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Die Erfindung betrifft einen Stelltrieb,
wie er beispielsweise als Linearantrieb bei Türverriegelungsvorrichtungen,
Luftklappenansteuerungen oder auch zur Ansteuerung von Ventileinrichtungen
Anwendung finden kann.
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Es sind Stelltriebe bekannt, bei
welchen die zur Verlagerung eines Stellgliedes erforderliche Stellkraft über Spulenanordnungen
auf elektromagnetischem Wege aufgebracht wird. Bei derartigen, elektromagnetisch
arbeitenden Stelltrieben ist üblicherweise
eine Spulenanordnung vorgesehen, durch die ein mit dem Stellglied
gekoppeltes Ankerelement entsprechend der Ansteuerung der Spuleneinrichtung bewegbar
ist. Bei diesen Stelltrieben besteht das Problem, dass diese im
Hinblick auf den erforderlichen Anker, sowie die zur Generierung
des Magnetfeldes erforderliche Spule in der Herstellung relativ teuer
ist und ein hohes Eigengewicht aufweist. Alternativ zu diesen elektromagnetischen
Stelltrieben finden im Kraftfahrzeugbereich auch druckmittelbetätigte Stelltriebe
Anwendung. Letztere zeichnen sich durch eine günstige Kraft-/Geschwindigkeitscharakteristik
aus. Die Führung
der Druckmittelleitungen (auch Unterdruckleitungen) sowie die Bereitstellung der
erforderlichen Ventileinrichtungen erweist sich jedoch unter fertigungs-
und montagetechnischen Gesichtspunkten als kostenträchtig.
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Aus der US Patentschrift
US 6,326,707 B1 ist ein,
auch als SMA-Aktuator bezeichneter Stelltrieb bekannt, bei welchem
die zur Verlagerung eines Stellgliedes erforderliche Stellkraft
durch ein SMA-Element aufgebracht wird. Die Buchstabenfolge SMA
steht hierbei als Abkürzung
für Shape
Memory Alloy (Formerinnerungslegierung), zum Beispiel eine Nickel-Titan Legierung,
auch bekannt als Nitinol. Durch einen, aus diesem Material gebildeten Draht
ist es möglich,
bei Erwärmung
desselben auf eine vorbestimmte Grenztemperatur eine Verkürzung des
Drahtes um etwa 8% herbeizuführen
und hierbei vergleichsweise große
Zugkräfte
zu erzeugen. Die Aufheizung des Drahtes kann insbesondere erfolgen indem
diese als Ohmscher-Widerstand mit Spannung beaufschlagt wird. In
der genannten
US 6,326,707
B1 ist insbesondere eine Teleskopanordnung beschrieben,
bei welcher teleskopartig angeordnete Druck-Elemente miteinander
durch SMA-Drähte
gekoppelt sind, so dass durch Verkürzung der SMA-Drähte die
einzelnen Druck-Elemente gegeneinander verschoben werden und sich
damit insgesamt eine Längung
der Teleskopanordnung ergibt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Stelltrieb zu schaffen, dessen Stellglied auf zuverlässige Weise
aus einer ersten Stellgliedposition in eine zweite Stellgliedposition
verlagerbar ist und bei welchem das Stellglied in der jeweiligen
Wirkposition sicher und unter einem allenfalls geringen Leistungsbezug
verweilen kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
Stelltrieb mit den in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Dadurch wird es auf vorteilhafte
Weise möglich,
einen Stelltrieb zu schaffen, bei welchem die Aktuatoreinrichtung
lediglich kurzfristig für
den Umschaltvorgang aktiviert werden muss und ansonsten das Stellglied
ohne weiteren Leistungsbezug zuverlässig in der eingestellten Wirkposition
verweilen kann.
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Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung enthält
die Aktuatoreinrichtung ein SMA-Element. Hierdurch wird es möglich, die
jeweils gewünschte
Stellbewegung durch einen kräftigen,
bewegungssteifen Antrieb herbeizuführen. Das in der Aktuatoreinrichtung
vorgesehene SMA-Element ist vorzugsweise durch einen Draht- oder
flachen Bandmaterialabschnitt gebildet. Das SMA-Element besteht
vorzugsweise aus einer Shape-Memory-Legierung insbesondere einer
Nickel-Titan-Legierung. Die Ansteuerung des SMA-Elements erfolgt
vorzugsweise indem dieses als Ohmscher Widerstand selektiv mit Spannung
beaufschlagt wird.
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Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung ist die Arretiereinrichtung als Rastmechanismus ausgebildet.
Der Rastmechanismus ist vorzugsweise in einen Rastzustand bringbar,
in welchem dieser einen Rücklauf
des Stellgliedes sperrt. Hierdurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, das
Stellglied durch selektiv ausgelöste Kontraktion
des SMA-Elements in eine Wirkposition zu verlagern, in welcher,
oder in deren Nähe
das Stellglied durch den Rastmechanismus sperrbar ist. Der Rastmechanismus
ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass dieser im Rahmen einer
vorangehenden Rücklaufbewegung
des Stellgliedes in einen Sperrzustand tritt, in welchem dieser
eine Rücklaufbewegung
sperrt, wobei vorzugsweise durch nachfolgendes erneutes Aktivieren
des Aktuators der Sperrzustand aufgehoben wird und ein Freigabezustand erzeugt
wird, der einen Rücklauf
des Stellgliedes gestattet.
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Der Stelltrieb ist vorzugsweise als
Linearstelltrieb ausgebildet. Durch einen derartigen Stelltrieb
wird es beispielsweise möglich,
Luft- oder Lüftungsklappen,
Kühlsystemhähne oder
Türverriegelungsorgane
anzusteuern. Es ist möglich,
den Stelltrieb mit einer Getriebeeinrichtung auszustatten zur Umsetzung
einer seitens des Stellgliedes ausgeübten Linearbewegung in eine
Schwenkbewegung.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Stelltriebes
ist es auch möglich,
das Stellglied derart auszubilden und anzuordnen, dass dieses eine
Stellbewegung in Form einer Schwenkbewegung ausübt. Die Stellvorrichtung kann
dann als Schwenkstelltrieb Anwendung finden und z.B. unmittelbar
in Scharniereinrichtungen integriert werden.
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Der Schwenkstelltrieb kann derart
ausgebildet sein, dass dieser Schwenkbewegungen über einen Winkelbereich von
mehr als 360° ermöglicht.
Es ist möglich,
diese Schwenkbewegung des Stellgliedes mittels einer Getriebeeinrichtung,
z.B. in Form einer Gewindeeinrichtung, in eine Linearbewegung umzuwandeln.
Die Gewindeeinrichtung kann derart ausgebildet sein, dass diese
im wesentlichen selbsthemmend ist.
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Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung ist das Gehäuse
aus einem elektrisch nicht leitfähigen
Material, insbesondere einem mechanisch und thermisch hoch belastbaren
Kunststoffmaterial gefertigt.
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Die SMA-Aktuatoreinrichtung kann
als SMA-Teleskopstruktur ausgebildet sein, wobei die SMA-Organe
vorzugsweise durch SMA-Drähte
gebildet sind. Die SMA-Organe können
unmittelbar mit den zu verlagernden Strukturteilen der Teleskopstruktur
gekoppelt sein. Alternativ hierzu ist es auch möglich, die SMA-Organe über Hebel-
oder Umlenkeinrichtungen in einen Mechanismus einzubinden, der auf
Grundlage der selektiv veranlassbaren Verkürzung der SMA-Organe die gewünschte Stellbewegung
bereitstellt.
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Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung ist eine Federeinrichtung vorgesehen, die das Stellglied
in eine der SMA-Kontraktionsrichtung entgegengesetzte Rücklaufbewegungsrichtung
vorbelastet. Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, zur
entsprechenden Verlagerung des Stellgliedes die SMA-Organe nur kurzfristig
zu aktivieren, so dass hierdurch der Sperrzustand des Rastmechanismus
aufgehoben wird und das Stellglied unter Wirkung der Federeinrichtung verlagert
wird.
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Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung ist in die Gehäuseeinrichtung
eine zweite SMA-Einrichtung integriert. Diese zweite SMA-Einrichtung
kann beispielsweise dazu dienen, den Verriegelungszustand der Arretiereinrichtung
zu ändern,
beispielsweise aufzuheben. Alternativ hierzu oder auch in Kombination
mit dieser Maßnahme
ist es möglich,
die zweite SMA-Einrichtung zur Aufbringung einer Stellkraft zu verwenden, die
der seitens der ersten SMA-Einrichtung aufgebrachten Stellkraft
entgegen gerichtet ist.
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Das SMA-Element ist vorzugsweise
aus einem Drahtnmaterial gefertigt. Dieses Drahtmaterial weist vorzugsweise
ein im wesentlichen kreisförmigen
Querschnitt auf. Das SMA-Element kann zumindest abschnittsweise
in einem flexiblen, jedoch vorzugsweise drucksteifen Gehäuseabschnitt,
insbesondere in einer flexiblen Tülle z.B. in der Art einer Bowdenzug-Tülle angeordnet
sein.
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Es ist möglich, das zur Ausbildung des SMA-Elementes
vorgesehene Material derart zu konfektionieren, dass der Formänderungseffekt
nur in Verbindung mit einer bestimmten Heizcharakteristik, insbesondere
nur bei einer bestimmten Spannungsbeaufschlagung eintritt. Hierdurch
wird eine erhöhte Funktionssicherheit
und insbesondere eine geringere Manipulierbarkeit des Stelltriebes
erreicht.
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Es ist auch möglich, das SMA-Element durch ein
Wärmeträgermedium
beispielsweise durch Motorkühl-
oder Schmiermittel oder auch durch Bremsflüssigkeiten zu erwärmen. Insbesondere
im Zusammenhang mit der Erfassung des thermischen Zustandes von
Bremsorganen, insbesondere Scheiben, Belägen, Zangen wird es möglich, durch
den erfindungsgemäßen Stelltrieb
einen Kühlluftstrom
zu steuern, so dass beispielsweise eine ausgeprägte Kühlluftanströmung erst erfolgt, wenn diese
im Hinblich auf den thermischen Zustand der Bremsorgane erforderlich
ist.
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Es ist möglich, in dem erfindungsgemäßen Stelltrieb
mehrere SMA-Elemente vorzusehen, wobei durch gesteuerte Ansteuerung
derselben unterschiedliche Hub- oder Zugbewegungen des Stellgliedes
einstellbar sind. Es ist auch möglich,
bestimmte Abschnitte des SMA-Elementes selektiv zu erwärmen, insbesondere
abschnittsweise mit Spannung zu beaufschlagen. Hierdurch wird es
möglich
durch Auswahl der wirksam aufgeheizten Abschnitte des SMA-Elementes
definierte Ausschläge
herbeizuführen.
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Es ist auch möglich, die Verrastungseinrichtung
derart auszubilden, dass diese im Zusammenhang mit einer sukzessiven
Betätigung
bzw. Aufheizung des SMA-Elementes eine Verlagerung des Stellelementes
in der Art einer Kletterbewegung gestattet.
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Im Bereich des erfindungsgemäßen Stelltriebes
sind vorzugsweise Maßnahmen
getroffen, die eine unzulässige
Belastung des Stellgliedes, insbesondere des SMA-Elementes verhindern.
Derartige Massnahmen können
insbesondere in Form von Rutschkupplungen oder Federeinrichtungen
getroffen sein. Es ist möglich,
derartige Fehlgebrauchs-Sicherungen
unmittelbar in den erfindungsgemäßen Stelltrieb
zu integrieren, so dass dieser auch bei Stellkraftüberschreitung
keinen Schaden erleidet.
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Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung ist der Stelltrieb derart ausgebildet, dass aus diesem
Informationen zu dessen Schalt- oder Stellzustand ableitbar sind.
Diese Informationen können
insbesondere durch Endpositionssensoren bereitgestellt werden. Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Stelltrieb jedoch derart ausgebildet, dass
dessen Hub- oder Stellzustand, d.h. die Auslenkung des Stellgliedes
relativ zum Gehäuse über die
Spannungsversorgungsleitungen des SMA-Elementes erfassbar ist. Die
Signalgenerierung kann insbesondere auf Grundlage induktiver, ohmscher,
optischer oder kapazitiver Wechselwirkungseffekte erfolgen. Es ist
möglich,
in den erfimdungsgemäßen Stelltrieb eine
Busseinrichtung zu integrieren, so dass die Ansteuerung des SMA-Elementes
und/oder die Ausgabe hubzustandsindikativer Signale über ein
Busssystem erfolgen kann.
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Der erfindungsgemäße Stelltrieb wird gemäß einem
besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung für die Steuerung aerodynamisch
relevanter Strömungssteuerorgane
oder Stömungsführungsorgane
insbesondere im Staudruck- oder Unterbodenbereich sowie zur Steuerung
der Bremsenbelüftung eingesetzt.
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Das SMA-Element kann derart mit Spannungsversorgungsleitungen
gekoppelt werden, dass das SMA-Element über einen Anschlussabschnitt
in den elektrischen Heizkreis einkoppelbar ist. Vorzugsweise ist
das SMA-Element mehradrig ausgebildet und im Bereich eines Endabschnittes überbrückt.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale
der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in
Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigen:
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1a eine
vereinfachte Axialschnittansicht einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Stelltriebs
mit einer nach dem Kugelschreiber-Prinzip arbeitenden Arretiereinrichtung,
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1b eine
Skizze zur Erläuterung
einer SMA-Antriebseinrichtung, wie sie beispielsweise bei dem Stelltrieb
nach 1 Anwendung finden
kann,
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1c eine
Detail-Skizze zur Erläuterung
einer bevorzugten Ausführungsform
eines Sperrgliedes wie es zur Verriegelung des Stellgliedes bei
dem Stelltrieb nach 1 Anwendung
finden kann,
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2 eine
Schnittansicht durch eine SMA-Aktuatoreinrichtung mit teleskopartig
ineinander gefügten
und durch SMA-Wandabschnitte miteinander gekoppelten Rohr- bzw.
Stabelementen;
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3 eine
vereinfachter Darstellung zur Erläuterung einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
des Stelltriebes mit einer abschnittsweise flexiblen Gehäuseinrichtung.
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In 1a ist
ein Stelltrieb gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung gezeigt, der eine Gehäuseeinrichtung 1 und
ein darin bewegbar aufgenommenes Stellglied 2 aufweist.
Das Stellglied 2 ist in einer Ausnehmung der Gehäuseeinrichtung 1 linear
verschiebbar geführt.
Zur Aufbringung einer das Stellglied 1 relativ zu der Gehäuseeinrichtung 1 verlagernden
Stellkraft ist eine, in dieser Abbildung nicht näher dargestellte SMA-Aktuatoreinrichtung
(siehe z.B. 1b) sowie
eine Rückstellfeder 3 vorgesehen. Über die
hier nicht näher
dargestellte SMA-Aktuatoreinrichtung ist es möglich, das Stellglied 2 in
Richtung des Pfeils P1 in die Gehäuseeinrichtung 1 entgegen
der durch die Federeinrichtung 3 aufgebrachten Rückstellkraft,
einzuziehen. In einer vorgegebenen Einziehungsstellung des Stellgliedes 2 wechselt
eine in die Gehäuseeinrichtung 1 integrierte
Arretiereinrichtung 4 in einen Verriegelungszustand, der
bei der hier konstruktiv gezeigten Variante nach einer geringen
Rücklaufbewegung
des Stellgliedes 2 entgegen der Richtung P 1 eine weitere Rücklaufbewegung
des Stellgliedes 1 verhindert.
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Die Arretiereinrichtung 4 umfasst
bei diesem Ausführungsbeispiel
eine federelastisch vorgespannte Verriegelungszunge 5 sowie
Raststrukturen, die hier unmittelbar in das Stellglied 2 eingeformt
sind.
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Die hier gezeigte Arretiereinrichtung 4 ist derart
ausgebildet, dass diese nach einer Einzugsbewegung des Stellgliedes 2 in
die Gehäuseeinrichtung 1 kugelschreiberschaltmechanismusartig
einen Rücklauf
des Stellgliedes 2 verhindert. Erst nach erneutem Aktivieren
der SMA-Aktuatoreinrichtung wechselt die Arretiereinrichtung 4 in
einen Schaltzustand, der einen Rücklauf
des Stellgliedes 2 unter Wirkung der Rückstellfeder 3 gestattet.
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Die Ansteuerung der SMA-Aktuatoreinrichtung
erfolgt über
Anschlussorgane 6 einer in die Gehäuseeinrichtung 1 integrierten
Steckverbindereinrichtung. An diese Steckverbindereinrichtung ist
in abdichtender Weise ein aus einem Elastomer-Material gefertigter
Anschlussstecker 7 andockbar. Aus dem Anschlussstecker 7 sind
die hier nur andeutungsweise dargestellten elektrischen Leitungsdrähte 8, 9 herausgeführt.
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Über
die genannten Leitungsdrähte 8, 9 ist es
möglich,
die SMA-Strukturen der Aktuatoreinrichtung in der Art eines Ohmschen
Widerstandes durch selektive Spannungsbeaufschlagung aufzuheizen. Durch
Aufheizung der SMA-Organe kann eine Verkürzung derselben herbeigeführt werden
und hierdurch die gewünschte
Stellbewegung bereitgestellt werden.
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In 1 b
ist eine SMA-Aktuatoreinrichtung gezeigt, bei welcher ein aus einem
Drahtmaterial gefertigtes SMA-Element 10 über eine
erste gehäuseseitig
gelagerte Rollenanordnung 11 und über eine zweite, ebenfalls
gehäuseseitig
gelagerte Rollenanordnung 12 geführt ist. Ein Endabschnitt des
derart mehrfach gewunden um die beiden Rolleneinrichtungen 11, 12 geführten SMA-Elements 10 ist
in der Gehäuseeinrichtung 1 an
einer Fixierstelle 14 fixiert. Der zweite Endabschnitt
des SMA-Elements
ist mit dem Stellglied 2 an einer zweiten Fixierstelle 15 gekoppelt.
Das SMA-Element
ist bei dieser Ausführungsform
zweiadrig ausgebildet und im Bereich der Fixierstelle 15 überbrückt. Durch
Anlegen einer Spannung an die beiden Adern des SMA-Elements 10 im
Bereich der Fixierstelle 14 über die an die Fixierstelle 14 herangeführten Leitungsdrähte 8', 9' wird es möglich, das
SMA-Element 10 in der Art eines Ohmschen Widerstandes selektiv
aufzuheizen. Durch Aufheizung des SMA-Elements 10 auf eine
vorgegebene Grenztemperatur verkürzt
sich dieses entsprechend den Materialeigenschaften des verwendeten
SMA-Materials z.B. um etwa 8%. Die Verkürzung des SMA-Elements um etwa
8% ermöglicht
bei sechs um die Rolleneinrichtungen 11, 12 herumgeführten SMA-Elementwicklungen
eine Stellbewegung, die etwa 40% des Abstands der gezeigten Rollenanordnungen 11, 12 entspricht.
Durch die derart getroffene Anordnung wird es möglich, das Stellglied 2 derart
weit in die Gehäuseeinrichtung 1 einzuziehen,
dass die zur Arretierung des Stellglieds 2 vorgesehene
Arretiereinrichtung (vergleiche 1a)
einen Sperrzustand einnimmt und das Stellglied 2 entgegen
der durch die Federeinrichtung 3 aufgebrachte Rückstellkraft
in der Gehäuseeinrichtung 1 sichert.
Durch erneutes, jedoch nur kurzzeitiges Aktivieren des SMA-Elements ist
es möglich,
diesen Sperrzustand aufzuheben und das Stellglied 2 aus
der Gehäuseeinrichtung 1 unter der
Wirkung der Rückstellfeder
herauszufahren.
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In 1 c
ist eine Verriegelungszunge 17 gezeigt, die Teil der in 1a dargestellten Arretiereinrichtung 4 bildet.
Die Rastzunge 17 ist an einem Armelement 18 elastisch
nachgiebig gelagert und derart ausgebildet, dass diese in eine Bahnstruktur 19 eintauchen
kann, die an einer Außenfläche des Stellglieds 2 ausgebildet
ist. Im Zusammenspiel mit dieser Bahnstruktur wird es durch diese
Rastzunge 17 möglich,
das Stellglied 2 nach Einziehen desselben in die Gehäuseeinrichtung 1 in
der Gehäuseeinrichtung 1 zu
verriegeln, wobei durch nochmaliges Aktivieren der zur Verursachung
der Einzugsbewegung vorgesehenen SMA-Aktuatoreinrichtung dieser Verriegelungszustand
wieder aufgehoben werden kann und das Stellglied 2 z.B.
unter Wirkung der durch die Rückstellfeder 3 aufgebrachten
Federkraft wieder aus der Gehäuseeinrichtung 1 herausgeführt werden
kann.
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In 3 ist
eine alternative Ausführungsform einer
SMA-Aktuatoreinrichtung dargestellt, die hier mehrere, teleskopartig
ineinander gefügte
Rohrelemente 21, 22, 23, 24 sowie
das Stellglied 2 umfasst, das zentral in die koaxial ineinander
gefügten
Rohrelemente 21, 22, 23, eingefügt ist.
Die Rohrelemente 21, 22, 23, 24 sowie
das Stellglied 2 sind über SMA-Drahtabschnitte 25, 26, 27, 28 miteinander
gekoppelt. Durch selektive Verkürzung
dieser SMA-Elemente 25–28 wird
es möglich,
die Rohrelemente und das Stellglied 22 zueinander zu versetzen,
wobei sich aus der Summe der Relatiwersätzte benachbarter Rohrelemente
die gewünschte
Stellbewegung ergibt.
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In 3 ist
eine weitere erfindungsgemäße Ausfühurngsform
eines Stelltriebes gezeigt, der eine Gehäuseeinrichtung 1 und
ein darin bewegbar aufgenommenes Stellglied 2 aufweist.
Das Stellglied 2 ist in einer Ausnehmung der Gehäuseeinrichtung 1 linear
verschiebbar geführt.
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Zur Aufbringung einer das Stellglied 2 relativ zu
der Gehäuseeinrichtung 1 verlagernden
Stellkraft ist bei dieser Ausführungsform
SMA-Aktuatoreinrichtung vorgesehen, die zumindest abschnittsweise
in einem flexiblen Gehäuseabschnitt 30 aufgenommen ist.
Der Gehäuseabschnitt 30 ist
in der Art einer Bowdenzugtülle
ausgebildet und ist damit beim Einbau des Stelltriebes flexibel
in einen ggf. mehrfach gewunden ausgebildeten Hohlraum z.B. Strebenraum einführbar.
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In dem flexiblen Leitungsabschnitt
ist ein SMA-Element aufgenommen das aus einem flexiblen SMA-Drahtmaterial
besteht. Das SMA-Material ist in der Art eines Ohmschen Widerstandes
in einen Schaltkreis eingebunden und selektiv erhitzbar. Durch temporäres Erhitzen
des SMA-Elementes ist es bei diesem Ausführungsbeispiel möglich, das Stellgleid 2 entgegen
der Rückstellkraft
einer hier nicht näher
gezeigten Federeinrichtung in Richtung des Pfeiles P1 in die Gehäuseeinrichtung
einzuziehen.
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In einer vorgegebenen Einziehungsstellung des
Stellgliedes 2 wechselt eine in die Gehäuseeinrichtung 1 integrierte
Arretiereinrichtung in einen Verriegelungszustand, der nach einer
geringen Rücklaufbewegung
des Stellgliedes 2 entgegen der Richtung des Pfeiles P1
eine weitere Rücklaufbewegung des
Stellgliedes 2 verhindert.
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Im Bereich der Gehäuseeinrichtung
ist eine Sensoreinrichtung vorgesehen, über welceh hinsichtlich der
Position des Stellgliedes 2 Indikative Signale generierbar
sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist es möglich,
die Position des Stellgliedes 2 über induktive Wechselwirkungseffekte
zu erfassen, wobei diese Wechselwirkungseffekte über die Spannungsversorgungsleitungen 8, 9 erfassbar
sind. Hierzu ist im Bereich der Gehäuseeinrichtung 1 eine
Wicklung vorgesehen, wobei sich die Induktivität derselben in Abhängigkeit
vom Eintauchzustand des Stellgliedes 2 verändert. Alternativ
hierzu ist es auch möglich,
Widerstandsmesseinrichtungen vorzusehen, so dass ein positionsindikatives
Signal auf Grundlage einer Widerstandsmessung gewonnen werden kann.
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Der hier dargestellte Stelltrieb
ist mit einer Rutschkupplung versehen, durch welche eine Beschädigung der
SMA-Aktuatoreinrichtung durch unzulässige, am Stellglied angreifende
Betätigungskräfte verhindert
werden kann. Die Rutschkupplung ist derart ausgebildet, dass der
Regelbetriebseingriffszustand durch nachfolgende Betätigung des Stelltriebes
wiederherstellbar ist.
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Obgleich die vorliegende Erfindung
vorangehend in Verbindung mit einem Linear-Stelltrieb beschrieben
wurde, ist die Erfindung nicht auf derartige Ausführungsformen
beschränkt.
Beispielsweise ist es auch möglich,
den Stelltrieb als Schwenk-Stelltrieb auszugestalten, so dass durch
selektive Ansteuerung des SMA-Elements ein rotatorisch bewegbares
Stellglied in die gewünschte
Schaltstellung geschwenkt werden kann.