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Die Erfindung betrifft eine Hubkolbenbrennkraftmaschine
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiter einen Kolben, insbesondere
für eine
solche Hubkolbenbrennkraftmaschine.
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Eine gattungsgemäße Hubkolbenbrennkraflmaschine
ist aus der
DE 100
04 103 A1 bekannt. Bei dieser bekannten Hubkolbenbrennkraftmaschine,
die beispielsweise nach dem Zweitaktprinzip arbeitet, ist im Kopf
des Zylinders ein konventionelles, als Tellerventil ausgebildetes
Auslassventil vorgesehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
gattungsgemäße Hubkolbenbrennkraftmaschine
bei Beibehaltung oder Verbesserung ihres Wirkungsgrades in ihrem
Aufbau zu vereinfachen.
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Diese Aufgabe wird mit einer Hubkolbenbrennkraftmaschine
gemäß dem Anspruch
i gelöst.
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Die Unteransprüche 1 bis 9 sind auf vorteilhafte
Ausführungsformen
und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Hubkolbenbrennkraftmaschine gerichtet.
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Dadurch, dass die erfindungsgemäße Hubkolbenbrennkraftmaschine
kein in ihrem Kopf angeordnetes, von der Kurbelwelle her angetriebenes Auslassventil
aufweist, kann sie derart aufgebaut werden, dass sie ohne Nockenwelle
auskommt. Damit ist der Aufbau und der Energieverbrauch zum Betätigen der
Auslaßventilvorrichtung
vereinfacht.
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Der Anspruch 10 kennzeichnet einen
Kolben, wie er vorteilhaft für
eine erfindungsgemäße Hubkolbenbrennkraftmaschine
verwendbar ist.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand schematischer
Zeichnungen beispielsweise und mit weiteren Einzelheiten erläutert.
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Es stellen dar:
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l einen
schematischen Mittelschnitt durch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Hubkolbenbrennkraftmaschine,
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2 einen
Teilschnitt in der Ebene II-II der 1,
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3 einen
Teilschnitt in der Ebene II-II in 1 mit
einer abgeänderten
Ausführungsform
eines Kurbeltriebs,
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4 einen
Schnitt in der Ebene III-III der 1,
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5 eine
schematische Ansicht auf eine Ventilscheibe,
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6 eine
schematische Stirnansicht einer Hubkolbenbrennkraftmaschine, 7 einen Längsschnitt
durch einen Kolben und
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8 einen
Querschnitt durch einen Kolbenschaft.
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Gemäß 1 arbeitet in einem nach oben mittels
einer Stirnwand 1 verschlossenen Zylinder 2 einer
Hubkolbenbrennkraftmaschine ein Kolben 4 unter Bildung
einer Arbeitskammer 6 zwischen dem Kolben 4 und
dem oberen Bereich des Zylinders 2. Der Kolben 4 weist
einen Schaft 14 auf, der beispielsweise starr mit dem Kolben 4 verbunden
ist, welcher Schaft sich zwischen zwei Kurbelwellen 16 und 18 hindurch
erstreckt und in einem Tragteil 20 endet, das vorteilhafterweise
in einem Zylinderansatz 22 eines insgesamt mit 24 bezeichneten
Motorgehäuses geführt ist,
wobei die Achse des Zylinderansatzes 22 mit der des Zylinders 2 zusammenfällt. Das
Tragteil ist über
außerhalb
der Zylinderachse zueinander symmetrisch angeordnete Pleuel 26 und 28 mit
je einer der Kurbelwellen 16 und 18 verbunden.
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2,
die eine Teilansicht der Schnittebene II-II der 1 zeigt, stellt Teile des Kurbeltriebs
dar. Jede Kurbelwelle 16 und 18 besteht aus einem Scheibenpaar
mit je zwei Scheiben 30, 32 und 34, 36,
die über
je eine im Motorgehäuse
gelagerte Welle 38, 40 drehfest miteinander verbunden
sind. Die Scheibenpaare sind über
eine an wenigstens je einer der Scheiben ausgebildete Außenverzahnung 42, 44 in
gegenseitigem Dreheingriff, so dass sie sich mit gleicher Drehzahl,
aber gegensinnig drehen.
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Die Anordnung ist insgesamt symmetrisch zur
Zylinderachse, in der sich der Schaft 14 zwischen den Scheiben
hindurch erstreckt. Jede Scheibe weist einen Pleuelzapfen 46 auf,
an dem die in 2 nicht dargestellten
Pleuel 26 und 28 gelagert sind. Somit ist das
Tragteil 20 und damit der Kolben 4 über vier Pleuel
mit dem Kurbeltrieb verbunden.
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3 zeigt
eine gegenüber 2 abgeänderte Ausführungsform eines Kurbeltriebs.
Die beiden Scheiben 30, 32 bzw. 34, 36 eines
Scheibenpaares sind dabei jeweils über einen exzentrisch angeordneten
Kurbelzapfen 461 bzw. 462 drehfest miteinander verbunden und
sind an dem Motorgehäuse mittels
konzentrisch an ihnen angeordneten Wellenstummeln 381 , 382 bzw. 401 , 402 gelagert.
Bei dem Kurbeltrieb gemäß 3 ist somit jede Kurbelwelle 16 bzw. 18 nur über ein
Pleuel, das am Pleuelzapfen 461 bzw. 462 gelagert ist, mit dem Tragteil 20 verbunden.
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Die Pleuel 26 und 28 werden
bei der beschriebenen Konstruktion, bei der sie auf der vom Kolben
abgewandten Seite der Kurbelwellen 16 und 18 mit
dem Kolben 4 bzw. dessen Schaft 14 verbunden sind,
mit Ausnahme im Schubbetrieb des Motors nur auf Zug beansprucht,
so dass sie, da keine hohe Druck- oder Knickfestigkeit erforderlich
ist, als einfache Zugstreben in Form beispielsweise flacher Stanzteile
ausgebildet sein können.
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Das Tragteil 20 ist vorteilhaft
nicht als vollständige
Scheibe ausgebildet, die den gesamten Querschnitt des Zylinderansatzes 22 ausfüllt, sondern
derart, dass bei einer Auf- und Abwärtsbewegung des Tragteils 20 die
im Kurbelraum befindliche Luft ohne Strömungsverluste das Tragteil 20 umströmen kann.
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Der Zylinder 2 ist zu dem
Kurbeltrieb hin durch eine Trennwand 48 abgeschlossen,
durch die sich der Schaft 14 abdichtend geführt hindurch
erstreckt. Zwischen dem Kolben 4 und der Trennwand 48 ist
auf diese Weise eine Frischladungskammer 50 gebildet, deren
Volumen, wenn sich der Kolben 4 in seinem unteren Totpunkt
befindet, minimal ist.
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Im Bereich des unteren Totpunktes
des Kolbens 4 (in 1 dargestellt),
ist außen
am Zylinder ein Ringraum 52 ausgebildet, der um einen Teil
des Umfanges des Zylinders herum verläuft. Der Ringraum 52 ist,
bezogen auf den unteren Totpunkt des Kolbens 4, unterhalb
des Kolbens über
radiale Durchlaßöffnungen 54 und
oberhalb des Kolbens über
radiale Durchlaßöffnungen 56 mit
der Frischladungskammer 50 bzw. der Arbeitskammer 6 verbunden.
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4 zeigt
einen Schnitt in der Ebene III-III der 1, die durch die oberen Durchlaßöffnungen 56 verläuft. Gemäß 3 umgreift der Ringraum 52 einen
Umfangsbereich von vorteilhafterweise mehr als 180° des Zylinders 2 und
geht von einem Ansaugkanal 58 aus, in dem ein Einlaßventil 60 arbeitet.
Das Einlaßventil 60 kann
beispielsweise als Rückschlagventil
ausgebildet sein, das bei Unterdruck im Ringraum 52 öffnet; es
kann auch ein elektrisch oder sonstwie betätigtes Ventil sein. Stromoberhalb
des Einlaßventils 60 ist,
insbesondere, wenn das Einlaßventil 60 als
einfaches Rückschlagventil
ausgebildet ist und die Brennkraftmaschine als Ottomotor betrieben
wird, eine Drosselklappe 62 angeordnet.
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Etwa dem Einlaßkanal 58 gegenüberliegend weist
der Zylinder 2 eine Auslaßöffnung 64 auf, die von
einer Ventilscheibe 66 überdeckt
wird, die mit einer Durchgangsöffnung 68 ausgebildet
ist, welche die Auslaßöffnung 64 während eines
Winkelbereichs ihrer Umdrehung überdeckt
bzw. freigibt. Dadurch ist die Auslaßöffnung 64 zeitweilig
mit einem Auslaßkanal 70 verbunden,
der durch einen Gehäuseansatz 72 des
Zylinders 2 gebildet ist und an dem eine Welle 74 der
vorteilhafterweise vollständig
im Inneren des Auslaßkanals 70 angeordneten
Ventilscheibe 66 gelagert ist.
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5 zeigt
eine Stirnansicht der Ventilscheibe 66 mit darin ausgebildeter
Durchgangsöffnung 68.
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Die Welle 74 wird vorteilhafterweise
von einem Ritzel 76 (1)
angetrieben, das mit einer oder beiden Scheiben 34, 36 kämmt und
koaxial zu einer im Motorgehäuse 24 gelagerten
Welle 78 angeordnet und mit dieser drehfest verbunden ist.
Die Welle trägt eine
Zahnriemenscheibe 80, die über einen Zahnriemen 82 mit
einer weiteren Zahnriemenscheibe 84 verbunden ist, die
drehfest mit der Welle 74 der Ventilscheibe 66 verbunden
ist. Mit 86 ist in 5,
die eine Stirnansicht der gesamten Brennkraftmaschine schematisch
ohne Einlaßkanal
und Auslaßkanal zeigt,
eine Spannrolle zum Spannen des Zahnriemens 82 bezeichnet.
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Bei der nachfolgenden Funktionsbeschreibung
der Brennkraftmaschine wird angenommen, dass die Brennkraftmaschine
im Zweitaktverfahren als Ottomotor betrieben wird, wobei in dem
Ringraum 52 eine Einspritzdüse 88 zum Einspritzen
von Kraftstoff und in der Stirnwand 1 eine Zündkerze 90 angeordnet
ist.
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Es sei angenommen, der Kolben 4 befindet sich,
wie in 1 dargestellt,
in seinem unteren Totpunkt. Der Kolben hat dann die Auslaßöffnung 64 überfahren.
Die Abstimmung der Drehung der Ventilscheibe 66 auf die
Bewegung des Kolbens 4 ist derart, dass die Durchgangsöffnung 68 der
Ventilscheibe 66 die Auslaßöffnung 64 mit dem
Auslaßkanal 70 verbindet,
so dass in der Arbeitskammer 6 verbrannte Ladung in den
Auslaßkanal 70 entweichen
kann. Gleichzeitig gibt der Kolben 4 die Verbindung der Frischladungskammer 50 mit
der Arbeitskammer 6 durch die Durchlaßöffnungen 54 und 56 hindurch
frei, so dass unterhalb des Kolbens 4 komprimierte Frischladung
in die Arbeitskammer 6 unter Verdrängung der dort befindlichen
verbrannten Ladung verdrängt.
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Der Kolben 4 bewegt sich
anschließend
aufwärts,
wobei er die oberen Durchlaßöffnungen 56 überfährt und
die Frischladungskammer 50 von der Arbeitskammer 6 trennt.
Weiter überfährt der
Kolben 4 die Auslaßöffnung 64,
so dass die Arbeitskammer 6 vom Auslaßkanal 70 getrennt
wird. Die Ventilscheibe 66 verschließt die Auslaßöffnung 56,
so dass keine Verbindung zwischen der Frischladungskammer 50 und
dem Auslaßkanal 70 besteht.
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Bei seiner Aufwärtsbewegung saugt der Kolben 4 frische
Ladung in die Frischladungskammer 50 ein, der beim Einströmen Kraftstoff
aus der Einspritzdüse 88 in
geeigneter Menge zugemessen wird. Gleichzeitig wird die in der Arbeitskammer 6 enthaltene
Frischladung komprimiert und im Bereich des oberen Totpunktes des
Kolbens 4 mittels der Zündkerze 90 gezündet. Bei
seiner Abwärtsbewegung komprimiert
der Kolben 4 die in der Frischladungskammer 50 enthaltene
frische Ladung. Sobald der Kolben 4 vor dem Erreichen seines
unteren Totpunktes am Ende des Arbeitstaktes die Auslaßöffnung 64 überfährt, wird
diese von der Durchgangsöffnung 68 der
sich drehenden Ventilscheibe 66 freigegeben, so dass die
verbrannte Ladung in den Auslaßkanal 70 entweicht
und unmittelbar anschließend,
sobald die oberen Durchlaßöffnungen 56 überfahren
sind, die komprimierte Frischladung in die Arbeitskammer 6 überströmt.
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Durch zweckentsprechende Ausbildung
der Auslaßöffnung 64 und
der Durchlaßöffnung 56 lassen
sich ein effizienter Ladungswechsel und eine thermodynamisch günstige Vermischung
bzw. Verwirbelung der Frischladung und deren Konzentration vor der
Zündkerze 90 erreichen,
wodurch ein geringer Verbrauch bei gleichzeitig niedrigen Schadstoffemissionen
möglich
ist. Ein weiterer vorteilhafter Effekt ist die durch die Frischluft
bzw. Frischladung in der Frischladungskammer bewirkte Kühlung des
Kolbens 4.
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Es versteht sich, dass die Drehzahl
der Ventilscheibe 66 der Drehzahl der Kurbelscheiben entspricht.
Die Überlappung
zwischen der Durchgangsöffnung 68 und
der Auslaßöffnung 64 kann
durch eine an sich bekannte Einrichtung zur Verstellung der Phase
zwischen der Drehung der Ventilscheibe 66 und der der Kurbelscheiben
verändert
werden, so dass angepaßt
an die Betriebsbedingungen, wie Last und Drehzahl, ein optimaler
Betrieb. erzielt wird.
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Weiter versteht sich, dass die Durchlaßöffnungen 56 derart
angeordnet und ausgebildet sind, dass eine optimale Spülung der
Arbeitskammer 6 erzielt wird.
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Die beschriebene Brennkraftmaschine
ist auch für
den Betrieb als Dieselmotor geeignet, wobei die Dieseleinspritzdüse(n) dann
unmittelbar in die Arbeitskammer 6 einspritzt. Dadurch,
dass die Stirnwand 1 frei von Ventilen ist, bestehen bezüglich der Anordnung der
Einspritzdüse(n)
und der Zündkerze(n)
optimale Gestaltungsfreiheiten, wobei der Motor auch als Benzindirekteinspritzer
betrieben werden kann, wenn die Einspritzdüse 88 unmittelbar
in die Arbeitskammer 6 einspritzt.
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Der beschriebene Motor hat zahlreiche
weitere Vorteile:
In Folge der Trennung des Kurbelraums von
der Arbeitskammer 6 durch die Trennwand 48 und
die an diese anschließende
Frischladungskammer 50 bleiben der Kurbelraum und die in
ihm angeordneten Bauteile weitgehend kalt. Dadurch ist es möglich, die Teile
des Kurbeltriebs aus nicht warmfesten Leichtbauwerkstoffen oder
auch aus Kunststoff, beispielsweise in Form einfacherer Spritzteile,
herzustellen, wodurch Gewicht und Kosten gespart werden können.
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Des weiteren ist es durch die niederen
Temperaturen im Kurbelraum möglich,
umweltfreundliche Öle,
beispielsweise wässrige
Dispersionen, zu verwenden oder durch entsprechende Werkstoffpaarungen
schmiermittellos zu arbeiten oder selbstschmierende Rollenlager
oder andere Lager zu verwenden.
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In Folge der niederen Temperaturen
kann eine Lichtmaschine und/oder ein Anlasser unmittelbar in den
Kurbeltrieb integriert werden, was Bauraum und Bauteile spart.
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Der beschriebene Motor kann in vielfältiger Weise
abgeändert
werden:
Der Doppelkurbeltrieb weist den Vorteil auf, dass der Schaft 14 linear
geführt
ist. Das Tragteil 20 muss nicht zwingend auf der von der
Arbeitskammer 6 abgewandten Seite des Kurbeltriebs angeordnet
sein, wobei dann allerdings der Vorteil der Nur-Zug-Beanspruchung der
Pleuel entfällt.
Des weiteren ist der Doppelkurbeltrieb, der besonders bei höheren Drehzahlen
einen reibungsgünstigen,
komfortablen Motorlauf ermöglicht,
nicht zwingend erforderlich; es kann auch mit einer Kurbelwelle
und entsprechenden Zwischengliedern oder -trieben gearbeitet werden, damit
ein mit dem Kolben 4 starr verbundener Schaft 14 linear
und unter Abdichtung durch die Trennwand 48 hindurch geführt werden
kann.
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Das Auslaßventil muss nicht zwingend
in der beschriebenen Konstruktion als Ventilscheibe 66 ausgebildet
sein. Diese Ventilscheibe 66, die in einfacher Weise unmittelbar
elektrisch, permanent drehend oder von einem Schrittmotor, angetrieben
werden kann, ist jedoch besonders vorteilhaft, da sie in ihrem Aufbau
einfach ist. Die Ventilscheibe 66 ist keinen großen Axialkräften ausgesetzt,
da sie lediglich von Druck in der Frischladungskammer 50 beaufschlagt
ist. Der Druck in der Arbeitskammer 6 ist an der Ventilscheibe 66 nicht
wirksam, da sie den Weg zwischen der Auslaßöffnung 64 und dem
Auslaßkanal 70 freigibt,
sobald der Kolben 4 bei seiner Abwärtsbewegung am Ende eines Arbeitsschubs
die Auslaßöffnung 64 überfährt. Wegen
der geringen Axialkräfte
läuft die
Ventilscheibe reibungsarm, kann gewichtsgünstig gestaltet werden und
in einfacher Weise axial geführt
werden, beispielsweise in ihrer Lagerung oder an ihrem Umfang.
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Zur Steuerung des Ladungswechsels
kann ein stellbares Abdecksegment 92 (1) vorgesehen sein, das mit den Öffnungen 54 und 56 entsprechenden Öffnungen
ausgebildet ist, die aus einer mit den Öffnungen 54 und 56 fluchtenden
Stellung in eine teilfluchtende oder die Öffnungen 54 und 56 schließende Stellung
verstellbar ist. Die Funktion der Drosselklappe kann in dieses Abdecksegment
verlegt werden. In einer anderen Ausführungsform können die Öffnungen 54 und 56 durch
Nuten ersetzt werden, die in der Innenseite des Zylinders ausgebildet
sind und im unteren Totpunkt des Kolbens Durchströmkanäle von der
Frischluftkammer 50 in die Arbeitskammer 6 bilden.
Der Ringraum 52 kann dann entfallen und die Frischluftkammer
kann durch die Trennwand 54 hindurch mit der Umgebung verbunden
sein.
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In einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Maschine
kann der Raum zwischen dem Tragteil 20 und dem Zylinderansatz 22 bei
entsprechender Ausbildung des Tragteils 20 als weiterer
Kompressionsraum genutzt werden, der über ein Einlassventil mit der
Umgebung verbunden ist und über
einen Kanal, in dem ein Steuerventil arbeitet, mit der Arbeitskammer 6 verbunden
ist, so dass dieser Raum als zusätzlicher
Vorverdichtungsraum nutzbar ist, von dem aus die Arbeitskammer 6 mit
zusätzlicher Ladung
beschickbar ist. Es versteht sich, dass diese weitere Kammer nur
bei entsprechendem Leistungs- bzw. Drehmomentbedarf der Maschine
für die
Aufladung benutzt wird.
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In Weiterbildung der geschilderten
Maschine kann das in dem Zylinderansatz 22 arbeitende Tragteil 20 zur
Ausbildung einer Lichtmaschine als Lineargenerator verwendet werden.
Des weiteren kann das Tragteil 20 oder ein mit ihm verbundenes
Bauteil den Kolben einer Ölpumpe
bilden, über
die durch den Schaft 14 hindurch der Kolben 4 gekühlt wird,
und so weiter.
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Es versteht sich, dass der erfindungsgemäße, nach
dem Zweitaktverfahren arbeitende Motor auch mehrzylindrig ausgebildet
sein kann.
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Ein Vorteil von Verbrennungsmotoren
der geschilderten Art, bei der der Kolben linear geführt ist und
nicht verkippen kann, liegt darin, dass außerordentlich einfache, im
wesentlichen hemdlose Kolbenkonstruktionen möglich sind.
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7 zeigt
ein Beispiel eines solchen Kolbens:
Der insgesamt mit 4 bezeichnete
Kolben weist einen Grundkörper 96 auf,
der beispielsweise aus Metall, vorteilhafterweise aus Metallguß, besteht.
Der Grundkörper 96 bildet
den tragenden Teil des Kolbens 4 und ist vorteilhafterweise
zum Brennraum hin mit einer Beschichtung 98, beispielsweise
einem Keramikteil versehen, das hochtemperaturfest ist und den Grundkörper 96 vor
hohen Spitzentemperaturen schützt.
Im dargestellten Beispiel weist der Kolben eine Mulde 100 auf,
die insbesondere für
direkt einspritzende Motoren günstig
ist.
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Umfangsseitig ist zwischen dem Grundkörper 96 und
der Beschichtung 98 eine Nut ausgebildet, in der ein Kolbenring 102 angeordnet
ist. Wie dargestellt, ist der Kolben hemdlos und die Abdichtung
zwischen der Innenwand des Zylinders und dem Kolben erfolgt durch
den Kolbenring 102. Es versteht sich, dass ein oder mehrere
Kolbenringe vorgesehen sein können.
An seiner von der Beschichtung 98 abgewandten Seite weist
der Grundkörper 96 ein
Loch auf, in das der beispielsweise als Rohr ausgebildete Schaft 14 eingesetzt
und darin beispielsweise durch Verschrauben oder auf sonst wie geeignete
Art befestigt ist.
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Die Herstellung des Kolbens kann
beispielsweise erfolgen, indem zunächst die Beschichtung 98 als
ein Keramikteil vorgefertigt wird, das dann in eine Gußform eingelegt
wird, in der der Grundkörper 96 gegossen
wird. Anschließend
wird der Schaft 14 am Grundkörper 96 befestigt
und der Kolbenring 102 eingebracht.
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Es versteht sich, dass auch andere
Herstellverfahren möglich
sind; beispielsweise kann die Beschichtung auf den Grundkörper aufgesintert,
aufgesputtert oder sonstwie aufgebracht werden. Alternativ kann
der Kolben vollständig
aus Keramik bestehen.
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8 zeigt
einen Querschnitt durch eine abgeänderte Ausführungsform eines Schaftes 14.
Der Schaft 14 weist zwei Kanäle 104 und 106 auf,
wobei der Kanal 104 beispielsweise ein Kühlmittelzulaufkanal
und der Kanal 106 ein Kühlmittelablaufkanal
ist. Der Grundkörper 96 weist
in diesem Fall an die Kanäle 104 und 106 angeschlossene
Kanäle
auf, die nahe an der brennraumseitigen Oberfläche des Grundkörpers 96 verlaufen
und eine wirksame Kühlung
des Kolbens zulassen. Die Kühlmittelversorgung,
beispielsweise Ölversorgung
des Zulaufkanals 104, folgt über eine Kühlmittelpumpe, beispielsweise Ölpumpe,
die in an sich bekannter Weise ausgebildet sein kann.
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Es versteht sich, dass die Beschichtung 98 nicht
zwingend ist. Der Schaft 14 ist vorteilhafterweise dort,
wo er durch die Trennwand 48 (1) geführt ist, mit einer gleitfähigen Beschichtung
versehen.
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Ein Kolben der beschriebenen Bauart
kann nicht nur für
die vorstehend geschilderte Brennkraftmaschine verwendet werden,
sondern eignet sich insbesondere für alle Brennkraftmaschinen
mit über einen
Schaft linear geführten
Kolben.
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- 1
- Stirnwand
- 2
- Zylinder
- 4
- Kolben
- 6
- Arbeitskammer
- 14
- Schaft
- 16
- Kurbelwelle
- 18
- Kurbelwelle
- 20
- Tragteil
- 22
- Zylinderansatz
- 24
- Motorgehäuse
- 30
- Scheibe
- 32
- Schreibe
- 34
- Scheibe
- 36
- Scheibe
- 38
- Welle
- 40
- Welle
- 401
- Wellenstummel
- 402
- Wellenstummel
- 42
- Außenverzahnung
- 44
- Außenverzahnung
- 46
- Pleuelzapfen
- 461
- Pleuelzapfen
- 462
- Pleuelzapfen
- 48
- Trennwand
- 50
- Frischladungskammer
- 52
- Ringraum
- 54
- untere
Durchlaßöffnung
- 56
- obere
Durchlaßöffnung
- 58
- Einlaßkanal
- 60
- Einlaßventil
- 62
- Drosselklappe
- 64
- Auslaßöffnung
- 66
- Ventilscheibe
- 68
- Durchgangsöffnung
- 70
- Auslasskanal
- 72
- Gehäuseansatz
- 74
- Welle
- 76
- Ritzel
- 78
- Welle
- 80
- Zahnriemenscheibe
- 82
- Zahnriemen
- 84
- Zahnriemenscheibe
- 86
- Spannrolle
- 88
- Einspritzdüse
- 90
- Zündkerze
- 92
- Abdecksegment
- 96
- Grundkörper
- 98
- Beschichtung
- 100
- Mulde
- 102
- Kolbenring
- 104
- Kanal
- 106
- Kanal