DE10256000A1

DE10256000A1 - Vorrichtung zur Stoßenergieaufnahme

Info

Publication number: DE10256000A1
Application number: DE2002156000
Authority: DE
Inventors: Thomas Dipl.-Ing. Kiefer (Th)
Original assignee: Adam Opel GmbH
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2002-11-30
Filing date: 2002-11-30
Publication date: 2004-06-09

Abstract

Die Erfindung beschreibt eine Vorrichtung zur Stoßenergieaufnahme, welche durch einen Blechkasten mit im montierten Zustand in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Körperkanten (5, 6, 7, 8) gebildet ist. Durch die Körperkanten (5, 6, 7, 8) der Vorrichtung führen Durchbrechungen (9, 10) hindurch, wodurch diese in ihrer Festigkeit geschwächt werden und sich das Faltverhalten der Vorrichtung bei einem Crash verbessert.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Stoßenergieaufnahme, welche durch einen Blechkasten mit im montierten Zustand in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Körperkanten gebildet ist, insbesondere zur Anordnung zwischen einem Stoßfänger und der Karosseriestruktur eines Kraftfahrzeugs.

Vorrichtungen der vorstehenden Art sind unter dem Begriff Crash-Box bekannt und beispielsweise in der DE 199 59 701 A1 beschrieben. Die Sicken verlaufen bei der Vorrichtung nach dieser Schrift bis unmittelbar vor die Körperkanten. Begründet wird das in der Schrift damit, dass ein zu schnelles Falten im Bereich der Sicken vermieden werden soll. Die Herstellung einer Crash-Box mit Sicken in ihren Wänden erfordert einen sehr hohen Aufwand. Dieser steigt nochmals wesentlich an, wenn die Sicken über die Körperkanten hinaus führen, weil dann bei der Herstellung sehr komplexe Stufenwerkzeuge erforderlich werden.

Die durchlaufenden Körperkanten führen zu einer hohen Drucksteifigkeit, die mit der Blechdickentoleranz stark schwankt und bereits bei leichten Formänderungen zu starken Schwankungen im Kraftniveau führt. Da die Vorrichtungen in Fahrzeuglängsrichtung angeordnet sind, werden sie bei einem Frontalaufprall in Axialrichtung kraft beaufschlagt, so dass Schwankungen in der Drucksteifigkeit zu einem unterschiedlichen Auslösen des Airbags führen.

Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Vorrichtung zur Stoßenergieaufnahme so zu gestalten, dass sie möglichst kostengünstig herzustellen ist und Blechdickentoleranzen die Drucksteifigkeit der Vorrichtung möglichst wenig beeinflussen.

Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Körperkanten jeweils durch zumindest eine Durchbrechung des Bleches hindurchführen.

Durch diese Gestaltung wird die Vorrichtung im Bereich ihrer Körperkanten, also dort, wo sie ihre höchste Druckfestigkeit hat, geschwächt. Dadurch sinkt der Anteil der Körperkanten an der Gesamtdruckfestigkeit zugunsten des Anteils der Seitenwände. Deshalb beeinflussen Blechtoleranzen die Gesamtdruckfestigkeit weniger als bei den bekannten Vorrichtungen, so dass es zu einer Verbesserung der Airbagsensierung kommt. Weiterhin führen die Durchbrechungen im Bereich der Körperkanten zu einer verhältnismäßig exakt voraussehbaren Oszillation des Kraftverlaufes, was für das richtige Auslösen der Airbags wichtig ist. Dank der Erfindung kann in vielen Fällen sogar gänzlich auf Sicken in den Wänden der Vorrichtung verzichtet werden, so dass sie durch einfaches Falten und anschließendes Schweißen zu erzeugen ist.

Die Herstellung der Vorrichtung zur Stoßenergieaufnahme ist besonders kostengünstig, wenn gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Durchbrechungen als im noch nicht gefalteten Blech erzeugte Löcher ausgeführt sind.

Das Faltverhalten der Vorrichtung kann gezielt den Bedingungen bei einem Frontalaufprall oder Schrägaufprall angepasst werden, wenn in den Wänden quer zur Längsrichtung des Blechkastens verlaufende Sicken vorgesehen sind, die vor den Körperkanten enden.

Im Folgenden wird anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf eine Zeichnung die Erfindung näher erläutert. Diese zeigt eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Stoßenergieaufnahme.
Die dargestellte Vorrichtung ist als Blechkasten ausgebildet, der sich nach vorn hin im Querschnitt verjüngt. Die Vorrichtung hat vier flache Wände 1, 2, 3, 4, die mittels Faltwerkzeuge durch Falten eines ebenen Bleches gebildet sind, so dass diese Wände 1, 2, 3, 4 mit rechtwinkligen Körperkanten 5, 6, 7, 8 aneinander stoßen. Wichtig für die Erfindung ist, dass im Bereich dieser Körperkanten 5, 6, 7, 8 Durchbrechungen 9, 10 vorgesehen sind, welche vor dem Falten des Blechteiles zu dem gezeigten Kasten beispielsweise durch Stanzen erzeugt wurden.
Die Wände 1, 2, 3, 4 können weiterhin Sicken 11 aufweisen, um ihre Festigkeit und damit ihr Faltverhalten bei einem Crash gezielt zu beeinflussen. An der vorderen und hinteren Stirnseite der Vorrichtung sind Befestigungslaschen 12, 13 vorgesehen. Die hinteren Befestigungslaschen 13 dienen der Befestigung der Vorrichtung an eine Fahrzeugstruktur, während die vorderen Befestigungslaschen zur Verbindung mit einem Stoßfänger ausgebildet sind.

1: Wand
2: Wand
3: Wand
4: Wand
5: Körperkante
6: Körperkante
7: Körperkante
8: Körperkante
9: Durchbrechung
10: Durchbrechung
11: Sicke
12: Befestigungsflansch
13: Befestigungsflansch

Claims

Vorrichtung zur Stoßenergieaufnahme, welche durch einen Blechkasten mit im montierten Zustand in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Körperkanten (5, 6, 7, 8) gebildet ist, insbesondere zur Anordnung zwischen einem Stoßfänger und der Karosseriestruktur eines Kraftfahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass die Körperkanten (5, 6, 7, 8) jeweils durch zumindest eine Durchbrechung (9, 10) des Bleches hindurchführen.
Vorrichtung zur Stoßenergieaufnahme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchbrechungen (9, 10) als im noch nicht gefalteten Blech erzeugte Löcher ausgeführt sind.
Vorrichtung zur Stoßenergieaufnahme nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Wänden (1, 2, 3, 4) quer zur Längsrichtung des Blechkastens verlaufende Sicken (11) vorgesehen sind, die vor den Körperkanten (5, 6, 7, 8) enden.