DE10248460B4 - Einrichtung zur Reinigung innerer Hohlräume von chirurgischen Instrumenten - Google Patents

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Abstract

Einrichtung zur Reinigung innerer Hohlräume von chirurgischen Instrumenten, insbesondere von nicht-demontierbaren, intern abgedichteten Instrumenten der minimal invasiven Chirurgie, mit einem Schaftteil (77), an dessen einer Seite ein Anwendungsteil (20–24) und an dessen anderer Seite ein Griffteil mit einem beweglichen Betätigungsgriff (78) angeordnet sind, wobei durch das Schaftteil (77) wenigstens ein zu reinigendes Lumen (28) verläuft, durch das ein Verbindungsteil (78) zwischen dem beweglichen Betätigungsgriff und dem Anwendungsteil (20–24) geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Druckbehälter (59) vorgesehen ist, in dem das Instrument so anordenbar ist, dass das Anwendungsteil (20–24) und wenigstens teilweise das Schaftteil (77) aus dem Druckbehälter (59) herausragen, wobei das Schaftteil (77) dicht durch den Druckbehälter (59) geführt ist, dass in den Druckbehälter (59) ein Reinigungs- und/oder Desinfektionsmedium oder ein Spülmedium unter Druck einführbar ist, und dass eine Griffbetätigungsvorrichtung (61, 63, 64, 69) vorgesehen ist, durch die der bewegliche Betätigungsgriff (78) bewegbar ist, um Reinigungs- und/oder Desinfektionsmedium oder Spülmedium aus dem Druckbehälter (59) durch das Lumen (28) zum Anwendungsteil (20–24) zu fördern.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Reinigung innerer Hohlräume von chirurgischen Instrumenten, insbesondere von nicht-demontierbaren, intern abgedichteten Instrumenten der minimal invasiven Chirurgie.
  • Auf dem Gebiete der Chirurgie ist es bekannt, zur Anwendung in Hohlorganen oder Körperhöhlen Instrumente der minimal invasiven Chirurgie zu verwenden.
  • Die nachveröffentlichte DE 10209003 A1 beschreibt eine Einrichtung zur Aufbereitung von Kathedern. Aus der US 4176156 ist die Sterilisation einer künstlichen Niere bekannt, bei der das medizinische Gerät gleichzeitig Druckbehälter ist und über das zu reinigenden Lumen verfügt.
  • Sofern keine natürlichen Öffnungen der genannten Hohlorgane vorhanden sind, werden in der Regel dichtende Schleusensysteme (z. B. Trokarhülsen) für den Zugang der Operationsinstrumente zum Anwendungsort verwendet. Dabei kann es nötig sein, den verfügbaren Raum im Hohlorgan durch eine Überdruck-Gasfüllung zu vergrößern, um einen besseren Zugriff zu bestimmten Bereichen des Hohlorgans zu ermöglichen.
  • Aus diesen Anforderungen ergeben sich folgende Konstruktionsmerkmale der verwendeten Operationsinstrumente:
    • – Die Betätigung des Instrumentes am Griffbereich erfolgt außerhalb der Körperhöhle bzw. des Hohlorgans, während der Anwendungsteil des Instrumentes innerhalb des Hohlorganes liegt. Aus diesem Grunde sind der Anwendungsteil und der Griffbereich in der Regel über einen längeren Instrumentenschaft miteinander verbunden.
    • – Bei der Anwendung von Überdrücken innerhalb des Hohlorganes ist eine Abdichtung zwischen dem eventuell notwendigen Schleusensystem und dem Instrumentenschaft sowie im Instrument selbst erforderlich, um unerwünschte Druckverluste im Hohlorgan zu vermeiden. Die Abdichtung zwischen dem Schleusensystem und dem Instrument erfolgt dabei bekannterweise auf der Außenseite des Instrumentenschaftes. Da die Instrumente oft zusätzlich im Schleusensystem drehbar sein müssen, ist der Schaftquerschnitt in der Regel rund ausgeführt, wobei vorzugsweise Standardstufungen der Durchmesser (z. B. 5 oder 10 mm) zum Einsatz kommen.
    • – Die Spitze des Anwendungsteiles des Instrumentes wird durch das Schleusensystem in das Hohlorgan eingebracht. Die äußeren Abmessungen des Anwendungsteiles müssen daher, zumindest in einer der möglichen Stellungen, kleiner als der Innendurchmesser des Schleusensystems sein.
    • – Der Griffbereich von Instrumenten mit beweglichen oder verstellbaren Anwendungsteilen ist üblicherweise für eine manuelle Betätigung ausgelegt und besitzt Betätigungselemente, die Aussparungen in der Größe eines oder mehrerer Finger enthalten.
  • Im folgenden werden exemplarisch zwei mögliche Ausführungsformen von nicht-demontierbaren Operationsinstrumenten der minimal invasiven Chirurgie im Zusammenhang mit den 1 und 2 beschrieben:
  • Die 1 zeigt ein bekanntes Ultraschallschneideinstrument, mit dem zu trennendes oder zu denaturierendes Gewebe zwischen der Gewebeunterlage 1 und dem Klingenteil 6 gefasst wird. Die Gewebeunterlage 1 und das Klingenteil 6 werden im folgenden als das Anwendungsteil bezeichnet. Das axial mit einer Ultraschallfrequenz (> 20.000 Hz) schwingende Klingenteil 6 überträgt seine Energie auf das Gewebe, an dem die beabsichtigten Effekte (z. B. Trennen oder Denaturieren) erzielt werden.
  • Die Gewebeunterlage 1 ist in einem Lager 2 drehbar gehalten und wird durch den Betätigungsstift 4 betätigt, der im Gelenkpunkt 3 befestigt ist. Der Betätigungsstift 4 wird vom Betätigungsgriff 13, der in einem Lager 14 des Instrumentes drehbar gelagert ist, manuell über ein Gabelteil 11 und ein Kupplungsteil 10 axial verschoben. Das Gabelteil 11 ist in einem Gabellager 12 drehbar gelagert und greift mit einem Vorsprung in eine Ausnehmung des Betätigungsgriffes 13 ein. Entsprechend greift ein Vorsprung des Kupplungsteiles 10 in eine Aussparung des Gabelteiles 11 ein (oder umgekehrt), sodass die Drehung des Betätigungsgriffes 13 um das Lager 14 in eine axiale Bewegung des Betätigungsstiftes 4 umgesetzt wird.
  • Der Betätigungsstift 4 kann durch eine (oder mehrere) Dichtungen 17 verlaufen, sodass das ihn aufnehmende Lumen 5 des Instrumentes vom Hohlraum eines Organs her gesehen zur Außenseite hin gegenüber dem atmosphärischen Druck abgedichtet ist.
  • Die Gegenkraft zur Aktionskraft am Betätigungsgriff 13 wird durch ein gegenüberliegendes Griffteil 19 aufgenommen, das Teil des Griffgehäuse 9 ist, das den Betätigungsgriff 13 aufnimmt.
  • Das Klingenteil 6 ist innerhalb des Instrumentes in den Führungen 7 gelagert, die seine axiale Bewegung zulassen und gleichzeitig als Dichtungen zur Abdichtung des das Klingenteil 6 aufnehmenden Lumens nach außen dienen. Ein Ultraschalltransducer (nicht dargestellt) wird in ein Daumenrad 15 eingesteckt und über ein in dem Klingenteil 6 angeordnetes Sackloch 18 mit dem Klingenteil 6 zur Schwingungsübertragung verbunden.
  • Eine Verriegelung 16 dient einer möglichen Arretierung des Daumenrades 15, welches über seine Lagerung im Griffgehäuse 9 auch für eine Rotation der Klinge 6 verwendbar ist.
  • Das Schaftteil 8 besitzt vorzugsweise einen runden Querschnitt und die zwei bereits genannten durchgängigen Lumen für den Betätigungsstift 4 und das Klingenteil 6. Diese Lumen sind in der oben bereits angegebenen Weise durch die Dichtungen 7 und 17 zum inneren Griffbereich und damit zur Außenseite hin abgedichtet.
  • Lediglich das Klingenteil 6 kann dem Instrument entnommen werden, alle weiteren Teile sind nicht demontierbar.
  • Kontaminationen treten am Anwendungsteil des Instrumentes (Gewebeunterlage 1 und Klingenteil 6), an der Außenseite des Schaftteiles 8, im Griffbereich sowie zum Teil in den Innenlumen auf. Kontaminationen im durchgängigen Lumen des Klingenteiles 6 lassen sich nach dessen Demontage entfernen. Eine Entfernung von Kontaminationen im Lumen des Betätigungsstiftes 4 ist deutlich problematischer.
  • Im folgenden wird nun im Zusammenhang mit der 2 ein als Fasszange ausgebildetes bekanntes Instrument näher erläutert. Dabei kann Gewebe zwischen der unteren Zangenbranche 20 und der oberer Zangenbranche 21 gehalten werden. Das Schließen der in dem Lager 22 drehbar gelagerten Zangenbranchen 20, 21 erfolgt über einen Nutenstein 23, der über den Betätigungsstift 24 axial bewegt wird. Der Betätigungsstift 24 läuft mit der Führung 26 in einem Lumen 28 des Schaftteiles 25 sowie durch eine gegebenenfalls vorhandene Dichtung 44, die dazu dient, das den Betätigungsstift 24 aufnehmende Lumen 28 des Schafteiles 25 zur Außenseite hin abzudichten.
  • Die jeweilige Stellung des Betätigungsstift 24 wird (ohne eine Behinderung seiner Rotation) durch ein Entriegelungssystem (bestehend aus Verriegelung 30, Feder 38, Entriegelungshebel 39, Lager 40, Nutenstein 41, Verriegelung 42 und Lager 43) fixiert und kann manuell über den Entriegelungshebel 39 entsperrt werden.
  • Eine Rotation der Zangenbranchen 20, 21, inklusive dem Schaftteil 25 wird durch Drehen des manuell betätigbaren Daumenrades 32, das in dem Loslager 31 und dem Festlager 29 geführt wird, ermöglicht, welches über die Schafthalterung 27 Drehmomente auf das Schaftteil 25 sowie die Zangenbranchen 20, 21 überträgt.
  • Die axiale Verschiebung des Betätigungsstiftes 24 zum Verstellen (Öffnen, Schließen) der Zangenbranchen 20 und 21 erfolgt manuell über den Betätigungsgriff 35, der in dem Lager 36 drehbar gelagert ist und von der Feder 37 kraftbeaufschlagt wird. Die Drehung des Betätigungsgriffes 35 gegen die Kraft der Feder 37 wird über das Kupplungsteil 34 in die axiale Bewegung des Betätigungsstiftes 24 umgesetzt, wobei das Kupplungsteil 34 mit einem Vorsprung in eine Aussparung des Betätigungsgriffes 35 eingreift (oder umgekehrt). Das Instrument ist nicht demontierbar.
  • Kontaminationen treten am Anwendungsteil des Instrumentes (Zangenbranchen 20 und 21, Lager 22, Nutenstein 23, Betätigungsstift 24), an der Außenseite des Schaftteiles 25, im Griffbereich sowie teilweise auch in dem Innenlumen 28 auf. Die Reinigung des Lumens 28 des Betätigungsstiftes 24 ist problematisch.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin eine wirkungsvolle Einrichtung zur Reinigung innerer Hohlräume von chirurgischen Instrumenten, insbesondere von nicht demontierbaren, abgedichteten Instrumenten der minimal invasiven Chirurgie zu schaffen.
  • Diese Aufgabe wird durch eine Einrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
  • Der wesentliche Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die Sicherstellung einer Dekontamination, unter der eine Reinigung und/oder Desinfektion verstanden wird, sowohl der Außenflächen von insbesondere nicht-demontierbaren Instrumenten der minimal invasiven Chirurgie, als auch von durchgängigen Innenlumina dieser Instrumente, die im montierten Zustand von außen nicht erreichbar und in der Regel zur Außenseite hin abgedichtet sind, durch einen direkten Kontakt mit einem entgegen der Kontaminationsrichtung strömenden Reinigungs- und/oder Desinfektionsmedium ermöglicht wird. Dabei sind die verstellbaren Teile des Instrumentes während der Dekontamination mit dem Ziel der Überwindung interner Dichtungen bewegbar.
  • Das Reinigungs- und/oder Desinfektionsmedium ist flüssig, wobei seine hydrodynamische Wirkung (kinetische Energie) zur Einstellung der Dekontaminationswirkung vorteilhafterweise veränderbar ist. Die Reinigungswirkung kann durch zusätzliche Zuführung gasförmiger Medien unterstützt werden.
  • Die vorliegende Einrichtung umfasst zur Erzielung der oben genannten Vorteile einen bzw. mehrere, in der Regel gleichartige Druckbehälter, der bzw. die in einer Reinigungs- und Desinfektionsanlage in einer relativ einfachen Weise eingesetzt werden kann. Diese Reinigungs- und Desinfektionsanlage mischt anwendungsbereite Reinigungs- und/oder Desinfektionsmedien, stellt diese Reinigungs- und/oder Desinfektionsmedien und Spüllösungen mit dem notwendigen Druck (z. B. 5 bar) und einem ausreichenden Volumenstrom zur Verfügung, erwärmt die Reinigungs- und/oder Desinfektionsmedien und Spüllösungen auf die notwendigen Temperaturen und besitzt eine Wanne 83 zur Aufnahme des Druckbehälters der erfindungsgemäßen Einrichtung und zur Durchführung der Außenreinigung des Instrumentenschaftes und des Anwendungsteils des Instrumentes. Dabei wird der Druckbehälter so in der Wanne 83 angeordnet, dass zumindest die aus dem Druckbehälter herausragenden Instrumentenbereiche (Anwendungsteil, Schaftbereich) in das Reinigungs- und/oder Desinfektionsmedium bzw. die Spüllösung der Wanne eintauchen, um gereinigt und/oder desinfiziert zu werden.
  • Ferner realisiert die Reinigungs- und Desinfektionsanlage die Steuerung der Verfahrensschritte und die Überwachung der Verfahrensparameter. Gegebenenfalls unterstützt sie die Reinigung durch Ultraschallerzeugung in der gefüllten Wanne und kann sie eine Trocknung der dekontaminierten Einrichtung über ein eigenes Gebläse mit oder ohne Heizung und/oder Druckluft bewerkstelligen.
  • Im Folgenden werden die Erfindung und vorteilhafte Ausgestaltungen derselben im Zusammenhang mit der 3 am Beispiel der Kontaminierung eines Instrumentes gemäß 2 näher erläutert.
  • Die vorliegende Einrichtung umfasst im wesentlichen einen Druckbehälter 59 zur Innenspülung vorzugsweise nicht-demontierbarer Instrumente 50 der minimal invasiven Chirurgie. Der Druckbehälter 59 besitzt dabei Innenabmessungen, die geeignet sind, den gesamten Griffbereich sowie einen Teilbereich des Schaftteiles 77 des Instrumentes 50 aufzunehmen.
  • Das Instrument 50 wird vorzugsweise vor dem Einbringen in den Druckbehälter 59 auf einem Instrumenteneinsatz 58 fixiert. Vorzugsweise erfolgt dies mit der Hilfe von an dem plattenförmigen Instrumenteneinsatz 58 angeordneten Schaftführungen 52 und Griffführungen 57. Die Schaftführungen 52 besitzen die Form von aus der Ebene der Platte vorstehenden Vorsprüngen, zwischen denen das Schaftteil 77 gehalten bzw. festgeklemmt wird. Entsprechend umfassen die Griffführungen 57 aus der Ebene der Platte vorstehende Vorsprünge, die zwischen sich die Griffaussparung des feststehenden Griffes 82 festlegen. Vorzugsweise sind die Vorsprünge gemäß 3 so angeordnet, dass sie das freie Ende des feststehenden Griffes 78 von beiden Seiten her festlegen.
  • Der Instrumenteneinsatz 58 stützt sich vorzugsweise über Anschläge 70 an der Gehäuseinnenwand 79 des Druckbehälters 59 ab, wobei die Anschläge 70 vorzugsweise in wenigstens drei Eckbereichen der Platte des Instrumenteneinsatzes 58 angeordnet sind (Tolerierung als Spielpassung).
  • Der Druckbehälter 59 weist ein abnehmbares Deckelteil 53 auf, sodass ein Instrumentenwechsel einfach dadurch ausgeführt werden kann, dass nach dem Öffnen des Deckelteiles 53 und der Entnahme eines Instrumenteneinsatzes 58 mit einem dekontaminierten Instrument 50 ein neuer mit einem zu dekontaminierenden Instrument 50 bestückter Instrumenteneinsatz 58 in den Druckbehälter 59 eingesetzt und das Deckelteil 53 danach wieder verschlossen wird.
  • Über ein Kupplungsteil 69 wird eine mechanische Verbindung von der Außenseite des Druckbehälters 59 zu einem Griffbetätigungsteil 61 hergestellt. An dem Griffbetätigungsteil 61, das um einen Drehpunkt bzw. ein Lager 62 verdrehbar an dem plattenförmigen Instrumenteneinsatz 58 befestigt ist, ist der Betätigungsgriff 78 fixiert. Vorzugsweise erfolgt dies über Vorsprünge 60, die über die Ebene des plattenförmigen Griffbetätigungsteiles 61 vorstehen und einen Bereich des Betätigungsgriffes 13 von beiden Seiten her festklemmen. Das Griffbetätigungsteil 61 ist mit der Hilfe eines Betätigungsstiftes 64 betätigbar bzw. um das Lager 62 schwenkbar. Der Betätigungsstift 64 verläuft durch ein dichtes Buchsenteil 65 des Deckelteiles 53 und ist an einem Ende an dem Griffbetätigungsteil 61 in einen Drehpunkt 63 verschwenkbar gelagert. Das andere Ende des Betätigungsstiftes 64 ist über ein Kupplungsteil 69 mit dem Kolben 68 einer Kolben/Zylinderanordnung 68 verbunden, die vorzugsweise an dem Deckelteil 79 befestigt ist.
  • Das Deckelteil 79 ist mit der Hilfe einer Dichtung 72 und von Verbindungselementen 71, vorzugsweise Schrauben oder dergleichen, lösbar und dicht mit dem Druckbehälter 59 verbindbar. Die Dichtung 72 und die in der Buchse 65 vorhandene Dichtung müssen nicht vorhanden sein, wenn die Ablaufbohrung 73 entsprechend klein dimensioniert wird.
  • Zur Entnahme des Instrumenteneinsatzes 58 aus dem Druckbehälter 59 wird zunächst der Betätigungsstift 64 von der Kolben/Zylindereinheit 68 durch Betätigen des Kupplungsteiles 69 gelöst. Nach Lösen der Verbindungselemente 71, die im geschlossenen Zustand des Deckelteiles 59 den Anpressdruck an der optionalen Dichtung 72 erzeugen bzw. den Gehäusedeckel 79 mit dem Druckbehälter 59 verbinden, kann der Instrumenteneinsatz 58 mit dem darauf fixierten Instrument 50 in Richtung des Gehäusedeckels 79 aus dem Druckbehälter 59 gezogen werden.
  • Das Lösen bzw. Arretieren der Schaftführungen 52 und der Griffführungen 57 zur Fixierung bzw. zum Lösen des Instrumentes 50 auf dem Instrumenteneinsatz 58 ist außerhalb des Druckbehälters 59 realisierbar. Es existieren vorzugsweise mehrere Positionsmöglichkeiten der Schaftführungen 52 und Griffführungen 57 auf dem Instrumenteneinsatz 58 zur Arretierung einer Vielzahl verschiedener Instrumente, weiterhin existieren hierfür mehrere Varianten des Instrumenteneinsatzes 58.
  • Die Abdichtung zwischen dem Instrumentenschaft 50 und dem Deckelteil 79 erfolgt über leicht wechselbare und mit verschiedenen Innendurchmessern zur Verfügung stehende Dichtungsteile 51, die in eine Ausnehmung des Deckelteiles 53 einsetzbar sind.
  • Zur Füllung des Druckbehälters 59 ist ein Medienanschluss 55 vorhanden, beispielsweise im Deckelteil 79 angeordnet, über den wenigstens ein zu verwendendes flüssiges Medium in den Druckbehälter 59 und gegebenenfalls auch ein zusätzliches gasförmiges Medium einbringbar ist.
  • Die Entleerung des Druckbehälters 59 vor einem Medienwechsel, vor der Trocknung oder nach Ende aller Verfahrensschritte wird durch Befüllen des Druckbehälters 59 mit Druckluft über einen Medienanschluss 54, der beispielsweise ebenfalls im Deckelteil 79 angeordnet ist, und durch Verdrängen des im Druckbehälter 59 verbliebenen Mediums, durch das bzw. die durchgängigen Lumen des Instrumentenschaftes 77, und/oder die gegebenenfalls ohne Dichtung ausgeführte Buchse 65 und/oder die ggf. fehlende Dichtung 72 und/oder eine optionale Ablaufbohrung 73 (bei deren Auslegung ist zwischen dem permanenten Druckverlust und einer vorteilhaften schnelleren Entleerung des Druckbehälters abzuwägen) erreicht.
  • Das Druckbehältervolumen ist in der Auslegung vorteilhafterweise so optimiert, das eine Vielzahl verschiedener Instrumente aufgenommen werden können und gleichzeitig ein minimales Innenvolumen zur Realisierung kurzer Füll- und Entleerzeiten vorhanden ist. Eine weitere Verringerung des Innenvolumens (und damit der Füll- und Entleerzeiten) kann zweckmäßigerweise durch einen oder mehrere Verdrängungskörper 74 erreicht werden, die Räume innerhalb des Druckbehälters 59 ausfüllen, welche durch die äußere Gestalt des eingesetzten Instrumentes nicht genutzt werden. Diese Verdrängungskörper 74 können auch als Kissen ausgeführt sein, die sich von außen mit einem gasförmigen oder flüssigen Medium füllen lassen, wobei der Innendruck des Verdrängungskissens größer als derjenige des Druckbehälters 59 ist.
  • Die wesentlichen Vorteile der beschriebenen Ausführungsform bestehen darin, dass die Aufnahme der kompletten Griffbereiche von nicht-demontierbaren Instrumenten 50 der minimal invasiven Chirurgie verschiedener Bauarten möglich ist, wobei die Abdichtung in relativ einfacher Weise an der Schaftaußenseite des Instrumentes möglich ist.
  • Es ist ein Druckgradient innerhalb des Instrumentenschaftes 77 sicherstellbar, der vom Griffbereich in Richtung auf den Anwendungsbereich, d. h. also entgegen der Kontaminationsrichtung von Bereichen geringerer zu Bereichen stärkerer Kontamination aufgebaut ist und so Verschleppungen von Verschmutzungen in zuvor saubere Bereiche ausschließt.
  • Es wird gewährleistet, dass zur Erzielung einer effektiven Dekontaminierung ein Medien innerhalb des Instrumentenschaftes 77 strömen kann.
  • Die Befüllung und Entleerung des Druckbehälters 59 mit verschiedenen Medien, wie auch ein kurzfristiger Medienwechsel sind gewährleistet.
  • Der Druckbehälter 59 ist zum Einsetzen bzw. zum Wechseln des Instrumentes 50 sehr einfach montierbar und demontierbar. Die Außenwand 79 und der Deckel 53, sowie alle mechanischen Komponenten des Druckbehälters, sind vorteilhafterweise in korrosionsfreiem Edelstahl ausgeführt, was die Übertragung der Ultraschallenergie aus der Wanne 83 in den Druckbehälter nicht behindert.
  • Im folgenden wird eine Bewegungsvorrichtung für das zu dekontaminierende, in dem Druckbehälter 59 angeordnete Instrument 50 näher erläutert.
  • Durch diese Bewegungsvorrichtung wird erreicht, dass der Volumenstrom, der durch Dichtungen auf beweglichen Teilen (z. B. Dichtung 17 in 1 bzw. Dichtung 44 in 2) treten kann, wesentlich erhöht wird. Hierzu ist es erforderlich, dass das Instrument 50 gegebenenfalls entriegelt bzw. entsperrt wird. Zudem muss eine Griffbewegung während der Reinigung realisiert werden.
  • Der Instrumenteneinsatz 58 besitzt im Bereich des Instrumentes 50 einen Entriegelungshalter 56, der vorzugsweise die Form eines aus der Ebene des Instrumenteneinsatzes 58 vorstehenden Vorsprunges aufweist, der die Bewegungsmechanik des Instrumentes 50 entsperrt, wenn dieses auf dem Instrumenteneinsatz 58 fixiert wird. Der Entriegelungshalter 56 kann in verschiedenen Positionen auf dem Instrumenteneinsatz 58 platziert werden, so dass er für Instrumente 50 verschiedener Bauart verwendbar ist.
  • Die Bewegung des in dem Kupplungsteil 60 fixierten Griffteiles 78 wird durch das Griffbetätigungsteil 61 bewirkt, das im Lager 62 drehbar ist sowie über das Gelenk 63 und den Betätigungsstift 64 angetrieben wird. Der Betätigungsstift 64 ist über das Kupplungsteil 69 mit dem Kolben 68 der vorzugsweise pneumatischen Kolben-/Zylindereinheit 66 verbindbar. Der Kolben 68 kann durch Befüllen bzw. Entleeren der Räume 68' bzw. 68'' der Kolben-/Zylindereinheit 66 vor und hinter dem Kolben 68 unter Verwendung der Druckanschlüsse 67 und des Ventils 75 bewegt werden. Beispielsweise handelt es sich bei dem Ventil 75 um ein 4/3-Wegeventil, das in der einen Stellung den Raum 68' vor dem Kolben 68 durch Verbinden mit dem Druckanschluss 80 unter Druck setzt und den Raum 68'' zum Unterdruckanschluss 81 hin entlüftet (Bewegung des Griffteiles 78 entgegen dem Uhrzeigersinn) und in der anderen Stellung den Raum 68'' hinter dem Kolben 68 mit dem Druckluftanschluss 80 verbindet und den Raum 68' vor dem Kolben 68 mit dem Anschluss 81 verbindet (Bewegen des Griffteiles 78 im Uhrzeigersinn).
  • Die genannte Mechanik 69, 64, 63 und 61 kann alternativ auch über andere (z. B. hydraulische oder mechanische) Antriebe bewegt werden. Vorteile des verwendeten Pneumatikzylinders in nicht rostender Ausführung (z. B. Kunststoff oder Edelstahl) sind jedoch die getauchte Anwendbarkeit in der Wanne 83 der Reinigungs- und Desinfektionsanlage und der Ausschluss von Gefährdungen bei Leckagen durch austretende Medien (und deren eventuell unbemerkte Ablagerung im Instrument).
  • Im folgenden wird ein erfindungsgemäßes Reinigungsverfahren erläutert, bei dem ein alternierender Medienwechsel in dem Druckbehälter 59 ausgeführt wird.
  • Der Vorteil besteht dabei darin, dass eine Erhöhung der mechanischen Reinigungswirkung von Medien, die durch das Schaftteil 77 strömen, erzielt wird.
  • Durch Verwenden zweier getrennter Medienanschlüsse 54 und 55 oder alternativ durch Verwenden eines Medienanschlusses, der über eine vor dem Druckbehälter liegende Verzweigung verzweigt ist, kann über einen Medienanschluss 55 ein Anschluss zur Reinigungs- und Desinfektionsanlage hergestellt werden, die u. a. Reinigungs-/Desinfektionsmedien und Spüllösungen mit dem notwendigen Druck (z. B. 5 bar) und in ausreichender Menge zur Verfügung stellt. Parallel dazu kann über den anderen Medienanschluss 54 ein gasförmiges Medium (z. B. Druckluft, CO2 oder N2) in den Druckbehälter eingebracht werden.
  • Eine Erhöhung der mechanischen Reinigungswirkung innerhalb des Instrumentenschaftes ist durch einen alternierenden Medienwechsel realisierbar. Der Wechsel zwischen gasförmigen und flüssigen Medien ist besonders effektiv, da beim Wechsel zwischen kompressiblen und inkompressiblen Medien Drucksprünge innerhalb des Instrumentenschaftes realisierbar sind. Hierfür kann die Medienzufuhr der Anlage gestoppt und zeitweilig bzw. alternativ zusätzlich zur Medienzufuhr der Anlage ein Gas in den Druckbehälter eingebracht werden.
  • Im folgenden wird ein erfindungsgemäßes Verfahren erläutert, bei dem gezielt eine physikalische Lösung eingebracht und gezielt Gase in Fluiden zur Reinigung freigesetzt werden und durch den Instrumentenschaft strömen.
  • Der Vorteil besteht dabei darin, dass die mechanische Reinigungswirkung durch die verwendeten Medien erhöht wird.
  • Es können vorzugsweise Medien in den Druckbehälter 59 eingebracht werden, die innerhalb des im Instrumentenschaft 77 vorhandenen Druckgradienten einen Phasenübergang vom flüssigen in den gasförmigen Zustand realisieren. Das Ergebnis ist eine zweiphasige Strömung, wobei der Phasenübergang vorzugsweise in einem Bereich stärkerer Kontamination des Innenlumens des Schaftteiles 77 stattfindet. Realisierbar ist ein beschriebener Phasenübergang vorzugsweise unter Verwendung von Kohlensäure, die sich im Schaftteil 77 zu Wasser und CO2 zersetzt, die im Zusammenhang mit der medizinischen Anwendung des Instrumentes ohne Risiko sind.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Gewebeunterlage
    2
    Lager
    3
    Gelenk
    4
    Betätigungsstift
    5
    Lumen
    6
    Klingenteil
    7
    Führung (des Klingenteiles)
    8
    Schaftteil
    9
    Griffgehäuse
    10
    Kupplungsteil
    11
    Gabelteil
    12
    Gabellager
    13
    Betätigungsgriff
    14
    Lager
    15
    Daumenrad
    16
    Verriegelung
    17
    Dichtung
    18
    Sackloch mit Innengewinde
    19
    Griffteil
    20
    untere Zangenbranche
    21
    obere Zangenbranche
    22
    Lager
    23
    Nutenstein
    24
    Betätigungsstift
    25
    Schaftteil
    26
    Führung
    27
    Schafthalterung
    28
    Lumen
    29
    Festlager
    30
    Verriegelung
    31
    Loslager
    32
    Daumenrad
    33
    Lager
    34
    Kupplungsteil
    35
    Betätigungsgriff
    36
    Lager
    37
    Feder
    38
    Feder
    39
    Entriegelungshebel
    40
    Lager
    41
    Nutenstein
    42
    Verriegelung
    43
    Lager
    44
    Dichtung
    50
    Instrument
    51
    Dichtung
    52
    Schaftführung
    53
    Gehäusedeckel
    54
    Medienanschluss
    55
    Medienanschluss
    56
    Entriegelungshalter
    57
    Griffführung
    58
    Instrumenteneinsatz
    59
    Druckbehälter
    61
    Griffbetätigungsteil
    62
    Lager
    63
    Gelenk
    64
    Betätigungsstift
    65
    Buchsenteil
    66
    Zylinder
    67
    Druckanschlüsse
    68
    Kolben
    69
    Kupplung
    70
    Anschlag
    71
    Verbindung
    72
    Dichtung
    73
    Ablaufbohrung
    74
    Verdrängungskörper
    75
    4/3-Wegeventil
    76
    2/2-Wegeventil
    77
    Schaftteil
    78
    Betätigungsgriff
    79
    Gehäuseinnenwand
    80
    Druckanschluss
    81
    Unterdruckanschluss
    82
    Feststehender Griffteil
    83
    Wanne
    84
    Flüssigkeitsspiegel

Claims (2)

  1. Einrichtung zur Reinigung innerer Hohlräume von chirurgischen Instrumenten, insbesondere von nicht-demontierbaren, intern abgedichteten Instrumenten der minimal invasiven Chirurgie, mit einem Schaftteil (77), an dessen einer Seite ein Anwendungsteil (2024) und an dessen anderer Seite ein Griffteil mit einem beweglichen Betätigungsgriff (78) angeordnet sind, wobei durch das Schaftteil (77) wenigstens ein zu reinigendes Lumen (28) verläuft, durch das ein Verbindungsteil (78) zwischen dem beweglichen Betätigungsgriff und dem Anwendungsteil (2024) geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Druckbehälter (59) vorgesehen ist, in dem das Instrument so anordenbar ist, dass das Anwendungsteil (2024) und wenigstens teilweise das Schaftteil (77) aus dem Druckbehälter (59) herausragen, wobei das Schaftteil (77) dicht durch den Druckbehälter (59) geführt ist, dass in den Druckbehälter (59) ein Reinigungs- und/oder Desinfektionsmedium oder ein Spülmedium unter Druck einführbar ist, und dass eine Griffbetätigungsvorrichtung (61, 63, 64, 69) vorgesehen ist, durch die der bewegliche Betätigungsgriff (78) bewegbar ist, um Reinigungs- und/oder Desinfektionsmedium oder Spülmedium aus dem Druckbehälter (59) durch das Lumen (28) zum Anwendungsteil (2024) zu fördern.
  2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wanne (83) zur Aufnahme des Druckbehälters (59) und des aus ihm herausragenden Bereichs des Schaftteils (77) mit dem Anwendungsteil (2024) vorgesehen ist, und dass in der Wanne (83) ein Reinigungs- und/oder Desinfektionsmedium oder eine Spüllösung derart angeordnet ist, dass das Anwendungsteil (2024) und der Bereich des Schaftteils (77) in das Reinigungs- und/oder Desinfektionsmedium oder die Spüllösung eintauchen.
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