DE855611C - Kniegelenkprothese bzw. Kniegelenkstuetzapparat - Google Patents

Kniegelenkprothese bzw. Kniegelenkstuetzapparat

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DE855611C
DE855611C DEM2923A DEM0002923A DE855611C DE 855611 C DE855611 C DE 855611C DE M2923 A DEM2923 A DE M2923A DE M0002923 A DEM0002923 A DE M0002923A DE 855611 C DE855611 C DE 855611C
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knee
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Fritz Dr Med Fischer
Erich Mueller
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61FFILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
    • A61F2/00Filters implantable into blood vessels; Prostheses, i.e. artificial substitutes or replacements for parts of the body; Appliances for connecting them with the body; Devices providing patency to, or preventing collapsing of, tubular structures of the body, e.g. stents
    • A61F2/50Prostheses not implantable in the body
    • A61F2/60Artificial legs or feet or parts thereof
    • A61F2/64Knee joints
    • A61F2/642Polycentric joints, without longitudinal rotation
    • A61F2/646Polycentric joints, without longitudinal rotation of the pin-guiding groove linkage type

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Description

  • Kniegelenkprothese bzw. Kniegelenkstützapparat Amputationen am Ober- und Unterschenkel sowie Insuffizienzen am Kniegelenk oder an der Muskulatur bzw. an den Kerzen des Beines machen die Anwendung von Prothese und Stützapparaten notwendig.
  • Ist die Refestigung dieser Prothesen oder Stützapparate oberhalb des Kniegelenkes, d. h. am Oherschenkel oder am Körperstamm erforderlich, so müssen sie entweder ein künstliches Kniegelenk als Ersatz des verlustig gegangenen natürlichen Gelenkes oder, wenn das natürliche Kniegelenk noch vorhanden ist. Kniegelenkschienen haben, welche das verbliel>ene Kniegelenk bei seinen Bewegungen begleiten.
  • Bei der Aufgabe, ein künstliches Kniegelenk oder Kniegelenksch ienen zu 1augen, treten Schwierigkeiten in mehrfacher Hinsicht auf.
  • Das natürliche Kniegelenk ist ein Gleitrollgelenk.
  • Seine ideelle achse wandert während der Bewegung nnd hat im Zustand der Streckung eine andere Lage als im Zustand der Beugung. Die Nachbildung dieses Gelenkes durch ein einachsiges Scharniergelenk mit fester Achse oder einachsige Kniegelenkschienen mit festem Drehpunkt ist keine ideale Nachahmung der natürlichen Gelenkbewegung und hat Nachteile im praktischen Gebrauch zur Folge, hinsichtlich der Inkongruenz der Bewegungen zwlschen dem natürlichen Kniegelenk und den künstlichen Gelenkschienen und hinsichtlich einer geminderten mechanischen Leistung, vornehmlich heim Wiederaufrichten aus derBeugung in die Streckung.
  • Diese Differenzen wirken sich in der Praxis im wesentlichen wie folgt aus: a) Es kommt zu unharmonischen Gegenbewegungen zwischen den Anteilen des Körpers des Versehrten (Haut am Ober- oder Unterschenkel) einerseits und den Anteilen der Prothese bzw. des Stützapparates andererseits. Diese Mög- lichkeit ist gegeben, wenn im Schadensfall noch ein natürliches Kniegelenk mit dem gesamten oder mit Teilen des natürlichen Unterschenkels vorhanden ist. Dann müssen die Gelenkschienen das natürliche Kniegelenk in seinen Bewegungen begleiten und es kommt, wenn Gelenkschienen mit einer festen Achse benutzt werden, zum Scheuern zwischen der Prothesenwand bzw. der Wand desStützapparates einerseits und der Haut des Patienten andererseits. Außerdem finden Gegenbewegungen in der Richtung von vorn nach hinten statt. Dieses Scheuern, das sog. Pumpen, kann so stark sein, daß die Benutzung des orthopädischen Hilfsapparates (Prothese oder Stützapparat) in Frage gestellt ist.
  • Bei kurzem Unterschenkelstumpf stellt sich in diesem Fall auch der sog. Schlupfeffekt besonders unangenehm ein. b) Die Konstruktion des Kniegelenkes mit einer festen Drehachse gibt ungünstige Stahilitätsverhältnisse im Stand sowie eine mechanisch ungünstige Lage für das Sichwiederaufrichten nach erfolgter Beugung, da die Wiederaufrichtung um einen einzigen Drehpunkt erfolgen muß. Von diesenMinderleistungen sind alle Behinderten betroffen, die eine Prothese oder einen orthopädischen Apparat an der unteren Gliedmaße tragen, welcher am Oberschenkel befestigt ist und bei denen das natürliche Kniegelenk entweder durch ein künstliches Kniegelenk ersetzt oder das verbliebene natürliche Kniegelenk von Kniegelenkschienen begleitet wird, d. h. dieser Mangel macht sich gleichermaßen bei Oberschenkelamputierten wie auch bei solchen Versehrten bemerkbar, die am Unterschenkel amputiert sind, sowie bei solchen, die einen Schienenhülsenapparat wegen Insuffizienzen der Muskulatur, Nerven oder Knochen tragen. Sie wirkt sich in der Praxis so aus, daß die Träger von orthopädischen Apparaten solcher Art, die durch ihren Schaden der Streckfähigkeit des Unterschenkels verlustig gegangen sind (Oberschenkelamputierte, Unterschenkelkurzstümpfe, Nervenlähmungen und Muskelinsuffizienzen, die den Musculus quadriceps femoris betreffen), nur dann zu einer relativen Gehsicherheit kommen, wenn sie den Fuß auf eine horizontale Gehbahn' aufsetzen, daß sie aber in größte Sturzgefahr geraten, wenn der Fuß der Prothese oder des Apparates auf eine nach yorn abfallende Unterstützungsfläche aufsetzt (schiefe Ebene, Stein unter der Ferse). Stürze mit schweren körperlichen Schäden sind in diesem Zusammenhang schon beobachtet worden.
  • Von vielen Seiten aus ist schon versucht worden, diesen Mängeln der einachsigen Kniegelenkkonstruktionen zu begegnen.
  • Es sind das sog. physiologische Kniegelenk und Anwendungen auf Apparatkonstruktionen. bekannt geworden. Bekannt sind auch Konstruktionen bei Schienengelenken für Unterschenkelkunstbeine.
  • Hierzu wurden Theorien über den Gelenkmechanismus des knöchernen Kniegelenks entwickelt, wonach entweder eine spiralige Oberschenkelrolle oder eine ellipsenförmige Femurrolle der Konstruktion zugrunde gelegt wird.
  • Die vorliegende Erfindung beseitigt weitestgehend die beschriebenen Nachteile durch Anordnung von in Kulissenführungen leweglichen Drehzapfen.
  • Die Erfindung ist in den Zeichnungen l>eispielsweise veranschaulicht, und es stellt dar Fig. T eine schematische Ansicht des menschlichen Kniegelenks in gestrecktem Zustand, Fig. 2 dieselbe Ansicht in gebeugtem Zustand, Fig. 3 eine Ansicht der Teile eines künstlichen Gelenkelementes gemäß Erfindung im Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 4 in gestreckter Lage des Kniegelenkes, Fig. 4 eine Vorderansicht desselben, Fig. 5 eine Seitenansicht dieser Teile in der Beugungsstellung des Kniegelenkes im Schnitt, Fig. 6 eine perspektivische Schemaansicht einer Prothese gemäß Erfindung, Fig. 7 einen Schnitt durch ein Gelenkelement analog Fig. 3 in etwas größerem Maßstab als diese.
  • Da die vorliegende Erfindung nicht nur die knöcherne Form des Kniegelenkes herücksichtigt, sondern auch der Umformung der Weichteile am Oberschenkel und am Knie selbst Rechnung trägt, werden zunächst unter Bezug auf die Fig. I und 2 die anatomischen Verhältnisse des menschlichen Kniesystems kurz besprochen.
  • Die Form der knöchernen Femurrolle kann grol, als System von drei Kreisen angesehen werden, in welchem um einen Mittelpunkt x des ersten Kreises die Kniescheibe, um einen Mittelpunkt des zweiten Kreises, Punkt y, der Schienbeinkopf in der Strekkung und um einen Mittelpunkt des dritten Kreises, Punkt z, der Schienbeinkopf in der Beugung artikulieren. Die Übergänge von einem zum anderen Mittelpunkt siod hierhei fließend.
  • Die Art der Formveränderung der Weichteile ist dadurch gekennzeichnet, daß in der Streckung die Strecker an der Vorderseite des Oberschenkels kontrahiert werden und relativ viel Raum einnehmen (bei I, Fig I), während die gleiche Muskelgruppe bei der Beugung sich ahflacht (bei 3, Fig. 2) und gleichzeitig die in der Streckung abgeflachten Beuger 2 (Fig. I) sich in der Beugung vorwulsten 4 (Fig. 2). Dies ist besonders bei dem durch punktierte Linie schematisch angedeuteten Musculus semitendinosus deutlich, der wegen seines tiefen Ansatzes am Schienbeinkopf in der Beugung als Bogensehne weit in der Kniekehle vorspringt.
  • Da nun sowohl Prothesen als auch orthopädische Stützapparate in der Regel mit Schienen in irgendeiner Form die Weichteile des Oberschenkels umfassen, um an ihnen gehalten zu werden oder um dieselben zu stützen, machen diese Schienen bei der oben beschriebenen Formveränderung der Weichteile zwangsläufig eine Verschiebung mit.
  • Der aus der Weichteilumformung und der knöchernen Grundform der Gelenkteile sich jeweils ergebende !Augenblickswert legt infolgedessen während der Bewegung den tatsächlichen Weg der ideellen Drehachse fest.
  • Ein Gegenstand vorliegender Erfindung ist die weitestgehende Nachahmung dieses Weges, so daß zwischen der Haut des Versehrten und den Prothesen- bzw. Apparateanteilen eine Relativverschiebung praktisch vermieden wird.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Behel>ung der statischen Labilität und der Schwierigkeit der Aufrichtung des Kniegelenkes, die die vorher l>eschriebene Einknick- und Sturzgefahr mit sich bringt, wol>ei auf letztere besonderer Wert gelegt wird.
  • Fig. 3 zeigt den allgemeinen Aufbau eines Gelenkelementes als Teil einer erfindungsgemäßen Kniegeleik1>rothese bzw. eines Kniegelenkapparates, welches im wesentlichen aus einem mit zwei Gelenkführungs- und Drehzapfen A und B und einem Tragkopf C ausgerüsteten Oberschenkelschienengelenkanteil 5, der im Fall einer Prothese fest mit einem Stützköcher 7 (Fig. 6), in welchem der Gliedstumpf steckt, zusammenhängt, und einem mit zwei Führungskulissenschlitzen a und b ausgestatteten Unterschenkelschienengelenkanteil 6, der normalerweise fest mit dem Prothesenunterteil 8 (Fig. 6) zusammenhängt; besteht. Der Tragkopf C ist in irgendeiner geeigneten Weise am Oberschenkelschienenteil 5 fest angebracht, während der Unterschenkelteil 6 unter Verschiebung der fest im Ol>erschenkelschienenteil 5 sitzenden Führungszapfen A und B innerhalb ihrer im Unterschenkelteil 6 festliegenden Führungskulissena und b angenähert nach dem Prinzip der Femurrolle um eine ideelle Achse schwingen kann, wobei dieselbe angenähert nacheinander alle Lagen zwischen den hlittelpunkten x, y und z einnehmen kann und somit zwischen x und z während des Bewegungsvorganges hin und her wandert.
  • Der Kulissenschlitz a folgt im wesentlichen einer nahezu rechtwinklig abgewinkelten Kurve (s. Fig. 7), deren Endpunkte bei gestrecktem Gelenk im Stand ungefähr auf einer Waagerechten liegen und deren höchster Punkt etwa in der Mitte über den beiden Endpunkten liegt, während der Kulissenschlitz b im wesentlichen kreisbogenförmig ist und bei gestrecktem Gelenk im Stand im unteren Quadranten des Gelenkes auf der Rückseite (Kniekehlenseite) angeordnet ist. Reize Schlitze liegen so zueinander, daß ein Durchl>eugen des Gelenkes um etwa 1100 möglich ist, ohne daß die Zapfen sich in den Schlitzen verklemmen.
  • Im Stand (s. Fig. 3) drückt das Körpergewicht den Ol>erschenkelschienengelenkteil nach unten, d. h. der Führungsgelenkzapfen A wandert auf seiner schräg ahfallenden Führung bis zum vorderen Ende des Schlitzes a (Kniescheibenseite), wobei er I,eginnt, einen kleinen Anteil der Körperlast zu tragen. Der Hauptanteil der Körperlast wird in diesem Fall jedoch von dem Tragekopf C übernommen, der sich, wie aus Fig. 3 ersichtlich, in gestrecktem Zustand im Stand mit seiner konkaven Rundung satt auf die entsprechend ausgebildete konvexe Rundung am ol>eren Ende des Gelenkschienenunterteiles auflegt. Es entsteht also eine Auflage an zwei Punkten, d. h. das Gelenk wird gegen Ausknicken stabilisiert, wobei die Stabilität um so höher sein wird, je weiter das Kurvenende des Schlitzes a bzw. der Zapfen A exzentrisch nach vorn (Kniescheibenseite) verlagert wird und je weiter der Krümmungsmittelpunkt der den Tragekopf berührenden Gelenk rundung nach hinten (Kniekehlenseite) verlegt wird. Diese erhöhte Stabilität gewährleistet sicheren Stand mit dem Kunstglied bzw. dem Stützapparat und Sicherheit gegen Ausknickung auch dann, wenn bei nach vorn geneigter Gehbahn die Zweipunktauflage Ballenferse ein solches allein nicht mehr gewährleisten würde.
  • Wird nun der Oberschenkelgelenkanteil bzw. der Oberschenkel selbst angehoben, so versucht der Führungszapfen A infolge des Eigengewichtes des Prothesenunterteiles an den höchsten Punkt der Führungskulisse a zu wandern (s. Fig. 5); der Tragekopf C hebt sich von der Gelenkrundung des Unterschenkelschienenteiles ab, und der Unterschenkelschienengelenkteil 6 schwingt um eine ideelle Drehachse in eine mehr oder minder gel>eugte Lage, wobei der Zapfen A, solange er sich am höchsten Punkt der Kulisse a befindet, das Gewicht des Prothesenunterteiles allein trägt und der Schwingvorgang im wesentlichen um den Zapfen A als Mittelpunkt erfolgt, während der Zapfen B sich in seiner Kulissenführung abwärts bewegt. Beim weiteren Beugen gleitet der Zapfen A in den nach hinten, zur Kniekehle geneigtenAst seiner Kulissenführung, und der Zapfen B gleitet in seiner Kulisse weiter, so daß nunmehr das Gewicht des Prothesenunterteiles von beiden Zapfen zusammen getragen wird. In völlig gebeugtem Zustand legt sich ein Teil des Gelenkunterteiles mit seiner Rundung wieder an den Tragkopf an (s. Fig. j, punktierte Umrisse), so daß nunmehr im Falle einer Belastung durch das Körpergewicht (knien) die Zapfen teilweise wieder entlastet sind.
  • Bei der Rückkehr aus der Beuge- in die Strecklage finden zunächst dieselben Vorgänge wie beim Beugen in analog umgekehrter Reihenfolge statt, bis der Zapfen A innerhalb der Kulisse a wieder seine Höchstlage eingenommen hat, in welcher der Prothesenunterteil wieder frei umA schwingt. Beim Aufsetzen der Prothese auf die Gehbahn, d. h. beim Aufbringen der Körperlast über den Bolzen A auf die Unterkante des vorderen, nach unten geneigten Astes des Führungskulissenschlitzes a, gleitet A infolge der Schräge desselben nach vorn, drückt somit den ganzen Prothesenunterteil (um den Prothesenfußballen als Drehpunkt) nach hinten und stellt somit wieder den vorerwähnten stabilen Zustand her. Bei diesem eben erwähnten Vorgang liegen die Kräfteverhältnisse so, daß durch das Zurückschieben des Prothesenunterteiles und die zwangsläufige Führung der Zapfen in den Schlitzen zudem noch der Streckvorgang kräftemäßig gefördert wird.
  • Die Anordnung ist so, daß zusätzlich zu den soeben geschilderten mechanischen Vorgängen auch noch der Muskeldruck gegen die Gelenkschienen im Sinne der Schienenverschiebung, wie diese eingangs unter Bezug auf die Fig. I und 2 beschrieben wurde, die auszuführenden Vorgänge insofern unterstützt, als der beschriebene Muskeldruck eben- falls das Gelenk und die Schiene nach hinten drückt und somit den Streckvorgang fördert.
  • Durch die beschriebene Anordnung wird erreicht, daß das Gelenksystem durch die natürliche Belastung und durch geringe Kräfte der Muskulatur, des Stumpfes oder der Gliedmaße aus der Beugung in die Streckung aufgerichtet werden kann, auch aus solchen Beugewinkeln, aus denen mit anderen Konstruktionen ein Aufrichten aus eigener Kraft nicht möglich ist. Dabei führt der hintere Zapfen ß die Bewegung, während der vordere unter dem Druck der Schwerkraft nach unten ausweicht, so, daß das Schlupfmoment, d. h. die Gegenbewelgung von Körperhaut und Prothesenwand, entfällt. Er zwingt zum Teil den Zapfen A, den oben beschriebenen Veg in der Kurve a zu nehmen.
  • Je nach der Art des körperlichen Schadens könneu verschiedene Kurvenformen gewählt werden, die sich im wesentlichen hinsichtlich der Bahnverlängerung, d. h. hinsichtlich des Wanderweges des ideellen Drehmittelpunktes vom Punkt x zum Punkt z unterscheiden. Es wird noch bemerkt, daß diese Bahuverlängerung eine Verlängerung des Kunstgliedes bzw. des orthopädischen Apparates in gestrecktem Zustand darstellt. Die in der Abbildung dargestellte Form ist lediglich ein Beispiel für eine mittlere Ausführungsform.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Kniegelenkprothese bzw. Kniegelenkstützapparat mit durch Gelenkzapfen schwenkbar miteinander verbundenen Kniegelenkgliedmaßenschienen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienen miteinander durch vorzugsweise zwei in Kulissenführungen (a, b) gleitende Gelenkkapfen (A, B) miteinander verbunden sind, wobei die Führung mindestens eines Zapfens so gestaltet ist, daß derselbe in der, dem Stand entsprechenden Strecklage durch das Körpergewicht zwangsläufig in eine Lage geführt wird, die den Streckvorgang begünstigt und in welcher ein unbeabsichtigtes Ausknicken wegen der besonderen Form und Lage der Führungen erschwert ist, und daß derselbe beim Anheben des Oberschenkels infolge des Eigengewichtes der Prothese bzw. des Stützapparates zwangsläufig in eine Lage geführt wird, in welcher der Beugevorgang gefördert wird und gleichzeitig die natürliche Gelenkdrehpunktwanderung nachgeahmt wird, so daß ein Pumpen oder Schlupf der Prothese aufgehoben wird.
  2. 2. Kniegelenkprothese bzw. Kniegelenkstützapparat nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß zur Führung des Gelenkzapfens (A) ein, etwa in der Mitte des Gelenkes innerhalb der Unterschiene angeordneter nach vorne und hinten geneigter Kurvenschlitz (a) vorgesehen ist, dessen Schlitzenden im wesentlichen auf einer Waagerechten liegen und dessen höchster Punkt etwa auf der Mitte zwischen beiden Kurvenenden liegt, während ein zweiter Führungsschlitz (b) für den Geltenkzapfen (B) im wesentlichen Kreisbogenform hat und im hinteren (kniekehlenseitigen) unteren Quadranten des Unterschienenteiles des Gelenkes liegt.
  3. 3. Kniegelenkprothese bzw. Kniegelenkstützapparat nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkzapfen (A und B) so im Gelenk angeordnet sind, daß sie sich im Stand in der Strecklage im wesentlichen in einer Waagerechten befinden und daß sich dabei der vordere Zapfen (A) wesentlich vor dem geometrischen Mittelpunkt und der, vordersten Lage des ideellen Drehpunktes des Gelenkes befindet.
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