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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Testen von mindestens zwei Bausteinen,
die Teil einer kombinatorischen Materialbibliothek sind. Dabei ist
diese Vorrichtung insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass sie
mindestens die folgenden Bestandteile aufweist: (i) mindestens ein
räumlich feststehendes
Bauteil mit mindestens einem Mittel zur Zufuhr, (ii) mindestens
ein räumlich
nicht feststehendes Bauteil, sowie (iii) mindestens eine Einheit
zur Aufnahme eines Bausteins. Dabei bewegt sich während der
Testung mindestens ein Baustein räumlich relativ zu dem mindestens
einen anderen Baustein.
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Die vorliegende Erfindung liegt auf
dem technischen Gebiet der Hochdurchsatz-Materialforschung, insbesondere der
Hochdurchsatz-Katalysatorforschung. Es ist bekannt, dass durch die
Implementation von Hochdurchsatz-Forschung zur Steigerung der Effizienz
und Effektivität
beim Auffinden neuer Materialien signifikant erhöht. Dabei ist es vorteilhaft,
eine Vorrichtung zur Verfügung
zu stellen, die einen möglichst
integrierten Arbeitsablauf ermöglicht
und die insbesondere alle wesentlichen Teilschritte der Hochdurchsatz-Materialforschung,
wie beispielsweise Testung und/oder Klassifizierung von Materialien
umfasst.
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Die schnelle Testung von Festkörpermaterialien,
beispielsweise von heterogenen Katalysatoren, wird bisher meist
so durchgeführt,
dass in einem Parallelreaktor oder auf einem festen Substrat mehrere,
parallel angeordnete Materialien gleichzeitig den Testbedingungen
ausgesetzt und Performance-Eigenschaften der Materialien ermittelt
werden. Während
der Testung ändert
sich die relative Lage der zu testenden Materialien zueinander nicht.
Das Pendant dieser Anordnung in der biochemischen Hochdurchsatzforschung
ist die Mikrotiter-Platte.
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In jedem Falle wird eine Pluralität von Materialien,
die sich unter Umständen
auf einem Trägersubstrat befindet,
in eine Testapparatur eingebracht und anschließend wird ein Testprogramm
gestartet. Derartige parallele, nicht-kontinuierliche Methoden zur
Testung von Materialien sowie die zugehörigen Vorrichtungen sind beispielsweise
in der WO 98/15969, in der
DE-C
198 09 477 sowie in der
DE-A 101 17 274 beschrieben. Dabei können Vorrichtungen
unterschieden werden, bei denen sich die zu testenden Materialien
fest auf einem Substrat oder in geeigneten Kavitäten befinden. Die Vorrichtungen,
die ein Substrat umfassen, haben den Nachteil, dass die Materialien
nicht unabhängig
vom Substrat untersucht werden können.
Abhängig
von Struktur und Eigenschaften ist die Herstellung des Substrates
unter Umständen
mit erheblichen Kosten verbunden, was besonders deshalb nachteilig
ist, da das Substrat bei der direkten Abscheidung von Materialien
auf dem Substrat nicht wiederverwendet werden kann.
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Bei der Verwendung von Testapparaturen
mit geeigneten Kavitäten
müssen
die Materialien manuell oder automatisiert in diese Kavitäten gebracht
und nach dem Test wieder entfernt werden, wobei in aller Regel zusätzlich eine
Reinigung der Kavität
notwendig wird. Die Testung von Materialien in den oben angegebenen Vorrichtungen
wird somit nicht kontinuierlich im Sinne der vorliegenden Erfindung
durchgeführt,
da sich die Bausteine, die in die Testapparatur eingeführt werden,
in einer räumlich
fixierten Lage befinden und ihre Position zueinander nicht verändern. Insbesondere
ist es nicht möglich,
während
des Testvorgangs einen Baustein durch einen anderen zu ersetzen.
Die Bausteine können
vielmehr stets nur im ganzen Ansatz (batchwise) ausgetauscht werden.
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Sollen beispielsweise Tausende von
Bausteinen getestet werden und steht nur ein üblicher Mehrfach-Reaktor (16-,
49-, 96-fach) zur Verfügung,
so kann das Testen sehr zeitaufwendig werden, insbesondere, wenn
zu jedem neuen Befüllen
die gesamte Apparatur geöffnet,
gespült,
eventuell gereinigt und dann wieder geschlossen, auf Druckdichtigkeit
geprüft,
und möglicherweise
ein stationärer
Zustand eingestellt werden muss. Insgesamt resultiert also ein relativ
großer
Zeitaufwand, der zur Testung der Materialien bei der Verwendung
von diskontinuierlich arbeitenden Vorrichtungen notwendig ist. Die
Testung von Materialien in diskontinuierlich arbeitenden Vorrichtungen
erfordert deshalb auch bei der Anwendung sehr schneller chemischer
Analysemethoden insgesamt einen Zeitaufwand von einer bis mehreren
Minuten pro getestetem Material.
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Eine Möglichkeit zur Reduzierung der
Testzeit bzw. zur Reduzierung der Zeit für die notwendigen vor- und
nachbereitenden Schritte wurde von Muhler et al. vorgestellt (S.
Geissler, H. Zanthoff M. Muhler: "Oxidative Dehydrierung von Ethylbenzol
zu Styrol – Katalysatorentwicklung
unterstützt
durch schnelles kinetisches Screening, Proceedings" XXXIV. Jahrestreffen
Deutscher Katalytiker in Verbindung mit dem Fachtreffen Reaktionstechnik,
21.–23.
März 2001
Weimar). Um einen schnellen Wechsel eines zu testenden Katalysators
zu erreichen, wurde ein mit einzelnen Reaktoren bestücktes Karussell
automatisch in Testposition gebracht. Durch Drehen des Karussells
um eine Einheit gelangt dabei jeweils ein neuer Katalysator in die
Testposition. Die Anzahl der zu testenden Katalysatoren ist allerdings
auf die Anzahl der Positionen im Karussell beschränkt. Zudem
befinden sich die Katalysatoren bereits in einem abgeschlossenen
Reaktor. Das Befüllen
sowie das Entleeren der Reaktoren muss nach wie vor manuell durchgeführt werden.
Es handelt sich hierbei also um einen durch eine Automatisierungslösung beschleunigten,
nicht-kontinuierlichen; sequentiellen Test von Katalysatoren, wobei
die Katalysatoren in einzelnen Reaktoreinheiten vorliegen.
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Ein weiterer Ansatz zum Austausch
von Katalysatoren in katalytischen Testreaktoren wurde von Jensen
et al. beschrieben (Losey, Schmidt, Jensen: „Microfabricated multiphase
packed-bed reactors: Characterization of mass transfer and reactions", Ind. Eng. Chem.
Res. 40 (2001) 2555–2562).
Durch spezielle Fluidan schlüsse
kann dabei ein als Schüttgut
in einem Mikroreaktor vorliegender Feststoffkatalysator pneumatisch ein-
und ausgeblasen werden. Diese Lösung
zielt jedoch lediglich auf die damit mögliche Wiederverwendung des
Mikroreaktors und nicht auf einen schnellen Katalysatortest. Der
Katalysatortest an sich erfolgt wiederum in der beschriebenen nicht-kontinuierlichen
Weise.
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Eine Vorrichtung für die kontinuierliche
Identifikation bereits gekennzeichneter multizellulärer Organismen
und deren Sortierung für
pharmazeutische Anwendungen ist in der WO 00/11449 ("Instrument for selecting
and depositing multicellular organisms and other large objects") beschrieben. Die
zu analysierenden Organismen bzw. Objekte werden danach in einer
geeigneten Flüssigkeit
suspendiert und einzeln durch eine Analysenzone (sensing zone) geleitet.
Abhängig
vom Analyseergebnis kann ein Ausschleusen von Objekten bzw. ein
Ablegen ausgewählter
Objekte z. B. in Mikrotiterplatten erfolgen. Die Analyse bezieht
sich dabei auf die Identifikation vorbestimmter Charakteristika,
beispielsweise der Fluoreszenz der getesteten Objekte. Beschrieben
wird auch, dass das zu identifizierende Charakteristikum chemoluminiszenter,
phosphoreszenter, magnetischer oder radioaktiver Natur sein könnte.
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Durch die in der WO 99/11449 beschriebene
Vorrichtung wurde der Anwendungsbereich der „flow cytometry" auf multizelluläre Organismen
und Mikroträgerkörper der
kombinatorischen Pharmaforschung erweitert. Es wird jedoch keine
Lehre erteilt, wie mit der vorgestellten Methode die (chemischen)
Eigenschaften von Materialien untersucht werden können. Charakteristisch
für die
genannte Vorrichtung ist, dass sich die zu sortierenden biologischen
Proben während
des gesamten Vorganges auf einem einzigen fluidischen Pfad bewegen,
wobei das Fluid gleichzeitig als Transportmedium dient. Ohne dieses
Transportmedium ist das beschriebene Instrument nicht funktionstüchtig. Diese
Anforderung schränkt
den Anwendungsbereich des beschriebenen Instrumentes erheblich ein.
Dies bedeutet beispielsweise, dass die zu sortierenden Organismen
und Mikroträgerkörper die
ganze Zeit diesem Trägerfluid
ausgesetzt sind, wobei die Wechselwirkung zwi schen Fluid und Organismus
bzw. Mikroträgerkörper nicht
untersucht werden kann. Es ist auch nicht möglich, in verschiedenen Stadien
des Experimentes verschiedene Fluide einzusetzen, was bei einer
weitergehenden Testung von Materialien von entscheidender Bedeutung
wäre. Das
beschriebene Verfahren bzw. Instrument kann also lediglich zum Sortieren
von Organismen bzw. Mikroträgerkörpern eingesetzt
werden.
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Zur schnellen (chemischen) Analyse
flüssiger
Proben werden in der Biotechnologie seit Jahren sogenannte „serielle
Analysensysteme" oder „flow-injection
systems" eingesetzt,
die kontinuierlich betrieben werden (siehe beispielsweise die WO
00/42212, "Optimized
high-throughput analytical system"). Das Prinzip dieser Analysensysteme
besteht darin, dass seriell, d. h. hintereinander, verschiedene
Flüssigkeitsproben
durch ein Analysensystem transportiert und eine oder mehrere Eigenschaften
der Proben an einer geometrisch definierten Stelle im Durchflusssystem
durch entsprechende, meist optische Methoden detektiert werden.
Die verschiedenen in der Literatur beschriebenen Systeme geben jedoch
keinen Hinweis, wie die Analyse der Eigenschaften von als Feststoff
vorliegenden Proben (Bausteinen) erfolgen kann.
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Aus diesem Grund ist es wünschenswert, über ein
kontinuierliches Verfahren zur Testung von Materialien zu verfügen, da
dadurch die Nachteile diskontinuierlicher Verfahren ganz oder teilweise
beseitigt werden können.
Darüber
hinaus besteht ein hoher Bedarf an einer Vorrichtung, mit Hilfe
derer Materialbibliotheken mit einer sehr großen Anzahl von Bausteinen (> 103–106 Bausteine) in sehr kurzer Zeit, beispielsweise
in einer Sekunde pro Baustein, getestet werden können. Weiterhin könnte, ja
müsste
geradezu, in einer kontinuierlich arbeitenden Vorrichtung zur Testung
von Materialien ohne Anwesenheit eines Substrates gearbeitet werden.
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In diskontinuierlichen Vorrichtungen
zur Testung von Materialien nach dem Stand der Technik werden in
der Regel Materialbibliotheken eingesetzt, bei denen sich die zu
testenden Materialien in einer festen, definierten ein-, zwei- oder
dreidimensionalen Anordnung auf einem Substrat befinden. Daraus
folgt, dass in der Regel alle Teilschritte im Rahmen eines mit dieser
Vorrichtung durchgeführten
Testverfahrens an diese Bibliotheksgeometrie angepasst sein müssen. Dies
hat weiterhin den Nachteil, dass immer alle Bausteine auf einem Substrat
gleichzeitig gehandhabt werden.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
bestand deshalb darin, eine zu den diskontinuierlich arbeitenden
Vorrichtungen zur Testung von Materialien alternative Vorrichtung
bereitzustellen, welche die Nachteile der besagten diskontinuierlichen
Vorrichtungen vermeidet oder abmindert, und die es insbesondere
erlaubt, Bausteine effizienter als nach dem Stand der Technik zu
testen, oder eine größere Anzahl
an Bausteinen, als nach dem Stand der Technik möglich, zu testen.
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Ein Vorteil einer kontinuierlich
oder quasikontinuierlich arbeitenden Vorrichtung zur Testung von
Materialien besteht darin, unabhängig
von einer bestimmten Bibliotheksgeometrie zu werden und damit eine
höhere Flexibilität bei der
Untersuchung der zu testenden Materialien zu erreichen. Damit wird
es möglich,
die einzelnen Materialien einer vorliegenden Bibliothek gemäß einer
chemo-mechanischen Logik, im Sinne von logischen Schaltungen, verschiedenen
Operationen und/oder verschiedenen Kombinationen von Operationen
in Abhängigkeit
von einem vorhergehenden Testergebnis zu unterziehen, daraus folgend
Teilmengen von Feststoffen der Bibliothek zu bilden, und so verschiedene
Testalgorithmen für
verschiedene Materialien zu realisieren.
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Einen besonderen Vorteil hat dabei
eine Vorrichtung, in welcher die Bausteine nicht permanent mit einem
Substrat assoziiert sind, also sich relativ zueinander bewegen können. Eine
nicht substrat-gebundene Vorrichtung erlaubt eine wesent lich höhere Flexibilität bei der
Testung der Bausteine. So ist es beispielsweise möglich, nach
einem ersten Test auf eine Performance-Eigenschaft, die Anzahl der
Bausteine zu reduzieren, da nur diejenigen weiterhin betrachtet
werden, welche die Anforderungen des ersten Testes erfüllen. Damit
ergeben sich entscheidende Vorteile hinsichtlich des notwendigen
Platz- und Zeitbedarfes.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Testen von mindestens zwei Bausteinen,
die Teil einer kombinatorischen Materialbibliothek sind. Die Bausteine
können
gleich oder verschieden sein. Dabei ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens die folgenden
Bestandteile aufweist:
- (i) mindestens ein räumlich feststehendes
Bauteil mit mindestens einem Mittel zur Zufuhr,
- (ii) mindestens ein räumlich
nicht feststehendes Bauteil,
- (iii) mindestens eine Einheit zur Aufnahme eines Bausteins,
wobei
sich die Lage mindestens eines Bausteines relativ zu dem mindestens
einen anderen Baustein während der
kontinuierlichen Testung ändert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ändert sich
die Geometrie um einen Baustein, d.h. Lage und/oder Form der geometrischen
Umgebung eines Bausteins, beispielsweise dergestalt, dass sich die
Geometrie des Reaktionsraumes ändert.
Der Reaktionsraum ist dabei entweder die Einheit zur Aufnahme des
Bausteins oder eine Kombination von Einheit zur Aufnahme mit mindestens
einem weiteren Bestandteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Weiterhin ist es bevorzugt, wenn
während
der Testung eine Eigenschaftsänderung
von mindestens einem Baustein induziert wird, wobei diese Eigenschaftsänderung
chemischer, physikalischer oder physikalisch-chemischer Natur sein
kann.
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Das Verfahren, das mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
durchgeführt
werden kann, ist in der
DE 101
59 189.6 beschrieben, deren Inhalt vollumfänglich in
die vorliegende Anmeldung einbezogen ist. In diesem Zusammenhang
soll die erfindungsgemäße Vorrichtung
vorzugsweise erlauben, mindestens eine der folgenden Operationen
mit den zu testenden Bausteinen durchzuführen, wobei die Operationen
beliebig permutiert und/oder wiederholt werden können:
mindestens eine
Testoperation, in welcher mindestens ein Baustein auf mindestens
eine Performance-Eigenschaft getestet wird;
mindestens eine
Bevorratungs-Operation;
mindestens eine Bewertungs-Operation;
mindestens
eine Klassifizierungsoperation;
mindestens eine Konditionierungsoperation;
mindestens
eine Transportoperation.
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Die Testung von Bausteinen auf ihre
Performance-Eigenschaften wird erfindungsgemäß vorzugsweise in einer Einheit
zur Aufnahme, weiter bevorzugt in einem Reaktionsraum, durchgeführt, wobei
sich die geometrische Form und/oder Größe und/oder Lage im Raum der
Einheit zur Aufnahme bzw. des Reaktionsraumes vor, während oder
nach einem Schritt oder einer Operation ändern kann, d.h. in ihrer geometrischen
Ausgestaltung veränderlich
ist. Die Einheit zur Aufnahme kann alleine oder im Zusammenspiel
mit anderen Bauteilen der Vorrichtung, bzw. Teilen davon, den Reaktionsraum
bilden, in welchem der Baustein beispielsweise konditioniert oder
getestet wird (siehe hierzu auch 2).
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Die Vorrichtung ist vorzugsweise
so gestaltet, dass negative Beeinträchtigungen bei der Durchführung von
Operationen in einem Teil der Vorrichtung nicht auf einen anderen
Teil der Vorrichtung übertragen
werden. Es wird beispielsweise gewährleistet, dass unerwünschte Verunreinigungen
aus einem Teil der Vorrich tung nicht in den nächsten Teil der Vorrichtung übertragen
werden. Durch eine solche Realisierung kann eine Kreuzkontamination
der Testergebnisse zwischen unterschiedlichen Bausteinen einer Bibliothek
vermieden bzw. minimiert werden.
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Die Werkstoffe, aus denen die erfindungsgemäße Vorrichtung
zusammengesetzt sein kann, werden so gewählt, dass sie kompatibel mit
der zu lösenden
bzw. zu untersuchenden Aufgabenstellung bei der Testung und/oder
Herstellung der Bausteine sind. Dies bedeutet, dass bei der Durchführung katalytischer
Untersuchungen beispielsweise Werkstoffe gewählt werden, die sich inert
bzw. weitgehend inert verhalten, sowie über eine ausreichende Temperatur-
und Druckstabilität
verfügen.
Werden verschiedene Werkstoffe verwendet, so sind diese bevorzugt
auch miteinander kompatibel, d.h. sie reagieren nicht miteinander
oder sie haben ähnlich
thermische Ausdehnungskoeffizienten, so dass beim Aufheizen oder
Abkühlen
keine unerwünschten Spannungen
auftreten. Umgekehrt kann die Kombination der Werkstoffe gerade
so gewählt
werden, dass durch thermische Ausdehnung ein erwünschter Effekt, beispielsweise
ein Dichtungseffekt erzielt wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Werkstoffe insbesondere inert bezüglich der für die kontinuierliche Testung
einzusetzenden Fluide, bei den jeweils anzuwendenden Temperaturen,
sowie unter den resultierenden oder eingestellten Drucken. Die Inertheit
soll insbesondere vermeiden, dass Teile der Vorrichtung in ihrer
Funktionsfähigkeit
eingeschränkt
werden sowie dass Bausteine kontaminiert und/oder Testergebnisse
verfälscht
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Werkstoffe
mit der zur Testung eingesetzten Analyse-Methode kompatibel. Werden beispielsweise
IR-Thermographie-Verfahren eingesetzt, so besteht vorzugsweise zumindest
ein Teil der Vorrichtung aus einem IR-transparenten Material.
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Bezüglich der konkret einzusetzenden
Werkstoffe bestehen daher keine prinzipiellen Beschränkungen,
solange sie die vorstehend genannten Bedingungen erfül len bzw.
teilweise erfüllen.
Beispielhaft seine genannt: Edelstahl, insbesondere V2A-Stähle, hitze-
und korrosionsbeständige
Stähle,
gehärtete
Stähle;
Edelmetalle, Legierungen, Hartmetalle und -legierungen, insbesondere
Hastalloy
®,
Inconel sowie Ti-Legierungen; Silizium, Siliziumoxide sowie Composite-Materialien,
die Silizium enthalten; Kunststoffe, insbesondere wärmebeständige und
korrosionsbeständige
Kunststoffe wie beispielsweise Teflon (PTFE), PEEK etc.; Gläser, Keramiken,
insbesondere oxidische oder Carbid-Keramiken, Kohlenstoff-Verbundmaterialien
etc.; Mischungen, Gemische oder Verbundmaterialien aus zwei oder
mehr der vorstehend genannten Materialien sind gleichfalls möglich. In
diesem Zusammenhang wird insbesondere auch der diesbezügliche Inhalt
der
DE-A 100 36 633 vollumfänglich per
Referenz in die vorliegende Anmeldung mit einbezogen.
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In bevorzugten Ausführungsformen
kommen mikrostrukturierte Bauteile und/oder Kombinationen von mikrostrukturierten
und makrostrukturierten Bauteilen zum Einsatz. In einer miniaturisierten
Ausführungsform können auch
Nano-Bauteile bzw. -Teilchen und/oder nano-strukturierte Materialien
zum Einsatz kommen.
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Generell werden Vorrichtungen mit
geringen oder keinen Totvolumina sowie sehr kurzen Transportwegen
sowie geringen Reaktionsvolumina bevorzugt, um die Testgeschwindigkeit,
d. h. die pro Baustein notwendige Testdauer, zu reduzieren und den
gesamten Testablauf damit hinsichtlich der Geschwindigkeit zu optimieren.
Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass der geschwindigkeitsbestimmende
Schritt bei der Testung der Bausteine auf das intrinsische Verhalten
der Bausteine im Test reduziert wird. So kann beispielsweise die
notwendige Zeit zur Einstellung eines Gleichgewichtszustandes oder
einer minimalen Reaktionszeit zur Beobachtung einer Eigenschaft
unter Bedingungen, die sich in einen größeren Maßstab übertragen lassen und einen erheblichen
Beitrag zum Verständnis
des Verhaltens bzw. der Eigenschaften des getesteten Bausteines
leisten, reduziert werden.
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Weiterhin umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung
optional die folgenden Bestandteile:
mindestens ein Mittel
zur Analyse auf mindestens eine Performance-Eigenschaft;
Mittel
zur Bevorratung von mindestens zwei Bausteinen;
Mittel zur
Auswahl von mindestens einem
Baustein aus mindestens zwei Bausteinen;
Mittel
zum Erfassen und Auswerten von Daten;
Mittel zum Transport
und/oder substratlosen Transport von mindestens einem Baustein;
Mittel
zur Klassifizierung von mindestens einem Baustein;
Mittel zur
Befestigung;
Mittel zur Kraftübertragung;
Mittel zum
Antrieb;
Mittel zum Einstellen von Parametern P;
Mittel
zum Beseitigen von Folge- oder Nebenprodukten;
Mittel zur fluidischen
Abdichtung.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in einer
bevorzugten Ausführungsform
mit Mitteln versehen, die es erlauben, bei der Durchführung von
Operationen anfallende Nebenprodukte oder Folgeprodukte oder andere
ungewünschte
stoffliche Beeinträchtigungen
zu beseitigen oder abzutrennen. Konkret bezieht sich dies beispielsweise
auf den definierten Austrag von Abrieb der zu testenden Bausteine
und/oder mechanisch bewegten Vorrichtungsteilen sowie dem Austrag
von kondensierten oder kristallisierten Reaktionsprodukten oder ähnlichem.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
außerdem
eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Konditionierung und Herstellung
oder kontinuierlichen Konditionierung oder Herstellung von Bausteinen,
die gleich oder verschieden voneinander sein können, einer Substanzbibliothek,
mindestens umfassend:
- (i) mindestens ein räumlich feststehendes
Bauteil mit mindestens einem Mittel zur Zufuhr,
- (ii) mindestens ein räumlich
nicht feststehendes Bauteil,
- (iii) mindestens eine Einheit zur Aufnahme eines Bausteins,
wobei
sich die Lage mindestens eines Bausteines relativ zu dem mindestens
einen anderen Baustein während der
kontinuierlichen Herstellung und/oder Konditionierung ändert.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird bevorzugt
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur kontinuierlichen Testung und/oder Herstellung von Heterogenkatalysatoren
verwendet.
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Im Folgenden sollen die im Rahmen
der vorliegenden Anmeldung verwendeten Begriffe definiert und die
damit im Zusammenhang stehenden bevorzugten Ausführungsformen erwähnt werden.
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Abdichtung, Mittel zur fluidischen:
Unter einem Mittel zur fluidischen Abdichtung im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist jedes Mittel zu verstehen, welches den Fluidstrom
zwischen einem feststehenden und einem nicht feststehenden Bauteil
an mindestens einer Stelle (im Vergleich zum Fluidstrom, wie er
ohne das besagte Mittel zur fluidischen Abdichtung vorläge) mindert
und/oder unterbindet. Vorzugsweise befinden sich die Mittel zur
fluidischen Abdichtung (Dichtungen) an den Stellen, an denen ein
Fluidstrom nicht gewünscht
ist, so z.B. an den seitli chen Verpressungen zwischen feststehendem
und nicht feststehendem Bauteil, wenn ein Baustein senkrecht zu
dieser Richtung durchströmt
werden soll.
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Bezüglich der einzusetzenden Mittel
zur fluidischen Abdichtung bestehen keine prinzipiellen Beschränkungen,
so lange die obigen Bedingungen erfüllt sind und der Werkstoff,
aus welchem das Mittel besteht, unter den gewünschten Einsatzbedingungen
und Belastungen dergestalt inert ist, dass die Funktionsweise der
Vorrichtung nicht wesentlich beeinträchtigt ist. Solche Mittel zur
fluidischen Abdichtung können
beispielsweise sein: das Verpressen polierter oder anderweitig behandelter
Flächen,
insbesondere von Metall-Flächen,
das Verwenden von Dichtlippen, Dichtringen, insbesondere von O-Ringen,
Metall-Ringen, Graphit, Schmiermitteln, Teflon etc.
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Analyse, Mittel zur: Unter einer "Analyse" ist erfindungsgemäß die Verwendung
von mindestens einer Analysetechnik zur Testung von Materialien
innerhalb einer Materialbibliothek zur Ermittlung von deren Eigenschaftsausprägungen,
beispielsweise Performance-Eigenschaften, zu verstehen. Die Mittel
zur Analyse von mindestens einem Baustein beinhalten bevorzugt zumindest
eine Analysetechnik. Die Begriffe "Analyse" und "Mittel zur Analyse" sind im Kontext der vorliegenden Erfindung
als äquivalent
zu verstehen.
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Grundsätzlich ist für die Analyse
auf bestimmte (Performance-)Eigenschaften das Detektieren chemischer,
physikalischer oder physikalisch-chemischer Eigenschaften möglich. Diese
Eigenschaften können
beispielsweise magnetischer, elektrischer, dielektrischer, elektromagnetischer
und/oder piezoelektrischer Natur sein. Als Analysemethode kann jede
Methode eingesetzt werden, die im Rahmen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
eine Änderung
zumindest einer Eigenschaft des zu untersuchenden Materials anzeigt.
Besonders bevorzugt sind schnelle Analysemethoden. Die Analyse der
Bausteine auf Performance-Eigenschaften kann prinzipiell sowohl
parallel als auch sequentiell durchgeführt werden.
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Beispielhaft seien hier folgende
Analysetechniken genannt: Infrarot-Thermographie, Massenspektroskopie,
Chromatographie-Techniken wie GC, LC, HPLC, Micro-GC, Rapid-GC,
dispersive FTIR-Spektroskopie, Mikrowellen-Spektroskopie, Raman-Spektroskopie,
NIR, UV, UV-VIS, NMR, ESR, GC-MS, Infrarot-Thermographie/ Raman-Spektroskopie,
Infrarot-Thermographie/dispersive FTIR-Spektroskopie, Farbdetektion
mit chemischem Indikator/MS, Farbdetektion mit chemischem Indikator/GCMS,
Farbdetektion mit chemischem Indikator/dispersive FTIR-Spektroskopie,
photoakustische Analyse, elektronische oder elektrochemische Sensoren
sowie tomographische NMR- und ESR-Methoden. Möglich sind weiterhin Kombinationen
von zwei oder mehreren der vorgestellten Analysemethoden sowie Parallelisierungen,
wie beispielsweise parallele Gaschromatographie. Besonders bevorzugt
in diesem Zusammenhang sind Kombinationen von IR-Thermographie und Massenspektrometrie
sowie IR-Thermographie und GCMS.
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Beispielsweise kann in oder an der
Vorrichtung Infrarot-Thermographie mit Emissivitätskorrektur durchgeführt werden
(siehe hierzu beispielsweise die WO 99/34206). Hierbei ist die Temperaturentwicklung der
einzelnen Bausteine in der Vorrichtung dem aufgenommenen Infrarotbild,
vorzugsweise mit digitaler Bildverarbeitung, zu entnehmen. Bei einer
geringen Anzahl von Bausteinen kann gegebenenfalls jedem einzelnen Baustein
ein Temperatursensor zugeordnet werden, beispielsweise ein pyrometrisches
Element oder ein Thermoelement.
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Aufnahme, Einheit zur: Die erfindungsgemäße Vorrichtung
umfasst zwingend mindestens eine Einheit zur Aufnahme von Bausteinen.
Unter Aufnehmen ist dabei das Lokalisieren mindestens eines Bausteins
in einer definierten geometrischen Umgebung während eines definierten Zeitraums
zu verstehen, vorzugs weise während
des Durchführens
mindestens einer Operation bzw, eines Verfahrensschrittes (z.B.
Transportieren, Konditionieren etc.). Eine "Einheit zur Aufnahme" eines Bausteins ist in diesem Sinne
also jede geometrisch wohldefinierte Umgebung eines Bausteins.
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Die Einheit zur Aufnahme kann schon
für sich
genommen einen Reaktionsraum im Sinne der vorliegenden Erfindung
darstellen. Es ist jedoch bevorzugt, dass ein Reaktionsraum aus
einer Einheit zur Aufnahme sowie mindestens einem weiteren Bestandteil
der Vorrichtung besteht, vorzugsweise einem Teil bzw. einem Abschnitt
eines feststehenden Bauteils. Im Sinne der vorliegenden Erfindung
ist dieser Reaktionsraum in seiner geometrischen Ausgestaltung vorzugsweise
veränderlich.
Dies bedeutet vorzugsweise, dass die geometrische Form, Größe und/oder
Lage des Reaktionsraumes variabel ist. Diese Variabilität kann beispielsweise durch
das Bewegen bzw. Verschieben von Bestandteilen der Vorrichtung erreicht
werden.
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Bezüglich der genauen Gestaltung
einer Einheit zum Aufnehmen bestehen keine prinzipiellen Beschränkungen,
so lange die Einheit einen Baustein so fixieren kann, dass sich
der Baustein nicht signifikant relativ zu anderen Komponenten der
Vorrichtung bewegt, außer
in einem solchen Fall, in dem dies ist im Sinne des mit der Vorrichtung
durchgeführten
Verfahrens erwünscht
oder geboten ist, beispielsweise beim Weitertransport oder Entleeren
der Einheit.
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Eine solche Einheit zur Aufnahme
kann beispielsweise eine Vertiefung sein, die sich auf einem rotierbaren
Körper
befindet. Die Vertiefung kann eine Sackloch-Bohrung oder eine sich kontinuierlich
oder stufenförmig
verjüngende
Vertiefung sein. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Einheit
zur Aufnahme so ausgestaltet, dass der Baustein punktförmig auf
einem Stutzen aufliegt, wobei der Stutzen Teil der Vertiefung ist
oder durch eine Vertiefung geformt wird.
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Weiter ist es bevorzugt, dass die
Geometrie der Einheit zur Aufnahme so ausgestaltet ist, dass sich innerhalb
der Einheit beim Durchströmen
mit einem Gas Strömungsbedingungen
ergeben, die stationär
oder quasi-stationär
oder nahe an stationären
Bedingungen sind. Weiter bevorzugt ist es, wenn diese Strömungsbedingungen
den Bedingungen entsprechen, wie sie in einem Rohrreaktor auftreten.
Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass der Baustein
punktförmig
auf einem Stutzen aufsitzt, und der Stutzendurchmesser 35 bis 95%
des Durchmessers der Einheit zur Aufnahme beträgt und weiter bevorzugt 45
bis 85%. Ganz allgemein ist jede Realisierung der Einheit zur Aufnahme
bevorzugt, nach welcher sich bei Anwesenheit eines Bausteines in
der Einheit zur Aufnahme sowie Durchströmen der Einheit (via der Mittel
zur Zufuhr und/oder Ableitung) mit einem Gas Bodenstein-Kennzahlen
größer als
2, vorzugsweise größer als
5, weiter bevorzugt größer als
20, ergeben.
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Im Zusammenhang mit der Ausgestaltung
der Einheit zur Aufnahme bzw. des Reaktionsraumes ist der hier relevante
Offenbarungsgehalt der
DE-A
101 17 275 vollumfänglich
qua Referenz mit einzubeziehen.
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Das Zusammenspiel zwischen der Einheit
zur Aufnahme eines Bausteins sowie den anderen Teilen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist vorzugsweise wie folgt gegeben: In die Einheit zur Aufnahme
wird zunächst
ein Baustein eingefüllt,
beispielsweise durch passgenaues Inkontaktbringen der offenen Seite
der Einheit zur Aufnahme mit einem Mittel zur Zufuhr von Bausteinen.
Dieses Mittel zur Zufuhr von Bausteinen muss eine Größe aufweisen,
die zumindest der Größe der Bausteine
entspricht. Nach der Befüllung
wird der rotierbare Körper
weiter bewegt (Transportoperation), bis die Einheit zur Aufnahme
des Bausteins (nun mit Baustein) mit einer anderen Zufuhr in Kontakt
tritt, beispielsweise einer Gaszufuhr. Diese Zufuhr kann eine Wand mit
einer Vertiefung zum Einlass des Gases sein, wobei die Vertiefung
kleiner als der Baustein sein kann und typischerweise auch ist.
Somit hat sich die Geometrie des Reaktionsraumes eines Bausteins
während
einer Operation im Rahmen der Testung geändert (siehe 2).
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung
ist es nicht ausgeschlossen, und für bestimmte Verfahren zur kontinuierlichen
Testung von Materialien durchaus bevorzugt, dass mehr als ein Baustein
pro Einheit zur Aufnahme von einem Baustein vorliegen. Dies gilt
beispielsweise, wenn als Mittel zur Analyse ein IR-Thermographie-Verfahren
verwendet wird, welches es erlaubt, Bausteine innerhalb einer Einheit
zur Aufnahme zu diskriminieren.
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Auswahl, Mittel zur: Die erfindungsgemäße Vorrichtung
weist optional mindestens ein Mittel zur Auswahl mindestens eines
Bausteines aus einer Menge von mindestens zwei Bausteinen auf. Diese
Auswahl ist typischerweise mit einem Transport von mindestens einem
Baustein verbunden. Bei der Durchführung der Auswahloperation)
können
alle dem Fachmann bekannten mechanische oder physikalische Methoden
zur Auswahl von Bausteinen aus einer Menge von Bausteinen angewandt
werden, die geeignet sind, diskrete Teilmengen zu erzeugen und diese
von der Ausgangsmenge zu trennen. Vorzugsweise kommen pneumatische Transportmethoden
(Über-
oder Unterdruck anlegen), mechanisch bewegte Elemente, optische
Zangen, Schallfelder, elektrostatische Methoden, magnetische Methoden,
Piezoelemente, Gravitation u. ä.
sowie Kombinationen vorstehender Methoden zum Einsatz. Bezüglich der
mechanischen Methoden werden Räder,
Kämme,
Fließbänder, Schnecken, „Drehtüren", Picker, Dosier-Vorrichtungen u. ä. bevorzugt.
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Die genannten Methoden werden bevorzugt
in einem definierten Zeitintervall angewandt, bis die geforderte
Teilmenge gebildet wurde. Diese Teilmenge wird anschließend vorzugsweise
mit einem Mittel zum Transport weiterverarbeitet oder weitergeleitet.
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Vorzugsweise ist das Mittel zur Auswahl
konstruktiv so ausgelegt, dass aus einer Menge M mit einer Anzahl
von N Bausteinen ein oder mehrere Bausteine) zufäl lig oder definiert ausgewählt und
optional an ein Mittel zum Transport übergeben wird/werden. Ein Mittel
zur Auswahl genau eines Bausteins wird im Sinne der vorliegenden
Erfindung auch als "Mittel
zur Vereinzelung" bezeichnet.
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Vorzugsweise befinden sich die ausgewählten Bausteine
während
des gesamten Auswahlprozesses in einem definierten, vorzugsweise
stationären
Zustand. Dabei ist weiter bevorzugt, dass dieser Zustand reaktionstechnisch
stationär
ist. Dies kann beispielsweise dadurch gewährleistet werden, dass die
ausgewählten Bausteine
während
oder vor der Auswahl vollständig
oder auch abschnittsweise unter Verwendung von mindestens einem
Mittel zur Zufuhr mit Fluiden zur Konditionierung und/oder Reaktion überströmt werden,
sich unter einem definierten Druck befinden, und/oder definiert,
auch abschnittsweise, temperiert werden. Hierdurch wird gewährleistet,
dass sich die Bausteine beim Übergang
in die nächste
Operation bereits im dort gewünschten
Zustand befinden.
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Baustein: Der Begriff Baustein bezeichnet
eine einzelne definierte Einheit, welche sich einzeln oder in Gruppen
(Teilmengen) innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung befindet und
die aus einer oder mehreren Komponenten bzw. Materialien bestehen
kann. Die Materialien, aus denen der Baustein bevorzugt aufgebaut
ist, sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht-gasförmige Substanzen,
wie zum Beispiel Feststoffe, Flüssigkeiten,
Sole, Gele, wachsartige Substanzen oder Substanzmischungen, Dispersionen,
Emulsionen oder Suspensionen, wobei Feststoffe besonders bevorzugt
sind.
-
Dabei kann es sich im Rahmen der
erfindungsgemäß eingesetzten
Substanzen für
die Bausteine um molekulare und nicht-molekulare chemische Verbindungen
bzw. Formulierungen, bzw. Gemische bzw. Materialien handeln, wobei
der Begriff „nicht-molekular" Substanzen definiert,
die kontinuierlich variiert bzw. verändert werden können, im
Gegensatz zu „molekularen" Substanzen, deren
struktu relle Ausprägung
sich lediglich über
eine Variation von diskreten Zuständen, also beispielsweise der
Variation eines Substitutionsmusters, verändern lassen.
-
Die Zusammensetzung der Bausteine
umfasst sowohl die stöchiometrische
als auch die Substanz- und Element-Zusammensetzung der zu testenden
Materialien, die von Material zu Material unterschiedlich sein kann.
Somit ist es erfindungsgemäß möglich, Materialbibliotheken
herzustellen bzw. zu testen, die aus Materialien bestehen, die bezüglich ihrer
Element-Zusammensetzung zwar identisch sind, wobei jedoch die stöchiometrische
Zusammensetzung der das Material ausmachenden Elemente zwischen
den einzelnen Materialien unterschiedlich ist; ferner ist es möglich, dass
die Materialbibliothek aus Bausteinen aufgebaut ist, die sich bezüglich ihrer
Element-Zusammensetzung jeweils unterscheiden; selbstverständlich ist
es ebenfalls möglich,
dass sich die einzelnen Materialien jeweils in ihrer stöchiometrischen
und Element-Zusammensetzung unterscheiden. Ferner ist es möglich, dass
die Materialbibliothek aus Bausteinen aufgebaut ist, die bezüglich ihrer
Element-Zusammensetzung und stöchiometrischen
Zusammensetzung identisch sind, sich jedoch bezüglich der physikalischen oder
chemischen oder physikalisch-chemischen Eigenschaften als Folge eines
Behandlungsschritts unterscheiden. Dabei bezieht sich der hier verwendete
Begriff „Element" auf Elemente des
Periodensystems der Elemente. Unter dem Begriff „Substanz" sind hier Materialien, Komponenten oder
Vorläufer-Komponenten,
welche zu einem Material führen,
zu verstehen.
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In der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann die Art der eingesetzten Bausteine im Prinzip beliebig variiert
werden (so lange diese, beispielsweise, bestimmten geometrischen
Anforderungen genügen).
Die Art der Bausteine, die beispielsweise über Mittel zur Zufuhr während der
kontinuierlichen Testung in die Vorrichtung eingetragen werden,
kann auch während
der kontinuierlichen Testung geändert
bzw. alterniert werden. So ist es beispielsweise denkbar, dass zunächst Katalysator-Beads
eingetragen werden, im weiteren Verfahren allerdings Mikro-Behälter mit
Pulvern.
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Erfindungsgemäße Bausteine können beispielsweise
sein: heterogene oder heterogenisierte Katalysatoren, Luminophore,
thermoelektrische, piezoelektrische, halbleitende, elektrooptische,
supraleitende oder magnetische Substanzen oder Gemische aus zwei
oder mehr dieser Substanzen, insbesondere intermetallische Verbindungen,
Oxide, Oxidmischungen, Mischoxide (z. B. Gemische aus zwei oder
mehr Oxiden), ionische oder kovalente Verbindungen von Metallen
und/oder Nichtmetallen, Metallegierungen, Keramiken, organometallische
Verbindungen und Verbundmaterialien, Dielektrika, Thermoelektrika,
magnetoresistive und magnetooptische Materialien, organische Verbindungen,
Enzyme und Enzymgemische, pharmazeutische Wirkstoffen, Substanzen
für Futter
und Futterergänzungsmittel,
Substanzen für
Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmittel,
Kosmetika.
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Ebenso ist es möglich, und im Rahmen der Katalysator-Forschung
auch bevorzugt, dass durch eine geeignete unterschiedliche Elementzusammensetzung
eine Vielzahl von zwar weitgehend ähnlichen, sich in ihren Elementen
jedoch in zumindest einem Element unterscheidenden Materialien pro
Baustein vorliegt, und somit möglichst
viele oder sämtliche
Materialvarianten einer Mischung getestet werden können.
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Die jeweils eingesetzten Bausteine
können
bezüglich
ihrer (chemischen) Zusammensetzung untereinander gleich oder verschieden
sein, wobei letzteres bevorzugt ist. Die Bausteine können bezüglich ihrer äußeren Form
bzw. geometrischen Ausgestaltung gleich oder verschieden sein, wobei
ersteres bevorzugt ist. Teilmengen von Bausteinen können auch
auf und/oder in geeigneten Vorrichtungen gruppiert werden und dann
vorzugsweise einem kontinuierlichen Testverfahren unterzogen werden.
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Zur Herstellung der Bausteine können alle
dem Fachmann bekannten Herstellungsverfahren zur Anwendung kommen.
Solche Herstellungsverfahren sind bei spielsweise aus der kombinatorischen
Materialforschung bekannt. Insbesondere wird in diesem Zusammenhang
auf das in der
DE-A
100 59 890 beschriebene „Verfahren zur Herstellung
einer Vielzahl von Bausteinen einer Materialbibliothek" verwiesen, welches
in vollem Umfang in den Kontext der vorliegenden Anmeldung mit einbezogen
wird. Ebenso wird diesbezüglich
auf die Herstellungsverfahren der
DE-A 100 42 871 sowie der WO 99/59716 verwiesen.
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Die Herstellung der Bausteine kann
sowohl außerhalb
als auch innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgen, wobei
auch eine außerhalb
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
vorgenommene Teil- oder Vorherstellung in Kombination mit einer
in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
durchgeführten
Fertigstellung der Bausteine denkbar ist, insbesondere unter dem
Gesichtspunkt, dass ein Baustein auch aus mehreren Komponenten aufgebaut
sein kann. Bevorzugt ist das Herstellen des Bausteins außerhalb
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und das Konditionieren des besagten Bausteins innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei einem Baustein der
Bibliothek um einen definierten Formkörper mit beliebiger Form, beispielsweise
Kugel, Monolith, Quader, polyedrischer Körper, zylindrischer Körper, beispielsweise
realisiert als "Bead", "Pellet" oder Tablette. Dabei soll
der Körper
in einer für
die in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
durchzuführenden
Verfahrensschritte ausreichenden mechanischen Stabilität vorliegen.
Ein Baustein kann sich aus einer Vielzahl gleichartiger oder verschiedenartiger
einzelner Körper
zusammensetzen.
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Handelt es sich bei den zu testenden
Materialien um heterogene Katalysatoren, kommen vorzugsweise kugelförmige Vollkatalysatoren,
kugelförmige
Schalenkatalysatoren oder kugelförmige
Trägerkatalysatoren zum
Einsatz. Der Durchmesser der kugelförmigen Bausteine liegt vorzugsweise
im Bereich von 1 μm
bis 50 cm, weiter bevorzugt im Bereich von 10 μm bis 2 cm und besonders bevorzugt
im Bereich von 100 μm
bis 5 mm.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
haben die Formkörper
einen metallischen Kern oder sind anderweitig magnetisiert, so dass
zum Transport und zur Handhabung der Bausteine ein oder mehrere Magnetfelder
zum Einsatz kommen können.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
können
mit der vorliegenden Erfindung auch pulverförmige oder als Schüttgut vorliegende
Materialien auf ihre Performance-Eigenschaften überprüft werden. Damit ein solches
Pulver einfach transportiert werden und auch in Nachbarschaft mit
anderen Bausteinen vorliegen kann, befinden sich derartige Bausteine
bevorzugt in speziellen Mitteln zur Speicherung, beispielsweise Bausteinbehältern, die
eine Zu- und Abfuhr von Fluiden, elektromagnetische Strahlung etc.
zum Baustein erlauben. Die Behälter
bzw. Mittel zur Speicherung der Pulver können zusätzlich mit Membranen versehen
sein (für
entsprechende Ausführungsformen
der Membranen siehe
DE-A
101 17 275 ). Diese Mittel zur Speicherung müssen so
ausgestaltet sein, dass sie sowohl die Vielzahl an Bausteinen (Pulver)
aufnehmen können
als auch in die Einheiten zur Aufnahme des erfindungsgemäßen nicht-stationären Bauteils
passen.
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Die besagten Behälter können als geometrische Körper beschrieben
werden. Dabei ist ein solcher Behälter, der in diesem Fall zugleich
als Baustein fungiert, vorzugsweise ein geometrischer Körper, dessen
maximaler Radius, gemessen vom geometrischen Schwerpunkt, zwischen
1 mm und 20 cm liegt. In einer bevorzugten Ausführungsform sind diese Behälter mit
Fritten bzw. Membranen versehen. Die Behälter können offen oder verschlossen
sein, wobei bei geschlossenen Behältern in bevorzugten Ausführungsformen
Maßnahmen getroffen
werden können,
damit die Behälter
nach dem Abschluss des Testverfahrens wieder geöffnet werden können. Außerdem ist
es möglich,
für einzelne
Testoperationen eine au tomatische Öffnung der Behälter durchzuführen, damit
ein Test auf bevorzugt eine Performance-Eigenschaft, beispielsweise
eine XRD-Charakterisierung (Pulver-Diffraktometrie) eines Pulvers,
durchgeführt
werden kann. Nach Abschluss einer solchen Operation kann der Behälter wieder
verschlossen und an die nächste
Operation übergeben
werden. Ein Beispiel für eine
spezielle Ausführungsform
der Behälter
sind die KanTM-Reaktoren, die kommerziell
von der Firma Irori, San Diego, California, erhältlich sind.
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In einer speziellen Ausführungsform
der Erfindung werden pulverförmige
Materialien in Behältern
verwendet, die direkt in den Behältern,
beispielsweise durch Anwendung des in der
DE-A 100 59 890 beschriebenen
Verfahrens, synthetisiert wurden. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
sind die Behälter
zudem mit einem Merkmal versehen, das eine eindeutige Identifikation
des Behälters
und/oder des darin enthaltenen Materials erlaubt. Für eine solche
Codierung kommen vorzugsweise solche Methoden in Frage, die sich während der
Durchführung
des Verfahrens inert verhalten und ausreichend stabil gegen die
anzuwendenden Umgebungsbedingungen sind. Beispiele für solche
Methoden sind in der
DE-A
101 17 274 sowie in der
DE-A 101 17 275 beschrieben, welche diesbezüglich im
vollen Umfang in den Kontext der vorliegenden Anmeldung mit einbezogen
werden.
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In diesem Zusammenhang ist zu bemerken,
dass auch Bausteine, die sich nicht in einem Behälter befinden, mit einer Codierung
zur Identifikation des Bausteines versehen sein können. Beispiele
für solche
Methoden sind ebenfalls in der
DE-A 101 17 274 sowie in der
DE-A 101 17 275 beschrieben,
welche diesbezüglich
ebenfalls in vollem Umfang in den Kontext der vorliegenden Anmeldung
mit einbezogen werden.
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Bauteil: Als Bauteil im Sinne der
vorliegenden Erfindung ist prinzipiell jeder körperlich bestimmte Bestandteil
der erfindungsgemäßen Vor richtung
zu verstehen. Dabei ist zwischen feststehenden und nicht feststehenden
Bauteilen zu unterscheiden. Ein feststehendes Bauteil bleibt während der
Durchführung
des Verfahrens, hier insbesondere der Testung, welches bestimmungsgemäß mit der
Vorrichtung durchgeführt
wird, räumlich
unverändert,
d.h. es ändert
seine relative Lage zu einem imaginären ruhenden Bezugspunkt außerhalb
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nicht. Entsprechend ist ein nicht feststehendes Bauteil dadurch
ausgezeichnet, dass es seine räumliche
Lage gegenüber
dem besagten Bezugspunkt, zumindest teilweise, ändert.
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Bezüglich der Materialien, aus
denen sich die Bauteile, die die erfindungsgemäße Vorrichtung konstituieren,
zusammensetzen, gilt das oben bezüglich der Materialien für die Vorrichtung
als solche Geschriebene. Es ist bevorzugt, dass sowohl das feststehende
Bauteil als auch das nicht feststehende Bauteil ihrerseits jeweils
aus mehreren Bestandteilen zusammengesetzt sind.
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Befestigung, Mittel zur: Als Mittel
zur Befestigung im Sinne der Erfindung gilt jedes Mittel, welches
mindestens einen Teil der Vorrichtung, insbesondere ein Bauteil,
mit mindestens einem weiteren Teil der Vorrichtung, insbesondere
einem anderen Bauteil, verbindet. Bevorzugt ist diese Verbindung
so ausgestaltet, dass sie sich nach der erfindungsgemäßen Verwendung
wieder lösen
lässt.
Die Verbindung soll weiterhin so ausgestaltet sein, dass sie den
während
der kontinuierlichen Testung herrschenden Bedingungen standhält. Ansonsten
bestehen bezüglich
der Mittel zur Befestigung keine prinzipiellen Beschränkungen.
Als Beispiele für mechanisch
reversibel zu lösende
Mittel zur Befestigung seien genannt: Schrauben, Verschraubungen,
Stifte, Gewinde, die in Bauteilen eingelassen sind, Klammern, Spangen,
Federn etc.
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Rein prinzipiell sind auch nicht
mechanisch zu lösende
Mittel zur Befestigung denkbar wie beispielsweise Verklebungen,
Verschweißen,
Bonden, Kontaktieren, Verpressen, Vernieten etc. Im Sinne der vorliegenden
Erfindung sind auch solche Mittel eingeschlossen, die Teile der
Vorrichtung in einer bestimmten Position halten und gleichzeitig
eine Bewegung zwischen mindestens zwei Bauteilen gewährleisten
oder fördern.
Solche Mittel zur Befestigung sind beispielsweise Lager, insbesondere
Kugellager, gleitende und/oder haftende Schichten (Schmierungen,
insbesondere mit Graphit oder Hartmetallsulfiden, beispielsweise
MolykoteTM) zu verstehen.
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Bevorratung, Mittel zur: Die erfindungsgemäße Vorrichtung
weist optional mindestens ein Mittel zur Bevorratung von mindestens
zwei Bausteinen auf. Dies umfasst die Bevorratung und/oder Speicherung
einer definierten Menge von Bausteinen einer Materialbibliothek
in einer definierten geometrischen Fomi/Vorlage (z. B. Vorrats-
bzw. Vorlagebehälter)
unter definierten Bedingungen. Findet die Bevorratung in Kombination
mit einer Konditionierung statt, können zusätzliche Maßnahmen getroffen werden, die
eine negative Beeinflussung zwischen den Bausteinen, z. B. Verklebungen,
vermeiden. Möglich
sind beispielsweise mechanische Umwälzungen, Spülungen, Spülungen zum Austrag von Abrieb,
gezielter Austrag unerwünschter
Produkte, z. B. Ableitung von Kondensaten u. ä..
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Die Bausteine der Materialbibliothek
können
räumlich
zufällig
oder räumlich
adressierbar im Mittel zur Bevorratung vorliegen, beispielsweise
als Wirbelschicht in Schwebe oder in Agitatoren unter lebhafter
Durchmischung oder Durchlüftung
mit beispielsweise Pressluft oder Gas. Die Bevorratung steht typischerweise
am Anfang des Verfahrens, welches mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung
durchgeführt
wird. So kann beispielsweise ein Baustein aus einem (konditionierten)
Vorratsbehälter
entnommen und in eine Einheit zur Aufnahme des Bausteins überführt werden.
In dieser Einheit kann der Baustein dann kontinuierlich konditioniert, getestet,
bewertet etc. werden. Ein Baustein wird vorzugsweise mit Hilfe eines
Mittels zur Auswahl vom Mittel zur bevorratung zu einem anderen
Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
befördert.
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Bewertung: Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es möglich,
einen oder mehrere Bausteine bezüglich
mindestens einer Performance-Eigenschaft
zu bewerten. Die Bewertungsoperation) dient dazu, einen oder mehrere
während
der Testung mit Hilfe eines Mittels zur Analyse aufgenommenen Messwerte)
für einen
oder mehrere Bausteine in Relation zu einem oder mehreren definierten
Referenzwerten, oder absolut, zu bewerten, und aus dieser Bewertung
eine logische Schlussfolgerung für
den weiteren Ablauf des Testalgorithmus für den oder die getesteten Bausteine
zu ziehen. Die Operation einer Bewertung bedient sich typischerweise
des mindestens einen Mittels zur Analyse sowie eines Mittels zum
Erfassen und Auswerten von Daten.
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Die Bewertungsoperation wird vorzugsweise
unter Zwischenschalten des Mittels zum Erfassen und Auswerten von
Daten durchgeführt,
kann aber auch direkt als Reaktion auf einen mit Hilfe eines Mittels
zur Analyse erhaltenen Messwert, beispielsweise mechanisch, z. B.
durch die Reaktion eines Bimetalls auf eine Temperaturänderung,
die durch einen Baustein beim Test auf eine Performance-Eigenschaft
verursacht wird, oder auch elektrisch, beispielsweise durch einen
elektrischen Schalter, der erst anspricht, wenn ein bestimmter Spannungswert
als Reaktion auf eine gemessene Performance-Eigenschaft eines Bausteines
erreicht wird, umgesetzt werden.
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Eine wesentliche Folge der Bewertung
besteht in der Zuordnung eines Bausteines zu einer bestimmten Klasse.
Diese Folge kann zu weiteren Operationen führen, zu deren Umsetzung weitere
Mittel notwendig sein können,
insbesondere Mittel zum Transport und/oder Mittel zur Klassifizierung.
In einer bevorzugten Ausführungsform
erfolgt mit Hilfe einer bedingten Transportoperation die geometrische
Zuordnung des Bausteines zu einer Bausteinklasse in einem Sammelbehälter. Eine
weitere bevorzugte logische Schlussfolgerung besteht in der bedingten
Kodierung eines Bausteines in einer Klassifizierungsoperation, beispielsweise
durch Markieren des Bausteins mit fluoreszierenden Stoffen oder
radioaktiven Substanzen.
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Eine weitere mögliche Folge der Bewertung
besteht in der bedingten Änderung
des Parametersatzes P der Testoperation. In einer bevorzugten Ausführuiigsform
bedeutet dies, dass der Baustein bei Erfüllung eines definierten Testkriteriums,
beispielsweise eines erzielten Umsatzgrades in einer chemischen
Reaktion, im gleichen Reaktionsraum direkt anschließend einem
weiteren Test unter veränderten
Testbedingungen (mit neuem Parametersatz P) unterzogen wird.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann die Folge einer Bewertung sein, dass bei der Erfüllung eines
definierten Testkriteriums, beispielsweise eines erzielten Umsatzgrades
in einer chemischen Reaktion, neben dem im ersten Test angewandten
Mittel zur Analyse (beispielsweise Infrarot-Thermographie) ein weiteres
Mittel zur Analyse zur detaillierteren Analyse des Produktgemisches
angewendet wird, beispielsweise ein Massenspektrometer.
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Das physikalische Zuordnen von Bausteinen
zu einer entsprechenden Klasse erfolgt anschließend an die Bewertung durch
eine Klassifizierungsoperation. Wird die Bewertungsoperation in
Abhängigkeit
von der Materialzusammensetzung des getesteten Bausteines durchgeführt (wenn
beispielsweise die Testoperationen) eine solche Charakterisierung
umfassen), ist es nicht in jedem Falle notwendig, ein physikalisches
Zuordnen der Bausteine durchzuführen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Bewertungsergebnis dann der Materialzusammensetzung des
Bausteines und nicht dem Baustein an sich zugeordnet und diese Relation in
einer dem Fachmann bekannten Art und Weise ausgegeben und/oder in
elektronischer Form gespeichert.
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Eigenschaftsausprägung: Der Begriff Eigenschaftsausprägung bezeichnet
physikalische, chemische oder physikalisch-chemische Zustände der
einzelnen Materialien innerhalb der Materialbibliothek; beispielhaft sind
hier zu nennen: Oxidationsstufe, Kristallinität, Zusammensetzung, Struktur,
Koordinationsgeometrie etc.
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Durch die Möglichkeit der Kontaktierung
der Bausteine mit Fluiden und/oder elektromagnetischer Strahlung
wie beispielsweise Magnetfelder, Licht, UV-VIS, Röntgenstrahlen,
Mikrowellen etc., können
eine Vielzahl von Performance-Eigenschaften getestet werden, die
Aussagen darüber
geben, ob die Bausteine geeignete Katalysatoren, Thermoelektrika,
Supraleiter, magnetoresistive Materialien, etc. sind.
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Einstellen des Parametersatzes P,
Mittel zum: Unter Mitteln zum Einstellen des Parametersatzes P sind
im Sinne der vorliegenden Erfindung alle Mittel zu verstehen, mit
Hilfe derer mindestens einer der Parameter, der während der
kontinuierlichen Testung verändert
werden kann, (i) eingestellt, (ii) kontrolliert, (iii) gesteuert
und/oder (iv) geregelt wird. Beliebige Kombinationen und/oder Abfolgen
von Einstellen, Kontrolle, Steuern und Regeln sind gleichfalls eingeschlossen.
Bezüglich
der Parameter besteht keine Einschränkung, außer dass sie sich während der
kontinuierlichen Testung ändern
oder ändern
lassen können
müssen.
Beispiele für solche
Parameter sind Temperatur, Druck, Partialdruck, Fluidzusammensetzung,
Strömungsgeschwindigkeit des
Fluids, Anwesenheit von magnetischen oder elektromagnetischen Feldern
etc.
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Ein Mittel zum Einstellen des Parametersatzes
P kann beispielsweise ein Thermoelement sein, welches die Temperatur
aufnimmt, d.h. kontrolliert. Ein solches Mittel kann auch eine Kombination
aus Thermoelement, Computer und Heizkerze sein, wobei das Thermoelement
die Temperatur aufnimmt, der Computer die Temperatur mit einem Sollwert
vergleicht und gegebenenfalls eine Heizkerze ansteuert, deren Heizleistung
erhöht
oder erniedrigt werden kann. Eine solche Kombination vereinigt die
Aufgaben der Kontrolle, des Einstellens und des Regelns und Steuerns.
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Erfassen und Auswerten von Daten,
Mittel zum: Unter Mitteln zum Erfassen und Auswerten von Daten sind
im Sinne der vorliegenden Erfindung alle Mittel zu verstehen, mit
Hilfe derer Daten, und dabei insbesondere Ergebnisse eines Mittels
zur Analyse oder Parameter P, (i) aufgenommen, (ii) ausgewertet
oder (iii) zur Steuerung von Operationen im Rahmen der kontinuierlichen
Testung von Materialien weiterverarbeitet werden. Beliebige Kombinationen
von (i) bis (iii) sind explizit eingeschlossen. Die Mittel zum Erfassen
und Auswerten von Daten werden insbesondere zur Steuerung und zur
Regelung sowie zur Automatisierung von einzelnen Schritten oder
des gesamten Verfahrens zur kontinuierlichen Testung von Materialien
eingesetzt.
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Diese Mittel sind typischerweise
als Mikroprozessoren (Chips) realisiert, die sich an der oder in
der Vorrichtung befinden, oder, vorzugsweise, als eine Datenverarbeitungsanlage
(Computer), die sich an zentraler Stelle, auch außerhalb
der eigentlichen Vorrichtung, befindet und typischerweise über einen
Prozessor verfügt,
sowie über
Programmcodemittel (software).
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Fluid: Ein Fluid im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist jede Substanz, bei welcher sich die elementaren Bestandteile,
die die Substanz aufbauen, beispielsweise Elemente oder Moleküle, aber
auch Agglomerate davon, gegeneinander bewegen, und insbesondere
keine Fernordnung zueinander aufweisen. Darunter fallen z.B. Flüssigkeiten,
Gase, Wachse, Dispersionen, Fette, Suspensionen, Schmelzen, pulverförmige Feststoffe usw.
Sofern das Medium in flüssiger
Form vorliegt, werden auch mehrphasige flüssige Systeme darunter verstanden.
In jedem Fall sind auch alle Mischungen der oben genannten Substanzen
eingeschlossen.
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Klassifizierung, Mittel zur: Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
umfasst optional mindestens ein Mittel zur Klassifizierung von mindestens
einem Baustein. In der mit dem Mittel zur Klassifizierung durchgeführten Klassifizierungsoperation
wird eine physische Klassifizierung (= Einordnung) der getesteten
Bausteine ent sprechend dem Ergebnis einer Bewertungsoperation vorgenommen.
In einer bevorzugten Ausführungsform stellt
die Klassifizierung damit eine bedingte Ausführung einer Transportoperation,
gekoppelt mit einer Bewertung, dar. Entsprechend der Erfüllung oder
Nichterfüllung
von Bedingungen, die aus dem Ergebnis der Bewertung in Form einer
logischen Schlussfolgerung abgeleitet worden sind, werden eine oder
mehrere gerichtete Transportfunktionen ausgeführt. Damit werden chemische
Eigenschaften, die in der Testoperation ermittelt und in der Bewertungsoperation
bewertet wurden, direkt in eine physische Klassifizierung umgesetzt.
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Die Anzahl möglicher Klassen, die mit dem
mindestens einen Mittel zur Klassifizierung gebildet werden kann,
ist nicht prinzipiell limitiert. Vorzugsweise werden die getesteten
Bausteine meist zwei Klassen physisch zugeordnet, in anderen bevorzugten
Ausführungsformen
ist jedoch auch die Bildung von drei oder mehr Klassen möglich. In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist es möglich,
die Bausteine räumlich
adressierbar zu klassifizieren, so dass auch im Nachhinein das Testergebnis
an einem einzelnen Baustein einem einzelnen Baustein anhand seiner
räumlich
adressierbaren Lage zugeordnet werden kann. Vorzugsweise erfolgt
diese räumlich
adressierbare Klassifikation so, dass die Bausteine nach mindestens
einer Testung in einem definierten Format, beispielsweise einem
Behälter
oder einer Mikrotiterplatte abgelegt werden. Dabei besteht prinzipiell
die Möglichkeit,
dass Bausteine einer gleichen Klasse in der gleichen bzw. äquivalenten
Arrayform abgelegt werden oder alle Bausteine in einer oder einer
dazu äquivalenten
Arrayform abgelegt werden und später beispielsweise
durch einen Picker (pick-and-place, Greifer) ein Ausschluss von
Bausteinen erfolgt, die einer bestimmten Klasse zugeordnet werden
können
(d. h. Umsortieren aus dem Array heraus).
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Das Mittel zur Klassifizierung im
Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst optional auch ein Mittel
zur Kodierung. Bezüglich
näherer
Einzelheiten einer möglichen
Kodierung von Bausteinen sei an dieser Stelle auf die
DE-A 101 17 274 verwiesen,
deren Inhalt diesbezüglich
voll umfänglich
in den Kontext der vorliegenden Anmeldung durch Bezugnahme mit aufgenommen
wird. Dabei wird die Klassifikation durch eine Kodierung der Bausteine
der Materialbibliothek durchgeführt.
In diesem Sinne sind Bewertung und Klassifikation zusammengefasst,
d.h. das Mittel zur Bewertung kann gleichzeitig als Mittel zur Kodierung
dienen. Wird die Klassifikations am Ende eines Testalgorithmus durchgeführt, so
erfolgt die Ablage der getesteten Bausteine in den dafür vorgesehenen
Klassen vorzugsweise in Mitteln zur Speicherung, die als Bevorratungsgefäße für einen
weiteren Test-Zyklus eingesetzt werden können, so dass die Bausteine
problemlos im weiteren integrierten Hochdurchsatz-Arbeitsablauf
verarbeitet werden können.
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Vorzugsweise ist das mindestens eine
Mittel zur Klassifizierung durch den Einsatz anderer erfindungsgemäßer Mittel
wie folgt realisiert, wobei die nachstehend genannten Mittel jeweils
noch mit einem Mittel zur Analyse und/oder einem Mittel zum Erfassen
und Auswerten von Daten gekoppelt sein können:
- (i) über ein
Mittel zur Zufuhr wird ein Baustein physikalisch, chemisch oder
physikochemisch verändert;
so kann beispielsweise einem Baustein ein fluoreszierendes oder
ein radioaktives Material zugeführt
werden und der Baustein dadurch physikalisch, chemisch oder physikalisch-chemisch
verändert
werden;
- (ii) mit Hilfe eines Mittels zum Transport wird ein Baustein
in ein Mittel zur Bevorratung oder eine andere Ablage/Vorlage einsortiert;
- (iii) mit Hilfe eines Mittels zum Erfassen und Auswerten von
Daten wird eine Korrelation hergestellt zwischen einer Eigenschaft
eines Bausteins sowie dessen (chemischer) Zusammensetzung. So kann
beispielsweise in einem ersten Testschritt auf eine Performance-Eigenschaft
gete stet werden und in einem zweiten Schritt die Zusammensetzung
des Bausteins per Analyse ermittelt werden. Diese klassifizierende Information
kann abgespeichert werden;
- (iv) beliebige Kombinationen von (i) bis (iii).
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Konditionierung: Die erfindungsgemäße Vorrichtung
umfasst optional die Möglichkeit
der Konditionierung von mindestens einem Baustein. Die Konditionierungsoperation
umfasst dabei die Behandlung einer definierten Menge oder Teilmenge
von Bausteinen einer Materialbibliothek unter definierten Bedingungen,
die durch den Parametersatz P beschrieben werden können. Der
Parametersatz kann physikalische, chemische, mechanische und/oder
biologische Parameter inklusive zeitlicher Abhängigkeiten sowie beliebige
Kombinationen davon umfassen. Handelt es sich bei den Bausteinen
um heterogene Katalysatoren, wird diese Konditionierung beispielsweise
unter Reaktionsbedingungen durchgeführt, um eine Formierung und/oder
Alterung und/oder Aktivierung der Materialien zu erreichen. Denkbar
sind außerdem
Wärmebehandlungen,
Oxidationen und/oder Reduzierungen der Katalysatoren, Alterungen
mit Schadgasen, Regenerationen. Möglich sind auch Bedingungen,
die denen einer Dampfbehandlung entsprechen sowie hydrothermale
Bedingungen und/oder Behandlungen mit elektromagnetischer Strahlung.
Bevorzugt wird eine solche Konditionierung unter Zuhilfenahme mindestens
eines Mittels zur Fluid-Zufuhr durchgeführt.
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Die Vorbehandlung oder auch Konditionierung
kann auch eine einstufige oder mehrstufige Kalzinierung der Katalysatorvorläufer unter
einer oder mehreren definierten Atmosphärenbedingungen umfassen. Prinzipiell
ist es auch möglich,
die Bausteine einer elektrischen, elektrochemischen oder optischen
Behandlung bzw. Anregung zu unterziehen. Außerdem sind beliebige Kombinationen
der oben angegebenen Parameter und Zustände möglich.
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In einer speziellen Ausführungsform
besteht die Konditionierung zudem darin, einen einzelnen Baustein
oder eine definierte Menge oder Teilmenge von Bausteinen in erfindungsgemäß kontinuierlicher
Art und Weise einem oder mehreren Stofftransportvorgängen bzw.
einem oder mehreren Stoffaustauschvorgängen zu unterziehen. Möglich sind
dabei Stofftransport- und Stoffaustauschvorgänge mit gasförmigen,
flüssigen
und festen Medien oder Mediengemischen, wie auch chemische Reaktionen
mit gasförmigen,
flüssigen
und festen Medien oder Mediengemischen.
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In einer speziellen Ausführungsform
besteht die Konditionierung darin, dass auf einzelnen oder mehreren
Bausteinen mindestens eine definierte Substanzmenge appliziert wird.
Dabei können
beispielsweise Syntheseverfahren wie die in der
DE-A 100 59 222 , in der
DE-A 100 42 871 und
in der
DE-A 100 59
890 beschriebenen zur Anwendung kommen. Solche auf die
Bausteine applizierten Substanzen und/oder Substanzgemische können durch
Einwirkung von chemischen, physikalischen und/oder physikalisch-chemischen
Parametern zur Reaktion gebracht werden, wodurch eine Konditionierung
der Bausteine erreicht wird.
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Vorzugsweise wird die Konditionierung
unter stationären
Bedingungen hinsichtlich der Konditionierungsparameter durchgeführt, damit
sich die Bausteine der Bibliothek für die sich zeitlich anschließende Operation
in einem stationären
Zustand befinden. In diesem Fall wird die Konditionierung beispielsweise
so durchgeführt,
dass die Bausteine einer Katalysatorbibliothek in ihrer Einheit
zur Aufnahme, d.h. typischerweise im Reaktionsraum, bei einer bestimmten
Temperatur und einem definierten Druck kontinuierlich mit Reaktionsgas einer
definierten Zusammensetzung (z. B. 1% Kohlenwasserstoff in Luft)
und einer definierten Menge überströmt werden.
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Möglich
sind aber auch zeitliche Änderungen
des Parametersatzes in der Konditionierung zur Realisierung eines
Konditionierungsprogramms. Dies ist beispiels weise in den Fällen sinnvoll,
in denen die Bausteine einer Katalysatorbibliothek vor dem Test
nach einer bestimmten, definierten Prozedur angefahren werden müssen, damit
eine optimale Katalysatorleistung erzielt werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Konditionierung an einer Teilmenge bestehend aus so vielen
Bausteinen durchgeführt,
wie sie nach Maßgabe
der Vorrichtung simultan in der Testoperation getestet werden können. Erlaubt
beispielsweise die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Testung von Bausteinen das simultane Testen von drei Bausteinen,
die sich jeweils in ihren Einheiten zur Aufnahme befinden, so ist
es sinnvoll ein weiteres "Dreierpack" an Bausteinen in
einem vorgeschalteten Schritt in jeweils ihren Einheiten zur Aufnahme
zu konditionieren, beispielsweise durch Überströmen mit Reaktionsgas. Werden
nun die drei getesteten Bausteine nach ihrer Testung weiter transportiert,
so können
die konditionierten Bausteine sofort an ihre Stelle treten, d.h.
das Verfahren läuft
kontinuierlich weiter.
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Kontinuierlich: Der Begriff "kontinuierlich" bedeutet im Rahmen
der vorliegenden Erfindung, dass eine ständige bzw. stetige Bewegung
von Bausteinen entweder zueinander oder miteinander oder zueinander
und miteinander innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung stattfindet.
Die Begriffsdefinition kann auch einen kurzen Halt der Bausteine,
vorzugsweise im Sekundenbereich, zur Durchführung von Operationen mit einschließen. Mögliche Betriebszustände können sein:
alle Bausteine immer stetig in Bewegung; alle Bausteine bevorzugt
zwischen zwei oder mehreren Schritten bzw. Operationen in stetiger
Bewegung und während
der Durchführung
einer oder mehrerer Operationen kurzzeitig im Stillstand; Kombinationen
derart, dass sowohl Bausteine während
der Durchführung
von einer oder mehreren Operationen in stetiger Bewegung sind, während einer
oder mehreren anderen Operationen jedoch ein kurzzeitiger Stillstand
der Bausteine in der operationsdurchführenden Vorrichtung vorliegt.
Unter einem kurzzeitigen Stillstand ist dabei zu verstehen, dass
ein Baustein über
einen vorzugsweise kurzen Zeitraum an einer festen geometrisch definierten
Position in nerhalb einer Vorrichtung oder Teilvorrichtung verweilt,
vorzugsweise genau so lange, bis die Durchführung einer bestimmten Operation,
beispielsweise die Ermittlung einer Performance-Eigenschaft des
Bausteines, abgeschlossen ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch in
dem Sinne „kontinuierlich" genannt werden,
dass in definierten zeitlichen Abständen jeweils mindestens ein
Baustein durch mindestens einen Eingang (inlet, Zufuhr) in die Vorrichtung
oder in eine Teilvorrichtung eingebracht und/oder durch den mindestens
einen Ausgang (outlet, Austrag) aus der Vorrichtung oder aus einer
Teilvorrichtung ausgetragen wird, wobei der definierte zeitliche
Abstand zwischen dem Ein- und/oder Austrag einer ersten Teilmenge
von Bausteinen und einer zweiten Teilmenge von Bausteinen sowie
zwischen der zweiten Teilmenge von Bausteinen und einer dritten
Teilmenge von Bausteinen gleich oder verschieden voneinander sein
kann. Zufuhr und Austrag können über dasselbe Mittel
zur Zufuhr, beispielsweise eine Öffnung,
erfolgen.
-
In jedem Fall erlaubt die erfindungsgemäße Vorrichtung
das Bewegen von mindestens einem Baustein relativ zu mindestens
einem anderen Baustein in dem Sinne, dass sich die Position des
einen Bausteins relativ zum anderen Baustein zumindest einmal während des
integrierten Verfahrens der Testung ändert. Diese räumliche
Bewegung definiert im Sinne der vorliegenden Erfindung gleichfalls
einen kontinuierlichen Ablauf des Verfahrens. Dadurch ist zumindest
prinzipiell die Zahl der zu testenden Bausteine nicht durch die
Ausgestaltung der Vorrichtung limitiert.
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Damit ist die erfindungsgemäße Vorrichtung,
wie bereits bei der Diskussion des Standes der Technik bemerkt,
fundamental verschieden von den bekannten Vorrichtungen zur Hochdurchsatz-Testung
von Materialien, da die Zahl der pro Testung einsetzbaren Bausteine
prinzipiell limitiert ist, beispielsweise durch die Zahl an Rohren
in Rohrbündelreaktoren
oder die Zahl an Aussparungen in einer Mikrotiterplatte oder die
Größe des Substrats
im Fall von auf ein Substrat abge schiedenen Materialbibliotheken.
Auch ist das zusätzliche
Ein- und/oder Ausspeisen von Bausteinen während der Testung in den Vorrichtungen
nach dem Stand der Technik nicht möglich.
-
Performance-Eigenschaften: Bei Performance-Eigenschaften
handelt es sich um messbare, bevorzugt katalytische, Eigenschaften
(wie z. B. katalytische Aktivität
und/oder Selektivität),
der Bausteine der Materialbibliothek, die innerhalb einer beispielsweise
automatisierten Testung (Analyse) mit geeigneten Sensoren erfasst
werden. Die Performance-Eigenschaften können beispielsweise solche
erster oder solche zweiter Ordnung sein: Unter Eigenschaften erster
Ordnung werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung weitestgehend diejenigen
Eigenschaftsausprägungen
verstanden, die mit Hilfe physikalischer Charakterisierungsmethoden gewonnen
werden, wie z.B. Röntgendiffraktion,
LEED-Strukturaufklärung,
EDX, Röntgenfluoreszenzanalyse; Röntgenphotoelektronen-Spektroskopie,
Auger-Spektroskopie. Beispiele für
Eigenschaften erster Ordnung sind: Atomabstand, Elementzusammensetzung,
etc.
-
Unter Eigenschaften zweiter Ordnung
werden diejenigen Eigenschaftsausprägungen verstanden, die mit
Hilfe physikochemischer Charakterisierungsmethoden, wie z.B. Stickstoff-Adsorption
(Oberflächendimensionen
(BET)); TPD (Bindungsstärken
von Absorbaten auf Oberflächen
oder selektive Chemisorption – Größen der
Oberflächen
aktiver Zentren) zugänglich
sind.
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Substratlos: Wie oben im Stand der
Technik aufgeführt,
müssen
Bausteine bei Verwendung der bekannten Vorrichtungen an festen Orten
(Substrate, Arrays) positioniert sein. Im Gegensatz dazu werden
erfindungsgemäß die Bausteine
substratlos durch das Verfahren geführt, wobei substratlos bedeutet, dass
keine Ortsgebundenheit der Bausteine existiert. Das bedeutet, dass
die Bausteine während
der Durchführung
des Verfahrens erfindungsgemäß kontinuierlich
ihre geometrische Lage relativ zur oder in der erfindungsgemäßen Vorrichtung ändern können und/oder
vorzugsweise auch eine geometrische Unabhängigkeit der Bausteine untereinander
besteht.
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Taktung: Das nicht feststehende Bauteil
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann rein prinzipiell stetig kontinuierlich bewegt werden, d.h.
ohne anzuhalten mit einer gleichförmigen Geschwindigkeit. In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das nicht feststehende Bauteil allerdings getaktet vorwärts bewegt,
d.h. in bestimmten Intervallen, in denen sich das Bauteil mit gleichförmiger Geschwindigkeit
fortbewegt, sowie in anderen bestimmten Intervallen, in denen das
Bauteil ruht. Bezüglich
der Dauer und der Abfolge dieser Intervalle bestehen überhaupt
keine Beschränkung.
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Testung: Die Testung im Sinne der
vorliegenden Erfindung umfasst zumindest: (i) die Durchführung einer
Reaktion bzw. die Exposition der mindestens zwei zu testenden Bausteine
auf Testbedingungen (Reaktionsbedingungen) oder (ii) die direkte
oder indirekte Analyse der Reaktion des oder der Bausteine auf diese Exposition
oder (iii) beides. Die Exposition kann dabei auf eine Substanz bezogen
sein, beispielsweise ein Fluid, welches eine Reaktion auslösen kann,
oder auf eine Art von Strahlung, insbesondere elektromagnetischer Natur,
wie sie im Zuge einer Analyse auftritt.
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Bei der Testung wird der zu testende
Baustein unter definierten Bedingungen getestet, welche durch einen
Parametersatz P, der für
verschiedene Bausteine gleich oder verschieden sein kann, beschrieben
werden können.
Der Parametersatz kann physikalische, chemische, mechanische und/oder
biologische Parameter inklusive zeitlicher Abhängigkeiten sowie beliebige
Kombinationen davon umfassen. Wird ein Test auf die katalytischen
Eigenschaften eines Bausteines durchgeführt, so wird der Baustein beispielsweise
definiert mit fluiden Reaktanden bei einer bestimmten Temperatur
bzw. bei einem bestimmten Druck und unter bestimmten Strömungsbedingungen
kontaktiert.
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In einer bevorzugten Ausführungsformn
der vorliegenden Erfindung befindet sich der zu testende Baustein
während
der Testung in einer definierten Position innerhalb der Vorrichtung
zur Durchführung
der Testoperation. Beispielsweise wird ein Baustein an eine definierte
Stelle innerhalb der Vorrichtung, vorzugsweise einen Mikroreaktionsraum,
gebracht und in dieser Position mit Fluiden kontaktiert.
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Dabei kann sich in einer besonders
bevorzugten Ausführungsform
der Reaktionsraum dadurch ergeben, dass der Baustein in seiner Einheit
zur Aufnahme so innerhalb der Vorrichtung positioniert wird, dass
er mit einem weiteren Bestandteil der Vorrichtung, beispielsweise
einem Mittel zur Zufuhr, welches im feststehenden Bauteil der Vorrichtung
integriert ist, in Kontakt ist. Vorzugsweise wird der Reaktionsraum
als Zusammensetzung verschiedener Hohlräume und/oder Teile der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gebildet. Dabei kann sich die Geometrie des Reaktionsraumes während der
Schritte bzw. Operationen verändern
oder konstant bleiben.
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Als Beispiel für die Bestimmung einer Performance-Eigenschaft
werden daraufhin durch eine Analyse die vom Reaktionsraum abfließenden Fluide
bzw. Reaktionsprodukte darauf überprüft, ob der
Baustein über eine
bestimmte katalytische Eigenschaft verfügt, beispielsweise die Fähigkeit,
einen Kohlenwasserstoff in Gegenwart von Luft oder Sauerstoff partiell
zu oxidieren.
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Im erfindungsgemäßen Reaktionsraum werden dabei
vorzugsweise dimensionslose Kennzahlen erzielt, wie sie in industrienahen
reaktionstechnischen Ausführun gen
relevant sind (Levenspiel, Octave: Chemical Reaction Engineering,
Third Edition, 1999, John Wiley & Sons,
Inc., p. 660 and 661,
DE-A
101 17 275 ). Der Reaktionsraum ist dabei vorzugsweise so
gestaltet, dass nur sehr geringe oder keine Totvolumina auftreten. Eine
Totvolumina-freie oder Totvolumina-arme geometrische Gestaltung
des Reaktionsraumes hat den Vorteil, dass dadurch sehr kurze Antwortzeiten
beim Test eines neuen Bausteines erzielt werden können. Zudem
können
längere
Spülzeiten
vermieden, sowie Zonen mit ungewünschter
Kondensat- oder Abrieb-Ablagerung reduziert werden.
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Direkt nach dem Test eines Bausteines
wird der gestestete Baustein in einer bevorzugten Ausführungsform
durch ein Mittel zum Transport übernommen
und an die vom Mittel zur Automatisierung als nächste vorgesehene Operation übergeben.
Gleichzeitig gelangt durch eine weitere Transportoperation der nächste Baustein
zur Testung. Dieser nächste
Baustein wird daraufhin sofort der Testung auf vorzugsweise eine
Performance-Eigenschaft unterzogen. Der Test kann dabei in einer
bevorzugten Ausführungsform
sofort beginnen, da sich der Baustein durch die vorherige Konditionierungsoperation
bereits in einem stationären
Zustand befindet.
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Der Baustein befindet sich dabei
in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform unter definierten,
stationären
Bedingungen. Dabei wird eine Analyse von Performance-Eigenschaften
des Bausteins durchgeführt, die
nach dem Fachmann bekannten Methoden erfolgen kann. Bevorzugt werden
Methoden eingesetzt, mit denen eine Analyse von Performance-Eigenschaften
innerhalb eines Zeitraumes von weniger als 10 min, noch bevorzugter
von weniger als 1 min, noch bevorzugter von weniger als 10 s und
noch bevorzugter von weniger als 1 s pro Baustein durchgeführt werden
kann. Entsprechend der Anordnung der Testoperation im Testalgorithmus
kann definiert werden, welche Performance-Eigenschaften getestet
und welche Informationstiefe dabei erzielt werden soll.
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Die Methoden zur Analyse von Performance-Eigenschaften
können
entsprechend ihrer Informationstiefe in „Boolesche Methoden" und Methoden mit
größerer Informationstiefe
eingeteilt werden. Boolesche Methoden liefern dabei beispielsweise
eine Ja/Nein-Information über
die Leistungsfähigkeit
eines Bausteines im Hinblick auf eine Performance-Eigenschaft, beispielsweise
die Aktivität
des Bausteines als Katalysator in einer heterogen katalysierten
Reaktion. Eine weitere mögliche
Boolesche Information ist die Anwesenheit eines bestimmten Produktmoleküls. Solche
Informationen können
beispielsweise mit Analysentechniken wie photoakustischer Spektroskopie,
IR-Transmission, IR-Emission, thermal deflection spectroscopy, Raman-Spektroskopie
oder optischen Indikatordetektionen bestimmt werden. In diesem Zusammenhang
wird insbesondere auch der diesbezügliche Inhalt der
DE-B 198 30 607 vollumfänglich per
Referenz in die vorliegende Anmeldung mit einbezogen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
können
Boolesche Analyse-Methoden kombiniert werden, um bessere Aussagen
hinsichtlich der untersuchten Performance-Eigenschaften zu gewinnen.
Beispielhaft sei die Kombination von photoakustischer Spektroskopie
und IR-Thermographie genannt. Durch Infrarot-Thermographie kann z. B. die Aktivität eines
Bausteines nachgewiesen werden, mit photoakustischer Spektroskopie
kann z. B. nachfolgend ein Maß für die Menge
des produzierten CO2 angegeben werden. Daraus
ableitend können aufgrund
von bestimmten Bewertungsregeln in der Bewertungsoperation entsprechende
Klassifizierungen vorgenommen werden. Höhere Informationstiefen wie
Abstufungen in der Aktivität
oder Selektivität
können beispielsweise
mit Methoden wie MS, GC, GC-MS und multidimensionaler Infrarot-Sensographie
erhalten werden.
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Transport, Mittel zum: Um in der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
eine Testung von Bausteinen zu ermöglichen, sind typischerweise
Transportoperationen, vermittelt durch ein Mittel zum Transport,
notwendig. Ein Mittel zum Transport dient zum Bewegen von einem
Baustein zwischen zwei räumlich
verschiedenen Positionen innerhalb der Vorrichtung. Dabei kann die
Bewegung in beliebiger Rich tung erfolgen sowie aus einer beliebigen
Summe von Teilbewegungen zusammengesetzt sein. Bevorzugte Teilbewegungen
sind Translation und Rotation. Im konkreten Fall des Rotierens eines
nicht feststehenden Bauteils in Relation zu einem feststehenden
Bauteil kann eine Abfolge von Bewegungen beispielsweise wie folgt
aussehen: Lösen
des feststehenden Bauteils von nicht feststehenden Bauteil, beispielsweise
durch Rücknahme
des pneumatischen Anpressdruckes oder durch eine Translationsbewegung;
Drehen (Rotation) des nicht feststehenden Bauteils; Anpressen des
feststehenden Bauteils an das nicht feststehende durch Translation,
beispielsweise vermittelt durch einen pneumatischen Mechanismus.
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Der Transport von einzelnen Bausteinen
der Materialbibliothek, einer Teilmenge oder der Gesamtmenge der
Bausteine der Materialbibliothek ist dabei möglich. Dabei kann der Transport
der Bausteine prinzipiell mit dem Fachmann bekannten Methoden, beispielsweise
mechanischer oder physikalischer Art, erfolgen. Vorzugsweise kommen
pneumatische Transportmethoden (Über-
oder Unterdruck anlegen), mechanisch bewegte Elemente, Transportfluide,
optische Zangen, Kraftfelder allgemein, Schallfelder, elektrostatische
Methoden, magnetische Methoden, Piezoelemente, Gravitation u. ä. sowie
Kombinationen vorstehender Methoden zum Einsatz. Von den mechanischen
Methoden werden Räder,
Kämme,
Fließbänder, Schnecken, „Drehtüren" (z. B. Flügelräder), Picker
(z. B. Pick-and-Place-Einrichtungen),
Zangen, Greifer, Dosier-Vorrichtungen, Loren, Schläuche u. ä., und/oder
Kombinationen davon, bevorzugt.
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung
sind auch solche Bestandteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung Mittel zum
Transport, die den Transport nur indirekt vermitteln, oder die mit
anderen Bestandteilen der Erfindung zum Zwecke des Bewegens eines
Bausteins zusammenwirken. So kann beispielsweise ein Mittel zum
Antrieb, wie ein Motor oder ein Federwerk, ein Mittel zum Transport
sein. Gleichsam kann ein Mittel zur Kraftübertragung, wie ein Zahnrad,
ein Riemen oder eine Welle, ein Mittel zum Transport sein. Vorzugsweise zeichnet
sich ein Mittel zum Transport dadurch aus, dass es (oder Teile davon)
sich, ebenso wie das nicht feststehende Bauteil, relativ zu einem
feststehenden Bezugspunkt außerhalb
der Vorrichtung im Raum bewegt.
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Vorzugsweise befinden sich die transportierten
Bausteine auf dem gesamten Transportweg in einem definierten, vorzugsweise
stationären,
weiter bevorzugt reaktionstechnisch stationären, Zustand. Dies kann vorzugsweise
dadurch gewährleistet
werden, dass der gesamte Transportweg definiert, auch abschnittsweise, mit
Fluiden zur Konditionierung und/oder Reaktion durchströmt, umströmt und/oder
angeströmt
wird, sich unter einem definierten Druck befindet sowie definiert,
auch abschnittsweise, temperiert wird. Durch diese Mittel wird gewährleistet,
dass sich die Bausteine beim Eintritt in die nächste Teilvorrichtung (bzw.
den nächsten
Teil der Vorrichtung) bereits in dem dort jeweils gewünschten
Zustand befinden. Dadurch wird beispielsweise eine instantane Testung
der Bausteine in der Testoperation möglich und man erreicht einen
stationären
Testzustand des Bausteines ohne Zeitverlust.
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In der Regel sind für die Beschleunigung
der Operation geringe Totvolumina vorteilhaft. Neben der Transportfunktion
kann wahlweise ein weiterer Betriebsmodus realisiert werden, der
die Spülung
und Reinigung des verwendeten Modules von ungewünschten Rückständen (Abrieb, Kondensate, verbleibende
Gasmenge, etc.) ermöglicht.
Der Transportweg kann geometrisch so gestaltet sein, das unerwünschte Rückstände wie
Abrieb und Kondensate an definierten Stellen im Transportsystem
anfallen und dort definiert gesammelt und abgeführt werden können.
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Zufuhr, Mittel zur: Das mindestens
eine Mittel zur Zufuhr, welches Bestandteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist, soll dazu dienen, im Prinzip jede Substanz und/oder jede Art
von Strahlung, die für
die Testung von Relevanz sein könnte,
der Einheit zur Aufnahme eines Bausteins zuzuführen. Zu den zugeführten Substanzen
zählen
insbesondere (i) Fluide, insbesondere solche zum Kondi tionieren,
Spülen
und/oder Testen sowie (ii) die Bausteine. Bei den Fluiden handelt
es sich beispielsweise um Reaktionsgase/flüssigkeiten, Konditioniergase/flüssigkeiten
oder Gase zum Trocknen bzw. Heizen etc. Die zugeführte Strahlung
ist insbesondere die Strahlung, die im Rahmen der jeweils eingesetzten
Analyse-Methode relevant ist. Dabei handelt es sich insbesondere
um elektromagnetische Strahlung, bevorzugt um IR-, sichtbare und
Röntgenstrahlung.
Magnetfelder sind gleichfalls bevorzugt.
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Ein Mittel zur Zufuhr kann gleichzeitig
als Mittel zur Abfuhr der genannten Substanzen bzw. Strahlung dienen.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung können beliebig viele Zufuhren
(feed, inlet) vorliegen, wobei eine beliebige Untermenge davon auch
dem Abführen
(discharge, outlet) dienen kann. Die Richtung der Zu- bzw. Abfuhr kann
sich beliebig oft und zu beliebigen Zeiten im selben Mittel zur
Zufuhr umkehren.
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Es ist weiter bevorzugt, dass die
Mittel zur Zufuhr aus Kanälen
mit polyeder- bzw.
kreisförmiger
Querschnittsfläche
bestehen, wobei sich die Querschnittsfläche über die Länge eines Kanals ändern kann,
z.B. konisch zulaufen, oder gleich bleiben kann. Bezüglich der
Ausgestaltung solcher Kanäle
sei an dieser Stelle auf die Anmeldung
DE-A 101 17 275 verwiesen,
deren hier relevanter Offenbarungsgehalt vollumfänglich mit einbezogen sein
soll. Es ist bevorzugt, dass die Mittel zur Zuführ zusammengesetzt sind, beispielsweise
aus Kanal und Membran oder Kanal und verschließbarem Deckel oder Kanal mit
Restriktion.
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Die Mittel zur Zufuhr können auch
als (passive) Drucksteuerungselemente fungieren, insbesondere als
Druckverminderer, bzw. bei Vorliegen einer Pluralität von miteinander
verbundenen Einheiten zur Aufnahme eines Bausteins, auch als Druck(gleich)verteiler.
In diesem Sinne können
die Kanäle
auch in ihrer Länge, ihrem
Verlauf und/oder ihrem Durchmesser so ausgestaltet sein, dass die
jeweils gewünschte
Druckeinstellung erreicht bzw. optimiert wird. So ist es beispielsweise
möglich,
und im Sinne der vorliegenden Erfindung auch bevorzugt, die Kanäle mit mäanderförmigem Verlauf
zu realisieren.
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Zumindest das feststehende Bauteil
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
muss über
ein Mittel zur Zufuhr verfügen.
Das nicht feststehende Bauteil kann, muss aber nicht, über ein
Mittel zur Zufuhr verfügen.
Das nicht feststehende Bauteil kann beispielsweise so ausgestaltet
sein, dass die dort eingelassene Einheit zur Aufnahme eines Bausteins
eine offene Seite besitzt, die durch Bewegen des Bauteils relativ
zum feststehenden Bauteil auf das in diesem Bauteil befindliche
Mittel zur Zufuhr, beispielsweise das polierte Ende eines in ein
Vollmaterial eingelassenen Kanals, trifft und so mit diesem abschließt, dass
das Vollmaterial einschließlich der
Kanalöffnung
die Einheit zur Aufnahme abdichtet und gleichzeitig einen Zugang
zur Einheit etabliert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
befindet sich (i) in der Einheit zur Aufnahme oder (ii) in einem Mittel
zur Zufuhr oder (iii) in einem Reaktionsraum oder in einer beliebigen
Kombination von (i) bis (iii) mindestens eines der folgenden Elemente:
Restriktor, Membran, Stutzen, Verschließeinheit.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung
werden in den Zeichnungen anhand der folgenden Figuren beispielhaft
näher erläutert. Die
teilweise in den Figuren angegebenen Details dürfen dabei nicht so verstanden werden,
dass dadurch die allgemeine Gültigkeit
der vorstehend offenbarten Ausführungsformen
in irgendeiner Weise eingeschränkt
würde.
Insbesondere sind die Figuren zum Teil (schematisch) vereinfacht,
mehrere Bauteile werden der Übersichtlichkeit
halber oft als ein Bauteil dargestellt, Hilfsmittel wie Heizungen,
Thermoelemente, Zuleitungen, Filter, Dichtungen etc. wurden oftmals
weggelassen, die Mittel zur Zufuhr sind in den schematischen Ansichten
vereinfacht dargestellt etc. Hierbei zeigen die Figuren im Einzelnen:
-
1 schematische
Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit Rotations-Single-Bead-Reaktor;
-
2(a) bis (g): Prinzipskizzen zur Verdeutlichung
der Geometrie des Reaktionsraumes um einen Baustein in der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
-
3 Prinzipskizze
des Reaktionsraumes mit Mitteln zur Zufuhr und Mitteln zur fluidischen
Abdichtung
-
4 schematische
Darstellung einer Teilvorrichtung zur Auswahl eines Bausteins aus
einer Menge von mindestens zwei Bausteinen;
-
5(a):
Gesamtansicht einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit senkrecht stehendem rotierbarem Körper (nicht feststehendes Bauteil)
sowie dem damit verbundenen feststehenden Bauteil (Seitenansicht);
(b): weitere Ausführungsform;
-
6 Detailansicht
(Schnitt) der Ausführungsform
aus 5;
-
7 Detailansicht
[7(a): radialer Teilschnitt, 7(b), (c): Schnitt] des nicht feststehenden
Bauteils aus 5 (hier
eine rotierende, senkrecht stehende Scheibe mit Vertiefungen als
Einheiten zur Aufnahme);
-
8(a) Gesamtansicht
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit horizontal liegendem rotierbarem Körper (nicht feststehendes Bauteil)
sowie dem damit verbundenen feststehenden Bauteil (Seitenansicht);
(b) Detail der Einheit zur
Aufnahme eines Bausteins (vertikale Überströmung des Bausteins);
-
9 weitere
Gesamtansicht einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit horizontal liegendem rotierbarem Körper (nicht festste hendes Bauteil)
sowie dem damit verbundenen feststehenden Bauteil (Seitenansicht)
-
10(a) Gesamtansicht
einer weiteren Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit horizontal liegendem rotierbarem Körper (nicht feststehendes Bauteil)
sowie dem damit verbundenen feststehenden Bauteil (Seitenansicht)
mit modifizierten Einheiten zur Aufnahme der Bausteine sowie Mitteln
zur Zufuhr (Seitenansicht); (b) dreidimensionale Darstellung der
Ausführungsform
von 10a mit zusätzlicher Schnittdarstellung;
(c) dreidimensionale Darstellung der Ausführungsform von 10a in Explosionsdarstellung.
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11 Detailansicht
(Draufsicht) des oberen, feststehenden Bauteils aus 10 (hier: horizontal liegende Scheibe
mit Mitteln zur Zufuhr sowie für
Befestigungsmittel und für
Mittel zur Kontrolle von Parametern P wie Thermoelemente oder Heizkerze);
-
12 Detailansicht
eines Teils des nicht-feststehenden Bauteils aus 10:
(a) Draufsicht
der horizontal überströmten Einheit
zur Aufnahme eines Bausteins mit Mitteln zur Zufuhr;
(b) beispielhafte Anordnung
von acht Einheiten zur Aufnahme von Bausteinen auf einem rotierbaren
Körper (Draufsicht);
(c) Detailansicht (Draufsicht)
einer weiteren Ausführungsform
eines horizontal liegenden rotierbaren Körpers mit Mitteln zur Zufuhr
und einer speziellen Ausführungsform
der Einheit zur Aufnahme (Stutzen)
(d) Detailansicht der in 12c dargestellten speziellen
Ausführungsform
der Einheit zur Aufnahme (Stutzen) und Mitteln zur Zufuhr
-
13 schematische
Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
in welcher das nicht feststehende Bauteil eine linear verschiebbare
Schiene ist (Seitenansicht);
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14(a) bis (h): schematische Darstellung
möglicher
Ausführungsformen
der Bausteine;
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15(a) schematische
Darstellung der Anordnung eines befüllten Behälters als Baustein in einem Reaktionsraum;
(b) schematische Darstellung
der Zufuhr von befüllten
Behältern
als Bausteine in eine Einheit zur Aufnahme;
(c) schematische Darstellung einer weiteren
Ausführungsform
für die
Aufnahme eines Behälters
als Baustein in einem Reaktionsraum (hier zusammengesetzt aus Einheit
zur Aufnahme des nicht feststehenden Bauteils sowie Mittel zur Zufuhr
des feststehenden Bauteils);
-
16 schematische
Darstellung einer als verschiebbare Schiene angeordneten erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Herstellung und/oder Konditionierung von Bausteinen (Seitenansicht);
-
17 schematische
Darstellung einer als verschiebbare Schiene angeordneten besonderen
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Testung von flüssigen
Ansätzen.
-
1 zeigt
schematisch eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in der „Rotations-Single-Bead-Reaktor"-Konfiguration (32),
bestehend aus den Bauteilen 30 und 31. Dabei werden
die Bausteine 36 einer Materialbibliothek in einem Mittel
zur Bevorratung 42 aufbewahrt und bereits in diesem Mittel zur
Bevorratung 42 definiert, beispielsweise von unten nach
oben, mit einem Fluidgemisch (definierte Zusammensetzung von Feed 1,
Feed 2 und Feed 3) überströmt, d.h. konditioniert. Das
Mittel zur Bevorratung 42 wird dabei ebenso wie die Fluidzuleitung
definiert temperiert. Der erfindungsgemäße Hochdurchsatz-Test findet
in einem Rotations-Single-Bead-Reaktor 32 statt, der sich
unter dem Mittel zur Bevorratung 42 befindet.
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Ein kreisförmiger rotierbarer Körper ist
als nicht feststehendes Bauteil 30 der Vorrichtung im Sinne
der Erfindung realisiert; und zwar hier als Scheibe. Das nicht feststehende
Bauteil 30 ist über
ein Lager (hier nicht gezeigt) mit dem feststehenden Bauteil 31 verbunden.
Durch Rotieren des nicht feststehenden Bauteils 30 des Reaktors 32 gelangt
bei jeder Taktung genau ein Baustein 36 in die dafür vorgesehene
Einheit zur Aufnahme (Position A) des rotierbaren Körpers (die
Einheit zur Aufnahme ist in dieser Figur nicht gezeigt, siehe aber 2 und folgende). Die genaue
Ausgestaltung des rotierbaren Körpers
sowie der Einheiten zur Aufnahme wird anhand der folgenden Figuren
näher erläutert.
-
Durch getaktetes Drehen des rotierbaren
Körpers 30 durch
ein Mittel zum Antrieb 26 (hier ein Motor M) gelangen die
Bausteine 36 nacheinander in Positionen, in denen eine
weitere Konditionierungsoperation durchgeführt werden kann, diesmal mit
einem Fluidgemisch, welches sich aus Feed 4, Feed 5 und
Feed 6 zusammensetzt. In einer weiteren Position E des
rotierbaren Körpers 30 (in
der Zeichnung unten am rotierbaren Körper angedeutet) wird danach
die Testung durchgeführt,
wobei der zu testende Baustein 36 mit dem gleichen Fluidgemisch
wie in der vorangegangenen Konditionierung überströmt wird. Das vom Baustein 36 abströmende Fluid
an der Testposition wird vollständig
oder zu einem Teil zu einem Mittel zur Analyse 81 geleitet, welches
eine Analyse auf Performance-Eigenschaften,
beispielsweise die Ermittlung der katalytischen Aktivität und/oder
der katalytischen Selektivität,
vornimmt.
-
Zum Einstellen eines geeigneten Parametersatzes
P für die
Testung kann der Reaktor 32 beispielsweise über Mittel
zum Einstellen des Parametersatzes 27, hier einer Heizung,
temperiert werden. Des weiteren ist die Einstellung eines gewünschten
Druckes möglich
(in 1 nicht dargestellt).
Die durch das Mittel zur Analyse 81 ermittelten Messwerte
für einen
Baustein werden elektronisch an ein Mittel zur Steuerung und/oder Regelung
weitergeleitet, typischerweise einen Computer (in 1 ebenfalls nicht dargestellt). In besagtem Mittel
wird mittels geeigneter Computerprogrammmittel bevorzugt eine Bewertung
der Messwerte im Vergleich zu einem oder mehreren Schwellenwerten
durchgeführt.
Als Folge ergibt sich typischerweise, welcher der drei Klassen C1,
C2 oder C3 der Baustein 36 zugeordnet werden soll.
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Die oben genannte Klassifizierung
wird bevorzugt pneumatisch mittels der Fluide 1, 2 und 3 umgesetzt.
Handelt es sich beispielsweise um einen Baustein 36, welcher
der Klasse 3 zugeordnet werden soll, so wird mittels der
Schaltung eines Magnetventils 83 ein Druckstoß mit Fluid 3 (Druckimpuls)
auf die entsprechende Einheit zur Aufnahme des rotierbaren Körpers ausgeübt, sobald
sich der Baustein 36 entsprechend der getakteten Verdrehung
des rotierbaren Körpers 30 an
der entsprechenden Position befindet. Dieser Vorgang wird vorzugsweise
elektronisch gesteuert/geregelt durchgeführt. Analog erfolgt die Zuordnung
eines Bausteins 36 zur Klasse 2, wobei der pneumatische
Druckstoß mit
Fluid 2, wiederum geschaltet durch ein Magnetventil 83, ausgelöst wird.
Alle noch verbliebenen Bausteine 36 werden dann durch Fluid 1 ausgetragen
und der Klasse 1 zugeordnet. Die Zuführungen der Fluide zur Klassifizierung
können
ebenfalls temperiert werden, um eine ungewollte thermische Beeinflussung
des Reaktors 32 durch die Fluide zu vermeiden. Der Abstrom
der nicht benötigten
Fluide erfolgt geregelt über
den Abstrom 28.
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2 zeigt
schematisch, wie sich ein Baustein 36 in einer Einheit
zur Aufnahme 20 anordnet, wobei die Einheit zur Aufnahme
in diesem Fall Bestandteil des nicht feststehenden Bauteils 30 ist.
Der Reaktionsraum wird dabei im Zusammenspiel mit einem Teil des
feststehenden Bauteils 31 gebildet.
-
2 a
zeigt eine einfache Einheit zur Aufnahme eines Bausteines, in welcher
sich ein Baustein 36 befindet. Die Einheit zur Aufnahme 20 wird
gebildet aus einer Kavität,
welche sich im nicht feststehenden Bauteil 30 befindet
und beispielsweise eine zylindrische oder quaderförmige Geometrie
haben kann. Zusätzlich
ist die Einheit zur Aufnahe mit je einem Mittel zur Zufuhr 25 im
feststehenden und einem Mittel zur Zufuhr 25' im nicht feststehenden Bauteil
verbunden.
-
Dabei sind die Bauteile so gestaltet,
dass die Kavität
im nicht feststehenden Bauteil durch das fest stehende Bauteil verschlossen
wird, wobei jedoch der Zugang zur Kavität durch das Mittel zur Zufuhr
(bzw. die Mittel zur Zufuhr) erhalten bleibt. Insgesamt ergibt sich
aus dieser Einheit ein Reaktionsraum. Der zu behandelnde Baustein
ist damit in dieser Position in der Kavität eingeschlossen, kann aber
durch die dargestellten Mittel zur Zufuhr 25 und/oder 25' beispielsweise
mit Fluiden überströmt werden.
-
2b zeigt
beispielhaft die sich bildende Geometrie des Reaktionsraumes, die
sich ergibt, wenn das nicht feststehende Bauteil 30 bewegt
und der Baustein 36 damit zu einer anderen Position transportiert
wird. An dieser neuen Position ist im Unterschied zu 2a die lokale Geometrie
des Reaktionsraumes anders gestaltet. Das feststehende Bauteil 31 verfügt hier
ebenso wie das nicht feststehende Bauteil mit seiner Einheit zur
Aufnahme über
eine Kavität,
so dass sich ein größerer Reaktionsraum
als in 2a bildet. Damit
wird beispielweise eine homogenere, reaktionstechnisch günstigere Überströmung des
Bausteines 36 erzielt. Die Form der den Baustein umgebenden
geschlossenen Geometrie hat sich damit durch die angesprochene Bewegung
des nicht feststehenden Bauteils verändert, um eine andere Behandlung
des Bausteines zu ermöglichen.
Zusätzlich
ist es möglich,
dass die nähere
Umgebung des Bausteins bzw. der Kavität über Mittel zur Regelung und
Messung von Parametern verfügt,
also beispielsweise über
Mittel zur Temperierung und entsprechende Mittel zur Temperaturmessung,
beispielsweise ein in den Reaktionsraum hineinragendes Thermoelement 27.
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Die sich bildende Geometrie des Reaktionsraumes
um den Baustein nach einer weiteren Bewegung des nicht feststehenden
Bauteils ist in 2c dargestellt.
Hier verfügt
das feststehende Bauteil 31 nun über ein im Querschnitt deutlich
vergrößertes Mittel
zur Zufuhr 25, welches es erlaubt, den in der Kavität des nicht feststehenden
Bauteils befindlichen Baustein gegebenenfalls aus dieser Kavität auszutragen
oder gegebenenfalls auch einzutragen.
-
In 2d ist
beispielhaft eine Ausführungsform
dargestellt, bei der sich der Baustein 36 in einer zum feststehenden
Bauteil hin geschlossenen Kavität
befindet. Diese Situation könnte
beispielsweise während
des Zeitintervalles auftreten, während
dessen der Baustein in seiner Einheit zur Aufnahme 20 im
nicht feststehenden Bauteil 30 relativ zum feststehenden
Bauteil 31 bewegt wird.
-
In 2e ist
beispielhaft eine Ausführungsform
dargestellt, in welcher die Mittel zur Zufuhr im feststehenden Teil
als Porenmembran 25'' mit geraden,
durchgehenden Poren ausgeprägt
sind. Diese Membran wirkt dabei beispielsweise als Drossel zur Regulierung
der Fluidströmung
durch die Poren der Membran. Zudem kann mit Hilfe der Membran ein
ungewollter Eintrag von Feststoff-Partikeln in die Kavität vermieden
werden.
-
In 2f ist
schließlich
beispielhaft eine Ausführungsform
dargestellt, bei der sich zwischen dem feststehenden und dem nicht
feststehenden Bauteil eine Kavität
ergibt, die mit zwei Mitteln zur Zufuhr ausgestattet ist, wodurch
eine kontinuierliche Überströmung des
Bausteines mit beispielsweise Reaktionsgas erreicht wird. Zusätzlich verfügt die Kavität in dieser
speziellen Ausführungsform über ein
IR-transparentes Fenster, durch welches beispielsweise mittels einer
IR-Kamera, d.h. einem Mittel zur Analyse 81, die Reaktion
des Bausteines auf die Exposition mit Reaktionsgasen online verfolgt
werden kann.
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In 2g ist
schließlich
eine vereinfachte Geometrie des nicht feststehenden und des feststehenden Bauteiles
zur Realisierung der in 2a–2f beschriebenen
Geometrien dargestellt, ohne dass diese Anordnung tatsächlich in
dieser Form und Anordnung realisiert werden müsste. Die Darstellung dient
lediglich zur Illustration des Begriffes "veränderliche
Geometrie" wie er
im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet wird.
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Aus den Beispielen wie sie in den 2a–2f illustriert sind,
wird deutlich, dass sich durch eine relative Bewegung zwischen dem
nicht feststehenden und dem feststehenden Bauteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
entsprechend angepasste Geometrien und damit Funktionsweisen der
lokalen Ausbildung des Raumes um einen Baustein realisieren lassen.
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3 zeigt
einen zwischen feststehendem Bauteil 31 und nicht feststehendem
Bauteil 30 ausgeprägten
Reaktionsraum, der in einer speziellen Ausfühungsform vorliegt. Der Baustein 36 liegt
dabei punktförmig auf
einem beispielsweise pyramidal ausgeführtem Stutzen der Einheit zur
Aufnahme 20 auf, so dass eine Abströmung des Fluids von oben nach
unten nicht durch eine Verstopfung des Mittels zur Zuführ durch
den Baustein behindert werden kann. Zudem wird der Baustein dadurch
zentrisch im Reaktionsraum fixiert und eine allseitig gleichmäßige Umströmung erreicht.
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Weiterhin verfügt das feststehende Bauteil
im Bereich des Mittels zur Zufuhr 25 über eine Einengung des Zufuhrkanals 25'' (Restriktion). Diese Einengung
des Strömungsquerschnittes
auf einer bestimmten Strömungslänge führt bei
Durchströmung
des Kanals mit Fluiden zu einem Druckverlust, der deutlich größer als der
Druckverlust auf dem sonstigen Strömungsweg ist. Durch diesen
gezielt eingestellten Druckverlust kann eine Gleichverteilung zwischen
verschiedenen Reaktionsräumen
bei der simultanen Anströmung
erzielt werden. Diese Einengung des Zufuhrkanals befindet sich vorzugsweise
stromaufwärts
des Bausteines, d.h. das Mittel zur Zufuhr welches als Zuleitung
fungiert ist in dieser Konfiguration die 25'. Zu den Strömungsverhältnissen ist darüber hinaus
anzumerken, dass die Vorrichtung vorzugsweise so gestaltet und betrieben
wird, dass der Druckverlust bei einer potentiellen Durchströmung des
Spaltes zwischen dem feststehenden und dem nicht feststehenden Bauteil
so hoch ist, dass der Großteil
des Fluids den Weg durch die erfindungsgemäßen Mittel zur Zufuhr findet.
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Des weiteren befindet sich zwischen
feststehendem und nicht feststehendem Bauteil ein Mittel zur fluidischen
Abdichtung 29, in diesem Fall ein O-Ring. Dies hat zum
Ziel, eine Querströmung
von Fluiden im eventuell auftretenden Spalt zwischen feststehendem
und nicht feststehendem Bauteil zu vermeiden oder stark zu reduzieren.
Dem Fachmann ist klar, dass dabei Dichtmittel zum Einsatz kommen,
die entsprechend thermisch und mechanisch stabil sowie weitestgehend
abriebfest sind. Zur Einlage der Dichtmittel sind in feststehendes und
nicht feststehendes Bauteil unter Umständen Kavitäten oder Kanäle eingebracht,
die beispielsweise radial um eine zu dichtende Stelle oder auch
konzentrisch etc. verlaufen.
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4 zeigt
eine Ausführungsform
für ein
Mittel zur Auswahl von mindestens einem Baustein aus einer Menge
von mindestens zwei Bausteinen. Die Bausteine, aus denen ausgewählt werden
soll, befinden sich im Mittel zu Bevorratung 42, hier einer
konisch zulaufenden Vorlage. Dieses Mittel zur Bevorratung verfügt über einen
Ablauf (hier nicht gezeigt), über
welchen Bausteine in ein geeignetes Mittel zur Aufnahme fallen können. In
der in 4 gezeigten Position
der beweglichen Schiene 30 ist der Ablauf aus dem Mittel
zur Bevorratung von der Schiene versperrt und ein Austreten von
Bausteinen aus dem Mittel zur Bevorratung unmöglich gemacht. Durch ein Mittel
zum Antrieb 26 kann die Schiene entlang einer Achse so
bewegt werden, dass die Einheit zur Aufnahme 20, die sich
auf der Schiene 30 befindet, mit dem Auslauf des Mittels
zur Bevorratung ausgerichtet ist, so dass ein Baustein, bzw. je
nach Größe der Einheit
zur Aufnahme 20 auch mehrere Bausteine, in die Einheit
zur Aufnahme fällt
bzw. fallen. Das Mittel zum Antrieb kann ein Motor sein, der die
Schiene vor- und zurückbewegt,
oder aber beispielsweise ein pneumatischer Antrieb, wie es hier
der Fall ist.
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Nach der Aufnahme des Bausteins (bzw.
der Bausteine) wird die Schiene 30 über das Mittel zum Antrieb 26 in
eine Position gefahren, in welcher die Einheit zur Aufnahme 20 mit
einem Mittel zur Zufuhr 25, hier einer Kapillare, die mindestens
so groß ist,
dass sie einen Baustein aufnehmen kann, ausgerichtet ist, sowie mit
einem weiteren Mittel zur Zufuhr 25', welches der Zufuhr von Druckluft
dient. Diese Konfiguration ist in der 4 gezeigt.
Durch Anlegen einer Druckdiffe renz (hier: Anlegen eines Druckstoßes) über die
Zufuhr 25' kann nun
der Baustein aus der Einheit zur Aufnahme 20 in die Kapillare 25 überführt und über diese
Kapillare in die Einheit zur Aufnahme der eigentlichen Vorrichtung
zur kontinuierlichen Testung eingebracht werden. Mit Hilfe eines
Sensors in oder an der Kapillare, beispielsweise einer Lichtschranke,
kann festgestellt werden, ob durch die repetierende Bewegung der
Schiene 30 tatsächlich
ein Baustein (oder gegebenenfalls mehrere) ausgewählt wurde
bzw. wurden.
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5: 5a zeigt die Gesamtansicht
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit
einem senkrecht stehendem rotierbarem Körper 30, der das nicht
feststehende Bauteil im Sinne der vorliegenden Erfindung repräsentiert,
und im vorliegenden Fall als Scheibe realisiert ist. Diese rotierbare
Scheibe 30 ist eingebunden in das feststehende Bauteil 31,
welches die rotierbare Scheibe so umschließt, dass die Mittel zur Zufuhr 25 und 25' des feststehenden
Bauteils 31 jeweils mit den entsprechenden Mitteln zur
Zufuhr bzw. Einheiten zur Aufnahme (hier: Öffnungen) der rotierbaren Scheibe 30 ausgerichtet
sind. So dient beispielsweise in der vorliegenden Konfiguration
das Mittel zur Zufuhr 25 der Zufuhr von Konditionier- oder
Testgas. Das Mittel zur Zufuhr 25 des feststehenden Bauteil
ist dabei mit dem Mittel zur Zufuhr 25'' der
rotierbaren Scheibe ausgerichtet. Beim Mittel zur Zufuhr 25'' handelt es sich um einen in der
Ebene der Scheibe liegenden Kanal, der mäanderartig ausgeprägt ist (vergleiche
hierzu den Schnitt in der Ebene der rotierbaren Scheibe aus 6). Diese Ausprägung des
Kanals in Form von Mäandern
dient dazu, einen möglicht
langen Gasweg zu erzeugen, d.h. einen möglichst definierten Druckverlust
zur Fluid-Gleichverteilung
zu erzeugen.
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Am Ende des Mittels zur Zufuhr 25" der rotierbaren
Scheibe 30 befindet sich eine Einheit zur Aufnahme 20,
die den Baustein enthält
(Baustein hier nicht gezeigt). Dieser Baustein kann beispielsweise
in einer vorhergehenden Operation über das in 3 gezeigte Mittel zur Auswahl der Einheit
zur Aufnahme zugeführt worden
sein. Diese Einheit zur Aufnahme 20, die am Ende des Mittels
zu Zufuhr 25'' steht, ist
ihrerseits wieder mit dem Mittel zur Zufuhr 25' des feststehenden
Bauteils 31 ausgerichtet, so dass das den Baustein umströmende Gas über das
Mittel zur Zufuhr 25' abgeführt werden
kann. Nach der Operation, die mit der Einheit zur Aufnahme 20 in
dieser Position der rotierbaren Scheibe 30 durchgeführt worden
ist, kann die rotierbare Scheibe mit dem Baustein in der Einheit
zur Aufnahme 20 weiterbewegt werden, beispielsweise so,
dass sich die Einheit zur Aufnahme in der benachbarten Position
befindet (siehe hierzu auch 6).
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5b zeigt
eine weiter abgewandelte Ausführungsform,
nach welcher ein Kanal als Mittel zur Bevorratung 42 ausgebildet
ist, der die Bausteine 36 speichert. Diese Bausteine fallen
entlang der Vorzugsrichtung der Gravitation, evtl. unterstützt durch
Anlegen einer Druckdifferenz verbunden mit einer Fluidströmung, in
die Einheit zur Aufnahme der rotierbaren Scheibe (siehe 5a).
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6 zeigt
eine Detailansicht (Schnitt entlang der Mittelachse der rotierbaren
Scheibe) der Ausführungsform
aus 5. Dabei verfügt das feststehende
Bauteil 31 über
eine Pluralität
von Mitteln zur Zufuhr 25, wobei ein Mittel zur Zufuhr,
wie in 5b gezeigt, als
Mittel zur Bevorratung fungiert. Die genaue Zahl an Mitteln zur
Zufuhr hängt
u.a. von der Zahl an Einheiten zur Aufnahme und/oder Mitteln zur
Zufuhr an, wie sie im nicht feststehenden Bauteil 30 vorliegen.
Die Aussparung für
das nicht feststehende Bauteil enthält die rotierbare Scheibe 30.
Die Mittel zur Zufuhr 25 des feststehenden Bauteils 31 sind
so angeordnet, dass sie mit den entsprechenden Mitteln zur Zufuhr
und/oder Einheiten zur Aufnahme 25'' bzw. 20 des
nicht feststehenden Bauteils 30 ausgerichtet werden können (beispielsweise
durch Rotieren). Die Bohrung 24 soll die Position eines Mittels
zur Befestigung andeuten, hier einer Schraube, die beispielsweise
zwei Komponenten des feststehenden Bauteils bzw. des nicht feststehenden
Bauteils jeweils miteinander verbindet (beispielsweise das nicht feststehende
Bauteil und ein Mittel zum Antrieb), bevorzugt im Zusammenwirken
mit weiteren Schrauben und/oder weiteren Mitteln zur Befestigung.
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Der Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann anhand der 6 beispielhaft
erläutert
werden. In einem typischen Experiment werden die Bauteile 30 und 31 sowie
die entsprechenden Fluidzuführungen und
Fluide auf die entsprechend gewünschten
Parameter, beispielsweise Temperatur, eingestellt (durch Mittel zur
Einstellung von Parametern, im Bild nicht dargestellt). Durch Rotation
des Bauteils 30 wird an Position A ein Baustein in die
entsprechende Einheit zur Aufnahme 20 aufgenommen und zu
Position B transportiert. Das nicht feststehende Bauteil 30 wird
dabei mit einer konstanten Taktzeit von beispielsweise 20 s kontinuierlich weiterbewegt,
so dass der Baustein die Positionen B bis F durchläuft, wobei
diese Positionen durch entsprechend eingekoppelte Mittel zur Zufuhr
aus dem feststehenden Bauteil 31 über die mäanderförmigen Kanäle 25'' mit
Inertgas, beispielsweise N2, überströmt werden.
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Mit Ablauf des nächsten Taktes gelangt der Baustein
zu Position G, wo er nun auf analoge Weise mit Reaktivgas überströmt wird.
Das vom Baustein abströmende
Gas wird über
das Mittel zur Zufuhr 25' zum
Analysengerät
(nicht dargestellt) geleitet und dort eine Analyse der Reaktionsprodukte
mit hoher Zeitauflösung durchgeführt. Innerhalb
der 20 s Taktzeit werden dabei die Produkte analysiert und beispielsweise
entsprechende Deaktivierungsvorgänge
untersucht, wie sie beispielsweise bei ausgewählten petrochemischen Prozessen
innerhalb sehr kurzer Zeiträume
auftreten. Entsprechend der ermittelten Performance-Eigenschaften des
Bausteins wird er an den folgenden Positionen H bis J drei verschiedenen
Leistungsklassen zugeordnet. Dabei ist klar, dass sich in jeder
der Einheiten zur Aufnahme an den Positionen A bis G zu jeder Zeit
jeweils ein Baustein befindet, d. h. zu jedem Takt an Position A
ein neuer Baustein aufgenommen wird.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß 6 kann auch bei einer nicht
konstanten Taktzeit eingesetzt werden. Beispielsweise wäre es denkbar,
wenn die Positionen B bis D innerhalb dreier kurzer Takte, beispielsweise
jeweils 1 s, mit drei verschiedenen Bausteinen ausgehend von Position
A gefüllt
werden. Danach folgt ein längerer
Takt von beispielsweise 30 s, in denen die Bausteine mit Reaktivgas überströmt werden
und einen konstanten Betriebspunkt erreichen. Anschließend folgen
wiederum drei kurze 1-s-Takte, um die Bausteine an die Positionen
E bis G zu transportieren. An diesen Positionen werden die Bausteine
bei einer Taktzeit von 30 s weiterhin mit Reaktivgas überströmt und alle
drei abströmenden
Gasmischungen getrennt zu einem Analysengerät zur parallelen Analyse oder
auch drei getrennten Analysengeräten
geführt.
So werden die Performance-Eigenschaften
aller drei Bausteine parallel analysiert. Danach folgen wiederum
drei kurze Takte, um die Bausteine den verschiedenen Klassen, wie
oben beschrieben, zuzuordnen.
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7 zeigt
eine Detailansicht des nicht feststehenden Bauteils 30 aus 5. Dabei ist 7a ein Schnitt durch die
Scheibe (Seitenansicht) und 7b die
korrespondierende Draufsicht in Richtung A, während 7c die Draufsicht in Richtung von B repräsentiert.
Insgesamt ist das nicht feststehende Bauteil 30, wie bereits
bezüglich 5 erwähnt, als rotierbare Scheibe
realisiert. Diese Scheibe verfügt
auf ihrer radialen Außenfläche über Einheiten
zur Aufnahme 20, die mit einem Mittel zur Zufuhr 25'' verbunden sind und einen Baustein 36 aufnehmen
können.
Bei diesem Mittel zur Zufuhr handelt es sich, wie gleichfalls bereits
bei 5 diskutiert, um
mäanderförmige Kanäle, deren
Lage innerhalb der Scheibe in der vorliegenden Figur gut zu erkennen
ist. Für
die feinmechanische oder mikromechanische Herstellung der Kanäle ist es
vorteilhaft, die rotierbare Scheibe 30 aus zwei Halbteilen
zu fertigen, wobei die Kanäle
in jede Scheibe halbtief eingebracht werden und anschließend die
beiden Halbteile verbunden, beispielsweise gebondet, werden, so
dass aus den offenen Kanälen
ein geschlossener Kanal wird.
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Die besagten Kanäle führen zu einem weiteren Mittel
zur Zufuhr 25, welche beispielsweise in der 7c zu sehen sind und dort
aus der Zeichenebene heraus führen.
Diese Mittel zur Zufuhr werden mit dem entsprechenden Mittel zur
Zufuhr des feststehenden Bauteils ausgerichtet, unter Umständen über weitere
ver bindende Teile, wie beispielsweise in 5 gezeigt. Schließlich ist in 7 noch die Anwesenheit von Mitteln zur
Befestigung 24 gezeigt, um die Möglichkeit der Verbindung dieses
rotierbaren Bauteils an ein Mittel zum Antrieb, beispielsweise einen
Motor mit einer Welle, anzudeuten.
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8: 8a zeigt die Gesamtansicht
(Seitenansicht) einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einem horizontal liegendem rotierbarem Körper (Scheibe), wobei dieser
Körper
ein nicht feststehendes Bauteil 30 im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist. Dabei rotieren sowohl die Scheibe als auch die damit
verbundene Welle. Die Welle ist über
ein Mittel zur Befestigung 24', hier ein Kugellager, mit dem
feststehenden Bauteil 31 verbunden. Wie aus der Abbildung
ersichtlich ist, besteht das feststehende Bauteil 31 selbst
wieder aus mehreren miteinander verbundenen Komponenten, insbesondere
der Deckplatte mit den Mitteln zur Zufuhr 25 und 25'. An dieser
Deckplatte befindet sich ein weiteres Mittel zur Befestigung 24,
in diesem Fall eine Anpressfeder, die bewirkt, dass feststehendes
und nicht feststehendes Bauteil dicht und reproduzierbar, aber doch
mechanisch beweglich, miteinander verbunden sind.
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Weiterhin befindet sich in der Deckplatte
des feststehenden Bauteils noch ein Mittel zur Bevorratung 42,
welches zur Zufuhr von Bausteinen dienen kann, wenn die nicht feststehende
Scheibe 30 in die entsprechende Position gedreht wird,
so dass Einheit zur Aufnahme 20, siehe 8b, und Mittel zur Bevorratung 42 mit
Mittel zur Zufuhr 25 so aufgereiht sind, dass der Baustein
in die Einheit zur Aufnahme 20 fallen kann. Der Vorteil
der hier beschriebenen Ausführungsform
mit liegendem rotierbaren Körper
besteht darin, dass die Vorzugsrichtung der Gravitation für viele
Operationen, so wie hier das Befüllen,
ausgenutzt werden kann. Die Deckplatte ist mit dem Unterteil des
feststehenden Bauteil über
Zentrierstifte als Mittel zur Befestigung 24 verbunden.
Als weitere Vorteile gegenüber
stehend angeordneten rotierbaren Scheiben sind noch die bessere
Zugänglichkeit
der einzelnen Komponenten zu nennen, sowie eine einfachere fluidische
Abdichtung.
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Das nicht feststehende Bauteil, d.h.
die rotierbare Scheibe, besteht gleichfalls aus zwei Komponenten, und
zwar der rotierbaren Scheibe 30 selbst sowie einem darin
(oder darauf) befindlichen ringförmigen
Einsatz 30' (8b). Der Vorteil eines solchen
Einsatzes besteht insbesondere darin, dass bei Kontamination und/oder
Funktionsminderung einer Einheit zur Aufnahme 20 oder eines
Mittels zur Zufuhr 25'' nicht die gesamte
rotierbare Scheibe 30 ausgetauscht werden muss, sondern
nur der Einsatz 30'.
Es ist auch denkbar, den ringförmigen
Einsatz zu segmentieren, also einzelne Plättchen in die rotierbare Scheibe
einzusetzen. Ein solcher Austausch von segmentierten Einsätzen könnte insbesondere
auch durchgeführt
werden, während
die kontinuierliche Testung unter Verwendung der anderen Einsätze weiterläuft.
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8b zeigt
im Detail den ringförmigen
Einsatz 30' des
rotierbaren Körpers 30 mit
der Einheit zur Aufnahme eines Bausteins 20, einem Baustein
36, einem gewinkelt angeordneten Mittel zur Zufuhr 25'', welches allerdings so an die
Einheit zur Aufnahme 20 angebunden ist, dass insgesamt
eine vertikale Überströmung des Bausteins 36 gegeben
ist. Das Mittel zur Befestigung 24 dient zur Fixierung
des Einsatzes 30' im
rotierbaren Körper 30 und
ist im vorliegenden Fall als Zentrierstift ausgeführt. In
vorliegenden Fall sind beispielsweise insgesamt 8 Einheiten
zur Aufnahme 20 auf dem ringförmigen Einsatz 30' angeordnet.
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9 zeigt
eine leicht veränderte
Ausführungsform
der in 8a dargestellten
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Diese Ausführungsform
ist so gestaltet, dass sie im Vergleich deutlich größere Bausteine 36 aufnehmen
und verarbeiten kann. Dementsprechend sind auch die verschiedenen
Mittel zur Zuführung
sowie die Einheiten zur Aufnahme deutlich größer gestaltet. Zudem wurde
im Unterschied zu 8a darauf
verzichtet, die Einheiten zur Aufnahme in einen separaten ringförmigen Einsatz
einzubringen.
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10: 10a zeigt eine abgewandelte
Ausführungsform
der bereits in 8 gezeigten
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einem horizontal liegendem rotierbarem Körper (Scheibe), wobei diese
Scheibe wieder um das nicht feststehende Bauteil 30 im Sinne
der vorliegenden Erfindung ist. Im Unterschied zur Ausführungsform
aus 8 liegt die Einheit
zur Aufnahme in diesem Fall mittig zwischen zwei Mitteln zur Zufuhr
(25 und 25';
dienen der Zufuhr von Fluiden, wobei sich in der horizontalen Ebene
das Mittel zur Zufuhr 25" befindet)
und wird horizontal durchströmt.
Zu dieser mittigen Position, in welcher sich der Baustein befinden
soll, erlaubt das Mittel zur Zufuhr 25''' Zugang, d.h. über das
Mittel 25''' werden die Bausteine eingefüllt.
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Auch bezüglich des feststehenden Bauteils 31 ergeben
sich einige Modifikationen. Insbesondere sind die Mittel zur Zufuhr 25, 25' und 25''' teilweise
gewinkelt angeordnet. Weiterhin werden hier Mittel zum Einstellen
des Parametersatzes P, 27 und 27', gezeigt. Bei den Mitteln 27 handelt
es sich um Thermoelemente, welche es erlauben, die Temperatur an
wichtigen Positionen, beispielsweise in der Nähe der Bausteine, zu messen.
Die Mittel 27' betreffen
Heizkerzen, die in die Vorrichtung eingebracht werden können und
im Zusammenspiel mit den Thermoelementen und einem Mittel zum Aufnehmen
und Auswerten von Daten eine umfängliche Steuerung
und Regelung der Temperatur in der Vorrichtung erlauben.
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Weiterhin sind noch die Mittel zur
Befestigung zu nennen, hier insbesondere die Verschraubung 24, das
Lager 24' sowie
die Anpressfeder 24''. Schließlich ist
noch ein Mittel zur Kraftübertragung 23 gezeigt,
in diesem Fall ein Zahnkranz, der über einen Motor (hier nicht
gezeigt) den rotierbaren Antrieb vermittelt.
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10b zeigt
eine vereinfachte Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung von 10a in dreidimensionaler
Zusammenbau- und Schnittdarstellung.
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10c zeigt
eine dreidimensionale Explosionsdarstellung der verschiedenen Bestandteile
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
entsprechend 10a, aus
der das Zusammenwirken von nicht feststehendem Bauteil und feststehendem
Bauteil der Vorrichtung deutlich wird. Das nicht feststehende Bauteil 30 ist
dabei über
Mittel zur Befestigung 24 mit dem ringförmigen Einsatz 30' verbunden,
in welchem sich eine Pluralität
von Einheiten zur Aufnahme 20 befindet. Angedeutet sind
zudem die Mittel zum Einstellen von Parametern, in diesem Falle
von Mitteln zur Heizung 27 sowie von Mitteln zur Temperaturmessung 27'.
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11 zeigt
eine Detailansicht (Draufsicht) des oberen, feststehenden Bauteils 31 aus 10a. Hierbei handelt es
sich um die horizontal liegende Deckplatte mit Mitteln zur Zufuhr
(25, 25' und 25''' wie
bei 10 beschrieben)
sowie mit Befestigungsmitteln 24 (Verschraubungen) und
Mitteln zum Einstellen von Parametern 27 (hier: Thermoelement).
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12 zeigt
eine Detailansicht eines Teils des nicht-feststehenden Bauteils 30 aus 10: 12a ist dabei eine Draufsicht der horizontal überströmten Einheit
zur Aufnahme 20 eines Bausteins 36 mit Mitteln zur
Zufuhr 25'' und 12b eine beispielhafte
Darstellung einer Anordnung von acht Einheiten zur Aufnahme 20 von
Bausteinen auf einem nicht feststehenden Bauteil 30 (hier
einem rotierbaren Körper)
in der Draufsicht. Zur Fixierung dieses Körpers dienen die Mittel zur
Befestigung 24, hier als Zentrierstifte ausgeprägt.
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung
kann eine beliebige Anzahl solcher Einheiten zur Aufnahme in die
rotierbare Scheibe eingebracht sein, beispielsweise 16, 64, 256
oder mehr. Zudem ist es erfindungsgemäß möglich, dass derartige Einheiten
zur Aufnahme inklusive der entsprechenden Zuführungen auch parallel, d. h.
auf verschiedenen Radien, angeordnet sind und dadurch eine weitere
Durchsatzerhöhung
durch Parallelisierung möglich
wird.
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Die 12c und 12d zeigen eine weitere
Ausführungsform
eines nicht feststehenden Bauteils der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
beispielsweise wie in 10a gezeigt.
Das Mittel zur Zufuhr 25'' ist dabei als mäanderförmiger Kanal
ausgeführt,
um bei der Durchströmung
mit Fluiden einen definierten Druckverlust zu erzeugen. Dieser Kanal
kann erfindungsgemäß auch innenliegend
sein, nämlich
beispielsweise dann, wenn das Bauteil aus verschiedenen Halbteilen
aufgebaut ist. Der Reaktionsraum bestehend aus Einheit zur Aufnahme
des Bausteins sowie dem Mittel zur Zufuhr ist auf der Zu- und der
Abführseite
mit einem sich stetig aufweitenden Kanal versehen, um eine gute
Umströmung
des Bauteils zu erreichen. Der Baustein selbst befindet sich in
der Mitte des Reaktionsraumes, wobei er durch entsprechende pyramidale
oder zylindrische oder anderweitig geformte Vertiefungen innerhalb
des Reaktionsraumes an dieser Position fixiert wird. Im Gegensatz zur
anderen Ausführungsform
erfolgt allerdings keine Durchströmung in Richtung dieser Vertiefung,
sondern eine horizontale Überströmung des
Bausteines.
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13 zeigt
eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
in welcher als nicht stationäres
Bauteil nicht ein rotierbarer Körper
eingesetzt wird, sondern ein linear verschiebbarer Körper, in
diesem Fall ist das nicht feststehende Bauteil 30 ein „Kamm" bzw. ein Schieber.
Dieser dient zur Aufnahme von vorzugsweise jeweils einem Baustein 36 pro
Einheit zur Aufnahme. Der Baustein wird beispielsweise aus einem Mittel
zur Bevorratung 42 entnommen (im Prinzip in ähnlicher
Weise wie unter 4 besprochen)
und von einer Einheit zur Aufnahme 20 aufgenommen. Diese
Aufnahme kann beispielsweise dadurch unterstützt werden, dass über das
Mittel zur Zufuhr 25' im
feststehenden Bauteil 31 Vakuum angelegt wird und der Baustein 36
gleichsam in die Einheit zur Aufnahme eingezogen wird.
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Zur Durchführung weiterer Schritte bzw.
Operationen wird der Schieber 30 bevorzugt linear in x-Richtung
verfahren. Die Verfahrbarkeit des Schiebers 30 um eine
vorzugsweise dem Abstand der Einheiten zur Aufnahme 20 zueinander
entsprechenden Länge
L, bzw. ein Vielfaches davon, ermöglicht das Positionieren des
Bausteins 36 an festgelegten Orten, zur Durchführung von
Operationen, wie beispielsweise Testoperationen. So wird beispielsweise
ein Baustein oberhalb des Mittels zur Zufuhr 25 mit einem
Reaktionsgas-Gemisch umströmt
und das aus dem Reaktionsraum abströmende Produktgas-Gemisch wird
zum Mittel zur Analyse 81 geleitet. Dabei ist die Analyse
durch Verwenden eines IR-transparenten Fensters gewährleistet.
Weiterhin kann in der Position oberhalb des Mittel zur Zufuhr 25'' Druckluft in die entsprechend
positionierte Einheit zur Aufnahme im Schieber 30 eingeblasen
werden. Wenn das über
der Einheit zur Aufnahme sitzende Mittel zur Zufuhr, wie hier gezeigt,
einen geeigneten Durchmesser hat, so kann der Baustein 36 beispielsweise
im Rahmen einer Klassifizierung ausgeblasen werden.
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Grundsätzlich ist die Befüllung der
Einheit zur Aufnahme
20 mit mehreren Bausteinen
36 pro
Einheit zur Aufnahme
20 ebenfalls denkbar, ebenso wie die
Befüllung
aller Einheiten zur Aufnahme
20 des Schiebers
30.
Für weitere
Details bezüglich
der Ausgestaltung eines linear verfahrbaren nicht feststehenden
Bauteils wird auf die Anmeldung
DE
101 59 189.6 verwiesen, deren hier relevanter Offenbarungsgehalt
an dieser Stelle vollumfänglich
einbezogen sein soll.
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Ein wichtiger Vorteil der Ausbildung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in Form einer beweglichen Schiene 30, die relativ zu einem
feststehenden Bauteil 31 linear bewegt werden kann, besteht
beispielsweise in der einfachen Parallelisierbarkeit und in einer
damit noch einmal deutlich höheren
Verarbeitungsgeschwindigkeit der Bausteine 36. Derartige
Anordnungen können
entsprechend der vorliegenden Erfindung in beliebiger Anzahl seriell
oder parallel realisiert und betrieben werden, was ebenso generell
für die
anderen gezeigten Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zutrifft.
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14 zeigt
beispielhaft verschiedene Arten und Ausführungsformen von möglichen
Bausteinen 36.
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14a:
Hierbei handelt es sich um einen Baustein 36, der in einer
definierten geometrischen Form, beispielsweise einer Kugel, vorliegt.
Möglich
sind selbstverständlich
auch andere geometrische Formen, beispielsweise Prismen, Zylinder,
Hohlzylinder, Hohlkugeln, Pyramide, Keile, Rotationsparaboloide,
Ellipsoide, Kegel oder andere beliebige Rotationskörper. In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Bausteine ein Trägermaterial,
beispielsweise eine poröse
oder unporöse
Keramik. Ist dieses Trägermaterial
porös,
können
in die Poren des Materials weitere Materialien eingebracht werden,
wie dies beispielsweise bei der Synthese typischer Trägerkatalysatoren
durch Imprägnierung
geschieht. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich
bei dem in 14a dargestellten
Baustein also um einen in Kugelform vorliegenden typischen Trägerkatalysator.
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14b:
In einer weiteren Ausführungsform
ist es möglich,
dass der Baustein 36 aus einem Kern 35 und mindestens
einer Schale 37 um diesen Kern 35 besteht. In
einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich beim Kern 35 um ein inertes Material, welches
als Träger
für die
potentiell aktive Substanz dient. Hergestellt werden solche Bausteine 36 durch
Beschichten von Kernen 35, welche als definierte geometrische Form
vorliegen. In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich
bei einem solchen Baustein 36 um einen Schalenkatalysator.
Der Kern ist in diesem Fall dann vorzugsweise ein inertes keramisches
Material, auf welches mittels Beschichtungsverfahren oder eine bestimmte
Synthesemethode ein katalytisch aktives Material aufgebracht wurde,
beispielsweise ein Mischoxid-Katalysator.
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14c:
Bei dieser Ausführungsform
besteht der Kern 35 des Bausteines 36 aus einem
Material, welches über
eine bestimmte, vorzugsweise physikalische Eigenschaft verfügt, in der
durchzuführenden
Testoperation jedoch inert ist bzw. gegen den Angriff von Fluiden
etc. geschützt
wird. Dieser Kern 35 kann beispielsweise ein magnetischer
Kern sein, so dass ein Transport, die Handhabung oder eine Selektion
eines solchen Bausteines 36 durch die definierte Anwendung eines
magnetischen Feldes möglich
wird. Auf diesem Kern befindet sich dann vorzugsweise erst eine
Schicht 39, die den Kern 35 gegen weitere Schichten
isoliert. Als äußere Schichten
sind dann beispielsweise Ausführungsformen
entsprechend 14b oder
auch 14a möglich.
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14d:
Bei dieser Ausführungsform
handelt es sich um einen ungeträgerten
Baustein 36, beispielsweise einen Vollkatalysator, der
durch die Anwendung entsprechender Methoden in einer definierten
geometrischen Form dargestellt werden kann. In einer weiteren Ausführungsform
kann dieser Baustein 36 außerdem über einen hohlen Kern verfügen.
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14e:
Zur Testung pulverförmiger
Materialien können
die Bausteine 36 auch in einer in 14e dargestellten Form vorliegen. Dabei
befindet sich das Pulver 70 in einem Gehäuse 72,
wobei das Pulver 70 unten im Gehäuse 72 auf einer Fritte
oder Membran 74 aufliegt, die einen Austritt des Pulvers 70 nach
unten vermeidet Durch die Fritte oder Membran 74 kann außerdem erfindungsgemäß ein Fluiddurchtritt
erfolgen, womit eine Performance-Eigenschaft des pulverförmigen Materials
bei der Durchströmung
mit Fluiden unter einem Parametersatz P untersucht werden kann.
In dieser Ausführungsform
ist das Gehäuse 72 vorzugsweise nach
oben offen, um das Pulver einfüllen
zu können.
Dies bedingt, dass der Baustein 36 während des Tests in einer solchen
Lage gehalten werden muss, damit das Pulver nicht undefiniert austreten
kann. Bei Verwendung eines solchen Bausteins ist das Verwenden eines
Schiebers wie in 13 oder
einer horizontal liegenden Scheibe wie in 8 bevorzugt.
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In einer weiteren Ausführungsform
kann das Gehäuse
weitere Fritten bzw. Membranen 74 enthalten (nicht nur
am Boden des Gehäuses 72)
oder auch komplett aus einem fluidpermeablen Material bestehen.
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14f:
Im Vergleich zu 14e ist
in 14f ein Baustein 36 dargestellt,
dessen Gehäuse 72 nach dem
Einfüllen
eines Pulvers 70 mit einem wiederverschließbaren Deckel 76 verschlossen
werden kann. Im Deckel 76 befindet sich ebenfalls eine
fluidpermeable Fritte oder Membran 74, die so gestaltet
ist, dass ein Austritt des Pulvers 70 vermieden wird. In
einer weiteren Ausführungsform
können
sowohl das Gehäuse 72 als
auch der Deckel 76 weitere Fritten bzw. Membranen 74 aufweisen
oder auch komplett aus einem fluidpermeablen Material bestehen.
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14g:
zeigt einen Baustein 36, der über mindestens eine, vorzugsweise
zwei fluidpermeable Fritten oder Membranen 74 verfügt, wobei
dieser Baustein 36 fest verschlossen ist, so dass das darin
befindliche Pulver 70 nicht austreten kann. Das Pulver 70 wird
deshalb entweder in das noch offene Gehäuse 72 eingebracht und
dieses danach stofflich oder anderweitig fest verschlossen, z. B.
durch Bonden, oder das Pulver wird aus der fluiden Phase direkt
im Gehäuse 72 synthetisiert.
In einer weiteren Ausführuugsform
kann das Gehäuse 72 weitere
Fritten bzw. Membranen 74 enthalten oder auch komplett
aus einem fluidpermeablen Material bestehen.
-
14h:
Eine spezielle Ausführungsform
von dem in
14g gezeigten
Baustein
36 ist in
14h dargestellt.
Hierbei besteht das gesamte Gehäuse
72 aus
einer fluidpermeablen Membran. In diesem Gehäuse
72 ist das Pulver
70 eingeschlossen.
Die Herstellung eines solchen Bausteines
36 erfolgt vorzugsweise
so, dass ein Pulver
70 mit einem matrixbildenden Mittel,
z. B. Graphit, zu einem Formkörper
geformt wird und anschließend
eine poröse,
beständige
Membran auf diesen Formkörper
synthetisiert wird. In einer anschließenden thermischen Behandlung
wird der Matrixbildner verbrannt, so dass das Gehäuse
72 und
das Pulver
70 zurückbleibt.
In einer weiteren Ausführungsform
wird ein hochporöser
Formkörper,
der beispielsweise aus Graphit besteht, mit verschiedenen Vorläuferlösungen getränkt, beispielsweise
mit Hilfe des Verfahrens, welches in der
DE-A 100 59 890 beschrieben
ist. Anschließend
wird auf diesem Formkörper
eine poröse,
beständige Membran
synthetisiert. Bei einer thermischen Behandlung wird das Material
des Formkörpers
entfernt und zurück
bleiben das Gehäuse
72 sowie
ein feinkörniges
Pulver
70 aus der Synthese in den Poren des Formkörpers.
-
Generell sind die in
14 dargestellten Bausteine
36 so
gestaltet, dass sie eine Codierung tragen können, die eine eindeutige Identifikation
des Bausteines
36 sowie eine Verfolgung seines Weges in
einem Synthese- und/oder Testverfahren entsprechend der vorliegenden
Erfindung ermöglicht.
Für weitere
Details zur Herstellung und Anwendung solcher Codierungen sei auch
hier auf die diesbezüglichen
Beschreibungen in der
DE-A
101 17 275 und in der
DE-A 101 17 274 verwiesen.
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Insbesondere können die in den
14e bis
14h dargestellten Bausteine
36 auch
Mittel zur Lagesicherung aufweisen, wobei auch die Codierung als
Mittel zur Lagesicherung bzw. Positionsidentifikation der Bausteine
36 eingesetzt
werden kann. Bezüglich
der Mittel zur Lagesicherung bzw. Positionsidentifikation wird diesbezüglich in
vollem Umfang auf die in der
DE-A 101 17 274 und in der
DE-A 101 17 275 dazu gemachten Ausführungen
verwiesen, wobei beide Anmeldungen diesbezüglich in den Kontext der vorliegenden
Anmeldung mit einzubeziehen sind.
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15 zeigt
eine spezielle Ausführungsform
der Bausteine 36 und ihre Anordnung im Reaktionsraum. Dabei
befindet sich das zu testende Material in Pulverform innerhalb eines
fluiddurchlässigen
Containers. Der Reaktionsraum zwischen feststehendem und nicht feststehendem
Bauteil ist nun so ausgebildet, dass er genau einen Baustein in
der Einheit zur Aufnahme 20 aufnehmen kann. Zusätzlich sind
in 15a die Mittel zur Zufuhr 25 und 25' mit pyramidalen
oder zylindrischen Aufweitungen versehen, um einen strömungstechnisch günstigen Übergang
zwischen Mittel zur Zufuhr und Baustein zu gewährleisten.
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In 15b ist
das Mittel zur Zufuhr im feststehenden Bauteil 31 so ausgeführt, das
hierdurch Bausteine 36, also Container, zugeführt werden
können,
d.h. es liegt ein Mittel zur Bevorratung 42 vor. In dieser
speziellen Ausführungsform
befinden sich die Bausteine dabei bereits in der für die Testung
richtigen Orientierung und Anordnung, die sich im vorliegenden Falle
einfach durch ein erfindungsgemäß geeignetes
Mittel zur Vereinzelung erzeugen lässt.
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15c zeigt
eine weitere spezielle Ausführungsform
des Reaktionsraumes zur Aufnahme eines Bausteines mit einer zylindrischen
Querschnittsvergrößerung am
oberen Ende. Die Einheit zur Aufnahme des Bausteines 20 ist
dabei entsprechend der Form des Bausteines gestaltet. Durch die
zylindrische Form am oberen Ende des Bausteines und durch die ebenfalls
zylindrisch konisch zulaufende Form der Kavität wird bei Einbringung des
Bausteins in die Kavität
eine Dichtfläche
zwischen Baustein und Kavität
gebildet. Dadurch wird erreicht, dass die mittels der Mittel zur
Zufuhr zugeführten
Bausteine vorzugsweise durchströmt
und nicht umströmt
werden.
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16 zeigt
eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
in welcher als nicht stationäres
Bauteil 30 ein linear verschiebbarer Körper, in ein „Kamm" bzw. ein Schieber,
eingesetzt wird und die Vorrichtung nicht zur Testung von Bausteinen
dient, sondern zu deren Konditionierung und/oder Herstellung. Der Schieber
ermöglicht
die Aufnahme von vorzugsweise jeweils einem Baustein 36 pro
Einheit zur Aufnahme. Dies wird beispielsweise an der Station S1
bewerkstelligt. Der Baustein wird beispielsweise aus einem Mittel zur
Bevorratung 42 entnommen (im Prinzip in ähnlicher
Weise wie unter 13 besprochen)
und von einer Einheit zur Aufnahme 20 aufgenommen. Diese
Aufnahme kann beispielsweise dadurch unterstützt werden, dass über das
Mittel zur Zufuhr 25' im
feststehenden Bauteil 31 Vakuum angelegt wird und der Baustein 36 gleichsam
in die Einheit zur Aufnahme eingezogen wird.
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Zur Durchführung weiterer Schritte bzw.
Operationen wird der Schieber 30 bevorzugt linear in x-Richtung
verfahren. Die Verfahrbarkeit des Schiebers 30 um eine
vorzugsweise dem Abstand der Einheiten zur Aufnahme 20 zueinander
entsprechenden Länge
L, bzw. ein Vielfaches davon, ermöglicht das Positionieren des
Bausteins 36 an festgelegten Orten, zur Durchführung von
Operationen, wie beispielsweise in Station S2 das Zudosieren und/oder
Zupipettieren von mindestens einer Komponente (beispielsweise durch
beliebige Arten bekannter Pipettierroboter, piezo-getriebener Nano-Dosiereinrichtungen
etc., wahlweise auch in parallelisierter Anordnung mit einer Pluralität von Pipettierköpfen) über das
Mittel zur Zufuhr 25 auf den Baustein in seiner Einheit
zur Aufnahme. In der Station S3 findet durch Zufuhr der entsprechenden
Gase und mit Hilfe eines Mittels zum Einstellen von Parametern P27,
hier einer Heizung, eine Trocknung und/oder eine Kalzinierung der
in der Station S2 chemisch und/oder physikalisch veränderten
Bausteine statt.
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Weiterhin kann in der Station S4
Druckluft in die entsprechend positionierte Einheit zur Aufnahme
im Schieber 30 eingeblasen werden. Wenn das über der
Einheit zur Aufnahme sitzende Mittel zur Zufuhr, wie hier gezeigt,
einen geeigneten Durchmesser hat, so kann der Baustein 36 ausgeblasen
werden. In der Station S5 schließlich kann die nun freie Einheit
zur Aufnahme durch Zufuhr geeigneter Mittel ausgespült und anschließend in
Station S6 entsprechend des Vorgehens für Station S3 getrocknet werden.
Somit ist die Einheit zur Aufnahme vorbereitet, zurück in die
Position von Station 1 gesetzt zu werden und einen neuen
Baustein 36 aufzunehmen, ohne dass dieser durch vorher
verwendete Komponenten kontaminiert würde.
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17 zeigt
eine schematische Darstellung einer als verschiebbare Schiene angeordneten
besonderen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Testung von flüssigen
Ansätzen.
In der genannten Darstellung verfügt die erfindungsgemäße Vorrichtung über insgesamt
vier Stationen S1 bis S4, die durch die feststehenden Bauteile 31 sowie
das nicht feststehende Bauteil 30 gebil det werden. Die
Einheit zur Aufnahme 20 im nicht feststehenden Bauteil ist dabei
so gestaltet, dass sie für
eine Testung von Ansätzen
von in fluider Form vorliegenden bzw. von in Fluiden suspendierten
Bausteinen geeignet ist. Zudem verfügt die Einheit zur Aufnahme 20 in
diesem Fall nicht über
ein Mittel zur Zufuhr, welches einen Durchgang zum unten liegenden
feststehenden Bauteil 31 erlauben würde, da diese Funktion in der
vorliegenden besonderen Ausführungsform
nicht notwendig bzw. sinnvoll ist.
-
Im vorliegenden Fall wird die erfindungsgemäße Vorrichtung
beispielsweise so betrieben, dass an Station S1 durch ein beispielsweise
in xyz-Richtung positionierbares Mittel zur Zufuhr 25,
beispielsweise ein kommerziell erhältlicher Dosierroboter mit
entsprechender Pipette, ein Baustein 36 in fluider Form
in das Mittel zur Aufnahme 20 des nicht feststehenden Bauteils 30 dosiert
wird. Anschließend
wird Bauteil 30 mit Hilfe eines Mittels zum Antrieb (in
der Zeichnung nicht dargestellt) um die Länge L in x-Richtung verschoben,
so dass sich der Baustein nun in Station S2 befindet. An dieser
Station verfügen
die feststehenden Bauteile 31 über Mittel zum Einstellen von
Parametern, beispielsweise eine Heizung 27, womit eine
Temperierung des Bausteines im Testzeitraum erreicht wird. Durch
diese Temperierung, unter Umständen
in Kombination mit weiterer Zugabe von Substanzen über Mittel
zur Zufuhr 25 (an Station S2 nicht dargestellt), kommt
es zu einer Reaktion des Bausteines in der Einheit zur Aufnahme.
Nach einer gewissen Reaktionszeit, die beliebig festgelegt oder
durch den Reaktionsfortschritt bestimmt werden kann, wird das Bauteil 30 wiederum
um die Länge
L in x-Richtung verschoben,
so dass der Baustein 36 zur Station S3 transportiert wird.
-
Hier kann nun, analog zu Station
S1, mit Hilfe eines geeigneten Mittels zur Zufuhr, eine Probe des
Bausteins 36 genommen und über eine entsprechende Transporteinrichtung
einem Mittel zur Analyse 81 zugeführt werden. Danach wird das
nicht feststehende Bauteil 30 wiederum verschoben, so dass
die verbliebene Menge des Bausteins an Station S4 aus der Einheit
zur Aufnahme ausgespült
werden kann. Dies geschieht durch entsprechende Mittel zur Zufuhr 25 und 25', die beispielsweise
eine Zufuhr von Lösungsmittel
und damit ein Durchspülen
der Einheit zur Aufnahme erlauben. Zusätzlich verfügt das feststehende Bauteil 31 an
Station S4 über
eine Heizung (Mittel zum Einstellen von Parametern) 27,
mit welcher die Einheit zur Aufnahme nach der Spülung und Reinigung getrocknet
werden kann, beispielsweise unter Inertgasstrom durch die Mittel
zur Zufuhr 25 und 25'.
-
Im Ergebnis der Behandlungsschritte
an Station S4 liegt damit eine gereinigte und trockene Einheit zur Aufnahme 20 für das weitere
Verfahren vor. Anschließend
kann das nicht feststehende Bauteil 30 nun in negativer
x-Richtung um die Länge
3 XL verschoben werden, um erfindungsgemäß den nächsten Baustein zur Testung
aufnehmen.
-
Im Folgenden sollen nun bevorzugte
Ausführungsformen
beispielhaft illustriert werden ohne den allgemeinen Offenbarungsgehalt
der Beschreibung in irgendeiner Form einzuschränken:
-
Ausführungsbeispiel 1:
-
Eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung soll anhand des folgenden Beispiels näher verdeutlicht
werden. Alle im Beispiel für
die Herstellung verwendeten wäßrigen Tränklösungen sind
zunächst
aufgeführt
(Konzentration und aufgebrachtes Volumen):
-
Zu 1 g γ-Aluminiumoxid-Kugeln (CONDEA,
1 mm Durchmesser, ca. 0,7 g Gewicht pro Kugel) in einer Porzellanschale
werden in einem 1. Schritt (1. Generation) 500 μl V-Lösung gleichmäßig über die
Fläche
verteilt zupipettiert. Nach Trocknung (2h bei 80°C im Trockenschrank) und intensivem
Durchmischen wird die Menge halbiert und in zwei neue Porzellanschalen überführt; die
erste Hälfte
an Kugeln wird mit Kobaltlösung (=
2. Generation V-Co) beaufschlagt, die zweite Hälfte mit Nickellösung (=
2.Generation V-Ni). Auf einer neuen Schale werden beide Mengen der
zweiten Generation vereinigt, durchmischt und nach Trocknung (2h
bei 80°C im
Trockenschrank) mit der Magnesiumlösung beschichtet (=3. Generation
V-Co-Ni-Mg). Anschließend
wird die durchmischte Trägerkugelmenge
getrocknet (2h bei 80°C
im Trockenschrank), wieder halbiert und auf zwei Schälchen aufgeteilt;
die eine Hälfte
wird mit einer Rhodium-Vorläuferlösung versehen
(= 4.Generation V-Co-Ni-Mg-Rh), die zweite mit der Chromlösung (=
4.Generation V-Co-Ni-Mg-Cr). Beide Mengen werden wieder getrocknet
und dann zusammengeführt,
intensiv gemischt und im letzten Schritt mit der Silberlösung versehen
(= Endgeneration V-Co-Ni-Mg-Rh-Cr-Ag). Zum Schluss erfolgt ein weiterer
Trocknungsschritt: die Endgeneration wird 12 h lang bei 80°C in einem
Trockenschrank behandelt und anschließend bei 500°C unter Stickstoff
im Muffelofen kalziniert.
-
Die Testung der hergestellten Materialien
auf Performance-Eigenschaften erfolgt nachfolgend in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
entsprechend 1 und 6. Der Erstellung des Versuchablaufs
erfolgt vorab mittels einer eigens entwickelten web-basierten grafischen
Software-Lösung,
wobei eine Auswahl der zu testenden Bausteine aus einer Datenbank
sowie die Zuweisung entsprechender Versuchparameter erfolgt. Das
experimentelle Versuchsdesign wird anschließend im XML-Format gespeichert
und an die Steuerung der Vorrichtung transferiert. Der komplette
Versuchsablauf erfolgt anschließend
automatisiert über
einen PC mit entsprechender grafischer Software zur Steuerung der
verschiedenen Bestandteile der Vorrichtung: Temperierung, Eduktdosierung
mittels Massendurchflussreglern bzw. Verdampfung flüssiger Edukte
in geregelten Verdampfern oder Sättigern,
Positionierung des nicht feststehenden Bauteils 30 durch
einen Motorantrieb, Ansteuerung und Datenerfassung vom Analysengerät (Massenspektrometer),
Ansteuerung entsprechender Magnetventile etc. Der Versuchsablauf
wird der Steuerung dabei durch Auswahl und Laden des XML-Versuchsdesigns
vorgegeben. Die Erfassung und Speicherung der ermittelten Versuchsdaten
erfolgt wiederum in einem eigenentwickeltem XML-Datenformat und
anschließend
in einer entsprechenden Datenbank.
-
Nach der Kalzinierung werden alle
Bausteine (Kugeln) 36 in den Bevorratungsbehälter 42 (1) überführt. Bei der Bevorratung wird
die gesamte Materialbibliothek bei 200°C unter einem N2-Strom
von 200 ml/min gehalten. Das Rad analog zu 6 mit beispielsweise 10 Positionen A–J nimmt
sukzessive Kugeln aus dem Bevorratungsbehälter auf. Auf der ersten Position
A des Rades erfolgt eine Anströmung
mit Fluid aus der Gasversorgung 1. Hier wird die Kugel
mit N2 (2 ml/min, 350°C) angeströmt und erwärmt. Position A erlaubt es
jedoch wahlweise, die Kugel aus dem Vorratsbehälter mittels Unterdruck (Membranpumpe)
auf Position A im Rad zu saugen. Durch Drehen des Rades um 45° (Taktung:
10 s) gelangt die Kugel zu den Konditionierungspositionen B bis
F. Hier werden sie mit einem Gesamtstrom von 2 ml/min mit einer
Fluidmischung (1% Toluol in syn. Luft) über die die Mittel zur Zufuhr
25 bei 350°C
angeströmt.
(Während
des Weiterdrehens des Rades wird Position A des Rades mit der nächsten Kugel
befällt).
Zielreaktion ist die partielle Oxidation von Toluol zu Benzaldehyd
in der Gasphase mit synthetischer Luft. Position H stellt die Meßposition
des Rades dar, das Messen erfolgt unter den analogen Bedingungen
wie auf den Konditionierungspositionen B–F mittels massenspektrometrischer
Analyse (1, 81).
-
Ein kommerziell erhältliches
Massenspektrometer mit Probenkapillare ("Schnüffelleitung", Balzers QMS 200)
analysiert den Fluidstrom auf der Meßposition innerhalb von 7 s.
Anhand des Ionenstroms für
ausgewählte
m/z-Verhältnisse
erfolgt an den Klassifizierungspositionen H bis J in 6 die Auswahl der Mate rialien.
Exemplarisch wurden 3 Produkte mit den entsprechenden m/z-Verhältnissen
ausgewählt:
m/z = 44 spezifisch für
CO2, m/z = 106 spezifisch für Benzaldehyd
und m/z = 123 charakteristisch für
die Benzoesäure.
An Position H (6) werden
alle Kugeln ausgeschleust, die prospektiv für die Zielreaktion (Toluol
zu Benzaldehyd) sind, also für
m/z = 106 einen Wert größer als
5*10–11mA
aufweisen. An Position I des Rades (19) werden
alle Materialien "aussortiert", deren CO2-Signal (m/z = 44) größer als 2*10–7 mA ist,
also hauptsächlich das
Toluol total verbrennen, oder deren Signal für Benzoesäure den Wert von 1*10–10 mA des
Peaks bei m/z = 123 übersteigen.
An der letzten Position werden alle verbleibenden Kugeln "gesammelt". Diese Kugeln zeigen
unter diesen Bedingungen weder eine signifikante Aktivität zum Zielprodukt
noch zu CO2. Im Anschluss an diese Bewertung
der Materialien entsprechend ihrer Performance-Eigenschaften (katalytische Aktivität und katalytische
Selektivität)
werden die Materialien aus Position H elementaranalytisch mittels
XRF (Röntgenfluoreszenzspektroskopie)
charakterisiert. Dabei ergibt sich das in nachfolgender Tabelle
aufgeführte
Ergebnis für
10 Materialien der Klasse H, die Benzaldehyd oberhalb eines bestimmten
Schwellenwertes (m/z = 106 > 5*10–11 mA)
bilden.
-
Tabelle
1: Ergebnisse der μ-EDX
an 10 Materialien der Klasse H
-
-
-
-
Ausführungsbeispiel 2:
-
Alle im Beispiel für die Herstellung
verwendeten wässrigen
Tränklösungen sind
5 zunächst
aufgeführt (Konzentration
und aufgebrachtes Volumen):
-
Zu 1 g γ-Aluminiumoxid-Kugeln (CONDEA,
1 mm Durchmesser, ca. 0,7 g Gewicht pro Kugel) in einer Porzellanschale
werden in einem 1. Schritt (1. Generation) 500 μl V-Lösung gleichmäßig über die
Fläche
verteilt zupipettiert. Nach Trocknung (2h bei 80°C im Trockenschrank) und intensivem
Durchmischen wird die Menge halbiert und in zwei neue Porzellanschalen überführt; die
erste Hälfte
an Kugeln wird mit Kobaltlösung (=
2. Generation V-Co) beaufschlagt, die zweite Hälfte mit Nickellösung (=
2.Generation V-Ni). Auf einer neuen Schale werden beide Mengen der
zweiten Generation vereinigt, durchmischt und nach Trocknung (2h
bei 80°C im
Trockenschrank) mit der Magnesiumlösung beschichtet (= 3. Generation
V-Co-Ni-Mg). Anschließend
wird die durchmischte Trägerkugelmenge
getrocknet (2 h bei 80°C
im Trockenschrank), wieder halbiert und auf zwei Schälchen aufgeteilt;
die eine Hälfte
wird mit einer Rhodium-Vorläuferlösung versehen
(= 4.Generation V-Co-Ni-Mg-Rh), die zweite mit der Chromlösung (=
4.Generation V-Co-Ni-Mg-Cr). Beide Mengen werden wieder getrocknet
und dann zusammengeführt,
intensiv gemischt und im letzten Schritt mit der Silberlösung versehen
(= Endgeneration V-Co-Ni-Mg-Rh-Cr-Ag). Zum Schluss erfolgt ein weiterer
Trocknungsschritt: die Endgeneration wird 12 h lang bei 80°C in einem
Trockenschrank behandelt und anschließend bei 500°C unter Stickstoff
im Muffelofen kalziniert.
-
Nach der Kalzinierung werden alle
Bausteine (Kugeln) in einen Bevorratungsbehälter (nicht dargestellt in 17) überführt. Bei der Bevorratung wird
die gesamte Materialbibliothek bei 200°C unter einem N2-Strom
von 200 ml/min gehalten. In einer Station SO (nicht dargestellt
in 17) wird eine einzelne
Kugel in eine Einheit zur Aufnahme 20 sowie ein einzelner
Rührkern
(„Rührfisch") in entsprechender
Größe abgegeben.
Als Flüssigphasen-Testreaktion
wurde die Oxidation von Toluol mit tert.-Butylhydroperoxid zu Benzaldehyd
ausgewählt.
Dabei entstehen als Nebenprodukte tert.-Butanol und H2O.
Nach Positionierung des Bauteils 30 durch Verschieben in
x-Richtung zur Position S1 erfolgt die subsequente Zugabe von 400 μl Toluol
und 100 μl
tert.-Butylhydroperoxid (TBHP, 80%ig) über Vorrichtung 25,
z. B. über
die Pipettierspitze eines kommerziell erhältlichen Dosierroboters. Das
Bauteil 31 wird nach der Befüllung mit Edukten in x-Richtung
weiter auf Position S3 verfahren, wo eine Temperierung über das
Mittel 27 sowie eine Durchmischung über einen externen Magnetrührer (in 17 nicht dargestellt),
welcher auf Position S2 von unten den Magnetrührfisch antreibt. Nach zweiminütiger Reaktionszeit
bei 85°C
auf Position S2 wird das Bauteil 31 um die Länge L in
x-Richtung zur Position S3 verschoben. Bei Position S3 ist es leicht
möglich, über z. B.
die Pipettierspitze eines kommerziell erhältlichen Dosierroboters eine
Flüssigprobe
(50 μl)
der Reaktionsmischung zu entnehmen und dem Analysengerät 81,
in unserem Falle einem GC/MS zuzuführen. Im Analysengerät 81 (z.
B. GC/MS) wird eine chromatographische Trennung der Flüssigprobe
durchgeführt
und jeder Bestandteil massenspektrometrisch identifiziert. Somit
ist ein qualitativer Nachweis auf das Zielprodukt Benzaldehyd schnell
möglich.
Nach Weitertransport des Bauteils 31 auf Position S4 wird
die gesamte Reaktionskammer 20 über die Zufuhr 25 mit Aceton
gespült. Über den
Ablass 25' werden
flüssige
und feste Bestandteile der Reaktionslösung herausgespült und die
Reaktionskammer gereinigt. Ein abschließendes Durchblasen mit N2 stellt den Ausgangszustand der Kammer 21 wieder
her, so dass nach Verfahren des Bauteils 31 auf Position
S0 mit einem erneuten Füllen
mit festem Katalysatorbead und Mittel zum Rühren („Rührfisch") die Abfolge der Reaktionsschritte
von S0 bis S4 erneut durchlaufen werden kann.
-
Als qualitatives Ergebnis unseres
Beispiels lässt
sich festhalten, dass Katalysatoren mit hohem Vanadiumgehalt innerhalb
der hergestellten Materialien qualitativ die besten Ergebnisse zur
Bildung von Benzaldehyd liefern.
-
Ausführungsbeispiel 3: Herstellung
von Bausteinen mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
-
Zur Herstellung einer Katalysatorbibliothek
nach einer speziellen Split & Pool-Methode wurde eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
entsprechend 16 eingesetzt.
Die verschiebbare Schiene 30 wurde dabei aus einem Edelstahlschiene
mit einer Dicke von 4 mm gefertigt und die Einheiten zur Aufnahme 20 mit
sowie die nach unten durchgehenden Kanäle mit Hilfe von Mikrostrukturtechniken
gefertigt. Die Einheiten zur Aufnahme 20 wurden dabei in
einer Anordnung von 16 x 4 Einheiten gefertigt, um seriell in X-Richtung
jeweils 16 Behandlungsschritte sowie parallel (in y-Richtung) jeweils
4 Behandlungsschritte (Linien) durchzuführen. Damit verfügte die
Vorrichtung jeweils über
vier Stationen S1 bis S6 im feststehenden Bauteil 31. An
der Position S1 wurden in die parallelen Herstellungslinien jeweils
ein Katalysatorträgerkorn 36 (Al2O3-Bead, 1 mm Durchmesser,
Sasol) aus der gemeinsamen Vorlage 42 für alle vier Linien in die Einheit
zur Aufnahme 20 eingebracht, unterstützt durch Anlegen eines Vakuums
am Mittel zur Zufuhr 25'.
Durch maschinelle, computergesteuerte Verschiebung der Schiene 30 wurden
die Beads zu Station S2 transportiert. Dort wurden mittels eines
speziellen Dosierroboters (Nanoplotter, Fa. GeSIM, Großerkmannsdorf
Germany), vier verschieden konzentrierte Vorläuferlösungen (Rh(NO3)3) durch einen Vierfach-Pipettierkopf gleichzeitig auf die verschiedenen
Beads aufgebracht, die durch incipient wetness in folgenden Metallgehalten
resultieren:
- – Linie 1: 0.1% Rh
- – Linie
2: 0.3% Rh
- – Linie
3: 0.8% Rh
- – Linie
4: 1.5% Rh
-
Nach einer Einwirkzeit von 20 s erfolgte
ein Weitertransport zu Station S3, wo mittels einer lokalen Heizung 27 eine
Trocknung der beads bei 80°C
erfolgt. Nach Ablauf von 20 s (in welcher Zeit bereits die Tränkung des
nächsten
Trägers in
der nachfolgenden Aufnahme erfolgte), wurde zu Station S4 positioniert
und die getränkten,
getrockneten Beads in ein gemeinsames keramisches Sammelgefäß pro Linie
ausgetragen. Nach einem weiteren Takt in X-Richtung wurde die Einheit
zur Aufnahme 20 an Station SS mit Aceton gespült und anschließend an
Station S6 bei 80°C
unter stationärem
N2-Strom getrocknet. Durch weitere Taktung
in x-Richtung mit einer Taktzeit von 20 s durchlaufen in einer Linie
insgesamt 16 Beads eine Tränkung
mit anschließender
Trockung. Im Ergebnis wurden damit pro Linie jeweils 16 identische
Rh-tragende Beads hergestellt.
-
Anschließend wurde die Schiene 30 in
negativer x-Richtung zurück
zum Anfang positioniert und anschließend pro Schiene jeweils 16
Beads in identischer Weise behandelt. Dieser Vorgang wurde wiederholt, bis
insgesamt 512 Beads pro Schiene hergestellt wurden. Nach einer Kalzinierung
der Beads bei 450°C
werden die Beads der vier Linien gemischt und anschließend wiederum
auf die Vorlage 42 gegeben. In diesem Syntheseschritt wurde
nun ein zweites Element, Ni (Vorläufer: Ni(NO3)3) in den gleichen vier oben genannten Konzentrationsstufen
(0.1%, 0.3%, 0.8%, 1.5%) in der gleichen An und Weise für jeweils
512 Beads pro Linie aufgebracht. Nach erneuter Kalzinierung und
Mischung wurden die Syntheseschritte nachfolgend auch mit den Elementen
Co und Ag durchgeführt
(Vorläufer:
Co(NO3)3 bzw. AgNO3).
-
Mit dieser Vorgehensweise konnte
eine Split & Pool-Bibliothek
auf einfache Weise komplett automatisiert durchgeführt werden.
Die Besonderheit dabei ist, das ein einzelner Syntheseschritt an
einem einzelnen Bead und damit unter Umständen deutlich reproduzierbarer
durchgeführt
werden kann. Zudem ist diese Anordnung auch für die Herstellung zahlenmäßig kleiner
Bibliotheken sinnvoll, da direkt auch eine Zählung und Sortierung der Elemente
erfolgt. Mit einer weiteren Parallelisierung, d. h. einer Vergrößerung der
Anzahl paralleler Syntheselinien, lässt sich die Geschwindigkeit
zudem weiter deutlich erhöhen.
Selbstverständlich
ist zudem offensichtlich, dass die an Position S2 zugegebenen Vorläufer in
Konzentration, An und Menge beliebig mit der Zeit variiert werden
können.
-
- 20
- Einheit
zur Aufnahme
- 23
- Mittel
zur Kraftübertragung
- 24
- Mittel
zur Befestigung
- 25
- Mittel
zur Zufuhr
- 26
- Mittel
zum Antrieb
- 27
- Mittel
zum Einstellen von Parametern
- 28
- Ableitung
von Abgasen
- 29
- Mittel
zur fluidischen Abdichtung
- 30
- nicht
feststehendes Bauteil
- 31
- feststehendes
Bauteil
- 32
- Single
bead reactor
- 35
- Kern
- 36
- Baustein
- 37
- Schale
- 38
- zentraler
Hohlraum
- 39
- Schicht
- 42
- Mittel
zur Bevorratung
- 70
- Pulver
- 72
- Gehäuse
- 74
- Membran
- 76
- Deckel
- 81
- Mittel
zur Analyse
- 82
- IR-transparentes
Fenster
- 83
- Magnetventile
- FIC
- Flow
Indication Control
- TIC
- Temperature
Indication Control
- CIC
- Concentration
Indication Control