DE10308421A1 - Kolbenpumpe, vorzugsweise Kolbenvakuumpumpe, mit Auslassventil - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kolbenpumpe, vorzugsweise Kolbenvakuumpumpe, mit mindestens einem Zylinder (2) und einem Kolben (3), mit einem Antrieb für den Kolben sowie mit einem Auslassventil (5); das Verschlussstück des Auslassventils (5) ist ein Ventilteller (6), der einer Stirnseite des Kolbens (3) zugeordnet ist; der Durchmesser des Ventiltellers (6) ist größer als der Durchmesser des Kolbens (3); der im Bereich der Stirnseite (4) des Kolbens (3) befindliche Rand des Zylinders (2) bildet den Ventilsitz (13); das der Öffnungsbewegung dienende Betätigungsglied des Ventiltellers (6) ist der Kolben (3); dem Ventilteller (6) sind Mittel zugeordnet, die auf den Ventilteller (6) Kräfte in Schließrichtung ausüben; um die Hubfrequenz erhöhen zu können, wird vorgeschlagen, dass das Auslassventil ein schnell schließendes Ventil ist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Kolbenpumpe, vorzugsweise Kolbenvakuumpumpe mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
- Aus der
DE-A-196 34 517 ist eine Kolbenvakuumpumpe mit einem Auslassventil der hier betroffenen Art bekannt. Der Antrieb der Kolben erfolgt über eine Kurbelwelle und über Pleuelstangen. Die Verwendung eines Kurbeltriebs erlaubt es, Kolbenpumpen dieser Art mit relativ großem Hub- und mit relativ niedrigen Drehzahlen, d.h. mit niedrigen Hubfrequenzen zu betreiben. Unter diesen Voraussetzungen erfüllen die in der genannten Schrift offenbarten Auslassventile ihre Funktion. - Aus der jüngeren Schrift WO 00/63555 ist bekannt, bei Kolbenvakuumpumpen einen Linearantrieb (Schwingkolbenantrieb, Reluktanzantrieb, Exzenterantrieb o. dgl.) zu verwenden. Maschinen dieser Art werden mit kleinerem Hub und höheren Hubfrequenzen (Hub etwa 20 mm, Hubfrequenz 30 bis 50 Hz) betrieben. Versuche mit Kolbenvakuumpumpen dieser Art ergaben jedoch, dass ihre vakuumtechnischen Eigenschaften (Enddruck, Saugvermögen) trotz maßgeblicher Erhöhung der Hubfrequenz nicht wesentlich verbessert werden konnten.
- Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Kolbenpumpe, vorzugsweise Kolbenvakuumpumpe, derart auszubilden, dass mit einer Erhöhung der Hubfrequenz auch eine Verbesserung ihrer Fördereigenschaften, insbesondere ihrer vakuumtechnischen Eigenschaften, verbunden ist.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale der Patentansprüche gelöst.
- Die Erfindung beruht auf der bei Kolbenvakuumpumpen gewonnenen Erkenntnisse, dass die Konstruktion der Auslaßventile die Ursache der unbefriedigenden Ergebnisse der erwähnten Versuche waren, d.h. dass allein mit einer Erhöhung der Hubfrequenz eine Verbesserung der vakuumtechnischen Eigenschaften nicht erreicht werden kann.
- Durch die erfindungsgemäße Verwendung von schnellschließenden Auslassventilen wird eine maßgebliche Verkürzung der Ventilschließzeit und damit der Ventilarbeitsphase insgesamt erreicht. Schädliche Rückströmungen der vom Kolben geförderten und durch das Auslassventil ausgestoßenen Gase sind vernachlässigbar. Vakuumpumpen nach der Erfindung haben ein höheres Saugvermögen und erreichen niedrigere Enddrücke. Entsprechende Vorteile werden bei Kolbenpumpen erreicht, die in Druckbereichen eingesetzt werden, die über dem Atmosphärendruck liegen.
- Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sollen anhand von in den
1 bis5 dargestellten Ausführungsbeispielen für Kolben-/Zylinder-Anordnungen, die für den Einsatz in Kolbenpumpen bzw. Kolbenvakuumpumpen geeignet sind, erläutert werden. Es zeigen -
1 und2 eine Lösung mit einem von Federarmen geführten Ventilteller, -
3 eine Lösung mit elastomeren Vorsprüngen auf der Stirnseite des Kolbens und -
4 und5 Lösungen mit Magneten. - In allen Figuren sind die jeweilige Kolben-/Zylinder-Anordnung mit
1 , der Zylinder mit 2, der Kolben mit3 , das der Stirnseite4 des Kolbens3 zugeordnete Auslassventil mit5 und der Ventilteller des Auslassventils5 mit6 bezeichnet. - Der Zylinder
2 wird von einer Bohrung im Pumpengehäuse. oder -block8 gebildet. Der Gaseinlass erfolgt über eine Ringnut9 in der Zylinderwand, welche in nicht näher dargestellter Weise mit dem Einlass der Pumpe in Verbindung steht. In seinem – in Bezug auf die gewählten Darstellungen – unteren Totpunkt gibt der Kolben die Ringnut9 frei, so dass Gase in den Hubraum einströmen können. Während des Durchganges der Kolbenbewegung durch seinen oberen Totpunkt erfolgt die Öffnung des Auslassventils5 . - Bestandteil des Auslassventils
5 ist der Ventilteller6 . Er befindet sich in einer Auslasskammer11 , an die sich die Auslassleitung12 anschließt. Der Durchmesser des Ventiltellers6 ist größer als der Durchmesser des Kolbens3 . Der stirnseitige Rand des Zylinders2 hat die Funktion des Ventilsitzes13 . - Bei der Ausführung nach den
1 und2 ist der Ventilteller6 mit mindestens2 Haltearmen15 ausgerüstet. Sie sind entweder selbst oder (wie dargestellt) über einen äußeren Ring16 im Gehäuse eingespannt. Die Haltearme15 erstrecken sich nicht unmittelbar radial sondern abschnittsweise etwa peripher. Diese Gestaltung ermöglicht eine Bewegung des Ventiltellers aus der Ebene des eingespannten Ringes16 heraus. Die Haltearme15 erzeugen bei einer solchen Bewegung die gewünschten Rückstellkräfte. - Die Betätigung des Ventils
5 erfolgt in der Regel durch den Kolben3 . Nur zu Beginn einer Betriebsphase kann die geförderte Gasmenge so groß sein, dass bereits komprimiertes Fördermedium die Öffnungsbewegung des Ventiltellers6 einleitet. Die Stellung des Kolbens im oberen Totpunkt ist so gewählt, dass er einen geringen Überstand hat, d.h., dass er in dieser Lage in den Auslassraum11 hinein ragt. Bei seiner Bewegung zum oberen Totpunkt hebt er den Ventilteller6 von seinem Sitz13 ab und öffnet damit das Ventil5 . Bei seiner sich anschließenden Bewegung nach unten bewirken die Haltearme15 die Schließung des Ventils5 . - Um entsprechend der gestellten Aufgabe ein schnelles Schließen des Ventils, werden mehrere Maßnahmen – allein oder in Kombination – vorgeschlagen:
- – Der
Ventilteller
6 hat eine möglichst kleine. zu beschleunigende Masse. Zweckmäßig besteht er aus Stahlblech und hat eine Dicke von 0,2 bis 0,5 mm, vorzugsweise 0,3 bis 0,4 mm. - – Der
Werkstoff des Ventiltellers
6 und der Haltearme15 hat eine hohe Steifigkeit C. Die Steifigkeit C ist Bestandteil der Formel wobei ω die Resonanzfrequenz und m die Masse des Ventiltellers sind. Zweckmäßig ist w wesentlich kleiner als die Hubfrequenz, maximal ein Drittel der Hubfrequenz des Kolbens (> 1200 Hz). Gleichzeitig wird bei einer hohen Steifigkeit die Gefahr des Wölbens des Ventiltellers reduziert, was ebenfalls zu Verzögerungen beim Abdichten des Arbeitsraumes führt. - – Die
Haltearme
15 sind so kurz wie möglich ausgebildet, um hohe Rückstellkräfte zu erzielen. - – Der Überstand
des Kolbens
3 ist so gewählt, dass der Öffnungshub des Ventiltellers6 auf bis zu 1 mm begrenzt ist. Ein kurzer Überstand hat außerdem die Wirkung, dass die Beschleunigung des Ventiltellers6 klein ist. - – Dem
Ventilteller
6 ist ein Hubfänger18 zugeordnet. Der Hubfänger18 ist – in Bezug auf den Kolben3 – im wesentlichen zentrisch hinter dem Ventilteller6 angeordnet und besteht zweckmäßig aus elastomerem Werkstoff, um eine weiche und federnde Begrenzung des Hubs zu erreichen. - Aus Fertigungstoleranzgründen ist es häufig schwierig, den erfindungsgemäß angestrebten, relativ kleinen Kolbenüberstand zu realisieren.
3 zeigt eine Lösung, bei der der Kolben keinen Überstand hat. Seine Stirnseite4 ist in an sich bekannter Weise mit Vorsprüngen19 ausgerüstet, die der Öffnungsbewegung des Ventiltellers6 dienen. Die Schließbewegung des Ventiltellers6 erzeugt eine Feder21 aus möglichst leichtem Werkstoff, da sie Bestandteil der Ventilmasse ist. - Im Gegensatz zum Stand der Technik bestehen die Vorsprünge
19 aus einem relativ weichen Elastomer, die sich bei der Berührung des Ventiltellers elastisch verformen und so zum einen die Beschleunigung der Ventilmasse begrenzen und zum anderen zur schnellen Schließbewegung beitragen. Als Werkstoffe sind Silikon oder ähnliche Materialien zweckmäßig. - Bei den Lösungen nach den
4 und5 wird zur Erreichung schneller Ventilschließzeiten von Magnetkräften Gebrauch gemacht. Bei der Lösung nach4 ist der Kolben3 in seinem stirnseitigen Bereich mit einem Magneten23 ausgerüstet, z.B. wie dargestellt mit einem Magnetring23 im Inneren des hohlen Kolbens3 . Der Werkstoff des Ventiltellers6 ist so gewählt, dass der Magnet23 eine anziehende Wirkung auf ihn ausübt. Dadurch wird erreicht, dass der Ventilteller6 während seiner Öffnungsbewegung von der Stirnseite4 des Kolbens3 , der bei dieser Lösung im oberen Totpunkt einen Überstand hat, festgehalten wird. Eine völlig totraumfreie Öffnung des Ventils5 mit optimal kurzer Ventilöffnungszeit ist möglich. Selbst die Feder21 kann entfallen. - Die Lösung nach
4 kann auch dann verwendet werden, wenn der Kolben im oberen Totpunkt keinen Überstand hat, d.h. Vorsprünge19 der zu3 beschriebenen Art eingesetzt werden müssen. - Bei der Ausführung nach
5 sind sowohl der Kolben3 als auch der Ventilteller6 mit einem Magneten23 bzw.24 ausgerüstet. Die Polarität der Magneten23 ,24 ist so gewählt, dass sie einander abstoßen. Als spezielle Lösung ist der Einsatz von zwei Magnetringen23 und24 etwa gleichen Durchmessers zweckmäßig, von den sich der Magnetring24 – bezogen auf den Kolben3 – auf der Rückseite des Ventiltellers6 befindet. In dieser Ausführung öffnet das Ventil5 , bevor der Kolben den Ventilteller6 berührt. Der auf den Ventilteller6 ausgeübte Beschleunigungsimpuls kann klein gehalten werden. Insbesondere in Verbindung mit einem oder mehreren Hubfängern18 können sehr kurze Ventilarbeitszeiten erreicht werden. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass diese Lösung geräuscharm ist, da sich Kolben3 und Ventilteller6 nicht berühren. - Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, den Idealfall anzustreben, bei dem der Ventilteller
6 exakt der Bewegung des Kolbens3 (bzw. der Bewegung von Vorsprüngen19 auf dem Kolben) folgt. Beim Stand der Technik ist das nicht der Fall. Der Kolben nimmt zwar während der Ventilöffnungsphase ((Ventilöffnungszeit) den Ventilteller mit. Nach dem Erreichen des oberen Totpunktes des Kolbens setzt jedoch der Ventilteller aufgrund der auf ihn ausgeübten Beschleunigungskräfte seine Öffnungsbewegung fort. Der Kontakt mit dem Kolben wird aufgehoben. Erst nach weiteren unkontrollierten Schwingungsbewegungen beginnt er seine Schließbewegung. Aufgrund dieser gegenüber der Kolbenbewegung verzögerten Schließbewegung des Ventiltellers ergeben sich die relativ langen Ventilschließzeiten. Diese werden noch verlängert, wenn der Ventilteller auch noch nach seinem Aufsetzen auf seinem Sitz Schwingungsbewegungen ausführt. - Gemäß den Vorschlägen nach der Erfindung werden kürzere Ventilschließzeiten und damit Ventilarbeitszeiten insgesamt erreicht. Bei leichten Ventiltellern sind die ausgeübten Beschleunigungskräfte kleiner. Erhöhte Steifigkeiten verhindern die beschriebenen Schwingungsbewegungen.
Claims (14)
- Kolbenpumpe, vorzugsweise Kolbenvakuumpumpe, mit mindestens einem Zylinder (
2 ) und einem Kolben (3 ), mit einem Antrieb für den Kolben sowie mit einem Auslassventil (5 ); das Verschlussstück des Auslassventils (5 ) ist ein Ventilteller (6 ), der einer Stirnseite des Kolbens (3 ) zugeordnet ist; der Durchmesser des Ventiltellers (6 ) ist größer als der Durchmesser des Kolbens (3 ); der im Bereich der Stirnseite (4 ) des Kolbens (3 ) befindliche Rand des Zylinders (2 ) bildet den Ventilsitz (13 ); das der Öffnungsbewegung dienende Betätigungsglied des Ventiltellers (6 ) ist der Kolben (3 ); dem Ventilteller (6 ) sind Mittel zugeordnet, die auf den Ventilteller (6 ) Kräfte in Schließrichtung ausüben; das Auslassventil (5 ) ist dadurch gekennzeichnet, dass es ein schnell schließendes Ventil ist. - Kolbenpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für die Schließbewegung des Ventiltel lers (
6 ) Mittel (15 ,21 ) zur Erzeugung von Federkräften vorgesehen sind und dass der Ventilteller (6 ) eine möglichst kleine Masse hat. - Kolbenpumpe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilteller (
6 ) mit federnden Haltearmen (15 ) ausgerüstet ist, deren Enden im Gehäuse (8 ) eingespannt sind. - Kolbenpumpe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilteller (
6 ) unter der Wirkung einer Feder (21 ) aus möglichst leichtem Werkstoff besteht. - Kolbenpumpe nach Anspruch 2,3 oder 4 dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilteller (
6 ) aus Stahlblech mit einer Dicke von 0,2 bis 0,5 mm, vorzugsweise 0,3 bis 0,4 mm, besteht. - Kolbenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilteller eine relativ große Steifigkeit besitzt.
- Kolbenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (
3 ) einen Magneten (23 ) aufweist, der auf den Ventilteller (6 ) eine anziehende Wirkung ausübt. - Kolbenpumpe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnet (
23 ) ringförmig ausgebildet ist und stirnseitig im Inneren des hohlen Kolbens (3 ) angeordnet ist. - Kolbenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl der Kolben (
3 ) als auch der Ventilteller (6 ) mit jeweils einem Magneten (23 ,24 ) ausgerüstet ist und dass die Polaritäten der Magneten so gewählt sind, dass sie einander abstoßen. - Kolbenpumpe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass beide Magneten (
23 ,24 ) ringförmig ausgebildet und etwa konzentrisch angeordnet sind. - Kolbenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnungshub des Ventiltellers (
6 ) auf bis zu 1 mm begrenzt ist. - Kolbenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnseite (
4 ) des Kolbens (3 ) mit Vorsprüngen (19 ) ausgerüstet sind. - Kolbenpumpe nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (
19 ) aus einem relativ weichen Elastomer bestehen. - Kolbenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass dem Ventilteller (
6 ) ein oder mehrere Hubfänger zugeordnet sind.
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