Auf dem Gebiete der Chirurgie ist
es bekannt, zur Anwendung in Hohlorganen oder Körperhöhlen Instrumente der minimal
invasiven Chirurgie zu verwenden.
Sofern keine natürlichen Öffnungen der genannten Hohlorgane
vorhanden sind, werden in der Regel dichtende Schleusensysteme (z.B.
Trokarhülsen)
für den
Zugang der Operationsinstrumente zum Anwendungsort verwendet. Dabei
kann es nötig
sein, den verfügbaren
Raum im Hohlorgan durch eine Überdruck-Gasfüllung zu
vergrößern, um
einen besseren Zugriff zu bestimmten Bereichen des Hohlorgans zu
ermöglichen.
Aus diesen Anforderungen ergeben
sich folgende Konstruktionsmerkmale der verwendeten Operationsinstrumente:
- – Die
Betätigung
des Instrumentes am Griffbereich erfolgt außerhalb der Körperhöhle bzw.
des Hohlorgans, während
der Anwendungsteil des Instrumentes innerhalb des Hohlorganes liegt.
Aus diesem Grunde sind der Anwendungsteil und der Griffbereich in
der Regel über
einen längeren
Instrumentenschaft miteinander verbunden.
- – Bei
der Anwendung von Überdrücken innerhalb des
Hohlorganes ist eine Abdichtung zwischen dem eventuell notwendigen
Schleusensystem und dem Instrumentenschaft sowie im Instrument selbst
erforderlich, um unerwünschte Druckverluste
im Hohlorgan zu vermeiden. Die Abdichtung zwischen dem Schleusensystem
und dem Instrument erfolgt dabei bekannterweise auf der Außenseite
des Instrumentenschaftes. Da die Instrumente oft zusätzlich im
Schleusensystem drehbar sein müssen,
ist der Schaftquerschnitt in der Regel rund ausgeführt, wobei
vorzugsweise Standardstufungen der Durchmesser (z.B. 5 oder 10 mm)
zum Einsatz kommen.
- – Die
Spitze des Anwendungsteiles des Instrumentes wird durch das Schleusensystem
in das Hohlorgan eingebracht. Die äußeren Abmessungen des Anwendungsteiles
müssen
daher, zumindest in einer der möglichen
Stellungen, kleiner als der Innendurchmesser des Schleusensystems sein.
- – Der
Griffbereich von Instrumenten mit beweglichen oder verstellbaren
Anwendungsteilen ist üblicherweise
für eine
manuelle Betätigung
ausgelegt und besitzt Betätigungselemente,
die Aussparungen in der Größe eines
oder mehrerer Finger enthalten.
Im folgenden werden exemplarisch
zwei mögliche
Ausführungsformen
von nicht-demontierbaren Operationsinstrumenten der minimal invasiven Chirurgie
im Zusammenhang mit den 1 und 2 beschrieben: Die 1 zeigt ein bekanntes Ultraschallschneideinstrument,
mit dem zu trennendes oder zu denaturierendes Gewebe zwischen der
Gewebeunterlage 1 und dem Klingenteil 6 gefasst
wird. Die Gewebeunterlage 1 und das Klingenteil 6 werden im
folgenden als das Anwendungsteil bezeichnet. Das axial mit einer
Ultraschallfrequenz (>20.000
Hz) schwingende Klingenteil 6 überträgt seine Energie auf das Gewebe,
an dem die beabsichtigten Effekte (z. B. Trennen oder Denaturieren)
erzielt werden.
Die Gewebeunterlage 1 ist
in einem Lager 2 drehbar gehalten und wird durch den Betätigungsstift 4 betätigt, der
im Gelenkpunkt 3 befestigt ist. Der Betätigungsstift 4 wird
vom Betätigungsgriff 13,
der in einem Lager 14 des Instrumentes drehbar gelagert
ist, manuell über
ein Gabelteil 11 und ein Kupplungsteil 10 axial
verschoben. Das Gabelteil 11 ist in einem Gabellager 12 drehbar
gelagert und greift mit einem Vorsprung in eine Ausnehmung des Betätigungsgriffes 13 ein.
Entsprechend greift ein Vorsprung des Kupplungsteiles 10 in
eine Aussparung des Gabelteiles 11 ein (oder umgekehrt),
sodass die Drehung des Betätigungsgriffes
13 um das Lager 14 in eine axiale Bewegung des Betätigungsstiftes 4 umgesetzt
wird.
Der Betätigungsstift 4 kann
durch eine (oder mehrere) Dichtungen 17 verlaufen, sodass
das ihn aufnehmende Lumen 5 des Instrumentes vom Hohlraum
eines Organs her gesehen zur Außenseite
hin gegenüber
dem atmosphärischen
Druck abgedichtet ist.
Die Gegenkraft zur Aktionskraft am
Betätigungsgriff 13 wird
durch ein gegenüberliegendes Griffteil 19 aufgenommen,
das Teil des Griffgehäuse 9 ist,
das den Betätigungsgriff 13 aufnimmt.
Das Klingenteil 6 ist innerhalb
des Instrumentes in den Führungen 7 gelagert,
die seine axiale Bewegung zulassen und gleichzeitig als Dichtungen zur
Abdichtung des das Klingenteil 6 aufnehmenden Lumens nach
außen
dienen. Ein Ultraschalltransducer (nicht dargestellt) wird in ein
Daumenrad 15 eingesteckt und über ein in dem Klingenteil 6 angeordnetes
Sackloch 18 mit dem Klingenteil 6 zur Schwingungsübertragung
verbunden.
Eine Verriegelung 16 dient
einer möglichen Arretierung
des Daumenrades 15, welches über seine Lagerung im Griffgehäuse 9 auch
für eine
Rotation der Klinge 6 verwendbar ist.
Das Schaftteil 8 besitzt
vorzugsweise einen runden Querschnitt und die zwei bereits genannten durchgängigen Lumen
für den
Betätigungsstift 4 und das
Klingenteil 6. Diese Lumen sind in der oben bereits angegebenen
Weise durch die Dichtungen 7 und 17 zum inneren
Griffbereich und damit zur Außenseite
hin abgedichtet.
Lediglich das Klingenteil 6 kann
dem Instrument entnommen werden, alle weiteren Teile sind nicht
demontierbar.
Kontaminationen treten am Anwendungsteil des
Instrumentes (Gewebeunterlage 1 und Klingenteil 6),
an der Außenseite
des Schaftteiles 8, im Griffbereich sowie zum Teil in den
Innenlumen auf. Kontaminationen im durchgängigen Lumen des Klingenteiles 6 lassen
sich nach dessen Demontage entfernen. Eine Entfernung von Kontaminationen
im Lumen des Betätigungsstiftes 4 ist
deutlich problematischer.
Im folgenden wird nun im Zusammenhang mit
der 2 ein als Fasszange
ausgebildetes bekanntes Instrument näher erläutert. Dabei kann Gewebe zwischen
der unteren Zangenbranche 20 und der oberer Zangenbranche 21 gehalten
werden. Das Schließen
der in dem Lager 22 drehbar gelagerten Zangenbranchen 20, 21 erfolgt über einen
Nutenstein 23, der über
den Betätigungsstift 24 axial
bewegt wird. Der Betätigungsstift 24 läuft mit
der Führung 26 in
einem Lumen 28 des Schaftteiles 25 sowie durch
eine gegebenenfalls vorhandene Dichtung 44, die dazu dient,
das den Betätigungsstift 24 aufnehmende
Lumen 28 des Schafteiles 25 zur Außenseite hin
abzudichten.
Die jeweilige Stellung des Betätigungsstift 24 wird
(ohne eine Behinderung seiner Rotation) durch ein Entriegelungssystem
(bestehend aus Verriegelung 30, Feder 38, Entriegelungshebel 39,
Lager 40, Nutenstein 41, Verriegelung 42 und
Lager 43) fixiert und kann manuell über den Entriegelungshebel 39 entsperrt
werden.
Eine Rotation der Zangenbranchen 20, 21, inklusive
dem Schaftteil 25 wird durch Drehen des manuell betätigbaren
Daumenrades 32, das in dem Loslager 31 und dem
Festlager 29 geführt
wird, ermöglicht,
welches über
die Schafthalterung 27 Drehmomente auf das Schaftteil 25 sowie
die Zangenbranchen 20, 21 überträgt.
Die axiale Verschiebung des Betätigungsstiftes
24 zum Verstellen (Öffnen,
Schließen)
der Zangenbranchen 20 und 21 erfolgt manuell über den
Betätigungsgriff 35,
der in dem Lager 36 drehbar gelagert ist und von der Feder 37 kraftbeaufschlagt
wird. Die Drehung des Betätigungsgriffes 35 gegen
die Kraft der Feder 37 wird über das Kupplungsteil 34 in die
axiale Bewegung des Betätigungsstiftes 24 umgesetzt,
wobei das Kupplungsteil 34 mit einem Vorsprung in eine
Aussparung des Betätigungsgriffes 35 eingreift
(oder umgekehrt). Das Instrument ist nicht demontierbar.
Kontaminationen treten am Anwendungsteil des
Instrumentes (Zangenbranchen 20 und 21, Lager 22,
Nutenstein 23, Betätigungsstift 24),
an der Außenseite
des Schaftteiles 25, im Griffbereich sowie teilweise auch in dem
Innenlumen 28 auf. Die Reinigung des Lumens 28 des
Betätigungsstiftes 24 ist problematisch.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht daher darin eine wirkungsvolle Einrichtung zur Reinigung
innerer Hohlräume
von chirurgischen Instrumenten, insbesondere von nicht demontierbaren, abgedichteten
Instrumenten der minimal invasiven Chirurgie zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch eine Einrichtung mit
den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
Der wesenliche Vorteil der vorliegenden
Erfindung besteht darin, dass die Sicherstellung einer Dekontamination,
unter der eine Reinigung und/oder Desinfektion verstanden wird,
sowohl der Außenflächen von
insbesondere nichtdemontierbaren Instrumenten der minimal invasiven
Chirurgie, als auch von durchgängigen
Innenlumina dieser Instrumente, die im montierten Zustand von außen nicht
erreichbar und in der Regel zur Außenseite hin abgedichtet sind, durch
einen direkten Kontakt mit einem entgegen der Kontaminationsrichtung
strömenden
Reingungs- und/oder Desinfektionsmedium ermöglicht wird. Dabei sind die
verstellbaren Teile des Instrumentes während der Dekontamination mit
dem Ziel der Überwindung
interner Dichtungen bewegbar.
Das Reinigungs- und/oder Desinfektionsmedium
ist flüssig,
wobei seine hydrodynamische Wirkung (kinetische Energie) zur Einstellung
der Dekontaminationswirkung vorteilhafterweise veränderbar ist.
Die Reinigungswirkung kann durch zusätzliche Zuführung gasförmiger Medien unterstützt werden.
Die vorliegende Einrichtung umfasst
zur Erzielung der oben genannten Vorteile einen bzw. mehrere, in
der Regel gleichartige Druckbehälter,
der bzw. die in einer Reinigungs- und Desinfektionsanlage in einer
relativ einfachen Weise eingesetzt werden kann. Diese Reinigungs- und Desinfektionsanlage mischt
anwendungsbereite Reinigungs- und/oder Desinfektionsmedien,
stellt diese Reinigungs- und/oder
Desinfektionsmedien und Spüllösungen mit dem
notwendigen Druck (z.B. 5 bar) und einem ausreichenden Volumenstrom
zur Verfügung,
erwärmt die
Reinigungs- und/oder Desinfektionsmedien und Spüllösungen auf die notwendigen
Temperaturen und besitzt eine Wanne 83 zur Aufnahme des
Druckbehälters
der erfindungsgemäßen Einrichtung
und zur Durchführung
der Außenreinigung
des Instrumentenschaftes und des Anwendungsteils des Instrumentes.
Dabei wird der Druckbehälter
so in der Wanne 83 angeordnet, dass zumindest die aus dem Druckbehälter herausragenden
Instrumentenbereiche (Anwendungsteil, Schaftbereich) in das Reinigungs-
und/oder Desinfektionsmedium bzw. die Spüllösung der Wanne eintauchen,
um gereinigt und/oder desinfiziert zu werden.
Ferner realisiert die Reinigungs-
und Desinfektionsanlage die Steuerung der Verfahrensschritte und
die Überwachung
der Verfahrensparameter. Gegebenenfalls unterstützt sie die Reinigung durch
Ultraschallerzeugung in der gefüllten
Wanne und kann sie eine Trocknung der dekontaminierten Einrichtung über ein
eigenes Gebläse
mit oder ohne Heizung und/oder Druckluft bewerkstelligen.
Im folgenden werden die Erfindung
und vorteilhafte Ausgestaltungen derselben im Zusammenhang mit der 3 am Beispiel der Kontaminierung eines
Instrumentes gemäß 2 näher erläutert.
Die vorliegende Einrichtung umfasst
im wesentlichen einen Druckbehälter 59 zur
Innenspülung vorzugsweise
nichtdemontierbarer Instrumente 50 der minimal invasiven
Chirurgie. Der Druckbehälter 59 besitzt
dabei Innenabmessungen, die geeignet sind, den gesamten Griffbereich
sowie einen Teilbereich des Schaftteiles 77 des Instrumentes 50 aufzunehmen.
Das Instrument 50 wird vorzugsweise
vor dem Einbringen in den Druckbehälter 59 auf einem Instrumenteneinsatz 58 fixiert.
Vorzugsweise erfolgt dies mit der Hilfe von an dem plattenförmigen Instrumenteneinsatz 58 angeordneten
Schaftführungen 52 und
Griffführungen 57.
Die Schaftführungen 52 besitzen
die Form von aus der Ebene der Platte vorstehenden Vorsprüngen, zwischen
denen das Schaftteil 77 gehalten bzw. festgeklemmt wird.
Entsprechend umfassen die Griffführungen 57 aus
der Ebene der Platte vorstehende Vorsprünge, die zwischen sich die
Griffaussparung des feststehenden Griffes 82 festlegen.
Vorzugsweise sind die Vorsprünge
gemäß 3 so angeordnet, dass sie
das freie Ende des feststehenden Griffes 78 von beiden
Seiten her festlegen.
Der Instrumenteneinsatz 58 stützt sich
vorzugsweise über
Anschläge 70 an
der Gehäuseinnenwand 79 des
Druckbehälters 59 ab,
wobei die Anschläge 70 vorzugsweise
in wenigstens drei Eckbereichen der Platte des Instrumenteneinsatzes 58 angeordnet
sind (Tolerierung als Spielpassung).
Der Druckbehälter 59 weist ein
abnehmbares Deckelteil 53 auf, sodass ein Instrumentenwechsel
einfach dadurch ausgeführt
werden kann, dass nach dem Öffnen
des Deckelteiles 53 und der Entnahme eines Instrumenteneinsatzes 58 mit
einem dekontaminierten Instrument 50 ein neuer mit einem zu
dekontaminierenden Instrument 50 bestückter Instrumenteneinsatz 58 in
den Druckbehälter 59 eingesetzt
und das Deckelteil 53 danach wieder verschlossen wird.
Über
ein Kupplungsteil 69 wird eine mechanische Verbindung von
der Außenseite
des Druckbehälters 59 zu
einem Griffbetätigungsteil 61 hergestellt.
An dem Griffbetätigungsteil 61,
das um einen Drehpunkt bzw. ein Lager 62 verdrehbar an
dem plattenförmigen
Instrumenerteneinsatz 58 befestigt ist, ist der Betätigungsgriff 78 fixiert.
Vorzugsweise erfolgt dies über
Vorsprünge 60,
die über
die Ebene des plattenförmigen
Griffbetätigungsteiles 61 vorstehen
und einen Bereich des Betätigungsgriffes 13 von beiden
Seiten her festklemmen. Das Griffbetätigungsteil 61 ist
mit der Hilfe eines Betätigungsstiftes 64 betätigbar bzw.
um das Lager 62 schwenkbar. Der Betätigungsstift 64 verläuft durch
ein dichtes Buchsenteil 65 des Deckelteiles 53 und
ist an einem Ende an dem Griffbetätigungsteil 61 in
einen Drehpunkt 63 verschwenkbar gelagert. Das andere Ende des
Betätigungsstiftes 64 ist über ein
Kupplungsteil 69 mit dem Kolben 68 einer Kolben/Zylinderanordnung 68 verbunden,
die vorzugsweise an dem Deckelteil 79 befestigt ist.
Das Deckelteil 79 ist mit
der Hilfe einer Dichtung 72 und von Verbindungselementen 71,
vorzugsweise Schrauben oder dergleichen, lösbar und dicht mit dem Druckbehälter 59 verbindbar.
Die Dichtung 72 und die in der Buchse 65 vorhandene
Dichtung müssen
nicht vorhanden sein, wenn die Ablaufbohrung 73 entsprechend
klein dimensioniert wird.
Zur Entnahme des Instrumenteneinsatzes 58 aus
dem Druckbehälter 59 wird
zunächst
der Betätigungsstift 64 von
der Kolben/Zylindereinheit 68 durch Betätigen des Kupplungsteiles 69 gelöst. Nach Lösen der
Verbindungselemente 71, die im geschlossenen Zustand des
Deckelteiles 59 den Anpressdruck an der optionalen Dichtung 72 erzeugen
bzw. den Gehäusedeckel 79 mit
dem Druckbehälter 59 verbinden,
kann der Instrumenteneinsatz 58 mit dem darauf fixierten
Instrument 50 in Richtung des Gehäusedeckels 79 aus
dem Druckbehälter 59 gezogen werden.
Das Lösen bzw. Arretieren der Schaftführungen 52 und
der Grifführungen 57 zur
Fixierung bzw. zum Lösen
des Instrumentes 50 auf dem Instrumenteneinsatz 58 ist
außerhalb
des Druckbehälters 59 realisierbar.
Es existieren vorzugsweise mehrere Positionsmöglichkeiten der Schaftführungen 52 und Grifführungen 57 auf
dem Instrumenteneinsatz 58 zur Arretierung einer Vielzahl
verschiedener Instrumente, weiterhin existieren hierfür mehrere
Varianten des Instrumenteneinsatzes 58.
Die Abdichtung zwischen dem Instrumentenschaft 50 und
dem Deckelteil 79 erfolgt über leicht wechselbare und
mit verschiedenen Innendurchmessern zur Verfügung stehende Dichtungsteile 51,
die in eine Ausnehmung des Deckelteiles 53 einsetzbar sind.
Zur Füllung des Druckbehälters 59 ist
ein Medienanschluss 55 vorhanden, beispielsweise im Deckelteil 79 angeordnet, über den
wenigstens ein zu verwendendes flüssiges Medium in den Druckbehälter 59 und
gegebenenfalls auch ein zusätzliches gasförmiges Medium
einbringbar ist.
Die Entleerung des Druckbehälters 59 vor
einem Medienwechsel, vor der Trocknung oder nach Ende aller Verfahrensschritte
wird durch Befüllen
des Druckbehälters 59 mit
Druckluft über
einen Medienanschluss 54, der beispielsweise ebenfalls
im Deckelteil 79 angeordnet ist, und durch Verdrängen des im
Druckbehälter 59 verbliebenen
Mediums, durch das bzw. die durchgängigen Lumen des Instrumentenschaftes 77,
und/oder die gegebenenfalls ohne Dichtung ausgeführte Buchse 65 und/oder
die ggf. fehlende Dichtung 72 und/oder eine optionale Ablaufbohrung 73 (bei deren
Auslegung ist zwischen dem permanenten Druckverlust und einer vorteilhaften schnelleren
Entleerung des Druckbehälters
abzuwägen)
erreicht.
Das Druckbehältervolumen ist in der Auslegung
vorteilhafterweise so optimiert, das eine Vielzahl verschiedener
Instrumente aufgenommen werden können
und gleichzeitig ein minimales Innenvolumen zur Realisierung kurzer
Füll- und
Entleerzeiten vorhanden ist. Eine weitere Verringerung des Innenvolumens
(und damit der Füll-
und Entleerzeiten) kann zweckmäßigerweise
durch einen oder mehrere Verdrängungskörper 74 erreicht
werden, die Räume innerhalb
des Druckbehälters 59 ausfüllen, welche durch
die äußere Gestalt
des eingesetzten Instrumentes nicht genutzt werden. Diese Verdrängungskörper 74 können auch
als Kissen ausgeführt
sein, die sich von außen
mit einem gasförmigen
oder flüssigen
Medium füllen
lassen, wobei der Innendruck des Verdrängungskissens größer als
derjenige des Druckbehälters 59 ist.
Die wesentlichen Vorteile der beschriebenen Ausführungsform
bestehen darin, dass die Aufnahme der kompletten Griffbereiche von
nicht-demontierbaren Instrumenten 50 der minimal invasiven
Chirurgie verschiedener Bauarten möglich ist, wobei die Abdichtung
in relativ einfacher Weise an der Schaftaußenseite des Instrumentes möglich ist.
Es ist ein Druckgradient innerhalb
des Instrumentenschaftes 77 sicherstellbar, der vom Griffbereich
in Richtung auf den Anwendungsbereich, d.h. also entgegen der Kontaminationsrichtung
von Bereichen geringerer zu Bereichen stärkerer Kontamination aufgebaut
ist und so Verschleppungen von Verschmutzungen in zuvor saubere
Bereiche ausschließt.
Es wird gewährleistet, dass zur Erzielung
einer effektiven Dekontaminierung ein Medien innerhalb des Instrumentenschaftes 77 strömen kann.
Die Befüllung und Entleerung des Druckbehälters 59 mit
verschiedenen Medien, wie auch ein kurzfristiger Medienwechsel sind
gewährleistet.
Der Druckbehälter 59 ist zum Einsetzen
bzw. zum Wechseln des Instrumentes 50 sehr einfach montierbar
und demontierbar. Die Außenwand 79 und
der Deckel 53, sowie alle mechanischen Komponenten des
Druckbehälters,
sind vorteilhafterweise in korrosionsfreiem Edelstahl ausgeführt, was
die Übertragung
der Ultraschallenergie aus der Wanne 83 in den Druckbehälter nicht
behindert.
Im folgenden wird eine Bewegungsvorrichtung
für das
zu dekontaminierende, in dem Druckbehälter 59 angeordnete
Instrument 50 näher
erläutert.
Durch diese Bewegungsvorrichtung
wird erreicht, dass der Volumenstrom, der durch Dichtungen auf beweglichen
Teilen (z.B. Dichtung 17 in 1 bzw.
Dichtung 44 in 2)
treten kann, wesentlich erhöht
wird. Hierzu ist es erforderlich, dass das Instrument 50 gegebenenfalls
entriegelt bzw. entsperrt wird. Zudem muss eine Griffbewegung während der Reinigung
realisiert werden.
Der Instrumenteneinsatz 58 besitzt
im Bereich des Instrumentes 50 einen Entriegelungshalter 56,
der vorzugsweise die Form eines aus der Ebene des Instrumenteneinsatzes 58 vorstehenden
Vorsprunges aufweist, der die Bewegungsmechanik des Instrumentes 50 entsperrt,
wenn dieses auf dem Instrumenteneinsatz 58 fixiert wrd.
Der Entriegelungshalter 56 kann in verschiedenen Positionen
auf dem Instrumenteneinsatz 58 platziert werden, so dass
er für
Instrumente 50 verschiedener Bauart verwendbar ist.
Die Bewegung des in dem Kupplungsteil 60 fixierten
Griffteiles 78 wird durch das Griffbetätigungsteil 61 bewirkt,
das im Lager 62 drehbar ist sowie über das Gelenk 63 und
den Betätigungsstift 64 angetrieben
wird. Der Betätigungsstift 64 ist über das Kupplungsteil 69 mit
dem Kolben 68 der vorzugsweise pneumatischen Kolben-/Zylindereinheit 66 verbindbar.
Der Kolben 68 kann durch Befüllen bzw. Entleeren der Räume 68' bzw. 68'' der Kolben-/Zylindereinheit 66 vor
und hinter dem Kolben 68 unter Verwendung der Druckanschlüsse 67 und
des Ventils 75 bewegt werden. Beispielsweise handelt es
sich bei dem Ventil 75 um ein 4/3-Wegeventil, das in der einen Stellung
den Raum 68' vor
dem Kolben 68 durch Verbinden mit dem Druckanschluss 80 unter
Druck setzt und den Raum 68'' zum Unterdruckanschluss 81 hin
entlüftet
(Bewegung des Griffteiles 78 entgegen dem Uhrzeigersinn)
und in der anderen Stellung den Raum 68'' hinter
dem Kolben 68 mit dem Druckluftanschluss 80 verbindet
und den Raum 68' vor dem
Kolben 68 mit dem Anschluss 81 verbindet (Bewegen
des Griffteiles 78 im Uhrzeigersinn).
Die genannte Mechanik 69, 64, 63 und 61 kann
alternativ auch über
andere (z.B. hydraulische oder mechanische) Antriebe bewegt werden.
Vorteile des verwendeten Pneumatikzylinders in nicht rostender Ausführung (z.B.
Kunststoff oder Edelstahl) sind jedoch die getauchte Anwendbarkeit
in der Wanne 83 der Reinigungs- und Desinfektionsanlage
und der Ausschluss von Gefährdungen
bei Leckagen durch austretende Medien (und deren eventuell unbemerkte
Ablagerung im Instrument).
Im folgenden wird ein erfindungsgemäßes Reinigungsverfahren
erläutert,
bei dem ein alternierender Medienwechsel in dem Druckbehälter 59 ausgeführt wird.
Der Vorteil besteht dabei darin,
dass eine Erhöhung
der mechanischen Reinigungswirkung von Medien, die durch das Schaftteil 77 strömen, erzielt wird.
Durch Verwenden zweier getrennter
Medienanschlüsse 54 und 55 oder
alternativ durch Verwenden eines Medienanschlusses, der über eine
vor dem Druckbehälter
liegende Verzweigung verzweigt ist, kann über einen Medienanschluss 55 ein
Anschluss zur Reinigungs- und Desinfektionsanlage hergestellt werden,
die u.a. Reinigungs-/Desinfektionsmedien und Spüllösungen mit dem notwendigen
Druck (z.B. 5 bar) und in ausreichender Menge zur Verfügung stellt.
Parallel dazu kann über
den anderen Medienanschluss 54 ein gasförmiges Medium (z.B. Druckluft,
CO2 oder N2) in
den Druckbehälter
eingebracht werden.
Eine Erhöhung der mechanischen Reinigungswirkung
innerhalb des Instrumentenschaftes ist durch einen alternierenden
Medienwechsel realisierbar. Der Wechsel zwischen gasförmigen und
flüssigen
Medien ist besonders effektiv, da beim Wechsel zwischen kompressiblen
und inkompressiblen Medien Drucksprünge innerhalb des Instrumentenschaftes
realisierbar sind. Hierfür
kann die Medienzufuhr der Anlage gestoppt und zeitweilig bzw. alternativ
zusätzlich
zur Medienzufuhr der Anlage ein Gas in den Druckbehälter eingebracht
werden.
Im folgenden wird ein erfindungsgemäßes Verfahren
erläutert,
bei dem gezielt eine physikalische Lösung eingebracht und gezielt
Gase in Fluiden zur Reinigung freigesetzt werden und durch den Instrumentenschaft
strömen.
Der Vorteil besteht dabei darin,
dass die mechanische Reinigungswirkung durch die verwendeten Medien
erhöht
wird.
Es können vorzugsweise Medien in
den Druckbehälter 59 eingebracht
werden, die innerhalb des im Instrumentenschaft 77 vorhandenen
Druckgradienten einen Phasenübergang
vom flüssigen
in den gasförmigen
Zustand realisieren. Das Ergebnis ist eine zweiphasige Strömung, wobei
der Phasenübergang
vorzugsweise in einem Bereich stärkerer Kontamination
des Innenlumens des Schaftteiles 77 stattfindet. Realisierbar
ist ein beschriebener Phasenübergang
vorzugsweise unter Verwendung von Kohlensäure, die sich im Schaftteil 77 zu
Wasser und CO2 zersetzt, die im Zusammenhang
mit der medizinischen Anwendung des Instrumentes ohne Risiko sind.