DE10305131B4 - Stützfeder und Unterschenkelorthese - Google Patents

Stützfeder und Unterschenkelorthese Download PDF

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Abstract

Stützfeder mit einem unterschenkelseitigen und einem fußseitigen Endabschnitt (14, 16), die über ein Fersenteil (20) miteinander verbunden sind für eine Unterschenkelorthese (2) zum gelenkigen Verbinden einer Unterschenkelmanschette (4) mit einer Fußmanschette (8), wobei die Stützfeder in Abhängigkeit vom Drehwinkel (α) der Plantarflexion des Fußes unterschiedliche Federraten aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Längsschlitz (22) im fußseitigen Endabschnitt (16) vorgesehen ist, der sich von einem freien Ende (24) in Richtung des Fersenteils (20) erstreckt, so dass sich wenigstens zwei übereinanderliegende Schenkel (28, 30) ergeben, von denen der bodenseitige Schenkel (30) fest in der Sohle ist und der fußseitige Schenkel (28) erst ab einem gewissen Drehwinkel (α) der Plantarflexion auf einen Anschlag (38) aufläuft zur Ausbildung der unterschiedlichen Federraten.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Stützfeder nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und eine Unterschenkelorthese nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 9.
  • Derartige Stützfedern werden beispielsweise bei Unterschenkelorthesen für Patienten mit tiefen Lähmungen, bei Muskelerkrankungen, infantilen Zerebralparesen, pathologischen Erkrankungen, neurologischen Veränderungen oder auch bei gesunden Menschen eingesetzt, um die Funktion der Plantarflektoren zu unterstützen. Durch die Unterschenkelorthese wird der Fuß in Bezug zum Unterschenkel gestützt, wobei gleichzeitig durch die Stützfeder während der Auftritt- und Standphase Energie aufgenommen und diese bei der Abstoßphase wieder zurückgegeben wird.
  • Eine bekannte Stützfeder sowie eine Unterschenkelorthese zeigen die 1 und 2. Die Figuren gehen zurück auf die Unterschenkelorthese SPRING der Anmelderin und sind dem Katalog Medizinisches Verordnungsprogramm, Fa. Gottinger GmbH, 85604 Zornerding, zu entnehmen. Die Unterschenkelorthese 2 hat eine Unterschenkelmanschette 4 zum Umgreifen eines Unterschenkels 6 und eine Fußmanschette 8 zum Festhalten eines Fußes 10. Die beiden Manschetten 4, 8 sind über eine Stützfeder 12 mit einem unterschenkelseitigen Endabschnitt 14 und einen fußseitigen Endabschnitt 16 gelenkig miteinander verbunden, wobei der unterschenkelseitige Endabschnitt 14 in der Unterschenkelmanschette 4 und der fußseitige Endabschnitt 16 in einer den Fuß 10 tragenden Sohle 18 aufgenommen ist. Zur Unterstützung der Federwirkung ist ein Fersenteil 20 der Stützfeder 12 gegenläufig gekrümmt.
  • Nachteilig an dieser bekannten Lösung ist, dass die Federrate der Stützfeder so ausgelegt ist, dass eine bestmögliche Unterstützung in der Abstoßphase beim Gehen erfolgt. Aufgrund des Bewegungsablaufs beim Gehen muss die Stützfeder jedoch in der Abstoßphase eine größere Stützkraft als in der Auftretphase entwickeln, so dass bei Verwendung der bekannten Lösung kein "weiches" Auftreten ermöglicht ist und somit ein störendes "Schieben der Stützfeder in die Knie" bzw. ein kräftiger Rückschlag des Fußes in Richtung des Knies erfolgt.
  • Des Weiteren ist nachteilig, dass ein Patient zum Ausführen einer selbständigen Plantarflexion des Fußes mit Muskelkraft, wie zum Beispiel zum Betätigen der Fußpedale beim Führen eines Kraftfahrzeugs notwendig, aufgrund der hohen Federrate stets eine hohe Gegenkraft aufbringen muss, um gegen die Federkraft der Stützfeder gegenanzuwirken.
  • Die DE 697 12 526 T2 sieht zur Variierung der Federkraft in Abhängigkeit vom Drehwinkel des Fußes zum Unterschenkel in einer Orthese mehrere horizontale Schlitze vor, die ungefähr in Höhe des Knöchels verlaufen.
  • Die DE 299 08 981 U1 schlägt vor, im Knöchelbereich einer die Stützfeder aufnehmenden einteiligen Manschette einen Diagonalschlitz vorzusehen. Ferner schlägt die DE 299 08 981 U1 zur Variierung der Federkraft vor, anstelle einer Stützfeder mehrere Stützfedern parallel anzuordnen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Stützfeder und eine Unterschenkelorthese zu schaffen, die die vorgenannten Nachteile beseitigen und die kostengünstig herzustellen sind.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Stützfeder mit den Merkmalen nach dem Patentanspruch 1 und durch eine Unterschenkelorthese mit den Merkmalen nach dem Patentanspruch 9.
  • Die erfindungsgemäße Stützfeder zum gelenkigen Verbinden einer Unterschenkelmanschette mit einer Fußmanschette einer Unterschenkelorthese hat einen unterschenkelseitigen und einen fußseitigen Endabschnitt, die durch ein Fersenteil miteinander verbunden sind. Erfindungsgemäß weist die Stützfeder in Abhängigkeit eines Drehwinkels des Fußes um das obere Sprunggelenk zum Unterschenkel unterschiedliche Federraten auf.
  • Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Stützfeder besteht darin, dass die Stützfeder keine lineare Federkennlinie aufweist, so dass die Stützfeder in Abhängigkeit von der momentanen Gang- bzw. Standphase eine ausreichende Stützkraft und Unterstützung entwickelt.
  • Vorzugsweise hat die Stützfeder eine progressive Federkennlinie, so dass bei zunehmender Plantarflexion ihre Federrate steigt. Somit ist ein "weiches" Auftreten der Ferse in der Auftretphase – kleine Plantarflexion – und ein "hartes" Abstoßen des Fußes in der Abstoßphase – große Plantarflexion – realisierbar.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der fußseitige Endabschnitt durch zwei übereinanderliegende Schenkel gebildet. Die Schenkel sind durch einen Längsschlitz realisiert, der sich vom freien Ende des Endabschnitts in Richtung des Fersenteils erstreckt. Um Kerbwirkungen im Fersenteil zu reduzieren, mündet der Längsschlitz vorzugsweise in einer runden Erweiterung. Durch die Teilung des fußseitigen Endabschnitts entsteht wahlweise eine Federwirkung nur über einen Schenkel oder über beide Schenkel. Die Anzahl der Schenkel lässt sich über weitere Längsschlitze erhöhen.
  • Vorzugsweise ist ein bodenseitiger Schenkel im Vergleich zu einem fußseitigen Schenkel axial verlängert und in vertikaler Richtung betrachtet kann er eine größere Dicke aufweisen.
  • Zur Unterstützung der Federwirkung der Stützfeder ist das Fersenteil in Bezug zum unterschenkelseitigen und zum fußseitigen Endabschnitt gegenläufig gekrümmt, sowie aus einem faserverstärkten, vorzugsweise einem kohlefaserverstärkten Kunststoff hergestellt.
  • Eine erfindungsgemäße Unterschenkelorthese hat eine Unterschenkelmanschette und eine Fußmanschette, die über eine Stützfeder gelenkig miteinander verbunden sind. Erfindungsgemäß weist die Unterschenkelorthese einen Anschlag auf, auf den die Stützfeder bei einer Plantarflexion abschnittsweise aufläuft, so dass unterschiedliche Federraten der Stützfeder realisierbar sind.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform läuft ein fußseitiger Schenkel der Stützfeder auf den Anschlag auf, wobei der Schenkel erst ab einer Plantarflexion von etwa 10° mit dem Anschlag in Anlage bringbar ist.
  • Sonstige vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
  • Im Folgenden erfolgt eine nähere Erläuterung der Erfindung anhand schematischer Darstellungen. Es zeigen
  • 1 eine Seitenansicht einer bekannten Unterschenkelorthese mit einer bekannten Stützfeder,
  • 2 eine Rückansicht der Unterschenkelorthese aus 1,
  • 3 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Stützfeder,
  • 4 eine geschnittene vergrößerte Seitenansicht einer Sohle mit einem erfindungsgemäßen Anschlag und
  • 5 bis 8 einzelne Gangphasen des menschlichen Ganges.
  • 3 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Stützfeder 12. Die Stützfeder 12 hat einen etwa l-förmigen Aufbau mit einem unterschenkelseitigen Endabschnitt 14 und einem erfindungsgemäßen fußseitigen Endabschnitt 16, die von einem gegenläufig gekrümmten Fersenteil 20 miteinander verbunden sind. Die Stützfeder 12 ist als Blattfeder ausgebildet, wobei als Material vorzugsweise ein faserverstärkter Kunststoff, beispielsweise kohlefaserverstärkter Kunststoff verwendet wird. Dieses Material zeichnet sich durch eine hervorragende Biegesteifigkeit bei minimalem Gewicht und hoher Dauerfestigkeit aus. Prinzipiell lassen sich jedoch auch andere geeignete Materialien einsetzen, die jedoch stets im Hinblick auf minimales Gewicht und maximale Dauerfestigkeit auszuwählen sind.
  • Der fußseitige Endabschnitt 16 ist in Längsrichtung mit einem Längsschlitz 22 versehen, der sich von einem freien Ende 24 des fußseitigen Endabschnitts 16 in Richtung des Fersenteils 20 erstreckt und in einer runden Erweiterung 26 zur Reduzierung von Kerbwirkungen mündet. Somit ergeben sich in vertikaler Richtung der Stützfeder 12 zwei übereinanderliegende Schenkel 28, 30, die jeweils eine bestimmte Federwirkung aufbringen und in Abhängigkeit vom Grad einer Plantarflexion, d.h. Drehung des Fußes im Uhrzeigersinn um das obere Sprunggelenk bzw. Fußstreckung, einzeln oder gemeinsam spannbar sind. Der bodenseitige Schenkel 30 ist gegenüber dem fußseitigen Schenkel 28 über eine Verlängerung 40 axial verlängert.
  • Um unterschiedliche Federkräfte der beiden Schenkel 28, 30 zu realisieren, ist es vorteilhaft, wenn die Schenkel 28, 30 in vertikaler Richtung betrachtet unterschiedliche Dicken f, b, aufweisen. Dabei ist die Gesamtdicke g der Stützfeder 12 so gewählt, dass sie über die gesamte Länge der Stützfeder 12 im Wesentlichen konstant ist, so dass in jedem Körperabschnitt 14, 16, 20 gilt g = f + b.
  • Die Krümmung des Fersenteils 20 wird durch zwei Radien R und r ausgebildet. Der Radius r und der sich bis zur Unterschenkelmanschette 4 (s. 1 und 2) erstreckende Teil der Stützfeder 12 bestimmen im Wesentlichen die Beweglichkeit der Stützfeder 12 bei einer Plantarflexion, während der Radius R die Beweglichkeit der Stützfeder 22 bei einer Dorsalextension, d.h. Drehung des Fußes gegen den Uhrzeigersinn um das obere Sprunggelenk, überwiegend bestimmt. In der Regel wird man die Stützfeder 12 so auslegen, dass im Wesentlichen keine Unterstützung einer Dorsalextension erfolgt, sondern vorwiegend eine Unterstützung einer Plantarflexion. Die Beweglichkeit wird dabei in den Bereich in der Nähe des oberen Sprunggelenks gelegt.
  • 4 zeigt eine geschnittene Seitenansicht eines zehennahen Bereichs der Sohle 18 einer erfindungsgemäßen Unterschenkelorthese 2 zur Verwendung der vorbeschriebenen Stützfeder 12 gemäß 3. Die Unterschenkelmanschette 4 und die Fußmanschette 8 unterscheiden sich nicht wesentlich vom Stand der Technik gemäß den 1 und 2, so dass auf eine nochmalige Erläuterung verzichtet wird.
  • Die Sohle 18 hat eine rechteckige Kammer 32, in der der fußseitige Endabschnitt 16 der Stützfeder 12 mit seinen Schenkeln 28, 30 aufgenommen ist. Zum sicheren Verbinden der Stützfeder 12 mit der Sohle 18 taucht der bodenseitige Schenkel 30 mit seiner Verlängerung in eine entsprechende sich der Kammer 32 anschließenden Ausnehmung 36 der Sohle 18 ein. Vorzugsweise ist die Verlängerung 40 über Formschluss in der Ausnehmung 36 gesichert. Die Höhe der Kammer 32 ist so gewählt, dass der fußseitige Schenkel 28 zumindest in Ruhestellung, d.h. die Stützfeder 12 ist nicht gespannt, von der ihm gegenüberliegenden Deckenfläche 42 der Kammer 32 beabstandet ist. An der Deckenfläche 42 ist ein Anschlag 38 angeordnet, der sich in Richtung des fußseitigen Schenkels 28 erstreckt und den Winkel bzw. Drehwinkel α einer Plantarflexion begrenzt, ab dem der fußseitige Schenkel 28 zusätzlich zum bodenseitigen Schenkel 30 gespannt wird und somit eine Federkraft entwickelt, die sich mit der des bodenseitigen Schenkels 30 überlagert. Vorzugsweise läuft der fußseitige Schenkel 28 ab einer Plantarflexion von α = 10° auf den Anschlag 38 auf (gestrichelt angedeutet).
  • Es ist zu erwähnen, dass eine Vielzahl von Ausführungsformen vorstellbar sind, wie der fußseitige Endabschnitt 16 der Stützfeder 12 in der Sohle 18 aufgenommen ist. Das wesentliche Prinzip besteht jedoch darin, dass der fußseitige Endabschnitt 16 zumindest mit einem Abschnitt – hier der bodenseitige Schenkel 30 – fest mit der Sohle 18 verbunden ist und bei jeder Plantarflexion der Sohle 18 vorgespannt wird, während zumindest ein anderer Abschnitt des fußseitigen Endabschnitts 16 – hier der fußseitige Schenkel 28 – erst ab einer definierten Plantarflexion vorgespannt wird, wobei sich die entstehenden Federkräfte zu einer gesamten Federkraft der Stützfeder 12 überlagern.
  • Die Funktion und Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Stützfeder 12 in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Unterschenkelorthese 2 ist im Folgenden erläutert:
    Die Unterschenkelorthese 2 umgreift mit ihrer Unterschenkelmanschette 4 und ihrer Fußmanschette 8 den Unterschenkel 6 und den Fuß 10 eines Patienten. Über die Stützfeder 12 sind die Manschetten 4, 8 gelenkig miteinander verbunden, so dass der Patient mit seinem Fuß 10 um das obere Sprunggelenk Dorsalextensionen und Plantarflexionen ausführen kann bzw. diese unterstützt werden. Dabei ist die Stützfeder 12 mit ihrem bodenseitigen Schenkel 30 fest in der Sohle 18 aufgenommen, wohingegen der fußseitige Schenkel 28 erst ab einer Plantarflexion von α ≥ 10° auf den Anschlag 38 aufläuft und somit eine Federwirkung entwickelt, die sich mit der Federwirkung des bodenseitigen Schenkels 30 überlagert. Aufgrund dieser geteilten Ausführung des fußseitigen Endabschnitts 16 und der vom Drehwinkel α der Plantarflexion abhängigen einzelnen Spannung der Schenkel 28, 30 weist die Stützfeder 12 eine progressive Federkennlinie auf, deren Federraten mit steigender Plantarflexion zunehmen.
  • Wird die erfindungsgemäße Funktion und Wirkung auf einzelne Gangphasen des menschlichen Ganges (5 bis 8) übertragen, bedeutet dies, dass die Stützfeder 12 zu Beginn eines Gangzyklusses beim ersten Kontakt der Ferse mit dem Boden (5, rechtes Bein) – Plantarflexion α < 10° – nur über ihren bodenseitigen Schenkel 30 gespannt wird. Dies ist insofern ausreichend, als dass das Körpergewicht nur teilweise aufgenommen werden muss. In der sich anschließenden Belastungsreaktion (6) wird weiterhin das Körpergewicht des Patienten aufgenommen, wobei mit steigender Plantarflexion die Aufnahme des Körpergewichts zunimmt. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung der Stützfeder 12 läuft dabei ab einer Plantarflexion von 10° der fußseitige Schenkel 28 auf den Anschlag 38 auf und entwickelt somit ebenfalls eine Stützkraft, die sich mit der des bodenseitigen Schenkels 30 überlagert. Am Ende der Belastungsreaktion berührt die gesamte Fußsohle den Boden und das Körpergewicht wird weiter auf das Standbein verlagert. Der Belastungsreaktion folgen die Mittel- und die Endstellung, in denen der Schwerpunkt des Patienten über das Standbein wandert und der Fuß 10 um das obere Sprunggelenk von der Plantarflexion in eine maximale Dorsalextension von 10° übergeht. In diesen Phasen liegen beide Schenkel 28, 30 gegenseitig aneinander an, wobei beide Schenkel 28, 30 im Eingriff sind, so dass aufgrund der von den beiden Schenkeln 28, 30 entwickelten Federkraft eine für den Patienten nachteilig große Dorsalextension verhindert wird. Im Übergang zur Vorschwingphase und in der Vorschwingphase (7) selber geht der Fuß 10 aus der Dorsalextension wieder in eine Plantarflexion über, wobei sich der Patient im Bereich seines Fußballens auf dem Boden abstößt und über seinen Zehenbereich abrollt. Die Plantarflexion beläuft sich gewöhnlich auf bis zu 20°. Aufgrund des geteilten fußseitigen Endabschnitts 16 der Stützfeder 12 und des Anschlags 38 in der Kammer 32 befindet sich dabei bis zu einer Plantarflexion von 10° nur der bodenseitige Schenkel 30 im Eingriff, so dass es zum einen den Patienten erleichtert wird, selber über Muskelkraft die Plantarflexion einzuleiten. Zum anderen wird die bei der Dorsalextension in der Stützfeder 12 gespeicherte Energie vorrangig an nur einen – hier den bodenseitigen Schenkel 30 – abgegeben, so dass die bei der Dorsalextension aufgenommene Energie entsprechend wirkungsvoll die Einleitung der Plantarflexion unterstützt. In der sich anschließenden Anfangs- (8), Mittlere- und Endschwungphase ist der Fuß 10 vom Boden abgehoben, wobei der Fuß 10 durch die Stützfeder 12 in eine 0° Plantarflexion übergeht und in dieser bis zum Beginn eines neuen Gangzyklusses gehalten wird.
  • Ein weiteres Beispiel, bei der die positive Wirkung der progressiven Federkennlinie deutlich wird, ist die Dorsalextension und Plantarflexion des Fußes bei sitzender Tätigkeit wie beim Betätigen der Fußpedale beim Fahren eines Kraftfahrzeugs. Durch die Stützfeder 12 ist der Fuß 10 mit seinen Zehen bei schräg verlaufendem Unterschenkel 6 und aufgesetzter Ferse vom Boden beabstandet, so dass der Patient seinen Fuß 10 gut über den Fußpedalen positionieren kann. Dabei berühren sich die Schenkel 28, 30 entlang des Längsschlitzes 22, so dass zur Unterstützung dieser Fußstellung beide Schenkel 28, 30 in Eingriff sind und somit die gesamte Federkraft der Stützfeder 12 zur Verfügung steht. Aufgrund des geteilten fußseitigen Endabschnitts 16 muss der Patient beim Niederdrücken eines der Fußpedale jedoch nicht gegen die gesamte Federkraft der Stützfeder 12 wirken, sondern nur gegen die Federkraft des bodenseitigen Schenkels 30. Erst ab einer Plantarflexion α ≥ 10° muss der Patient beiden Federkräften der Schenkel 28, 30 und somit der gesamten Federkraft der Stützfeder 12 eine Gegenkraft entgegensetzen.
  • Somit kann durch die Kombination einer geeigneten Abstimmung der Radien R und r der Krümmung des Fersenteils 20 sowie der Länge der gegenläufig gekrümmten Abschnitte mit dem erfindungsgemäßen geteilten fußseitigen Endabschnitt 16 die Stützfeder 12 bzw. die Unterschenkelorthese 2 sehr einfach an die individuellen Bedürfnisse der Patienten angepasst werden.
  • 2
    Unterschenkelorthese
    4
    Unterschenkelmanschette
    6
    Unterschenkel
    8
    Fußmanschette
    10
    Fuß
    12
    Stützfeder
    14
    unterschenkelseitiger Endabschnitt
    16
    fußseitiger Endabschnitt
    18
    Sohle
    20
    Fersenteil
    22
    Längsschlitz
    24
    freies Ende
    26
    Erweiterung
    28
    fußseitiger Schenkel
    30
    bodenseitiger Schenkel
    32
    Kammer
    36
    Ausnehmung
    38
    Anschlag
    40
    Verlängerung
    42
    Deckenfläche

Claims (10)

  1. Stützfeder mit einem unterschenkelseitigen und einem fußseitigen Endabschnitt (14, 16), die über ein Fersenteil (20) miteinander verbunden sind für eine Unterschenkelorthese (2) zum gelenkigen Verbinden einer Unterschenkelmanschette (4) mit einer Fußmanschette (8), wobei die Stützfeder in Abhängigkeit vom Drehwinkel (α) der Plantarflexion des Fußes unterschiedliche Federraten aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Längsschlitz (22) im fußseitigen Endabschnitt (16) vorgesehen ist, der sich von einem freien Ende (24) in Richtung des Fersenteils (20) erstreckt, so dass sich wenigstens zwei übereinanderliegende Schenkel (28, 30) ergeben, von denen der bodenseitige Schenkel (30) fest in der Sohle ist und der fußseitige Schenkel (28) erst ab einem gewissen Drehwinkel (α) der Plantarflexion auf einen Anschlag (38) aufläuft zur Ausbildung der unterschiedlichen Federraten.
  2. Stützfeder nach Patenanspruch 1, gekennzeichnet durch bei zunehmendem Drehwinkel (α) steigende Federraten, so dass die Stützfeder (12) eine progressive Federkennlinie aufweist.
  3. Stützfeder nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Längsschlitz (22) in eine runde Erweiterung (26) mündet.
  4. Stützfeder nach Patentanspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schenkel (28, 30) unterschiedliche Axiallängen in Fußlängsrichtung haben, wobei der bodenseitige Schenkel (30) eine größere Axiallänge hat.
  5. Stützfeder nach einem Patentansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schenkel (28, 30) in vertikaler Richtung betrachtet unterschiedliche Dicken (f, b) aufweisen, wobei der bodenseitige Schenkel (30) eine größere Dicke (b) als der fußseitige Schenkel (28) hat.
  6. Stützfeder nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fersenteil (20) gegenläufig gekrümmt zum fußseitigen und zum unterschenkelseitigen Endabschnitt (16, 14) ist.
  7. Stützfeder nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützfeder (12) eine Blattfeder aus faserverstärktem Kunststoff ist.
  8. Stützfeder nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder aus einem kohlefaserverstärkten Kunststoff ist.
  9. Unterschenkelorthese mit einer Unterschenkel- (4) und einer Fußmanschette (8), die zumindest über eine Stützfeder (12) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche gelenkig miteinander verbunden sind.
  10. Unterschenkelorthese nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schenkel (28) ab einem Drehwinkel (α) der Plantarflexion von 10° auf den Anschlag (38) aufläuft.
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