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Die Erfindung betrifft ein Trainingsgerät nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 zum Trainieren der Muskulatur einer
Person und/oder zum Überprüfen der
Muskelleistung einer Person. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 16 zum Betreiben eines Trainingsgerätes für das Muskeltraining
einer Person und/oder für
die Überprüfung der
Muskelleistung einer Person.
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Trainingsgeräte der eingangs genannten Art, die
als Fitness-Stationen, Rudergeräte,
Ellipsentrainer und Heimtrainer sowie als Geräte zur Rehabilitation und als
Geräte
zum Ermitteln der Muskeltätigkeit und
Leistungsfähigkeit
einer Person für
Untersuchungszwekke gestaltet sind, sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt.
Abhängig
von den zu trainierenden oder zu prüfenden Muskeln oder den zu
trainierenden oder zu prüfenden
Muskelgruppen sind gegebenenfalls verschiedene Trainingseinrichtungen
gemeinsam an einem Trainingsgerät
vorgesehen. So sind Fitness-Stationen und Geräte zur Rehabilitation beispielsweise
mit Trainingseinrichtungen, wie schwenkbar gelagerten Drückerbügeln, Butterflys,
Beinstreckern, Curleinrichtungen, Seilumlenksystemen mit Zugstangen,
Latissimusbügeln
und ähnlichem,
ausgestattet, mit denen verschiedene Muskulaturen, wie die Brustmuskulatur,
die Schultermuskulatur, die Muskulaturen der oberen und unteren
Extremitäten
oder die Rumpfmuskulatur, unabhängig
voneinander gezielt trainiert oder wieder aufgebaut werden können. Für das gezielte
Muskeltraining ist die jeweilige Trainingseinrichtung so gestaltet,
dass die Person für
das Muskeltraining bzw. die Rehabilitation die jeweilige Trainingseinrichtung
in vorgegebenen Bewegungsrichtungen betätigen muß. Hierzu sind die Trainingseinrichtungen
mit entsprechenden Gelenken, Führungen,
Kulissen, Schwenklagern und ähnlichem
versehen, die die Bewegungsrichtungen vorgeben und die Person definiert
beim Muskeltraining führen.
Zum Betätigen
der Trainingseinrichtungen sind an diesen entsprechende Griffe,
Pedale oder Stangen vorgesehen.
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Die Trainingseinrichtung ist wiederum
mit einer Einrichtung zum Erzeugen von Linearkräften und/oder Drehmomenten
gekoppelt, die der Bewegung der Trainingseinrichtung entgegenwirken,
so dass die trainierende Person die Trainingseinrichtung gegen die
von der Einrichtung erzeugten Linearkräfte und/oder Drehmomente bewegen
muß. Zur
Erzeugung von Linearkräften
werden bisher an Führungen verschieblich
gelagerte Gewichte verwendet, die zur Erhöhung der von der Person zum
Muskeltraining oder zur Rehabilitation zu überwindenden Linearkraft miteinander
gekoppelt werden. Ferner ist der Einsatz von Federn, wie Gasdruckfedern,
zur Erzeugung von Linearkräften
bekannt. Die Gewichte bzw. Federn sind ihrerseits entweder direkt
mit der Trainingseinrichtung verbunden oder stehen durch entsprechende
mechanische Kopplungen, wie Seilzüge oder Gelenkhebel, mit der
Trainingseinrichtung in Wirkverbindung.
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Des weiteren sind Trainingsgeräte bekannt, bei
denen die Trainingseinrichtung mit einer hydraulischen Einheit,
beispielsweise einem Hydraulikzylinder, koppelt ist. Durch Betätigen der
Trainingseinrichtung wird die Hydraulikflüssigkeit innerhalb der hydraulischen
Einheit hin und her bewegt, wobei durch Einstellen des hydraulischen
Widerstandes in der hydraulischen Einheit Linearkräfte und/oder
Drehmomente vorgegeben werden können,
gegen die die Person mit ihrer Muskelkraft trainiert.
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Ein derartiges Trainingsgerät ist beispielsweise
aus der
DE 40 31 481
A1 bekannt. Bei diesem bekannten Trainingsgerät wird als
hydraulische Einheit ein Hydraulikzylinder verwendet, bei dem der Kolben
durch eine Feder in eine vorgegebene Bewegungsrichtung vorgespannt
ist. Des weiteren ist im Kolben des Hydraulikzylinders ein durch
eine elektronische Steuereinheit von außen verstellbares Drosselventil
vorgesehen, mit dem der hydraulische Widerstand, gegen den der Kolben
bewegt werden muß,
während
des Bewegungsablaufes entsprechend von der Steuereinheit vorgegebenen
Signalen zu verändern
ist. Beim Training trainiert der Person mit ihrer Muskelkraft in
eine vorgegebene Bewegungsrichtung gegen die Kraft der Feder und
den hydraulischen Widerstand, während
sie in die entgegengesetzte Bewegungsrichtung unterstützt durch die
Feder lediglich gegen den hydraulischen Widerstand des Drosselventils
trainiert. Der Bewe gungsablauf kann bei diesem bekannten Trainingsgerät von der
Steuereinheit erfaßt
und auf diese Weise Rückschlüsse auf
den Trainingszustand der Person gezogen werden.
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Die zuvor beschriebenen Trainingsgeräte gestatten
es, bestimmte Muskelgruppen zu höherer Leistung
zu trainieren oder auch zu ermitteln, welche Leistung die trainierende
Person erbringen und wie deren Leistung noch weiter gesteigert werden
kann.
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Die bekannten Trainingsgeräte haben
jedoch den Nachteil, dass die an der Trainingseinrichtung angreifenden
Linearkräfte
und/oder Drehmomente durch die physikalischen Gegebenheiten, wie
die Masse der Gewichte, den hydraulischen Widerstand, die Federkraft
und ähnliches,
vorgegeben sind und allenfalls in äußerst geringem Umfang an den
Trainingsablauf gezielt angepaßt
werden können.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung,
ein Trainingsgerät
zum Trainieren der Muskulatur einer Person und/oder zum Überprüfen der
Muskelleistung einer Person bzw. ein Verfahren zum Betreiben eines Trainingsgerätes für das Muskeltraining
einer Person und/oder für
die Überprüfung der
Muskelleistung einer Person anzugeben, mit dem bzw. durch das es möglich ist,
in einem Belastungsryklus mit entgegengesetzten Bewegungsrichtungen
Muskelgruppen und zugehörige
Gegenmuskel mit vorgegebenen Linearkräften und/oder Drehmomenten
gemeinsam zu trainieren bzw. zu prüfen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Trainingsgerät
mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Ferner wird die Aufgabe
durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 16 gelöst.
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Bei dem erfindungsgemäßen Trainingsgerät wird zum
Erzeugen der Linearkräfte
und/oder der Drehmomente, gegen die die Person beim Muskeltraining
trainiert, ein aktiv von der hydraulischen Antriebseinheit hydraulisch
betriebener Aktuator als hydraulische Einheit eingesetzt, der zwischen
zwei entgegengesetzten Betriebsrichtungen steuerbar ist. Die hydraulische
Antriebseinheit, die von der Steuereinheit angesteuert und eingestellt
wird, betreibt den Aktuator so, dass der Aktuator in Abhängigkeit
von der jeweiligen Bewegungsrichtung, in die die trainierende Person
die Trainingseinrichtung bewegt, zumindest zeitweise eine entsprechende
Gegenkraft und/oder ein entsprechendes Gegenmoment erzeugt. Drückt die
trainierende Person die Trainingseinrichtung in eine erste Bewegungsrichtung,
erzeugt der Aktuator zumindest zeitweise eine Kraft bzw. ein Drehmoment,
die bzw. das der Muskelkraft der Person entgegenwirkt. Kommt es
zu einer Änderung
der Bewegungsrichtung der Trainingseinrichtung, ändert der Aktuator seine Betriebsrichtung,
so dass der Aktuator eine Kraft und/oder ein Drehmoment erzeugt, das
der neuen Bewegungsrichtung zumindest zeitweise entgegenwirkt. Die
hydraulische Antriebseinheit kann von der Steuereinheit dabei so
angesteuert werden, dass die hydraulische Antriebseinheit den Aktuator
so betreibt, dass sich entweder eine konstante Kraft bzw. ein konstantes
Drehmoment bei variabler Geschwindigkeit oder eine konstante Geschwindigkeit
mit einstellbarer Kraft- bzw. Drehmomentbegrenzung ergibt. Auf diese
Weise wird erreicht, dass die Person unterschiedliche Muskelgruppen
während
eines einzigen Belastungsryklus, mit wählbaren Bewegungs- und Belastungszuständen trainiert.
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Hierdurch können die Muskeln und ihre entsprechenden
Gegenmuskeln gezielt in einem Bewegungszyklus trainiert werden,
so dass beispielsweise bei einem Training, bei dem in der ersten
Bewegungsrichtung die Bauchmuskulatur trainiert wird, in der entgegengesetzten
Bewegungsrichtung die entsprechenden Muskelstränge der Rückenmuskulatur trainiert werden.
Des weiteren ist das erfindungsgemäße Trainingsgeräte auch
zur Ermittlung der Leistungsfähigkeit
bestimmter Muskelgruppen, beispielsweise zu Rehabilitations- und
Untersuchungszwecken, verwendbar, so dass insbesondere das bei entgegengesetzten
Belastungsrichtungen auftretende, wichtige Zusammenspiel zueinander
agierender Muskelgruppen für
Rehabilitions- und Untersuchungszwecke miterfaßt und überprüft werden kann.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, der
Zeichnung sowie den Unteransprüchen.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Trainingsgerätes wird
vorgeschlagen, die hydraulische Antriebseinheit mit einem Hydropulser
zu versehen, mit dem der Trainingsbewegung, die vorzugsweise kontinuierlich abläuft, eine
Schwingungsbewegung überlagert
werden kann. Die Schwingungsbewegung hat dabei eine definierte Schwingungsamplitude
und eine definierte Schwingungsfrequenz, die so auf die trainierende Person
abgestimmt ist, dass deren Muskel während des Trainings gleichzeitig
angeregt werden. Durch die Schwingungsbewegungen werden kurzfristig Kraft-
bzw. Drehmomentspitzen erzeugt, welche in Abhängigkeit von der Schwingungsamplitude
der Schwingungsbewegung der Muskelkraft der trainierenden Person
kurzfristig entgegenwirken oder die der Muskelkraft entgegenwirkenden
Kräfte
bzw. Drehmomente des Aktuators reduzieren.
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Da die Muskulatur des Menschen nicht
nur zur Fortbewegung dient, sondern auch vielfältige andere Aufgaben erfüllt, wie
beispielsweise die Anregung der Durchblutung, eine Veränderung
des chemischen Milieus, Anregung des Sehnen- und Knochenaufbaus,
eine Anregung des Stoffwechsels, eine Temperaturregulation oder
eine Kollagenausrichtung bei der Wundheilung, soll durch die Schwingungsbewegungen
beim Muskeltraining nicht nur der Muskelaufbau gefördert, sondern
gleichzeitig auch diese durch die Muskulatur verursachten positiven
Wirkungen unterstützt
werden.
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So hat sich überraschenderweise herausgestellt,
dass durch die gezielte Schwingungsanregung der Muskulatur durch
Schwingungsbewegungen gerade diese zuletzt genannten positiven Wirkungen gezielt
gefördert
werden können.
So wird durch die Schwingungsanregung eine Längsvibration der Muskel erreicht,
die zu einer spürbaren
Anregung der Mikrozirkulation im Grundgewebe führt, welche ihrerseits zu einer
Verbesserung der Stoffwechselvorgänge führt. Ferner werden durch die
Schwingungsanregung chronische Schmerzen gedämpft, da durch die Schwingungen
die Mechanosensoren des Körpers stimuliert
werden, wodurch der Einfluß langsam
leitender Schmerzsenoren gehemmt wird. Auch kommt es zu einer verbesserten
Wundheilung, da durch gezielte, geringe schwingende Belastungen
eine gerichtete Wundheilung im Muskelgewebe auftritt. Darüber hinaus
wird durch die auf den Körper übertragenen
Schwingungen eine Anregung des Gelenkaufbaus bewirkt.
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Durch die erfindungsgemäße Erzeugung
von Schwingungen beim Training werden diese positiven Wirkungen
während
des Bewegungszyklus gefördert,
wobei zusätzlich
eine Entkrampfung der Muskulatur eintritt.
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Besonders bevorzugt kann bei dieser
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Trainingsgerätes die
Steuereinheit die Schwingungsamplitude und/oder die Schwingungsfrequenz des
Hydropulsers verändern,
damit die vom Aktuator erzeugten Schwingungen individuell an den
Trainierenden angepaßt
oder gegebenenfalls auch deaktiviert werden können.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Trainingsgerätes wird
vorgeschlagen, die hydraulische Antriebseinheit mit einem Hydromotor
zu versehen. Unter Hydromotor wird in diesem Zusammenhang eine hydraulische Maschine
verstanden, die sowohl als Pumpe als auch als Motor betrieben werden
kann, also den Druck im Aktuator in Abhängigkeit von seiner Bewegungsrichtung
erhöht
oder vermindert. Der Hydromotor wird vorzugsweise durch einen Elektromotor
angetrieben, dessen Drehzahl von der Steuereinheit variiert und
dessen Drehrichtung von der Steuereinheit umgekehrt werden kann.
Zum Verändern
der Geschwindigkeit des Aktuators ändert die Steuereinheit vorzugsweise
die Drehzahl des Elektromotors, mit der der Hydromotor angetrieben
bzw. betrieben wird.
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Der Aktuator erzeugt, wenn der Hydromotor als
Pumpe betrieben wird, entsprechende Antriebskräfte und/oder Antriebsmomente,
die der Muskelkraft der Person entgegenwirken. Die Antriebsgeschwindigkeit
und/oder Antriebsdrehzahl des Aktuators kann dabei von der Steuereinheit
eingestellt und die von der zu trainierenden Person aufzubringenden Muskelkräfte auf
einen definierten Wert begrenzt werden. Wird dieser Grenzwert erreicht,
hält die
Muskelkraft der trainierenden Person den Aktuator fest, d.h. er
bewegt sich nicht. Übersteigen
die Muskelkräfte
die vom Aktuator der Trainingseinrichtung erzeugte Kraft bzw. dessen
Drehmoment, so kann die Person den Aktuator mit ihrer Muskelkraft
in eine gewünschte
Position bewegen. Die Bewegungsgeschwindigkeit wird dabei von der
zu trainierenden Person vorgegeben.
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Der Aktuator erzeugt, wenn der Hydromotor als
Motor betrieben wird, entsprechende Bremskräfte und/oder Bremsdrehmomente.
Die trainierende Person muß dann
das Trainingsgerät
gegen die vom Aktuator erzeugten Bremskräfte und/oder Bremsdrehmomente
mit seiner Muskelkraft bewegen.
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Bei einer weiter bevorzugten Ausführungsform
wird vorgeschlagen, den Hydromotor in der hydraulischen Antriebseinheit
durch ein von einem Hydraulikaggregat zu versorgendes hydraulisches
Proportional- oder Servoventil bzw. durch einen Hydroverstellmotor
bzw. eine Hydroverstellpumpe zu ersetzen, das, der bzw. die mit
der Steuereinheit verbunden, den Volumenstrom zum und vom Hydraulikzylinder
bzw. -motor so steuert, dass sich eine vorgegebene Geschwindigkeit
am Aktuator einstellt, bzw. den Druck am Aktuator so steuert, dass
sich eine vorgegebene Kraft bzw. ein vorgegebenes Drehmoment am
Aktuator einstellt.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft,
wenn die Steuereinheit den Aktuator entsprechend einem vorgegebenen
Belastungszyklus ansteuert, welcher sich aus verschiedenen Geschwindigkeiten
und Kräften bzw.
Momenten zusammensetzt. Dabei ist es von besonderem Vorteil, wenn
die vom Aktuator zu erzeugenden Geschwindigkeiten Kräfte und/oder
Drehmomente im Verlauf des Belastungszyklus variieren. Hierdurch
ist es möglich,
die Muskeln der trainierenden Person während des Belastungsryklus
entsprechend einem Belastungsprofil zu beanspruchen, das einem natürlichen
Belastungsprofil nachempfunden ist, wie es beispielsweise beim Laufen
im Gelände, beim
Rudern oder unter ähnlichen
Trainingsbedingungen auftritt.
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Ferner wird vorgeschlagen, an der
Steuereinheit die Anzahl der Belastungszyklen pro Zeiteinheit einzustellen.
Hierdurch ergibt sich für
die trainierende Person die Möglichkeit,
die Belastungszyklen entsprechend den individuellen Trainingswünschen vorzugeben.
Ferner kann die Steuereinheit auch zur Eingabe der gewünschten
Gegenkraft, des Gegenmomentes, des Stellweges und/oder die Stellgeschwindigkeit
ausgelegt sein.
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Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird als Aktuator ein Linearaktuator, beispielsweise ein doppeltwirkender
Hydraulikzylinder, verwendet, mit dem lineare Zug- und Druckkräfte erzeugt
werden. Durch die Verwendung derartiger Linearaktuatoren kann auf
die bisher übliche
Verwendung von Gewichten oder Federn für das Muskeltraining verzichtet
werden. So ist es beispielsweise möglich, in einer Fitness-Station,
die mit mehreren Trainingseinrichtung ausgestattet ist, einen oder
mehrere Linearaktuatoren vorzusehen, die mit den Trainingseinrichtungen
gekoppelt sind. Mit Hilfe der Linearaktuatoren können dann entsprechende Zug-
und Druckkräfte
an die Trainingseinrichtung übertragen werden,
so dass unterschiedlichste Belastungszyklen einstellbar sind, wobei
einander zugeordnete Muskelgruppen der trainierenden Person in einem Bewegungsablauf
trainiert werden können.
Bei einem Rudergerät
als Trainingsgerät
ist es beispielswei se denkbar, durch entsprechende Anlenkung des Linearaktuatoren
an die als Ruder ausgebildeten Trainingseinrichtungen Zug- und Druckkräfte zu übertragen,
gegen die die trainierende Person entsprechende Muskelkräfte aufbringen
muß, wobei durch
entsprechendes Variieren der Zug- und Druckkräfte mit Hilfe der Steuereinheit
der natürliche
Bewegungsablauf beim Rudern nahezu perfekt simuliert werden kann.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen,
anstelle von oder in Ergänzung
zu dem Linearaktuator einen oder mehrere Drehaktuatoren einzusetzen,
die zum Erzeugen von Drehmomenten an die Trainingseinrichtungen
gekoppelt werden.
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Um den Trainingsablauf noch gezielter
beeinflussen zu können,
wird ferner vorgeschlagen, den den Aktuator und die Antriebseinheit
miteinander verbindenden Hydraulikkreislauf mit mindestens einem
mit der Steuereinheit verbundenen Steuerventil zum Einstellen des
hydraulischen Widerstandes im Aktuator bzw. im Hydraulikkreislauf
auszustatten. Mit Hilfe des Steuerventils ist es möglich, den
hydraulischen Widerstand, insbesondere auch während des Trainingsablaufes,
gezielt zu variieren, damit die vom Aktuator erzeugten Linearkräfte und/oder
Drehmomente, gegen die die Person trainiert, schnell verändert werden
können.
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Als Steuerventil kann entweder ein
Stromregelventil zum Regulieren des Volumenstromes im Hydraulikkreislauf
oder ein Druckbegrenzungsventil zum Begrenzen des im Hydraulikkreislauf
wirkenden Drucks eingesetzt werden. Während mit Hilfe des Stromregelventils
insbesondere die Stellgeschwindigkeit, mit der der Aktuator von
der trainierenden Person bewegt wird, auf einen vorgegebenen Wert einstellbar
ist, kann mit Hilfe des Druckbegrenzungsventils der hydraulische
Druck im Aktuator begrenzt werden, gegen den die Person trainiert,
so dass die Person bei gleichem Druck, jedoch mit unterschiedlichen
Stellgeschwindigkeiten trainieren kann.
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Des weiteren wird vorgeschlagen neben dem
als Stromregelventil ausgebildeten Steuerventil ein weiteres Steuerventil
im Hydraulikkreislauf vorzusehen, welches vorzugsweise als Druckbegrenzungsventil
zum Begrenzen des im Hydraulikkreislauf wirkenden Drucks ausgebildet
ist, so dass mit den beiden Ventilen der Trainingsablauf gezielt
beeinflußt
werden kann.
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Um die Druckkammern des Aktuators,
zwischen denen die Hydraulikflüssigkeit
hin und her gefördert
wird, auf einfache und störungsfreie
Weise mit einander zu verbinden, wird bei einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Trainingsgerätes vorgeschlagen,
der den Aktuator und die Antriebseinheit miteinander verbindenden Hydraulikkreislauf
mit vier Rückschlagventilen
auszustatten, welche in Form einer Graetzschaltung miteinander in
Strömungsverbindung
stehen.
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Um die aktuelle Stellposition, die
aktuelle Stellgeschwindigkeit, den aktuellen Druck und/oder den
aktuellen Volumenstrom erfassen zu können, ist bei einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
des Trainingsgerätes
ein Meßsystem
vorgesehen, mit dem zumindest einer dieser Parameter erfaßt werden kann.
Des weiteren kann in die Verbindung zwischen Aktuator und der zu
trainierenden Person ein Kraft- bzw. Drehmomentmesssystem eingefügt werden,
mit dem die wirksamen Kräfte
und/oder Drehmomente erfasst werden können. Indirekt kann die Kraft
oder das Drehmoment über
die Messung des hydraulischen Drucks im Hydraulikzylinder ermittelt
werden, dessen Wert mit der wirksamen Fläche des Hydraulikkolbens multipliziert,
unter Vernachlässigung
der Reibung, die wirksame Kraft ergibt. Die erfaßten Meßwerte werden dann als Singale
zur Weiterverarbeitung beispielsweise an die Steuereinheit weitergeleitet.
Die Signale können
der zu trainierenden Person auch angezeigt werden, damit diese bei
einer Bewegung mit vorgegebener Geschwindigkeit das vorgesehene
Kraft- bzw. Drehmomentniveau und bei einem vorgegebenen Kraft- bzw.
Drehmomentverlauf das vorgesehene Geschwindigkeitsniveau einhalten kann.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung
dieser mit Meßsystemen
ausgestatteten Ausführungsform des
Trainingsgerätes
weist die Steuereinheit eine mit dem Meßsystem gekoppelte Regelungseinrichtung auf,
die die Meßsignale
des Meßsystems
erfaßt
und auswertet. Mit Hilfe der Regelungseinrichtung wird dann der
Aktuator entsprechend einer Regeldifferenz, welche auf einem Vergleich
zwischen dem von dem Meßsystem
gemessenen IST-Wert
und einem in der Steuereinheit vorgegebenen SOLL-Wert basiert, nachgeregelt.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die von dem Aktuator erzeugten
Bewegungen und Kräfte
für ein
optimiertes Trainingsergebnis an die von der trainierenden Person
aufgebrachten Muskelkräfte
angeglichen werden.
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Damit der Aktuator den unterschiedlichen Bewegungen,
die während
eines Belastungsryklus von der mit ihr gekoppelten Trainingseinrichtung
verursacht werden, folgen kann, ist der Aktuator am Gestell des
Trainingsgerätes
vorzugsweise schwenkbar angelenkt. Hierzu kann der Aktuator beispielsweise mit
einem Schwenklager oder auch mit einem Kugelgelenk am Gestell des
Trainingsgerätes
gelagert sein.
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Die Trainingseinrichtung selbst ist
durch geeignete mechanische Kopplungen, wie Seilzüge, Hebelanordnungen,
Stangen, Kulissen, zur Kraft- und/oder Drehmomentübertragung
mit dem Aktuator verbunden. Die mechanische Kopplung kann auch so
gestaltet sein, dass durch entsprechende Gelenke und Lagerungen
eine Linearbewegung des Aktuators beispielsweise in eine Schwenkbewegung
der Betätigungseinrichtung
der Trainingseinrichtung umgewandelt wird.
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Das zuvor beschriebene Prinzip unter
Verwendung eines in zwei Betriebsrichtungen ansteuerbaren Aktuators,
der entsprechend der aktuellen Betätigungsrichtungen in seiner
Betriebsrichtung betreibbar ist, ist bei einer Vielzahl Trainingsgeräte einsetzbar.
So wird vorgeschlagen das erfindungsgemäße Prinzip bei einer Fitness-Station
anzuwenden, die mit Trainingseinrichtungen zum Trainieren der Brustmuskulatur,
der Beinmuskulatur, der Rumpf- und Rückenmuskulatur und/oder der
Muskulatur der oberen und unteren Extremitäten ausgestattet ist. Des Weiteren
kann das erfindungsgemäße Prinzip
insbesondere auch bei Trainingsgeräten zur Rehabilitation und
zur Ermittlung der Muskelleistung von Personen eingesetzt werden,
wobei durch den Betrieb des hydraulischen Aktuators entsprechende
Signale entstehen, die beispielsweise zu Untersuchungszwecken ausgewertet
werden können.
Ferner eignet sich das erfindungsgemäße Prinzip für den Einsatz
mit einem Rudergerät,
einem Ellipsentrainer oder einem Heimtrainer.
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Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft
die Erfindung ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 16 zum
Betreiben eines Trainingsgerätes
für das
Muskeltraining einer Person und/oder für die Überprüfung der Muskelleistung einer
Person. Bei dem Verfahren werden die Linearkräfte und/oder Drehmomente erfindungsgemäß durch
einen zwischen zwei einander entgegengesetzten Betriebsrichtungen
steuerbaren, hydraulisch betriebenen Aktuator erzeugt, wobei der
Aktuator derart angesteuert wird, dass er in Abhängigkeit von der Betätigungsrichtung,
in der die Person die Trainingseinrichtung betätigt, vorzugsweise durch Umschalten
der Betriebsrichtung, zumindest zeitweise der Muskelkraft der Person
jeweils entgegenwirkende Linearkräfte und/oder Drehmomente erzeugt.
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Bei diesem Verfahren ist es insbesondere von
Vorteil, wenn den erzeugten Linearkräften und/oder Drehmomenten
entsprechende Schwingungen überlagert
werden, die die Muskulatur der trainierenden Person gezielt zum
Schwingen anregen, um eine rhythmische neuromuskuläre Stimulation
des Muskelgewebes zu erreichen. Besonders bevorzugt ist dabei sowohl
die Schwingungsamplitude und/oder die Schwingungsfrequenz variabel.
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Bei einer besonders bevorzugten Variante des
erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Aktuator nur zum Erzeugen von Bremskräften und/oder Bremsdrehmomenten,
gegen die die Person trainiert, betrieben. In einer weiteren bevorzugten
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
erzeugt der Aktuator zusätzlich
Antriebskräfte
und/oder Antriebsdrehmomente, gegen die die Person trainiert. Besonders
bevorzugt wird dieser Aktuator im sogenannten Vierquadrantenbetrieb
betrieben, so dass er wahlweise in beide Betriebsrichtungen als
Generator und als Motor betrieben wird. Hierdurch kann der Aktuator optimal
an die jeweiligen Belastungszyklen angepaßt werden.
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Des Weiteren wird bei einer bevorzugten
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
vorgeschlagen, den Aktuator entsprechend vorgegebener Belastungszyklen
zu betreiben, wobei sich jeder Belastungszyklus aus wechselnden
Betätigungsrichtungen
der Trainingseinrichtung zusammensetzt und die vom Aktuator erzeugten
Kräfte
und/oder Drehmomente im Verlauf des Belastungszyklus zusätzlich variieren
können,
so dass ein variabler Trainingsablauf möglich ist. Die verschiedenen
Belastungszyklen können
dabei in einer Datenbank einer Steuereinheit abgelegt und/oder durch
eine entsprechend gestaltete Eingabeeinheit an der Steuereinheit
zusammengestellt werden.
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Um den aus Sicht des Trainingserfolges
optimalen Umschaltpunkt des Aktuators von der einen Betriebsrichtung
in die andere Betriebsrichtung bestimmen zu können, wird bei einer Variante
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zusätzlich
vorgeschlagen, beim Muskeltraining die Betriebsstellung und/oder
die Geschwindigkeit des Aktuators zu erfassen, wobei in Abhängigkeit
von der Betriebsstellung und/oder der Geschwindigkeit die Betriebsrichtung
und/oder die Betriebsart des Aktuators vom Antriebs- zum Bremsbetrieb
oder umgekehrt umgeschaltet wird.
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Die vom Aktuator auf die zu trainierende
Person wirkenden Linearkräfte
und/oder Drehmomente werden vorzugsweise durch eine Einstellung
der hydraulischen Drücke
erreicht. Hierdurch ist ein sehr exaktes Einstellen und eine sehr
genaue Vorgabe der gewünschten
Linearkraft und/oder des gewünschten Drehmomentes
möglich,
die bzw. das der Muskelkraft der trainierenden Person entgegenwirken
soll.
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Des Weiteren wird bei einer besonders
bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgeschlagen,
dass die Art des Bewegungszyklus, die Anzahl der Bewegungszyklen
pro Zeiteinheit und/oder die Trainingsdauer von der trainierenden
Person eingestellt werden können,
so dass die trainierende Person das Trainingsgerät entsprechend ihren Trainingsvorgaben
vor Trainingsbeginn programmieren kann.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand zweier
Ausführungsbeispiele
mit Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Trainingsgerätes, bei
dem bei der Einrichtung zum Erzeugen von Antriebs- und Bremskräften ein Hydropulser
verwendet wird, und
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2 eine
schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Trainingsgerätes, bei
dem bei der Einrichtung zum Erzeugen von Antriebs- und Bremskräften ein Hydromotor
einsetzt wird.
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1 zeigt
eine Einrichtung 10 zum Erzeugen von Linearkräften in
einem erfindungsgemäßen Trainingsgerät. Vom Trainingsgerät ist aus
Gründen der
besseren Darstellbarkeit nur die mechanische Kopplung 12 zu
einer nicht dargestellten Trainingseinrichtung des Trainingsgerätes gezeigt.
Bei dem Trainingsgerät
handelt es sich im vorliegenden Fall um eine Fitness-Station, bei
der die Trainingseinrichtung zum Erzeugen von Linearkräften anstelle
mit dem üblicherweise
verwendeten Satz senkrecht geführter
Gewichte, welche von der trainierenden Person gegen die Wirkung
der Schwerkraft anzuheben sind, mit der Einrichtung 10 zum
Erzeugen von Linearkräften
gekoppelt ist.
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Die Einrichtung 10 weist
einen Hydraulikzylinder 14 als Linearaktuator auf, dessen
verschieblicher Kolben 16 über die Kolbenstange 18 und
die Kopplung 12 mit der nicht dargestellten Trainingseinrichtung
zur Kraftübertragung
verbunden ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Hydraulikzylinder 14 durch
ein Schwenklager 20 schwenkbar am nicht dargestellten Gestell
des Trainingsgerätes
gelagert, während
die Kolbenstange 18 durch die Kopplung 12 mit
der Trainingseinrichtung gekoppelt ist.
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Durch das Schwenklager 20 am
Gestell ist eine Schwenkbewegung des Hydraulikzylinders 14 in einer
Ebene möglich.
Eine räumliche
Ausrichtung des Hydraulikzylinders 14 ist durch die Verwendung eines
Kugelgelenklagers anstelle des Schwenklagers 20 möglich. Die
Ankopplung der Kolbenstange 18 des Hydraulikzylinders 14 an
die Kopplung 12 der Trainingseinrichtung des Trainingsgerätes kann durch
ein Drahtseil oder durch eine, Stange erfolgen.
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Der Hydraulikzylinder 14 ist
zur Druckölversorgung
mit einem Hydraulikkreislauf 22 verbunden. Der Hydraulikkreislauf 22 weist
unter anderem vier Rückschlagventile 24, 26, 28 und 30 auf,
welche in Analogie zu einer Gleichrichterschaltung in der Elektrotechnik
in Form einer sogenannten Graetzschaltung miteinander verbunden
sind. Dadurch wird erreicht, dass das Bewegungs- und Kraftverhalten
der Kolbenstange 18 von der Bewegungsrichtung der Kolbenstange 18 unabhängig ist.
Wird die Kolbenstange 18 über die Kopplung 12 von
der trainierenden Person nach rechts bewegt, verkleinert sich das Volumen
der rechts dargestellten Kammer 32 des Hydraulikzylinders 14,
während
sich das Volumen in der links dargestellten Kammer 34 erhöht.
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Dadurch strömt die Hydraulikflüssigkeit über das
sich öffnende
Rückschlagventil 26, über ein Stromregelventil 36 und
das sich ebenfalls öffnende Rückschlag 28 in
die links dargestellte Kammer 34 des Hydraulikzylinders 14.
Gibt es keine Leckverluste, entspricht die Volumenreduktion der
Kammer 32 der Volumenvergrößerung der Kammer 34.
Es handelt sich um einen geschlossenen Kreislauf dessen Volumen
prinzipiell konstant bleibt. Die Geschwindigkeit der Kolbenstange 18 läßt sich
am Stromregelventil 36 einstellen. Die Geschwindigkeit
der Kolbenstange 18 ist physikalisch bedingt proportional
zum Volumenstrom durch das Stromregelventil 36. Die trainierende
Person kann damit bei einer festen Einstellung des Stromregelventils 36 die
Trainingseinrichtung mit einer konstanten Geschwindigkeit und einer
von ihm variierbaren Kraft bewegen.
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Die Maximalkraft wird durch ein zwischen den
Rückschlagventilen 24, 26, 28 und 30 angeordnetes
Druckbegrenzungsventil 38 begrenzt, das ab einem vorgegebenen,
einstellbaren Druck öffnet.
Die durchströmende
Hydraulikflüssikeit
fließt über das Rückschlagventil 28 in
die links dargestellte Kammer 34. In diesem Zustand bleibt
die Kraft an der Kolbenstange 18 konstant, die Geschwindigkeit
der Kolbenstange 18 stellt sich variabel ein. Wird das
Stromregelventil 36 geschlossen und das Druckbegrenzungsventil 38 auf
einen definierten Druck eingestellt, läßt sich die Kolbenstange 18 nur
bewegen, wenn von der trainierenden Person die Kraft aufgebracht
wird, die ausreicht, um über
den damit erzeugten hydraulischen Druck das Druckbegrenzungsventil 38 zu öffnen. Da
diese erzeugte Gegenkraft von der trainierenden Person nicht überschritten
werden kann, das Druckbegrenzungsventil 38 öffnet ab
dem vorgegebenen, eingestellten Druck, kann somit die Geschwindigkeit
der Kolbenstange 18 variiert werden.
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Wird der Kolben 16 über die
Kolbenstange 18 und die Kopplung 12 von der trainierenden
Person nach links bewegt, verkleinert sich das Volumen der Kammer 34 und
das der Kammer 32 vergrößert sich. Der
sich in der Kammer 34 einstellende höhere Druck öffnet das Rückschlagventil 24 und
wirkt, wie zuvor beschrieben, in gleicher Weise auf das Stromregelventil 36 und
das Druckbegrenzungsventil 38. Die durchströmende Hydraulikflüssigkeit öffnet das Rückschlagventil 30 und
fließt
in die rechts dargestellte Kammer 32 des Hydraulikzylinders 14.
Dadurch stellen sich die gleichen Bewegungs- und Kraftzustände wie
im zuvor beschriebenen Fall ein, aber in umgekehrter Wirkrichtung.
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Die Einstellungen des Stromregelventils 36 und
des Druckbegrenzungsventils 38 werden durch eine Steuereinheit 42 vorgegeben
und können
auch während
des Trainings verändert
werden. Zusätzlich können die
beiden Ventile 36 und 38, beispielsweise zu Justagezwecken,
auch von Hand eingestellt werden.
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Treten eventuell Leckverluste im
Hydraulikkreislauf 22 auf, so wird die fehlende Hydraulikflüssigkeit
durch das Rückschlagventil 42 und
den Ansaugfilter 44 aus dem Vorratsbehälter 46 nachgesaugt.
Ein nicht eingezeichnetes Druckbegrenzungsventil, parallelgeschaltet
zum Rückschlagventil 42, kann
zusätzlich
vorgesehen sein, um unzulässig hohe
Drücke
im Hydraulikkreislauf 22 der Einrichtung 10 zu
vermeiden.
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Um die Bewegung des Kolbens 16 mit
einer Schwingbewegung zu überlagern,
ist der Hydraulikkreislauf 22 der Einrichtung 10 mit
einem Hydropulser 48 als hydraulische Antriebseinheit versehen. Der
Hydropulser 48 weist einen Schwingkolben 50 auf,
welcher durch einen elektromagnetischen Antrieb 52 betätigt wird.
Der Antrieb 52 wird seinerseits von der Steuereinheit 40 mit
einer Wechselspannung mit variabler Frequenz und Amplitude gespeist.
Die vom Antrieb 52 bewirkte Schwingungsbewegung des Schwingkolbens 50 erzeugt
wechselweise eine Volumenvergrößerung bzw.
Volumenverkleinerung in der rechten 32 und der linken Kammer 34 des
Hydraulikzylinders 14, die den Kolben 16 in kleine
Schwingbewegungen versetzt, welche über die Kolbenstange 18 und
die Kopplung 12 auf die trainierende Person bzw. deren
Muskeln wirkt und in Abhängigkeit
von der Schwingungsbewegung eine der Muskelkraft der trainierenden
Person entgegenwirkende Linearkraft erzeugt.
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In 2 ist
ein zweites Ausführungsbeispiel einer
Einrichtung 60 zum Erzeugen von Linearkräften dargestellt,
die im wesentlichen der in 1 gezeigten
Einrichtung 10 entspricht, so dass identische Bauteile
mit identischen Bezugszeichen bezeichnet sind. In dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist jedoch der Hydropulser 48 durch einen Hydromotor 62 als
hydraulische Antriebseinheit ersetzt, welcher als Pumpe oder Motor
betrieben werden kann. Die Welle des Hydromotors 62 ist
mit einem Elektromotor 64 verbunden, welcher mit Hilfe
der Steuereinheit 40 mit variabler Drehzahl und Drehrichtung
so betrieben werden kann, dass der vom Hydromotor 62 erzeugte
Volumenstrom bzw. Druck, die Bewegung bzw. Kraft der trainierenden
Person unterstützt
oder ihr entgegenwirkt. Zur Regelung der Geschwindigkeit kann ein
in den Hydraulikkreislauf 22 der Einrichtung 10 integrierter
Durchflusssensor 66 als Istwertgeber verwendet und zur
Regelung der Kraft ein in den Hydraulikkreislauf 22 integrierter Drucksensor 68 als
Istwertgeber eingesetzt werden. Der Durchflusssensor 66 und
der Drucksensor 68 sind mit der Steuereinheit 40 verbunden,
die entsprechend vorgegebener Sollwerte für den Volumenstrom und den
Druck den Hydromotor 62 regelt.
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Die Steuereinheit 40 ist
ferner mit einer nicht dargestellten Eingabe- und Anzeigevorrichtung
versehen, in die die trainierende Person vor Beginn des Trainings
verschiedene Informationen eingeben kann. So kann die Person beispielsweise
den Belastungszyklus, die Anzahl der Belastungszyklen pro Zeiteinheit,
die Art des Belastungszyklus, die Belastungsgeschwindigkeiten und
-kräfte
eingeben oder aus einer Datenbank in der Steuereinheit 40 auswählen. Ferner
ist es mit der Steuereinheit 40 möglich, den aktuellen Zustand
des Trainingsgerätes,
den aktuellen Trainingsablauf oder frühere Trainingsabläufe anzuzeigen,
zu registrieren oder erneut vorzugeben. Des weiteren können sowohl
die Größen „Kraft", „Geschwindigkeit" und „Weg" als auch die Zykluszeiten vorgegeben
werden. Entsprechend den von der Person ausgewählten Parametern wird dann
der als Hydraulikzylinder 14 ausgeführte Linearaktuator während des
Muskeltrainings angesteuert.
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Entsprechend dem ausgewählten Belastungszyklus
wählt die
Steuereinheit 40 aus, in welcher Weise der Hydraulikzylinder 14 von
dem Hydropulser 48 bzw. dem Hydromotor 62 zu betreiben
ist. So kann der Hydraulikzylinder 14 grundsätzlich in zwei
entgegengesetzte Betriebsrichtungen, nämlich in die Einfahrrichtung
der Kolbenstange 18 und in deren Ausfahrrichtung, betrieben
werden. Des Weiteren kann die Steuereinheit 40 vorgeben,
ob der Hydraulikzylinder 14 als Bremse oder Antrieb betrieben
werden soll. Der Hydraulikzylinder 14 wird also im sogenannten
Vierquadrantenbetrieb gefahren.
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Nachfolgend wird die Funktionsweise
der Einrichtung 10 näher
erläutert.
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Sobald eine Person an dem Trainingsgerät 12,
beispielsweise einer Fitness-Station, trainieren möchte, gibt
die Person zunächst
in die Steuereinheit 40 die gewünschte Belastungsart, den gewünschten Belastungsryklus
und die Anzahl der Belastungszyklen pro Zeiteinheit ein. Anschließend beginnt
die Person mit dem Muskeltraining. Während des Muskeltrainings betätigt die
Person in der üblichen
Weise die Trainingseinrichtung, beispielsweise einen durch eine
Hebelanordnung durch die Kopplung 12 mit dem Hydraulikzylinder 14 gekoppelten
Drückerbügel. Durch
das Betätigen
des Drückerbügels werden die Muskelkräfte an den
Hydraulikzylinder 14 übertragen,
der entsprechend der von der Steuereinheit 40 eingestellten
Betriebsart bremst oder antreibt.
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Auf diese Weise wird erreicht, dass
die trainierende Person über
den gesamten Belastungsryklus Muskelkräfte aufbringen muß, um die
Trainingseinrichtung aktiv zu betätigen. Hierdurch wird insbesondere
auch erreicht, dass bestimmte Paarungen von Muskelgruppen beispielsweise
die Brustmuskulatur und ein Teil der Rückenmuskulatur in einem Belastungszyklus
aufeinanderfolgend belastet werden, so dass die Person nur an einer
Trainingseinrichtung für
das Training beider Muskelgruppen trainieren muß.
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Des weiteren wird der Hydraulikzylinder 14 mit
Hilfe des Hydropulsers 48 von der Steuereinheit 40 so
betrieben werden, dass der Hydraulikzylinder 14 der jeweiligen
Linearbewegung in Längsrichtung wirkende
Schwingungen überlagert,
so dass die trainierende Person zusätzlich eine Schwingungsanregung
erfährt,
der Schwingungsbewegung also mit seiner Muskelkraft entgegenarbeitet.
Hierdurch wird der trainierende Muskel in Schwingung versetzt und dabei
stimuliert, so dass beispielsweise der Stoffwechsel im Muskelgewebe
gefördert,
eine Wundheilung im Muskelgewebe verbessert oder Schmerzen gelindert
werden können.
Die Steuereinheit 40 ist dabei in der Lage, die Schwingungsamplitude
und/oder die Schwingungsfrequenz des Hydropulsers 48 unabhängig voneinander
zu variieren, damit die erzeugten Schwingungen an den Trainingsablauf
angepaßt werden
können.
Ferner ist es möglich,
dass von außen
in die Steuereinheit 40 entsprechende Vorgaben hinsichtlich
der Schwingungsamplituden und -frequenzen eingegeben werden, um
die erzeugten Schwingungen an die trainierende Person individuell anpassen
zu können.
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Des Weiteren kann die Steuereinheit 40 den Hydraulikzylinder 14 so
ansteuern, dass die vom Hydraulikzylinder 14 erzeugten
Gegenkräfte
für eine
optimale Belastung der Muskulatur der Person während des Belastungszyklus
variieren.
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Bei dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel kann die Steuereinheit 40 durch
den Drucksensor 68 den Kraftverlauf während der Belastungszyklen
erfassen und zu Vergleichszwecken abspeichern. Auf diese Weise kann
der Trainingserfolg optimiert und beispielsweise durch Beeinflussen
und Variieren der Gegenkräfte
des Hydraulikzylinders
14 mit Hilfe des Hydromotors 62 gezielt
bestimmte Muskelgruppen während
des Belastungsryklus trainiert werden.
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Das Ermitteln und Abspeichern der
Kraftverläufe
während
der Belastungszyklen ist ferner von Vorteil, wenn das Trainingsgerät zur Ermittlung
der Muskelleistung, beispielsweise zu Untersuchungszwecken oder
zu Rehabilitationsmaßnahmen,
eingesetzt wird, da auf diese Weise die Muskelleistung sehr genau überwacht
und/oder die Wirkung der Rehabilitationsmaßnahmen überprüft werden kann.
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Die in den 1 und 2 gezeigte
Einrichtung 10 ist nur mit dem als Linearaktuator dienenden
Hydraulikzylinder 14 ausgestattet. Es liegt jedoch auch im
Rahmen der Erfindung, mehrere Linearaktuatoren, beispielsweise in
Form von Hydraulikzylindern, gemeinsam an einer Trainingseinrichtung
oder an mehreren Trainingseinrichtungen des Trainingsgerätes anzukoppeln.
Des Weiteren besteht auch die Möglichkeit,
einen oder mehrere Hydraulikzylinder mit herkömmlichen Einrichtungen zur
Kraft- oder Drehmomenterzeugung, wie Gewichtssätzen und Federn, zu kombinieren.
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Auch ist eine Kombination aus dem
Hydropulser 48 und dem Hydromotor 62 in einem
gemeinsamen Hydraulikkreislauf möglich,
mit denen der Hydraulikzylinder 14 angesteuert wird.
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Anstelle von oder in Ergänzung zu
dem zuvor beschriebenen Hydraulikzylinder 14 als Linearaktuator
kann auch ein Drehzylinder oder Hydromotor eingesetzt werden, der
gleichfalls in beide Drehrichtungen betreibbar ist und von der Steuereinheit
in der zuvor beschriebenen Weise angesteuert wird.
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- 10
- Einrichtung
zum Erzeugen von Linearkräften
- 12
- Kopplung
- 14
- Hydraulikzylinder
- 16
- Kolben
- 18
- Kolbenstange
- 20
- Schwenklager
- 22
- Hydraulikkreislauf
- 24
- Rückschlagventil
- 26
- Rückschlagventil
- 28
- Rückschlagventil
- 30
- Rückschlagventil
- 32
- Kammer
- 34
- Kammer
- 36
- Stromregelventil
- 38
- Druckbegrenzungsventil
- 40
- Steuereinheit
- 42
- Rückschlagventil
- 44
- Ansaugfilter
- 46
- Vorratsbehälter
- 48
- Hydropulser
- 50
- Schwingkolben
- 52
- elektromagnetischer
Antrieb
- 60
- Einrichtung
zum Erzeugen von Linearkräften
- 62
- Hydromotor
- 64
- Elektromotor
- 66
- Durchflusssensor
- 68
- Drucksensor