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Die vorliegende Erfindung betrifft
2-Heteroaryl-Pyrimidinderivate, deren Herstellung sowie deren Verwendung
als Medikament zur Behandlung verschiedener Erkrankungen.
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Die CDKs (cyclin-dependent kinase)
ist eine Enzymfamilie, die eine wichtige Rolle bei der Regulation des
Zellzyklus spielt und somit ein besonders interessantes Ziel für die Entwicklung
kleiner inhibitorischer Moleküle
ist. Selektive Inhibitoren der CDKs können zur Behandlung von Krebs
oder anderen Erkrankungen, die Störungen der Zellproliferation
zur Ursache haben, verwendet werden.
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Pyrimidine und Analoga sind bereits
als Wirkstoffe beschrieben wie beispielsweise die 2-Anilino-Pyrimidine
als Fungizide (
DE 4029650 )
oder substituierte Pyrimidinderivate zur Behandlung von neurologischen oder
neurodegenerativen Erkrankungen (WO 99/19305). Als CDK-Inhibitoren
werden unterschiedlichste Pyrimidinderivate beschrieben, beispielsweise
Bis(anilino)pyrimidinderivate (WO 00/12486), 2-Amino-4-substituierte
Pyrimidine (WO 01/ 14375), Purine (WO 99/02162), 5-Cyano-Pyrimidine
(WO 02/04429), Anilinopyrimidine (WO 00/12486) und 2-Hydroxy-3-N,N-dimethylaminopropoxy-Pyrimidine (WO 00/39101).
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es Verbindungen bereitzustellen, die bessere Eigenschaften als
die bereits bekannten Inhibitoren haben. Die hier beschriebenen
Substanzen sind besser wirksam, da sie bereits im nanomolaren Bereich
inhibieren und so von anderen bereits bekannten CDK-Inhibitoren
wie z.B. Olomoucin und Roscovitin zu unterscheiden sind.
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Es wurde nun gefunden, dass Verbindungen
der allgemeinen Formel I
D, E,
G,
L, M und T jeweils unabhängig
voneinander für
Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel stehen, wobei mindestens
ein Heteroatom im Ring enthalten sein muss,
R
1 für Wasserstoff,
Halogen, C
1-C
6-Alkyl,
C
1-C
6-Alkinyl, Nitro,
Cyano, Heteroaryl oder für
die Gruppe -COR
5, -OCF
3 ,
-S-CF
3 oder -SO
2CF
3 steht,
R
2 für Wasserstoff,
C
1-C
10-Alkyl, C
2-C
10-Alkenyl, C
2-C
10-Alkinyl, Aryl,
Heteroaryl oder C
3-C
7-Cycloalkyl
steht oder für
einoder mehrfach, gleich oder verschieden mit Hydroxy, Halogen,
C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkylthio, Amino,
Cyano, C
1-C
6-Alkyl, C
2-C
6-Alkenyl, C
1-C
6-Alkoxy-C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy-C
1-C
6-Alkoxy-C
1-C
6-Alkyl, -NHC
1-C
6-Alkyl, NHC
3-C
7-Cycloalkyl,
-N(C
1-C
6-Alkyl)
2, -SO(C
1-C
6-Alkyl), -SO
2(C
1-C
6-Alkyl), C
1-C
6-Alkanoyl, -CONR
3R
4, -COR
5 , C
1-C
6-AlkylOAc,
Phenyl oder mit der Gruppe -R
6 substituiertes
C
1-C
10-Alkyl, C
2-C
10-Alkenyl, C
2-C
10-Alkinyl, Aryl,
Heteroaryl oder C
3-C
7-Cycloalkyl steht
und das Phenyl selbst gegebenenfalls ein oder mehrfach, gleich oder
verschieden mit Halogen, Hydroxy, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, oder mit der Gruppe – CF
3 oder -OCF
3 substituiert
sein kann, und der Ring des C
3-C
7-Cycloalkyls
gegebenenfalls durch ein- oder mehrere Stickstoff, Sauerstoff und/
oder Schwefel-Atome unterbrochen sein kann und/ oder durch ein oder
mehrere =C=O Gruppen im Ring unterbrochen sein kann und/ oder gegebenenfalls
ein oder mehrere mögliche
Doppelbindungen im Ring enthalten sein können,
X für Halogen,
Sauerstoff, Schwefel oder für
die Gruppe -NHoder -N(C
1-C
3-Alkyl)-
steht oder
X und R
2 gemeinsam einen
C
3-C
10-Cycloalkyl-Ring
bilden, der gegebenenfalls ein oder mehrere Heteroatome enthalten
kann und gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Hydroxy, C
1-C
6-Alkyl, Hydroxy-C
1-C
6-Alkyl oder Halogen
substituiert sein kann,
A und B jeweils unabhängig voneinander
für Wasserstoff,
Hydroxy, Halogen oder für
die Gruppe -SR
7, -S(O)R
7, -SO
2R
7, - NHSO
2R
7, -CH(OH)R
7, -CR
7(OH)-R
7, C
1-C
6-AlkylP(O)OR
3OR
4 oder -COR
7 stehen, oder
A und B gemeinsam einen
C
3-C
7-Cycloalkyl-Ring
bilden der gegebenenfalls durch ein- oder mehrere Stickstoff, Sauerstoff
und/ oder Schwefel-Atome unterbrochen sein kann und/ oder durch
ein oder mehrere =C=O Gruppen im Ring unterbrochen sein kann und/
oder gegebenenfalls ein oder mehrere mögliche Doppelbindungen im Ring
enthalten sein können
und der C
3-C
7-Cycloalkyl-Ring
gegebenenfalls ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden mit Hydroxy,
Halogen, C
1-C
6-Alkoxy,
C
1-C
6-Alkylthio,
Amino, Cyano, C
1-C
6-Alkyl, C
2-C
6-Alkenyl, C
3-C
7-Cycloalkyl,
C
1-C
6-Alkoxy-C
1-C
6-Alkyl, -NHC
1-C
6-Alkyl, -N(C
1-C
6-Alkyl)
2, -SO(C
1-C
6-Alkyl), -SO
2(C
1-C
6-Alkyl),
C
1-C
6-Alkanoyl,
-CONR
3R
4, -COR
5, C
1-C
6-AlkylOAc,
Phenyl, oder mit der Gruppe R
6 substituiert
sein kann, wobei das Phenyl selbst gegebenenfalls einoder mehrfach,
gleich oder verschieden mit Halogen, Hydroxy, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, oder mit der Gruppe – CF
3 oder -OCF
3 substituiert
sein kann,
R
3 und R
4 jeweils
unabhängig
voneinander für
Wasserstoff, Hydroxy, C
1-C
6-Alkoxy,
Hydroxy-C
1-C
6-Alkyl
oder für
gegebenenfalls mit der Gruppe R
6 substituiertes
C
1-C
6-Alkyl stehen,
oder
R
3 und R
4 gemeinsam
einen C
3-C
7-Cycloalkyl-Ring
bilden der gegebenenfalls durch ein- oder mehrere Stickstoff, Sauerstoff
und/ oder Schwefel-Atome unterbrochen sein kann und/ oder durch
ein oder mehrere =C=O Gruppen im Ring unterbrochen sein kann und/
oder gegebenenfalls ein oder mehrere mögliche Doppelbindungen im Ring
enthalten sein können,
steht,
R
5 für Hydroxy, Benzoxy, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkylthio oder
C
1-C
6-Alkoxy steht,
R
6 für einen
gegebenenfalls ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden mit C
1-C
6-Alkyl oder Hydroxy
substituierten C
3-C
7-Cycloalkyl-Ring
steht, wobei der Ring die oben angegebene Bedeutung hat,
R
7 für
C
1-C
6-Alkyl, C
2-C
6-Alkenyl, C
2-C
6-Alkinyl, Benzyl,
C
3-C
7-Cycloalkyl, mit der
oben angegebenen Bedeutung oder für die Gruppe -NR
3R
4 steht, oder für ein- oder mehrfach, gleich
oder verschieden mit Hydroxy, C
1-C
6-Alkoxy, Halogen, Phenyl, -NR
3R
4 oder Phenyl, welches selbst, ein- oder
mehrfach gleich oder verschieden mit Halogen, Hydroxy, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, Halo-C
1-C
6-Alkyl, Halo-C
1-C
6-Alkoxy substituiert
sein kann, substituiertes C
1-C
10-Alkyl,
C
2-C
10-Alkenyl, C
2-C
10-Alkinyl oder C
3-C
7-Cycloalkyl steht, oder für Phenyl steht,
welches selbst ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden mit Halogen,
Hydroxy, C
1-C
6-Alkyl
oder C
1-C
6-Alkoxy,
Halo-C
1-C
6-Alkyl,
Halo-C
1-C
6-Alkoxy
substituiert sein kann, und
n für 0 – 6 steht, bedeuten, sowie
deren Isomeren, Diastereomeren, Enantiomeren und Salze, die bekannten Nachteile überwinden.
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Unter Alkyl ist jeweils ein geradkettiger
oder verzweigter Alkylrest, wie beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl,
Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sek. Butyl, tert. Butyl, Pentyl, Isopentyl,
Hexyl, Heptyl, Octyl, Nonyl oder Decyl zu verstehen.
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Unter Alkoxy ist jeweils ein geradkettiger
oder verzweigter Alkoxyrest, wie beispielsweise Methyloxy, Ethyloxy,
Propyloxy, Isopropyloxy, Butyloxy, Isobutyloxy, sek. Butyloxy, Pentyloxy,
Isopentyloxy, Hexyloxy, Heptyloxy, Octyloxy, Nonyloxy, Decyloxy,
Undecyloxy oder Dodecyloxy zu verstehen.
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Unter Cycloalkyl ist jeweils Cyclopropyl,
Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl und Cycloheptyl zu verstehen.
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Unter den Ringsystemen, bei denen
gegebenenfalls ein- oder mehrere mögliche Doppelbindungen im Ring
enthalten sein können,
sind zum Beispiel Cycloalkenyle wie Cyclopropenyl, Cyclobutenyl,
Cyclopentenyl, Cyclohexenyl, Cycloheptenyl zu verstehen, wobei die
Anknüpfung
sowohl an der Doppelbindung wie auch an den Einfachbindungen erfolgen
kann.
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Unter Halogen ist jeweils Fluor,
Chlor, Brom oder Jod zu verstehen.
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Die Alkenyl-Substituenten sind jeweils
geradkettig oder verzweigt, wobei beispielsweise folgenden Reste
gemeint sind: Vinyl, Propen-1-yl, Propen-2-yl, But-1-en-1-yl, But-1-en-2-yl,
But-2-en-1-yl, But-2-en-2-yl, 2-Methyl-prop-2-en-1-yl, 2-Methyl-prop-1-en-1-yl,
But-1-en-3-yl, Ethinyl, Prop-1-in-1-yl, But-1-in-1-yl, But-2-in-1-yl,
But-3-en-1-yl, Allyl.
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Die Alkinyl-Substituenten sind jeweils
geradkettig oder verzweigt, wobei beispielsweise folgenden Reste
gemeint sind: Propargyl, Propin-1-yl, Propin-2-yl, But-1-in-1-yl, But-1-in-2-yl, But-2-in-1-yl,
But-2-in-2-yl, 2-Methyl-prop-2-in-1-yl, 2-Methyl-prop-1-in-1-yl, But-1-in-3-yl,
Ethinyl, Prop-1-in-1-yl, But-1-in-1-yl, But-2-in-1-yl, But-3-in-1-yl.
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Unter Aryl ist ein Arylrest mit jeweils
6 – 12
Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Naphthyl, Biphenyl und insbesondere
Phenyl zu verstehen.
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Unter Heteroaryl ist ein Heteroarylrest
zu verstehen, der jeweils auch benzokondensiert sein kann. Beispielsweise
seien als 5-Ringheteroaromaten genannt: Thiophen, Furan, Oxazol,
Thiazol, Imidazol, Pyrazol, Triazol, Thia-4H-Pyrazol und Benzoderivate davon und
als 6-Ring-Heteroaromaten Pyridin, Pyrimidin, Triazin, Chinolin,
Isochinolin und Benzoderivate.
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Ist eine saure Funktion enthalten,
sind als Salze die physiologisch verträglichen Salze organischer und anorganischer
Basen geeignet, wie beispielsweise die gut löslichen Alkali- und Erdalkalisalze
sowie N-Methyl-glukamin, Dimethylglukamin, Ethyl-glukamin, Lysin,
1,6-Hexadiamin, Ethanolamin, Glukosamin, Sarkosin, Serinol, Tris-hydroxy-methyl-amino-methan,
Aminopropandiol, Sovak-Base,
1-Amino-2,3,4-butantriol.
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Ist eine basische Funktion enthalten,
sind die physiologisch verträglichen
Salze organischer und anorganischer Säuren geeignet wie Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Zitronensäure, Weinsäure u.a.
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Besonders wirksam sind solche Verbindungen
der allgemeinen Formel (I), in der
Q für die Gruppe
D, E, G,
L, M und T
jeweils unabhängig
voneinander für
Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel stehen, wobei mindestens
ein Heteroatom im Ring enthalten sein muß,
R
1 für Wasserstoff,
Halogen, C
1-C
6-Alkyl,
C
1-C
6-Alkinyl, Nitro,
Cyano, Heteroaryl oder für
die Gruppe -COR
5, -OCF
3 ,
-S-CF
3 oder -SO
2CF
3 steht,
R
2 für Wasserstoff,
C
1-C
10-Alkyl, C
2-C
10-Alkenyl, C
2-C
10-Alkinyl, Aryl,
Heteroaryl oder C
3-C
7-Cycloalkyl
steht oder für
einoder mehrfach, gleich oder verschieden mit Hydroxy, Halogen,
C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkylthio, Amino,
Cyano, C
1-C
6-Alkyl, C
2-C
6-Alkenyl, C
1-C
6-Alkoxy-C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy-C
1-C
6-Alkoxy-C
1-C
6-Alkyl, -NHC
1-C
6-Alkyl, -NHC
3-C
7-Cycloalkyl,
-N(C
1-C
6-Alkyl)
2, -SO(C
1-C
6-Alkyl), -SO
2(C
1-C
6-Alkyl), C
1-C
6-Alkanoyl, -CONR
3R
4, -COR
5 , C
1-C
6-AlkylOAc, Phenyl
oder mit der Gruppe -R
6 substituiertes C
1-C
10-Alkyl, C
2-C
10-Alkenyl, C
2-C
10-Alkinyl, Aryl, Heteroaryl oder C
3-C
7-Cycloalkyl steht
und das Phenyl selbst gegebenenfalls ein- oder mehrfach, gleich
oder verschieden mit Halogen, Hydroxy, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, oder mit der Gruppe -CF
3 oder -OCF
3 substituiert
sein kann, und der Ring des C
3-C
7-Cycloalkyls gegebenenfalls durch ein- oder
mehrere Stickstoff, Sauerstoff und/ oder Schwefel-Atome unterbrochen
sein kann und/ oder durch ein oder mehrere =C=O Gruppen im Ring
unterbrochen sein kann und/ oder gegebenenfalls ein oder mehrere
mögliche
Doppelbindungen im Ring enthalten sein können,
X für Halogen,
Sauerstoff, Schwefel oder für
die Gruppe -NHoder -N(C
1-C
3-Alkyl)
steht oder
X und R
2 gemeinsam einen
C
3-C
10-Cycloalkyl-Ring
bilden, der gegebenenfalls ein oder mehrere Heteroatome enthalten kann
und gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Hydroxy, C
1-C
6 Alkyl, Hydroxy-C
1-C
6-Alkyl oder Halogen substituiert sein kann,
A
und B jeweils unabhängig
voneinander für
Wasserstoff, Hydroxy, Halogen oder für die Gruppe -SR
7,
-S(O)R
7, -SO
2R
7, -NHSO
2R
7, -CH(OH)R
7, -CR
7(OH)-R
7, C
1-C
6-AlkylP(O)OR
3OR
4 oder -COR
7 stehen,
R
3 und
R
4 jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff,
Hydroxy, C
1-C
6-Alkoxy,
Hydroxy-C
1-C
6-Alkyl
oder für
gegebenenfalls mit der Gruppe R
6 substituiertes
C
1-C
6-Alkyl stehen,
R
5 für
Hydroxy, Benzoxy, C
1-C
6-Alkyl,
C
1-C
6-Alkylthio
oder C
1-C
6-Alkoxy steht,
R
6 für einen
gegebenenfalls ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden mit C
1-C
6-Alkyl oder Hydroxy
substituierten C
3-C
7-Cycloalkyl-Ring
steht, wobei der Ring die oben angegebene Bedeutung hat,
R
7 für
C
1-C
6-Alkyl, C
2-C
6-Alkenyl, C
2-C
6-Alkinyl, Benzyl,
C
3-C
7-Cycloalkyl, mit der
oben angegebenen Bedeutung oder für die Gruppe -NR
3R
4 steht, oder für ein- oder mehrfach, gleich
oder verschieden mit Hydroxy, C
1-C
6-Alkoxy, Halogen, Phenyl, -NR
3R
4 oder Phenyl, welches selbst, ein- oder
mehrfach gleich oder verschieden mit Halogen, Hydroxy, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, Halo-C
1-C
6-Alkyl, Halo-C
1-C
6-Alkoxy substituiert
sein kann, substituiertes C
1-C
10-Alkyl,
C
2-C
10-Alkenyl, C
2-C
10-Alkinyl oder C
3-C
7-Cycloalkyl steht, oder für Phenyl steht,
welches selbst ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden mit Halogen,
Hydroxy, C
1-C
6-Alkyl
oder C
1-C
6-Alkoxy,
Halo-C
1-C
6-Alkyl,
Halo-C
1-C
6-Alkoxy
substituiert sein kann, und
n für 0 – 6 steht, bedeuten, sowie
deren Isomeren, Diastereomeren, Enantiomeren und Salze.
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Als ganz besonders wirksam haben
sich solche Verbindungen der allgemeinen Formel I erwiesen, in der
Q
für die
Gruppe
D, E, G,
L, M und T
jeweils unabhängig
voneinander für
Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel stehen, wobei mindestens
ein Heteroatom im Ring enthalten sein muss,
R
1 für Wasserstoff,
Halogen, C
1-C
6-Alkyl,
C
1-C
6-Alkinyl, Nitro,
Cyano, Heteroaryl oder für
die Gruppe -COR
5, -OCF
3 ,
-S-CF
3 oder -SO
2CF
3 steht,
R
2 für Wasserstoff,
C
1-C
10-Alkyl, C
2-C
10-Alkenyl, C
2-C
10-Alkinyl, Aryl,
Heteroaryl oder C
3-C
7-Cycloalkyl
steht oder für
einoder mehrfach, gleich oder verschieden mit Hydroxy, Halogen,
C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkylthio, Amino,
Cyano, C
1-C
6-Alkyl, C
2-C
6-Alkenyl, C
1-C
6-Alkoxy-C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy-C
1-C
6-Alkoxy-C
1-C
6-Alkyl, -NHC
1-C
6-Alkyl, -NHC
3-C
7-Cycloalkyl,
-N(C
1-C
6-Alkyl)
2, -SO(C
1-C
6-Alkyl), -SO
2(C
1-C
6-Alkyl), C
1-C
6-Alkanoyl, -CONR
3R
4, -COR
5 , C
1-C
6-AlkylOAc, Phenyl
oder mit der Gruppe -R
6 substituiertes C
1-C
10-Alkyl, C
2-C
10-Alkenyl, C
2-C
10-Alkinyl, Aryl, Heteroaryl oder C
3-C
7-Cycloalkyl steht
und das Phenyl selbst gegebenenfalls ein- oder mehrfach, gleich
oder verschieden mit Halogen, Hydroxy, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, oder mit der Gruppe -CF
3 oder -OCF
3 substituiert
sein kann, und der Ring des C
3-C
7-Cycloalkyls gegebenenfalls durch ein- oder
mehrere Stickstoff, Sauerstoff und/ oder Schwefel-Atome unterbrochen
sein kann und/ oder durch ein oder mehrere =C=O Gruppen im Ring
unterbrochen sein kann und/ oder gegebenenfalls ein oder mehrere
mögliche
Doppelbindungen im Ring enthalten sein können,
X für Halogen,
Sauerstoff, Schwefel oder für
die Gruppe -NHoder -N(C
1-C
3-Alkyl)-
steht oder
X und R
2 gemeinsam einen
C
3-C
10-Cycloalkyl-Ring
bilden, der gegebenenfalls ein oder mehrere Heteroatome enthalten
kann und gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Hydroxy, C
1-C
6-Alkyl, Hydroxy-C
1-C
6-Alkyl oder Halogen
substituiert sein kann,
A und B jeweils unabhängig voneinander
für Wasserstoff,
Hydroxy, Halogen oder für
die Gruppe -SR
7, -S(O)R
7, -SO
2R
7, -NHSO
2R
7, -CH(OH)R
7, -CR
7(OH)-R
7, C
1-C
6-AlkylP(O)OR
3OR
4 oder -COR
7 stehen,
R
3 und
R
4 jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff,
Hydroxy, C
1-C
6-Alkoxy,
Hydroxy-C
1-C
6-Alkyl
oder für
gegebenenfalls mit der Gruppe R
6 substituiertes
C
1-C
6-Alkyl stehen,
R
5 für
Hydroxy, Benzoxy, C
1-C
6-Alkyl,
C
1-C
6-Alkylthio
oder C
1-C
6-Alkoxy steht,
R
6 für einen
gegebenenfalls ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden mit C
1-C
6-Alkyl oder Hydroxy
substituierten C
3-C
7-Cycloalkyl-Ring
steht, wobei der Ring die oben angegebene Bedeutung hat,
R
7 für
C
1-C
6-Alkyl, C
2-C
6-Alkenyl, C
2-C
6-Alkinyl, Benzyl,
C
3-C
7-Cycloalkyl, mit der
oben angegebenen Bedeutung oder für die Gruppe -NR
3R
4 steht, oder für ein- oder mehrfach, gleich
oder verschieden mit Hydroxy, C
1-C
6-Alkoxy, Halogen, Phenyl, -NR
3R
4 oder Phenyl, welches selbst, ein- oder
mehrfach gleich oder verschieden mit Halogen, Hydroxy, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, Halo-C
1-C
6-Alkyl, Halo-C
1-C
6-Alkoxy substituiert
sein kann, substituiertes C
1-C
10-Alkyl,
C
2-C
10-Alkenyl, C
2-C
10-Alkinyl oder C
3-C
7-Cycloalkyl steht, oder für Phenyl steht,
welches selbst ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden mit Halogen,
Hydroxy, C
1-C
6-Alkyl
oder C
1-C
6-Alkoxy,
Halo-C
1-C
6-Alkyl,
Halo-C
1-C
6-Alkoxy
substituiert sein kann, steht, bedeuten, sowie deren Isomeren, Diastereomeren,
Enantiomeren und Salze.
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Insbesondere wirksam sind solche
Verbindungen der allgemeinen Formel I, in der
Q für die Gruppe
D, E, G,
L, M und T
jeweils unabhängig
voneinander für
Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel stehen, wobei mindestens
ein Heteroatom im Ring enthalten sein muss,
R
1 für Wasserstoff,
Halogen, C
1-C
6-Alkyl,
C
1-C
6-Alkinyl, Nitro,
Cyano, Heteroaryl oder für
die Gruppe -COR
5, -OCF
3 ,
-S-CF
3 oder -SO
2CF
3 steht,
R
2 für Wasserstoff,
C
2-C
10-Alkinyl,
C
3-C
7-Cycloalkyl
oder für
ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden mit Hydroxy, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, -NHC
3-C
7-Cycloalkyl,
-N(C
1-C
6-Alkyl)
2,
-NHC
3-C
7-Cycloalkyl
oder C
3-C
7-Cycloalkyl
substituiertes C
1-C
10-Alkyl
oder C
3-C
7-Cycloalkyl
steht ,
X Halogen, Sauerstoff, Schwefel oder für die Gruppe
-NHoderfür
-N(C
1-C
3-Alkyl)-
steht oder
X und R
2 gemeinsam einen
C
3-C
10-Cycloalkyl-Ring
bilden, der gegebenenfalls ein oder mehrere Heteroatome enthalten
kann und gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Hydroxy, C
1-C
6-Alkyl, Hydroxy-C
1-C
6-Alkyl oder Halogen
substituiert sein kann, A und B jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff,
Hydroxy, Halogen oder für
die Gruppe -SR
7, -S(O)R
7,
-SO
2R
7 stehen,
R
3 und R
4 jeweils
unabhängig
voneinander für
Wasserstoff, Hydroxy, C
1-C
6-Alkoxy,
Hydroxy-C
1-C
6-Alkyl,
oder für
gegebenenfalls mit der Gruppe R
6 substituiertes
C
1-C
6-Alkyl stehen,
R
5 für
Hydroxy, Benzoxy, C
1-C
6-Alkyl,
C
1-C
6-Alkylthio
oder C
1-C
6-Alkoxy steht,
R
6 für einen
gegebenenfalls ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden mit C
1-C
6-Alkyl oder Hydroxy
substituierten C
3-C
7-Cycloalkyl-Ring
steht, wobei der Ring die oben angegebene Bedeutung hat,
R
7 für
C
1-C
6-Alkyl, C
2-C
6-Alkenyl, C
2-C
6-Alkinyl, Benzyl,
C
3-C
7-Cycloalkyl, mit der
oben angegebenen Bedeutung oder für die Gruppe -NR
3R
4 steht, bedeuten, sowie deren Isomeren,
Diastereomeren, Enantiomeren und Salze.
-
Besonders wertvoll sind solche Verbindungen
der allgemeinen Formel I, in der
Q für die Gruppe
D, E, G,
L, M und T
jeweils unabhängig
voneinander für
Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel stehen, wobei mindestens
ein Heteroatom im Ring enthalten sein muss,
R
1 für Halogen
steht,
R
2 für Wasserstoff, C
2-C
10-Alkinyl, C
3-C
7-Cycloalkyl oder für ein- oder mehrfach, gleich
oder verschieden mit Hydroxy, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, COR
5, -N(C
1-C
6-Alkyl)
2, -NHC
3- C
7-Cycloalkyl
oder C
3-C
7-Cycloalkyl
substituiertes C
1-C
10-Alkyl oder C
3-C
7-Cycloalkyl steht
,
X Halogen, Sauerstoff, Schwefel oder für die Gruppe -NHoderfür -N(C
1-C
3-Alkyl)- steht
oder
X und R
2 gemeinsam einen C
3-C
10-Cycloalkyl-Ring
bilden, der gegebenenfalls ein oder mehrere Heteroatome enthalten
kann und gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Hydroxy, C
1-C
6-Alkyl, Hydroxy-C
1-C
6-Alkyl oder Halogen
substituiert sein kann,
A und B jeweils unabhängig voneinander
für Wasserstoff,
Halogen oder für
die Gruppe -SR
7, -S(O)R
7 oder -SO
2R
7 stehen,
R
3 und R
4 jeweils
unabhängig
voneinander für
Wasserstoff, Hydroxy, Hydroxy-C
1-C
6-Alkyl, oder für gegebenenfalls mit der Gruppe
R
6 substituiertes C
1-C
6-Alkyl stehen,
R
5 C
1-C
6-Alkyl steht,
R
6 für
einen gegebenenfalls ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden
mit C
1-C
6-Alkyl
oder Hydroxy substituierten C
3-C
7-Cycloalkyl-Ring
steht, wobei der Ring die oben angegebene Bedeutung hat,
R
7 für
C
1-C
6-Alkyl, Benzyl
oder für
die Gruppe -NR
3R
4 steht,
bedeuten, sowie deren Isomeren, Diastereomeren, Enantiomeren und
Salze.
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen inhibieren
im wesentlichen Zyklinabhängige
Kinasen, worauf auch deren Wirkung zum Beispiel gegen Krebs, wie
solide Tumoren und Leukämie,
Autoimmunerkrankungen wie Psoriasis, Alopezie, und Multiple Sklerose,
Chemotherapeutika-induzierte Alopezie und Mukositis, kardiovaskuläre Erkrankungen,
wie Stenosen, Arteriosklerosen und Restenosen, infektiöse Erkrankungen,
wie z. B. durch unizelluläre
Parasiten, wie Trypanosoma, Toxoplasma oder Plasmodium, oder durch
Pilze hervorgerufen, nephrologische Erkrankungen, wie z. B. Glomerulonephritis,
chronische neurodegenerative Erkrankungen, wie Huntington's Erkrankung, amyotrophe Lateralsklerose,
Parkinsonsche Erkrankung, AIDS, Dementia und Alzheimer'sche Erkrankung,
akute neurodegenerative Erkrankungen, wie Ischämien des Gehirns und Neurotraumata,
virale Infektionen, wie z. B. Cytomegalus-Infektionen, Herpes, Hepatitis
B und C, und HIV Erkrankungen basiert.
-
Der eukaryote Zellteilungszyklus
stellt die Duplikation des Genoms und seine Verteilung auf die Tochterzellen
sicher, indem er eine koordinierte und regulierte Abfolge von Ereignissen
durchläuft.
Der Zellzyklus wird in vier aufeinanderfolgende Phasen eingeteilt:
die G1 Phase repräsentiert
die Zeit vor der DNA-Replikation, in der die Zelle wächst und
für externe
Stimuli empfänglich
ist. In der S Phase repliziert die Zelle ihre DNA, und in der G2
Phase bereitet sie sich auf den Eintritt in die Mitose vor. In der
Mitose (M Phase) wird die replizierte DNA getrennt und die Zellteilung
vollzogen.
-
Die Zyklin-abhängigen Kinasen (CDKs), eine
Familie von Serin/Threonin-Kinasen,
deren Mitglieder die Bindung eines Zyklins (Cyc) als regulatorische
Untereinheit zu ihrer Aktivierung benötigen, treiben die Zelle durch
den Zellzyklus. Unterschiedliche CDK/Cyc Paare sind in den verschiedenen
Phasen des Zellzyklus aktiv. Für
die grundlegende Funktion des Zellzyklus bedeutende CDK/Cyc Paare
sind beispielsweise CDK4(6)/CycD, CDK2/CycE, CDK2/CycA, CDK1/CycA
und CDK1/CycB. Einige Mitglieder der CDK-Enzymfamilie haben eine
regulatorische Funktion, indem sie die Aktivität der vorgenannten Zellzyklus-CDKs
beeinflussen, während anderen
Mitgliedern der CDK-Enzymfamlie
noch keine bestimmte Funktion zugeordnet werden konnte. Eine von
diesen, CDKS, zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine atypische,
von den Zyklinen abweichende, regulatorische Untereinheit besitzt
(p35), und ihre Aktivität
im Gehirn am höchsten
ist.
-
Der Eintritt in den Zellzyklus und
das Durchlaufen des "Restriction
Points", der die
Unabhängigkeit
einer Zelle von weiteren Wachstumssignalen für den Abschluss der begonnenen
Zellteilung markiert, werden durch die Aktivität der CDK4(6)/CycD und CDK2/CycE
Komplexe kontrolliert. Das wesentliche Substrat dieser CDK-Komplexe
ist das Retinoblastoma-Protein (Rb), das Produkt des Retinoblastoma
Tumorsuppressor Gens. Rb ist ein transkriptionelles Ko-Repressor Protein.
Neben anderen noch weitgehend unverstandenen Mechanismen, bindet
und inaktiviert Rb Transkriptionsfaktoren vom E2F-Typ, und bildet
transkriptionelle Repressorkomplexe mit Histon-Deacetylasen (HDAC)
(Zhang H.S. et al. (2000). Exit from G1 and S phase of the cell
cycle is regulated by repressor complexes containing HDAC-Rb-hSWI/SNF
and Rb-hSWI/SNF.
Cell 101, 79-89). Durch die Phosphorylierung des Rb durch CDKs werden
gebundene E2F Transkriptionsfaktoren freigesetzt und führen zu
transkriptioneller Aktivierung von Genen, deren Produkte für die DNA
Synthese und die Progression durch die S-Phase benötigt werden.
Zusätzlich
bewirkt die Rb-Phosphorylierung die Auflösung der Rb-HDAC Komplexe,
wodurch weitere Gene aktiviert werden. Die Phosphorylierung von
Rb durch CDKs ist mit dem Überschreiten
des "Restriction
Points" gleichzusetzen.
Für die
Progression durch die S-Phase und deren Abschluss ist die Aktivität der CDK2/CycE
und CDK2/CycA Komplexe notwendig, z. B. wird die Aktivität der Transkriptionsfaktoren
vom E2F-Typ mittels Phosphorylierung durch CDK2/CycA abgeschaltet
sobald die Zellen in die S-Phase eingetreten sind. Nach vollständiger Replikation
der DNA steuert die CDK1 im Komplex mit CycA oder CycB den Eintritt
und das Durchlaufen der Phasen G2 und M (1).
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Entsprechend der außerordentlichen
Bedeutung des Zellteilungszyklus ist das Durchlaufen des Zyklus streng
reguliert und kontrolliert. Die Enzyme, die für die Progression durch den
Zyklus notwendig sind, müssen zu
dem richtigen Zeitpunkt aktiviert werden, und auch wieder abgeschaltet
werden, sobald die entsprechende Phase durchlaufen ist. Entsprechende
Kontrollpunkte ("Checkpoints") arretieren die
Progression durch den Zellzyklus falls DNA-Schäden
detektiert werden, oder die DNA-Replikation, oder der Aufbau des
Spindelapparates noch nicht beendet ist.
-
Die Aktivität der CDKs wird durch verschiedene
Mechanismen, wie Synthese und Degradation der Zykline, Komplexierung
der CDKs mit den entsprechenden Zyklinen, Phosphorylierung und Dephosphorylierung regulatorischer
Threoninund Tyrosin-Reste, und die Bindung natürlicher inhibitorischer Proteine,
direkt kontrolliert. Während
die Proteinmenge der CDKs in einer proliferierenden Zelle relativ
konstant ist, oszilliert die Menge der einzelnen Zykline mit dem
Durchlaufen des Zyklus. So wird zum Beispiel die Expression von
CycD während
der frühen
G1 Phase durch Wachstumsfaktoren stimuliert, und die Expression
von CycE wird nach Überschreiten
des "Restriction
Points" durch die
Aktivierung der Transkriptionsfaktoren vom E2F-Typ induziert. Die Zykline
selbst werden durch Ubiquitin-vermittelte Proteolyse abgebaut. Aktivierende
und inaktivierende Phosphorylierungen regulieren die Aktivität der CDKs,
zum Beispiel phosphorylieren CDK-aktivierende Kinasen (CAKs) Thr160/161
der CDK1, wohingegen die Familie der Wee1/Myt1 Kinasen CDK1 durch
Phosphorylierung von Thr14 und Tyr15 inaktivieren. Diese inaktivierenden
Phosphorylierungen können
durch cdc25 Phosphatasen wieder aufgehoben werden. Sehr bedeutsam
ist die Regulation der Aktivität
der CDK/Cyc-Komplexe durch zwei Familien natürlicher CDK Inhibitorproteine
(CKIs), den Proteinprodukten der p21 Genfamilie (p21, p27, p57)
und der p16 Genfamilie (p15, p16, p18, p19). Mitglieder der p21
Familie binden an Zyklin-Komplexe der CDKs 1,2,4,6, inhibieren aber
nur Komplexe die CDK1 oder CDK2 enthalten. Mitglieder der p16 Familie sind
spezifische Inhibitoren der CDK4- und CDK6-Komplexe.
-
Oberhalb dieser komplexen direkten
Regulation der Aktivität
der CDKs liegt die Ebene der Kontrollpunkt-Regulation. Kontrollpunkte
erlauben der Zelle das geordnete Ablaufen der einzelnen Phasen während des
Zellzyklusses zu verfolgen. Die wichtigsten Kontrollpunkte liegen
am Übergang
von G1 nach S und von G2 nach M. Der G1-Kontrollpunkt stellt sicher,
dass die Zelle keine DNA-Synthese beginnt falls sie nicht entsprechend
ernährt
ist, mit anderen Zellen oder dem Substrat korrekt interagiert, und
ihre DNA intakt ist. Der G2/M Kontrollpunkt stellt die vollständige Replikation
der DNA und den Aufbau der mitotischen Spindel sicher, bevor die
Zelle in die Mitose eintritt. Der G1 Kontrollpunkt wird von dem
Genprodukt des p53 Tumorsuppressorgens aktiviert. p53 wird nach
Detektion von Veränderungen
im Metabolismus oder der genomischen Integrität der Zelle aktiviert und kann
entweder einen Stopp der Zellzyklusprogression oder Apoptose auslösen. Dabei
spielt die transkriptionelle Aktivierung der Expression des CDK
Inhibitorproteins p21 durch p53 eine entscheidende Rolle. Ein zweiter
Zweig des G1 Kontrollpunktes umfasst die Aktivierung der ATM und
Chk1 Kinasen nach DNA-Schädigung
durch UV-Licht oder ionisierende Strahlung und schließlich die
Phosphorylierung und den nachfolgenden proteolytischen Abbau der
cdc25A Phosphatase (Mailand N. et al. (2000). Rapid destruction
of human cdc25A in response to DNA damage. Science 288, 1425-1429).
Daraus resultiert eine Arretierung des Zellzyklusses, da die inhibitorische
Phosphorylierung der CDKs nicht entfernt wird. Nach Aktivierung
des G2/M Kontrollpunktes durch Schädigung der DNA sind beide Mechanismen
in ähnlicher
Weise daran beteiligt, die Progression durch den Zellzyklus zu stoppen.
-
Der Verlust der Regulation des Zellzyklusses
und der Verlust der Funktion der Kontrollpunkte sind Charakteristika
von Tumorzellen. Der CDK-Rb-Signalweg ist in über 90% humaner Tumorzellen
von Mutationen betroffen. Diese Mutationen, die schließlich zur
inaktivierenden Phosphorylierung des RB führen, schließen die Überexpression
von D- und E-Zyklinen durch Genamplifikation oder chromosomale Translokationen, inaktivierende
Mutationen oder Deletionen von CDK-Inhibitoren des p16-Typs, sowie
erhöhten
(p27) oder verminderten (CycD) Proteinabbau ein. Die zweite Gruppe
von Genen, die durch Mutationen in Tumorzellen getroffen sind, kodiert
für Komponenten
der Kontrollpunkte. So ist p53, das essentiell für die G1 und G2/M Kontrollpunkte
ist, das am häufigsten
mutierte Gen in humanen Tumoren (ca. 50%). In Tumorzellen, die p53
ohne Mutation exprimieren, wird es häufig aufgrund einer stark erhöhten Proteindegradation
inaktiviert. In ähnlicher Weise
sind die Gene anderer für
die Funktion der Kontrollpunkte notwendiger Proteine von Mutationen
betroffen, zum Beispiel ATM (inaktivierende Mutationen) oder cdc25
Phosphatasen (Überexpression).
-
Überzeugende
experimentelle Daten deuten darauf hin, dass CDK2/Cyc-Komplexe eine entscheidende
Position während
der Zellzyklusprogression einnehmen: (1) Sowohl dominant-negative
Formen der CDK2, wie die transkriptionelle Repression der CDK2 Expression
durch anti-sense Oligonukleotide bewirken einen Stopp der Zellzyklusprogression.
(2) Die Inaktivierung des CycA Gens in Mäusen ist letal. (3) Die Störung der Funktion
des CDK2/CycA Komplexes in Zellen mittels zell-permeabler Peptide
führte
zur Tumorzell-selektiven Apoptose (Chen Y.N.P. et al. (1999). Selective
killing of transformed cells by cyclin/cyclin-dependent kinase 2 antagonists.
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96, 4325-4329).
-
Veränderungen der Zellzykluskontrolle
spielen nicht nur bei Krebserkrankungen ein Rolle. Der Zellzyklus
wird durch eine Reihe von Viren, sowohl durch transformierende,
wie durch nicht-transformierende, aktiviert um die Vermehrung der
Viren in der Wirtszelle zu ermöglichen.
Der fälschliche
Eintritt in den Zellzyklus von normalerweise post-mitotischen Zellen
wird mit verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen in Zusammenhang
gebracht. Die Mechanismen der Zellzyklusregulation, ihrer Veränderungen
in Krankheiten und eine Vielzahl von Ansätzen zur Entwicklung von Inhibitoren
der Zellzyklusprogression und speziell der CDKs wurden bereits in
mehreren Publikationen ausführlich
zusammenfassend beschrieben (Sielecki T.M. et al. (2000). Cyclin-dependent
kinase inhibitors: useful targets in cell cycle regulation. J. Med.
Chem. 43, 1-18; Fry D.W. & Garrett
M.D. (2000). Inhibitors of cyclindependent kinases as therapeutic
agents for the treatment of cancer. Curr. Opin. Oncol. Endo. Metab.
Invest. Drugs 2, 40-59; Rosiania G.R. & Chang Y.T. (2000). Targeting hyperproliferative
disorders with cyclin dependent kinase inhibitors. Exp. Opin. Ther.
Patents 10, 215-230; Meijer L. et al. (1999). Properties and potential
applications of chemical inhibitors of cyclin-dependent kinases. Pharmacol.
Ther. 82, 279-284; Senderowicz A.M. & Sausville E.A. (2000). Preclinical
and clinical development of cyclin-dependent kinase modulators.
J. Natl. Cancer Inst. 92, 376-387).
-
Zur Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
als Arzneimittel werden diese in die Form eines pharmazeutischen
Präparats
gebracht, das neben dem Wirkstoff für die enterale oder parenterale
Applikation geeignete pharmazeutische, organische oder anorganische
inerte Trägermaterialien,
wie zum Beispiel, Wasser, Gelatine, Gummi arabicum, Milchzucker,
Stärke, Magnesiumstearat,
Talk, pflanzliche Öle,
Polyalkylenglykole usw. enthält.
Die pharmazeutischen Präparate
können
in fester Form, zum Beispiel als Tabletten, Dragees, Suppositorien,
Kapseln oder in flüssiger
Form, zum Beispiel als Lösungen,
Suspensionen oder Emulsionen vorliegen. Gegebenenfalls enthalten
sie darüber
hinaus Hilfsstoffe, wie Konservierungs-, Stabilisierungs-, Netzmittel
oder Emulgatoren; Salze zur Veränderung
des osmotischen Drucks oder Puffer. Diese pharmazeutischen Präparate sind
ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
-
Für
die parenterale Anwendung sind insbesondere Injektionslösungen oder
Suspensionen, insbesondere wässrige
Lösungen
der aktiven Verbindungen in polyhydroxyethoxyliertem Rizinusöl, geeignet.
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Als Trägersysteme können auch
grenzflächenaktive
Hilfsstoffe wie Salze der Gallensäuren oder tierische oder pflanzliche
Phospholipide, aber auch Mischungen davon sowie Liposomen oder deren
Bestandteile verwendet werden.
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Für
die orale Anwendung sind insbesondere Tabletten, Dragees oder Kapseln
mit Talkum und/oder Kohlenwasserstoffträger oder -binder, wie zum Beispiel
Lactose, Mais- oder Kartoffelstärke,
geeignet. Die Anwendung kann auch in flüssiger Form erfolgen, wie zum
Beispiel als Saft, dem gegebenenfalls ein Süßstoff beigefügt ist.
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Die enteralen, parenteralen und oralen
Applikationen sind ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
-
Die Dosierung der Wirkstoffe kann
je nach Verabfolgungsweg, Alter und Gewicht des Patienten, Art und
Schwere der zu behandelnden Erkrankung und ähnlichen Faktoren variieren.
Die tägliche
Dosis beträgt 0,5-1000
mg, vorzugsweise 50-200 mg, wobei die Dosis als einmal zu verabreichende
Einzeldosis oder unterteilt in 2 oder mehreren Tagesdosen gegeben
werden kann.
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Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist die Verwendung der Verbindungen der allgemeinen Formel
I, zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Krebs,
Autoimmunerkrankungen, kardiovaskulären Erkrankungen, Chemotherapeutika-induzierter
Alopezie und Mukositis, infektiösen
Erkrankungen, nephrologischen Erkrankungen, chronischen und akuten
neurodegenerativen Erkrankungen und viralen Infektionen, wobei unter
Krebs solide Tumoren und Leukämie,
unter Autoimmunerkrankungen Psoriasis, Alopezie und Multiple Sklerose,
unter kardiovaskulären
Erkrankungen Stenosen, Arteriosklerosen und Restenosen, unter infektiösen Erkrankungen
durch unizelluläre
Parasiten hervorgerufene Erkrankungen, unter nephrologischen Erkrankungen
Glomerulonephritis, unter chronisch neurodegenerativen Erkrankungen
Huntington's Erkrankung,
amyotrophe Lateralsklerose, Parkinsonsche Erkrankung, AIDS, Dementia
und Alzheimer'sche
Erkrankung, unter akut neurodegenerativen Erkrankungen Ischämien des
Gehirns und Neurotraumata, und unter viralen Infektionen Cytomegalus-Infektionen,
Herpes, Hepatitis B oder C, und HIV Erkrankungen zu verstehen sind.
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Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden
Erfindung sind Arzneimittel zur Behandlung der oben aufgeführten Erkrankungen,
die mindestens eine Verbindung gemäß der allgemeinen Formel I
enthalten, sowie Arzneimittel mit geeigneten Formulierungs- und
Trägerstoffen.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen
Formel I sind unter anderem hervorragende Inhibitoren der Zyklin-abhängigen Kinasen,
wie CDK1, CDK2, CDK3, CDK4, CDK5, CDK6, CDK7, CDK8 und CDK9, sowie
der Glycogen-Synthase-Kinase (GSK-3ß).
-
Soweit die Herstellung der Ausgangsverbindungen
nicht beschrieben wird, sind diese bekannt oder analog zu bekannten
Verbindungen oder hier beschriebenen Verfahren herstellbar. Es ist
ebenfalls möglich, alle
hier beschriebenen Umsetzungen in Parallel-Reaktoren oder mittels
kombinatorischer Arbeitstechniken durchzuführen.
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Die Isomerengemische können nach üblichen
Methoden wie beispielsweise Kristallisation, Chromatographie oder
Salzbildung in die Enantiomeren bzw. E/Z-Isomeren aufgetrennt werden.
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Die Herstellung der Salze erfolgt
in üblicher
Weise, indem man eine Lösung
der Verbindung der Formel I mit der äquivalenten Menge oder einem Überschuss
einer Base oder Säure,
die gegebenenfalls in Lösung
ist, versetzt und den Niederschlag abtrennt oder in üblicher
Weise die Lösung
aufarbeitet.
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Herstellung
der erfindungsgemäßen Verbindungen
-
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die
Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen,
ohne den Umfang der beanspruchten Verbindungen auf diese Beispiele
zu beschränken.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen
Formel I lassen sich nach folgenden Verfahrenschemata 1-6 herstellen: Schema
1.1:
in der R1, R2 und
die Substituenten gemäß Formel
I definiert sind und
R' für C1-C3-Alkyl
in Konsistenz zu Formel I steht.
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Schema
1.2
in der die angegebenen Substituenten gemäß Formel
I definiert sind, wobei X nicht für -N(C
1-C
6-Alkyl)- steht.
-
Beispiel 1.0
-
Herstellung
von 5-[5-Brom-4-(cyclopropylmethyl-amino)-pyrimidin-2-ylamino]-pyridine-2-sulfonsäureamid
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263 mg (1.0 mmol) ((5-Brom-2-chlor-pyrimidin-4-yl)-cyclopropylmethylamin
werden in 2 ml Acetonitril gelöst
und zu einer Suspension von 172 mg (1 .0 mmol) 5-Amino-pyridin-2-sulfonsäureamid
(Darstellung nach W.T. Caldwell, E.C. Kornfeld J. Am. Chem. Soc.
1942, 64, 1695-1698) in 1 ml Acetonitril, 0.25 ml einer 4 molaren
Lösung
von Chlorwasserstoff in 1,4-Dioxan sowie 0.25 ml Wasser gegeben.
Das Reaktionsgemisch wird über
Nacht unter Rückfluß gerührt. Nach
dem Abkühlen
wird der gebildete Niederschlag abfiltriert und mit warmem Wasser
gewaschen. Nach dem Trocknen erhält
man 286 mg (0.72 mmol, 72% der Theorie) des Produktes 5-[5-Brom-4-(cyclopropylmethyl-amino)pyrimidin-2-ylamino]-pyridine-2-sulfonsäureamid.
-
1H-NMR: 10.79
(s, 1H), 8.96 (d, 1H), 8.25 (m, 3H), 7.88 (d, 1H), 7.39 (br, 2H),
3.32 (m, 2H), 1.17 (m, 1H), 0.45 (m, 2H), 0.33 (m, 2H).
MS:
398 (EI).
-
Beispiel 1.1
-
(R)-2-[5-Brom-2-(5-methylsulfanyl-4H-[1,2,4]triazol-3-ylamino)-pyrimidin-4-ylamino]-3-methyl-butan-1-ol
-
117 mg (0.9 mmol) 5-Methylsulfanyl-4N-[1,2,4]triazol-3-ylamine
werden in 3 ml Acetonitril sowie 0.20 ml Wasser gelöst. Unter
Rühren
wird mit 0.23 ml einer 4 molaren Lösung von Chlorwasserstoff in
1,4-Dioxan versetzt. Nach 5 Minuten werden 294 mg (1 mmol) (R)-2-(5-Brom-2-chlor-pyrimidin-4-ylamino)-3-methylbutan-1-ol
zugegeben und das Reaktionsgemisch 142 h bei 70°C gerührt. Nach dem Erkalten wird
der Ansatz chromatographisch (Methylenchlorid – (Methylenchlorid / Ethanol
: 9 / 1); Flashmaster II) gereinigt.
-
Man erhält 56 mg (0.14 mmol, 16% der
Theorie) des Produktes (R)-2-[5-Brom-2-(5-methylsulfanyl-4H-[1,2,4]triazol-3-ylamino)-pyrimidin-4-ylamino]-3-methylbutan-1-ol.
-
-
1H-NMR: 8.30 (s,1H), 7.61 (s,2H),
6.82 (d,1H), 4.87 (t,1H), 3.92 (br,1H), 3.62 (dd,2H), 2.48 (s,3H), 1.98
(m,1H), 0.96 (d,3H), 0.88 (d,3H).
MS: 388 (EI)
-
Beispiel 1.2
-
(R)-2-(5-Brom-2-(5-methansulfinyl-4H-[1,2,4]triazol-3-ylamino)-pyrimidin-4-ylamino]-3-methyl-butan-1-ol
-
Bei 0°C werden 159 mg (0.41 mmol)
(R)-2-[5-Brom-2-(5-methylsulfanyl-4H[1,2,4]triazol-3-ylamino)-pyrimidin-4-ylamino]-3-methyl-butan-1-ol
in 4ml MeOH / Wasser (4:1) mit 80 mg (0.95 mmol) NaHCO3 und 98
mg (0.95 mmol) Oxon versetzt. Das Reaktionsgemisch wird 2h bei Raumtemperatur
gerührt,
anschliessend werden weitere 50 mg (0.5mmol) Oxon zugegeben und
1 h bei 30°C
gerührt.
Der Ansatz wird mit Wasser verdünnt
und mit Ethylacetat extrahiert. Die organische Phase wird eingeengt
und chromatographisch gereinigt (Methylenchlorid – (Methylenchlorid
/ Ethanol : 9 / 1); Flashmaster II). Nach der Umkristallisation
erhält
man 45 mg (0.11 mmol, 27% der Theorie) des Produktes (R)-2-[5-Brom-2-(5-methansulfinyl-4H-[1,2,4]triazol-3-ylamino)pyrimidin-4-ylamino]-3-methyl-butan-1-ol.
-
-
1H-NMR: 8.38 (s,1H), 7.90 (s,2H),
6.99 (d,1H), 4.87 (t,1H), 3.95 (m,1H), 3.62 (dd,2H), 2.90 (s,3H), 2.00
(m,1H), 0.96 (d,3H), 0.88 (d,3H).
MS: 404 (ES)
-
Beispiel 1.3
-
(R)-2-[5-Brom-2-(5-methansulfonyl-4H-[1,2,4]triazol-3-ylamino)-pyrimidin-4-ylamino]-3-methyl-butan-1-ol
-
35 mg (0.086 mmol) (R)-2-[5-Brom-2-(5-methansulfinyl-4H-[1,2,4]triazol-3-ylamino)-pyrimidin-4-ylamino]-3-methyl-butan-1-ol
werden in 4 ml MeOH / Wasser (4:1) gelöst und mit 25 mg Oxon (0.25
mmol) bei Raumtemperatur gerührt.
Der Ansatz wird mit Wasser verdünnt
und mit Ethylacetat extrahiert. Die organische Phase wird eingeengt
und der Rückstand
mit Ethylacetat digeriert. Man erhält 19 mg (0.045 mmol, 52% der Theorie)
des Produktes (R)-2-[5-Brom-2-(5-methansulfonyl-4H-[1,2,4]triazol-3-ylamino)-pyrimidin-4-ylamino]-3-methylbutan-1-ol.
-
-
1H-NMR: 8.39 (s,1H), 7.95 (s,2H),
7.02 (d,1H), 4.87 (t,1H), 3.96 (m,1H), 3.62 (dd,2H), 3.30 (s,3H), 2.00
(m,1H), 0.96 (d,3H), 0.88 (d,3H).
MS: 420 (ES)
-
Beispiel 1.4
-
Herstellung
von 5-[5-Brom-4-(4-hydroxy-butylsulfanyl)-pyrimidin-2-ylamino]-pyridine-2-sulfonsäureamid
-
298 mg (1.0 mmol) 4-(5-Brom-2-chlor-pyrimidin-4-ylsulfanyl)-butan-1-ol
werden in 2 ml Acetonitril gelöst
und zu einer Suspension von 172 mg (1.0 mmol) 5-Amino-pyridin-2-sulfonsäureamid
(Darstellung nach W.T. Caldwell, E.C. Kornfeld J. Am. Chem. Soc.
1942, 64, 1695-1698) in 1 ml Acetonitril, 0.25 ml einer 4 molaren
Lösung
von Chlorwasserstoff in 1,4-Dioxan sowie 0.25 ml Wasser gegeben.
Das Reaktionsgemisch wird 24 h unter Rückfluß gerührt. Man versetzt mit 1 ml
Ethanol und rührt
weitere 24 h unter Rückfluß. Nach
dem Abkühlen
wird der gebildete Niederschlag abfiltriert und das Filtrat eingeengt.
Der Rückstand
wird chromatographisch aufgereinigt (Flashmaster II, DCM / MeOH
9:1). Das erhaltene Rohprodukt wird anschließend durch präperative
Dünnschichtchromatographie
gereinigt. Man erhält
43 mg (0.10 mmol, 10% der Theorie) des Produktes 5-[5-Brom-4-(4-hydroxy-butylsulfanyl)-pyrimidin-2-ylamino]-pyridine-2-sulfonsäureamid.
-
1H-NMR: 10.38
(s,1H), 8.93 (d, 1H), 8.38 (m, 2H), 7.82 (m, 3H), 3.42 (t, 2H),
3.33 (t, 2H), 1.75 (m, 2H), 1.54 (m, 2H).
MS: 434 (ES).
-
Beispiel 1.5
-
Herstellung
von (R)-4-[5-Brom-4-(1-hydroxymethyl-propylamino)-pyrimidin-2-ylamino]-thiophene-2-sulfonsäureamid
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530 mg (1.9 mmol) (R)-2-(5-Brom-2-chlor-pyrimidin-4-ylamino)-butan-1-ol
werden zu einer Suspension von 303 mg eines Gemisches aus 4-Aminothiophene-2-sulfonsäureamid
und 5-Amino-thiophene-2-sulfonsäureamid
(Verhältnis:
2 : 1) in 7 ml Ethanol und 170 μl
konz. HCl gegeben. Das Reaktionsgemisch wird 21 h unter Rückfluß gerührt. Nach
dem Abkühlen
wird der Ansatz chromatographisch (Flashmaster II, Hexan / EE 2:8)
gereinigt. Das erhaltene Rohprodukt wird anschließsend umkristallisiert
(Ethylacetat / Diisopropylether). Man erhält 47 mg (0.11 mmol, 7% der
Theorie) des Produktes 4-[5-Brom-4-(1-hydroxymethyl-propylamino)-pyrimidin-2-ylamino]-thiophene-2-sulfonsäureamid.
-
1H-NMR: 9.75
(s, 1H), 8.05 (s, 1H), 7.65 (m, 4H), 6.28 (d, 1H), 4.88 (t, 1H),
4.04 (m, 1H), 3.55 (m, 2H), 1.62 (m, 2H), 0.90 (t, 3H).
MS:
422 (ES).
-
In analoger Verfahrensweise zu Schemata
1.1 und 1.2 und den obigen Beispielen wurden auch die nachfolgenden
Verbindungen hergestellt.
-
Alle NMR-Spektren werden in angegebenem
Lösungsmittel
gemessen oder in DMSO.
-
-
-
Schema
2: Synthese unter Verwendung von Thiophen-sulfonylfluoriden
-
Beispiel 2.0
-
Herstellung
von (R)-4-[5-Brom-4-(2-hydroxy-1-methyl-ethylamino)pyrimidin-2-ylamino]-thiophen-2-sulfonsäure-cyclopropylmethyl-amid
gemäß Schema
2
-
Ein Reaktionsgemisch von 130 mg (0.31
mmol) (R)-4-[5-Brom-4-(2-hydroxy-1methyl-ethylamino)-pyrimidin-2-ylamino]-thiophene-2-sulfonylfluorid,
22 mg (0.31 mg) Aminomethylcyclopropan, 43 μl (0.31 mmol) Triethylamin sowie
38 mg (0.31 mmol) DMAP in 2-Butanol wird 43 h unter Rückfluß gerührt. Man
versetzt erneut mit 22 mg (0.31 mg) Aminomethylcyclopropan, 43 μl (0.31 mmol)
Triethylamin sowie 38 mg (0.31 mmol) DMAP und rührt weitere 24 h unter Rückfluß. Nach
dem Erkalten wird der Ansatz chromatographisch (Flashmaster II,
DCM / Ethanol 95:5) gereinigt und das erhaltene Rohprodukt umkristallisiert
(Ethanol / Diisopropylether). Man erhält 35 mg (0.08 mmol, 26% der
Theorie) des Produktes 4-[5-Brom-4-(2-hydroxy-1-methyl-ethylamino)-pyrimidin-2-ylamino]-thiophene-2-sulfonsäure cyclopropylmethyl-amid.
-
1H-NMR: 9.86
(s, 1H), 8.05 (s, 1H), 7.94 (t, 1H), 7.71 (d, 1H), 7.63 (d, 1H),
6.33 (d, 1H), 4.91 (t, 1H), 4.20 (m, 1H), 3.49 (m, 2H), 2.72 (t,
2H), 1.20 (d, 3H), 0.85 (m, 1H), 0.41 (m, 2H), 0.15 (m, 2H).
MS:
462 (ES).
-
-
Die nachfolgenden Verbindungen werden
gemäß mindestens
einem Verfahrensschritt aus Schema 3 hergestellt.
-
Beispiel 3.0
-
Herstellung von 5-(5-Brom-4-hydroxy-pyrimidin-2-ylamino)-pyridin-2-sulfonsäureamid:
-
2,0 g (9,62 mmol) 5-Brom-2-chlor-4-hydroxypyrimidin
und 1,686 g (9,62 mmol) 5-Amino-pyridin-2-sulfonsäureamid
werden in 50 ml DMF (p.a.) mit 2,88 ml Chlorwasserstoff (4 Molar
in Dioxan) versetzt. Man rührt 30
Std. bei 100°C,
kühlt ab
und engt ein. Nach Aufnehmen in Methanol, kristallisieren 1,505
g (45% d.Th.) 5-(5-Brom-4-hydroxy-pyrimidin-2-ylamino)-pyridin-2-sulfonsäureamid
aus, die bei 50°C
i.V. getrocknet werden.
MS (ESI): 346 (94%, M
+), 268 (32%)
-
Beispiel 3.1
-
Herstellung von 5-(5-Brom-4-chlor-pyrimidin-2-ylamino)-pyridin-2-sulfonsäureamid:
-
175 mg (0,5 mmol) 5-(5-Brom-4-hydroxy-pyrimidin-2-ylamino)-pyridin-2-sulfonsäureamid
werden mit 20 mg N,N-Diethylanilin in 2 ml Phosphoroxychlorid 3
Std. unter Rückfluss
gekocht . Danach Abkühlen,
auf Eis gießen
und 30 min. rühren.
Die ausgefallenen Kristalle werden abgesaugt, mit Wasser und Acetonitril
gewaschen und 50°C
i.V. getrocknet. Ausbeute: 155 mg ( 85 % d.Th.) 5-(5-Brom-4-chlor-pyrimidin-2-ylamino)-pyridin-2-sulfonsäureamid.
MS (ESI): 364 (20%, M
+), 221 (48%), 150 (100%)
-
Beispiel 3.2
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Herstellung von 5-{5-Brom-4-[(2-hydroxy-1-methyl-propyl)-methyl-amino]pyrimidin-2-ylamino}-pyridin-2-sulfonsäureamid:
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45 mg 0,123 mg (0,123 mmol) 5-(5-Brom-4-chlor-pyrimidin-2-ylamino)-pyridin-2-sulfonsäureamid
werden gelöst
in 2,5 ml DMF p.a. mit 3 Äquivalenten
des entsprechenden Amins threo-3-Methylamino-butan-2-ol 4 Std. bei
50°C gerührt. Einengen,
Aufnehmen in Methanol und Kristalle absaugen oder Flash (Dichlormethan/MeOH
9:1) ergeben 39,5 mg 5-{5-Brom-4-[(2-hydroxy-1-methylpropyl)-methyl-amino]-pyrimidin-2-ylamino}-pyridine-2-sulfonsäureamid
(75%d.Th.)
MS (ESI): 431 (38%, M
+), 387(26%), 120 (100%)
-
In analoger Verfahrensweise zu Schema
3 und den dazugehörigen
Beispielen wurden nachfolgende Verbindungen hergestellt.
-
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-
-
-
Die enantiomerenreinen Amine 1,1-Dimethyl-1-Hydroxy-2-Aminopropan
(in der R- und der S-Form) als Ausgangsmaterialen für (R)-5-[5-Bromo-4-(2-hydroxy-1,2-dimethyl-propylamino)-pyrimidin-2-ylamino]-pyridine-2-sulfonsäureamid
(Bsp.-Nr. 3.19) und (S)-5-[5-Bromo-4-(2-hydroxy-1,2-dimethyl-propylamino)pyrimidin-2-ylamino]-pyridine-2-sulfonsäureamid
(Bsp.-Nr. 3.20) wurden nach literaturbekannter Methode (J. Chem. Soc.
1935; 410-416) hergestellt.
-
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Die nachfolgenden Verbindungen werden
nach mindestens einem Verfahrensschritt gemäß Schema 4 hergestellt.
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Beispiel 4.0
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Herstellung von 5-[5-Brom-4-(1-ethyl-2-oxo-propylsulfanyl)-pyrimidin-2-ylamino]-pyridin-2-sulfonsäureamid:
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73 mg (0,2 mmol ) 5-(5-Brom-4-chlor-pyrimidin-2-ylamino)-pyridin-2-sulfonsäureamid
und 32 mg (0,27 mmol) 3-Mercapto-2-pentanon werden in 4 ml DMF pa.
gelöst.
Nach Zugabe von 0,038 ml (0,27mmol) Triethylamin lässt man
2 h bei RT und 3 h bei 50°C
rühren.
Nach Einengen wird mit Dichlormethan/MeOH (9:1) geflasht.
Ausbeute
: 37 mg (42%d.Th.) 5-[5-Brom-4-(1-ethyl-2-oxo-propylsulfanyl)pyrimidin-2-ylamino]-pyridin-2-sulfonsäureamid.
MS (ESI): 446 (91 %, M
+), 402 (36%), 115 (52%)
-
Die folgenden Verbindungen werden
gemäß Schema
4 und dazugehörigem
Beispiel 4.0 analog hergestellt
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Beispiel 4.6
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Herstellung von 5-[5-Bromo-4-(1-ethyl-2-hydroxy-propylsulfanyl)pyrimidin-2-ylamino]-pyridine-2-sulfonsäureamid:
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26 mg (0,058 mmol) 5-[5-Bromo-4-(1-ethyl-2-oxo-propylsulfanyl)-pyrimidin-2-ylamino]-pyridine-2-sulfonsäureamid
gelöst
in 1,5 ml THF/MeOH 1:1 werden mit 10 mg Natriumborhydrid versetzt
und 3 h bei RT gerührt.
Unter Kühlung
werden 2-3 Tropfen Eisessig hinzugegeben und eingeengt. Aufnehmen
in Acetonitril und Absaugen ergeben 17 mg (65% d.Th.) 5-[5-Bromo-4-(1-ethyl-2-hydroxypropylsulfanyl)-pyrimidin-2-ylamino]-pyridine-2-sulfonsäureamid.
MS (ESI): 448 (45%, M
+), 404 (13%), 142 (47%)
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Beispiel 5.0
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Herstellung von 5-[5-Brom-4-(2-hydroxy-1,2-dimethyl-propylsulfanyl)pyrimidin-2-ylamino]-pyridin-2-sulfonsäureamid:
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108 mg (0,25 mmol) 5-[5-Brom-4-(1-methyl-2-oxo-propylsulfanyl)-pyrimidin-2-ylamino]-pyridin-2-sulfonsäureamid
werden gelöst
in Tetrahydrofuran p.a. bei 4° C
mit 1 ml (3 mmol) Methylmagnesiumbromid (3 M in Ether) portionsweise
versetzt. Nach 24 h rühren
bei RT wird durch Zugabe von Ammoniumchlorid-Lösung gequencht.
Nach extrahieren mit Essigester wird der getrocknete Rückstand
mit Dichlormethan/Methanol geflasht.
Ausbeute: 75 mg (67% d.Th.)
5-[5-Brom-4-(2-hydroxy-1,2-dimethylpropylsulfanyl)-pyrimidin-2-ylamino]-pyridin-2-sulfonsäureamid.
MS (EI): 450 (100%, MH
+), 432(100%), 430 (90%)
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Beispiel 6.0
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Herstellung von 5-[5-Brom-4-(2-cyclopropylamino-1-methyl-propylamino)pyrimidin-2-ylamino)-pyridin-2-sulfonsäureamid:
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62,5 mg (0,15 mmol) 5-[5-Brom-4-(1-methyl-2-oxo-propylamino)-pyrimidin-2-ylamino]-pyridin-2-sulfonsäureamid
werden in 4 ml 1,2-Dichlorethan mit 50 mg Cyclopropylamin versetzt.
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Nach 15 min werden 20 mg Natriumcyanborhydrid
hinzugegeben und 24 h gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird eingeengt und mit Dichlormethan/Methanol
geflasht.
Ausbeute : 21 mg (31 % d.Th) 5-[5-Brom-4-(2-cyclopropylamino-1-methylpropylamino)-pyrimidin-2-ylamino]-pyridin-2-sulfonsäureamid.
NMR (d
6-DMSO):
9,86 (1H , s), 8,95 (1H , d), 8,36 (1H , dd), 8,13 (1H , s), 7,81
(1H, dd), 7,25 (2H , s), 6,51 (1H , d), 4,03 (1H , m), 2,90 (1H
, m), 2,20 (1H , m), 1,25 (3H , d), 1,10 (3H , d), 0,1-0,5 (4H ,m)
-
Herstellung der für die Synthese der erfindungsgemäßen Verbindungen
der allgemeinen Formel I vorzugsweise verwendeten Zwischenstufen
Die nachfolgenden Beispiele beschreiben die Herstellung der für die Synthese
der erfindungsgemäßen Verbindungen
der allgemeinen Formel I vorzugsweise verwendeten Zwischenprodukte.
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Beispiel a)
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(R)-2-(5-Brom-2-chlor-pyrimidin-4-ylamin)-3-methyl-butan-1-ol
-
Eine Lösung von 9.129 g (40 mmol)
5-Brom-2,4-dichlor-pyrimidin in 40 ml Acetonitril wird bei 0°C mit 7.0
ml (48 mmol) Triethylamin und 4.902 g (48 mmol) (R)-(-)-2-Amino-3-methylbutanol
versetzt. Das Reaktionsgemisch wird durch Entfernen des Eisbades
langsam auf Raumtemperatur erwärmt
und weiter über
Nacht gerührt.
Der gebildete Niederschlag wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen
und getrocknet.
-
Man erhält 9.133g (31 mmol, 78% d.
Theorie) des Produktes als weißen
Feststoff.
-
-
1H-NMR: 8.25 (s,1H), 6.78 (br,1H),
4.67 (br,1H), 3.98 (m,1H), 3.59 (m,2H), 1.98 (m,1H), 0.94 (d,3H), 0.86
(d,3H).
13C-NMR: 159.8s, 158.2s, 156.8d, 102.7s, 60.7t, 58.3d,
28.9d, 19.5q, 19.0q.
MS: 295 (EI)
Lösemittel: DMSO
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Beispiel b)
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4-(5-Brom-2-chlor-pyrimidin-4-ylsulfanyl)-butan-1-ol
-
Eine Lösung von 2.27 g (10.0 mmol)
5-Brom-2,4-dichlor-pyrimidine in 30 ml Acetonitril wird unter Rühren bei
-20 °C mit
1.39 ml (10 mmol) Triethylamin versetzt. Anschließend wird
eine Lösung
von 1.06 g (10 mmol) 4-Mercapto-1butanol in 1 ml Acetonitril zugetropft.
Das Reaktionsgemisch wird über
Nacht unter Rühren auf
Raumtemperatur erwärmt.
Der Ansatz wird filtriert und das Filtrat zur Trockene eingeengt.
Der erhaltene Rückstand
wird chromatographisch (Flashmaster II, Hexan / Ethylacetat 1:1)
gereinigt. Man erhält
2.89 g (9.7 mmol, 97 % der Theorie) des Produktes 4-(5-Brom-2-chlorpyrimidin-4-ylsulfanyl)-butan-1-ol.
-
1H-NMR: 8.65
(s, 1H), 4.45 (t, 1H), 3.45 (m, 2H), 3.19 (m, 2H), 1.73 (m, 2H),
1.55 (M, 2H).
MS: 297 (Cl)
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In analoger Verfahrensweise zu Beispiel
a) und b) werden folgende Zwischenprodukte hergestellt.
-
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Beispiel n)
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a)
(R)-4-[5-Brom-4(2-hydroxy-1-methyl-ethylamino)-pyrimidin-2-y.amino]thiophen-2-sulfonylfluorid
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324 mg (1.2 mmol) (R)-2-(5-Brom-2-chlor-pyrimidin-4-ylamino)-propan-1-ol
werden zu einer Suspension von 330 mg eines Gemisches aus 4-Aminothiophene-2-sulfonyl
fluorid und 5-Amino-thiophene-2-sulfonylfluorid (Verhältnis: 3
: 1) in 5 ml Acetonitril, 0.5 ml Wasser und 0.5 ml einer 4 molaren
Lösung
von Chlorwasserstoff in 1,4-Dioxan gegeben. Das Reaktionsgemisch
wird 26 h unter Rückfluß gerührt. Nach
dem Abkühlen wird
der Ansatz eingeengt und der Rückstand
mit Ethanol verrührt.
Der gebildete Niederschlag wird abgesaugt und mit warmem Wasser
verrührt.
Der Feststoff wird wiederum abgesaugt und getrocknet. Man erhält 152 mg (0.37
mmol, 31 % der Theorie) des Produktes 4-[5-Brom-4-(2-hydroxy-1-methyl-ethylamino)-pyrimidin-2-ylamino]-thiophene-2-sulfonylfluorid.
-
1H-NMR: 10.59
(s, 1H), 8.28 (s, 1H), 8.18 (m, 2H), 7.22 (br, 1H), 4.18 (m, 1H),
3.50 (m, 2H), 1.18 (d, 3H).
MS: 411 (ES).
-
Beispiel o)
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4-Amino-thiophen-2-sulfonsäureamid
(A) und 5-Amino-thiophen-2-sulfonsäureamid
(B)
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Eine Lösung von 11.3 g (49.6 mmol)
eines Gemisches aus 4-Nitro-thiophen-2-sulfonylchlorid und 5-Nitro-thiophen-2-sulfonylchlorid
(Verhältnis:
1.4 / 1.0) in Aceton wird unter Rühren zu einer gesättigten
Lösung
von Ammoniak in 170 ml Aceton bei -35 °C gegeben. Nach 30 min wird
der Ansatz filtriert und eingeengt. Das Rohprodukt wird ohne weitere
Reinigung in 100 ml Ethanol gelöst.
Man versetzt mit 6 g Raney-Nickel und hydriert 8 h unter Niederdruck
bei Raumtemperatur. Der Ansatz wird filtriert und eingeengt. Man
erhält
11.7 g eines Gemisches aus 4-Amino-thiophene-2-sulfonsäureamid
und 5-Aminothiophen-2-sulfonsäureamid
im Verhältnis
von 2 : 1, das ohne weitere Reinigung eingesetzt wird.
-
1H-NMR (DMSO):
7.48 (s, 2H, A), 7.13 (s, 2H, B), 7.03 (m, 2H, A+B), 6.33 (s, 2H,
B), 6.20 (d, 1H, A), 5.78 (d, 1H, B), 5.07 (s, 2H, A).
MS:
179 (ES).
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Beispiel p)
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4-Nitro-thiophen-2-sulfonylchlorid
(A) und 5-Nitro-thiophen-2-sulfonchlorid
(B)
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Eine Lösung von 25 g (137 mmol) Thiophen-2-sulfonylchlorid
in 20 ml Dichlormethan wird langsam unter Rühren zu 98 ml konz. Salpetersäure getropft.
Das Reaktionsgemisch wird 2 Stunden bei 40 °C gerührt und anschließend auf
Eis gegeben. Man extrahiert mit Dichlormethan (2x). Die vereinten
organischen Phasen werden über
MgSO4 getrocknet, filtriert und eingeengt.
Man erhält
24 g (105 mmol, entsprechend 77 % der Theorie) eines Gemisches der
Produkte 4-Nitro-thiophen-2-sulfonylchlorid und 5-Nitrothiophen-2-sulfonylchlorid im
Verhältnis
1.4 / 1.0.
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1H-NMR (DMSO):
8.63 (d, 1H, A), 7.93 (d, 1H, B), 7.54 (d, 1H, A), 7.18 (d, 1H,
B)
-
Beispiel q)
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4-Amino-thiophen-2-sulfonylfluorid
(A) und 5-Amino-thiophen-2-sulfonfluorid
(B)
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1.57 g (7.4 mmol) eines Gemisches
aus 4-Nitro-thiophen-2-sulfonylfluorid und 5-Nitro-thiophen-2-sulfonylfluorid im
Verhältnis
1.4 / 1.0 werden in 20 ml Ethanol gelöst, mit 1.57 g Raney-Nickel
versetzt und anschließend
4 h bei 40 °C
unter Niederdruck hydriert. Man erhöht den Wasserstoffdruck auf
10 bar und hydriert weitere 5 h bei 50 °C. Der Ansatz wird filtriert
und eingeengt. Das Rohprodukt wird chromatographisch (Ethylacetat
/ Hexan 4:1) gereinigt. Man erhält
381 mg (2.1 mmol, 28 % der Theorie) eines Gemisches aus 4-Amino-thiophene-2-sulfonylfluorid (A)
und 5-Amino-thiophen-2-sulfonylfluorid (B) im Verhältnis 3
/ 1.
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1H-NMR (DMSO):
7.68 (d, 1H, B), 7.62 (s, 2H, B), 7.51 (d, 1H, A), 6.83 (d, 1H,
A), 6.07 (d, 1H, B), 5.45 (s, 2H, A).
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19F-NMR (DMSO):
181.3 (A), 180.6 (B).
MS: 181 (Cl)
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Beispiel r)
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4-Nitro-thiophen-2-sulfonylfluorid
(A) und 5-Nitro-thiophen-2-sulfonfluorid
(B)
-
9.47 g (41.6 mmol) eines Gemisches
aus 4-Nitro-thiophen-2-sulfonylchlorid und 5-Nitro-thiophen-2-sulfonylchlorid
im Verhältnis
1.4 / 1.0 werden mit einer Lösung
von 4.83 g (83.2 mmol) Kaliumfluorid in 12 ml Wasser versetzt und
90 min unter Rückfluß gerührt. Nach
dem Erkalten wird der Ansatz auf Eiswasser gegeben und gegen Ethylacetat
extrahiert. Die vereinten organischen Phasen werden getrocknet,
filtriert und eingeengt. Man erhält
5.4 g (25.6 mmol, entsprechend 61 % der Theorie) eines Gemisches
der Produkte 4-Nitrothiophen-2-sulfonylfluorid (A) und 5-Nitro-thiophen-2-sulfonylfluorid
(B) im Verhältnis
1.4 / 1.0.
-
1H-NMR (DMSO):
9.35 (d, 1H, A), 8.79 (d, 1H, B), 8.34 (m, 2H, A+B).
-
19F-NMR (DMSO):
181.3 (A), 180.6 (B).
-
Gegenstand der vorliegenden Erfindung
sind somit auch Verbindungen der allgemeinen Formel Ia
in der
D für Halogen,
und X, R
1 und R
2 die
in der allgemeinen Formel (I) angegebenen Bedeutungen haben und
deren Verwendung als Zwischenprodukte zur Herstellung von Verbindungen
der allgemeinen Formel (I).
-
Insbesonders wertvoll sind solche
Zwischenprodukte der allgemeinen Formel Ia, in der D für Chlor steht
und X, R1 und R2 die
in der allgemeinen Formel angegebenen Bedeutungen haben.
-
Ganz besonders wertvoll sind solche
Zwischenprodukte der allgemeinen Formel Ia, in der D für Chlor, X
für Schwefel
oder die Gruppe -NH-, R1 für
Brom oder Chlor steht und R2 die in der allgemeinen Formel angegebene
Bedeutung hat. Einen weiteren Gegenstand der vorliegenden Erfindung
stellen Verbindungen der allgemeinen Formel Ib
dar, in der
R
1 und R
2 die in der
allgemeinen Formel (I) angegebenen Bedeutungen haben und deren Verwendung
als Zwischenprodukte zur Herstellung der Verbindung der allgemeinen
Formel I.
-
Insbesondere wertvoll sind solche
Verbindungen der allgemeinen Formel I, in der R1 für Halogen
steht und R2 die in der allgemeinen Formel
(I) angegebenen Bedeutung hat.
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Ein anderer Gegenstand der Erfindung
betrifft Verbindungen der allgemeinen Formel Ic
in der
X für Halogen
oder NH
2 und
Y für Wasserstoff und Z für NH
2 oder NO
2 oder
Y
für NH
2 oder NO
2 und Z
für Wasserstoff
stehen, sowie deren Verwendung als Zwischenprodukte zur Herstellung
der Verbindung der allgemeinen Formel I.
-
Die erfindungsgemäßen Mittel können ebenfalls
zur Behandlung von Krebs, Autoimmunerkrankungen, kardiovaskulären Erkrankungen,
Chemotherapeutikainduzierter Alopezie und Mukositis, infektiösen Erkrankungen,
nephrologischen Erkrankungen, chronischen und akuten neurodegenerativen
Erkrankungen und viralen Infektionen, wobei unter Krebs solide Tumoren
und Leukämie,
unter Autoimmunerkrankungen Psoriasis, Alopezie und Multiple Sklerose,
unter kardiovaskulären
Erkrankungen Stenosen, Arteriosklerosen und Restenosen, unter infektiösen Erkrankungen
durch unizelluläre
Parasiten hervorgerufene Erkrankungen, unter nephrologischen Erkrankungen
Glomerulonephritis, unter chronisch neurodegenerativen Erkrankungen
Huntington's Erkrankung,
amyotrophe Lateralsklerose, Parkinsonsche Erkrankung, AIDS Dementia
und Alzheimer'sche
Erkrankung, unter akut neurodegenerativen Erkrankungen Ischämien des
Gehirns und Neurotraumata, und unter viralen Infektionen Cytomegalus-Infektionen,
Herpes, Hepatitis B oder C, und HIV Erkrankungen verwendet werden.
-
Die nachfolgenden Beispiele beschreiben
die biologische Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen ohne die Erfindung
auf diese Beispiele zu beschränken.
-
Anwendungsbeispiel 1
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CDK2/CycE Kinase Assay
-
Rekombinante CDK2- und CycE-GST-Fusionsproteine,
gereinigt aus Bakulovirus-infizierten Insektenzellen (Sf9), wurden
von Dr. Dieter Marmé,
Klinik für
Tumorbiologie Freiburg, erhalten. Histon IIIS, das als Kinase-Substrat
verwendet wurde, wurde bei der Fa. Sigma gekauft.
-
CDK2/CycE (50 ng/Messpunkt) wurde
für 15
min bei 22°C
in Anwesenheit verschiedener Konzentrationen an Testsubstanzen (0 μM, sowie
innerhalb des Bereiches 0,01 – 100 μM) in Assaypuffer
[50 mM Tris/HCl pH8,0, 10 mM MgCl2, 0,1
mM Na ortho-Vanadat, 1,0 mM Dithiothreitol, 0,5 μM Adenosintrisphosphat (ATP), 10 μg/Messpunkt
Histon IIIS, 0,2 μCi/Messpunkt 33P-gamma ATP, 0,05% NP40, 12,5% Dimethylsulfoxid]
inkubiert. Die Reaktion wurde durch Zugabe von EDTA-Lösung (250
mM, pH8,0, 14 μl/Messpunkt)
gestoppt.
-
Von jedem Reaktionsansatz wurden
10 μl auf
P30 Filterstreifen (Fa. Wallac) aufgetragen, und nicht-eingebautes 33P-ATP wurde durch dreimaliges Waschen der
Filterstreifen für
je 10 min in 0,5%iger Phosphorsäure
entfernt. Nach dem Trocknen der Filterstreifen für 1 Stunde bei 70°C wurden
die Filterstreifen mit Szintillator-Streifen (MeltiLexTM A,
Fa. Wallac) bedeckt und für
1 Stunde bei 90°C
eingebrannt. Die Menge an eingebautem 33P
(Substratphosphorylierung) wurde durch Szintillationsmessung in
einem gamma-Strahlungsmeßgerät (Wallac)
bestimmt.
-
Anwendungsbeispiel 2
-
Proliferationsassay
-
Kultivierte humane Tumorzellen (wie
angegeben) wurden in einer Dichte von 5000 Zellen/Messpunkt in einer
96-Loch Multititerplatte in 200 μl
des entsprechenden Wachstumsmediums ausplattiert. Nach 24 Stunden
wurden die Zellen einer Platte (Nullpunkt-Platte) mit Kristallviolett
gefärbt
(s.u.), während
das Medium der anderen Platten durch frisches Kulturmedium (200 μl), dem die
Testsubstanzen in verschiedenen Konzentrationen (0 μM, sowie
im Bereich 0,01 – 30 μM; die finale
Konzentration des Lösungsmittels
Dimethylsulfoxid betrug 0,5%) zugesetzt waren, ersetzt. Die Zellen
wurden für
4 Tage in Anwesenheit der Testsubstanzen inkubiert. Die Zellproliferation
wurde durch Färbung
der Zellen mit Kristallviolett bestimmt: Die Zellen wurden durch Zugabe
von 20 μl/Meßpunkt einer
11%igen Glutaraldehyd-Lösung
15 min bei Raumtemperatur fixiert. Nach dreimaligem Waschen der
fixierten Zellen mit Wasser wurden die Platten bei Raumtemperatur
getrocknet. Die Zellen wurden durch Zugabe von 100 μl/Meßpunkt einer
0,1%igen Kristallviolett-Lösung
(pH durch Zugabe von Essigsäure
auf pH3 eingestellt) gefärbt.
Nach dreimaligem Waschen der gefärbten
Zellen mit Wasser wurden die Platten bei Raumtemperatur getrocknet.
Der Farbstoff wurde durch Zugabe von 100 μl/Meßpunkt einer 10%igen Essigsäure-Lösung gelöst. Die
Extinktion wurde photometrisch bei einer Wellenlänge von 595 nm bestimmt. Die
prozentuale Änderung
des Zellwachstums wurde durch Normalisierung der Messwerte auf die
Extinktionwerte der Nullpunktplatte (=0%) und die Extinktion der
unbehandelten (0 μM)
Zellen (=100%) berechnet.
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Die Ergebnisse aus Anwendungsbeispiele
1 und 2 sind in der folgenden Tabelle angegeben.
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Überlegenheitsnachweis
der erfindungsgemäßen Verbindungen
gegenüber
den bekannten Verbindungen
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Zum Nachweis der Überlegenheit der erfindungsgemäßen Verbindungen
gegenüber
den bekannten Verbindungen wurden die erfindungsgemäßen Verbindungen
mit bekannten Referenzverbindungen und strukturähnlichen bekannten Verbindungen
im Enzymtest verglichen. Das Ergebnis ist in der folgenden Tabelle
aufgeführt.
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Aus der Tabelle ist zu erkennen,
dass die erfindungsgemäßen Verbindungen
sowohl im Enzym-Test, als auch im Zell-Test deutlich höhere Aktivitäten am Enzym
und in MCF-7-Zellen als die aus dem Stand der Technik bekannten
Verbindungen aufweisen. Damit sind die erfindungsgemäßen Verbindungen
den bekannten Verbindungen weit überlegen.