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Gebiet der
Erfindung
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Die Erfindung betrifft neue Verwendungen von
FABP4 oder daraus abgeleiteten Sequenzen zum Screenen nach daran
bindenden Substanzen, sowie die Verwendung von an FABP4 bindenden Substanzen
zur Diagnose und/oder Behandlung des Harnblasenkarzinoms.
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Hintergrund
der Erfindung und Stand der Technik
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FABP4 steht für Fatty Acid Binding Protein
4. Die FABP4 gehört
zu einer Familie homologer, cytosolisch lokalisierter Proteine.
FABP4 wird auch Adipozyten Fatty Acid Binding Protein (A-FABP),
aP2 (in der Maus) oder Adipozyten Lipid Binding Protein (ALBP) genannt.
FABPs zeichnen sich durch eine weitestgehend gewebespezifische Expression
aus. FABP4 wird im Normalgewebe in Adipozyten exprimiert und macht
dort ungefähr
1% der gesamten cytosolischen Proteinmenge aus. Durch die Bindung der
Fettsäuren
an FABPs können
sie im wässrigen Milieu
der Zelle transportiert und gespeichert werden.
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Die Expression von FABP4 in Urothelzellen in
Normal- und Tumorgeweben ist sehr unterschiedlich. Man findet in
Urothelnormalgewebe geringe Mengen an FABP4, einige, jedoch nicht
alle papilläre Tumore
weisen dagegen hohe Expressionswerte dieses Moleküls auf.
In hochgradigen, invasiven Formen konnte dagegen überhaupt
kein FABP4 mehr detektiert werden (Celis et al., Cancer Res., 56(20):4782-4790
(1996)). Ein funktioneller Zusammenhang zwischen einer FABP Expression
und der Tumorentstehung ist noch nicht aufgeklärt. Insgesamt ergibt sich für die Expressionsmuster
ein sehr heterogenes Bild, weshalb es nicht prognostizierbar ist,
ob oder in welchen Tumoren Überexpression stattfindet
und was eine solche Überexpression
letzlich bedeutet.
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Das Harnblasenkarzinom ist der zweithäufigste
urologische Tumor. Es tritt bei Männern mit einer Häufigkeit
von 245 zu 100000 und bei Frauen von 65 zu 100000 auf. Unter den
durch Krebs verursachten Todesfällen
nimmt das Blasenkarzinom bei Männern
die vierte und bei Frauen die sechste Position ein. Die Behandlung
erfolgt zumeist durch Cystektomie, d.h. durch teilweise oder vollständige Entfernung
der Harnblase. Dadurch ergeben sich nicht selten weitere Komplikationen
für die
erkrankte Person.
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Das Harnblasenkarzinom entwickelt
sich durch Entartung einzelner Zellen des Urothels. Das Urothel
ist die Zellschicht, die das Körperinnere
gegen den gebildeten Urin abschirmt. Es kleidet das Lumen des Nierenbeckens,
der Harnleiter, der Harnblase und der Harnröhre aus.
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Blasenkrebs entwickelt sich fast
vollständig (>93%) als Adenokarzinom
und ist gekennzeichnet durch die starke Tendenz zur Rezidivität, dem regelmäßigen Wiederauftreten
auch nach erfolgter Behandlung. In den Industrieländern wird
in die Entsteheung von Blasenkrebs vor allem auf den Einfluss von
chemischen Noxen, wie aromatischen Aminen, hauptsächlich aber
auf das Rauchen als Ursache zurückgeführt. Er
kann relativ früh
diagnostiziert werden und zwei Verlaufsformen annehmen.
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Die häufigere Variante, die der papillären oder
oberflächlichen
pTa-Tumoren, hat eine gute Prognose, da sie nicht invasiv ist und
sich gut operativ entfernen läßt. Die
invasiven Formen wachsen dagegen in das Gewebe hinein und führen unbehandelt zu
schwerster Symptomatik, wie Lymphknotenbefall und Metastasen. Die
Todesfälle
entspringen fast ausschließlich
dieser zweiten Gruppe. Kennzeichnend für den Verlauf ist, dass die
papillären
Tumoren sehr häufig
stabil bleiben und somit keinen Progress zu den gefährlichen
invasiven Formen zeigen. In 10-20% der Fälle kommt es aber im Verlauf
von 5 Jahren zu einem Progress zu den aggressiven, muskelinvasiven
Tumoren.
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Eine Reihe von Genen wurde bisher
auf die Eignung als prognostischer Marker im Harnblasenkarzinom
untersucht. Hierbei ist vorrangig von Interesse, ob ein Patient
mit nichtinvasiven, papillären
Tumoren stabil in diesem Stadium verbleibt, oder ob er invasive
Formen entwickeln wird. Zu den bisher untersuchten Markern gehören vor
allem p53, p21 und das Retinoblastomgen Rb. Keiner der genannten Marker
ermöglicht
jedoch eine Prognose für
einen individuellen Patienten mit ausreichender Sicherheit (Marberger
et al., Eur. Urol., 40/5, Curric Urol 1-9 (2001)). Neuere, kommerziell
erhältliche
Tests (BTA-STAT, NMP22) fokussieren sich eher auf den Nachweis eines
Urothelioms als auf die Prognose des Verlaufes.
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Technisches Problem der
Erfindung
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Der Erfindung liegt daher das technische Problem
zugrunde, pharmazeutische Zusammensetzungen zur Diagnose, insbesondere
zur Verlaufs- bzw. Progressionsprognose, und/oder zur Behandlung
des Harnblasenkarzinoms anzugeben sowie Mittel zu deren Identifizierung.
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Grundzüge der Erfindung und bevorzugte
Ausführungsformen.
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Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt
die Verwendung einer für
FABP4 codierenden Nukleinsäure
und/oder eines FABP4 Peptids oder Proteins zur Detektion des Harnblasenkarzinoms oder
zur Detektion eines Risikos der Erkrankung an einem solchen Karzinom
oder zur Detektion eines Risikos einer Progression eines papillären Harnbalsenkarzinoms
zu einem invasiven Karzinom, wobei eine Urothelzellen-Gewebeprobe,
insbesondere eine Harnblasen-Urothelzellen-Gewebeprobe,
auf Transkription oder Übertranskription
von FABP4 RNA oder auf Expression oder Überexpression eines FABP4 Proteins
untersucht wird. Eine an für
FABP4 codierende Nukleinsäure
oder eine an FABP4 Protein oder Peptid bindende Detektorsubstanz,
vorzugsweise enthaltend eine Reportergruppe, kann verwendet werden,
wobei Bindung besagter Nukleinsäure und/oder
besagten Proteins oder Peptids an die Detektorsubstanz halbquantitativ
oder quantitativ detektiert wird. In diesem Zusammenhang lehrt die
Erfindung weiterhin ein Testsystem zur (in vitro) Detektion eines
vorstehend genannten Karzinoms oder eines Risikos der Erkrankung
hieran oder der Progressionsprognose, enthaltend Mittel zur quantitativen Messung
der Expression von FABP4 in Gewebeproben, wobei diese Mittel beispielsweise
Mittel zur Amplifikation und spezifischen Detektion von FABP4 RNA
und/oder eine Detektorsubstanz, insbesondere spezifisch für FABP4
Protein, sein können.
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Die Erfindung lehrt weiterhin die
Verwendung einer FABP4 RNR oder eines FABP4 Proteins oder Peptids
zum Screenen nach daran bindenden Substanzen, insbesondere prospektiven
Wirkstoffen zur Modulierung, insbesondere Inhibierung, von besagter
RNA oder besagtem Protein oder Peptid, oder prospektiven Detektorsubstanzen,
wobei eine prospektive Substanz oder eine Mischung solcher prospektiver
Substanzen mit besagter RNA oder besagtem Protein oder Peptid kontaktiert
wird, wobei mit einem Bindungsassay Bindungsereignisse festgestellt werden,
und wobei eine bindende prospektive Substanz, ggf. nach Dekonvolutierung,
selektiert wird. In diesen Zusammenhängen lehrt die Erfindung weiterhin
ein Screeningsystem zur Ermittlung von für die Behandlung von vorstehenden
Tumorerkrankungen geeigneten Wirksubstanzen enthaltend eine FABP4 Nukleinsäure oder
ein FABP4 Protein bzw. Peptid, Mittel zur Bestimmung von (in vitro)
Bindungsereignissen an die FABP4 Nukleinsäure oder an das FABP4 Protein
bzw. Peptid, und/oder Mittel zur Bestimmung der (in vitro) Aktivität von FABP4
Protein. Hierbei kann FABP4 in einem zellfreien oder einem zellbasierten
System, letzteres insbesondere aufweisend Urothelzellen des Urogenitaltraktes,
insbesondere der Harnblase, bzw. eine hieraus entwickelte Zelllinie,
vorliegen. Mittel zur Bestimmung von Bindungsereignissen können beispielsweise
natürlicherweise
in normalen oder in Tumorzellen z.B. an FABP4 Protein bindende Substanzen
bzw. Assoziationspartner umfassen, wobei über deren (freie) Konzentration
bzw. Konzentrationsänderung
bei Zugabe prospektiver Wirksubstanzen und/oder Detektorsubstanzen
eine kompetitive Bindung einer bindenden Wirk- oder Detektorsubstanz
bestimmt wird. Solche Mittel können
aber auch physikalische bzw. physikalisch-chemische Methoden umfassen,
wie beispielsweise Röntgenstrukturanalyse
und/oder NMR, insbesondere zweidimensionale 1H/1H oder 15N/1H oder 14C/1H
Korrelationsspektroskopie. Hierbei werden Spektren vor und nach
der Zugabe einer prospektiven Wirk- oder Detektorsubstanz miteinander
verglichen und im Falle von Änderungen
ist ein Bindungsereignis festgestellt. Es kann mit Spektren oder
dergleichen entweder von FABP4 oder der prospektiven Substanz oder
mit einer Kombination aus beidem gearbeitet werden. Selbstverständlich sind
auch alle anderen fachüblichen
Methoden der Bestimmung von Bindungsereignissen und/oder Proteinaktivitäten einsetzbar.
Beispielsweise kann eine prospektive Substanz (oder mehrere Substanzen,
räumlich
voneinander getrennt) immobilisiert sein, wobei dann markiertes
FABP4 aufgetragen wird. Ein Bindungsereignis wird dann nach Auftrag
und folgender Spülung
durch Detektion, ggf. ortlich aufgelöst, der Markierung gebundenen
FABP4s festgestellt. Umgekehrt kann FABP4 immobilisiert sein und
es wird eine markierte prospektive Substanz oder eine Mischung hieraus
aufgetragen. Bindungsereignisse werden analog der vorstehenden Variante
festgestellt.
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Die Erfindung lehrt schließlich die
Verwendung einer FABP4 inhibierenden oder daran bindenden Substanz
zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung
und/oder Diagnose des Harnblasenkarzinoms bzw. der Progressionsprognose
bei Harnblasenkarzinom-Erkrankungen.
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Die Substanz kann ein Antikörper sein,
welcher durch Immunisierung eines nicht-menschlichen Säugetiers
mit einem FABP4 Peptid oder Protein, mit hierfür codierender cDNA transfizierte
Zellen, mit endogen ein solches Peptid oder Protein exprimierenden
Tumorzellen, oder mit rekombinant hergestellten FABP4 Peptiden oder
Proteinen, erhältlich
ist, oder ein Phage-Display-Antikörper sein. Die Substanz kann
aber auch eine Mimikryverbindung eines Antikörpers gegen ein FABP4 Peptid
oder Protein sein. Die Substanz kann schließlich ein Aptamer, eine antisense
RNA, ein Ribozym oder eine siRNA gegen FABP4 Nukleinsäuren sein.
Die Substanz kann zusätzlich
eine zytotoxische und/oder immunstimulierende Komponente tragen.
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Bevorzugt ist es, wenn die vorstehenden,
an FABP4 Protein bindenden Substanzen in der Verwendung zu therapeutischen
Zwecken spezifisch an das FABP4 Protein binden und es in seiner
biologischen Aktivität
modulieren. Dies ist nicht erforderlich im Falle der Fusion bzw.
Verbindung der Substanz mit einer zytotoxischen Komponente. Dies
ist weiterhin nicht erforderlich, wenn die Substanz der Gewinnung
eines anti-idiotypischen Antikörpers
dient, welcher vom Immunsystem eines Patienten aufgrund seiner nichthumanisierten
Form als körperfremd
erkannt wird und dem Immunsystem ansonsten ein FABP4-Antigen präsentiert.
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Die pharmazeutische Zusammensetzung kann
zur beliebigen Applikation, beispielsweise i.v. oder i.p. Injektion,
hergerichtet sein. Eine Herrichtung zur lokalen Applikation in Tumorzellen
enthaltendem Gewebe wird sich empfehlen im Falle des Einsatzes einer
zytotoxischen Komponente.
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Die Erfindung läßt sich im Rahmen eines Verfahrens
zur Diagnose bzw. Progressionsprognose einer Tumorerkrankung des
Harnblasenkarzinoms verwenden, wobei eine Detektorsubstanz in einer Ausführungsform
mit einer Reportergruppe in zu untersuchendes Gewebe, ggf. in vitro
nach Gewebeentnahme, appliziert wird, wobei das zu untersuchende Gewebe
dann einer Detektionsverfahrenstufe unterworfen wird, welche sensitiv
für die
Reportergruppe ist, und wobei im Fall der Detektion eines definierten Mindestwertes
der Reportergruppe im Gewebe das Gewebe als Tumorzellen enthaltend
qualifiziert bzw. als progressionsgefährdet oder nicht progressionsgefährdet eingestuft
wird, sowie eines Verfahrens zur Behandlung einer Harnblasentumor-Erkrankung,
wobei eine erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung in einer physiologisch wirksamen Dosis einem Patienten
dargereicht wird. Im Falle der Diagnose bzw. Progressionsprognose
kann zusätzlich
oder alternativ eine Gewebeprobe mit einem erfindungsgemäßen Testsystem
auf FABP4 Expression untersucht werden.
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Die Erfindung beruht insbesondere
auf der Erkenntnis, daß FABP4
in verschiedenen papillären Tumoren
des Harnblasenkarzinoms unterschiedlich exprimiert wird, i.e. in
besagten Tumorgeweben ist die Expression im Falle solcher papillären Karzinome,
die in späteren
Verlauf invasiv werden, höher, verglichen
mit normalen Zellen gleichen Gewebes, und im Falle solcher papillärer Karzinome,
die stabil bleiben, dagegen niedrig, und der daraus herleitbaren
technische Lehre, daß FABP4
als Zielmolekül
bei der Diagnostik, insbesondere Progressionsprognose, und Therapie
bzw. Prophylaxe insbesondere der invasiven Tumorerkrankungen eingesetzt
werden kann. FABP4 kann also als spezifischer Marker zur Identifizierung
von Tumorzellen in den besagten Tumorgeweben dienen, welche ein
Risiko aufweisen, invasive Tumorgewebe zu bilden. Auf der anderen Seite
bietet die Inhibierung von FABP4 die Möglichkeit, in die Tumor-spezifischen
FABP4 Assoziationen mit anderen Prozessen in den Tumorzellen einzugreifen
und somit letztendlich den tumorzellenspezifisch veränderten
Stoffwechsel zu stören
und zu einem Absterben oder zumindest einer Wachstumshemmung der
Tumorzellen, insbsondere aber einer Hemmung der Progression zu invasiven
Tumoren, beizutragen.
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Im Rahmen der Erfindung kann es sich
empfehlen, im Vorfeld einer Behandlung mit einer erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung eine Probe aus einem Gewebe, welches als Tumorgewebe
mit anderen Methoden identifiziert ist, zu entnehmen und die Gewebeprobe
auf Expression bzw. Überexpression
von FABP4 zu untersuchen. Alternativ kann mit einer erfindungsgemäßen Detektorsubstanz
zur Diagnose in vivo auf FABP4 Abhängigkeit getestet werden. Wird
eine Expression bzw. Überexpression
von FABP4 gegenüber
Normalgewebe gleichen Typs festgestellt, so ist die Anwendung der
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung indiziert.
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Generell ist es im Rahmen der Erfindung möglich, patientenspezifisch
auf differentielle Expression zu untersuchen, wobei Normalgewebeprobe
und Tumorgewebeproben bzw. tumorverdächtige Gewebeproben dem (gleichen)
Patienten entnommen und vergleichend auf Werte der FABP4 Expression
untersucht werden.
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Handelt es sich bei dem Tumor um
einem Typus, bei welchem Tumorzellen FABP4 exprimieren, Normalzellen
gleichen Gewebetyps jedoch nicht, so ist es besonders bevorzugt,
wenn die an FABP4 bindende Substanz zusätzlich eine zytotoxische und/oder
immunstimulierende Komponente trägt. Dies führt dann
letztendlich dazu, dass praktisch ausschließlich Tumorzellen getötet werden,
sei es durch die Zytotoxizität,
sei es durch Angriff durch das stimulierte Immunsystem, während Normalzellen
in dem Gewebe praktisch vollständig
erhalten bleiben. In dieser Ausführungsform
braucht die bindende Substanz selbst nicht inhibierend auf FABP4
zu wirken, da die bindende Substanz dann lediglich als Marker funktionieren
muß, welcher
die Komponenten zu Ziel-Tumorzellen trägt. Im Falle des Einsatzes
einer zytotoxischen Komponente wird es sich besonders empfehlen,
wenn die pharmazeutische Zusammensetzung zur lokalen Applikation
in Tumorzellen enthaltendem Gewebe hergerichtet ist, beispielsweise zur
Injektion.
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Definitionen und weitere
Ausführungsformen
der Erfindung.
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Die Nukleinsäure- sowie Proteinsequenz sind
in den 1 und 2 dargestellt (Seq.-ID No.
1 und 2).
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Im Rahmen dieser Beschreibung wird
die Bezeichnung FABP4 für
alle humanen Isoformen, bekannt oder neu, auf Nukleinsäuren- oder
Aminosäurenbasis,
verwendet. Mit diesen Begriffen mit umfaßt sind auch die im Rahmen
dieser Beschreibung offenbarten kurzen Sequenzen, welche aus den
Isoformen stammen, beispielsweise Immunisierungssequenzen. Weiterhin
mit umfaßt
sind auch Homologe, wobei die Homologie zumindest 80%, vorzugsweise mehr
als 90%, höchstvorzugsweise
mehr als 95%, beträgt,
berechnet mit dem Programm MEGALIGN (DNASTAR LASERGENE) in der zum
Zeitpunkt der vorliegenden Anmeldung aktuellen Fassung. Im Falle der
Nukleinsäuresequenzen
sind auch komplementäre
oder allelische Varianten mit umfaßt. Weiterhin sind Sequenzen umfaßt, welche
lediglich Teilsequenzen der explizit offenbarten Sequenzen, beispielsweise
ein Exon oder mehrere Exons, oder komplementärer Sequenzen hierzu darstellen,
mit der Maßgabe, daß diese
Teilsequenzen im Falle der Nukleinsäuren eine für eine Hybridisierung mit einer
erfindungsgemäßen Nukleinsäure hinreichende
Länge,
zumindest 50 Basen, aufweisen und im Falle der Proteine bzw. Peptide
mit zumindest gleicher Affinität
an ein protein- oder peptidspezifisches Zielmolekül binden.
Weiterhin sind alle mit erfindungsgemäßen Nukleinsäuren hybridisierende
Nukleinsäuren
umfaßt,
nämlich solche,
die unter stringenten Bedingungen (5°C bis 25°C unterhalb der Aufschmelztemperatur;
siehe ergänzend
J.M. Sambrook et al., A laboratory manual, Cold Spring Harbor Laboratory
Press (1989) und E.M. Southern, J Mol Biol, 98:503ff (1975)) hybridisieren.
Es versteht sich, daß die
Erfindung auch Expressionskassetten umfaßt, i.e. eine oder mehrere der
erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenzen
mit mindestens einer operativ verbundenen Kontroll- oder regulatorischen
Sequenz. Eine solche Expressionskassette kann auch eine Sequenz
für ein
bekanntes Protein umfassen, wobei im Zuge der Translation ein Fusionsprotein
aus einem bekannten Protein und einem erfindungsgemäßen Protein
oder Peptid entsteht. Ebenso sind auch antisense Sequenzen zu den
vorstehenden Nukleinsäuresequenzen
umfaßt. Schließlich sind
RNA sowie damit korrelierende DNA und umgekehrt umfaßt, ebenso
wie genomische DNA als auch korrelierte cDNA und umgekehrt.
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Im Zusammenhang mit erfindungsgemäßen Verwendungen
umfassen die Begriffe der FABP4 Nukleinsäuren oder Protein bzw. Peptide
neben den Volllängen
der offenbarten Sequenzen (siehe auch vorstehender Absatz) auch
Teilsequenzen hieraus, und zwar mit einer Mindestlänge von
12 bis 30 Nukleotiden, vorzugsweise 30 bis 90 Nukleotiden, im Falle
der Nukleinsäuren
und einer Mindestlänge
von 4 bis 10 Aminosäuren,
vorzugsweise 10 bis 30 Aminosäuren,
im Falle der Peptide oder Proteine. Diese Teilsequenzen können in
ansonsten von FABP4 verschiedene Nukleinsäuren- oder Protein- bzw. Peptidsequenzen
eingebaut sein.
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Der Begriff der Behandlung umfaßt auch
die Prophylaxe, insbesondere die Prophylaxe der Progression zu invasiven
Tumoren.
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Als Inhibitor ist eine Verbindung
oder Substanz bezeichnet, welche entweder die Bildung von FABP4
Protein inhibiert oder gebildetes FABP4 Protein in der Aktivität reduziert,
bezogen auf die FABP4 Aktivität
in Abwesenheit des Inhibitors. Insofern kann ein Inhibitor einerseits
eine Substanz sein, welche in der Entstehungskaskade von FABP4 inhibierend
eingreift. Auf der anderen Seite kann ein Inhibitor eine Substanz
sein, welche mit gebildetem FABP4 eine Bindung eingeht, und zwar
dergestalt, dass weitere physiologische Wechselwirkungen mit endogenen Substanzen
zumindest reduziert sind.
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Mimikry-Moleküle sind Verbindungen, die den
variablen Bereich, insbesondere den Bindungsbereich eines Antikörpers, nachbilden
und an gleicher Stelle eines Zielmoleküls binden, wie der zu Grunde
liegende Antikörper.
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Der Begriff der Antikörper umfaßt polyklonale Antikörper, monoklonale
Antikörper,
nicht-humane, humane und humanisierte Antikörper, sowie Phage-Display-Antikörper, aber
auch chimäre
Antikörper sowie
spezifische Fragmente der leichten und/oder der schweren Kette des
variablen Bereiches zu Grunde liegender Antikörper vorstehender Art sowie
anti-idiotypische Antikörper.
Die Herstellung bzw. Gewinnung solcher Antikörper mit vorgegebenen Immunogenen
ist dem Durchschnittsfachmann wohl vertraut und braucht nicht näher erläutert zu
werden. Weiterhin umfaßt
der Begriff der Antikörper
bispezifische Antikörper.
Bispezifische Antikörper
kombinieren eine definierte Immunzellaktivität mit einer spezifischen Tumorzellerkennung,
wodurch Tumorzellen getötet
werden. Ein bispezifischer Antikörper
bindet einerseits an ein Auslösemolekül der Immun-Effektorzelle
(z.B. CD3, CD16, CD64) und andererseits an Antigene der Tumorzielzelle.
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Die galenische Herrichtung einer
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung kann in fachüblicher
Weise erfolgen. Als Gegenionen für
ionische Verbindungen kommen beispielsweise Na+,
K+, Li+ oder Cyclohexylammonium
infrage. Geeigente feste oder flüssige
galenische Zubereitungsformen sind beispielsweise Granulate, Pulver,
Dragees, Tabletten, (Mikro-) Kapseln, Suppositorien, Sirupe, Säfte, Suspensionen,
Emulsionen, Tropfen oder injizierbare Lösungen (i.v., i.p., i.m.) sowie
Präparate
mit protrahierter Wirkstoff-Freigabe, bei deren Herstellung übliche Hilfsmittel
wie Trägerstoffe,
Spreng-, Binde-, Überzugs-,
Quellungs-, Gleit- oder Schmiermittel, Geschmacksstoffe, Süßungsmittel
und Lösungsvermittler,
Verwendung finden. Als Hilfsstoffe sei Magnesiumcarbonat, Titandioxyd,
Lactose, Mannit und andere Zucker, Talcum, Milcheiweiß, Gelatine,
Stärke,
Zellulose und ihre Derivate, tierische und pflanzliche Öle wie Lebertran,
Sonnenblumen-, Erdnuss- oder
Sesamöl,
Polyethylenglycole und Lösungsmittel,
wie etwa steriles Wasser und ein- oder mehrwertige Alkohole, beispielsweise
Glycerin, genannt. Eine erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung
ist dadurch herstellbar, dass mindestens ein erfindungsgemäß verwendeter
Inhibitor in definierter Dosis mit einem pharmazeutisch geeigneten
und physiologisch verträglichen
Träger
und ggf. weiteren geeigneten Wirk-, Zusatz- oder Hilfsstoffen mit
definierter Inhibitordosis gemischt und zu der gewünschten
Darreichungsform hergerichtet ist.
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Tumorzellen exprimieren FABP4 differenziell,
wenn Normalzellen des gleichen Gewebetyps (des gleichen oder verschiedener
Probanden) dieses nicht exprimieren. Tumorzellen überexprimieren FABP4
spezifisch bzw. differenziell, wenn FABP4 im Vergleich zu Normalzellen
des gleichen Gewebetyps zumindest in doppelter Menge exprimiert
wird.
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Zytotoxische Komponenten bzw. Gruppen sind
Verbindungen, welche direkt oder indirekt Apoptose einleiten bzw.
zu Nekrose führen
oder zumindest wachstumshemmend wirken. Solche Gruppen bzw. Verbindungen
können
neben Radioisotopen (z.B. 188Re, 213Bi, 99mTc, 90Y, 131J, 177Lu)
insbesondere Zytostatika sein, welche in der Tumortherapie eingesetzt
werden. Beispiele hierfür
sind: Alkylantien (z.B. Mechlorethamin, Ifosfamid, Chlorambucil,
Cyclophosphamid, Melphalan, Alkylsulfonate, Busulphan, Nitrosoharnstoffe,
Carmustin, Lomustin, Semustin, Triazene, Dacarbazin), Antimetaboliten
(z.B. Folsäure-Antagonisten,
Methotrexat, Pyrimidin-Analoga, Fluoruracil, Fluordesoxyuridin,
Cytarabin, Gemcitabin, Purin-Analoga, Mercaptopurin), Mitosehemmer
(z.B. Vincaalkaloide, Voncristin, Vinblastin, Paclitaxal, Docetaxel,
Protaxel), Epipodophyllotoxine (z.B. Etoposid, Teniposid), Antibiotika
(z.B.
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Dactinomycin, Daunorubicin, Idarubicin,
Anthracycline, Bleomycin, L-Asparaginase), Platinkomplexverbindungen
(z.B. Cisplatin), Hormone und verwandte Verbindungen (z.B.
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Nebennierenrindensteroide, Aminogluthetimid,
Gestagene, Östrogene,
Androgene, Antiöstrogene,
Tamoxifen, Steriodanaloga, Flutamid). Bei Bindung einer solchen
Verbindung mit einer an FABP4 bindenden Substanz erfolgt die Kopplung
dergestalt, daß die
Affinität
zu FABP4 um nicht mehr als 90%, vorzugsweise 50%, bezogen auf die
Substanz ohne zytostatische Gruppe, reduziert ist und die zytostatische
Wirkung der Gruppe um nicht mehr als 90°, vorzugsweise 50%, bezogen
auf die Verbindung ohne Substanz, reduziert ist.
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Eine immunstimulierende Komponente
ist meist ein Protein oder ein wirksamer Bestandteil hiervon, welches
Zellen des Immunsystems stimuliert. Beispiele hierfür sind:
Zytokine, wie M-CSF, GM-CSF, G-CSF, Interferone, wie IFN-alpha,
-beta, -gamma, Interleukine wie IL-1 bis -16 (außer -8), human LIF, Chemokine
wie Rantes, MCAF, MIP-1-alpha, -beta, NAP-1 und IL-8.
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Eine Reportergruppe ist ein Atom,
Molekül oder
eine Verbindung, welche in Verbindung mit einem hierauf abgestellten
Assay den Nachweis der Reportergruppe und der somit mit der Reportergruppe
verbundenen Verbindung oder Substanz ermöglicht. Beispiele für Reportergruppen
und hiermit assoziierte Detektionsmethoden sind: 32P-Labeling und Intensitätsmessung
mittels Phosphoimager. Viele weitere Beispiele sind dem Durchschnittsfachmann bekannt
und bedürfen
nicht der detaillierten Aufzählung.
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Eine an FABP4 bindende Substanz kann eine
Substanz sein, welche an ein FABP4 Protein oder eine FABP4 RNA bindet.
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Im Rahmen der vorstehenden Definition
gegenüber
dem engen Wortsinn erweiterte Begriffsbestimmungen umfassen auch
die bestimmten Begriffe im engen Wortsinn.
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Beispiele.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand
von lediglich bevorzugte Ausführungsformen
darstellenden Beispielen und Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1:
Nukleinsäuresequenz
von FABP4
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2:
Aminosäurensequenz
von FABP4
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3:
Expressionsanalyse von FABP4 in verschiedenen Stadien und Subtypen
des Harnblasenkarzinoms,
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Beispiel 1: Untersuchte
Gewebeproben
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Es wurden 46 Gewebe von 17 Patienten
mit zum Zeitpunkt der Erhebung nichtinvasiven, papillären pTA-Tumoren
entnommen. Der weitere Krankheitsverlauf aller Patienten wurde in
den folgenden drei Jahren überwacht
und den Gewebeproben zugeordnet. 21 der Gewebe stammten dabei von
Patienten, die innerhalb der drei Jahre Progress zu einer invasiven
Form des Harnblasenkarzinoms zeigten. Die verbliebenen 24 Gewebe
gehörten
zu Patienten, deren Blasentumor in gleichen Zeitraum stabil im pTa-Stadium
verblieb.
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Beispiel 2: Expressionsprofile
der untersuchten Gewebe
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Die Proben aus Beispiel 1 wurden
einer Expressionsanalyse auf FABP4 mittels der GeneChip-Technologie
(Affimetrix) unterworfen. Die Ergebnisse sind in der 3 dargestellt. Dargestellt sind
die medianen Expressionswerte verschiedener Stadien und Subtypen
des Harnblasenkarzinoms. Die Werte für die pTA Tumoren mit und ohne
späterer Progradienz
sind dunkel hervorgehoben. Man erkennt, dass der Median der Progradienten
Tumoren 16x höher
als der der nicht-progradienten Tumoren ist, i.e. Expression des
Gens FABP4 fast ausschließlich
im Tumorepithel von Patienten gefunden wird, bei denen der Tumor
zu einem späteren
Zeitpunkt einen invasiven Verlauf nahm. Im Einzelnen wurde in 17
von 21 Geweben, die Progression zu invasiven Tumoren zeigten, FABP4
stark überexprimiert.
Demgegenüber
wurde erhöhte
Expression nur in 3 von 24 Geweben gefunden, die stabilen Verlauf
zeigten.