DE1026420B - Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln eines erdschlussbehafteten Leitungs- oder Kabelabschnittes eines Wechselstrom-Hochspannungsnetzes - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln eines erdschlussbehafteten Leitungs- oder Kabelabschnittes eines Wechselstrom-Hochspannungsnetzes

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DE1026420B
DE1026420B DEST12749A DEST012749A DE1026420B DE 1026420 B DE1026420 B DE 1026420B DE ST12749 A DEST12749 A DE ST12749A DE ST012749 A DEST012749 A DE ST012749A DE 1026420 B DE1026420 B DE 1026420B
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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01RMEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
    • G01R27/00Arrangements for measuring resistance, reactance, impedance, or electric characteristics derived therefrom
    • G01R27/02Measuring real or complex resistance, reactance, impedance, or other two-pole characteristics derived therefrom, e.g. time constant
    • G01R27/16Measuring impedance of element or network through which a current is passing from another source, e.g. cable, power line
    • G01R27/18Measuring resistance to earth, i.e. line to ground

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln eines erdschlußbehafteten Leitungs- oder Kabelabschnittes eines Wechselstrom-Ho chspannungsnetzes Von den in Hochspannungskabel- oder Freileitungsnetzen auftretenden Störungen gehört der Erdschluß zu den unangenehmsten, Erscheinungen. Während bei Kurzschlüssen oder Doppelerdschlüssen durch verhältnismäßig einfach aufzubauende Auslöser eine sofortige selektive Abschaltung erreicht werden kann, sind die Verhältnisse bei einphasigem Erdschluß erheblich schwieriger. Zumal ein solcher Erdschluß z. B. durch Intermittieren des Fehlerlichtbogens (Gefahr des zweiphasigen Erdschlusses) zu Störungen größten Ausmaßes führen kann, ist es von größter Wichtigkeit, den Erdschluß so schnell wie möglich aufzufinden und die fehlerhafte Stelle abzuschalten.
  • Es sind bereits Geräte bekannt, die es gestatten. erdschlußbehaftete Strecken ausfindig zu machen.
  • Diese Geräte weisen Richtungsrelais auf, deren Einbau einen erheblichen Aufwand erfordert. Für die Richtungsmessung wird nämlich die dem jeweiligen Erdschlußstrom zugeordnete Spannung benötigt, so daß für jeden Kabelabgang drei Spezialstromwandler in Summenschaltung oder ein höchstwertiger Summen; wandler zusätzlich eingebaut werden müssen und außerdem die Erdschlußspannung von einem Wandler mit fünf Schenkeln oder von einer aus drei Einphasenwandlern bestehen4en Wandlergruppe herangeführt werden Inuß. Der Einbau dieser Wandler erfordert für die allermeisten Schaltzellen größere Abmessungen und damit höhere Kosten, so daß solche Meldeanlagen sich nur in großen UmspannwerIten oder in Kraftwerken lohnen. Für kleine Anlagen, wie sie beispielsweise in städtischen, Mittelspannungsverteilungsnetzen in großer Zahl vorhanden sind, kann der Einbau wegen der hohen Kosten nicht in Betracht kommen. Gerade in derartigen Stützpunkten von Versorgungsn.etzen sowie in Netznmspannstellen und Hochspannungsabnehmeranlagen fehlt bisher die Möglichkeit, schnell und einfach die erdschluB-behafteten Kabelstrecken mit Sicherheit erfassen zu können.
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zun: Ermitteln eines erdschlußbehafteten Leitungs- oder Kabelabschuittes eines Wechselstrom-Hochspannungsnetzes, insbesondere eines in einem Phasenstrang erdschlußbehafteten Abschnittes eines Drehstromnetzes, durch Prüfen der in den einzelnen Leitungs-oder Kabelabschnitten fließenden, durch den Erdschluß bedingten Ströme mittels Summenstromwandler. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, ein Meßverfahren zu schaffen, das es ermöglicht, mit verhältnismäßig billigen und leicht zu bedienenden Geräten, die gewünschtenfalls leicht und einfach von einer Meßstelle zur anderen getragen werden können, einen vorhandenen Erdschluß in kurzer Zeit eingrenzen und feststellen zu können. Während die bisher bekannten Melde- und Meßeinrichtungen für die Richtungsmessung außer dem in den Kabeln bzw.
  • Netzteilen fließenden, durch den Erdschluß bedingten Strom auch noch die Erdschlußspannung benötigen, geht die Erfindung von dem Gedanken aus, daß es für die Ermittlung der kranken Leitungsstrecke bei einem Erdschluß genügt, lediglich die in den einzelnen Kabeln fließenden erdschlußbedingten Ströme zu priifen und in bezug auf ihre Richtung miteinander zu vergleichen. Sie beruht ferner auf der Erkenntnis, daß für das Vergleichen der Richtungen der in den einzelnen Kabeln fließenden Ströme eine beliebige frequenzgleiche Spannung benutzt werden kann, die keine teueren Spezialwandler erfordert.
  • Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, daß an den Knotenpunkten bzw. Verzweigungsstellen des Netzes die Summenströme der einzelnen Leitungs-oder Ka,belstrecken in bezug auf ihre gegenseitige Phasenlage nacheinander gemessen werden, indem die Wandlerspannungen einzeln nacheinander mit der Phasenlage einer einem beliebigen Niederspannungsnetz gleicher Frequenz entnommenen Spannung verglichen werden, und daß an den Verzweigungsstellen als Kriterium für den zur Erdschlußstelle hinführenden Leitungs- bzw. Kabelstrang jene Summenstromrichtung dient, die mit ihrer Polarität in den Ergebnissen der Vergleichsmessungen nur einmal vorkommt. Für das Vergleichen der Phasenlagen wird gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ein Meßinstrument mit Mittelnullpunkt benutzt und beim ersten Vergleich einer Wandlerspannung mit der Niederspannung gleicher Frequenz eine in die Zuleitungen einer der Spannungen zum Meßinstrument geschaltete Vorrichtung zum Verändern der Phasenlage dieser Spannung auf günstigen Ausschlag des Meßinstrumentes eingestelIt und für die Prüfung der weiteren Wandlerspannungen der gleichen Verzweigungsstelle in dieser Einstellung belassen.
  • Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des neuen Verfahrens.
  • Da nach dem erfindungsgemäßen Verfahren darauf verzichtet wird, durch Ermittlung der Erdschlußspannung und der in Phase dazu liegenden Komponente des erdschlußbedingten Stromes die Richtung des Energieflusses zu bestimmen, wird gemäß der Erfindung für die Bildung der dem erdschlußbedingten Strom entsprechenden Spannung ein Ringwandler oberhalb der Anschluß stelle der Erdleitung um den Hals des zu prüfenden Kabels gelegt. Vorteilhaft wird ein Ringwandler mit einem zurückklappbaren Joch benutzt, der nacheinander um die Hälse der zu prüfenden Kabel gelegt werden kann.
  • Bei der Vorrichtung nach der Erfindung können auch kleine erdschlußbedingte Ströme gut ablesbar erfaßt werden, wenn ein gittergesteuerter Verstärker für die Wandlerspannung vorgesehen wird, in den eine Vorrichtung zum Andern der Phasenlage der verstärkten Spannung eingebaut ist. Als besonders empfindliches Meßinstrument wird vorteilhaft ein Galvanometer benutzt. Bei Verwendung eines Galvanometers werden die beiden Spannungen je über einen Transformator an einen Modulator angeschlossen und das Galvanometer mit Mittelnullpunkt zwischen Mittenanzapfungen der Transformatorausgangswicklungen geschaltet.
  • Die Erfindung sei an Hand der Zeichnung näher erläutert.
  • Fig. 1 zeigt ein Spannungsdiagramm eines Drehstromnetzes, bei dem eine Phase einen Erdschluß aufweist; Fig. 2 gibt ein Spannungs-Strom-Diagramm für die kapazitiven Erdschlußströme wieder; Fig. 3 veranschaulicht einen Kabelanschluß, bei dem um den Kabelhals ein Ringwandler gelegt ist; Fig. 4 stellt perspektivisch einen Ringwandler mit zurückklappbarem Joch dar; Fig. 5 zeigt ein Schaltschema eines mit einem gittergesteuerten Verstärker ausgerüsteten Meßgerätes; Fig. 6 gibt schematisch einen Teil eines Hochspannungskabelnetzes wieder, bei dem ein Erdschluß vorhanden ist.
  • Bei Drehstromnetzen stellen die Netzkapazitäten im normalen Betrieb eine symmetrische Belastung für die Phasen dar. Sobald jedoch in einer Phase ein Erdschluß auftritt, wird diese Symmetrie gestört. In Fig. 1 ist angenommen, daß bei der Phase T ein Erdschluß vorhanden ist. Infolgedessen weisen nunmehr die Phasen R und S gegenüber Erde eine Spannung UER bzw. UES auf, also Spannungen, die in ihrer Größe der verketteten Phasenspannung entsprechen und zueinander unter einem Phasenwinkel von nur 600 liegen. Diese beiden Spannungen haben, wie Fig. 2 zeigt, kapazitive Ströme JcR bzw. Jcs zur Folge. Die beiden Ströme JCR und Jcs fließen von der Speisestelle aus durch die gesunden Leitungen R und S in die einzelnen Netzteile, sodann über Erde zu der Erdschlußstelle und von da ans über die kranke Phase T wieder zur Speisestelle. In der kranken Phase T fließt daher ein kapazitiver Strom JCO, der die geometrische Summe der beiden Ströme JCR und Jcs darstellt. Der Strom JCO ist der der Nullspannung U0 zugeordnete kapazitive Strom.
  • Bei dem in Fig. 6 dargestellten, Hochspannnngskabelnetz sind an eine Verteilungsstelle I, die zugleich Speisestelle ist, fünf Kabel I, bis I5 angeschlossen.
  • Das Kabel 1, führt zu einer Verzweigungsstelle II, in der außer dem ankommenden Kabel II1 drei weitere Kabel 112 bis 114 vorhanden sind. Das Kabel 114 führt zu einer weiteren Verzweigungsstelle III, in der es als Kabel 1114 ankommt. Von den drei weiteren Kabeln IIIi bis 1113 dieser Verteilungsstelle führt das Kabel 1111 zu der Verteilungsstelle IV, in der die einzelnen Kabel in gleicher Weise bezeichnet sind.
  • Das Kabel 1V3 führt zu einer Abnehmerstelle V, von der aus das Kabel V2 zu einer weiteren Stelle VI führt, an der das Kabelnetz durch einen Kuppelschalter mit einer anderen Versorgungsstelle gekuppelt werden kann.
  • In dem Schema der Fig. 6 ist angenommen, daß in dem Verbindungskabel zwischen den Stellen IV und V ein Erdschluß E in der Phase T vorhanden ist.
  • Unter diesen Umständen fließen in den gesunden Netzleitern R und S die erwähnten kapazitiven Ströme, die sich auf sämtliche Verzweigungen des Netzes gleichmäßig verteilen und über Erde bzw. über die Kabelummantelungen zu der Erdschlußstelle E fließen. Von dieser Stelle aus fließen die beiden kapazitiven SummenströmeJcR und Jcs durch den kranken Netzleiter T zur Speisestelle zurück; sie bilden hier den Strom JCO In Fig. 6 ist durch eingetragene Pfeile veranschaulicht, wie die kapazitiven Ströme im Augenblick des Maximums von Jco in den einzelnen Netzleitern gerichtet sind.
  • Wie aus dem Schema der Fig. 6 ohne weiteres zu ersehen ist, fließen in die einzelnen Kabel der Verzweigungsstelle I Ladeströme, deren Stärke sich aus der Kapazität der an die betreffenden Kabel angeschlossenen Netzteile ergibt. Nur das Kabel I1 führt außer den Ladeströmen der gesunden Netzleiter auch noch in dem kranken Leiter T den Gesamtrückstrom sämtlicher Ladeströme. Wird daher ein Ringwandler nacheinander um die einzelnen Kabelhälse gelegt, so ergibt sich bei dem Kabeln, ein sehr großer Ausschlag des angeschlossenen Meßinstrumentes, während der Ausschlag des Instrumentes bei den übrigen Kabeln I2 bis Is nur verhältnismäßig klein ist. Außerdem aber weisen die von dem Ringwandler gelieferten Spannungen entsprechend der verschiedenartigen Richtung der erfaßten Ströme bei dem Kabel I1 einerseits und den Kabeln 12 bis I5 andererseits zueinander entgegengesetzte Phasenlage auf. Durch Feststellung der unterschiedlichen Stromrichtung ergibt sich nach dem Verfahren gemäß der Erfindung, daß das Kabeln, zu der Erdschlußstelle hinführt.
  • Entsprechend liegen auch die Verhältnisse in der Verteilungsstelle II. Auch hier ergeben sich verschieden große Ausschläge des Meßinstrumentes für die verschiedenen Kabel, wobei die Kabel II1 und 114 große Ausschläge und die Kabel 112 und 113 kleine Ausschläge liefern. Auch hier weist ein Kabel, nämlich das Kabel 114, eine zu den Strömen der übrigen Kabel entgegengesetzte Richtung des Wandlerstromes auf, so daß durch Ermittlung dieses Richtungsunterschiedes festgestellt werden kann, daß das Kabel 114 zu der Erdschlußstelle hinführt.
  • Bei der Prüfung der Kabel der Verzweigungsstelle III ergibt sich für das Kabel III1 eine zu den übrigen Kabeln dieser Verzweigungsstelle entgegengesetzte Stromrichtung, so daß auch hier festgestellt werden kann, daß das Kabel III, zu der Erdschlußstelle hinführt. Entsprechend liefert die Prüfung der Kabel in der Abzweigstelle IV das Ergebnis, daß das Kabel JV3 zu der Erdschlußstelle E hinführt.
  • In jeder der Verteilungsstellen I bis IV ergab sich für das zur Erdschlußstefle E binführende Kabel jeweils ein besonders großer Ausschlag des Meßinstrumentes. Wird nun in der Verteilungsstelle V eine Prüfung der beiden Kabel V1 und V2 vorgenommen, so tritt am Meßinstrument nur ein äußerst kleiner Ausschlag ein, da nur die Ladeströme der gesunden Leiter R und S, die der Kapazität der von der Station V zur Kuppelstelle VI führenden Leitungsstrecke entsprechen, von dem Ringwandler erfaßt werden. Aus der Tatsache, daß hier kein Kabel mit großer Stromstärke feststellbar ist, ergibt sich, daß die Abnehmeranlage V bereits hinter dem Erdschluß E liegt. Falls der Erdschluß E nicht zwischen den Stationen IV und V, sonrdern in dem zu der Kuppelstelle VI führenden Kabel vorhanden wäre, würde sich beim Prüfen der Kabel in der Abnehmeranlage V ergeben, daß beide Kabel einen großen Ausschlag des Meßinstrumentes liefern, wobei die Stromrichtung jedoch bei beiden Kabeln verschieden ist.
  • Aus dieser Tatsache könnte dann gefolgert werden, daß die Erdschlußstelle in dlem von der Station V weiterführenden Kabel liegt.
  • Wie das erläuterte Beispiel des Kabelnetzes nach Fig. 6 zeigt, kann dadurch, daß die in den einzelnen Kabeln fließenden erdschlußbedingten Ströme in bezug auf ihre Phasenlage zueinander geprüft werden, mit Sicherheit die mit dem Erdschluß behaftete Leitungsstrecke ermittelt werden. Die Lage des Erdschlusses in dem ermittelten Kabel kann sodann durch bekannte Meßverfahren auf 1 bis 2 m genau festgestellt werden, so daß die erforderlichen Aufgrabungen nur an der Fehlerstelle selbst vorgenommen zu werden brauchen.
  • Bei der Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung können für die einzelnen Kabelanschlüsse Ringwandler, die keinen zusätzlichen Platz erfordern, fest eingebaut werden. In Fig. 3 ist ein solcher Ringwandler bei einem Kabelendverschluß schematisch dargestellt. Vorteilhafter ist es jedoch, einen Ringwandler mit zurückklappbarem Joch zu verwenden, der dann als einziger Wandler nacheinander um die Hälse der verschiedenen Kabel gelegt werden kann.
  • Ein Ausführungsbeispiel eines solchen Wandlers ist in Fig. 4 dargestellt. Auf einem Rohr 1 aus Isoliermaterial, von dem Fig. 4 nur den oberen Teil zeigt, ist ein Ringwandler 2 befestigt, der ein zurückklappbares Joch 3 aufweist. Durch ein nicht dargestelltes Gestänge. das in dem Rohr 1 angeordnet ist, kann das Joch 3 mittels eines Lenkers 4 herunter in seine Arbeitslage oder aufwärts geklappt werden. Durch das Rohr 1 können auch die Anschlußleitungen für die Wandlerspulen hindurchgeführt sein, die zweckmäßig zu Kontakten einer Steckvorrichtung geführt sind.
  • Ein solcher Wandler kann zusammen mit einem trag-I,aren Meßgerät leicht und bequem zu den verschiedenen Netzknotenpunkten bzw. Verteilungsstellen mitgenommen werden, um unter Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung die den Erdschluß aufweisende Leitungsstrecke zu ermitteln.
  • Die Schaltung eines tragbaren Meßgerätes nach der Erfindung ist in Fig. 5 dargestellt. Die Leitungen des Ringwandlers nach Fig. 4 werden an einen beispielsweise aus drei Widerständen bestehenden Spannungs- teiler 5 angeschlossen, der dazu dient, eine mittels eines Umschalters 6 wählbare Gitterspannung auf die Röhre 7 des Verstärkers zu geben. Der Anodenstrom der Röhre 7 steuert über einen Transformator 8 die Gitterspa,nnung einer zweiten Verstärkerröhre 9. Dabei ist zwischen den Transformator 8 und das Gitter dieser Röhre eine Phasendrehvorrichtung 10 geschaltet, die in bekannter Weise aus zwei Kondensatoren und zwei gemeinsam verstellbaren Regelwiderständen besteht. Der Anodenstrom für die Verstärkerröhren 7 und 9 wird von einem Vollweggleichrichter 11 geliefert, der an die eine Sekundärwicklung eines Transformators 12 angeschlossen ist. Die Primärwicklung des Transformators 12 kann mittels Steckkontakte an eine beliebige Niederspannungssteckdose angeschlossen werden.
  • Die durch die Röhren 7 und 9 verstärkte und mittels der Phasen,drehrichtung 10 in ihrer Phasenlage veränderte Wandlerspannung wird über einen Transformator 13 auf einen Modulatorl4 gegeben, der in bekannter Weise aus Gleichrichtern besteht. Diesem Modulator wird ferner eine zu der Wandlerspannung frequenzgleiche Wechselspannung zugeführt, die von der zweiten Sekundärwicklung des Transformators 12 geliefert wird. Mittels eines doppelpoligen Umschalters 15 kann dilese Spannung wahlweise umgekehrt werden. Die beiden an den Modulator 14 angeschlossenen Wicklungen der Transformatoren 12 und 13 weisen Mittenanzapfungen auf, an die ein hochempfindliches Galvanometer 16 angeschloss,en ist, dessen Skala den Nullpunkt in der Mitte aufweist.
  • Der Modulator 14 wirkt in bekannter Weise so, daß sich dann, wenn die beiden ihm zugeführten Spannungen eine Phasenverschiebung von 900 zueinander aufweisen, am Galvanometer 16 kein Ausschlag ergibt. Soll nun der Erdschlußstrom eines Kabels geprüft werden, so wird der Ringwandler nach Fig. 4 um den Hals des betreffenden Kabels gelegt und sodann mittels des Umschalters 15 und der Phasendrehvorrichtung 10 die Meßvorrichtung so eingestellt, daß sich ein möglichst großer Ausschlag des Galvanometers 16 ergibt. Sodann wird der Ringwandler um den Hals des nächsten zu prüfenden Kabels gelegt.
  • Der Schalter 15 und die Phasendrehvorrichtung 10 bleiben in der vorher als günstig ermittelten Lage eingestellt. Durch Ablesung des Galvanometers 16 kann nun sofort festgestellt werden, ob der Erdschluß strom des zweiten Kabels gleiche oder entgegengesetzte Richtung zu dem Erdschlußstrom des ersten Kabels hat und ob dieser Strom eine größere oder kleinere Stärke hat. In gleicher Weise kann auch die Richtung und Stärke der in den weiteren Kabeln fließenden Erdschlußströme festgestellt werden. Beim Anlegen des Ringwandlers nach Fig. 4 muß natürlich darauf geachtet werden, daß dieser die Hälse der zü prüfenden Kabel stets in gleicher Weise umschließt.
  • Die Durchführung der Erfindung ist keineswegs auf die Verwendung eines Ringwandlers mit zurückklappbarem Joch und eines tragbaren Meßgerätes beschränkt. Die Vorteile der Erfindung werden nämlich in gleicher Weise auch erzielt, wenn bei einer Netzverzweigungsstelle eine Meßeinrichtung und für jedes Kabel ein Ringwandler fest eingebaut wird. Dieser Einbau empfiehlt sich in größeren Schaltanlagen, in denen meistens bereits summarische Erdschlußmelderelais vorhanden sind. Da in solchen Fällen auch die Erdschlußspannung U0 zur Verfügung steht, kann auf die Phasendrehvorrichtung in dem Meßgerät verzichtet werden, wenn dii Spannung U0 für den Vergleich der Phasenlagen benutzt wird.
  • Beim Ansprechen eines Erdschlußmelderelais wird bei einer solchen Anlage dann automatisch ein Drehwähler in Betrieb gesetzt, der die einzelnen Ringwandler nacheinander abtastet. Ein in den Galvanometerkreis zusätzlich eingeschaltetes polarisiertes Relais spricht in diesem Falle bei Umkehrung der Stromrichtung, wie sie eintritt, wenn der Ringwandler des zur Erdschlußstelle führenden Kabels abgetastet wird, an und schaltet iiber ein Hilfsrelais eine Anzeigevorrichtung, z. B. ein Leuchtfeld ein, das dem betreffenden Kabel zugeordnet ist. Es kann dann sofort der Name oder die Nummer des betreffenden Kabels abgelesen werden. Die Anzeigen mehrerer solcher Stationen können gewünschtenfalls durch Fernübertragung an einer zentralen Stelle sichtbar gemacht werden und so sofort einen Überblick iiber die ungefähre Lage des Erdschlusses geben.
  • In Umspannstationen mit Kabeln verschieden hoher Spannung kann eine einzige Meßeinrichtung für sämtliche Kabel der Station benutzt werden. Beim Ansprechen irgendeines Erdschluß relais läuft dann der Wähler der Meßeinrichtung über seine gesamte Kontaktbahn und geht wieder in die Ausgangsstellung zurück. Dabei werden sämtliche Kabel der verschiedenen Netze nacheinander überprüft, und es bleibt schließlich das Leuchtfeld des erdschlußbehafteten Kabels eingeschaltet, bis die fehlerhafte Leitung abgeschaltet wird. Wenn in einem zweiten System ein Erdschluß auftritt, beginnt der Wähler erneut anzulaufen, um auch diesen zweiten Erdschluß bzw. das zu ihm führende Kabel festzustellen. Der selbsttätig ablaufende Prüfvorgang dauert jeweils nur wenige Sekunden, so daß unmittelbar nach dem Ansprechen des Erdschlußmelderelais bereits angezeigt wird, welches der zahlreichen abgehenden Kabel zu dem kranken Netzteil hinführt.
  • Das Verfahren nach der Erfindung und die ortsfest eingebauten und die tragbaren Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens ermöglichen es, einen Erdschluß sehr schnell und zuverlässig einzugrenzen und so nur die fehlerhafte Strecke abzuschalten, so daß Störungen durch Abschaltung auf einen nur kleinen Netzteil beschränkt werden können. Das Verfahren ist sowohl bei Strahlen- als auch bei Maschennetzen anwendbar.

Claims (7)

PATENTANSPRUCHE.
1. Verfahren zum Ermitteln eines erdschlußbehafteten Leitungs- oder Kabelabschnittes eines Wechselstrom-Hochspannungsnetzes, insbesondere eines in einem Phasenstrang erdschlußbehafteten Abschnittes eines Drehstromnetzes, durch Prüfen der in den einzelnen Leitungs- oder Kabelabschnitten fließenden, durch den Erdschluß bedingten Ströme mittels Summenstromwandler, dadurch gekennzeichnet, daß an den Knotenpunkten bzw. Verzweigungsstellen des Netzes die Summen ströme der einzelnen Leitungs- oder Kabelstrecken in bezug auf ihre gegenseitige Phasenlage nacheinander gemessen werden, indem die Wandlerspannungen einzeln nacheinander mit der Phasenlage einer einem beliebigen Niederspannungsnetz gleicher Frequenz entnommenen Spannung verglichen werden, und daß an den Verzweigungsstellen als Kriterium für den zur Erdschlußstelle hinführenden Leitungs- bzw. Kabelstrang jene Summenstromrichtung dient, die mit ihrer Polarität in den Ergebnissen der Vergleichsmessungen nur einmal vorkommt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für das Vergleichen der Phasenlagen ein Meßinstrument mit Mittelnullpunkt benutzt wird und beim ersten Vergleich einer Wandlerspannung mit der Niederspannung gleicher Frequenz eine in die Zuleitungen einer der Spannungen zum Meßinstrument geschaltete Vorrichtung zum Verändern der Phasenlage dieser Spannung auf günstigen Ausschlag des Meßinstrumentes ein gestellt und für die Prüfung der weiteren Wandlerspannnngen der gleichen Verzweigungsstelle in dieser Einstellung belassen wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den An!sprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ringwandler oberhalb der Anschlußstelle der Erdleitung um den Hals des zu prüfenden Kabels gelegt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringwandler ein zuriickklappbares Joch aufweist und nacheinander um die Hälse der zu prüfenden Kabel legbar ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, gekennzeichnet durch einen gittergesteuerten Verstärker für die Wandlerspannung, in den eine Vorrichtung zum Andern der Phasenlage der verstärkten Spannung eingebaut ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Spannung gen je über einen Transformator an einen Modulator angeschlossen sind und zwischen Mittenanzapfungen der Transformatorausgangswicklungen ein Galvanometer mit Mittelnullpunkt geschaltet ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 6 als ortsfest eingebaute Erdschlußmeldeanlage mit ErdschluBmelderelais, insbesondere für Stationen mit mehreren Systemen verschieden hoher Spannungen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Meßeinrichtung mittels eines durch jedes der Erdschlußmelderelais für einen Umlauf einschaltbaren Drehwählers nacheinander an die fest eingebauten Ringwandler der einzelnen Kabel anschließbar ist und ein in Reihe mit dem Galvanometer geschaltetes polarisiertes Relais bei Prüfung eines zur Erdschlußstelle führenden Kabels mittels eines Hilfsrelais eine dem Kabel zugeordnete Anzeigevorrichtung einschaltet.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1113985B (de) * 1959-01-06 1961-09-21 Verbundnetz Ost Veb Verfahren und Messeinrichtung zum abschnittsweisen Ermitteln eines mit Dauererdschluss oder Erdschlusswischer behafteten Leitungs- oder Kabelabschnitts und zum Orten derErdschlussstelle in kompensierten oder ungeloeschten Wechselstromnetzen
DE19962323A1 (de) * 1999-12-23 2001-07-19 Metrawatt Gmbh Gossen Elektrische Meßvorrichtung

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