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Technisches
Gebiet
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Mit Kraftstoffinjektoren an Verbrennungskraftmaschinen
erfolgt eine hubgesteuerte oder eine druckgesteuerte Einspritzung
von unter hohem Druck stehenden Kraftstoff in den Brennraum einer Verbrennungskraftmaschine.
Um heutigen und zukünftigen
Abgasgesetzgebungen für
Verbrennungskraftmaschinen zu entsprechen, sind Mehrfacheinspritzungen
(Vor-, Haupt- und Nacheinspritzungen) erforderlich. Der zeitliche
Abstand zwischen den Einzeleinspritzungen sollte dabei so kurz wie
möglich sein,
bei gleichzeitig geringstmöglicher
Beeinflussung der jeweils nachfolgenden Einspritzung. Eine der Haupteinspritzphase
vorgeschaltete Pilot-Einspritzung zur Konditionierung des Brennraumes
sollte eine dieser nachgeschaltete Haupteinspritzphase hinsichtlich
des emissionsrelevanten Druckanstieges nicht beeinflussen.
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Stand der Technik
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DE 196 50 865 A1 hat ein Magnetventil zur Steuerung
des Kraftstoffdruckes im Steuerdruckraum eines Einspritzventilgliedes,
etwa bei Common-Rail-Einspritzsystemen, zum Gegenstand. Über den
Kraftstoffdruck im Steuerdruckraum wird die Bewegung eines Ventilkolbens
gesteuert, mit dem die Einspritzöffnungen
des Einspritzventils geöffnet
oder verschlossen werden. Das Magnetventil weist einen in einem
Gehäuseteil
angeordneten Elektromagneten, einen beweglichen Anker und ein mit
dem Anker bewegtes, von einer Schließfeder in Schließrichtung beaufschlagtes
Steuerventilglied auf, das mit einem Ventilsitz des Magnetventils
zusammenwirkt und so den Kraftstoffabfluss aus dem Steuerdruckraum steuert.
Auch aus
DE 197 08
104 A1 ist ein solches Magnetventil zur Steuerung des Kraftstoffdruckes
im Steuerdruckraum eines Einspritzventils bekannt.
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Zur Vermeidung der nachteiligen Folgen
des per Magnetventilen nach deren Ansteuerung auftretenden Ankerprellens
sind die Anker der Magnetventile gemäß
DE 196 50 865 A1 und
DE 197 08 104 A1 als
zweiteilige Anker ausgebildet. Die Anker umfassen einen Ankerbolzen
und eine auf dem Ankerbolzen gleitverschiebbar aufgenommene Ankerplatte. Durch
den Einsatz zweiteiliger Anker wird deren effektiv abgebremste Masse
und damit die das Ankerprellen verursachende kinetische Energie
des auf den Ventilsitz auftreffenden Ankers vermindert. Ein Ansteuern
des Magnetventils führt
erst dann wieder zu einer definierten Einspritzmenge, wenn die Ankerplatte
nicht mehr nachschwingt. Daher sind Maßnahmen erforderlich, um das
Nachschwingen der Ankerplatte zu reduzieren. Dies ist insbesondere
dann erforderlich, wenn kurze zeitliche Abstände zwischen einer Vor- und
einer Haupteinspritzphase erforderlich sind. Zur Lösung dieses
Problems kommen Dämpfungseinrichtungen
zum Einsatz, welche einen ortsfesten Teil und einen mit der Ankerplatte
bewegten Teil umfassen. Der ortsfeste Teil kann durch einen Überhubanschlag
gebildet sein, welcher die maximale Weglänge begrenzt, um die sich die
Ankerplatte auf dem Ankerbolzen verschieben kann. Der bewegliche
Teil wird durch einen dem ortsfesten Teil zugewandten Vorsprung
an einer Ankerplatte gebildet. Der Überhubanschlag kann durch die
Stirnseite eines den Ankerbolzen führenden, in dem Gehäuse des
Magnetventils ortsfest eingespanntes Gleitstück oder durch ein dem Gleitstück vorgelagertes
Teil wie beispielsweise einer Ringscheibe gebildet sein. Bei einer
Annäherung
der Ankerplatte an den Überhubanschlag
entsteht zwischen den einander zugewandten Stirnseite der Ankerplatte
und des Überhubanschlages
ein hydraulischer Dämpfungsraum.
Der in dem Dämpfungsraum
enthaltene Kraftstoff erzeugt eine Kraft, die der Bewegung der Ankerplatte
entgegenwirkt, so dass das Nachschwingen der Ankerplatte stark gedämpft werden
kann.
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Nachteilig bei den Magnetventilen
gemäß
DE 196 50 865 A1 und
DE 197 08 104 A1 ist
die genaue Einstellung des maximalen Gleitweges, welcher der Ankerplatte
am Ankerbolzen zur Verfügung steht.
Der maximale Gleitweg, auch Überhub
genannt, wird durch Austauschen der Überhubscheibe, zusätzliche
Distanzscheiben oder Abschleifen des Überhubanschlages eingestellt.
Diese Lösungen sind,
da sie eine schrittweise durchzuführende iterative Einstellung
erfordern, aufwendig und nur schwer zu automatisieren und verlängern daher
die in der Fertigung solcher Magnetventile erforderlichen Taktzeiten.
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Heute eingesetzte hubgesteuerte Kraftstoffinjektoren
für Hochdruckeinspritzanlagen
mit einem Hochdruckspeicherraum umfassen je eine Drossel und einen
Steller, der als Magnetspule bzw. als Piezoaktor ausgestaltet sein
kann. Mit diesen Komponenten können
jedoch nur sehr geringe Öffnungs-
bzw. Schließgeschwindigkeiten
eines Einspritzventilgliedes erreicht werden, welches als Düsennadel
ausgebildet sein kann. Bei Mehrfacheinspritzungen ist es daher nicht
möglich,
durch unterschiedliche Nadelöffnungsgeschwindigkeiten
den hinsichtlich der Emissionen ausschlaggebenden Druckanstieg derart
zu beeinflussen, dass eine Pilot-Einspritzung (PI) sehr nahe der
Haupteinspritzphase liegt, ohne dass die nachfolgenden Einspritzungen
funktionskritisch beeinflusst werden.
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Darstellung
der Erfindung
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Nach der erfindungsgemäßen Lösung ist eine
Druckentlastung eines im Kraftstoffinjektor zur Betätigung des
Einspritzventilgliedes vorgesehenen Steuerraumes über zwei
Ablaufdrosseln möglich.
Die beiden, die Druckentlastung des das Einspritzventilglied betätigenden
Steuerraumes bewirkenden Ablaufdrosseln können gemäß der erfindungsgemäßen Lösung einzeln
oder gemeinsam angesteuert werden.
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Dazu können in einer ersten Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Lösung dem
Ventilkörper
zwei Steller zugeordnet werden, die als Stellglieder fungieren.
Mit einem der als Stellglieder eingesetzten Magnetventile kann eine
sehr kleine Ablaufdrossel für
eine Pilot-Einspritzung von Kraftstoff in den Brennraum einer selbstzündenden
Verbrennungskraftmaschine geöffnet
werden. Durch die sich über
die sehr klein dimensionierte Ablaufdrossel einstellende Abströmmenge aus
dem Einspritzsystem, den Hochdruckspeicherraum (Common Rail), die
Zuleitung und den Kraftstoffinjektor umfassend, können die
entstehenden Druckschwingungen sehr gering gehalten werden. Je kleiner
diese Druckschwingungen gehalten werden können, desto geringer bleibt der
Einfluss der Druckschwingungen auf die zeitlich der Pilot-Einspritzung
eventuell erfolgende zweite Piloteinspritzung bzw. auf die Haupteinspritzphase. Dies
hat zur Folge, dass Folgeeinspritzungen wesentlich zyklusstabiler
in Bezug auf den Druckanstieg und die Einhaltung kleinster Einspritzmengen
in den Brennraum, d.h. die Kleinstmengenfähigkeit des erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors
erheblich verbessert wird.
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Je nach Abstimmung der ersten Ablaufdrossel
und einer weiteren, zweiten Ablaufdrossel kann das als Magnetventil
ausgebildete zweite Stellglied nur für die Haupteinspritzung oder
aber auch zusammen mit dem die Pilot-Einspritzung bewirkenden, die erste
sehr klein dimensionierte Ablaufdrossel ansteuernden Stellglied
betätigt
werden. Bei Ansteuerung beider Stellglieder kann eine Druckentlastung
des Steuerraumes von Steuerraumvolumen sehr schnell erfolgen. Dies
bedeutet, dass die vertikale Hubbewegung des Einspritzventilgliedes
aufgrund der Druckentlastung des Steuerraumes mit einer relativ
hohen Geschwindigkeit erfolgt. Ein schnelles Öffnen des beispielsweise als
Düsennadel
ausgebildeten Einspritzventilgliedes hat zur Folge, dass bei Haupteinspritzphasen
die Strahlaufbereitungs-energie keine Drosselung am Düsennadelsitz
aufgrund eines zu langsamen Öffnens
erfährt,
sondern an der Einspritzöffnung
anliegt. Dies bedeutet, dass der durch die Einspritzöffnungen
in den Brennraum der Verbrennungskraftmaschine eingespritzte Kraftstoff
einerseits aufgrund der nicht vorhandenen Drosselung an der Einspritzöffnung mit
sehr hohem Druck eintritt, und andererseits die Verbrennung begünstigend
sehr fein zerstäubt
werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsvariante
der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Lösung
kann anstelle zweier getrennt in den Ventilkörper eingebauter und separat
anzusteuernder Stellglieder in Gestalt zweier Magnetventile ein
doppelschaltendes Magnetventil eingesetzt werden. Am als Stellglied
eingesetzten doppelschaltenden Magnetventil können aufgrund unterschiedlicher
Bestromungsstärken
des doppelschaltenden Magnetventils verschiedene Ablaufdrosselkombinationen
geschaltet werden, um zwei unterschiedliche Geschwindigkeitsniveaus
für die Öffnungsbewegung
des bevorzugt als Düsennadel
ausgebildeten Einspritzventilgliedes zu realisieren. Auch gemäß dieser
Ausführungsvariante
ist der ein Einspritzventilglied betätigende Steuerraum innerhalb
eines Ventilkörpers
des Kraftstoffinjektors mit zwei Ablaufdrosseln versehen. Wird das
doppelschaltende Magnetventil mit einem ersten, niedriger gelegenen
Stromniveau angesteuert, so erfolgt die Freigabe eines Schließelements,
welche ein Ablaufdrosselelement verschließt, und eine Absteuerung von
Steuervolumen durch diese Ablaufdrossel. Wird hingegen ein zweites
Bestromungsniveau, welches verglichen mit dem ersten Bestromungsniveau
höher liegt,
eingestellt, werden über
das doppelschaltende Magnetventil beide Ablaufdrosseln geöffnet.
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Bei Ansteuerung des doppelschaltenden Magnetventils
mit einem ersten Bestromungsniveau kann eine kleine Voreinspritzmenge
genau und stabil zugemessen werden. Wird das doppelschaltende Magnetventil
hingegen mit einem zweiten Bestromungsniveau beaufschlagt, kann
eine schnelle Druckentlastung des Steuerraumes erfolgen, so dass sich
eine hohe Nadelöffnungsgeschwindigkeit
für die Haupteinspritzung
mit den oben skizzierten, damit verbundenen Vorteilen einstellt.
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In vorteilhaften weiteren Ausgestaltungen der
Erfindung ist zusätzlich
ein Druckverstärker
vorgesehen, der den Kraftstoffdruck über den in dem Hochdruckspeicherraum
herrschenden Druck anhebt. Hierdurch ergeben sich vielfältige weitere
Steuerungsmöglichkeiten
für den
Kraftstoffinjektor. So wird die Möglichkeit geboten, unterschiedliche
Geschwindigkeiten der Düsennadel
mit einer schaltbaren Druckerhöhung
während
des Betriebs zu realisieren. Diese große Variabilität der Ansteuerung
des Kraftstoffinjektors bietet insbesondere den Vorteil, den Bewegungsablauf
der Düsennadel
und die Steuerung des Einspritzdrucks so zu beeinflussen, dass eine Formung
des Verlaufs der Einspritzung durch das Ansteuerkonzept realisiert
werden kann. Im Vergleich zu Kraftstoffinjektoren herkömmlicher
Bauart können
mittels des erfindungsgemäß ausgestalteten Kraftstoffinjektors
deutlich mehr Freiheitsgrade hinsichtlich der Flexibilität des Einspritzverlaufs
und des Einspritzdrucks dargestellt werden. Zusätzlich kann eine sehr hohe
Geschwindigkeit der Düsennadel
bei der Öffnungsbewegung
erreicht werden.
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Diese Ausführungsvarianten der Erfindung bieten
demzufolge die Möglichkeit
zu einer noch stärkeren
Variation der Geschwindigkeit der Düsennadel des Kraftstoffinjektors
und zur Erzeugung eines sehr hohen Einspritzdrucks, der das Druckniveau
eines Druckspeichers noch übersteigt.
Die hohe Geschwindigkeit der Düsennadel
bewirkt eine Verringerung der Drosselung im Düsensitz. Beide Effekte führen zu
einer sehr feinen und gleichmäßigen Zerstäubung des Kraftstoffs
während
des Einspritzvorgangs und damit zu einer weiteren Verringerung der
Emission schädlicher
Abgase. Durch entsprechende Steuerung der Magnetsteller ist es weiterhin
auf einfache Weise möglich,
den Verlauf des Einspritzvorgangs optimal an den Bedarf der Verbrennungskraftmaschine
anzupassen.
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Zeichnung
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Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend
näher erläutert.
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Es zeigt:
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1 eine
erste Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors
im Längsschnitt,
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2 die
Ausführungsvariante
eines Kraftstoffinjektors gemäß 1, jedoch im Vergleich zur 1 in einer um 90° gedrehten
Lage,
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3 den
Längsschnitt
durch einen erfindungsgemäß konfigurierten
Kraftstoffinjektor gemäß 1 in einer leicht gedrehten
Lage, in die Ebene, in der die Düsenraumzulaufbohrung
liegt,
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4 den
Ventilkörper
des erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors
gemäß der ersten
Ausführungsvariante
in vergrößerter Darstellung,
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4a eine
vergrößerte Darstellung
einer Ankerbolzenführung,
die in den Ventilkörper 2 eingelassen
ist,
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5 eine
weitere Ausführungsvariante
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Kraftstoffinjektors mit einem doppelschaltenden Magnetventil,
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6.1 einen
ersten Bestromungsverlauf zur Durchführung einer Piloteinspritzung
und langsam angesteuerter Düsennadel
und einen zweiten Bestromungsverlauf einer Haupteinspritzung mit
einer angesteuerten Düsennadel,
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6.2 die
sich gemäß der Bestromungsverläufe in 6.1 einstellenden Ventilhübe, aufgetragen über die
Zeitachse,
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6.3 einen
ersten Bestromungsverlauf für eine
Piloteinspritzung und langsam bewegter Düsennadel und einen zweiten
Bestromungsverlauf für
eine angelagerte Piloteinspritzung und langsamer Düsennadelgeschwindigkeit
sowie eine Haupteinspritzung mit schnell angesteuerter Düsennadel,
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6.4 die
sich bei der Bestromung gemäß 6.3 einstellenden Ventilhübe.
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7 eine
weitere Ausführungsvariante
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Kraftstoffinjektors mit einem Druckverstärker und zwei 2/2-Ventilen als
Stellglieder
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8 eine
weitere Ausführungsvariante
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Kraftstoffinjektors mit einem Druckverstärker und einem 3/3-Ventil als
Stellglied
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9 in
einem Diagramm die Darstellung des Düsennadelhubs als Funktion der
Zeit
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10 in
einem weiteren Diagramm die Einspritzung als Funktion der Zeit.
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Ausführungsvarianten
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1 ist
eine erste Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäß konfigurierten
Kraftstoffinjektors im Längsschnitt
zu entnehmen.
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1 zeigt
einen Kraftstoffinjektor 1, der einen Ventilkörper 2 umfasst,
an welchem mittels einer Überwurfmutter 4 ein
Haltekörper 5 befestigt
ist. Der Haltekörper 5 umfasst
eine Zentralbohrung 6, die eine sich in den Ventilkörper 2 und
durch den Haltekörper 5 erstreckende
Druckstange 7 aufnimmt. Am unteren Ende des über die Überwurfmutter 4 auswechselbar
am Ventilkörper 2 befestigten
Haltekörpers 5 ist
eine Düsenspannmutter 8 aufgenommen, welche
ihrerseits einen Düsenkörper 9 aufnimmt. Über die
Düsenspannmutter 9 sind
das untere Ende des Haltekörpers 5 und
der Düsenkörper 9 gegeneinander
verschraubt. Im Übergangsbereich
zwischen dem unteren Ende des Haltekörpers 5 und dem oberen
Bereich des Düsenkörpers 9 ist
eine Schließfeder 10 aufgenommen,
welche das untere Ende der Druckstange 7 umschließt und auf
ein im Düsenkörper 9 angeordnetes,
in vertikale Richtung bewegbares Einspritzventilglied 11 wirkt.
Das Einspritzventilglied 11 wird bevorzugt als Düsennadel
ausgebildet und ist im Bereich einer Druckstufe von einem Düsenraum 12 umgeben.
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Im unteren Bereich des Ventilkörpers 2,
dem oberen Bereich des Haltekörpers 5 gegenüberliegend,
erstrecken sich Leckagebohrungen 13 durch den Ventilkörper 2 und
den Haltekörper 5.
Die Leckagebohrungen 13 dienen als Leckölablauf über eine in 4a näher
dargestellte, in den Ventilkörper 2 integrierte
Ankerbolzenführung 46.
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Im oberen Bereich des Ventilkörpers 2 weist dieser
einen Zulaufanschluss 3 auf. Seitlich in der Darstellung
gemäß 1 sind in entsprechende Bohrungen
innerhalb des Ventilkörpers 2 ein
erstes Stellglied 15 sowie ein zweites Stellglied 16 eingeschraubt.
Gemäß der in 1 dargestellten ersten Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Lösung sind
zwei separate Stellglieder 15 bzw. 16 vorgesehen, die bevorzugt
als Magnetventile ausgebildet werden. Das erste Stellglied 15 wirkt
auf eine erste Ablaufdrossel 17 (vgl. 4), während
das zweite Stellglied 16 auf ein diesem gegenüberliegendes weiteres
Ansteuerdrossel-Element wirkt. Die beiden, 4 entnehmbaren Ablaufdrosseln 17 bzw. 18 werden über einen
beispielsweise kugelförmig
oder kegelförmig
konfigurierten Schließkörper (vgl.
Darstellung in 4) verschlossen
bzw. geöffnet.
Im Ventilkörper 2 ist
darüber
hinaus ein Steuerraum 19 angeordnet, der einerseits vom
Ventilkörper 2 und
andererseits von der oberen Stirnfläche der Druckstange 7 begrenzt
wird. Das erste Stellglied 15 und das zweite Stellglied 16 sind
baugleich. Das erste Stellglied 15 umfasst einen Magnetkern 21,
der seinerseits von einer zylindrisch konfigurierten Magnethülse 22 umgeben
ist. Über
die in den Magnetkern 21 eingelassene Magnetspule wird
ein Magnetanker betätigt
(vgl. Darstellung in 4).
Der Magnetanker ist über
eine Druckfeder beaufschlagt, die sich durch den Magnetkern 21 erstreckt
und teilweise von einem tellerförmigen
Bereich eines Ablaufstutzens 27 umgeben ist. Das zweite
Stellglied 16 ist in analoger Weise aufgebaut.
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2 zeigt
die erste Ausführungsvariante des
erfindungsgemäß konfigurierten
Kraftstoffinjektors in einer im Vergleich zu 1 um 90° gedrehten Lage.
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2 ist
entnehmbar, dass der Ventilkörper 2,
der im oberen Bereich einen Zentralbohrungsanschluss 3 aufweist,
neben den 1 entnehmbaren ersten
und zweiten Stellgliedern 15 bzw. 16 einen Druckanschlussstutzen 31 aufweist.
Dieser Druckanschlussstutzen 31, in den Ventilkörper 2 eingeschraubt,
umfasst eine Zulaufdrossel 32, über welche der Steuerraum 19 (vgl. 1a) mit Steuervolumen, d.h. unter hohem
Druck stehenden Kraftstoff, beaufschlagt wird. Der dem Druckanschlussstutzen 31 gegenüberliegend
angeordnete Druckstutzen kann als Druckmessanschluss 34 zur
Messung des im Steuerraum 19 herrschenden Druckniveaus
eingesetzt werden. Am unteren Ende des Ventilkörpers 2 ist die Überwurfmutter 4 zu
erkennen, mit welcher der Haltekörper 5 mit
dem Ventilkörper 2 verbunden wird.
Aufgrund der Schraubverbindung mittels der Überwurfmutter 4 zwischen
Ventilkörper 2 und
Haltekörper 5 kann
der erfindungsgemäße Kraftstoffinjektor
in unterschiedlichen Baulängen
ausgebildet werden. Dies erlaubt in vorteilhafter Weise, die Geometrie
des Ventilkörpers 2 unverändert zu
lassen und die Baulänge
lediglich über
die Bauhöhe,
d.h. die Axialerstreckung des Haltekörpers 5 anzupassen.
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Am unteren Ende des Haltekörpers 5 ist
mittels einer Düsenspannmutter 8 der
Düsenkörper 9 aufgenommen,
der seinerseits ein in vertikale Richtung bewegbares Einspritzventilglied 11 aufnimmt.
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3 zeigt
die erste Ausführungsvariante des
erfindungsgemäß konfigurierten
Kraftstoffinjektors in eine Ebene gedreht, in welcher die den Düsenraum
im Düsenkörper beaufschlagende
Zentralbohrung 36 liegt.
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Aus der Darstellung gemäß 3 geht hervor, dass innerhalb
des Zulaufanschlusses ein Stabfilterelement 14 eingelassen
ist. Unterhalb des Stabfilters 14 verläuft die Zentralbohrung 36 durch
den Ventilkörper 2 und
mündet
an der Stoßfuge
am unteren Ende des Ventilkörpers 2 in
den Haltekörper 5. Über die
Zentralbohrung 36 wird der das Einspritzventilglied 11 umgebende
Düsenraum 12 innerhalb des
Düsenkörpers 9 mit
unter hohem Druck stehenden Kraftstoff versorgt. Seitlich am Ventilkörper 2 sind
der Druckanschlussstutzen 31 sowie ein am zweiten Stellglied 16 angeordnetes
Gehäuse 28 aufgenommen.
Das zweite Stellglied 16 umfasst ebenfalls ein Gehäuse 28,
an welchem ein Steckeranschluss 33 ausgebildet ist. Über den
Steckeranschluss 33 am Gehäuse 28 erfolgt die
Stromversorgung der vom Magnetkern 21 umschlossenen Magnetspulen
an jedem der beiden Stellglieder 15 bzw. 16.
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4 zeigt
den Ventilkörper
des Kraftstoffinjektors in einem vergrößerten Maßstab.
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Der Ventilkörper 2 gemäß der Darstellung
in 4 umfasst einen zentral
angeordneten Hochdruckzulauf 3. Dem Hochdruckzulauf 3 gegenüberliegend,
befindet sich am unteren Bereich des Ventilkörpers 2 eine Überwurfmutter 4,
mit welcher ein Haltekörper 5 am Ventilkörper 2 auswechselbar
aufgenommen ist. Im unteren Bereich des Ventilkörpers 2 weist dieser
Leckagebohrungen 13 auf, die der Leckageölabfuhr
dienen. Eine Leckageölabfuhr
ist erforderlich, um aus den geöffneten
Ablaufdrosseln 17 bzw. 18 abgesteuertes Steuerraumvolumen
(Leckagestrom II) über
Bohrungen, die in der Ankerbolzenführung 46 ausgebildet
sind, durch einen Ankerbolzen um die Ankerplatte 26 in
den Ablaufstutzen 27 zu fördern. Daneben wird von der
Düse abströmendes Lecköl (Leckagestrom
I) von der den Haltekörper 5 der
rechtwinklig durch den Ventilkörper 2 verlaufenden
Bohrung ebenfalls über
die Ankerbolzenführung 46 dem
Ablaufstutzen 27 zugeleitet (vgl. Pfeile in 4).
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Sowohl der Ventilkörper 2 als
auch der Haltekörper 5 weisen
eine Zentralbohrung 6 auf, die in der Darstellung gemäß 4 ein stangenförmig ausgebildetes
Druckelement 7 umgibt. Die Stirnseite 20 des stangenförmigen Druckelementes 7 begrenzt
einen Steuerraum 19, der innerhalb des Ventilkörpers 2 ausgebildet
ist (vgl. 1a). Der Steuerraum 19 innerhalb
des Ventilkörpers 2 ist
darüber
hinaus außer durch
die Stirnseite 20 des stangenförmigen Druckelementes 7 durch
das Gehäuse
des Ventilkörpers 2 begrenzt.
Vom Steuerraum 19 innerhalb des Ventilkörpers 2 zweigen zwei
einander gegenüberliegende Ablaufkanäle ab, die
jeweils in eine erste Ablaufdrossel 17 bzw. in eine zweite
Ablaufdrossel 18 übergehen.
Die beiden, die Ablaufdrosseln 17 bzw. 18 jeweils
beaufschlagenden Kanäle
liegen innerhalb des Ventilkörpers 2 einander
gegenüber.
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Jede der Ablaufdrosseln, d.h. die
erste Ablaufdrossel 17 und die zweite Ablaufdrossel 18,
sind in einem Einsatzstück 30 ausgebildet.
Die Einsatzstücke 30 liegen
im Ventilkörper 2 einander
gegenüber
und werden durch Ventilspannschrauben 29 im Ventilkörper 2 gehalten.
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Jeder der Ablaufdrosseln 17 bzw. 18 ist
ein Schließelement 43 bzw. 49 zugeordnet,
welches gemäß 4 als kugelförmiges Schließelement
ausgebildet sein kann. Anstelle kugelförmig ausgebildeter Schließelemente 43 bzw. 49 können die
Schließelemente,
die durch das erste Stellglied 15 bzw. das zweite Stellglied 16 betätigt werden,
auch als kegelförmig
ausgebildete Schließkörper ausgeführt sein. Diese
wirken dann mit Kegelsitzen zusammen, die an der dem Schließelement 43 bzw. 49 zuweisenden Seite
des auswechselbar im Ventilkörper 2 aufgenommenen
Einsatzes 30 ausgebildet sind. Die Betätigung, d.h. die Freigabe bzw.
das Schließen
der ersten Ablaufdrossel 17 bzw. der zweiten Ablaufdrossel 18,
erfolgt über
das erste Stellglied 15 bzw. das zweite Stellglied 16.
Jedes der Stellglieder 15 bzw. 16, die einander
gegenüberliegend
am Ventilkörper 2 des Kraftstoffinjektors 1 aufgenommen
sind, umfasst einen Magnetkern 21, welcher eine Magnetspule
umgibt. Der Magnetkern 21 ist von einer zylindrisch ausgebildeten
Magnethülse 22 umschlossen,
wobei sich die Magnethülse 22 auch
um den unteren, tellerförmig
ausgebildeten Ansatz eines Ablaufstutzens 27 erstreckt.
Am Ablaufstutzen 27 und im oberen Bereich der den Magnetkern 21 umschließenden Magnethülse 22 ist
das Gehäuse 28 mitsamt
einem darin ausgebildeten Steckeranschluss 33 verrastet.
Die Magnethülse 22 umfasst
einen ringförmigen
Ansatz, an dem sie von einer Magnetspannmutter 44 umschlossen
ist, mit dem das erste Stellglied 15 sowie das zweite Stellglied 16 an
einem Außengewinde
des Ventilkörpers 2 des
Kraftstoffinjektors 1 verschraubt werden können.
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Der Magnetkern 21 des ersten
Stellgliedes 15 und des zweiten Stellgliedes 16 umschließt eine Druckfeder 25,
die ihrerseits von einer Hülse
umschlossen ist. Die Druckfeder 25 beaufschlagt einen Magnetanker 23,
welcher zweiteilig ausgeführt
ist und einen Ankerbolzen 24 sowie eine Ankerplatte 26 umfasst.
Der Magnetanker umfasst einen Ankerbolzen 24 sowie eine
den Ankerbolzen 24 umschließende Ankerplatte 26.
Die Ankerbolzen 24 der Magnetanker des ersten Stellgliedes 15 bzw.
des zweiten Stellgliedes 16 umfassen an ihrer den Schließelementen 43 bzw. 49 gegenüberliegenden
Stirnseite Schließelementaufnahmen,
die die Schließelemente 43, 49 – entsprechend
deren Geometrie – teilweise umschließen.
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Der tellerförmig ausgebildete Bereich des Ablaufstutzens 27 ist
mit einem ersten Dichtring 40 versehen, welcher der Innenseite
der den Magnetkern 21 umschließenden Magnethülse 22 gegenüberliegt.
An der Außenseite
umfasst die Magnethülse 22 einen
weiteren, zweiten Dichtring 41. Bei der Ausführung des
ersten Stellgliedes 15 bzw. des zweiten Stellgliedes 16 als
Magnetventil kann der Magnetanker 24, 26 eine
Ankerplattenfeder 42 umfassen, die die Ankerplatte 26 des
Magnetankers 24, 26 gegen eine Ankerbolzenführung 46,
die den Ankerbolzen 24 umgibt, abstützt. Mit Bezugszeichen 45 ist
der Hubweg gekennzeichnet, den das Magnetventil bei Bestromung der
im Magnetkern 21 aufgenommenen Magnetspule ausführt. Der
Ankerhubweg 45 bezeichnet den Abstand zwischen der der
Magnetspule im Ankerkern 21 zuweisenden Stirnseite der
Ankerplatte 26 und der dieser gegenüberliegenden Stirnseite des
Magnetkerns 21. Die die Ankerplatte 26 des Magnetankers 24, 26 beaufschlagende
Ankerplattenfeder 42 stützt
sich auf einer Stirnseite 47 der Ankerbolzenführung 46 ab.
Gemäß der in 4 in vergrößertem Maßstab wiedergegebenen
Ausführung
des Ventilkörpers 2 des
Kraftstoffinjektors 1 sind die Ablaufdrosseln 17 bzw. 18 in
auswechselbaren Einsätzen 30 ausgebildet.
Die Einsätze 30 können entweder – wie in 4 dargestellt – über Ventilspannmuttern 29 einander
gegenüberliegend
seitlich in entsprechenden Bohrungen im Ventilkörper 2 montiert werden.
Daneben wäre
es auch möglich,
dass die Einsätze 30 unmittelbar
durch das erste Stellglied 15 bzw. das zweite Stellglied 16 im
Ventilkörper 2 fixiert werden
können.
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Die in 4 nicht
dargestellte, den Steuerraum 19 mit einem Steuervolumen
beaufschlagende Zulaufdrossel 32 (vgl. Darstellung gemäß 2) erstreckt sich senkrecht
zur Zeichenebene und liegt in einer um 90° verdreht orientierten Lage
zu den die Ablaufdrosseln 17 bzw. 18 beaufschlagenden
Kanälen
des Steuerraumes 19. Der im oberen Bereich des Ventilkörpers 2 dargestellte,
zentrale Hochdruckanschluss 3 geht in eine in 4 nicht dargestellte, im wesentlichen
parallel zur Zentralbohrung 6 im Haltekörper 5 und Ventilkörper 2 verlaufende
Zulaufbohrung 36 über.
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Aufgrund der Verbindung des Haltekörpers 5 mit
dem unteren Ende des Ventilkörpers 2 über eine Überwurfmutter 4 kann
unterschiedlichen Motoreinbaulängen
des erfindungsgemäß konfigurierten Kraftstoffinjektors 1 Rechnung
getragen werden. Ohne dass Modifikationen am relativ aufwendigen Ventilkörper 2 des
Kraftstoffinjektors 1 erforderlich sind, kann nach Lösen der Überwurfmutter 4 zwischen
Haltekörper 5 und
Ventilkörper 2 ein
Haltekörper 5 mittels
der Überwurfmutter 4 am
Ventilkörper 2 aufgenommen
werden, der in passender Einbaulänge
ausgebildet ist. Am unteren – in 4 nicht dargestellten – Ende des
Haltekörpers 5 – ist mittels
einer Düsenspannmutter 8 ein
Düsenkörper 9 aufgenommen,
in welchem ein beispielsweise als Düsennadel ausgebildetes Einspritzventilglied 11 in
vertikale Richtung bewegbar aufgenommen ist. Das Einspritzventilglied 11 kann über eine
Schließfeder 10 (vgl. Darstellungen
gemäß 1 bis 3) beaufschlagt sein. Der das Einspritzventilglied 11 innerhalb
des Düsenkörpers 8 umgebende
Düsenraum 12 wird über die sich
im wesentlichen parallel zur Zentralbohrung 6 im Haltekörper 5 verlaufende
Zulaufbohrung 36 mit unter hohem Druck stehenden Kraftstoff
beaufschlagt.
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Mit dem ersten Stellglied 15 bzw.
dem zweiten Stellglied 16 kann der Steuerraum 19 druckentlastet
werden. Um an einem Kraftstoffinjektor 1 eine Pilot-Einspritzung
zu realisieren, kann die erste Ablaufdrossel 17 im entsprechenden
Einsatz 30 mit einem sehr kleinen Querschnitt ausgebildet
werden. Wird das erste Stellglied 15 angesteuert, wird
der Steuerraum 19 innerhalb des Ventilkörpers 2 nur über die
erste Ablaufdrossel 17 druckentlastet. Durch die kleine
Abströmmenge
können
Druckschwingungen sehr klein gehalten werden. Aufgrund der Druckschwingungen
mit geringer Amplitude wirken sich diese auf zeitlich darauf folgende
Einspritzungen nicht negativ aus. Die Haupteinspritzung kann demzufolge
zyklusstabiler gehalten werden, wobei die Kleinstmengenfähigkeit
des Kraftstoffinjektors 1 durch die kleine Dimensionierung
der ersten Ablaufdrossel 17 erheblich verbessert werden
kann. Das zweite Stellglied 16 kann je nach Abstimmung
der Ablaufdrosselquerschnitte der Ablaufdrosseln 17 bzw. 18 zusammen
mit dem ersten Stellglied 15 oder getrennt von diesem angesteuert
werden. Bei gemeinsamer Ansteuerung des ersten Stellgliedes 15 und
des zweiten Stellgliedes 16 erfolgt eine Druckentlastung
des Steuerraumes 19 innerhalb des Ventilkörpers 2 über beide
Ablaufdrosseln 17 und 18.
-
Dadurch kann der Steuerraum 19 sehr schnell
druckentlastet werden, was eine höhere Öffnungsgeschwindigkeit des
Einspritzventilgliedes 11 zur Folge hat. Aufgrund dessen
stellt sich bei Haupteinspritzungen keine Drosselung der Strahlaufbereitungsenergie
am Sitz des Einspritzventilgliedes 11 ein, die Strahlaufbereitungsenergie
steht vielmehr an der oder den Einspritzöffnungen des Kraftstoffinjektors 1 in
den Brennraum einer selbstzündenden
Verbrennungskraftmaschine an.
-
4a zeigt
eine vergrößerte Darstellung
einer Ankerbolzenführung,
die in den Ventilkörper 2 eingelassen
ist.
-
In der Darstellung gemäß 4a ist die Ankerbolzenführung 46 in
vergrößertem Maßstab herausgezeichnet
dargestellt. Der mit I bezeichnete Leckölstrom bezeichnet den von der
Düse über den Haltekörper 5 und
den rechtwinklig im Ventilkörper 2 verlaufenden
Bohrungsabschnitt in den Ablaufstutzen 27 ablaufenden Leckagestrom,
während
mit II der von den geöffneten
Ablaufdrosseln 17 bzw. 18 aus dem Steuerraum 19 abströmende Leckölvolumenstrom
bezeichnet ist. Die Ankerbolzenführung 46,
welche den Ankerbolzen 24 des Magnetankers umschließt, kann
dazu in einem scheibenförmigen Bereich
verlaufende Bohrungen sowie sich radial zu diesen erstreckende Bohrungsabschnitte
aufweisen, so dass die Leckageströme I bzw. II den in 4 durch die Pfeile angedeuteten
Strömungswege
nehmen können,
wobei die Leckageströme
I bzw. II stets durch den Ablaufstutzen 27 den Ventilkörper 2 des Kraftstoffinjektors 1 gemäß der Darstellung
in 4 verlassen.
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5 zeigt
ein doppelschaltendes Stellglied, welches am erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektor gemäß den 1 bis 4 eingesetzt werden kann.
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Gemäß der zweiten Ausführungsvariante des
der Erfindung zugrundeliegenden Gedankens können statt zweier getrennt
ansteuerbarer Stellglieder 15 und 16 ein doppelschaltendes
Stellglied 50 eingesetzt werden. Das doppelschaltende Stellglied 50 kann
als Piezoaktor oder auch als Magnetventil ausgebildet sein. Bei
Ausführung
des doppelschaltenden Stellgliedes 50 als Magnetventil
umfasst dieses eine Magnetspule 50.1, welche bei unterschiedlichen
Bestromungsstärken
unterschiedliche Öffnungsgeschwindigkeiten
des Einspritzventilgliedes 11 zur Folge erzeugt. Der in 5 dargestellte Aufbau des
Kraftstoffinjektors mit doppelschaltendem Magnetventil 50 ist
hier schematisch wiedergegeben. Im Vergleich zur erstgenannten Ausführungsvariante sind
die Bauteile Düse,
Haltekörper 5 und
Druckstange 7 identisch. Analog zur Darstellung des Kraftstoffinjektors 1 in
den 1 bis 4 gemäß der ersten Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Lösung wird
der Steuerraum 19 durch eine erste Ablaufdrossel 17 und
eine weitere, zweite Ablaufdrossel 18 druckentlastet. Die
Beaufschlagung des Steuerraumes 19 mit unter hohem Druck
stehenden Kraftstoff erfolgt über
eine Zulaufdrossel 32, die ihrerseits über einen Hochdruckanschluss 56 beaufschlagt
ist. Vor der Zulaufdrossel 32 zweigt eine Zulaufbohrung 57 zum
Düsenraum 12 ab,
der das als Düsennadel
ausgebildete Einspritzventilglied 11 umgibt. Das Einspritzventilglied 11 ist
durch eine Schließfeder 10 beaufschlagt
und umfasst eine Druckstufe 58, die in den Düsenraum 12 hineinragt.
Am brennraumseitigen Ende des Einspritzventilgliedes 11 sind
Einspritzöffnungen 59 dargestellt, über welche
der unter hohem Druck stehende Kraftstoff in den Brennraum einer selbstzündenden
oder fremdgezündeten
Verbrennungskraftmaschine eingespritzt werden kann.
-
Das doppelschaltende Stellglied 50 umfasst bei
einer Ausführung
als doppelschaltendes Magnetventil eine Magnetspule 50.1.
An einem von der Magnetspule 50.1 umschlossenen Stützring 51 stützt sich
eine erste Druckfeder 52 sowie eine weitere, zweite Druckfeder 53 ab.
Die erste Druckfeder 52 beaufschlagt einen ersten Ankerbolzen 54,
während
die zweite, sich am Stützring 51 abstützende zweite Druckfeder 53 einen
zweiten Ankerbolzen 55 beaufschlagt. Die Ankerbolzen 54 bzw.
55 gemäß der zweiten
Ausführungsvariante
des Kraftstoffinjektors 1 entsprechen den Ankerbolzen 24 dem
Magnetanker 24, 26 gemäß der ersten Ausführungsvariante des
Kraftstoffinjektors 1 nach 4. Über das
doppelschaltende Stellglied 50 kann ein erstes Ventil 60 und
ein zweites Ventil 61 angesteuert werden. Das unterschiedliche Öffnen bzw.
Schließen
der Magnetanker bzw. der Magnetankerbolzen 54 und 55 am doppelschaltenden
Stellglied 50 kann einerseits durch unterschiedliche Federkräfte und
andererseits durch unterschiedliche Ankergeometrien herbeigeführt werden.
Aufgrund der unterschiedlichen Ankergeometrien ändern sich die jeweils erzeugbaren
Magnetkräfte
entsprechend der Änderung
der Ankergeometrie. Bei Bestromung der Magnetspule 50.1 mit einem
ersten Bestromungsniveau öffnet
beispielsweise das erste Ventil 60 und ermöglicht eine
Druckentlastung des Steuerraumes 19 über die erste Ablaufdrossel 17.
Bei einer Erhöhung
der Bestromung der Magnetspule 50.1 des doppelschaltenden
Stellgliedes 50 erfolgt eine gleichzeitige Betätigung der Ankerbolzen 54 bzw. 55,
so dass das erste Ventil 60 und das zweite Ventil 61 betätigt werden,
so dass eine Druckentlastung des Steuerraumes 19 sowohl über die
erste Ablaufdrossel 17 als auch über die zweite Ablaufdrossel 18 erfolgen
kann. Der erste Ankerbolzen 54 bzw. der zweite Ankerbolzen 55 umfassen
in 5 schematisch angedeutete
Schließelementführungen,
welche die in der Darstellung gemäß 5 als Kugelkörper ausgebildeten Schließ-Elemente 43 bzw. 49 teilweise
umschließen.
Die Schließelemente 43 bzw. 49 arbeiten
mit Sitzflächen 48 zusammen,
die in den auswechselbar im Ventilkörper 2 aufgenommenen
Einsätzen 30 (vgl.
Darstellung gemäß 4) ausgebildet sein können. Anstelle
der in 5 dargestellten
kugelförmig
ausgebildeten Schließelemente 43 bzw. 49 können diese
auch als Kegelkörper
ausgebildet sein, die mit entsprechend konfigurierten Sitzflächen an
den Einsätzen 30 (vgl. Darstellung
gemäß 4) zusammenwirken können.
-
Bei Bestromung der Magnetspule 50.1 des doppelschaltenden
Stellgliedes 50 mit einem ersten Stromniveau wird eines
der Ventile 60 bzw. 61 mit geringerer Federkraft
oder erhöhter
Magnetkraft angesteuert. Bei einer Erhöhung des Stromniveaus, mit welchem
die Magnetspule 50.1 des doppelschaltenden Stellgliedes 50 bestromt
wird, auf ein zweites Stromniveau können beide Ventile 60 bzw. 61 geöffnet werden,
so dass beide Ablaufdrosseln 17 bzw. 18 offen
stehen und das Einspritzventilglied 11 – etwa vor einer Haupteinspritzung – mit erhöhter Öffnungsgeschwindigkeit öffnet.
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6.1 und 6.2 sind Bestromungsverläufe mit
der Magnetspule eines doppelschaltenden Stellgliedes sowie die sich
einstellenden Ventilhübe
der Ventile zu entnehmen.
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Gemäß einem ersten, mit Bezugszeichen 70 bezeichneten
Bestromungsverlaufs kann eine Bestromung der Magnetspule 50.1 erfolgen,
die während
einer Ansteuerdauer 77 das erste Ventil 60, d.h. die
erste Ablaufdrossel 17, betätigt. Die Bestromung der Magnetspule 50.1 während der
Ansteuerdauer 77 erfolgt derart, dass die Magnetspule 50.1 mit
einem Stromstoß,
einer Stromüberhöhung 72 angesteuert
wird, die nach einem Zeitraum auf ein erstes Stromniveau 71 zurückgenommen
wird. Dadurch öffnet
das Schließelement 43 des
ersten Ventils 60 während
der Ansteuerzeit 77 der Magnetspule 50.1 mit einem
ersten Stromverlauf 70.
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Erfolgt eine Bestromung der Magnetspule 50.1 des
doppelschaltenden Stellgliedes 50 mit einem zweiten Stromverlauf 73,
so öffnen
sowohl das Ventil 60 als auch das Ventil 61. Durch
die unterschiedlichen Federkraft-/Magnetkraftauslegungen in Bezug
auf die Ventile 60 und 61 öffnet das Ventil 61 zeitverzögert im
Vergleich zum Ventil 60 und schließt nach dem Ende der Bestromung
etwas früher.
Der zweite Bestromungsverlauf 73 ist dadurch gekennzeichnet,
dass zu Beginn der Bestromungsdauer 76 eine Stromüberhöhung 75 erfolgt,
die nach einer bestimmten Zeitspanne auf ein zweites Stromniveau 74 zurückgenommen
wird. Aufgrund der höheren Stromstärke erfolgt
ein Öffnen
sowohl des ersten Ventils 60 als auch des zweiten Ventils 61 während einer
gemeinsamen Ansteuerdauer 78. Während der gemeinsamen Ansteuerdauer 78 aufgrund
des Stromniveaus der Bestromung der Magnetspule 50.1 wird
der Steuerraum 19 gleichzeitig sowohl durch die erste Ablaufdrossel 17 als
auch durch die zweite Ablaufdrossel 18 druckentlastet.
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In der Darstellung gemäß 6.3 und 6.4 sind Varianten von Bestromungsverläufen und
Ventilhubwegen einander gegenübergestellt.
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Aus 6.3 geht
hervor, dass eine Bestromung des ersten Ventils 60 während der
Ansteuerdauer 77 mit einem ersten Bestromungsverlauf 70 analog
zu 6.1 erfolgt. Demzufolge
legt das erste Ventil 60 während der Ansteuerdauer 77 einen
Hubweg zurück,
der identisch mit dem Hubweg des ersten Ventils 60 gemäß 6.2 ist.
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Gemäß der Darstellung in 6.3 erfolgt nun eine modifizierte
Bestromung der Magnetspule 50.1 des doppelschaltenden Stellgliedes 50 gemäß eines
dritten Bestromungsverlaufs 79. Der dritte Bestromungsverlauf 79 ist
dadurch gekennzeichnet, dass der zweiten Stromüberhöhung 75 im Gegensatz zum
zweiten Bestromungsverlauf 73 gemäß der Darstellung in 6.1 ein Stromimpuls vorgeschaltet
ist, welcher dem ersten Bestromungsverlauf 70 entspricht.
Dieser liegt jedoch noch auf dem geringeren Stromniveau, so dass
während
der Phase des dritten Bestromungsverlaufs 79, die dem ersten
Bestromungsverlauf 70 entspricht, das zweite Ventil 61 geschlossen
bleibt.
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6.4 sind
die sich einstellenden Hubwege des ersten Ventils 60 und
des zweiten Ventils 61 bei der Bestromung mit einem dritten
Bestromungsverlauf 79 zu entnehmen. In der Phase des dritten
Bestromungsverlaufs 79, die dem ersten Bestromungsverlauf 70 entspricht,
bleibt das zweite Ventil 61 zunächst geschlossen. Erst wenn
der dritte Bestromungsverlauf 79 die zweite Stromüberhöhung 75 erreicht
hat, öffnet
das zweite Ventil 61 zusätzlich zum bereits offenstehenden
ersten Ventil 60. Mit dem dritten Bestromungsverlauf 79 kann
demzufolge ein Zuschalten des zweiten Ventils 61, d.h.
ein Zuschalten der zweiten Ablaufdrossel 18 zur bereits
offenstehenden ersten Ablaufdrossel 17, zur Druckentlastung des
Steuerraumes 19 erreicht werden. Während der mit Bezugszeichen 81 gekennzeichneten
Steuerdauer erfolgt ein Zuschalten des zweiten Ventils 61 nach einer
Verzögerungsphase 82,
so dass eine schnellere Druckentlastung des Steuerraumes 19 erst
ab dem Zuschalten des zweiten Ventils 61 erfolgt. Durch dieses
zeitlich variable Zuschalten des zweiten Ventiles 61 kann
der Hubverlauf des Einspritzventilgliedes 11 zur Einspritzverlaufsformung
gesteuert werden. Dadurch lässt
sich eine gezielte Verzögerung der
Hubbewegung des Einspritzventilgliedes 11 erreichen.
-
Die folgenden Ausführungsvarianten
der Erfindung bieten die Möglichkeit
zu einer noch stärkeren
Variation der Geschwindigkeit der Düsennadel des Kraftstoffinjektors
und zur Erzeugung eines sehr hohen Einspritzdrucks, der das Druckniveau
eines Druckspeichers noch übersteigt.
Die hohe Geschwindigkeit der Düsennadel
bewirkt eine Verringerung der Drosselung im Düsensitz. Beide Effekte führen zu
einer sehr feinen und gleichmäßigen Zerstäubung des Kraftstoffs
während
des Einspritzvorgangs und damit zu einer weiteren Verringerung der
Emission schädlicher
Abgase. Durch entsprechende Steuerung der Magnetsteller ist es weiterhin
auf einfache Weise möglich,
den Verlauf des Einspritzvorgangs optimal an den Bedarf der Verbrennungskraftmaschine
anzupassen.
-
7 zeigt
eine vorteilhafte weitere Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors
mit einem Druckverstärker
und mit Steuerung des Kraftstoffinjektors über zwei 2/2-Ventile. Der hier schematisch
dargestellte Kraftstoffinjektor 1 ist Bestandteil eines
Einspritzsystems, das weiterhin einen Kraftstofftank 83,
eine Hochdruckpumpe 84, einen Druckspeicher 85 sowie
weitere, hier nicht dargestellte Kraftstoffinjektoren umfasst. Der
Kraftstoffinjektor 1 umfasst einen Druckverstärker 86 mit
einem Federraum 86.3, einer in diesem Federraum angeordneten
Feder 86.2 und einem von der Feder 86.2 beaufschlagten
Druckverstärkerkolben 86.1.
Weiter sind ein Rückschlagventil 87,
sowie eine Zulaufdrossel 88 vorgesehen. Die Zulaufdrossel 88 ist
ausgangsseitig mit dem Steuerraum 19 des Kraftstoffinjektors 1 verbunden.
Mit dem Steuerraum 19 sind eine erste Ablaufdrossel 17,
die ausgangsseitig mit einem ersten 2/2-Ventil verbunden ist und eine zweite Ablaufdrossel 18,
die ausgangsseitig mit einem zweiten 2/2-Ventil verbunden ist, verbunden.
-
Im Folgenden wird die Funktionsweise
dieses ersten Ausführungsbeispiels
beschrieben. Dabei lassen sich drei Steuervarianten unterscheiden.
Bei einer ersten Steuervariante wird durch das Ansteuern des ersten
2/2-Ventils 15 die erste Ablaufdrossel 17 geöffnet und
dadurch der Steuerraum 19 des Kraftstoffinjektors 1 entlastet.
Die an der Düsennadel 11 angreifenden
Kräfte
heben diese gegen den Druck der Feder 10 an und öffnen so
die Einspritzdüse.
Es erfolgt eine Einspritzung mit dem Druck des Druckspeichers 85.
Wird das erste 2/2-Ventil 15 wieder geschlossen, steigt
der Druck in dem Steuerraum 19 des Kraftstoffinjektors 1 wieder
an, die Einspritzdüse wird
geschlossen und die Einspritzung somit beendet.
-
Bei einer zweiten Steuervariante
werden durch Ansteuerung des zweiten 2/2-Ventils 16 die zweite
Ablaufdrossel 18 und zusätzlich die Entlastungsleitung
des Federraums 86.3 des Druckverstärkers 86 geöffnet. Wie
oben schon anlässlich
der Öffnung
des ersten 2/2-Ventils 15 beschrieben,
wird dadurch einerseits der Steuerraum 19 des Kraftstoffinjektors 1 entlastet,
das Einspritzventilglied 11 angehoben und die Einspritzdüse geöffnet. Gleichzeitig erfolgt
jedoch auch eine Entlastung des Federraums 86.3 des Druckverstärkers 86,
mit der Folge, dass sich der Kolben 86.1 des Druckverstärkers 86 gegen den
Druck der ihn beaufschlagenden Feder 86.2 in Bewegung setzen
kann. Dadurch wird auf der Hochdruckseite eine Druckerhöhung herbeigeführt und
die Einspritzung erfolgt mit einem Druck, der jenen des Druckspeichers 85 übersteigt.
In der Praxis lässt
sich ein Kolbenflächenverhältnis zwischen
der Niederdruckseite und der Hochdruckseite des Druckverstärkers 86 von
etwa 1:1,5 bis etwa 1:3 erreichen. Bei Vernachlässigung dynamischer Druckwelleneffekte entsprechen
diese Faktoren in etwa der Druckerhöhung, die mit dem Druckverstärker 86 erreichbar
ist.
-
Bei einer dritten Steuervariante
werden das erste 2/2-Ventil 15 und das zweite 2/2-Ventil 16 zugleich
angesteuert. Dadurch werden die erste Ablaufdrossel 17,
die zweite Ablaufdrossel 18 und zugleich die Entlastungsleitung 86.4 des
Federraums 86.3 des Druckverstärkers 86 freigegeben.
Damit wird einerseits, wie oben schon beschrieben, der Steuerraum 19 des
Kraftstoffinjektors 1 entlastet. Diesmal jedoch über zwei
Ablaufdrosseln 17 und 18. Dies hat zur Folge,
dass das Einspritzventilglied 11 wesentlich schneller geöffnet wird.
Zeitgleich stellt der Druckverstärker 86,
wie auch zuvor schon beschrieben, wieder einen wesentlich höheren Einspritzdruck
bereit.
-
Im Vorstehenden wurden bei diesem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung gemäß 7 drei unterschiedliche,
vorteilhafte Steuervarianten beschrieben. In der Praxis ergibt sich
eine große
Variationsbreite durch eine zeitliche Verschiebung der Steuerzeitpunkte
des ersten 2/2-Ventils 15 und des zweiten 2/2-Ventils 16.
Dadurch können
die Öffnungsgeschwindigkeit
des Einspritzventilgliedes 11 und der Verlauf der Einspritzung
beeinflusst werden. Dies wird anhand von 9 erläutert,
die in einem Diagramm die Darstellung des Hubs des Einspritzventilgliedes 11 als
Funktion der Zeit t zeigt. Der Kurvenverlauf A ergibt sich, wenn
das erste 2/2-Ventil 15 und das zweite 2/2-Ventil 16 gleichzeitig
angesteuert werden. Der Kurvenverlauf B ergibt sich, wenn das zweite
2/2-Ventil 16 etwas
später
als das erste 2/2-Ventil 15 angesteuert wird. Schließlich ergibt
sich der Kurvenverlauf C, wenn das zweite 2/2-Ventil 16 deutlich
später
als das erste 2/2-Ventil 15 angesteuert wird.
-
Weiterhin lässt sich auf vorteilhafte Weise, durch
eine Verschiebung des Steuerbeginns des ersten 2/2-Ventils 15 und
des zweiten 2/2-Ventils 16, der Verlauf der Einspritzung
formen. Dies wird durch das in 10 dargestellte
Diagramm verdeutlicht, das den Einspritzverlauf als Funktion der
Zeit t darstellt. Der im Wesentlichen rechteckförmige Verlauf der Kurve A10
ergibt sich bei gleichzeitiger Ansteuerung des ersten 2/2-Ventils 15 und
des zweiten 2/2-Ventils 16. Wird das zweite 2/2-Ventil 16 zeitlich
etwas später
angesteuert als das erste 2/2-Ventil 15, ergibt sich der
durch die Kurve B10 repräsentierte
rampenförmige
Verlauf. Schließlich
ergibt sich die im Wesentlichen bootförmige Gestalt der Kurve C10,
wenn das zweite 2/2-Ventil 16 deutlich später als
das erste 2/2-Ventil 15 angesteuert wird. Der unterschiedliche Verlauf
der zuvor diskutierten Kurven lässt
sich auf den Beginn der Wirkung des Druckverstärkers 86 zurückführen.
-
Im Folgenden wird ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung erläutert,
das schematisch in 8 dargestellt
ist. Das dort dargestellte Einspritzsystem umfasst wiederum einen
mit einer Hochdruckpumpe 84 verbundenen Kraftstofftank 83. Die
Hochdruckpumpe 84 steht mit einem Druckspeicher 85 in
Verbindung. Mit Bezugsziffer 1 ist wiederum ein Kraftstoffinjektor
bezeichnet. Abweichend zu dem in 7 dargestellten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist jetzt anstelle von zwei 2/2-Ventilen 15, 16,
nur ein als 3/3-Ventil ausgestalteter Magnetsteller 89 vorgesehen,
der eingangsseitig mit der ersten Ablaufdrossel 17, der
zweiten Ablaufdrossel 18 und der Entlastungsleitung 86.4 des
Federraums 86.3 des Druckverstärkers 86 verbunden
ist. Dieses Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass anstelle von zwei
Magnetstellern nur ein einziger Magnetsteller 89 mit einer
erweiterten Funktion vorgesehen ist. Die grundsätzliche Funktion des Kraftstoffinjektors
wird dadurch, bis auf eine geringe Einschränkung der Freiheitsgrade, nicht
beeinträchtigt.
Die zweite Ablaufdrossel 18 und der Druckverstärker 86 können nur
dann aktiviert werden, wenn die erste Ablaufdrossel 17 und
der Magnetsteller 89 früher
oder zeitgleich geöffnet
wurden. Dieses Ausführungsbeispiel
bietet jedoch den Vorteil, dass nur ein einziger Magnetsteller 89 oder
Piezosteller in den Kraftstoffinjektor integriert und angesteuert
werden muss.
-
Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
der Erfindung lassen sich wiederum drei Steuervarianten unterscheiden,
die durch eine entsprechende Steuerung des Magnetstellers 89 vorgebbar
sind. Dabei kann der Magnetsteller 89 oder ein eingesetzter
Piezosteller drei verschiedene Schaltstellungen S0, S1 und S3 einnehmen.
-
In der ersten Schaltstellung S0 des
Magnetstellers 89 sind die Ablaufleitungen der beiden Ablaufdrosseln 17, 18 und
die Entlastungsleitung 86.4 des Federraums 86.3 des
Druckverstärkers 86 verschlossen.
Dies bedeutet, dass keine Einspritzung stattfindet, beziehungsweise,
dass ein Einspritzvorgang beendet wird.
-
In der zweiten Schaltstellung S1
des Magnetstellers 89 erfolgt die Steuerung der Einspritzmenge
lediglich über
eine einzige Ablaufdrossel, nämlich die
Ablaufdrossel 17. Der zur Verfügung stehende Einspritzdruck
entspricht dem Druckniveau des Druckspeichers 85. Auch
die erreichbare Nadelgeschwindigkeit der Düsennadel des Kraftstoffinjektors liegt
im Bereich schon bewährter
Konstruktionen.
-
In einer dritten Schaltstellung S2
des Magnetstellers 89 erfolgt eine Steuerung der Einspritzmenge
gleichzeitig über
die zwei Ablaufdrosseln 17 und 18, verbunden mit
einer Druckerhöhung
durch den Druckverstärker 86.
Der dadurch bereitgestellte Einspritzdruck liegt wesentlich höher als
das Druckniveau des Druckspeichers 85 und kann in der Praxis den
1,5 bis 3-fachen Wert dieses Druckniveaus erreichen. Wie oben schon
ausgeführt,
ist die durch den Druckverstärker 89 erreichbare
Druckverstärkung abhängig von
dem Kolbenflächenverhältnis zwischen der
Hochdruckseite und der Niederdruckseite des Druckverstärkers 86.
-
- 1
- Kraftstoffinjektor
- 2
- Ventilkörper
- 3
- Hochdruckanschluss
für Düsenraum
- 4
- Überwurfmutter
- 5
- Haltekörper
- 6
- Zentralbohrung
- 7
- Druckstange
- 8
- Düsenspannmutter
- 9
- Düsenkörper
- 10
- Schließfeder
- 11
- Einspritzventilglied
- 12
- Düsenraum
- 13
- Leckagebohrung
- 14
- Stabfilter
- 15
- erster
Magnetsteller
- 16
- zweiter
Magnetsteller
- 17
- erste
Ablaufdrossel
- 18
- zweite
Ablaufdrossel
- 19
- Steuerraum
- 20
- Stirnseite
Druckstange 7
- 21
- Magnetkern
- 22
- Magnethülse
- 23
- Magnetanker
- 24
- Ankerbolzen
- 25
- Druckfeder
- 26
- Ankerplatte
- 27
- Ablaufstutzen
- 28
- Gehäusesteckeranschluss
- 29
- Ventilspannschraube
- 30
- Drosseleinsatz
- 31
- Hochdruckanschlussstutzen
für Steuerraum
- 32
- Zulaufdrossel
Steuerraum 19
- 33
- Steckeranschluss
- 34
- Druckmessanschluss
- 35
- Einsatzstück
- 36
- Zulaufbohrung
für Düsenraum
- 40
- erster
Dichtring
- 41
- zweiter
Dichtring
- 42
- Ankerplattenfeder
- 43
- Schließelement
erstes Stellglied
- 44
- Magnetspannmutter
- 45
- Magnetanker
Hubweg
- 46
- Ankerbolzenführung
- 47
- Stirnseite
Ankerbolzenführung
- 48
- Sitzschließelement
- 49
- Schließelement
zweites Stellglied
- 50
- doppelschaltendes
Stellglied
- 50.1
- Magnetspule
- 51
- Stützring
- 52
- erste
Druckfeder
- 53
- zweite
Druckfeder
- 54
- erster
Ankerbolzen
- 55
- zweiter
Ankerbolzen
- 56
- Hochdruckanschluss
- 57
- Düsenraumbohrung
- 58
- Druckstufe
- 59
- Einspritzöffnung
- 60
- erstes
Ventil
- 61
- zweites
Ventil
- 70
- erster
Stromverlauf
- 71
- erstes
Stromniveau
- 72
- erste
Stromstärkenüberhöhung
- 73
- zweiter
Stromverlauf
- 74
- zweites
Stromniveau
- 75
- zweite
Stromüberhöhung
- 76
- Bestromungsdauer
- 77
- erster
zeitlicher Verlauf der Magnetventilbewegung
- 78
- Verlauf
der gemeinsamen Magnetventilbewegung
- 79
- dritter
Bestromungsverlauf
- 80
- zeitlicher
Verlauf der Bewegung des Magnetventils
- 82
- versetzte
verzögerte
Ansteuerung
- 83
- Kraftstofftank
- 84
- Hochdruckpumpe
- 85
- Druckspeicher
- 86
- Druckverstärker
- 86.1
- Kolben
- 86.2
- Feder
- 86.3
- Federraum
- 86.4
- Entlastungsleitung
- 87
- Rückschlagventil
- 88
- Zulaufdrossel
- SO
- erste
Schaltstellung
- S1
- zweite
Schaltstellung
- S2
- dritte
Schaltstellung