DE10251228C1 - Maschinensockel mit Führungsflächen und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Maschinensockel mit Führungsflächen und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Abstract
Ein Maschinensockel mit Führungsflächen für die Luftlagerung von beweglichen Maschinenteilen wird aus Polymerbeton gegossen, wobei die Führungsflächen (6, 7) durch unmittelbar abgeformte, glatte Oberflächen des Polymerbetons ohne Nachbearbeitung gebildet werden. DOLLAR A Dadurch können Maschinensockel für Präzisionsmaschinen serienmäßig mit Führungsflächen für Luftlagerung versehen werden, ohne daß eine aufwendige Nachbearbeitung erforderlich ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Maschinensockel mit Führungsflä
chen für die Gleitlagerung, insbesondere Luftlagerung, von
beweglichen Maschinenteilen, wobei der Sockel aus Polymerbe
ton gegossen ist. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfah
ren zur Herstellung eines derartigen Maschinensockels.
Für Werkzeugmaschinen, insbesondere für Maschinen zur Präzi
sionsbearbeitung von Werkstücken, werden häufig Sockel aus
Beton, speziell auch aus Polymerbeton verwendet, da derartige
Sockel sehr verwendungssteif sind und schwingungsdämpfende
Eigenschaften besitzen. Für die mechanische Führung von Line
arsystemen auf derartigen Sockeln werden üblicherweise Line
arlager mit Wälzkörpern verwendet. Bekannt ist aber auch die
Luftlagerung, welche im Hinblick auf Verschleiß und Dynamik
besser ist. Jedoch sind zur Zeit die Kosten eines Luftlagers
wesentlich höher als die einer mechanischen Achslagerung. Ein
wesentlicher Anteil dieser Kosten entfällt auf die Herstel
lung einer für die Luftlagerung nötigen, möglichst ebenen und
glatten Oberfläche des Führungselementes. Bisher war es üb
lich, bei der Herstellung einer solchen Führungsfläche eine
Granitplatte oder einen entsprechenden Block aus Metall so
lange durch Schleifen, Läppen und Versiegeln zu bearbeiten,
bis die geforderte Ebenheit und geringe Rauhigkeit erreicht
ist.
Aus der DE 44 41 252 A1 ist beispielsweise ein Maschinenstän
der aus Mineralgußmaterial, beispielsweise aus Polymerbeton,
bekannt, bei dem die Lagerung eines horizontal bewegbaren
Schlittens über Führungsschienen aus Stahl erfolgt. Diese
werden in dem Maschinenständer befestigt und nachträglich in
der oben geschilderten Weise genau bearbeitet und geschlif
fen.
Aus der EP 0 201 821 A1 ist eine Führungsanordnung an einer
Werkzeugmaschine bekannt, welche aus einem verwindungssteifen
Tragkörper, beispielsweise Beton und mindestens einem daran
befestigten, die Führungsbahnen bildenden Körper besteht. In
diesem Fall besteht dieser die Führungsbahnen bildende Körper
aus einem sinterfähigen Nichtmetall, insbesondere Keramikma
terial. Damit sollen Nachbearbeitungen der Führungsbahnen
entfallen. Jedoch erfordert die gesonderte Herstellung dieser
Keramikkörper und deren Befestigung zusätzlichen Aufwand.
Aus der DD 133 201 ist es ferner bekannt, Führungsflächen an
Werkzeugmaschinengestellen aus Beton dadurch herzustellen,
daß die die Führungsflächen aufweisenden Teile der Gestelle
aus Terrazzo gegossen und anschließend auf Maß geschliffen
sind. Diese aus Terrazzo bestehenden Teile können zwar in ei
nem Guß mit dem übrigen Betonsockel in einer Form gegossen
werden, doch erfordert das nachträgliche Schleifen der Füh
rungsbahnen auch hierbei den oben erwähnten hohen Aufwand.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, einen Maschinensockel
der eingangs genannten Art und ein Verfahren zu dessen Her
stellung aus Polymerbeton anzugeben, bei dem die Führungsflä
chen für bewegliche Maschinenteile keinen zusätzlichen Bear
beitungsaufwand erfordern.
Erfindungsgemäß wird dieses Ziel mit einem Maschinensockel
aus Polymerbeton dadurch erreicht, daß die Führungsflächen
durch unmittelbar abgeformte, glatte Oberflächen des Polymer
betons ohne Nachbearbeitung gebildet sind. Ein für eine Luft
lagerung gebildetes Luftkissen kann in diesem Fall über Düsen
erzeugt werden, welche in den Führungsflächen zugewandten Au
ßenflächen eines beweglichen Maschinenteils angeordnet sind.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung eines Maschi
nensockels mit Führungsflächen für die Gleitlagerung, insbe
sondere Luftlagerung, von beweglichen Maschinenteilen besteht
darin, daß der Sockel aus Polymerbeton in einer Form unter
Druck gegossen wird, wobei zumindest die Abdruckflächen für
die Führungsflächen durch einen glatt polierten Formteil ge
bildet werden. Dieser Formteil kann etwa durch eine glatt po
lierte Stahlplatte oder Steinplatte, insbesondere durch eine
Granitplatte, gebildet werden.
Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zunutze, daß es durch
direktes Abgießen von Polymerbeton unter Druck auf eine glat
te und ebene Urform aus Granit oder einem entsprechend glat
ten Material möglich ist, eine ebene Fläche auf dem Polymer
beton zu erzielen, welche die gleiche Ebenheit und geringe
Rauhigkeit aufweist wie die Urform. Das bedeutet, daß diese
glatte und ebene Oberfläche serienmäßig ohne großen Aufwand
hergestellt werden kann, wenn einmal die Urform vorhanden
ist. Denn der Aufwand für die Gewinnung einer extrem ebenen
und glatten Oberfläche braucht nur einmal für die Herstellung
der Urform erbracht zu werden, während sich für die direkt
abgeformten Oberflächen aus Polymerbeton für die gewünschten
Gleitlagerungen, insbesondere für die Luftlagerung von Line
arsystemen, erhebliche Kostenvorteile ergeben.
Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen an
hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Maschinensockel mit einem be
wegten Maschinenteil mit Führungsflächen an drei Seiten und
Fig. 2 einen erfindungsgemäßen Maschinensockel mit einem be
wegten Maschinenteil mit zwei seitlich schräg angeordneten
Führungsflächen.
Die Fig. 1 zeigt schematisch eine Werkzeugmaschine mit einem
Sockel 1 aus Polymerbeton, welcher generell einen U-förmigen
Querschnitt aufweist und zwischen seinen Seitenschenkeln 1a
eine Führungsnut 5 bildet, in welcher ein bewegliches Maschi
nenelement 2 mit U-förmig nach unten vorspringenden Seiten
schenkeln 2a linear verschieblich angeordnet ist. Als Antrieb
ist ein Linearmotor 3 vorgesehen, dessen Primärteil 3a an dem
beweglichen Maschinenelement 2 zwischen den Seitenschenkeln
2a befestigt ist und dessen Sekundärteil 3b in dem Sockel 1
dem Primärteil 3a gegenüberliegend versenkt angeordnet ist.
Insoweit handelt es sich um eine allgemein übliche Anordnung.
Dabei bewirken magnetische Kräfte, dargestellt durch Pfeile
4, zwischen dem Primärteil 3a und dem Sekundärteil 3b des Li
nearmotors eine Längsverschiebung des beweglichen Maschinen
elementes 2 in der Führungsnut 5 des Sockels 1.
Zur Lagerung des beweglichen Maschinenelementes 2 dienen ebe
ne, glatte Oberflächen des Sockels 1 im Bereich der Führungs
nut 5, wobei eine Bodenführungsfläche 6 als Lauflagerung und
zwei seitliche Führungsflächen 7 zur Seitenlagerung dienen.
In den Seitenschenkeln 2a des beweglichen Maschinenelementes
2 sind jeweils zu den Seiten und nach unten offene Luftdüsen
vorgesehen, die mit Pfeilen 8 angedeutet sind. Über diese
Luftdüsen wird jeweils Luft in die Spalten entlang den Füh
rungsflächen 6 und 7 geblasen, so daß jeweils Luftkissen 9
gebildet werden.
Fig. 2 zeigt eine etwas abgewandelte Ausführungsform. Hier
bei ist ein Sockel 11 aus Polymerbeton vorgesehen, der zwi
schen seinen Seitenschenkeln 11a eine Führungsnut 15 bildet,
in welcher ein bewegliches Maschinenelement 12 verschieblich
angeordnet ist. Auch in diesem Fall ist ein Linearmotor 13
mit einem Primärteil 13a an dem beweglichen Maschinenelement
12 und einem Sekundärteil 13b im Sockel 11 angeordnet.
Im Unterschied zu Fig. 1 sind die Seitenführungen 17 der
Führungsnut 15 schräg angeordnet, und entsprechend besitzen
auch die Seitenschenkel 12a des beweglichen Maschinenelemen
tes schräg verlaufende Seitenwände. Über Luftdüsen 18 werden
in den Spalten an den Seitenführungen 17 jeweils Luftkissen
19 erzeugt, welche sowohl als Lauf- als auch als Seitenlager
für das bewegliche Maschinenelement 12 dienen.
In beiden Fällen der Ausführungsformen gemäß Fig. 1 und
Fig. 2 werden jeweils die Führungsflächen 6 und 7 bzw. 17 des
Sockels 1 bzw. 11 durch direkten Abguß von einer Urform, vor
zugsweise einer Granitform, gewonnen, so daß eine Nachbear
beitung nicht erforderlich ist.
Claims (5)
1. Maschinensockel mit Führungsflächen (6, 7; 17) für die
Gleitlagerung von beweglichen Maschinenteilen (2; 12), wobei
der Sockel (1; 11) aus Polymerbeton gegossen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Füh
rungsflächen (6, 7; 17) durch unmittelbar abgeformte, glatte
Oberflächen des Polymerbetons ohne Nachbearbeitung gebildet
sind.
2. Maschinensockel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß über Düsen
(8; 18) in den Führungsflächen (6, 7; 17) zugewandten Außenflä
chen eines beweglichen Maschinenteils (2; 12) zwischen diesen
und den Führungsflächen (6, 7; 17) jeweils ein Luftkissen
(9; 19) gebildet ist.
3. Verfahren zur Herstellung eines Maschinensockels (1; 11)
mit Führungsflächen (6, 7; 17) für die Gleitlagerung, insbeson
dere Luftlagerung, von beweglichen Maschinenteilen (2; 12)
nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sockel
(1; 11) aus Polymerbeton in einer Form unter Druck gegossen
wird, wobei zumindest die Abdruckflächen für die Führungsflä
chen (6, 7; 17) durch einen glatt polierten Formteil gebildet
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abdruck
flächen für die Führungsflächen (6, 7; 17) durch eine glatt po
lierte Steinplatte gebildet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abdruck
flächen für die Führungsflächen (6, 7, 17) durch eine glatt po
lierte Granitplatte gebildet werden.
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