DE10257418A1 - Digitale Zeitung/Zeitschrift (ePaper) - Google Patents

Abstract

ePaper (digitale Ausgabe einer Zeitung oder Zeitschrift) auf der Basis des Adobe Acrobat PDF-Formates, ausgehend von einer komprimierten PDF-Ausgabe mit den ganzen Seiten der Zeitung, gekennzeichnet durch
a) Erzeugung der Einzelansicht (Einzeldarstellung) der Artikel durch Kopie und entsprechenden Beschnitt der ganzen Seiten (jede Seite wird sooft kopiert, wie einzelne Artikel darauf vorhanden sind, und die jeweilige Kopie auf den Ausschnitt des darin darzustellenden Artikels beschnitten)
b) Erzeugung dieser Kopien durch Erzeugung neuer /Pages und /Page Objekte innerhalb der PDF-Datei, wobei die /Page Objekte direkt auf die bereits vorhandenen Ressourcen-Objekte („Ressources") und Inhalts-Objekte („Contents") der vorhanden Seiten referenzieren, Ressourcen und Inhalt also nicht dupliziert werden.

Description

• Das Patent beschreibt ein Verfahren zur Erzeugung und eine Struktur eines sogenannten „ePapers". Darunter versteht man in der Zeitungsindustrie eine digitale Ausgabe einer existierenden (gedruckten) Tageszeitung oder Zeitschrift, die geeignet ist, das Printmedium in nahezu ungeändertem Erscheinungsbild auf einem Bildschirm darzustellen und lesbar zu machen. (Mögliche erweiterte Nutzung siehe letzter Absatz.)
• Die derzeit am Markt befindlichen ePaper-Lösungen verwenden zur Darstellung der Tageszeitung am Bildschirm
• a) eine Mischung aus PNG/GIF Bildern für die Ganzseiten und HTML-Darstellung für die einzelnen Artikel (Rheinzeitung, www.rheinzeitung.de)
• b) PNG/GIF-Bilder für die Ganzseiten und vergrößerte PNG/GIF-Bilder für die einzelnen Artikel (www.olivesoftware.com, in diesem Fall auch umschaltbar auf HTML-Darstellung)
• c) Eine komprimierte Ausgabe im Adobe Acrobat PDF-Format, wobei nur die ganzen Seiten dargestellt werden, Einzelartikel werden durch Zoomen dargestellt (Beispiel: www.newsstand.com)
• Die Mängel der oben genannten Lösungen sind wie folgt zusammenzufassen:
• a) keine originalgetreue Darstellung des einzelnen Artikels sondern nur Darstellung als „ähnliches" HTML, bei Bildern und Grafiken nur niedrige Auflösung (GIF/PNG/JPG)
• b) originalgetreue Darstellung des Artikels, aber nur in einer bestimmen, schon bei der Erzeugung definierten Auflösung (Pixelbild, nicht zoombar), hohe Datenmenge für den einzelnen Artikel, schlechte Qualität beim Ausdruck durch erforderliche Reduktion, schlechte Offline-Fähigkeit (Download der gesamten Zeitung würde enorme Datenmengen bedeuten)
• c) originalgetreue Darstellung der Seiten durch PDF, aber Artikel können in Acrobat Reader nur durch Zoomen in die Seite und nicht einzeln (freigestellt) dargestellt und gedruckt werden. Durch die Verwendung eines speziell entwickelten Zusatzprogrammes/Plugins zu Acrobat Reader wäre dieses Problem zwar theoretisch lösbar, die Installation bei allen Lesern wäre aber ein zusätzlicher, vom Anbieter nicht erwünschter Schritt, der die Verbreitung der Zeitung behindert. (www.newsstand.com verwendet so eine eigene Zusatzsoftware, die das Problem der Einzeldarstellung aber auch noch nicht löst.)
• Das Ziel der Entwicklung war ein ePaper, das eine Zeitung in möglichst hoher Qualität (zoombar) auf den Bildschirm darstellt (mit Hilfe des Acrobat PDF-Formates) und zusätzlich auch noch eine ausgeschnittene Einzelartikeldarstellung in ebenso hoher Qualität ermöglicht. Weiters war eine Vorgabe, dass für diese Darstellung keine zusätzliche Software (außer dem vielfach schon vorhandenen Acrobat Reader) erforderlich sein soll. Um die Offline-Fähigkeit (Download der gesamten Zeitung) zu erhöhen, sollte die Datenmenge möglichst klein gehalten werden.
• Das Problem wurde gelöst durch spezielle Verarbeitung / Veränderung der ursprünglichen PDF-Datei, die von der Tageszeitung produziert wird. PDF-Dateien können heute von den meisten Zeitungen zur Verfügung gestellt werden und enthalten typischerweise eine PDF-Seite pro Zeitungsseite, die der Zeitungsseite exakt entspricht (siehe Zeichnung 1, obere Hälfte).
• Die Datei wird zunächst mit den Werkzeugen von Adobe so weit wie möglich komprimiert, um eine kleine Dateigröße zu erhalten (Beispielsweise 3.5 MB für eine 36-seitige Zeitung).
• Dann wird – durch Editieren des Sourcecodes der PDF-Datei oder mit einem für diesen Zweck entwickelten Programm – die PDF-Datei wie folgt erweitert:
• – Für alle auf einer Seite enthaltenen Artikel werden Kopien der Seite angelegt und an die Datei angehängt. Enthält die Seite 1 beispielsweise elf Artikel, so wird die Seite elfmal kopiert und an die ursprüngliche PDF-Datei angehängt.
• – Die Kopien werden so ausgeführt, dass nur neue PDF-„/Page" Objekte in der PDF-Datei angelegt werden. Die auf der Seite enthaltenen „Contents" und „Ressources" Objekte werden nicht kopiert, sondern nur direkt referenziert. (Derzeit ist das nur durch direkte Manupulation der PDF-Datei mit einem speziell dafür entwickelten Programm möglich; nicht durch Acrobat selbst). Diese Strategie der Kopie führt trotz hoher zusätzlicher Seitenzahl (z.B. 5–10 mal so viele Seiten) zu einem nur minimalen Anstieg der Dateigröße (z.B. 5–15%). (Siehe Zeichnungen 2 und 3).
• – Die neu erzeugten Seitenobjekte werden auf den jeweiligen Artikelausschnitt beschnitten („CropBox") (Zeichnung 1, untere Hälfte). Mit Hilfe von eingefügten Javascript-Codes und PDF-Feldelementen werden die erforderlichen Navigationselemente (Buttons, Rahmen) hinzugefügt, die einen direkten Sprung von der ganzen Seite auf den einzelnen Artikel ermöglichen.
• Die Vorteile dieses ePapers lassen sich wie folgt zusammenfassen:
• – hohe Darstellungsqualität (Druckqualität für Texte und Zeichnungen nur vom Drucker abhängig)
• – Darstellung ganzer Seiten in beliebiger Vergrößerung (Anpassung auf Bildschirmgröße)
• – Darstellung einzelner, ausgeschnittener Artikel, auch Ausdruck einzelner Artikel
• – Keine Zusatzsoftware erforderlich (außer Acrobat Reader)
• - Nur geringfügig höhere Datenmenge als ursprüngliche PDF-Datei, sehr gute Offline-Fähigkeit
• Direkte Erweiterungsmöglichkeiten (Geltungsbereich):
  Das beschriebene Verfahren und die beschriebene Struktur ließe sich auch für andere, seitenorientierte digitale Medien einsetzen, die auf dem Acrobat PDF Format beruhen (nicht notwendigerweise nur Printmedien). Derzeit ist das im Internet kaum der Fall, da hier hauptsächlich das Format HTML zum Einsatz kommt, das das beschriebene Problem nicht kennt. Zukünftige rein digitale Publikationen im Internet könnten möglicherweise verstärkt auch PDF nutzen.
• Literatur:
  „Wenn sich die Kultur des Zeitungslesens wandelt", E-Paper und elektronische Tinte, Harald Ritter, Zeitschrift „Zeitungstechnik", September 2002, Seite 140–141
  In diesem Artikel, der den Stand der Technik wiedergibt, sind die Systeme von a) und b) beschrieben.

Claims (1)

1. ePaper (digitale Ausgabe einer Zeitung oder Zeitschrift) auf der Basis des Adobe Acrobat PDF-Formates, ausgehend von einer komprimierten PDF-Ausgabe mit den ganzen Seiten der Zeitung, gekennzeichnet durch a) Erzeugung der Einzelansicht (Einzeldarstellung) der Artikel durch Kopie und entsprechenden Beschnitt der ganzen Seiten (jede Seite wird sooft kopiert, wie einzelne Artikel darauf vorhanden sind, und die jeweilige Kopie auf den Ausschnitt des darin darzustellenden Artikels beschnitten) b) Erzeugung dieser Kopien durch Erzeugung neuer /Pages und /Page Objekte innerhalb der PDF-Datei, wobei die /Page Objekte direkt auf die bereits vorhandenen Ressourcen-Objekte („Ressources") und Inhalts-Objekte („Contents") der vorhanden Seiten referenzieren, Ressourcen und Inhalt also nicht dupliziert werden.