Vinyltoluol a- und p-Methylstyrol, a-Butylstyrol, 4-n-Butylstyrol, 4-n-Decylstyrol
und vorzugsweise Styrol in Betracht. Beispiele für Nitrile sind Acrylnitril
und Methacrylnitril.
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Die Vinylhalogenide sind mit Chlor,
Fluor oder Brom substituierte ethylenisch ungesättigte Verbindungen, bevorzugt
Vinylchlorid und Vinylidenchlorid.
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Als Vinylether zu nennen sind z.
B. Vinylmethylether oder Vinylisobutylether. Bevorzugt wird Vinylether von
1 bis 4 C-Atome enthaltenden Alkoholen.
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Als Kohlenwasserstoffe mit 2 bis
8 C-Atomen und ein oder zwei olefinischen Doppelbindungen seien Butadien,
Isopren und Chloropren, Ethylen oder Propylen genannt.
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Als Hauptmonomere bevorzugt sind
die C1- bis C10-Alkylacrylate
und -methacrylate, insbesondere C1- bis
C8-Alkylacrylate und -methacrylate, wobei
die Acrylate jeweils besonders bevorzugt sind.
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Ganz besonders bevorzugt sind Methylacrylat,
Ethylacrylat, n-Butylacrylat, n-Hexylacrylat, Octylacrylat und 2-Etyhlhexylacrylat
sowie Mischungen dieser Monomere.
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Neben den Hauptmonomeren kann das
Polymer weitere Monomere enthalten, z. B. Monomere mit Carbonsäure, Sulfonsäure oder
Phosphonsäuregruppen.
Bevorzugt sind Carbonsäuregruppen.
Genannt seien z. B. Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Itaconsäure,
Maleinsäure
oder Fummarsäure.
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Weitere Monomere sind z. B. auch
Hydroxylgruppen enthaltende Monomere, insbesondere C1-C10-Hydroxyalkyl(meth)acrylate, (Meth)acrylamid
und Ureidogruppen enthaltende Monomere wie Ureido(meth)acrylate.
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Als weitere Monomere seien darüber hinaus
Phenyloxyethylglykolmono- (meth-)acrylat, Glydidylacrylat, Glycidylmethacrylat,
Amino- (meth-)acrylate wie 2-Aminoethyl(meth-)acrylat genannt.
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Monomere, die außer der Doppelbindung noch
weitere funktionelle Gruppen tragen, z.B. Isocyanat-, Amino-, Hydroxy-,
Amid- oder Glycidyl-, können
z. B. die Haftung auf Substraten verbessern. In Betracht kommen
insbesondere auch cyclische Lactame wie N-Vinylpyrrolidon oder N-Vinylcaprolactam.
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Das Polymer ist besonders bevorzugt
zu mindestens 40 Gew.-%, besonders bevorzugt zu mindestens 60 Gew.-%
und ganz besonders bevorzugt zu mindestens 80 Gew.-% aus C1-C20-Alkyl(meth)acrylaten,
insbesondere den oben genannten Alkyl(meth)acrylaten aufgebaut.
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Insbesondere handelt es sich bei
Polymer B) um ein vernetzbares Polymer, welches z.B. bei höheren Temperaturen
eine thermisch induzierte Vernetzungsreaktion oder eine durch energiereiches
Licht angeregte Vernetzungsreaktion eingeht.
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Das Polymer B) kann dazu obige funktionelle
Gruppen enthalten. Für
die Vernetzungsreaktion können externe
Vernetzer zugesetzt werden, die mit diesen funktionellen Gruppen
reagieren.
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Z.B. eignet sich der Zusatz von Aminoverbindungen
mit mindestens 2 Aminogruppen zu Polymeren mit Isocyanatgruppen
oder zu Polymeren mit Epoxidgruppen.
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Vorzugsweise handelt es sich um ein
durch Bestrahlung mit energiereichem Licht z.B. UV-Licht oder Elektronenstrahlen
vernetzbares Polymer.
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Entsprechend vernetzbar ist das Polymer
z.B. wenn Wasserstoffprotonen von der Polymerhauptkette photochemisch,
insbesondere auch unter Verwendung eines Photoinitiators oder durch
Elektronenstrahlen abgetrennt werden können, so dass ein Radikal entsteht,
welches weitere chemische Reaktionen eingehen kann.
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In einer besonderen Ausführungsform
ist ein Photoinitiator an das Polymer A) gebunden.
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Besonders bevorzugt handelt es sich
um einen Fotoinitiator, welcher durch radikalische Copolymerisation
in die Polymerkette eingebaut ist. Vorzugsweise enthält der Fotoinitiator
dazu eine Acryl- oder (Meth)acrylgruppe.
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Geeignete copolymerisierbare Fotoinitiatoren
sind Acetophenon- oder Benzophenonderivate, welche mindestens eine,
vorzugsweise eine, ethylenisch ungesättigte Gruppe enthalten. Bei
der ethylenisch ungesättigten
Gruppe handelt es sich vorzugsweise um eine Acryl- oder Methacrylgruppe.
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Die ethylenisch ungesättigte Gruppe
kann direkt an den Phenylring des Acetophenon- oder Benzophenonderivats gebunden sein.
Im allgemeinen befindet sich zwischen Phenylring und ethylenisch
ungesättigter Gruppe
eine Spacergruppe (Abstandshalter).
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Die Spacergruppe kann z.B. bis 100
C-Atome enthalten.
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Geeignete Acetophenon- oder Benzophenonderivate
sind z.B. in
EP-A-346
734 ,
EP-A-377199 (1.
Anspruch),
DE-A-4 037
079 (1. Anspruch) und
DE-A-3 844 444 (1. Anspruch) beschrieben und
sind durch diesen Verweis auch in der vorliegenden Anmeldung offenbart.
Bevorzugte Acetophenon- und Benzophenonderivate sind solche der
Formel
worin R
11 für einen
organischen Rest mit bis zu 30 C-Atomen, R21 für ein H-Atom oder eine Methylgruppe
und R
3 für
eine gegebenenfalls substituierte Phenylgruppe oder eine C
1-C
4-Alkylgruppe
steht.
R
11 steht besonders bevorzugt
für eine
Alkylengruppe, insbesondere für
eine C
2-C
8-Alkylengruppe.
R
31 steht besonders bevorzugt für eine Methylgruppe
oder eine Phenylgruppe.
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Genannt sei z.B. auch 1-[4-(2-Acryloxyethoxy)phenyl]-2-hydroxy-2-methyl-propan-1-on.
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Das Polymer B) hat vorzugsweise einen
K-Wert von 10 bis 90, insbesondere von 30 bis 80, besonders bevorzugt
von 40 bis 60, gemessen in Tetrahydrofuran (1 %ige Lösung, 21°C).
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Der K-Wert nach Fikentscher ist ein
Maß für das Molekulargewicht
und Viskosität
des Polymerisats.
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Das mit dem obigen K-Wert-Bereich
verbundene Molgewicht ist weitaus höher als das Molgewicht der Verbindungen
A). Das gewichtsmittlere Molgewicht des Polymeren B) ist im allgemeinen
mindestens doppelt, insbesondere mindestens 10 mal so hoch wie das
der Verbindungen A).
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Die Glasübergangstemperatur (Tg) des
Polymeren beträgt
vorzugsweise –60
bis +10°C,
besonders bevorzugt –55
bis 0°C,
ganz besonders bevorzugt –55
bis –10°C.
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Die Glasübergangstemperatur des Polymeren
lässt sich
nach üblichen
Methoden wie Differentialthermoanalyse oder Differential Scanning
Calorimetrie (s. z.B. ASTM 3418/82, sog. "midpoint temperature" bestimmen.
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Polymere B) können durch Copolymerisation
der monomeren Komponenten unter Verwendung der üblichen Polymerisationsinitiatoren
sowie gegebenenfalls von Reglern hergestellt werden, wobei man bei
den üblichen
Temperaturen in Substanz, in Emulsion, z.B. in Wasser oder flüssigen Kohlenwasserstoffen,
oder in Lösung
polymerisiert. Vorzugsweise werden die Polymeren durch Polymerisation
der Monomeren in Lösungsmitteln
(Lösungspolymerisation),
insbesondere in Lösungsmitteln
eines Siedebereichs von 50 bis 1500°C, vorzugsweise von 60 bis 120°C unter Verwendung
der üblichen
Mengen an Polymerisationsinitiatoren, die im allgemeinen bei 0,01
bis 10, insbesondere bei 0,1 bis 4 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Monomeren liegt, hergestellt. Als Lösungsmittel kommen insbesondere
Alkohole, wie Methanol, Ethanol, n- und iso-Propanol, n- und iso-Butanol,
vorzugsweise Isopropanol und/oder Isobutanol sowie Kohlenwasserstoffe wie
Toluol und insbesondere Benzine eines Siedebereichs von 60 bis 120°C in Frage.
Ferner können
Ketone, wie Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon und Ester,
bei Essigsäureethylester
sowie Gemische von Lösungsmitteln
der genannten Art eingesetzt werden, wobei Gemische, die Isopropanol
und/oder Isobutanol in Mengen von 5 bis 95, insbesondere von 10
bis 80, vorzugsweise von 25 bis 60 Gew.-%, bezogen auf das eingesetzte
Lösungsgemisch,
enthalten, vorgezogen werden.
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Als Polymerisationsinitiatoren kommen
bei der Lösungspolymerisation
beispielsweise Azoverbindungen, Ketonperoxide und Alkylperoxide
in Betracht.
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Nach der Polymerisation in Lösung können die
Lösungsmittel
gegebenenfalls unter vermindertem Druck abgetrennt werden, wobei
man bei erhöhten
Temperaturen, beispielsweise im Bereich von 100 bis 150°C arbeitet.
Die Polymeren können
dann in lösungsmittelfreiem
Zustand, d.h. als Schmelzen, eingesetzt werden. In manchen Fällen ist
es auch von Vorteil, die Polymeren durch Polymerisation in Substanz,
d.h. ohne Mitverwendung eines Lösungsmittels,
herzustellen, wobei man chargenweise oder auch kontinuierlich, z.B. nach
den Angaben der
US-PS
4 042 768 , arbeiten kann.
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Die strahlungshärtbaren Zusammensetzungen können neben
Verbindungen A, Polymeren B weitere Bestandteile enthalten.
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In Betracht kommen insbesondere Vernetzer
für Polymer
B) (siehe oben) und Fotoinitiatoren.
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Durch Fotoinitiatoren kann sowohl
die Polymerisation der Verbindungen A) als auch die Vernetzung der
Polymeren B) angeregt werden.
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Beim Photoinitiator kann es sich
z.B. um sogenannte α-Spalter
handeln, das sind Photoinitiatoren, bei denen eine chemische Bindung
gespalten wird, so dass 2 Radikale entstehen, die die weiteren Vernetzungs- oder
Polymerisationsreaktionen initiieren.
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Genannt seien z.B. Acylphosphinoxide
(Lucirin® Marken
der BASF), Hydroxyalkylphenone (z.B. Irgacure® 184),
Benzoinderivate, Benzilderivate, Dialkyloxyacetophenone.
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Insbesondere kann es sich um sogenannte
H-Abstraktoren handeln, welche ein Wasserstoffatom von der Polymerkette
ablösen,
z.B. handelt es sich hierbei um Photoinitiatoren mit einer Carbonylgruppe.
Diese Carbonylgruppe schiebt sich in eine C-H Bindung unter Ausbildung
einer C-C-O-H Gruppierung.
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Genannt seien hier insbesondere Acetophenon,
Benzophenon und deren Derivate.
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Es können beide Klassen von Photoinitiatoren
allein oder auch im Gemisch verwendet werden.
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In einer besonderen Ausführungsform
ist der Photoinitiator oder zumindest einer der Photoinitiatoren, falls
ein Gemisch verwendet wird, an das Polymer A) gebunden (siehe oben).
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In Betracht kommen insbesondere auch
Dual-cure-Systeme, d.h. z.B. eine photochemische Polymerisation
der Verbindungen A) und eine thermische Vernetzung der Polymeren
B).
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In einer bevorzugten Ausführungsform
besteht die strahlungshärtbare
Zusammen setzung aus
5 bis 100 Gew.-% Verbindungen A)
0
bis 95 Gew.-% Polymere B)
0 bis 30 Gew.-% sonstige Bestandteile.
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Wasser oder sonstige organische Lösungsmittel
sind vorzugsweise allenfalls in geringen Mengen, insbesondere nicht
enthalten. Der Gehalt von Wasser oder sonstigen organischen Lösungsmitteln
liegt demnach vorzugsweise unter 5 Gew.-%, insbesondere unter 2
Gew.-% oder unter 0,5 Gew.-% bzw. bei 0 Gew.-%.
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Bevorzugte strahlungshärtbare Zusammensetzungen
bestehen aus
30 bis 100 Gew.-% A
0 bis 70 Gew.-% B
0
bis 20 Gew.-% sonstige Bestandteile.
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Ganz besonders bevorzugt ist
30
bis 80 Gew.-% A
20 bis 70 Gew.-% B
0 bis 10 Gew.-% sonstige
Bestandteile.
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Die strahlungshärtbare Zusammensetzung ist
vorzugsweise bei 21°C,
1 bar flüssig.
Sie hat insbesondere eine Viskosität kleiner 20 Pascal-Sekunden
(Pas) insbesondere kleiner 10 Pas besonders bevorzugt kleiner 5
Pas und insbesondere kleiner 2 bzw. kleiner 1 Pas. Die Viskosität wird dabei
bestimmt nach DIN 51562.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden Träger
mit der strahlungshärtbaren
Zusammensetzung beschichtet.
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Bei den Trägern kann es sich insbesondere
um Papier oder Kunststofffolien, z.B. aus Polyolefinen oder Polyester
handeln.
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Die Auftragsmenge beträgt im allgemeinen
0,5 bis 500 g/m2.
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Danach erfolgt die Polymerisation
der Verbindungen A und gegebenenfalls die Vernetzung der Polymeren
B durch Bestrahlung mit energiereichem Licht.
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Vorzugsweise wird die photochemische
Polymerisation und gegebenenfalls photochemische Vernetzung unter
Ausschluss von Sauerstoff oder bei vermindertem Sauerstoffgehalt
vorgenommen. Der Volumenanteil des Sauerstoffs im umgebenden Gasgemisch
kann insbesondere kleiner 15 Vol%, bsonders bevorzugt kleiner 10
bzw. 15 Vol.% sein. Als Inertgas kommen Stickstoff, Kohlendioxid,
Verbrennungsgasgemische etc. in Betracht. Alternativ kann der beschichtete
Träger
mit einer transparenten Folie, welche für die energiereiche Strahlung
durchlässig
ist, abgedeckt werden.
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Als energiereiche Strahlung eignet
sich insbesondere UV-Licht oder Elektronenstrahlung.
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Bei Elektronenstrahlung werden in
der Zusammensetzung keine Fotoinitiatoren benötigt.
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Die beschichteten Träger werden
als selbstklebende Artikel, insbesondere als Etiketten, Klebebänder oder
Schutzfolien verwendet.
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Die selbstklebenden Artikel sind
nach dem beschriebenen einfachen Verfahren herstellbar.
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Ein Trocknungsschritt ist nicht erforderlich.
Die strahlungshärtbare
Zusammensetzung ist bei Raumtemperatur flüssig und daher leicht zu handhaben.
Nach der Polymerisation, Vernetzung sind im wesentlichen alle Monomeren
polymerisiert. Der Gehalt von flüchtigen
Anteilen liegt im allgemeinen nach der Polymerisation unter 1 Gew.-%,
insbesondere unter 0,5 bzw. 0,2 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt
unter 0,05 Gew.-%.
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Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere
zur Herstellung von Schutzfolien. Die Schutzfolien lassen sich von
den zu schützenden
Oberflächen
rückstandsfrei
wieder abziehen, haben aber trotzdem eine gute Haftung auf diesen
Oberflächen.
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Die Schutzfolien werden im allgemeinen
zum Schutz von Gegenständen,
z.B. Kraftfahrzeuge oder elektronische Geräte, während Transport und Lagerung
verwendet.
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Beispiele
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Verwendete Materialien:
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- acResin® 3532:
lösemittelfreier
UV-vernetzbarer Schmelzhaftkleber der BASF, Copolymer aus Acrylmonomeren
und einem copolymerisierten Benzophenonderivat als Fotoinitiator
(siehe Formel I)
- Laromer® LR
8887: Trimethylolpropanformalmonoacrylat
- Lucirin® TPO-L:
Acylphosphinoxidderivat (Fotoinitiator)
- Abkürzungen:
- Tripropylenglykoldiacrylat: TPGDA
- Ethylhexylacrylat: EHA
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Herstellung
der strahlungshärtbaren
Zusammensetzungen
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Folgende Zusammensetzungen Z1–Z4 wurden
durch Mischen der angegebenen Bestandteile (Zahlenangaben sind Gewichtsangaben
in Gramm) bei einer Temperatur von 23°C hergestellt.
- Z1 95,4 AC-Resin 3532
47,7 Ethylhexylacrylat
4 Tripropylenglykoldiacrylat
1,5
Lucirin TPO-L
- Z2 95,4 AC-Resin 3532
47,7 Ethylhexylacrylat
5 Tripropylenglykoldiacrylat
1,5
Lucirin TPO-L
- Z3 99,4 AC-Resin 3532
80 Laromer LR 8887
4 Tripropylenglykoldiacrylat
1,76
Lucirin TPO-L
- Z4 99,4 AC-Resin 3532
80 Laromer LR 8887
5 Tripropylenglykoldiacrylat
1,76
Lucirin TPO-L
-
Anwendungstechnische Prüfung
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Die Zusammensetzungen wurden mit
einer Auftragsmenge von 35 g/m2 auf einer
30 μm-dicke
Folie aus orientiertem Polypropylen (OPP)aufgetragen.
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Die beschichtete OPP-Folie wurde
auf ein Transportband gelegt, welches mit einer Geschwindigkeit von
10 m/min 5 mal unter einer UV-Lampe durchgeführt wurde.
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Die Strahlungshärtung erfolgte unter Stickstoff
(Restgehalt an Sauerstoff: 3000 ppm). Es werden zwei Quecksilbermitteldrucklampen
mit je 160 Watt/cm benutzt.
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Anschließend wurden die nachstehenden
Prüfungen
durchgeführt.
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Der beschichtete Träger wurde
in 25 mm breite Prüfstreifen
geschnitten. Zur Bestimmung der Scherfestigkeit wurden die Prüfstreifen
mit einer verklebten Fläche
von 25 mm2 auf ein V2A-Stahlblech geklebt,
mit einer 1 kg schweren Rolle 1 mal angerollt, 10 min gelagert (im
Normklima, 50 % rel. Luftfeuchtigkeit 1 bar, 23°C) und anschließend hängend mit
einem 1 kg Gewicht belastet (im Normklima). Das Maß für die Scherfestigkeit
war die Zeit bis zum Abfallen des Gewichts; es wurde jeweils der
Durchschnitt aus 5 Messungen berechnet. Die Prüfung wurde auch bei 50°C durchgeführt (siehe
Tabelle).
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Bei der Bestimmung der Schälfestigkeit
(Adhäsion)
wurde jeweils ein 2,5 cm breiter Prüfstreifen auf einen Prüfkörper aus
Stahl geklebt und mit einer 1 kg schweren Rolle 1 mal angerollt.
Er wurde nach einer Minute bzw. nach 24 Stunden (siehe Tabelle)
mit einem Ende in die oberen Backen einer Zug-Dehnungs-Prüfapparatur
eingespannt. Der Klebestreifen wurde mit 300 mm/min unter einem
180° Winkel
von der Prüffläche abgezogen,
d.h. der Klebestreifen wurde umgebogen und parallel zum Prüfblech abgezogen
und der dazu benötigte
Kraftaufwand gemessen. Das Maß für die Schälfestigkeit
war die Kraft in N/2,5 cm, die sich als Durchschnittswert aus fünf Messungen
ergab. Die Prüfung
erfolgte ebenfalls im Normklima.
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Zur Bestimmung des Quickstick-Wertes
(Adhäsion)
wurden aus den 25 mm breiten Prüfstreifen Schlaufen
geformt und mit dem oberen Ende in den Backen der Zug-Dehnungs-Prüfapparatur
befestigt.
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Die Schlaufe wurde auf ein Stahlblech
bis zum flächigen
Kontakt abgesenkt und anschließend
der zum Ablösen
benötigte
Kraftaufwand bestimmt.
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