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Die Erfindung bezieht sich auf ein
Gating-Verfahren, bei dem in Abhängigkeit
von der Atem- und/oder Herztätigkeit
Steuersignale erzeugt werden, die die Bestrahlung eines Patienten
und/oder die Gewinnung von Bildern des Körperinneren des Patienten steuern.
Die Erfindung betrifft ferner ein Gating-Gerät zur Durchführung eines
solchen Gating-Verfahrens. Schließlich betrifft die Erfindung
ein Bestrahlungsverfahren sowie eine Strahlentherapieeinrichtung.
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Bekannt ist die Computertomographie
(CT) (Roche-Lexikon Medizin, Urban & Fischer, München, 4. Auflage, 1998, ISBN
3-541-17114-6). Sie ist ein röntgendiagnostisches,
bildgebendes Verfahren, bei dem der menschliche Körper Schicht
für Schicht
durchstrahlt wird. Zum Bildaufbau wird ein Computer eingesetzt,
um die Ergebnisse auf dem Computerbildschirm darzustellen. Die CT
ermöglicht
die Darstellung minimaler Dichteunterschiede, die z.B. eine Folge
von Gewebeveränderungen
oder Tumoren sind. Die Messeinrichtung ist eine schnellrotierende
Röntgenröhre mit
einem etwa bleistiftstarken Strahlenbündel und Szintillationszählern mit
nachgeschaltetem Fotomultipler. Hierdurch wird ein Strahlenschwächungsprofil
der betreffenden Schicht durch lineare Abtastung aus jeweils leicht
verändertem
Winkel ermittelt. Aus etwa 100.000 Messwerten wird eine Ortsverteilung
der Schwächungswerte
errechnet und in ein Fernsehbild umgesetzt. Vorteilhaft an der CT ist,
dass keine Überlagerung
durch andere Schichten erfolgt. Die CT ermöglicht die abgestufte Weichteildarstellung
auch ohne Kontrastmittel. Eine quantitative Bildauswertung anhand
der am Bildrand angegebenen Schwächungswerte
ist möglich.
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Die Positronen-Emissions-Tomographie
(PET) (Roche-Lexikon Medizin a.a.O.) ist ebenfalls ein bildgebendes „computertomografisches" Verfahren bei dem
die bei Positronenzerfall entstehenden Photonen detektiert werden.
Die PET dient zum Beispiel zur Untersuchung der Durchblutung und
der Stoffwechselvorgänge in
einzelnen Hirnabschnitten. Als Positronenstrahler dienen vor allem
die Isotope 64Cu, 74As, 72As, 19F, 68Ga. Diese Isotope werden dem Patienten
beispielsweise gespritzt, um sich in Malignomen anzureichern, so
dass diese in einem PET-Bild hell erscheinen. PET-Scanner werden
beispielsweise von Siemens Medical Systems hergestellt und unter
den Produktnamen ECAT ART, ECAT EXACT und ECAT HR+ vertrieben.
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Daneben gibt es die Single-Photon-Emissionscomputertomografie
(SPECT) (Roche-Lexikon
Medizin, a.a.O.). Hierbei werden im Gegensatz zur PET Gammastrahler
eingesetzt.
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Auch die Kernspin(resonanz)tomographie
(magnetic resonance imarging, MRI) (Roche-Lexikon Medizin, a.a.O.)
ist ein nichtinvasives bildgebendes Diagnoseverfahren, das Schnittbilder
des menschlichen oder tierischen Körpers liefert. Zur Bildgewinnung
wird ein Magnetfeld hoher Feldstärke
sowie gepulste Radiowellen im Megahertzband verwendet. Hierdurch
werden Protonen der Wasser- und
Fettbestandteile im Organismus zur Kernspinresonanz angeregt. Nach
Abschalten der Radiofrequenz werden die Magnetresonanzsignale durch
Empfängerspulen,
die den Patienten umgeben, aufgenommen. Das Signal ist von der Wasserstoffdichte und
den Abklingzeiten abhängig.
Mit Computerunterstützung
werden viele Messungen in verschiedenen Richtungen zu einem Schichtbild
(Tomogramm) zusammengesetzt, das Aufschluss über die räumliche Wasserstoffverteilung
und ihre Wechselwirkungen mit der Umgebung gibt. Beispielsweise
können
je nach Aufnahmeverfahren wasser- oder fettreiche Gewebe als helle
Flächen,
wasserstoffarme Gewebe sowie schnellströmende Blutanteile als dunkle
Flächen
ohne Behinderung durch Knochenstrukturen erscheinen. Die MRI ermöglicht durch
die dargestellten Wasserstoffdichte- und Relaxationszeitunterschiede
die scharfe Abgrenzung von Tumoren (Neoplasien), Ödemen, Blutungen
(Hämorrhagien)
oder Nekrosen gegenüber
der gesunden Umgebung.
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Darüber hinaus werden ionisierte
Strahlen auch zu Heilzwecken eingesetzt. Grundsätzlich unterschieden wird die
interne Strahlentherapie, bei der Radionucleide, wie z.B. 1
92IR oder 1
25J in den Körper eingeführt werden
und die externe Strahlentherapie, bei der der Körper von außen mit Röntgenstrahlung, Elektronen, Neutronen,
Protonen, n-Mesonen oder Schwerionen bestrahlt wird. Die Teilchen
werden mit Beschleunigungsspannungen im Megavoltbereich beschleunigt.
Die Bestrahlung wird so geplant, dass Tumorgewebe möglichst stark
und gesundes Gewebe möglichst
schwach geschädigt
wird. Den Therapieerfolg unterstützt
die Tatsache, dass bei schwachen Dosen die Gewebeschäden mit
dem Quadrat der Dosis ansteigen. Aus diesem Grund ist es vorteilhaft,
einen Tumor aus unterschiedlichen Richtungen zu bestrahlen, wobei
der Tumor eine Art Brennpunkt bildet. Durch die Verteilung der Strahlenbelastung
auf möglichst
viel gesundes Gewebe wird die Dosis pro Volumeneinheit gesundem
Gewebe gering gehalten. Aufgrund der quadratischen Abhängigkeit
der Strahlenschäden
von der Dosis werden so die Strahlenschäden so im gesunden Gewebe gering
gehalten. Die Bestrahlung aus unterschiedlichen Richtungen kann
durch Verfahren der Strahlenquelle nacheinander erfolgen.
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Problematisch sowohl bei bildgebenden
Verfahren zu Diagnosezwecken als auch bei der Strahlentherapie ist
Bewegung des Körpers
insbesondere des Thorax aufgrund von Atmung und Herzschlag. Bei
den bildgebenden Diagnoseverfahren führt eine Bewegung des Körperinneren
zu Bewegungsunschärfe
(blurring). Bei der Diagnose können
so kleine Tumore übersehen
werden. Bei der Strahlentherapie wird das Behandlungsfeld herkömmlicherweise
vergrößert, um
die Bewegung des Tumors während
der Atmung abzudecken. Dies kann zu großen zu bestrahlenden Lungenvolumen
führen,
die unakzeptabel hohe Dosen erfordern. Da die Schädigung von
normalem Gewebe bestimmt, mit welcher Dosis ein Tumor maximal bestrahlt
werden kann, können einige
Tumore im Thorax nicht ausreichend bestrahlt werden, um den Tumor
zu heilen.
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Diese Nachteile sollen durch Gating-Verfahren
behoben werden.
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Varian medical systems vertreibt
eine Atmungs-Gating-Lösung,
die optisch die Atmungsbewegung mit Submillimetergenauigkeit auflöst. Im Betrieb
werden reflektierende Marker auf der Brust des Patienten angebracht.
Eine Videokamera misst die Auf- und Abbewegung. Das kontinuierliche
Signal wird von einem Computer verarbeitet, der den Strahl im Beschleuniger
ausschaltet, wenn die Atmungsbewegung die Parameter übersteigt,
die während
der Behandlungssimulation bestimmt wurden. Die Software kann unerwartete
Bewegungsabläufe,
wie Husten, erkennen und die Bestrahlung unterbrechen. Die CT-Bilder
werden zu einer bestimmten Phase des Atmungszyklusses aufgenommen,
der für
die Behandlung vorgesehen ist. Dies vereinfacht den Behandlungsplanungsvorgang,
weil sichergestellt ist, dass die Diagnosedaten zum gleichen Zeitpunkt
aufgenommen werden, zu dem die Behandlung erfolgt (www.varian.com/com/000605.html).
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Neben Atmungs-Gating wird auch Herz-
oder EKG-Gating (cardiac gating) eingesetzt. Hierbei werden Bilder
zu einer bestimmten Phase in einem Herzzyklus aufgenommen. Die Aufnahme
wird durch ein EKG-(Elektrokardiogramm)-Signal ausgelöst oder
getriggert. EKG-Gating ist immer dann nützlich, wenn die Datengewinnung
zu langsam ist, um in einem kurzen Teil des Herzzyklusses zu erfolgen,
um Bewegungsunschärfe
zu unterdrücken.
Bei nuklearmedizinischen Abbildungsverfahren können während eines Herzzyklusses 10
bis 50 Bilder aufgenommen werden. Das Gating-Signal startet die
Datenerfassung für
das erste Bild. Dann, nach einer vorbestimmten Zeit von beispielsweise
10 bis 50 Millisekunden schaltet die Datenerfassung zum zweiten
Bild und anschließend
zu weiteren Bildern um, bis, basierend auf dem EKG-Signal, die nächste Herzphase
beginnt und die Datenerfassung wieder beim ersten Bild beginnt.
Bei nuklearmedizinischer Bildgewinnung (z.B. PET) ist die Zählstatistik
während
eines Herzzyklusses ungenügend,
so dass typischerweise Daten von 50 bis mehreren Hundert Herzschlägen Bemittelt
werden. Bei MRI ist die Aufnahme einer einzigen Bildlinie im k-Raum
zwar innerhalb von 20 bis 50 Millisekunden möglich, jedoch schaffen nur
schnelle MRI-Geräte
die Aufnahme eines ganzen Bildes in dieser Zeit. Beim Herz-Gating
wird deshalb während
jedes Herzzyklusses eine Bildlinie aufgenommen
(www.amershamhealth.com/medcyclopaedia/Volume%20l/cardiac%20gating.asp).
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Für
Herz-Gating und auch für
die Überwachung
der Herzaktivität
und des Herzschlags des Patienten ist ein sauberes artefaktfreies
EKG-Signal notwendig. Dies ist jedoch schwierig während einer
MRI-Untersuchung zu erhalten, da die sehr starken Magnetfeldgradienten
und Wechselfelder innerhalb der MRI-Röhre dem schwächeren EKG-Signal
von typischerweise 1 mV oder weniger starke Störsignale im Bereich von 200
bis 400 mV überlagern.
Da auch der Frequenzbereich der Störsignale typischerweise zwischen
0,5 und 100 Hz sich stark mit dem EKG-Frequenzbereich von 0,05 bis 100 Hz überlappt,
ist die Gewinnung eines EKG-Signals schwierig.
Sie erfordert entweder aufwändige
Analogfilter oder digitale Signalverarbeitung (www.reillycomm.com/it_archive/if_to1101_3.htm).
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"Real-Time
System for Respiratory-Cardiac Gating in Positron Tomography" von G.J. Klein et
al., 1998, Trans. Nucl. Sci., offenbart ein Gating-Verfahren sowohl
in Abhängigkeit
eines EGK-Signals als auch eines Atemsignals für einen ECAT EXACT HR PET-Scanner.
Ein EGK-Monitor liefert ein EKG-Signal, das in fünf Herzphasen unterteilt wird.
Die erste und fünfte
Herzphase werden zu einem Herzzustand A, die zweite und vierte Herzphase
zu einem Herzzustand B zusammengefasst und die dritte Herzphase
ergibt den Herzzustand C. Zur Erfassung der Atemtätigkeit
wurden pneumatische Balge um den Brustkorb des Patienten herum angebracht.
Die Balge sind mit einem Drucksensor verbunden, der eine analoge
Spannung entsprechend der Brustkorbausdehnung erzeugt. Diese Anordnung
ist so empfindlich, dass sie sogar die Herzschläge des Patienten anzeigt, wenn
dieser die Luft anhält.
Die analoge Spannung des Drucksensors wird in fünf Bereiche entsprechend fünf Atmungszuständen unterteilt.
Aus den drei Herzzuständen
und den fünf
Atmungszuständen
ergeben sich insgesamt 15 Zustände,
die in einer zweidimensionalen Matrix angeordnet werden. Eine Spalte
entspricht einem Atmungszustand, eine Zeile einem Herzzustand. Die
PET-Ereignisse,
die während
eines Zustands stattfinden, werden in einem Histogramm über mehrere
Herz- und Atemzyklen gesammelt. Insgesamt entstehen so 15 Histogramme,
die Voxel für
Voxel zu einem Bild zusammengesetzt werden. Tomographdaten, die
während
positiver oder negativer Spitzen im Atmungssignal des Drucksensors
aufgenommen werden, die beispielsweise bei Seufzern auftreten, werden
verworfen.
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Aus der WO 02/083221 A2 ist die robuste
Detektion von Atemzügen
bekannt. Diese wird anhand von 3 erläutert. In 3 sind oben über 50 s
aufgenommene Atemflusswerte 31 eines Patienten dargestellt. Ein
hoher Atemflusswert deutet (oben) Inspiration und ein geringer Fluss
(weiter unten) Exspiration an. Beim Übergang von Inspiration zu
Exspiration ist im Atemfluss eine ausgeprägte Flanke zu erkennen, welche
zur Detektion einzelner Atemzüge
verwendet wird.
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Zur Detektion der Flanken wird die
erste und zweite Ableitung der Atemflusskurve nach der Zeit geschätzt. Die
geschätzte
erste Ableitung multipliziert mit (–1) wird in 3 unten dargestellt. Aufgrund von Rauschen
in der Atemflusskurve wird die Atemflusskurve nicht lediglich abgeleitet,
sondern zusätzlich
tiefpassgefiltert. Die Ableitung und Tiefpassfilterung erfolgt in
einem Filterschritt durch geeignete Wahl der Koeffizienten eines
digitalen Filters.
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Die lokalen Minima 34 der
ersten Ableitung entsprechen der maximalen Steigung des Atemflusses beim Übergang
von Inspiration zu Exspiration. Vom Ende der Inspiration aus wird
der Anfang der Inspiration gesucht, indem nach dem ersten lokalen
Minimum 35 in der geschätzten
Ableitung gesucht wird.
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Die mittlere Kurve in 3 zeigt die automatisch
detektierten Übergänge zwischen
Inspiration und Exspiration, die durch vertikale Linien markiert
sind.
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Ferner sind aus dem Stand der Technik
Sauerstoffbrillen für
die Sauerstoffbehandlung bekannt. Mit der Sauerstoffbrille wird
dem Patienten Luft mit einem erhöhten
Sauerstoffpartialdruck (> 210
mbar) oder reiner Sauerstoff in die Nase appliziert. Eine Sauerstoffbehandlung
findet z.B. bei akuter oder chronischer Hypoxämie infolge Atem- oder Herz-Kreislauf-Störung (Myokardinfarkt,
Schock) oder bestimmten Vergiftungen, z.B. durch Kohlenmonoxid,
Kohlendioxid, Leuchtgas oder Rauch, statt.
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Es ist die Aufgabe dieser Erfindung,
ein Gating-Verfahren anzugeben, das die Lokalisierung von Teilen des
menschlichen Körpers
verbessert. Gemäß eines
Aspekts dieser Aufgabe, der sich auf bildgebende Verfahren bezieht,
wird die Bewegungsunschärfe
verringert. Gemäß eines
zweiten Teils der Aufgabe, der sich auf Strahlungstherapie bezieht,
wird die Strahlung genauer auf den Tumor gerichtet, so dass die
Strahlenbelastung von den Tumor umgebenden gesundem Gewebe reduziert
wird.
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Diese Aufgabe wird durch die Lehre
der unabhängigen
Ansprüche
gelöst.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Vorteilhaft an der Erzeugung eines
Gating-Signals basierend auf einer Atemflusskurve ist, dass auch bei
besonders fettleibigen Patienten die Erkennung des Atemzustands,
insbesondere der Umkehrpunkte "vollständig eingeatmet" und "vollständig ausgeatmet" zuverlässig erfolgen
kann. Bei besonders fettleibigen Patienten funktioniert nämlich das
Verfahren den Atemzustand und damit die Tumorbewegungen über die
Position von reflektierenden Markierungen auf der Brust des Patienten
zu ermitteln, nicht mehr, weil die Bewegung der Markierungen nicht
mehr im direkten Zusammenhang mit den Tumorbewegungen stehen.
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Vorteilhaft an der Atemflussmessung
mittels eines Gesichts- oder Nasenmaske und einem Flusssensor ist,
dass dieses Messverfahren einen genauen Wert für den Atemfluss liefert.
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Vorteilhaft an der mittelbaren Messung
des Atemflusses durch eine Luftbrille ist, dass eine Luftbrille für den Patienten
angenehmer als eine Gesichts- oder Nasenmaske ist und der Drucksensor
entfernt vom Patienten und damit entfernt von Störfeldern der Bildaufnahmevorrichtung
oder der Bestrahlungsvorrichtung angebracht werden kann. Darüber hinaus
ist die Luftbrille im Gegensatz zu einer Gesichts- oder Nasenmaske
ein billiges Element, das nach einmaligem Gebrauch entsorgt werden
kann und somit nicht vor einer Wiederverwendung desinfiziert werden
muss.
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Die Bestimmung von Maxima und/oder
Minima in den gemessenen Atemflusswerten und/oder deren geschätzter erster
Ableitung ermöglicht
die Einteilung eines Atemzyklusses in Atemphasen, selbst wenn die gemessenen
Atemflusswerte nicht in einem linearen Zusammenhang mit dem tatsächlichen
Atemfluss stehen.
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Das zusätzliche Speichern eines Atemphasenwerts
beim Erfassen von PET-Ereignissen ermöglicht die nachträgliche Auswertung
der PET-Rohdaten und das nachträgliche
Gruppieren von PET-Rohdaten in Atemphasen, um Bewegungsunschärte optimal
zu unterdrücken.
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Insbesondere die Bewegung der vorderen,
seitlichen und unteren Teile der Lunge weisen eine gute Korrelation
zum Lungenvolumen und damit zu dem durch Integration aus den gemessenen
Atemflusswerten erhaltenen Atemvolumen auf. Somit ist das Atemvolumen
ein geeigneter Streu- oder Triggerparameter für die Bestrahlung von Tumoren
in diesen Lungenbereichen.
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Die Festlegung eines Atemphasenwertes
aufgrund mehrerer markanter Punkte in einem Atemzyklus, wie beispielsweise
Extrema in den gemessenen Atemflusswerten und/oder Extrema in der
geschätzten
Ableitung der gemessenen Atemflusswerte, führt zu einer besseren Korrelation
zwischen Körperbewegung
und Atemphase.
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Kurze zu einer konstanten Phase bei
sich wiederholenden Vorgängen
abgegebene Strahlungspulse frieren eine Bewegung stroboskopartig
ein. Hierdurch wird einerseits Bewegungsunschärfe aus Bildern genommen und
andererseits Gewebe wiederholt in der gleichen Lage bestrahlt. Dies
gilt sowohl für
Atem- als auch Herzzyklen.
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Die Bewegungsgeschwindigkeit von
Gewebe wird in vollständig
eingeatmetem und vollständig
ausgeatmetem Zustand Null. Da sich der Patient zu diesen Zeitpunkten
nicht bewegt, ist hier eine Bildgewinnung und Bestrahlung mit besonders
wenig Bewegungsunschärfe
oder Bewegungsfehlern verbunden. Diese Punkte befinden sich bei
Nulldurchgängen
in der Atemflusskurve oder bei Extrema in deren erster Ableitung.
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Die erste Ableitung ist unempfindlich
gegen Nullpunktdrift und Nichtlinearitäten bei der Flussmessung.
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Das Atemvolumen weist eine hohe Korrelation
zu Gewebebewegungen im vorderen seitlichen unteren Lungenbereich
auf.
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Das Erzeugen eines Steuersignals
zu einer bestimmten Atemphase, wenn zu diesem Zeitpunkt das Atemvolumen
in einem vorgegebenen Bereich liegt, sorgt dafür, dass untypische Atemzüge, wie
Seufzen oder Husten, weder für
die Bildgebung noch für
die Bestrahlung genutzt werden.
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Gleichförmige Atemzyklen werden auch
dann ausgewählt,
wenn gefordert wird, dass die Korrelation zwischen den gemessenen
Atemflusswerten vor der bestimmten Atemphase und Referenzatemflusswerten über einem
Schwellenwert liegt.
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Auch das Erzeugen des Steuersignals
zu einer gleichen Phase in aufeinanderfolgenden Herzschlägen friert
die Herzbewegung ein.
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Das zusätzliche Speichern eines Herzphasenwerts
bei jedem PET-Ereignis ermöglicht
die nachträgliche
Auswertung der PET-Ereignisse und das Anpassen von Herzphasengrenzen,
um Bewegungsunschärfe möglichst
zu vermeiden.
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Zusammenfügen von PET-Rohdaten zu je
einem Bild mit mindestens zwei Phasen in einem Herzzyklus reduziert
die Bewegungsunschärfe
in jedem Bild.
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Auch das stroboskopartige Einschalten
einer Strahlungsquelle zu einer bestimmten Phase im Herzzyklus friert
die Herzbewegung ein.
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Wird die Strahlungsquelle sowohl
zu einer bestimmten Phase im Herzzyklus als auch zu einer bestimmten
Phase im Atemzyklus eingeschaltet, so werden sowohl Herz- als auch
Atembewegung eingefroren.
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Besonders vorteilhaft ist es, sowohl
bei der Diagnose als auch bei der Therapie, die gleiche Atem- und/oder
Herzphase auszuwählen,
weil hierdurch Simulationsungenauigkeiten der Behandlungsplanung
vermieden werden.
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Im Folgenden wird eine bevorzugte
Ausführungsform
der Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Dabei
zeigen:
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1 eine
Tomografie- und/oder Strahlentherapieeinrichtung, die in Abhängigkeit
des Atemflusses des Patienten gegatet wird, wobei der Atemfluss über eine
Luftbrille erfasst wird,
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2 eine
Tomographie und/oder Strahlentherapieeinrichtung wie 1, jedoch wird der Atemfluss über eine
Gesichtsmaske erfasst, und
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3 eine
Atemflusskurve oben, deren mit (–1) multiplizierte zeitliche
Ableitung unten sowie detektierte Maxima und Minimain der Mitte.
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Diese Erfindung beruht im Wesentlichen
darauf, dass Gating-Signale in Abhängigkeit des Atemflusses des
Patienten erzeugt werden.
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1 zeigt
eine Tomografie- und/oder Bestrahlungseinrichtung, die in Abhängigkeit
des Atemflusses des Patienten 1 gegatet wird. Der Atemfluss
wird über
eine Luftbrille 3 erfasst, die Sensornippel 2,
und eine Schlauchschleife 3 umfasst, die in die Nase des
Patienten ragen. Da der Patient bei Diagnose und Therapie meist
auf dem Rücken
liegt, werden die Schläuche
der Schlauchschleife 3, wie in 1 dargestellt, hinter den Ohren vorbei
zum Kinn des Patienten geführt.
Hier befindet sich eine Manschette 4, durch die die Länge der Schlauchschleife
der Luftbrille an die Kopfgröße des Patienten
angepasst werden kann. Als Luftbrille kann beispielsweise eine übliche Sauerstoffbrille
verwendet werden, wie sie oben beschrieben wurde. Da sie jedoch nicht
zur Zuführung
von Sauerstoff benutzt wird, wird im Folgenden der Ausdruck "Luftbrille" bevorzugt. Beide Enden
der Schlauchschleife werden durch eine Y-Weiche 5 miteinander
und einem weiteren Schlauchstück 16 verbunden.
Außerdem
besteht die Möglichkeit,
die Schlauchschleife 3 über
die Ohren nach hinten zu führen, wobei
die Manschette 4 die Schlauchschleife hinter dem Hinterkopf
des Patienten verbindet und an die Kopfgröße anpasst, wie dies in 1 gestrichelt gezeichnet
ist. Das Schlauchstück 16 verbindet
die Y-Weiche 5 mit einem Drucksensor 6. Dieser
führt sein
elektrisches Ausgangssignal einem Mikroprozessor 7 zu.
Der Mikroprozessor 7 digitalisiert das analoge Drucksignal
und gibt Steuersignale an eine Bestrahlungseinrichtung und eine
Bilderzeugungseinrichtung aus.
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Als Bestrahlungseinrichtung ist beispielhaft
eine Röntgenröhre 9 dargestellt,
deren Katode über
Spannungsversorgung 10 geheizt und über Verstärker 8 mit Hochspannung
versorgt wird. Die Blende 11 lässt einen mehr oder weniger
breiten Röntgenstrahl
in Richtung Patienten durchtreten. Für die Erläuterung des Gating-Verfahrens ist es
unerheblich, ob die Röntgenröhre zur
Behandlung eines Tumors eingesetzt wird oder Teil eines CT-Geräts ist,
also für
Diagnosezwecke verwendet wird. Wichtig ist lediglich, dass die Strahlung
innerhalb von Millisekunden, also kurz im Vergleich zu Atem- oder
Herzzyklen ein- und ausgeschaltet werden kann. Diese Möglichkeit
ist auch bei anderen Strahlenquellen, wie Elektronen-, Protonen-
oder Schwerionenbeschleunigern gegeben, die ebenfalls zur Tumortherapie
eingesetzt werden. Auch bei MRI kann man die eingestrahlten Radiowellen
schnell abschalten, so dass das erfindungsgemäße Gating-Verfahren auch für MRI geeignet
ist. Das erfindungsgemäße Gating-Verfahren
kann aber für
alle Strahlenquellen eingesetzt werden, die sich innerhalb von im
Vergleich zu Herz- oder Atemzyklen kurzer Zeit ein- und ausschalten
lassen. Ein- und Ausschaltzeiten von Millisekunden sind hierfür in jedem
Fall kurz genug.
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Bei Therapieeinrichtungen kann die
Blende 11 veränderbar
sein, um den Strahlenquerschnitt an die Tumorgröße und Tumorform anzupassen.
Bei Therapieeinrichtungen ist die Bestrahlungseinrichtung in der Regel
gegenüber
dem Patienten bewegbar, um einen kurzen Weg durch gesundes Gewebe
zum Tumor auszuwählen
und den Tumor aus unterschiedlichen Richtungen zu bestrahlen. Auch bei
bildgebenden Verfahren, die mit dünnen Strahlenbündeln, wie
CT, arbeiten, ist die Strahlenquelle in der Regel gegenüber dem
Patienten bewegbar.
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Diagnoseeinrichtungen enthalten zusätzlich oder
anstelle der Bestrahlungseinrichtung eine Bilderzeugungseinrichtung,
die durch Detektor 12, Computer 13 und Anzeige 14 beispielhaft
dargestellt ist. Im Fall von PET und SPECT wird dem Patienten ein
Kontrastmittel gespritzt, so dass dieser selbst strahlt und eine
Strahlenquelle nicht erforderlich ist. Bei den meisten nuklearmedizinischen
Bildgebungsverfahren besteht der Detektor 12 aus mehreren
Halbleiterdetektoren, die einerseits durch ihre Vielzahl eine Ortsinformation
und andererseits auch eine Energieinformation über die detektierten Teilchen,
in der Regel Gammaquanten liefern. Bei PET sind zwei dem Patienten
gegenüberliegende
Detektoren vorgesehen, um die beiden in entgegengesetzte Richtungen
ausgesandten Gammaquanten in einem vorgegebenen Zeitfenster zu detektieren.
Auch bei PET-Scannern
bestehen beide Detektoren aus einer Vielzahl von Einzeldetektoren,
um Ortsinformationen zu gewinnen.
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Das von Mikroprozessor 7 erzeugte
Gating-Signal kann lediglich in einem Triggersignal zum kurzem stroboskopartigen
Einschalten der Bestrahlungseinrichtung bestehen, das synchron zur
Atem- und/oder Herztätigkeit
des Patienten erfolgt und an Signalleitung 14 anliegt.
Durch die gepulste Bestrahlung des Patienten kann die Strahlungsdichte
während
der Pulse so erhöht
werden, dass die mittlere Strahlungsdichte der Strahlungsdichte
in einem Dauer-Betrieb
entspricht. Unter diesen Umständen
wird durch den Pulsbetrieb die Zählstatistik
im Detektor 12 nicht verschlechtert. Eine Erhöhung der
Strahlungsdichte ist im Fall PET nicht möglich, da das Kontrastmittel
im Patienten fortlaufend und nicht gepulst zerfällt und die maximale Dosis
des Kontrastmittels begrenzt ist. Aus diesem Grund ist die Anzahl
von PET-Ereignissen begrenzt. Um ihre Zählstatistik nicht unnötig zu verschlechtern,
werden bei PET die detektierten Ereignisse nicht lediglich ausgeblendet,
sondern zunächst
zu mehreren Teilbildern verarbeitet, die dann Voxel für Voxel übereinandergelegt
werden, um Bewegungsunschärfe
aus den Bildern zu nehmen. Vorzugsweise im Fall von PET kann deshalb
das Gating-Signal auch aus einer Nummer für das Teilbild bestehen, dem
aktuelle Ereignisse zugeordnet werden und auf Signalleitung 15 ausgegeben
wird.
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Ein typisches Atemsignal ist in 3 oben gezeigt. Das Vorzeichen
des Flusses wurde bei Inspiration positiv und bei Exspiration negativ
gewählt.
Da die absolute Höhe
des Flusses unwichtig ist und bei billigen Druckmessern 6 und
Flussmessern 23 sowieso mit einem Offset gerechnet werden
muss, wurde die Atemflusskurve zu positiven Flusswerten hin verschoben.
Man erkennt in der Atemflusskurve gut die steilen Flanken am Übergang
zwischen Inspiration und Exspiration. Diese können als markante Marken zur
Festlegung einer Atemphase verwendet werden. Die invertierte geschätzte zeitliche
Ableitung 33 der Atemflusswerte 31 in 3 oben ist in 3 unten dargestellt. Hier
weisen Maxima 35 und Minima 34 deutlich auf die
steilen Flanken in der Atemflusskurve hin.
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Eine Atemphase kann nun als Quotient
der Zeit seit dem letzten Minimum 34 in der Ableitung der Atemflusskurve
geteilt durch den zeitlichen Abstand der letzten beiden Minima in
der Atemflusskurve definiert werden. Bei der Online-Auswertung ist
der Zeitpunkt des nächsten
Maximums der Atemflusskurve noch nicht bekannt. Falls die Messdaten
jedoch zunächst
aufgezeichnet werden und erst später
ausgewertet werden, wie dies beispielsweise im Fall von PET passieren
kann, so kann eine Atemphase auch als Quotient zwischen der zeitlichen
Differenz eines Ereignisses und dem letzten Maximum geteilt durch
die Zeitdifferenz zwischen dem dem Ereignis vorangehenden und dem
auf das Ereignis folgenden Maximum bezogen werden.
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Bei der Festlegung einer Atemphase
können
auch weitere markante Punkte, wie beispielsweise Minima in der Ableitung
der Atemphase oder Minima und Maxima in den Atemflusswerten selbst
herangezogen werden. So können
Atemphasenwerte zwischen 0 und 0,5 der Exspiration und zwischen
0,5 und 1 der Inspiration zugeordnet werden. Für die Exspiration ergibt sich
die Atemphase somit aus Zeit seit dem letzten Minimum in der Ableitung
der Atemflusskurve geteilt durch zweimal die Exspirationszeit des
vorangehenden Atemzyklusses und die Atemphase für die Inspiration 0,5 plus
Zeit seit dem letzten Maximum der Ableitung der Atemflusskurve geteilt
durch Dauer der letzten Inspirationsphase.
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In ähnlicher Weise können zusätzlich oder
stattdessen Maxima oder Minima in der Atemflusskurve eingesetzt
werden. Die Extrema in der Atemflusskurve werden vorzugsweise durch
Anpassen von Parabeln an eine Inspirations- oder Exspirations phase
bestimmt. Als Maximum oder Minimum wird der Scheitelpunkt der angepassten
Parabel angesehen.
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Gating-Signale zum Triggern der Bestrahlungseinrichtung
können
also immer zu einer bestimmten Atemphase in aufeinanderfolgenden
Atempulsen erzeugt werden.
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Ereignisse zwischen dem Minimum der
Ableitung und dem Minimum der Atemflusskurve haben Atemphasenwerte
zwischen 0 und 0,25. Zeitpunkten zwischen einem Maximum in der Atemflusskurve
und dem darauffolgenden Minimum in deren Ableitung werden Atemphasenwerte
zwischen 0,25 und 0,5 zugeordnet. Zeitpunkten zwischen einem Maximum
in der Ableitung und dem darauffolgenden Maximum in der Atemflusskurve werden
Atemphasenwerte zwischen 0,5 und 0,75 sowie Zeitpunkten zwischen
dem Maximum der Atemflusskurve und dem darauffolgenden Minimum in
deren Ableitung Atemphasenwerte zwischen 0,75 und 1 zugeordnet.
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Vorteilhaft ist es, die Strahlungseinrichtung
dann zu triggern, wenn der Patient vollständig eingeatmet und vollständig ausgeatmet
hat, weil dann die Lungenbewegung eine Geschwindigkeit 0 aufweist.
Diese Zeitpunkte werden durch Maxima und Minimain der Ableitung
der Atemflusskurve markiert.
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Im Falle von PET können die
Atemzyklen in vier Phasen, beispielsweise einer ersten Atemphase
von 7/8 bis 1 und 0 bis 1/8, einer zweiten Atemphase von 1/8 bis
3/8, einer dritten Atemphase von 3/8 bis 5/8 sowie einer vierten
Atemphase von 5/8 bis 7/8 eingeteilt werden. Aus der ersten Atemphase
wird ein erstes Telbild erzeugt, aus der zweiten und vierten Atemphase
ein zweites Teilbild sowie aus der dritten Atemphase ein drittes
Teilbild. Diese Teilbilder können
geeignet verzerrt und dann Voxel für Voxel übereinandergelegt werden, um
Bewegungsunschärfe
zu reduzieren.
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Werden auch die PET-Rohdaten aufgezeichnet
und mit jedem PET-Ereignis ein Atemphasenwert gespeichert, so können die
Grenzen zwischen den Atemphasen im Nachhinein verschoben werden
und auf diese Weise optimale Grenzen für die Atemphasen gewählt werden,
um die Bewegungsunschärfe
möglichst
gering zu halten.
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Anstelle der Atemphase kann als Triggerkriterium
für die
Bestrahlungseinrichtung oder zur Festlegung von Atemphasen im Falle
von PET auch ein Atemvolumen herangezogen werden. Das Atemvolumen
ergibt sich als Integral der Atemflusswerte ab einem vorgegebenen
Zeitpunkt in einem Atemzyklus. Als vorgegebener Zeitpunkt kann ein
Minimum in der Ableitung der Atemflusskurve verwendet werden. Nach
jedem Minimum beginnt die Integration von Neuem. Ein so definiertes
Atemvolumen sinkt während
der Exspiration auf einen minimalen Wert ab und steigt dann wieder
während
der Inspiration etwa auf Null an. Die Bestrahlungseinrichtung kann
somit zweimal pro Atemzyklus getriggert werden, wenn das so definierte
Atemvolumen einen vorgegebenen Wert aufweist. In einer anderen Ausführungsform
kann die Bestrahlungseinrichtung auch nur beim ersten Erreichen
des vorgegebenen Atemvolumens, also während der Exspiration getriggert
werden. Soll während
der Inspiration getriggert werden, so bietet es sich an, den Startpunkt
für die
Integration auf das Maximum in der Ableitung der Atemflusskurve
zu legen.
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Im Falle von PET werden alle PET-Ereignisse
zu einem ersten Teilbild zusammengefasst, deren Atemvolumen größer als
ein erster Wert ist. Die Ereignisse, bei denen das Atemvolumen zwischen
einem ersten und einem zweiten Wert liegt, werden zu einem zweiten
Teilbild und die restlichen Ereignisse zu einem dritten Teilbild
zusammengefasst.
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In einer anderen Ausführungsform
bei der die Triggerung der Bestrahlungseinrichtung oder im Falle von
PET die Unterteilung von Phasen in Abhängigkeit von der Atemphase
erfolgt, wird zusätzlich
gefordert, dass das Atemvolumen in einem vorgegebenen Bereich liegt.
Ist dies nicht der Fall, wird die Beschleunigungseinrichtung nicht
getriggert bzw. werden die PET-Ereignisse nicht berücksichtigt,
um untypische Atemzüge auszuschließen.
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Zum gleichen Zweck kann eine Korrelation
r zwischen Atemflusswerten vor einem Triggerzeitpunkt und Referenzatemflusswerten
gemäß der folgenden
Formel berechnet werden:
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In Gleichung (1) steht
für den i-ten Atemflusswert,
für den arithmetischen Durchschnitt
der N-Atemflusswerte,
für den i-ten Referenzatemflusswert,
für den mittleren Referenzatemflusswert.
Die Korrelation wird für
N-Atemflusswerte berechnet. Vorzugsweise gehören die N-Atemflusswerte zu
einem Atemzug. Somit sich kann N von Atemzug zu Atemzug ändern, da
der Atemfluss üblicherweise
mit konstanter Rate abgetastet wird. Wird eine Änderung von N zugelassen, so
muss auch die Zahlen der Referenzatemflusswerte
beispielsweise durch Interpolation
und zeitliche Streckung und Stauchung des Referenzatemzugs an den
gemessenen Atemzug angepasst werden.
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Ist die Korrelation r geringer als
ein geforderter Schwellenwert, so wird die Bestrahlungseinrichtung nicht
getriggert bzw. ein PET-Ereignis verworfen oder fließt zumindest
nicht in Bilderzeugung ein.
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In einer anderen Ausführungsform
kann der Triggerzeitpunkt auch über
das Atemvolumen festgelegt werden und die Korrelation r zur Unterdrückung von
untypischen Atempulsen, wie beispielsweise Husten oder Seufzen,
herangezogen werden.
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In einer weiteren Ausführungsform
kann doppeltes Gating, also sowohl in Abhängigkeit von der Atemphase
als auch von einer Herzphase, angewendet werden. Die Herzphase kann
von einem herkömmlichen EKG-Gerät geliefert
werden oder, wie weiter unten ausgeführt wird, aus dem Atemflusssignal
gewonnen werden. In der bevorzugten Ausführungsform weist die Herzphase
einen Wert zwischen 0 und 1 auf, der zeitlinear während eines
Herzzyklusses ansteigt. Bei solchen doppelten Gating wird die Bestrahlungseinrichtung
dann getriggert, wenn sowohl die gewünschte Herzphase als auch die
gewünschte
Atemphase in einem vorgegebenen Zeitfenster den jeweils gewünschten
Wert annehmen. Im Fall von PET werden kombinierte Atem- und Herzzykluszustände gebildet,
die in einem zweidimensionalen Feld angeordnet werden können, wie
oben beschrieben.
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Ein Herzphasensignal kann auch aus
dem Atemsignal gewonnen werden. Atemzyklen haben typischerweise
eine Dauer von 3 bis 5 Sekunden, Herzzyklen von ca. 1 Sekunde in
Ruhe. Der Frequenzunterschied von einem Faktor 3 bis 4 bleibt auch
bei mäßiger Anstrengung
erhalten. Somit kann das Atemphasensignal vom Herzphasensignal aus
den gemessenen Atemflusswerten durch Hochpassfilterung erhalten
werden. Zur Bestimmung der Grenzfrequenz der Hochpassfilterung kann
eine Fourier-Analyse des Atemflusssignals durchgeführt werden,
wobei ein großer
Peak für
das Atemflusssignal bei ca. 0,3 Hz und bei einer drei- bis vierfach
höheren
Frequenz um 1 Hz herum ein kleinerer Peak für das Herzphasensignal gefunden
wird. Die Grenzfrequenz wird beispielsweise auf das geometrische
Mittel zwischen beiden Peaks gelegt.
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Bezüglich des Herzphasensignals
können ähnliche
Auswertungen und Gating-Signale, wie beim Atemphasensignal, gewonnen
werden. Auch ist nach Gewinnung des Herzphasensignals ein doppeltes
Gating nach Atemphase und Herzphase möglich.
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2 zeigt
eine ähnliche
Einrichtung wie 1. Der
Unterschied zu 1 besteht
lediglich in der Messung des Atemflusssignals. Dem Patienten wird
eine Nasen- oder
Gesichtsmaske 21 aufgesetzt, an der über einen kurzen Schlauch 22 ein
Flusssensor 23 angeschlossen ist. Das vom Flusssensor gelieferte
elektrische Signal wird dem Mikroprozessor 7, wie in 1, zugeführt. Der Mikroprozessor kann
dann ähnliche
Auswertungen vornehmen, die im Zusammenhang mit der in 1 dargestellten Anordnung
erläutert
wurden.
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In einer anderen Ausführungsform
kann das Schlauchstück 22 zwischen
Flusssensor und Maske entfallen, so dass der Flusssensor 23 auch
in die Maske 21 integriert werden kann.
-
Die Erfindung wurde zuvor anhand
von bevorzugten Ausführungsformen
näher erläutert. Für einen Fachmann
ist jedoch offensichtlich, dass verschiedene Abwandlungen und Modifikationen
gemacht werden können,
ohne vom Geist der Erfindung abzuweichen. Deshalb wird der Schutzbereich
durch die nachfolgenden Ansprüche
und ihre Äquivalente
festgelegt.
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- 1
- Patient
- 2
- Sensornippel
- 3
- Schlauchschleife
- 4
- Manschette
- 5
- Y-Weiche
- 16
- Schlauchstück
- 6
- Drucksensor
- 7
- Mikroprozessor
- 8
- Hochspannungsverstärker
- 9
- Röntgenröhre
- 10
- Spannungsversorgung
- 11
- Blende
- 12
- Detektor
- 13
- Computer
- 14
- Anzeige
- 14,
15
- Signalleitungen
- 21
- Gesichts-
oder Nasenmaske
- 22
- Schlauch
- 23
- Flusssensor
- 31
- gemessene
Atemflusswerte
- 32
- Markierung
für Extrema
- 33
- geschätzte Ableitung
- 34
- Minimum
- 35
- Maximum
- 36
- Maximum
- 37
- Minimum