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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Speichern von akustischen Informationen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Das Speichern von akustischen Informationen ist schon seit langem bekannt. Hört der Kunde bspw. ein Musikstück im Radio, das ihm gut gefällt, kann er per Knopfdruck einen Speicherbefehl (Bestellbefehl) auslösen. Das Musikstück wird ab dem Auslösen des Speicherbefehls bspw. auf einer Kassette gespeichert. Unter akustischen Informationen können auch visuelle Informationen verstanden werden, wie z. B. Spielfilme oder Dokumentationen in einem Fernseher. Nachteilig an diesem Verfahren ist, dass der Kunde meist nur unvollständige Informationen speichern kann, da er den Speicherbefehl erst auslöst, wenn die Übertragung der Informationen bereits begonnen hat.
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In einem weiter entwickelten Verfahren, das aus der
DE 100 56 255 A1 hervorgeht, wird ein sendebegleitender, auf eine Ware oder Dienstleistung gerichteter Identifikationscode, beim Empfangsgerät, dem Radio, beim Kunden zwischengespeichert. Über ein Schaltsignal, das einen Bestellbefehl auslöst, kann der Kunde eine Bestellung der Ware oder Dienstleistung abgeben. Der Identifikationscode wird mit einem bestimmten Kundencode an eine Servicezentrale mittels einer drahtlosen Kommunikationseinheit übermittelt. Diese Servicezentrale liefert die bestellte Ware oder Dienstleistung an den Kunden.
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Nachteilig an diesem Verfahren ist, dass mit diesem Verfahren nur Waren und Dienstleistungen bestellt werden können. Weiter erfolgt die Lieferung nicht unmittelbar auf den Bestellbefehl hin an ein Speichermedium, das am gleichen Ort wie das Bedienelement ist, sondern wird bspw. mit einer Zeitverzögerung von mehreren Tagen per Post gesendet. Dadurch kommt es zu langen Verzögerungen, bis der Kunde auf die Ware oder Dienstleistung zurückgreifen kann.
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Weiter ist aus der
DE 29623424 U1 eine Vorrichtung zur Aufzeichnung von Musikstücken bekannt. Dabei wird z. B. die laufende Musikübertragung ständig aufgezeichnet. Sobald ein Speicherbefehl abgegeben wird, wird das bereits laufende Musikstück von der Aufzeichnungseinheit vollständig in eine Speichereinheit übertragen.
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Aufgabe der Erfindung ist, das Verfahren zum Speichern von akustischen Informationen zu verbessern. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind die Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
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Das Verfahren zum Speichern von akustischen Informationen auf einem Speichermedium auf einen Bestellbefehl hin, der mittels eines manuell zu betätigendem Bedienelements abgegeben werden kann, wobei die akustischen Informationen von einer Sendeeinrichtung an ein Empfangsgerät, vorzugsweise ein Radio, übertragen werden, wobei das Speichermedium und das Bedienelement am gleichen Ort sind, ist dadurch gekennzeichnet, dass bei Abgabe des Bestellbefehls unmittelbar ein Speichervorgang einer bestimmten akustischen Information, deren Übertragung bereits vor Abgabe des Bestellbefehls begonnen hat, auf das Speichermedium ausgelöst wird.
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Mit diesem Verfahren hat der Kunde die Möglichkeit, eine bestimmte akustische Information wie z. B. ein Musikstück, ein Hörspiel oder eine Werbung, die er in einem Radio oder anderem Empfangsgerät hört, am Bestell-Ort, da das Speichermedium und das Bedienelement zum Abgeben des Bestellbefehls am gleichen Ort sind, zu speichern. Unter akustischen Informationen werden ganz allgemein alle Möglichkeiten von übertragenen Informationen, also bspw. auch visuelle Informationen verstanden. Vorzugsweise handelt es sich um digitale Informationen. Selbst wenn die Übertragung bereits begonnen hat, wird die akustische Information, hier das ganze Musikstück, auf dem Speichermedium gespeichert. Da die akustische Information sofort auf den Bestellbefehl hin am gleichen Ort wie das Bedienelement auf dem Speichermedium gespeichert wird, hat der Kunde die Möglichkeit, auf die vollständige akustische Information unmittelbar zurückzugreifen, obwohl die Übertragung bereits vor der Abgabe des Bestellbefehls begonnen hat. Er muss keine langen Lieferzeiten in Kauf nehmen. Über das manuell zu betätigende Bedienelement kann durch haptische oder verbale Eingabe der Bestellbefehl abgeben werden.
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Handelt es sich bei dem Speichermedium bspw. um einen CD-Brenner oder einen Memory Stick, hat der Kunde die Möglichkeit, die auf dem Speichermedium gespeicherte akustische Information auch an anderen Orten wiederzugeben. Speichert er z. B. ein Musikstück mittels Bedienelement, wobei Bedienelement und Speichermedium an einem Ort sind, z. B. während der Fahrt in seinem Fahrzeug, auf einer CD ab, kann er die CD später zu Hause in seinen CD-Player legen und wieder anhören.
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Es gibt zwei Alternativen zum Ablauf des Speichervorgangs. Vorzugsweise erfolgt der Speichervorgang in der ersten Alternative in der Weise, dass die akustischen Informationen auf einem Zwischenspeicher gespeichert werden und unmittelbar nach Abgabe des Bestellbefehls eine dem Bestellbefehl zugeordnete akustische Information aus dem Zwischenspeicher auf das Speichermedium übertragen und abgespeichert wird.
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Jede akustische Information die von einer Sendeeinrichtung an ein Empfangsgerät übertragen wird, wird auf dem Zwischenspeicher abgelegt. Beginn und Ende einer akustischen Information können in bekannter Weise bspw. durch längere Pausen oder Wortbeiträge eines Sprechers bestimmt werden. Der Zwischenspeicher kann bspw. ein Ringspeicher mit einer gewissen Größe sein, auf dem zumindest jede akustische Information vollständig Platz hat. Ein Ringspeicher ist ein FIFO-Speicher, in dem die zuerst eingelesene Information auch zuerst am Ausgang erscheint, nachdem es den Speicher zyklisch durchlaufen hat. Ein Magnetblasenspeicher ist bspw. ein Ringspeicher. Ist der Ringspeicher voll, können frühere akustische Informationen gelöscht bzw. überschrieben werden. Die akustische Information muss zumindest solange auf dem Zwischenspeicher gespeichert werden, bis entweder ein Bestellbefehl für diese Information ausgelöst wird, oder bis der Bestellbefehl nicht mehr dieser akustischen Information zugeordnet werden kann. Vorzugsweise wird die jeweils aktuell übertragene akustische Information bis zum Ende der Übertragung zwischengespeichert.
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In der zweiten Alternative erfolgt der Speichervorgang in der Weise, dass bei Abgabe des Bestellbefehls zumindest ein Kunden-Identifizierungs-Code und ein Bestell-Code über eine drahtlose Kommunikationseinheit an eine externe Datenbank gesendet werden und von dieser die angeforderte akustische Information über die drahtlose Kommunikationseinheit an das Speichermedium übertragen und abgespeichert wird.
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Erfindungsgemäß ist das Bedienelement, mit dem der Bestellbefehl ausgelöst wird, bspw. ein biometrischer Knopf, durch den der Kunde identifiziert (= Kunden-Identifikations-Code) wird. Dadurch wird verhindert, dass eine nicht-autorisierte Person einen Bestellbefehl abgibt. Erfindungsgemäß besteht auch die Möglichkeit den Bestellbefehl mittels Spracheingabe über ein Mikrofon abzugeben. Über das Sprachmuster wird die Person identifiziert. Verwenden verschiedene Personen das gleiche Bedienelement, können sie auch unterschieden werden. Als Bestell-Code gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder ist es bspw. ein vom Sender bereits mitgelieferter ID3-Code oder ein Mitschnitt der akustischen Information, anhand derer die akustische Information bei der externen Datenbank identifiziert werden kann. Kunden-Identifizierungs-Code und Bestell-Code müssen gemeinsam an die Datenbank übertragen werden, damit die Datenbank die richtige akustische Information an den richtigen Kunden bzw. an das richtige Speichermedium liefern kann.
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Als drahtlose Kommunikationseinheit für die Übertragung der Bestellung und der akustischen Information bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Der Einfachheit halber kann eine heutzutage herkömmliche Mobilfunkverbindung verwendet werden. Als Kunden-Identifizierungs-Code kann hierbei auch die Telefonnummer des mobilen Telefons verwendet werden. Somit ist der Nutzer auch eindeutig identifiziert. Es besteht auch die Möglichkeit als drahtlose Kommunikationseinheiten UMTS, Wireless Lan oder irgendwelche Folgetechnologien zu verwenden, welche eine schnellere und sicherere Übertragung der Daten ermöglichen.
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Vorzugsweise wird dem Bestellbefehl eine bestimmte akustische Information in der Weise zugeordnet, dass der Bestellbefehl innerhalb eines der akustischen Information zugeordneten Zeitfensters abgegeben werden muss. Der Beginn des Zeitfensters zur Abgabe des Bestellbefehls kann unmittelbar vor der Übertragung, während der Übertragung oder unmittelbar nach der Übertragung der dem Bestellbefehl zuzuordnenden akustischen Information liegen. Das Ende des Zeitfensters zur Abgabe des Bestellbefehls sollte nicht weiter als kurz hinter dem Ende der Übertragung der dem Bestellbefehl zuzuordnenden akustischen Information liegen. Es ist sehr wichtig, dass sich die verschiedenen Zeitfenster der verschiedenen akustischen Informationen nicht überlappen, da ansonsten keine eindeutige Zuordnung zwischen Bestellbefehl und akustischer Information möglich ist.
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Vorzugsweise wird bei beiden Alternativen ein Bestätigungssignal über die drahtlose Kommunikationseinheit an einen zentralen Computer übertragen, sobald der Abspeichervorgang auf dem Speichermedium abgeschlossen ist. Dieses Signal soll der Datenbank anzeigen, dass die Übertragung der bestellten akustischen Information vollständig abgeschlossen ist.
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Mit diesem Bestätigungssignal kann auch ein Abrechnungsvorgang eingeleitet werden. Entweder leitet der zentrale Computer das Signal an eine Abrechnungsstelle weiter, oder er nimmt den Abbuchungsauftrag selbst vor. Abgerechnet werden kann entweder über die drahtlose Kommunikationseinheit, bspw. das Mobilfunknetz, über eine separate Abrechnungsstelle oder die Datenbank. Wird über das Mobilfunknetz abgerechnet, muss der Kunde kein Konto anlegen, von dem abgebucht wird. Die angefallenen Kosten werden einfach auf die Mobilfunkrechnung hinzugefügt. Handelt es sich bei dem Bedienelement um einen biometrischen Knopf, ist es möglich dass der Abbuchungsauftrag eindeutig der Person zugeordnet werden kann, die von diesem Bedienelement aus eine akustische Information bestellt hat.
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Wird das erfindungsgemäße Verfahren in einem Fahrzeug verwendet, kann gleichzeitig mit dem Autokauf ein Abbuchungsauftrag zwischen dem Kunden und dem Fahrzeug-Verkäufer über einen automatischen Bankeinzug bei einer Bestellung einer akustischen Information geschlossen werden. Die akustische Information wird automatisch vom Konto des Fahrzeugbesitzers abgebucht.
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Durch den virtuellen Vertrieb von akustischen Informationen wird der Kaufvorgang für den Kunden komfortabler, da er schneller und kostengünstiger an die akustischen Informationen herankommt.