-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Regeln
des Sauerstoffgehalts in einem geschlossenen Raum, insbesondere
einem Sport-/Übungsraum,
wobei in einem in dem Raum enthaltenen Gasgemisch ein vorgegebener
Sauerstoffgehalt von ≤ 21%
erzeugt wird, wodurch eine Atmosphäre auf einer bestimmten Höhe über Meeresniveau
simuliert wird.
-
Es
ist allgemein bekannt, daß ein
Aufenthalt im Hochgebirge, insbesondere ein Trainingsaufenthalt,
sich vorteilhaft für
einen Sportler auswirkt. Aufgrund eines geringeren Luftdrucks im
Hochgebirge umfaßt
ein Liter Luft weniger Sauerstoffmoleküle als ein Liter Luft auf Meeresniveau.
Die im Hochgebirge eingeatmete Menge Sauerstoffs ist somit reduziert. Um
sich dieser Veränderung
anzupassen, wird von dem menschlichen Organismus unter anderem die Bildung
von roten Blutkörperchen
gesteigert, die für den
Transport des Sauerstoffs im menschlichen Organismus verwendet werden.
Weitere Vorteile, die ein Trainingsaufenthalt im Hochgebirge für einen Sportler
bewirkt, sind eine Erhöhung
der Sauerstoffbindungskapazität
und des Lungenatmungsaustausches. Insgesamt wird der Sauerstofftransport
im menschlichen Organismus verbessert, indem sich das Blutvolumen
und der Blutfluß verändern, was
das Herzkreislaufsystem stärkt.
Zusätzlich
wird die Sauerstoffverwertung im menschlichen Organismus verbessert.
-
Die
gleichen Wirkungen lassen sich auch auf Meeresniveau erreichen,
indem der Sauerstoffgehalt in dem eingeatmeten Gasgemisch abgesenkt
wird.
-
Das
Europäische
Patent
EP 0 789 546
B1 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Regulieren
einer Atmosphäre
in einem im wesentlichen geschlossenen Raum auf Bodenniveau, insbesondere
einem Sport-/Übungsraum,
bei dem ein Gasgemisch in dem Raum durch Stickstoff und/oder ein
Gemisch aus Stickstoff und Sauerstoff ergänzt wird, um eine gewünschte Atmosphäre mit einem
Sauerstoffgehalt ≤ 21%
zu erzeugen, wobei das Vermischen von Stickstoff und/oder des Gemisches
aus Stickstoff und Sauerstoff mit dem Gasgemisch bei normalem Umgebungsluftdruck
durchgeführt
wird. Bei dem bekannten Verfahren wird zuerst reiner Stickstoff
in den Raum eingeblasen, bis das Gasgemisch in dem Raum einen gewünschten
Sauerstoffgehalt aufweist. Anschließend wird kontinuierlich ein
Gemisch aus Stickstoff und Sauerstoff in den Raum geblasen, das den
gewünschten
Sauerstoffgehalt aufweist.
-
Aus
dem Dokument
WO 97/03631
A1 sind ebenfalls eine Vorrichtung und ein Verfahren zum
Regulieren eines Sauerstoffgehalts von Luft in einem abgeschlossenen
Raum bekannt, welcher für Übungs- oder
Therapiezwecke nutzbar ist. Hierbei wird Frischluft über Öffnungen
in den Raum eingesaugt. In dem Raum können Überdruck- oder Unterdruckbedingungen
eingestellt werden. Um das von Personen in dem Raum ausgeatmete
Kohlendioxid aus dem Raum abzuführen,
ist eine tiefliegende Einlaßöffnung vorgesehen,
durch die das Kohlendioxid abgesaugt wird, was in dem Raum aufgrund
seiner höheren
Dichte absinkt.
-
In
dem Dokument
US 5,964,222
A ist ein Zeltsystem beschrieben, in dessen Innenraum ein Sauerstoffgehalt
von vorzugsweise 11–15%
eingestellt werden kann. Zusätzlich
zur Regelung des Sauerstoffgehalts kann vorgesehen sein, eine Klimaeinrichtung
zur Beeinflussung der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit im Zeltinneren
zu verwenden.
-
In
dem Dokument
AT 135813
B ist eine luftdicht abgeschlossene Heilstätte beschrieben,
die über
einen Raum verfügt,
in dem je nach Bedarf ein Unter- oder ein Überdruck erzeugt werden kann.
Die dem Raum zugeführte
Luft kann hinsichtlich Druck, Sauerstoffgehalt, Feuchtigkeit, Bestrahlungsart, Temperatur
oder dergleichen geregelt werden, um in dem Raum eine gewünschte Luftzusammensetzung einzustellen.
Auf diese Weise können
klimatische Verhältnisse
eines Höhenluftkurorts
künstlich
geschaffen werden.
-
Aus
dem Dokument
US 3,565,072
A ist eine Vorrichtung zum Ausbilden einer kontrollierten
Atmosphäre
in einer geschlossenen Kammer bekannt. Bei der geschlossenen Kammer
kann es sich beispielsweise um ein Zelt handeln, welches über ein Krankenbett
gestülpt
wird. Die in dem Zelt eingebrachte Luft wird hinsichtlich ihrer
Temperatur und Feuchtigkeit gesteuert.
-
Das
offenbarte Verfahren weist den Nachteil auf, daß kontinuierlich Stickstoff
oder ein Gemisch aus Sauerstoff und Stickstoff in den Raum eingeblasen
werden muß,
das einen geringeren Sauerstoffgehalt als die Umgebungsluft des
Raums aufweist. Da das Erzeugen von reinem Stickstoff oder von einem Stickstoff/Sauerstoffgemisch
mit einem im Vergleich zur Umgebungsluft abgesenkten Sauerstoffgehalt energie-
und damit kostenintensiv ist, ist das Betreiben der offenbarten
Vorrichtung oder des offenbarten Verfahrens unwirtschaftlich.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Regeln
des Sauerstoffgehalts in einem Raum, insbesondere einem Sport-/Übungsraum,
zu schaffen, bei denen der Gasverbrauch gegenüber den Verfahren und Vorrichtungen
nach dem Stand der Technik verringert ist.
-
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren nach dem Anspruch 1 und eine Vorrich tung nach dem Anspruch
10 gelöst.
-
Die
Erfindung umfaßt
den Gedanken, daß einem
in einem Raum enthaltenen Gasgemisch ein sauerstofffreies Gas, insbesondere
Stickstoff, oder ein Sauerstoff enthaltenes Gasgemisch, insbesondere
ein Stickstoff/Sauerstoffgemisch, beigemischt wird, um in dem Gasgemisch
einen vorgegebenen Sauerstoffgehalt von < 21% zu erzeugen, wodurch eine Atmosphäre auf einer
bestimmten Höhe über Meeresniveau
simuliert wird. Der geschlossene Raum weist eine solche Dichtigkeit
auf, daß das Durchmischen
des Gasgemisches mit dem eingebrachten sauerstofffreien Gas oder
dem eingebrachten Sauerstoff enthaltenden Gasgemisch mittels einer
Lüftungsanlage
bei einem im Vergleich zu einem Umgebungsluftdruck des Raums erhöhten Innendruck
ausgeführt
werden kann.
-
Es
sind eine Meßvorrichtung
zum Messen des Sauerstoffgehalts, eine verschließbare Zuluftöffnung der
Lüftungsanlage
zum Ansaugen von Umgebungsluft und eine verschließbare Abluftöffnung der Lüftungsanlage
zum Abblasen eines Teils des Gasgemisches aus dem Raum in die Umgebungsluft
und eine Steuereinrichtung vorgesehen, die mit der Meßeinrichtung,
dem verschließbaren
Ventil, der verschließbaren
Zuluftöffnung
und der verschließbaren Abluftöffnung verbunden
ist und das Einbringen des sauerstofffreien Gases und/oder des Sauerstoff
enthaltenden Gasgemisches und das Ansaugen der Umgebungsluft sowie
das Abblasen des Teils des Gasgemisches in Abhängigkeit von Meßwerten
der Meßvorrichtung
steuern kann, wobei ein Volumen der angesaugten Umgebungsluft nicht
geringer als ein Volumen des abgeblasenen Teils des Gasgemisches
ist, so daß in
dem Raum ein erhöhter
Innendruck im Vergleich zu dem Umgebungsluftdruck erhalten bleibt.
Diese Vorrichtung ermöglicht
es, den Raum vollautomatisch zu betreiben.
-
Der
Sauerstoffgehalt des Gasgemisches wird mit Hilfe der Meßvorrichtung
gemessen und wird mittels der Lüftungsanlage,
die mit Hilfe einer Steuereinrichtung geregelt wird, über eine
verschließbare Zuluftöffnung Umgebungsluft
ansaugt und über
eine Abluftöffnung
ein Teil des Gasgemisches aus dem Raum abgeblasen wird, wenn der
gemessene Sauerstoffgehalt einen Grenzwert unterschreitet, wobei
ein Volumen der angesaugten Umgebungsluft nicht geringer als ein
Volumen des abgeblasenen Teils des Gasgemisches ist, so daß in dem
Raum ein erhöhter Innendruck
im Vergleich zu dem Umgebungsluftdruck erhalten bleibt. Diese Ausführungsform
ermöglicht
es, den Sauerstoffgehalt in dem Raum oberhalb eines Grenzwertes
zu halten. Sollten Personen, die sich in dem Raum körperlich
betätigen,
so viel Sauerstoff ”verbraucht” haben,
daß der
Sauerstoffgehalt unter den Grenzwert abgefallen ist, wird Umgebungsluft
zugeführt,
die einen natürlichen
Sauerstoffgehalt von von etwa 21% aufweist. Zusätzlich kann ein ”verbrauchter” Teil des
Gasgemisches aus dem Raum abgeblasen werden, wobei das Volumen der angesaugten
Umgebungsluft nicht geringer als das Volumen des abgeblasenen Teils
des Gasgemisches ist, was sicherstellt, daß ein erhöhter Innendruck im Vergleich
zu dem Umgebungsluftdruck erhalten bleibt. Hierdurch wird auf einfache
Weise erreicht, daß in
dem Raum ständig
ein ausreichender Sauerstoffgehalt zur Verfügung steht, so daß für in dem Raum
befindliche Personen eine Unterversorgung mit Sauerstoff ausgeschlossen
ist.
-
Ein
Vorteil der Erfindung besteht darin, daß in dem Raum nicht kontinuierlich
Gas oder ein Gasgemisch eingebracht werden muß. Hierdurch wird der Verbrauch
an Gas oder einem Gasgemisch gegenüber herkömmlichen Verfahren nach dem
Stand der Technik deutlich reduziert. Dies führt zu einer wesentlichen Verringerung
der Betriebskosten. Ferner ist das Speichervolumen, das benötigt wird,
um das Gas oder das Gasgemisch zu speichern, welches in den Raum
eingebracht werden muß,
verkleinert. Somit sinkt der Platzbedarf der für die Installation eines erfindungsgemäßen Sport-/Übungsraums
benötigt wird.
Da beim Betreiben eines erfindungsgemäßen Sport-/Übungsraums keine größeren Gasvolumina kontinuierlich
ausgetauscht werden müssen,
kann der Sport-/Übungsraum
in einem größeren Gebäude angeordnet
sein; ohne daß eine
spezielle Entlüftungstechnik
zum Abführen
der Gasvolumina erforderlich ist. Die beiden letztgenannten Vorteile
führen ebenfalls
zu einer Verringerung der Herstellungs- und Betriebskosten eines erfindungsgemäßen Sport-/Übungsraums.
-
Die
Lüftungsanlage
wälzt das
Gasgemisch in einem Umluftverfahren in dem Raum um. Hierdurch wird
ein Ausbilden von Gasschichten in dem Raum verhindert, die einen
unterschiedlich hohen Sauerstoffgehalt und/oder Kohlendioxidgehalt
(CO2) aufweisen.
-
Die
Lüftungsanlage
saugt das Gasgemisch über
einen oder mehrere an einer Decke des Raums angeordnete Lüftungsschächte an
und bläst
es über einen
oder mehrere andere an der Decke des Raums angeordnete Lüftungsschächte in
den Raum ein, um das Gasgemisch umzuwälzen, ohne in dem Raum einen
Wind auszubilden. Diese Ausgestaltung der Lüftungsanlage führt dazu,
daß in
dem Raum eine möglichst
große
Homogenität
des Gasgemisches erreicht wird, ohne daß sich eine windartige Luftströmung in dem
Raum ausbildet.
-
Eine
andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß mit der
Lüftungsanlage pro
Stunde ein Gasvolumen, das einem mehrfachen, insbesondere einem
12- bis 13-fachen eines Innenvolumens des Raums entspricht, umgewälzt wird. Mittels
des Umwälzens
des Gasgemisches in dem Raum wird eine Homogenität des Gasgemisches erreicht.
-
Eine
Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, daß das Einbringen des sauerstofffreien
Gases und/oder des Sauerstoff enthaltenden Gasgemisches über ein
verschließbares
Ventil erfolgt, dessen Öffnen
und Schließen
mittels der Steuereinrichtung gesteuert wird. Diese Ausführungsform
ermöglicht es,
das Verfahren weiter zu automatisieren.
-
Eine
bevorzugte Fortbildung des Verfahrens sieht vor, daß CO2 mittels einer CO2-Absorptionsvorrichtung
aus dem Gasgemisch in dem Raum absorbiert wird. So wird sichergestellt,
daß sich
in dem Raum keine gesundheitsschädliche
Kohlendioxidkonzentration aufbauen kann.
-
Eine
zweckmäßige Ausführungsform
des Verfahrens kann vorsehen, daß ein CO2-Anteil
in dem Gasgemisch mittels einer CO2-Meßeinrichtung ermittelt
wird und die CO2-Absorptionsvorrichtung
in Abhängigkeit
von dem ermittelten CO2-Anteil zu- oder abgeschaltet
wird. Diese zweckmäßige Ausführungsform
sorgt dafür,
daß die
Absorptionsvorrichtung nur dann betrieben wird, wenn auch ein erhöhter CO2-Anteil in dem Gasgemisch festgestellt worden ist.
Somit wird ein unnötiger
Energie- und/oder Ressourcenverbrauch vermieden.
-
Eine
weitere Fortbildung des Verfahrens sieht vor, daß CO2 mittels
der CO2-Absorptionsvorrichtung in Sauerstoff
umgewandelt wird, der an das Gasgemisch in dem Raum abgegeben wird.
Hierdurch wird der Umfang des Gasaustausches zwischen dem Gasgemisch
in dem Raum und der Umgebungsluft zum Aufrechterhalten eines minimalen Sauerstoffgehalts
verringert.
-
Eine
zweckmäßige Fortbildung
besteht darin, daß in
dem Raum die Raumtemperatur mit Hilfe eines Temperaturmeßfühlers gemessen
wird und die Raumtemperatur mittels eines Kälte/Wärme-Registers reguliert wird.
Somit kann in dem Raum eine angenehme Temperatur für die sich
in dem Raum aufhaltenden Personen gewährleistet werden.
-
Eine
weitere zweckmäßige Ausführungsform des
Verfahrens sieht vor, daß der
Feuchtigkeitsanteil in dem Gasgemisch mittels eines Feuchtigkeitsmeßfühlers bestimmt
und dem Gasgemisch Feuchtigkeit mittels einer Feuchtigkeitsreguliervorrichtung
in Abhängigkeit
von dem bestimmten Feuchtigkeitsanteil zugefügt oder entzogen wird. Hierdurch
wird eine optimale Einstellung eines Raumklimas ermöglicht.
-
Eine
vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann vorsehen,
daß die verschließbare Öffnung eine
Tür zum
Betreten des Raums umfaßt.
Hierdurch wird gewährleistet,
daß Personen
leicht in den Raum gelangen können.
-
Eine
andere zweckmäßige Ausführungsform der
Vorrichtung weist eine Stickstofferzeugungsvorrichtung zum Extrahieren
von Stickstoff aus der Umgebungsluft des Raums auf. Der Vorteil
dieser Ausführungsform
besteht darin, daß der
Raum unabhängig
von einer Zulieferung mit einem Stickstoffgas und/oder einem Stickstoff/Sauerstoffgasgemisch
mit verringertem Sauerstoffgehalt gegenüber dem Sauerstoffgehalt der
Umgebungsluft des Raums betrieben werden kann.
-
Eine
andere zweckmäßige Fortbildung
der Vorrichtung umfaßt
einen Tank zum Aufbewahren des sauerstofffreien Gases oder des Sauerstoff
enthaltenden Gasgemisches, wobei das Sauerstofffreie Gas oder das
Sauerstoff enthaltende Gasgemisch in flüssiger und/oder gasförmiger Phase
in dem Tank vorliegen. Es ist vorteilhaft, das zum Betreiben der Vorrichtung
benötigte
sauerstofffreie Gas oder das Sauerstoff enthaltende Gasgemisch in
einem Tank zu speichern. Insbesondere ist es vorteilhaft, das sauerstofffreie
Gas oder das Sauerstoff enthaltende Gasgemisch in einer flüssigen Phase
in dem Tank zu speichern, da dieses raumsparend ist.
-
Eine
weitere Fortbildung der Vorrichtung umfaßt eine an dem Raum angeordnete
Schleuse, die die verschließbare Öffnung umfaßt. Die
Schleuse stellt sicher, daß ein
Gasaustausch zwischen der Umgebungsluft und dem Gasgemisch in dem
Raum beim Betreten und Verlassen des Raums minimiert wird.
-
Eine
andere Weiterbildung der Vorrichtung umfaßt eine CO2-Absorptionsvorrichtung,
die CO2 aus dem Gasgemisch absorbiert. Diese
Vorrichtung kann CO2, das von in dem Raum
befindlichen Personen ausgeatmet wird aus dem Gasgemisch entfernen.
Hierdurch wird eine gesundheitsgefährdende CO2-Konzentration
in dem Gasgemisch vermieden.
-
Eine
andere vorteilhafte Ausführungsform der
Vorrichtung weist eine CO2-Meßeinrichtung
zum Ermitteln eines CO2-Anteils in dem Gasgemisch
auf, wobei die CO2-Absorptionsvorrichtung
in Abhängigkeit
von dem ermittelten CO2-Anteil zu- oder
abgeschaltet werden kann. Diese Vorrichtung stellt sicher, daß die CO2-Absorptionsvorrichtung nur dann Energie
und/oder Ressourcen verbraucht, wenn der CO2-Anteil
in dem Gasgemisch oberhalb eines Grenzwertes liegt.
-
Eine
weitere Fortbildung der Vorrichtung sieht vor, daß die CO2-Absorptionsvorrichtung ein lebender Organismus,
insbesondere eine Pflanze ist. Diese Absorptionsvorrichtung wird
aus ökologischen Gesichtspunkten
bevorzugt, da sie keine Energie verbraucht. Gleichzeitig absorbiert
die Pflanze Gerüche,
Ausdünstungen
und Geruchspartikel aus der Raumluft.
-
Es
ist ferner zweckmäßig, einen
Temperaturmeßfühler zum
Messen der Raumtemperatur in dem Raum und ein in Abhängigkeit
der gemessenen Raumtemperatur geregeltes Kälte/Wärmeregister zum Erhöhen und
Senken der Raumtemperatur vorzusehen. Somit ist es möglich, die
Raumtemperatur in dem Raum zu regeln.
-
Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung umfaßt
einen Feuchtigkeitsmeßfühler zum
Bestimmen des Feuchtigkeitsanteils in dem Gasgemisch in dem Raum
und eine Feuchtigkeitsreguliervorrichtung zum Zufügen oder
Entziehen von Feuchtigkeit in Abhängigkeit von dem bestimmten
Feuchtigkeitsanteil. Diese Ausführungsform
der Erfindung ermöglicht
es ein gewünschtes
Raumklima herzustellen. Insbesondere besitzt diese Ausführungsform
die Fähigkeit, Feuchtigkeit,
die dem Gasgemisch beispielsweise durch die Atmung und die Transpiration
der Personen in dem Raum zugefügte
wird, dem Gasgemisch zu entziehen, um ein angenehmes Raumklima zu schaffen.
-
Die
Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf eine Zeichnung näher
erläutert.
Hierbei zeigen:
-
1 eine
schematische Skizze eines Sport-/Übungsraums; und
-
2 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform eines Sport-/Übungsraums.
-
1 zeigt
einen geschlossenen Raum 1, der vorzugsweise ein Sport-/Übungs/Rehabilitationsraum
ist. Der Raum 1 weist eine Öffnung 2 auf, die eine
Tür zu
einer Schleuse 3 ist. Die Schleuse 3 umfaßt einen
geschlossenen Raum und weist eine weitere Tür 4 auf. Der Raum 1 umfaßt zusätzlich Fenster 5,
so daß es
möglich
ist, Personen in dem Raum 1 zu beobachten. Darüber hinaus
weist der Raum 1 einen Notausgang 6 auf. Der Raum 1 ist
so abgedichtet und gestaltet, daß in einem geschlossenen Zustand
keine nennenswerten Mengen eines in dem Raum 1 enthaltenen
Gasgemisches entweichen.
-
Personen,
die den Raum 1 betreten wollen, öffnen zunächst die Tür 4 der Schleuse 3 und
betreten die Schleuse 3. Nachdem die Tür 4 geschlossen ist,
kann die Öffnung 2,
die vorzugsweise ebenfalls eine Tür ist, geöffnet werden und in den Raum 1 eingetreten
werden. Anschließend
wird die Öffnung 2 wieder
verschlossen.
-
An
einer Decke 7 ist eine Lüftungsanlage 8 angeordnet.
Die Lüftungsanlage 8 umfaßt einen
Luftkanal 9 und einen weiteren Luftkanal 10, die
im Bereich eines rechten und eines linken Rands der Decke 7 angeordnet
sind. Der eine Luftkanal 9 und der weitere Luftkanal 10 sind
mit einem zentralen Luftkanal 11 über Verbindungsluftkanäle 12 verbunden.
Die Lüftungsanlage 8 umfaßt Mittel
(nicht dargestellt), insbesondere Ventilatoren, zum Bewegen/Umwälzen des
Gasgemisches in dem Raum 1.
-
Über eine
Rohrleitung 13 können
ein sauerstofffreies Gas und/oder ein Sauerstoff enthaltendes Gasgemisch,
dessen Sauerstoffgehalt geringer als ein angestrebter Sauerstoffgehalt
in dem Raum ist, zu einem Ventil 14 geleitet werden, das
an dem zentralen Luftkanal 11 angebracht ist. Die Lüftungsanlage 8 umfaßt ferner
eine verschließbare
Zuluftöffnung 15 und
eine verschließbare
Abluftöffnung 16.
Der Raum weist eine Meßvorrichtung 17 zum
Messen eines Sauerstoffgehalts des Gasgemisches auf. Die Meßvorrichtung 17 ist
mit einer Steuereinrichtung 18 verbunden. Die Steuereinrichtung 18 steuert
das Öffnen
und Schließen
des Ventils 14, das Öffnen
und Schließen
der verschließbaren
Zuluftöffnung 15 und das Öffnen und
Schließen
der verschließbaren
Abluftöffnung 16.
-
Ferner
ist in dem Raum ein Temperaturfühler 19 vorgesehen.
Der Temperaturmeßfühler 19 ist
mit einem Kälte-/Wärmeregister 20 verbunden.
Das Kälte-/Wärmeregister 20 kann
die Temperatur des Gasgemisches erhöhen oder senken. Alternativ
kann das Kälte-/Wärmeregister über die
Steuereinrichtung 18 geregelt werden. Dann ist es zweckmäßig, den
Temperaturmeßfühler mit
der Steuereinrichtung 18 zu verbinden.
-
In
dem Raum 1 befindet sich eine CO2-Absorptionsvorrichtung 21.
Die Absorptionsvorrichtung 21 absorbiert Kohlendioxid aus
dem Gasgemisch in dem Raum. Die CO2-Absorptionsvorrichtung 21 kann so
gestaltet sein, daß CO2 in Sauerstoff aufgespalten wird und dieser
an das Gasgemisch in dem Raum 1 abgeben wird. In dem Raum 1 ist
zusätzlich
eine CO2-Meßeinrichtung 22 zum
Ermitteln eines CO2-Anteils in dem Gasgemisch
vorgesehen. Die CO2-Meßeinrichtung 22 ist
mit der CO2-Absorptionsvorrichtung 21 verbunden.
So ist es möglich,
die CO2-Absorptionsvorrichtung nur zu betreiben,
wenn CO2 in dem Gasgemisch festgestellt
wird.
-
In
dem Raum 1 ist ein Feuchtigkeitsmeßfühler 23 angeordnet,
der mit einer Feuchtigkeitsreguliervorrichtung 24 verbunden
ist. Die Feuchtigkeitsreguliervorrichtung 24 kann dem Gasgemisch
in dem Raum 1 in Abhängigkeit
von einem gemessenen Feuchtigkeitsanteil Feuchtigkeit hinzufügen oder
entziehen. Die Feuchtigkeitsreguliervorrichtung 24 kann in
dem zentralen Luftkanal 11 angeordnet sein.
-
2 zeigt
eine schematische Darstellung einer Anordnung zum Regeln des Sauerstoffgehalts in
dem Raum 1. Identische Merkmale in den 1 und 2 sind
mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Bei der Anordnung nach 2 sind
die Meßvorrichtung 17 zum
Messen des Sauerstoffgehalts, der Temperaturmeßfühler 19, die CO2-Meßeinrichtung 22 und
der Feuchtigkeitsmeßfühler 23 jeweils mit
der Steuereinrichtung 18 verknüpft. Diese steuert die Feuchtigkeitsreguliervorrichtung 24 und
die CO2-Absorptionsvorrichtung 21,
das Kälte/Wärmeregister 20,
das Ventil 14 sowie die verschließbare Zuluftöffnung 15 und
die verschließbare
Abluftöffnung 16.
Die Lüftungsanlage 8 umfaßt bei der
Anordnung nach 2 den zentralen Luftkanal 11 sowie
den Luftkanal 9 und den weiteren Luftkanal 10,
das Ventil 14, das Kälte-/Wärme-Register 20 und
die verschließbaren
Zuluft- und Abluftöffnungen 15, 16.
-
Das
sauerstofffreie Gas wird in einer Stickstofferzeugungsvorrichtung 28 ”hergestellt”, die Stickstoff
aus der Umgebungsluft extrahiert. Das Stickstoffgas wird über eine
Leitung 27 in einen Tank 25 geleitet. In dem Tank 25 kann
das Stickstoffgas in flüssiger
oder gasförmiger
Phase gespeichert werden. Über
die Rohrleitung 13 wird Stickstoff dem Ventil 14 zugeführt.
-
Im
folgenden wird das Verfahren zum Regeln des Sauerstoffgehalts anhand
von 2 beschrieben. Über die Rohrleitung 13 und
das Ventil 14 wird etwa in der Mitte des zentralen Luftkanals 11 ein
sauerstofffreies Gas, insbesondere Stickstoff, und/oder ein Sauerstoff
enthaltendes Gasgemisch, insbesondere ein Stickstoff/Sauerstoffgemisch,
eingebracht. In der Lüftungsanlage 8 werden
das eingebrachte sauerstofffreie und/oder das Sauerstoff enthaltende Gasgemisch
mit dem Gasgemisch in dem Raum 1 durchmischt. Die Lüftungsanlage 8 saugt
das Gasgemisch über
den Luftkanal 9 ein und gibt das durchmischte Gasgemisch über den
weiteren Luftkanal 10 in den Raum 1 ab. Durch
das Einbringen des sauerstofffreien Gases und/oder des Sauerstoff
enthaltenden Gasgemisches wird im Inneren des Raums 1 ein erhöhter Innendruck
im Vergleich zu einem Umgebungsluftdruck des Raums 1 erzeugt.
Das Durchmischen erfolgt bei dem erhöhten Innendruck.
-
Durch
das Einbringen des sauerstofffreien Gases und/oder des Sauerstoff
enthaltenden Gasgemisches, dessen Sauerstoffgehalt geringer als
ein vorgegebener Sauerstoffgehalt ist, wird der Sauerstoffgehalt
des Gasgemisches in dem Raum 1 abgesenkt. Die Meßvorrichtung 17 mißt den Sauerstoffgehalt
des Gasgemisches. Der Meßwert
wird an die Steuereinrichtung 18 übermittelt. Sobald die Steuereinrichtung 18 feststellt,
daß der
vorgegebene Sauerstoffgehalt von < 21%,
beispielsweise etwa 14% bis 16%, erreicht ist, wird das Ventil 14 geschlossen.
Das Umwälzen
des Gasgemisches mittels der Lüftungsanlage 8 wird
fortgesetzt. Vorteilhafterweise wird ein Gasvolumen pro Stunde umgewälzt, das
einem mehrfachen des Volumens des Raums 1, vorzugsweise
dem 12- bis 13-fachen des Volumens des Raums 1, entspricht.
-
Die
Personen in dem Raum atmen das Gasgemisch ein und verbrauchen einen
Teil des darin enthaltenen Sauerstoffs, wenn sie sich in dem Raum sportlich
betätigen.
Beim Ausatmen ist das Gasgemisch mit Kohlendioxid und Feuchtigkeit
angereichert. Eine CO2-Meßeinrichtung
ermittelt einen CO2-Anteil in dem Gasgemisch.
Wird von der CO2-Meßeinrichtung 22 CO2 in dem Gasgemisch festgestellt, so wird
die CO2-Absorptionsvorrichtung 21 zugeschaltet.
Die CO2-Absorptionsvorrichtung 21 absorbiert
CO2 aus dem Gasgemisch. Die CO2-Absoptionsvorrichtung 21 kann
so ausgestaltet sein, daß sie
CO2 absorbiert und in Sauerstoff aufspaltet
und den Sauerstoff an das Gasgemisch abgibt. Stellt die CO2-Meßeinrichtung
einen CO2-Anteil fest, der oberhalb eines
Grenzwertes liegt, so wird ein Alarmsignal erzeugt. Bevorzugt absorbiert
die CO2-Absorptionsvorrichtung 21 CO2 im Rahmen eines Kreislaufverfahrens, wobei
eine chemische Absorption in einem Spezial-Kalk-Filterbett genutzt
wird.
-
Die
Meßvorrichtung 17,
die den Sauerstoffgehalt des Gasgemisches mißt, ist mit der Steuereinrichtung 18 verbunden.
Sinkt der Sauerstoffanteil in dem Gasgemisch unter einen Grenzwert,
so bewirkt die Steuereinrichtung 18, daß die verschließbare Zuluftöffnung 15 geöffnet wird. Über die
Lüftungsanlage 8 wird
so Umgebungsluft des Raums 1 angesaugt. Gleichzeitig oder
zeitversetzt wird über
die verschließbare
Abluftöffnung 16 ein
Teil des Gasgemisches aus dem Raum 1 abgeblasen, wobei
das Volumen des Teils des Gasgemisches, das abgeblasen wird, nicht
größer als
das Volumen der angesaugten Umgebungsluft ist. Hierdurch wird sichergestellt,
daß der
in dem Raum 1 herrschende Innendruck aufrechterhalten wird,
der gegenüber
dem Umgebungsluftdruck erhöht
ist. Hat der Sauerstoffgehalt den Grenzwert wieder überschritten,
so wird das Ansaugen und das Abblasen beendet.
-
Ein
Temperaturmeßfühler 19 mißt die Raumtemperatur
in dem Raum 1. In Abhängigkeit
von der Raumtemperatur wird ein Kälte-/Wärmeregister 20 gesteuert,
das die Temperatur des Gasgemisches erhöht oder erniedrigt.
-
Ein
Feuchtigkeitsmeßfühler 23 bestimmt
den Feuchtigkeitsanteil in dem Gasgemisch. In Abhängigkeit
von dem bestimmten Feuchtigkeitsanteil wird die Feuchtigkeitsreguliervorrichtung 24 verwendet, um
dem Gasgemisch Feuchtigkeit zuzufügen oder zu entziehen.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
werden sämtliche
Abläufe
zentral von der Steuereinrich tung 18 geregelt. Es kann
jedoch auch vorgesehen sein, daß die
Steuereinrichtung 18 nur das Einbringen des sauerstofffreien
Gases und des Sauerstoff enthaltenden Gasgemisches, das Ansaugen
von Umgebungsluft und das Abblasen eines Teils des Gasgemisches
sowie das Umwälzen
des Gasgemisches in dem Raum 1 steuert.
-
Zusätzlich zu
den hier beschriebenen Vorrichtungen kann der Raum 1 zusätzliche
Meßeinrichtungen
umfassen, die beispielsweise den Sauerstoffgehalt, den Kohlendioxidgehalt,
einen Kohlenmonoxidgehalt überwachen
und beim Über-
oder Unterschreiten eines jeweiligen Grenzwertes ein weiteres Alarmsignal
in und/oder außerhalb
des Raums erzeugen. Das weitere Alarmsignal kann sowohl optisch
als auch akustisch sein.
-
Dadurch
daß der
Sauerstoffgehalt und der Kohlendioxidanteil ständig überwacht werden, kann das Verfahren
vollautomatisch ausgeführt
werden.
-
Eine
vorteilhafte Ausführungsform
der Kohlendioxidabsorptionsvorrichtung kann ein Kohlendioxid absorbierender
und Sauerstoff abgebender Organismus sein, insbesondere eine Pflanze.
Es wird angemerkt, daß das
Durchmischen des Gasgemisches mit dem Sauerstofffreien Gas oder
dem Sauerstoff enthaltenden Gasgemisch bei einem Innendruck stattfindet,
der gegenüber
dem Umgebungsdruck erhöht
ist. Hierfür
ist Voraussetzung, daß der
Raum so gedichtet ist, daß der
Innendruck über
einen längeren Zeitraum
aufrecht erhalten bleibt, ohne daß Gas in den Raum zugeführt wird.
-
Alle
ermittelten Meßdaten
für den
Sauerstoffgehalt, den CO2-Anteil, die Raumtemperatur
und die Feuchtigkeit des Gasgemisches werden gut ablesbar in dem
Raum angezeigt. So ist für
die Personen, die sich in dem Raum aufhalten eine zusätzliche Überwachungsmöglichkeit
gegeben. Zusätzlich
kann Aufsichtspersonal durch die Fenster 5 (vgl. 1)
die Meßwerte
ebenfalls ablesen. Zusätzlich
können
die Meßdaten
als elektronische Signale für
eine Weiterverarbeitung und Überwachung
zur Verfügung
gestellt werden, beispielsweise in einem außerhalb des Raums 1 angeordneten
Fernbedienungsvorrichtung (nicht dargestellt), die über eine
Anzeige verfügt
und in einem Kontrollraum angeordnet werden kann.
-
Die
Erfindung zeichnet sich gegenüber
herkömmlichen
Verfahren dadurch aus, daß durch
ein Zusammenwirken der in dem Raum befindlichen Personen und Absorptionsanlagen,
die vorzugsweise Pflanzen umfassen, eine gewünschte Qualität des Gasgemisches
bei einem geringstmöglichen
Energieeinsatz erhalten wird.
-
Der
Raum 1, in welchem der Sauerstoffgehalt in der beschriebenen
Weise einstellbar und regulierbar ist, kann als Sport-, Übungs- und/oder
Rehabilitationsraum genutzt werden.
-
Die
in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen von Bedeutung
sein.