-
Diese Anmeldung bezieht den Inhalt
der US-Patentanmeldung Nr. 60/291,446 ein, die am 16. Mai 2001 mit
dem Titel GLARE POSITIONING TECHNIQUES FOR IMAGING OF SAMPLES WITH REFLECTANCE
MEASURING INSTRUMENTATION eingereicht wurde.
-
Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf die Messungscharakteristika eines Objekts wie beispielsweise
Farbe, Lichtdurchlässigkeit,
Kontrast, Textur, Rauheit und ähnliche.
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf das optische Messen
dieser Charakteristika für
einen Gegenstand, der beim Anleuchten Überstrahlung erzeugt.
-
Wenn ein Gegenstand mit glatter,
glänzender
Oberfläche
mit Licht beleuchtet wird, wird üblicherweise
ein Bereich dieses Lichts auf eine Art reflektiert, die das Betrachten
des Gegenstands verschlechtert, beispielsweise durch das Erzeugen
eines hellen weißen
Punkts, welcher vom Gegenstand auszustrahlen scheint. Dieser helle
Punkt wird einem optischen Phänomen
zugeordnet, das als „Überstrahlen" (im Englischen „glare") bezeichnet wird.
-
Überstrahlen
wird von Lichtstrahlen einer Lichtquelle erzeugt, die von der Oberfläche des
Gegenstands reflektiert werden entlang einer Beobachtungslinie eines
Beobachters oder einer optischen Vorrichtung, wie beispielsweise
einer Bildgebervorrichtung oder einer Kamera. In den meisten Fällen ist das Überstrahlen
ein reflektiertes Bild der Lichtquelle an sich. 1 stellt das Zusammenwirken eines Lichtstrahls,
welcher von einer Beleuchtungsquelle 3 erzeugt wird mit
einer Oberfläche 10 dar,
um ein Überstrahlen
zu erzeugen, d. h. den reflektierten Lichtstrahl 8, wie
er von einem Beobachter O gesehen wird. Der einfallende Lichtstrahl 2,
der gebrochene Lichtstrahl 4 und der reflektierte Lichtstrahl 8 interagieren
mit der Oberfläche 10 gemäß des Snell-Gesetzes,
welches aussagt, dass der Winkel A des einfallenden Lichtstrahls 2 gleich
dem Winkel B des reflektierten Lichtstrahls 8 in Bezug
zu einer Achse 5 ist, lotrecht zur Oberfläche. Der
gebrochene Lichtstrahl 4 interagiert mit dem Gegenstand.
Teile des Strahls 4 können
von dem Beobachter O entlang der Beobachtungslinie 6 betrachtet
werden, abgelenkt von der Interaktion, die vom Gegenstand ausgeht, um
nützliche
Informationen, wie beispielsweise Farbe, Durchsichtigkeit, Textur,
etc. über
den Gegenstand bereitzustellen. Wenn jedoch die Beobachtungslinie 6 des
Beobachters mit dem reflektierten Lichtstrahl 8 übereinstimmen,
kann der Beobachter nur einen hellen Punkt sehen, der von der Oberfläche von
dem Punkt C auszugehen scheint. Dieser helle Punkt wird als Überstrahlungsartefakt
bezeichnet.
-
Obwohl es kein signifikantes Problem
bei gelegentlicher Beobachtung durch den Menschen darstellt, stellt
die Überstrahlung
viele Herausforderungen an fotografische und bildgebende Anwendungen dar,
weil sie die aufgenommenen Bilder beeinträchtigt und nützliche
Informationen wie z. B. Farbe, Kontrast, Lichtdurchlässigkeit,
usw. unterdrückt,
in den mit den Überstrahlungsartefakten
des Bildes übereinstimmenden
Bereichen. Dementsprechend werden viele konventionelle Bildgebervorrichtungen
so konfiguriert, dass sie reflektierte Lichtstrahlen bewältigen,
insbesondere Lichtstrahlen, die von glänzenden oder blanken Oberflächen reflektiert
werden und dadurch verhindern, dass die Bildgebervorrichtung Überstrahlungsartefakte
in den Bildern erzeugt.
-
Ein typisches überstrahlungsbeseitigendes Bildgeberinstrument,
gezeigt in 2, umfasst
eine gerichtete Lichtquelle 3 und eine Bildgebervorrichtung 12.
Diese Komponenten sind geometrisch so ausgerichtet, dass sie es
verhindern, dass die reflektierten Bildstrahlen 8 entlang
der Beobachtungsachse 14 der Bildgebervorrichtung 12 reflektieren,
welche in einem 45° Winkel
zur Lotrechten zur glänzenden
Oberfläche 10 stehen.
Insbesondere die Beleuchtungsquelle 3 wird so konfiguriert,
dass sie Lichtstahlen 2 zu der glänzenden Oberfläche 10 entlang
der Lotrechten zu der Oberfläche
projiziert. Gemäß des Gesetzes
von Snell erzeugen die Lichtstrahlen 2 die reflektierten
Lichtstrahlen 8, welche in Richtung der Lichtquelle lotrecht
zur Oberfläche
reflektiert werden. Dementsprechend stimmen die reflektierten Lichtstrahlen
weder mit der Beobachtungsachse 14 noch mit der Beobachtungslinie 6 überein,
und dadurch werden sie nicht von der Bildgebervorrichtung 12 erfasst.
Dadurch wird keine Überstrahlung
von dem Instrument wahrgenommen oder in den resultierenden Bildern
generiert.
-
Eine andere bestrahlungsreduzierende
Bildgeber-Instrumentenanordnung nutzt polarisiertes Licht, um Überstrahlungsartefakte
zu reduzieren. Eine Lichtquelle projiziert speziell in einem Winkel polarisiertes
Licht und eine Bildgebervorrichtung umfasst einen Filter, um das
Licht einer Vorrichtung mit einem unterschiedlichen Winkel zu übertragen.
Reflektiertes Licht wird von jedem resultierenden Bild aus kreuzpolarisiert.
-
Obwohl die meisten konventionellen
Bildgeberverfahren versuchen, das Auftreten von Überstrahlung in erfassten Bildern
zu reduzieren, verwenden es in Wirklichkeit einige aber nur für begrenzte Zwecke.
Das US-Patent 6,222,628 von Corallo misst beispielsweise die Überstrahlungsintensität von einer Probe
um die Rauheit einer Metalloberfläche zu bestimmen. In dem US-Patent
5,764,874 von White wird die Überstrahlungsintensität in Bereichen
eines Zigarettenpapiers gemessen, welches mit Klebemittel beschichtet
ist und dami verglichen wird mit der gemessenen Überstrahlungsintensität in Bereichen, welche
nicht mit Klebemittel beschichtet sind, um sicherzustellen, dass
genügend
Klebemittel auf dem Papier aufgetragen wurde. In einem weiteren
Beispiel wird ein spezieller Typ von Überstrahlung – spiegelnde
Reflektion von einer glänzenden
Oberfläche – genutzt,
um eine dreidimensionale Form eines Objekts aus einem zweidimensionalen
Bild des Objekts wieder herzustellen. Insbesondere wird die dreidimensionale
Formoberfläche
eines Objekts berechnet, durch die Analyse der spiegelnden Reflektionsbereiche
in entweder vielfachen Bildern aus vielfachen Blickwinkeln unter
einer Lichtquelle, oder mehrfachen Bildern aus einem einzigen Blick winkel
unter verschiedenen Lichtquellen. H. Shultz, Shape Information from
Multiple Images of a Specular Surface, IEEE Transactions on Pattern
Analysis and Machine Intelligence, 16: 195–201 (1994).
-
Bis vor kurzem wurden konventionelle
Bildgebervorrichtungen so ausgelegt, um den Effekt von Überstrahlung
auf einem erfassten Bild zu reduzieren. Auch jetzt noch wird die
Intensität
der Überstrahlung
nur in speziellen Verfahren genutzt, um die Eigenschaften von überstrahlungsgenerierenden Oberflächen zu
analysieren oder dreidimensionale Informationen aus zweidimensionalen
Bildern zu entnehmen. Daher gibt es viele Möglichkeiten, um die Informationen
auszunützen,
die von dem Überstahlen
bereitgestellt werden.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zur Ausnutzung der Überstrahlungsinformation, um
eine gewünschte
Messung eines Gegenstands zu erhalten. Insbesondere benutzt die
Erfindung die Überstrahlungsinformation,
um einen Anwender bei dein Erzielen einer gewünschten Ausrichtung einer Bildgebervorrichtung
in Bezug zu einem zu messenden Gegenstand zu unterstützen.
-
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung basiert die Überstrahlungsinformation auf
der Einstellung der Winkelausrichtung einer Bildgebervorrichtung
und einem zu messenden Objekt in Bezug zueinander. Insbesondere
um zufriedenstellende Messungen einer Reflektionscharakteristik
wie beispielsweise Farbe, Lichtdurchlässigkeit, Kontrast, und verwandte
Erscheinungsvariablen einschließlich für die Textur
und das Glänzen,
wird eine gewünschte Winkelausrichtung
erfasst, durch die Positionierung eines Überstrahlungsartefakts in einem
vorher bestimmten Bereich eines Bildes des Gegenstands. Um dies
zu erreichen, wird der Gegenstand mit einer überstrahlungsgenerierenden
Lichtquelle beleuchtet. Das Bild, einschließlich des Überstrahlungsartefakts, erzeugt
durch die Beleuchtung – typischerweise durch
helle weiße
Punkte angezeigt – wird
auf einem Display dargestellt. Durch die Positionierung der Überstrahlungsartefakte
in „vordefinierte" oder „ideale" Bildbereiche, wird
die Bildgebervorrichtung im wesentlichen neu orientiert, bis die
gewünschte Winkelausrichtung
der Bildgebervorrichtung und des Gegenstands in Bezug zueinander
erreicht wird.
-
In einem bevorzugteren Ausführungsbeispiel skizziert
oder betont die Bildgebervorrichtung die gemessenen Überstrahlungsartefakte
und/oder die ideale Position der Überstrahlungsartefakte auf
dem Display. Dadurch kann ein Anwender die gemessenen Überstrahlungsartefakte
und/oder die ideale Position der Artefakte identifizieren, um die
Winkelausrichtung der Bildgebervorrichtung nachzustellen bis die
gemessenen Artefakte mit den idealen Positionen auf dem Bild übereinstimmen.
-
In einem noch bevorzugteren Ausführungsbeispiel „steuert" die Bildgebervorrichtung
den Anwender oder eine zugehörige
Bildgeberhaltevorrichtung, so dass die Bildgebervorrichtung auf
die gewünschte
Winkelausrichtung nachgestellt wird. Die Bildgebervorrichtung analysiert
ein Bild des Gegenstands, um die gemessenen Positionen von Überstrahlungsartefakten
auf dem Bild zu bestimmen. Diese gemessenen Positionen werden mit
den idealen Positionen der Überstrahlungsartefakte
verglichen. Wenn der Vergleich zu erkennen gibt, dass die gemessene
und die ideale Position nicht übereinstimmen,
berechnet die Bildgebervorrichtung eine Steuerungsfunktion entsprechend
der Veränderung der
Winkelausrichtung, die nötig
ist, um die gemessene Position in die Nähe oder übereinstimmend mit der idealen
Position nachzustellen. Die Steuerungsfunktion wird vorzugsweise
auf dem Display angezeigt, um den Anwender bei der Repositionierung
der Bildgebervorrichtung zu steuern. Wenn die Bildgebervorrichtung
auf einem Haltemechanismus abgestützt ist, wird die Steuerungsfunktion
für das
Ansteuern des Mechanismus und die Justierung der Bildgebervorrichtung
genutzt.
-
In einem zweiten Ausführungsbeispiel überwacht
die Bildgebervorrichtung die sich ändernde Überstrahlungsinformation eines
vorbeiziehenden Gegenstands, um zu bestimmen, wann sich der Gegenstand
in einer gewünschten
Ausrichtung für
das Erfassen eines Bildes einschließlich einer zufriedenstellenden
Messung der Reflektionscharakteristika befindet. Eine Bildgebervorrichtung
bestimmt beispielsweise in einem Transportband die Orientierung eines
Gegenstands, während
sich die Beziehung zur Bildgebervorrichtung verändert, basierend auf der Position
von Überstrahlungsartefakten
im Zusammenhang mit dem Gegens tand. Wenn die Bildgebervorrichtung
feststellt, dass der Überstrahlungsartefakt
sich in einer Position befindet, die einer gewünschten Winkelausrichtung entspricht,
erfasst die Bildgebervorrichtung ein Bild des Gegenstands.
-
In einem dritten Ausführungsbeispiel
erfasst die Bildgebervorrichtung mehrfache Bilder eines vorbeiziehenden
Gegenstands. Ein Anwender oder die Bildgebervorrichtung wählt jene
Bilder mit Überstrahlungsartefakten
aus, die in bevorzugten Bereichen des Bildes positioniert sind,
welche mit einer gewünschten
Beleuchtung oder einer gewünschten Winkelausrichtung
der Bildgebervorrichtung im gegenseitigen Verhältnis zum Gegenstand übereinstimmen.
Die Messungen können
aus Interessensbereichen des Bildes ausgewählt werden, sicherstellend, dass
die Beleuchtung oder die Winkelausrichtung zufriedenstellend waren.
-
In einem vierten Ausführungsbeispiel
wird eine Bildgebervorrichtung vorgesehen, welche mehrfache, überstrahlungsgenerierende
Lichtquellen umfasst. Wenn ein Gegenstand init diesen Lichtquellen beleuchtet
wird und von der Bildgebervorrichtung abgebildet wird, umfasst das
resultierende Bild mehrfach gemessene Überstrahlungsartefakte. Beim
Abgleichen der gemessenen Überstrahlungsartefakte mit
entsprechenden idealen Überstrahlungsartefakt-Positionen,
ist es möglich,
mit erhöhter
Sicherheit zu bestimmen, dass die Bildgebervorrichtung und der gemessene
Gegenstand in einer gewünschten
Winkelausrichtung zueinander waren als das Bild erfasst wurde.
-
In einem fünften Ausführungsbeispiel umfasst die
Bildgebervorrichtung eine oder mehrere sich in der Zeit verändernden
Lichtquellen, welche mehrfache, unterschiedliche Überstrahlungsartefakte
in den von der Bildgebervorrichtung erfassten Bilder erzeugt. Durch
das Abgleichen dieser vielen Überstrahlungsartefakte
mit entsprechenden idealen Überstrahlungsartefakt-Positionen
ist es möglich,
die gewünschte
Winkelausrichtung während
der Messung sicherzustellen.
-
Die vorliegende Erfindung bietet
viele Vorteile. Erstens verwendet die Erfindung Überstrahlungsinformationen,
um einen Anwender beim Erzielen einer gewünschten Winkelausrichtung einer
Bildgebervorrichtung im Verhältnis
zu einem gemessenen Gegenstand zu unterstützen. Dies stellt seinerseits
sicher, dass eine erfasste Messung oder ein erfasstes Bild nützliche
Daten umfasst. Zweitens kann die Bildgebervomchtung der Erfindung Überstrahlungsartefakte
in einem Bild identifizieren, um den Anwender bei der Justierung
der Vorrichtung zu unterstützen. Dies
ist dann nützlich,
wenn glänzende
Gegenstände abgebildet
werden und sogar noch nützlicher
beim Abbilden von mattierten Objekten, welche typischerweise keine
gut definierte Überstrahlungsartefakte generieren.
Drittens, bei sich in der Zeit verändernden Positionierungen der
abgebildeten Gegenstände,
wird die Überstrahlungsinformation
effektiv genutzt um zu bestimmen, wann ein Gegenstand richtig beleuchtet
wird oder die Vorrichtung richtig orientiert wird, um anschließend nützliche
Messungen oder Bilder des Gegenstandes zu erfassen. Viertens, wenn
mehrfache Bilder eines sich bewegenden Gegenstandes erfasst werden,
können Überstrahlungsinformationen
genutzt werden, um nützliche
Messungen oder Bilder auszuwählen.
Fünftens,
ist es mit mehrfachen Beleuchtungsquellen oder sich in der Zeit
verändernden
Beleuchtungsquellen möglich, mehrere Überstrahlungsartefakte
zu generieren, welche mit entsprechenden, idealen Überstrahlungsartefakt-Positionen
abgeglichen werden können,
um mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu bestätigen, dass eine gewünschte Winkelausrichtung
erreicht worden ist.
-
Diese und weitere Gegenstände, Vorteile und
Merkmale der Erfindung werden besser verstanden und bewertet werden
mit Bezug auf die detaillierten Beschreibungen der Erfindung und
der Zeichnungen.
-
Kurze Zeichnungsbeschreibung
-
1 ist
eine Seitenaufrissansicht für
die Beobachtung von einer spiegelnden Reflektion gemäß dem Stand
der Technik;
-
2 ist
eine Seitenaufrissansicht einer Bildgebervorrichtung mit Ausschaltung
der spiegelnden Reflektion gemäß dem Stand
der Technik;
-
3 ist
eine Seitenaufrissansicht der Bildgebervorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung beim Messen einer Probe;
-
3A ist
eine detaillierte Ansicht einer beleuchteten Probe einschließlich einer
diffus spiegelnden Reflektion;
-
4 ist
eine perspektivische Ansicht des Bildgebers, beim Messen und Anzeigen
einer Probe;
-
5 ist
eine seitliche Aufrissansicht der Bildgebervorrichtung in einer
Ausrichtung vor der Messung;
-
6 ist
eine perspektivische Ansicht der Bildgebervorrichtung in der Ausrichtung
vor der Messung;
-
7 ist
eine perspektivische Ansicht der Bildgebervorrichtung in einer Messausrichtung;
-
8 ist
eine seitliche Aufrissansicht der Bildgebervorrichtung, die in einem
Spannelement befestigt ist, um die Überstrahlung und eine Winkelausrichtung
zu untersuchen;
-
8A ist
eine Anzeige einer kommerziell verfügbaren Farbton-(shade tab)Referenz;
-
9 ist
eine seitliche Aufrissansicht und Ausgangsansicht eines ersten und
eines zweiten alternativen Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung;
-
10 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines dritten alternativen Ausführungsbeispiels
der Bildgebervorrichtung der vorliegenden Erfindung einschließlich mehrfacher
Beleuchtungsquellen; und
-
11 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines vierten alternativen Ausführungsbeispiels
der Bildgebervorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung einschließlich
einer in der Zeit variierenden Beleuchtungsquelle.
-
Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
-
I. Übersicht
-
Eine Bildgebervorrichtung, die gemäß eines Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung hergestellt wurde, wird in den Zeichnungen
dargestellt und allgemein mit 20 bezeichnet. Die wichtigsten Komponenten
der Bildgebervorrichtung werden in 3 dargestellt
und umfassen eine Beleuchtungsquelle 40, einen Bildsensor 50,
einen Prozessor 60 und ein Display 70. Obwohl
die Bildgebervorrichtung als ein tragbares Instrument dargestellt
wird, kann es ebenfalls stationär
sein, bei dem die unabhängigen
Komponenten im Verhältnis
zu einer Probe wie gewünscht
angebracht sind.
-
Die Beleuchtungsquelle 40 beleuchtet
eine Probe 22 und der Bildgebersensor 50 erfasst
die Bilder über
die Arbeitsfläche 21.
Der Bildsensor 50 ist in Verbindung mit dem Display 70,
und das Display gibt die erfasste Information als ein Bild wieder.
Sowohl das Display 70 als auch der Bildsensor 50 können ferner
mit einem Prozessor 60 kommunizieren, der die Information,
die von dem Bildsensor 50 erfasst und auf dem Display 70 angezeigt
wurden, analysiert.
-
Eine Probe 22 wird in 3 und 4 gezeigt angrenzend an die Arbeitsfläche 21 platziert.
Das Licht von der Beleuchtungsquelle 40, d. h. die einfallenden
Strahlen 180–183,
werden auf der Arbeitsfläche 21 verteilt,
um auf die Probe 22 aufzutreffen. Viele Strahlen werden
von der Oberfläche
der Probe 22 reflektiert, einschließlich der spiegelnd reflektierten Strahlen 184, 185 und 188.
Einige der spiegelnd reflektierten Strahlen, beispielsweise 188 und 185, werden
entlang der optischen Achse 52 des Bildsensors 50 zurückgesteuert.
Andere Strahlen, beispielsweise der diffus reflektierte Strahl 186,
werden ebenfalls zum Bildsensor 50 gerichtet, für die Erfassung und
für die
spätere
Verwendung in der Reflektionsgradmessung (nachfolgend beschrieben).
Andere reflektierte Strahlen, wie beispielsweise der spiegelnd reflektierte
Strahl 184, werden abseits des Bildsensors reflektiert.
Der Bildsensor erfasst ein Bild der Probe 22 in der Perspektive,
wahrgenommen von dem Bildsensor, einschließlich der reflektierten Strahlen 188, 185 und 186 und
einem Interessenbereich 28. In den Berei chen, aus welchen
die Strahlen 188 und 185 spiegelnd reflektiert
werden in Richtung Bildsensor, werden Überstrahlungsartefakte 24 und 26 generiert.
Diese Artefakte werden ebenfalls von dem Sensor erfasst.
-
Wo die Probe 22 ebenfalls
eine mattierte Oberfläche
umfasst, beispielsweise in dem Bereich 189 wie in 3A gezeigt, können die
von der Probe reflektierten Strahlen ebenfalls einen diffus gespiegelten
Strahl 187 umfassen, welcher zum Bildsensor 50 hin
reflektiert und erfasst werden kann, oder auch nicht.
-
Der Bildsensor überträgt die Information zum Display 70,
welches ein Bild 23 der Probe darstellt. Das Bild umfasst die Bildüberstrahlungsartefakte 25 und 27,
entsprechend den Übertrahlungsartefakten 24 und 26 der
Probe, von der die Strahlen 180 und 185 reflektiert
werden. Das Bild, welches auf dem Display 70 erzeugt wird,
kann geprüft
werden, um zu bestimmen, ob die Bildgebervorrichtung 20 zur
Probe hin in geeigneter Weise ausgerichtet wurde, vorzugsweise so,
dass die optische Achse 52 des Bildsensors lotrecht auf
die Probe in dem Interessenbereich 28 auftritt.
-
Die vordefinierten Stellen 30 und 32,
die entweder dem Anwender bekannt sind oder von dem Display 70 bereitgestellt
werden, werden für
die Ausrichtung der Bildgebervorrichtung verwendet. Insbesondere
wenn die Überstrahlungsartefakte 25 und
27 im wesentlichen übereinstimmend
sind mit den Bereichen 30 und 32, kann der Anwender
entsprechend bestätigen,
dass die Bildgebervorrichtung in der gewünschten Winkelausrichtung sich
befindet.
-
Mit der festgelegten gewünschten
Winkelausrichtung der Bildgebervorrichtung 20 in Bezug zu
dem Interessensbereich 28 kann ein Anwender sicher sein,
dass er den richtigen Bereich im Bild 23 erfasst hat. Dementsprechend
können
die Bereiche und die Referenzcharakteristika des Musters 22 in den
Bereich 28 oder in anderen Bereichen bei Bedarf analysieren. „Die Reflektionscharakteristika" beziehen sich auf
die folgenden Werte, allein genommen oder in Kombination: Farbe,
Lichtdurchlässigkeit, Kontrast,
und verwandte Erscheinungsvariablen einschließlich für den relativen Glanzwert,
Textur und Rauheit.
-
In dieser Anwendung werden Bezüge auf die Begriffe „spiegelnde
Reflektion", „diffuse
Reflektion", „diffuse
spiegelnde Reflektion", „Überstrahlung" und „Überstrahlungsartefalct" gemacht. Wie hier
verwendet bezieht sich „die
diffuse Reflektion" auf
das Licht, welches in einen Gegenstand eingedrungen ist, sich darin
verteilt und daraus hervortritt, ganz oder teilweise in einem Winkel,
der von einem Bildsensor, Kamera erfasst wird oder von einem Betrachter
beobachtet wird. „Spiegelnde
Reflektion" bezieht
sich auf das Licht, das nur mit der Oberfläche des Gegenstands zusammenwirkt
und reflektiert wird, ganz oder teilweise und in einem Winkel, der
von einem Bildsensor, Kamera erfasst wird, oder von einem Betrachter beobachtet
wird. Ein Beispiel für
eine spiegelnde Reflektion ist die Umlenkung des Lichts, welches
auf die Oberfläche
eines glatten Metalls auftrifft. Eine spiegelnde Reflektion kann
als diffus erscheinen, beispielsweise wenn sie von der Oberfläche eines
mattierten Metalls umgelenkt wird. Um diese Phänomene zu unterscheiden, werden
solche spiegelnden Reflektionen, die als diffus erscheinen hier
als „diffuse spiegelnde
Reflektion" bezeichnet. „Überstrahlung" bezieht sich auf
die spiegelnde Reflektion oder diffuse spiegelnde Reflektion oder
jegliche Kombination einer spiegelnden Reflektion, diffuse spiegelnde
Reflektion und diffuse Reflektion eines Bereichs, in dem die resultierende
Reflektion messbar größer ist
als die diffuse Reflektion eines umgrenzenden Bereichs. „Überstrahlungsartefakt" bezieht sich auf
einen Teil eines Bereichs oder einer Region eines Gegenstands oder
eines Bilds eines Gegenstands, der anscheinend Überstrahlung ausstrahlt.
-
II. Komponenten der Bildgebervorrichtung
-
Die gesamte physische Konstruktion
der Bildgebervorrichtung, die in 3 dargestellt
ist, und einschließlich
der Beleuchtungsquelle 40, Bildsensor 50, Mikroprozessor 60 und
Display 70 werden nachfolgend detailliert beschrieben.
-
Die Beleuchtungsquelle 40 wird
vorteilhaft angepasst, so dass sie Überstrahlung erzeugt, wenn sie
einen Gegenstand beleuchtet. Die Beleuchtungsquelle 40 wird
insbesondere so angepasst, dass sie genügend Beleuchtung für die Messung
eines Gegenstands bereitstellt und gleichzeitig Überstrahlung am Gegenstand
erzeugt. In dem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist die Quelle 40 eine
gerichtete Beleuchtungsquelle, welche einen im wesentlichen gebündelten
Lichtstrahl erzeugt. Optional können
zwei Beleuchtungsquellen verwendet werden (nicht gezeigt), indem
die eine Überstrahlung
erzeugt und die andere den zu messenden Gegenstand bestrahlt. Zusätzliche
Quellen können
verwendet werden, um eine der beiden Funktionen auszuführen. Beispiele für weitere überstrahlungsgenerierende
Beleuchtungsquellen können
beispielsweise eine LED (light-emitting diode) oder eine Beleuchtungsquelle umfassen,
welche einen fokussierten oder halbfokussierten Lichtstrahl projiziert.
Die Beleuchtungsquelle 40 stellt vorzugsweise Licht im
sichtbaren Bereich zur Verfügung;
sie kann jedoch auch Licht mit einigen Wellenlängen erzeugen, welches im Interessensbereich 28 oder
im angezeigten Bild 23 wie gewünscht nicht sichtbar ist. Die
bereitgestellte Beleuchtung kann beispielsweise in infrarot nahen,
infraroten oder ultravioletten Bandbreiten sein.
-
Optional kann die Beleuchtungsquelle 40 während der
Erfassung eines Bildes oder Messung der Probe 22 ausgeschaltet
sein (nachfolgend beschrieben). Dies ist akzeptabel, in dem Fall,
dass eine zweite Beleuchtungsquelle (nicht gezeigt) verwendet wird,
um die Probe 22 oder den Interessensbereich 28 der
Probe zu beleuchten. Das Ausschalten der gerichteten Beleuchtungsquelle 40 während der
Bild- oder Messwerterfassung verringert oder beseitigt die Überstrahlungsartefakte 25 und 27 des Bilds 23 der
Probe.
-
In dem Ausführungsbeispiel, welches in 3 gezeigt wird, befindet
sich die Beleuchtungsquelle 40 in einer 0/45° geometrischen
Ausrichtung zum Bildsensor. Die Beleuchtungsachse 41 der
Beleuchtungsquelle 40 ist insbesondere in einem Winkel
von 45° in
Bezug auf die optische Achse 52 des Bildsensors 50 gerichtet.
In einer idealen Messumgebung des Bereichs 28 ist die optische
Achse 52 lotrecht zu wesentlichen sämtlichen Punkten des Interessensbereichs 28.
Optional kann eine Vielzahl weiterer Geometrien verwendet werden,
für beispielsweise
eine 45°/0
Geometrie, eine 25°/0
Geometrie, eine 0/25° Geometrie
oder jegliche weitere Geometrie, welche zur Messung der Reflektionscharakteristika
führt.
-
Der Bildsensor 50 der oben
beschriebenen Vorrichtung umfasst eine Betrachtungsachse 52,
die ebenfalls auch als optische Achse bezeichnet wird, welche lotrecht
auf der Oberfläche
des Sensors steht. In den meisten Messsituationen ist es wünschenswert,
dass sich die optische Achse in Bezug zum Interessensbereich in
einem bestimmten Winkel befindet. Solch eine Ausrichtung wird als
die „Winkelausrichtung" des Bildsensors
und/oder Bildgebervor richtung bezeichnet. In vielen Fällen ist
es wünschenswert,
dass die Winkelausrichtung der Bildgebervorrichtung solch einen
Wert hat, dass die optische Achse des Bildsensors im wesentlichen
lotrecht auf dem Interessensbereich steht; abhängig von der Oberfläche oder
der Charakteristika die gemessen werden sollen, können auch
andere Winkel ausgewählt
werden.
-
Der Bildsensor ist vorteilhafter
Weise eine CCD (charge coupling device), die farbaufnahmefähig ist.
Andere Bildsensoren, wie beispielsweise monochromatische CMOS (complimentary
metal-oxide semiconductors) können
bei Bedarf die CCD ersetzen. Bei Bedarf kann eine Optik verwendet
werden, um ein Bild des Gegenstands auf dem Bildsensor zu erzeugen.
Ferner können
spektralselektive optische Elemente der Vorrichtung 20 wie
gewünscht
hinzugefügt
werden, z. B. Bandpassfilter und ähnliche. Darüber hinaus
kann die spektrale Bandpassfunktion, die von dem Bildsensor gemessen
wird verändert
werden oder es können
zusätzliche
Komponenten hinzugefügt
werden, um eine gewünschte
Messung zu erzielen. Als ein allgemeines Beispiel kann der Bildsensor
spektral selektiv sein, d. h. er kann als ein Spectrofotometer,
als Colorimeter oder als Densitometer agieren, wenn er verändert wird
oder mit anderen Komponenten kombiniert wird. Als ein spezifischeres Beispiel
kann der Bildsensor ein monochromer Bildsensor sein, der in Verbindung
mit einer maßgeschneiderten
Beleuchtung und Breitbandfiltern in einem Bildcolorimeter verwendet
wird, um eine gewünschte
Messung bereitzustellen. Optional kann der Bildsensor durch eine
konventionelle fotografische Kamera ersetzt werden.
-
Der Bildsensor kommuniziert mit dem
Display 70, so dass Informationen von dem Bildsensor zu
dem Display 70 für
die Ausgabe eines Bilds 23 auf dem Display übertragen
werden können.
Das Display ist vorteilhafter Weise ein LCD-Display (liquid crystal display),
das fähig
ist, das erfasste Bild in Farbe darzustellen; jedoch kann auch ein
monochromatisches Display verwendet werden. Das Bild 23 der
Probe 22 ist vorteilhafter Weise ein Life-Video-Datenstrom zum Display 70,
das Bild 23 kann jedoch in einigen Anwendungen auch ein
stilles Videobild sein.
-
Das Display kann ferner auch ein
Informationsfeld 77 umfassen, welches einem Benutzer Text oder
grafische Anweisungen bereitstellt. Wie in der 4 dargestellt, umfasst das Dis play Pfeile 78 (in einem
nicht aktivierten Zustand), welche anzeigen, dass die Richtung der
Bildgebervorrichtung 20 eingestellt werden muss, um eine
bestimmte Winkelausrichtung in Bezug zur Probe 22 zu erreichen.
Optional kann das Informationsfeld 77 um den Umfang des Displays 70 mit
den Pfeilen 78 angeordnet werden, die sich auf jeder Seite
des Displayumfangs 77 befinden oder jede andere Konfiguration,
welche das Verständnis
für die
Information, die von dem Display vermittelt wird, erleichtert.
-
Das Display wird ebenfalls dafür angepasst, um
hervorgehobene Bereiche 30 und 32 eines Bildes der
Probe 23 zu erzeugen, welche den Überstrahlungsartefakten, wie
sie von dem Bildsensor erfasst wurden, entsprechen. Die hervorgehobenen
Bereiche 30 und 32 können alternativ oder zusätzlich den idealen
Positionen der Überstrahlungsartefakte
innerhalb des Bildes entsprechen, um eine bestimmte Winkelausrichtung
der Vorrichtung 20 zu erzielen. Die Anzahl, Form, Ausrichtung
und die Hervorhebung kann variieren, abhängig von dem erfassten Bild
oder der gewünschten
Einstellungen des Benutzers. Die hervorgehobenen Bereiche 30 und 32 sind beispielsweise,
wie gezeigt, als gestrichelte Linien dargestellt. Optional können die
hervorgehobenen Bereiche mit einer durchgehenden Linie dargestellt werden,
um die Überstrahlungsartefakte 25 und 27 darzustellen.
Alternativ können
die hervorgehobenen Bereiche 30 und 32 innerhalb
ihrer Grenzen und in Übereinstimmung
mit den Artefakten 25 und 27 schattiert oder komplett
eingefärbt
werden.
-
Die Bildgebervorrichtung 20 kann
weiterhin einen Prozessor 60 umfassen, der mit dem Bildsensor 50 und
dem Display 70 kommuniziert. Wenn eine kleinere, tragbare
Bildgebervorrichtung benötigt
wird oder wenn große
Prozessoren für
komplexe Berechnungen benötigt
werden, kann sich der Prozessor optional außerhalb der Bildgebervorrichtung
befinden. In solchen Situationen kann die Kommunikation zwischen
dem Prozessor und anderen Komponenten der Bildgebervorrichtung über direkt
elektrische oder konventionelle Fernkommunikationssysteme erfolgen.
-
Der Prozessor des vorliegenden Ausführungsbeispiels
umfasst genügend
Speicher, um eine vordefinierte „bevorzugte", oder „ideale" Position der Überstrahlungsartefakte
innerhalb eines Bildes der Probe abzuspeichern, um eine gewünschte Winkelausrichtung
der Bildgebervorrichtung zu erhalten. Der Prozessor umfasst fernerhin
genügend
Prozessverarbei tungsfähigkeiten,
um auf dein Display 70 Anweisungen anzuzeigen, um die Winkelausrichtung der
Bildgebervorrichtung 20 anzupassen und sie mit den Überstrahlungsartefakten 25 und 27 mit
den Positionen 30 und 32 auszurichten. Das Bereitstellen der
Anweisungen wird im allgemeinen als ein „Lenken" des Benutzers bezeichnet. Es wird geschätzt, dass
in Ausführungsbeispielen,
in welchen die Bildgebervorrichtung 20 von einer Aufspannvorrichtung oder
eine Maschine festgehalten wird, beispielsweise ein Roboter, der
Prozessor genügende
Anweisungen dem Roboter bereitstellen kann, um die Bildgebervorrichtung
neu auszurichten und die gewünschte Winkelausrichtung
zu erzielen.
-
Ferner umfasst der Prozessor genügend Speicher,
um mehrfach erfasste Bilder von Proben und die Informationen, die
mit diesen Bildern zusammenhängen,
zu speichern. Der Prozessor kann optional eine Kommunikationsvorrichtung
für das
Herunterladen der gespeicherten Bilder in den Prozessor speichern
oder das simultane Betrachten des Bildes auf dem Display 70 auf
einem weiteren Display (nicht gezeigt) zu ermöglichen. Geeignete Kommunikationsvorrichtungen
umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt: USB-Verbindungen, drahtlose
Verbindungen; Hochgeschwindigkeitsdatenverbindungen (z.B. Verbindungen,
die unter dem allgemein bekannten Namen „Fire-Wire" bekannt sind); und Verbindungen, die
unter dem Namen „Ethernet" bekannt sind. Der
Prozessor sollte fernerhin eine genügend hohe Verarbeitungsfähigkeit
aufweisen, um die Transaktionen der Bildbearbeitungsvorrichtung
wie nachfolgend beschrieben, durchführen zu können.
-
III. Bedienung und Betriebsverfahren
-
Die vorliegende Erfindung ermöglicht einem Anwender
eine gewünschte
Winkelausrichtung der Bildgebervorrichtung 20 in Bezug
auf einen Interessensbereich auf eine Probe einzustellen, um eine
geeignete Messung der Reflektionscharakteristika, die mit diesem
Bereich zusammenhängen,
durchführen zu
können.
-
Mit Bezug auf die 5-7 wird
nachfolgend ein bevorzugtes Verfahren der vorliegenden Erfindung
beschrieben. In einem ersten Schritt des Verfahrens stellt ein Anwender
die Bildgebervorrichtung 20 in die Nähe eines Interessensbereichs 28 und
der Probe 22 auf, die der Benutzer messen will. Der Benutzer
versucht sicher zustellen, dass sich die Probe 22 in dem Sichtbereich
des Bildsensors 50 befindet, so dass ein Bild 123 der
Probe auf dem Display 70 dargestellt wird. Es wird geschätzt, dass
das Bild 123 in jener Perspektive dargestellt wird, in
welcher der Bildsensor die Probe sieht. Sobald das Bild 123 angezeigt
wird, wird die Beleuchtungsquelle 40 aktiviert, entweder
automatisch durch die Vorrichtung oder manuell durch den Anwender,
damit die einfallenden Strahlen 280–282 auf die Oberflächen der Probe 22 auftreffen.
Wie in 5 gezeigt, ergeben sich
daraus die Strahlen 281 und 282, welche direkt von
der Oberfläche
der Probe in den Bereichen 224, 226 reflektiert
werden, als reflektierte Strahlen 284 und 285,
welche entlang der optischen Achse 52 des Bildsensors zurückgerichtet
sind. Dementsprechend werden diese Bereiche 224 und 226 als Überstrahlungsartefakte 125 und 127 in
dem resultierenden Bild 123 dargestellt. Optional können die Überstrahlungsartefakte 125 und 127 bei
Bedarf hervorgehoben werden, wenn sie auf dem Display nicht gut
definiert sind. Beispielsweise können
die gemessenen Überstrahlungsartefakte
auf dem Display hervorgehoben oder unterschiedlich eingefärbt werden.
Wenn die Probe 22 hell gefärbt ist, kann der Kontrastunterschied
der Überstrahlungsartefakte 125 und 127 verstärkt werden,
oder alternativ die Helligkeit oder die Farbe dieser Artefakte 125 und 127 kann
verändert werden,
bis zu einem künstlichen
Wert, um die Artefakte für
den Anwender weiter hervorzuheben.
-
Während
das Bild der Probe 123 mit den gemessenen dazugehörigen Artefakten 125 und 127 dargestellt
wird, analysiert der Prozessor die Position dieser Überstrahlungsartefakte.
Insbesondere definiert der Prozessor die Grenzen oder den Umfang der
Probe in dem Bild, durch Verwendung von Techniken gemäß dem Stand
der Technik. Der Prozessor erzeugt Beziehungen zwischen dem Umfang
und der Position der gemessenen Überstrahlungsartefakte 125 und 127 in
dem Bild, um zu identifizieren, wo sich die Artefakte befinden,
in der durch das Bild der Probe 123 begrenzten Fläche. Mit
der Position der gemessenen Artefakte 125 und 127 definiert,
vergleicht der Prozessor diese Positionen mit bevorzugten Positionen
der Artefakte 30 und 32, welche auf dem Display
wie gezeigt hervorgehoben werden, welche aber im üblichen
Anwendungsbereich nicht hervorgehoben werden müssen. Diese bevorzugten Positionen der
Artefakte werden ebenfalls als vorbestimmte Positionen oder ideale
Positionen bezeichnet und können
auf unterschiedliche Art, wie nachfolgend detailliert beschrieben,
bestimmt werden.
-
Basierend auf dem Vergleich, generiert
der Prozessor eine Steuerungsfunktion, welche die Einstellung der
Winkelausrichtung der Bildgebervorrichtung darstellt (d.h. die Einstellung
der optischen Achse 52 des Bildsensors im Verhältnis zum
Bereich 28), der notwendig ist, um die gemessen Überstrahlungsartefakte 125 und 127 zu
verlagern, so dass sie mit den bevorzugten Positionen 30 und 32 übereinstimmen.
Wie in der 6 gezeigt,
kann die Steuerungsfunktion in dem Informationsfeld als hervorgehobener
Pfeil 78 mit optionalem Text 79 dargestellt werden,
um den Anwender zu benachrichtigen, die Bildgebervorrichtung in
der angezeigten Richtung einzustellen. Angenommen der Anwender wünscht eine Messung
des Interessenbereichs 28 mit der Bildgebervorrichtung
in einer idealen Winkelausrichtung zu erzielen, passt der Anwender
nachträglich
die Winkelausrichtung der Bildgebervorrichtung 20 in Bezug zu
der Probe in Richtung des Pfeils 130 an. Es wird geschätzt, dass
wenn eine mechanische Vorrichtung, wie beispielsweise ein Roboter
eingesetzt wird, um die Bildgebervorrichtung zu positionieren, der
Prozessor den Roboter anweisen kann, die Steuerungsfunktion auszuführen und
die Winkelausrichtung der Bildgebervorrichtung einzustellen.
-
Es wird geschätzt, dass die Steuerung nicht implementiert
werden muss, wenn ein Anwender die Position der bevorzugten Überstrahlungsartefakte kennt.
In solch einer Situation passt der Anwender die Vorrichtung intuitiv
an, bis sich die bevorzugten Überstrahlungsartefakte 124 und 126 in
der von dem Anwender bekannten, vordefinierten Positionen befinden.
-
In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel,
in dem die Steuerung über
die Einstellung der Winkelausrichtung der Bildgebervorrichtung 20 eingestellt
wird, wird das Bild der Probe 22 auf dem Display 70 aktualisiert.
Der Anwender kann beobachten, wie sich die Überstrahlungsartefakte 125 und 127 in
Bezug zur Oberfläche
der angezeigten Probe 123 verändert. Idealerweise stoppt
der Anwender die Anpassung der Bildgebervorrichtung, wenn das Display
keine weiteren Justierpfeile 78 darstellt oder wenn die gemessenen Überstrahlungsartefakte 25 und 27 mit den
bevorzugten Positionen der Überstrahlungsartefakte 30 und 32 wie
in der 7 gezeigt, übereinstimmen.
-
7 beschreibt
die Bildgebervorrichtung gleich nachdem die Winkelausrichtung des
Instruments 20 durch den Anwender angepasst wurde, um eine
Winkelausrichtung zu erreichen, bei welcher die optische Achse 52 des
Bildsensors lotrecht auf den Interessensbereich 28 fällt. Diese
Ausrichtung kann bestätigt
werden, durch die Beobachtung der gemessenen Artefakte 25 und 27,
welche auf dem Bild 23 dargestellt werden in Übereinstimmung
mit den Positionen der bevorzugten Überstrahlungsartefakte 30 und 32.
-
An dieser Stelle erfasst der Anwender
das Bild der Probe 23. Optional können die Positionen der bevorzugten Überstrahlungsartefakte 30 und 32 während der
Bilderfassung auf dem Display hervorgehoben werden, um den Anwender
bei der Stabilisierung des Instruments zu unterstützen. Darüber hinaus
kann das Informationsfeld 77 des Displays 70 den
Text 79 darstellen, um den Anwender beim Erfassen des Bildes
einzuweisen.
-
Bezüglich der 8 und 8A wird
anschließend
eine bevorzugte Technik für
das Studium der idealen Positionen für die Überstrahlungsartefakte in einem
Bild beschrieben, um ein Justierprotokoll zu erzeugen, um eine bestimmte
Winkelausrichtung für einen
speziellen Gegenstand oder eine Klasse von Gegenständen zu
erreichen. Dieses Beispiel verwendet ein experimentelles Verfahren
für die
Bestimmung der idealen Positionen der Überstrahlungsartefakte. Obwohl
das Beispiel in Bezug zur Messung von Farbe und Lichtdurchlässigkeit
von Zähnen
offenbart wird, um Zahnwiederherstellungen zu erzeugen, schätzt man,
dass es ebenso für
jede Anwendung anwendbar ist, welche das Messen eines Gegenstands
mit einer hohen Genauigkeit und Konstanz erfordert.
-
Die Form der Zähne kann sehr stark variieren,
die meisten Zähne
haben jedoch konvexe, gewölbte
Oberflächen
mit einem abnehmenden Radius der Wölbung in der Nähe der Zahnfleischgrenze,
welche der zervikalen Kante des Zahns entspricht. Zähne neigen
dazu, die flachste Oberfläche
in einem zentralen Zahnbereich zu haben. Darüber hinaus entspricht dem zentralen
Bereich des Zahnes der allgemeinen Zahnfarbe, und wenn Wiederherstellungen
so angepasst werden, um diesem zentralen Bereich zu entsprechen,
dann entspricht die Wiederherstellung dem natürlichen Zahn. Darum ist es
wünschenswert,
eine genaue Messung des zentralen Bereichs des Zahns durchzuführen.
-
Mit Bezug auf die 8 wird dies dadurch erreicht, dass die
optische Achse 52 des Bildsensors 50 lotrecht
auf diesen Bereich während
der Messung steht. Mit der Bildgebervorrichtung 20 angebracht
in der Aufspannvorrichtung 90, wurde die ideale Position
für die
Bestrahlungsartefakte innerhalb der Bilder von shade guides (Farbtonerkennungssystem),
und Szenen in allgemeinen hergestellt, um eine konstante Winkelausrichtung
der Bildgebervorrichtung im Verhältnis
zu den Zähnen
während
der Messung sicherzustellen. Die Bildgebervorrichtung 20,
die in der 8 gezeigt
wird, umfasst die gleichen Komponenten wie die Bildgebervorrichtung,
die oben beschrieben wurde, die Messgeometrie des Bildsensors ist
jedoch bezüglich
der Beleuchtungsquelle als 0/18° eingestellt.
Dies bedeutet, dass die optische Achse während der Messung lotrecht
auf den gemessenen Interessensbereich steht und dass die Beleuchtungsachse 41 in
einem Winkel D, der 18° beträgt, von
der optischen Achse 52 aufgestellt ist. Die Bildgebervorrichtung 20 kann
optional mit einer optionalen Distanziervorrichtung ausgestattet
werden (nicht gezeigt), welche den shade guide 92 in einer
vordefinierten Entfernung weg von dem Bildsensor positioniert, um eine
konstante Beleuchtung des shade guides 92 sicherzustellen.
-
Die Bildgebervorrichtung 20 wird
in einer festen Beziehung zur Aufspannvorrichtung 90 mit
der Konsole 91 befestigt. Ein shade guide tab 92 wird gleichfalls
auf der Aufspannvorrichtung mit einem Gestell 93 befestigt,
das sich in einer festen Beziehung zu der Aufspannvorrichtung 90 befindet.
Ein Zimmennannswinkel 94, oder andere praktische Einrichtungen
werden ferner mit der Aufspannvorrichtung 90 zusammengefügt, um eine
normale Beziehung zwischen den Punkten des shade guides der zentralen
Position des Zahns 102 entsprechend (8A) und der optischen Achse 52 auf
dem Bildsensor. In einer experimentellen Messsequenz wird die Position
des Überstrahlungsartefakts,
welcher durch das einfallende Licht 128 erzeugt wird, von
dem shade guide tab 92 reflektiert, als reflektierter Strahl 129 analysiert,
um die ideale Position für die Überstrahlungsartefakte
in einem Bild des Zahns zu bestimmen. Es wurde festgestellt, dass,
um sicherzustellen, dass die optische Achse 52 lotrecht auf
den zentralen Bereich 102 des Zahns auftrifft, der Überstrahlungsartefakt
in dem Bereich 104 positioniert werden sollte, wie in der 8A gezeigt, die eine Anzeige
des erfassten shade guides 96 auf dem Display 70 darstellt.
Insbesondere wenn der Überstrahlungsartefakt
auf einem shade guide, oder Zahn in dem Bereich 104 positioniert
ist, kann ein Anwender ziemlich sicher sein, dass die optische Achse 52 des
Bildsensors 50 lotrecht auf den zentralen Bereich des Zahns 102 auftrifft,
welcher den Interessensbereich der meisten Anwendungen darstellt.
Der Bereich 104 ist auf einen Punkt zentriert, der sich
auf eine Höhe
von einem Drittel der Entfernung 100 von der zervikalen
Kante 98 des Zahns in Richtung Inzisalkante 99 des
Zahns befindet.
-
Ein Testen kann durchgeführt werden,
um zu bestätigen,
dass die experimentell bestimmten, idealen Positionen für die Überstrahlungsartefakte
dafür geeignet
sind, die Winkelausrichtung während
eines gegenwärtigen
Messszenariums zu unterstützen.
Mit Bezug auf die oben bestimmten Positionen für die idealen Überstrahlungsartefakte
für Zahnmessungen wurden
mehrere Tests zu diesem Zweck durchgeführt. In einem der Tests verwendeten
nicht geschulte Bediener die Bildgebervorrichtung um die Farbe und die
Erscheinungsvariablen von menschlichen Zähnen zu messen. Um dies durchzuführen, wurde
ihnen gesagt, die Bildgebervorrichtung zu aktivieren und den Zahn
zu beleuchten. Sie wurden angewiesen, das Display zu beobachten
und die Bildgebervorrichtung zu betätigen, so dass die von der
Beleuchtungsvorrichtung erzeugten Überstrahlungsartefakte auf einen
Punkt zentriert wurden, der auf einer Höhe von einem Drittel der Entfernung
von dem zervikalen Zahnbereich in Richtung der inzisalen Kante des Zahns
lag. Die Bediener erfassten dann die Zahnmessung. Durch die Analyse
der gemessenen Daten wurde festgestellt, dass solch eine Positionierung
der Überstrahlungsartefakte
innerhalb des Zahnbildes zum korrekten Funktionieren der Instrumente
führte. Insbesondere
deuteten die Daten darauf hin, dass die optische Achse des Bildsensors
der Bildgebervorrichtung lotrecht auf den zentralen Bereich des Zahns
während
der Messung stand.
-
In einem anderen Test für die experimentelle Bestimmung
der Positionen für
ideale Überstrahlungsartefakte
für Zahnmessungen,
führte
ein geschulter Bediener eine geeignete Winkelausrichtung zum Messen
eines Zahns durch, ohne Rücksicht
auf die Position der Überstrahlungsartefakte
auf dem Bild. Aufgrund der Analyse der Messungen, die mit der Winkelausrichtung,
die vom geschulten Bediener durchgeführt wurden, wurde bestätigt, dass
die Position der idealen Überstrahlungsartefakte
sich in einem Bereich befanden, auf ungefähr der Höhe von einem Drittel der Entfernung
von der zervikalen Zahnkante in Richtung inzisaler Zahnkante.
-
Mit dem oben beschriebenen bestätigenden Testverfahren
konnten daher die Positionen der idealen Überstrahlungsartefakte bestätigt werden,
so dass die Anwender eine Winkelausrichtung für eine Bildgebervorrichtung
im Verhältnis
zu einem Gegenstand zuverlässig
bestimmen können,
so dass nützliche
Messungen dieses Gegenstands erzielt werden können. In dem Fall von Bildgebervorrichtungen
für Messungen
im Dentalbereich, ist es besonders hilfreich, weil die Winkelausrichtung
in einer freihändigen
Art und Weise bestimmt werden kann, wohingegen sonst der Einsatz
von Aufspannvorrichtungen nötig
wäre.
-
Eine Alternative zu der oben beschriebenen experimentellen
Technik verwendet kommerziell verfügbares dreidimensionales Computer-unterstütztes technisches
Zeichnen (3D-CAD)
oder Software für die
Fotowiedergabe zur Bestimmung von Überstrahlungsartefakten, welche
typisch sind für
eine ideale Winkelausrichtung der Bildgebervorrichtung in Bezug zu
einem Gegenstand. In einem ersten Schritt eines solchen Verfahrens
wird zuerst die Winkelausrichtung einer reellen Bildgebervorrichtung
zu einem reellen Gegenstand bestimmt. Eine ideale Winkelausrichtung
einer reellen Bildgebervorrichtung zu einem reellen Gegenstand kann
beispielsweise so sein, dass die optische Achse des Bildsensors
der reellen Bildgebervorrichtung lotrecht auf eine spezifische Oberfläche des
reellen Gegenstands steht.
-
Durch die Verwendung eines kommerziell verfügbaren 3D-CAD-
oder Fotowiedergabe-Softwarepakets,
beispielsweise Pro/ENGINEER, verfügbar von Parametric Technologies
Corporation of Needham, Massachusetts, kann ein dreidimensionales
Modell eines reellen Gegenstands erzeugt oder importiert werden.
Innerhalb des 3D-CAD- oder Fotowiedergabe-Softwarepakets wird der modellierte
Gegenstand so ausgerichtet, um den Betrachtungswinkel der reellen
Bildgebervorrichtung in der idealen Winkelbeziehung, die oben bestimmt
wurde, nachzuahmen. Beispielsweise wird der modellierte Gegenstand
ausgerichtet, um den reellen Gegenstand so wiederzugeben, als ob
er von der reellen Bildgebung her von der reellen Bildgebervorrichtung
in der idealen Winkelausrichtung erfasst worden wäre.
-
In einem anderen Schritt wird das
3D-CAD- oder Fotowiedergabe-Softwarepaket dafür eingesetzt, um eine gerichtete
Beleuchtungsspezifikation zu erzeugen, die zur gerichteten Beleuchtung
passend oder ungefähr
passend ist, die erwartet wird, wenn eine reelle Bildgebervorrichtung
einen reellen Gegenstand misst. In einem weiteren Schritt gibt das 3D-CAD- oder Fotowiedergabe-Softwarepaket
den modellierten Gegenstand wieder oder schattiert ihn künstlich,
gemäß der erzeugten
gerichteten Lichtspezifikation und der vorbestimmten idealen Winkelausrichtung,
die in dem ersten Schritt spezifiziert wurde. Das wiedergegebene
Bild zeigt die bevorzugten Positionen für die Überstrahlungsartefakte innerhalb des
wiedergegebenen Bildes, welche charakteristisch sind für die ideale
Winkelausrichtung, wie sie von einer reellen Bildgebervorrichtung
während
einer wirklichen Messung betrachtet werden.
-
Es wird geschätzt, dass auch andere Techniken
eingesetzt werden können,
um die vorteilhaften Positionen für Überstrahlungsartefakte zu bestimmen,
die charakteristisch sind für
die ideale Winkelausrichtung der Bildgebervorrichtung und des gemessenen
Gegenstands in Bezug zueinander.
-
IV. Erstes alternatives
Ausführungsbeispiel
-
Ein alternatives Ausführungsbeispiel
300 der vorliegenden Erfindung wird in 9 dargestellt. Die Bildgebervorrichtung 300 umfasst
einen Bildsensor 350 mit einer optischen Achse 352,
einer gerichteten Beleuchtungsquelle 340 und einen Prozessor 360 wie
oben beschrieben. Die Bildgebervorrichtung 300 wird in
Bezug zu einer Beförderungsvorrichtung 330 angebracht,
welche das Produkt 322 an der Bildgebervorrichtung 300 auf
eine sich in der Zeit veränderten
Geschwindigkeit vorbei bewegt. Dieser Aufbau kann an einer Prüfstation
einer Produktionslinie eingesetzt werden, um die Konsistenz des
Produkts, beispielsweise die Homogenität und eine konstante Farbe,
sicherzustellen.
-
Wie gezeigt, ist die Probe 322 eine
Computermaus, welche in Bezug zu der optischen Achse 352 und
der Beleuchtungsachse 341 der Bildgebervorrichtung 300 über die
Positionen 312, 314, 316 und 318 bewegt
wird. Die Probe 322 weist einen Interessensbereich 328 auf,
für welchen
die Messung der Reflektionscharakteristika gewünscht wird.
-
In diesem Ausführungsbeispiel, während die Beförderungsvorrichtung 330 die
Probe 322 an der Bildgebervorrichtung 300 vorbeibewegt,
erfasst die Bildgebervorrichtung die Position der Überstrahlungsartefakte,
die von dem reflektierten Licht von der Oberfläche der Probe
322 erzeugt
wird. Insbesondere, wenn die Probe 322 die Positionen 312, 314, 316 und 318 an
den Positionen 312, 314, 316 und 318 vorbeizieht,
erfasst der Bildsensor die Position der Probe 322 in dem
Sichtfeld der Bildgebervorrichtung. Der Sensor 350 erfasst
ferner die relative Position des Überstrahlungsartefakts, welcher
von den Lichtstrahlen der Beleuchtungsquelle 340 erzeugt
wird, und von der Oberfläche
der Probe 322 reflektiert wird. Das Sichtfeld des Bildsensors
während der
Bewegung der Probe wird in den Szenen 312, 314, 316 und 318 gezeigt.
Der Prozessor 360 erfasst die Beziehung zwischen den Überstrahlungsartefakten 313, 315, 317 und 319 und
der Position des bevorzugten Überstrahlungsartefakts 330.
Die Position des bevorzugten Überstrahlungsartefakts 330 entspricht
einer idealen Position der Probe 322 in Bezug zu der optischen
Achse 352 für
das Erfassen eines Nutzbildes des Interessensbereichs 328.
Nur wenn eine akzeptable Ausrichtung der Überstrahlungsartefakte erreicht
wird, insbesondere wenn der Überstrahlungsartefakt 317 im
wesentlichen mit der bevorzugten Position 330 übereinstimmt,
erfasst der Sensor ein Bild der Probe 322. Die Szene 316 beschreibt
diese vorteilhafte Ausrichtung und wird hervorgehoben, um anzeigen,
dass das Bild erfasst wurde, wenn der Überstrahlungsartefakt 317 mit
der Position 330 übereinstimmt.
In dieser Konfiguration, ebenfalls mit durchgehenden Linien in der
Seitenansicht der Bildgebervorrichtung 300 gezeigt, ist
die Bildgebervorrichtung im wesentlichen lotrecht auf eine statistisch
relevante Anzahl von Punkten im Interessensbereich 328.
In all den restlichen Szenen 312, 314 und 318 stimmen
die Überstrahlungsartefakte 313, 315 und 319 nicht
mit der bevorzugten Position 330 überein. Dementsprechend nimmt
der Bildsensor kein Bild auf, wenn die Probe 322 sich in diesen
Ausrichtungen befindet, weil die ideale Winkelausrichtung des Bildsensors
nicht vorhanden ist. Nachdem ein Bild erfasst wurde, können die
Messdaten anschließend
aus dem Interessensbereich 328 dieses Bildes abgeleitet
werden.
-
Es wird angenommen, dass das oben
stehende erste alternative Ausführungsbeispiel
verändert
werden kann, so dass die Bildgebervorrichtung sich in Bezug zu einer
stationären
Probe bewegt. Diese abgeänderte
Vorrichtung würde
ebenfalls nach den Prinzipien des o. g. Verfahrens arbeiten.
-
V. Zweites Ausführungsbeispiel
-
Das zweite Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird ebenfalls in Bezug zu der 9 erklärt. Die Bildgebervorrichtung 300 arbeitet
gemäß denselben Prinzipien
wie beschrieben, wie sie in Bezug auf das erste Ausführungsbeispiel
oben beschrieben wurden; anstatt jedoch darauf zu warten, ein Bild
aufzunehmen, wenn der Prozessor 360 die Übereinstimmung
eines gemessenen Überstrahlungsartefakts 317 erfasst,
z. B. bei der Ausrichtung, die in der Szene 316 gezeigt
wird, speichert und hinterlegt der Mikroprozessor Bilder für mehrfache
Szenen, in diesem Fall jede einzelne Szene 312, 314, 316 und 318.
Diese hinterlegten Bilder werden von dem Prozessor oder einem Anwender überprüft, um jenes
Bild mit der besten Positionierung des Überstrahlungsartefakts auszuwählen, d.
h. das Bild 316 mit dem Überstrahlungsartefakt 317 in Übereinstimmung
mit der bevorzugten Position des Überstrahlungsartefakts 330.
Die gemessenen Daten können
dann aus dem Interessensbereich 328 des ausgewählten Bildes und
der anderen verworfenen Bilder abgeleitet werden.
-
Wie in dem obigen zweiten alternativen
Ausführungsbeispiel
kann das Verfahren dieses zweiten Ausführungsbeispiels effektiv eingesetzt
werden, wenn eine Bildgebervorrichtung 300 sich in Bezug
zu einer befestigten Probe 322 bewegt.
-
VI. Drittes alternatives
Ausführungsbeispiel
-
Ein drittes alternatives Ausführungsbeispiel 400 der
vorliegenden Erfindung wird in 10 beschrieben.
Die Bildgebervorrichtung 400 ist im allgemeinen identisch
mit der physischen Konstruktion der Bildgebervorrichtung 300 mit
der Ausnahme, dass mehrfache, gerichtete Beleuchtungsquellen 440, 442, 444 und 446 in
der Vorrichtung umfasst sind. Darüber hinaus weist die Probe 422 eine
unterschiedliche Form im Vergleich zu der Probe 322 auf. Mit
den zusätzlichen
Beleuchtungsquellen werden vielmehr Überstrahlungsartefakte erzeugt
und von dem Bildsensor 450 erfasst. Diese mehrfachen Überstrahlungsartefakte
können
dafür genutzt
werden, um noch förmlicher
zu bestätigen,
dass die optische Achse 422 lotrecht auf einen gewünschten
Interessensbereich auf der Oberfläche der Probe steht.
-
Wie gezeigt, wird die von der mehrfachen Beleuchtungsquelle
erzeugte Überstrahlung
von dem Bildsensor 450 erfasst und als mehrfache Überstrahlungsartefakte 480, 482, 484 und 486 auf
dem Display 470 ausgegeben. Durch die Absicherung, dass
diese Überstrahlungs artefakte
mit den vordefinierten Überstrahlungsartefaktpositionen 490, 492, 494 und 496 übereinstimmen,
kann dementsprechend ein Anwender oder die Vorrichtung bestätigen, dass
die ideale Winkelausrichtung zwischen dem Bildsensor 450 und
einem Interessensbereich auf der Oberfläche der Probe 422 gebildet
wurde.
-
Mit den gegebenen mehrfachen Beleuchtungsquellen
kann es schwierig sein, jeder Beleuchtungsquelle ein gewisses Überstrahlungsartefakt
zuzuordnen. Mehrere Optionen stehen zur Verfügung, um dieses Problem zu
lösen.
Jede der Beleuchtungsquellen 440, 442, 444 und 446 kann
z. B. bezüglich der
Lichtstärke
moduliert werden, um eine zeitliche Differenzierung zu erreichen.
In einem anderen Beispiel kann jede der Lichtquellen 440, 442, 444 und 446 eine
unterschiedliche Farbe oder Spektralzusammensetzung aufweisen. Beide
Beispiele zeigen einen Weg, um eine Verwirrung bezüglich der Überstrahlungsartefakte
zu verringern. Diese und weitere Techniken können ebenfalls den anderen
Ausführungsbeispielen
nach belieben angewandt werden.
-
VII. Viertes alternatives
Ausführungsbeispiel
-
Ein viertes alternatives Ausführungsbeispiel 500 der
vorliegenden Erfindung wird in 11 gezeigt.
Die Bildgebervorrichtung 500 ist im allgemeinen identisch
mit der Bildgebervorrichtung 400 mit der Ausnahme, dass
anstelle mehrfacher Beleuchtungsquellen, die Bildgebervorrichtung 500 eine
Beleuchtungsquelle 541 umfasst, welche zu unterschiedlichen
Positionen 540, 542, 544 und 546 hin bewegt
wird, um ihre Winkelausrichtung in Bezug zu dem Bildsensor 550 und
der Probe 522 in der Zeit zu verändern. Dementsprechend kann
eine größere Anzahl
von Überstrahlungsartefakten
gemessen und verglichen werden mit vordefinierten Positionen für Überstrahlungsartefakte,
um eine genaue Winkelausrichtung der Bildgebervorrichtung 500 in
Bezug zu der Probe 522 sicherzustellen.
-
Die Ausgabe der Überstrahlung, die von dem Bildsensor 550 und
von dem Display 570 erfasst wurde, ist ebenfalls ähnlich zu
der auf dem Display 470 des dritten alternativen Ausführungsbeispiels
mit der Ausnahme, dass je ein unterschiedliches Bild für jede unterschiedliche
Position 540, 542, 544 und 546 der Beleuchtungsquelle 541 erzeugt
wird. Wie im dritten alternativen Ausführungsbeispiel kann ein Anwender durch
die Absicherung, dass die Überstrahlungsartefakte 580, 582, 584 und 586 im
wesentlichen mit den vordefinierten Positionen 590, 592, 594 und 596 übereinstimmen
bzw. in jedem entsprechenden Bild bestätigen, dass eine ideale Winkelausrichtung
zwischen dem Bildsensor 550 und einem Interessensbereich
der Oberfläche
von der Probe 522 erreicht wurde.
-
Die Beleuchtungsquelle muss sich
nicht auf einem kreisförmigen,
sich in der Zeit veränderlichen Pfad
bewegen, sondern kann sich optional in jedem zeitvariablen Winkelverhältnis in
Bezug zu dem Bildsensor 550 der Probe 522, oder
beiden bewegen, was zuträglich
ist, mehrfache Überstrahlungsartefakte
in dem Bild einer Probe zu erzeugen. Darüber hinaus können zusätzliche
sich in der Zeit veränderliche Bildquellen
nach Belieben hinzugefügt
werden.
-
Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren für die Erfassung einer gewünschten
Winkelausrichtung einer Bildgebervorrichtung in Bezug zu einer Probe,
um sicherzustellen, dass die Messungen der Probe akkurat und konsistent
erfasst werden. Die Istzeit-Steuerung und die visuelle Bestätigung einer
idealen Anpassung, die die relative Positionierung der Überstrahlungsartefakte
innerhalb eines Bildes verwenden, beseitigen das Rätselraten
in Verbindung mit der Ausrichtung einer Bildgebervorrichtung für eine Messung.
Obwohl die Bildgebervorrichtung der vorliegenden Erfindung in Verbindung
mit Anwendungen im Dental- und Produktionsbereich offenbart wurden,
ist die Erfindung ebenfalls so gut wie für jedes Messinstrument zur Messung
der Reflektionscharakteristik anwendbar, welches jede Messtechnik
zur Messung der Reflektionscharakteristik verwendet. Obwohl die
Erfindung für
in Verbindung mit allgemein glänzenden
Materialien beschrieben wurde, welche spiegelnde Reflektionen erzeugen,
ist die Erfindung auch für
Messungen von matt behandelten Oberflächen von Gegenständen mit
mattierten Oberflächen
anwendbar.
-
Die obigen Beschreibungen beziehen
sich auf die bevorzugten Ausführungsbeispiele
gemäß der Erfindung.