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Technisches
Gebiet
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Die Erfindung betrifft einen Feuerungsautomat
zur Steuerung von Aktuatoren und Sensoren, die für den Betrieb eines Brenners
einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage
verwendbar sind. Die Erfindung betrifft ferner eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage
mit einer Brenner-Dampferzeugereinheit, einer Arbeitsmaschine und
einem von der Arbeitsmaschine betreibbaren Stromgenerator.
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In einem Brenner wird durch exotherme
Verbrennung von Brenngas heißes
Rauchgas erzeugt, mit welchem ein Dampferzeuger in Dampf-betriebenen
Arbeitsmaschinen beaufschlagt wird. Das Fluid, beispielsweise Wasser
oder Wasserdampf, wird durch einen Dampferzeuger mit einem oder
mehreren Kanälen
geleitet, der von dem Rauchgasstrom umströmt ist. Beim Umströmen der
fluiddurchstömten
Kanäle
wird Wärme
auf das Fluid übertragen. Dies
kann dann in einer Arbeitsmaschine unter Expansion Wärme in mechanische
Arbeit umgewandelt und zum Betrieb eines Stromgenerators verwendet werden.
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Der Feuerungsautomat dient zur Steuerung eines
solchen Brenners, welcher Dampf für eine Arbeitsmaschine mit
externer Verbrennung erzeugen soll. Dabei soll mit der Arbeitsmaschine
neben Wärme
auch Strom erzeugt werden. Solche Arbeitsmaschinen sind sowohl für den stationären Einsatz
zum Beispiel in Häusern
als auch im mobilen Einsatz zum Beispiel in Personenkraftfahrzeuge,
Campingwagen, Lastkraftwagen, auf Schiffen und im Bereich mobiler Krankenhäuser oder
Messstationen geeignet. Dies ist besonders sinnvoll, da sie sowohl
Strom, als auch Wärme
liefern.
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Stand der
Technik
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Ein bekannter Feuerungsautomat wird
unter der Bezeichnung "Serie
EC7800 Feuerungsautomat" von
der Firma Honeywell vertrieben. Wie im technischen Datenblatt für diesen
Feuerungsautomat angegeben, arbeiten alle Bauteile mit einer Arbeitsspannung
im Bereich um 230 Volt Wechselspannung. Die für die Steuerung des Brenners
erforderliche Logik wird mittels einer Relaisschaltung verwirklicht,
welche in einem "Sicherheitsrelaistest" überprüft werden kann. Die Schaltung
ist nicht veränderbar
und muss für
jeden Brennertyp einzeln entwickelt werden. Das Gerät ist für den mobilen
Einsatz nur dann verwendbar, wenn eine entsprechende Wechselspannung,
z. B. aus einem Generator oder aus dem Netz zur Verfügung steht.
Auch sind nicht alle wünschenswerten
Diagnosefunktionen, wie die Überwachung
der fließenden
Ströme
und die Ermittlung interner Temperaturen über eine Relaisschaltung realisierbar.
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Offenbarung
der Erfindung
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung,
einen Feuerungsautomat zu schaffen, der auch in mobilen Anwendungen
verwendbar ist und eine hohe Anpassungsfähigkeit an die Anforderungen
eines Brenners aufweist. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einem
Feuerungsautomat der eingangs genannten Art gelöst durch eine Gleichspannungsquelle
im Niedervoltbereich bis 42 Volt und eine von dieser Gleichspannungsquelle
gespeiste Leistungselektronik, mit welcher die für die Aktuatoren und Sensoren
erforderlichen Steuerspannungen erzeugbar sind.
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Durch die Verwendung einer Leistungselektronik
kann auf eine aufwendige und unflexible Relaisschaltung verzichtet
werden und die notwendigen Funktionen in einem integrierten Baustein
verwirklicht werden. Diese intelligente Leistungselektronik kann
auf der Basis einer Bordnetzspannung, z.B. einer Batteriespannung
von 12 V- Gleichspannung
arbeiten. Eine solche Anordnung arbeitet aber auch auf der Basis
höherer
Bordnetzspannungen wie 42 V Gleichspannung, die für zukünftige Anwendungen geplant
sind. Dadurch funktioniert die gesamte Anordnung auch im mobilen
Einsatz.
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Wesentlicher Vorteil bei der Verwendung
von Gleichspannung ist, dass die gesamte aus der Steuergeräteentwicklung
für Kraftfahrzeuge
bekannte und höchsten
Sicherheitsanforderungen entsprechende Technik mit ihren vielfältigen Sensor-
und Aktuatoranwendungen in der Heizungs- und Feuerungstechnik eingesetzt
werden kann.
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Ausgestaltungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Ein Ausführungsbeispiel ist
nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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l ist
eine schematische Darstellung eines Feuerungsautomaten mit angeschlossenem Brenner
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2 ist
eine schematische Darstellung einer Steuereinheit für Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen
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Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels
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In l ist
mit 10 allgemein ein Feuerungsautomat bezeichnet. Der Feuerungsautomat
steuert einen Brenner 12. Der Brenner 12 ist mit
einer Zuleitung 14 für
ein Gemisch aus Brenngas und Luft versehen. Das Brenngas wird durch
eine Leitung 16 zugeführt.
Die Luft wird über
die Lufteinlassschlitze in der Leitung 14 zugeführt.
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Das Brenngas wird über ein
Sicherheitsventil 22 und ein nachfolgendes Brennstoffventil 24 aus
einem Brenngasreservoir (nicht dargestellt) zugeführt. Dabei
wird mittels eines Gasdruckwächters 26 ermittelt,
ob der am Brennstoffventil 24 anliegende Gasdruck des Brenngases
oberhalb eines Grenzwertes liegt. Der Gasdruckwächter 26 ist als Druckschalter ausgebildet.
Wenn der Grenzwert unterschritten wird, wird ein entsprechendes
Signal vom Druckschalter ausgelöst.
Das System schließt
dann das Sicherheitsventil 22 und Brennstoffventil 24.
Dadurch wird ein Betrieb bei unzulässigem Gasdruck vermieden. Das
Sicherheitsventil 22 und das Brennstoffventil 24 sind
aus sicherheitstechnischen Gründen
redundant ausgeführt.
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Die Luft wird über ein Verbrennungsluftgebläse 30,
welches an der Leitung 20 anliegt, zugeführt. Ähnlich wie
der Gasdruckwächter 26 ist
ein Luftdruckwächter 28 vorgesehen.
Der Luftdruckwächter 28 dient
der Überwachung
des anliegenden Luftdrucks. Auch der Luftdruckwächter 28 ist als Druckschalter
ausgebildet. Der Druckschalter spricht an, wenn die Druckerhöhung durch
das Gebläse
unter einem bestimmten Minimalwert liegt. Dann wird keine ausreichend
große
Verbrennungsluftmenge gefördert.
In diesem Fall gibt der Luftdruckwächter 28 die Ventile 22 und 24 nicht
frei.
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Mit der dargestellten Anordnung ist
eine Gas/Luft-Verhältnisregelung
nach dem so genannten Nulldruckverfahren möglich. Der herrschende Umgebungsdruck
dient dabei dem Servodruckregler als Führungsgröße. Das bedeutet, daß der Druck
in der Erdgasleitung stets bis auf den Nulldruck, d.h. den Umgebungsdruck
gedrosselt wird. Das Gas steht dann unabhängig von der momentanen Drehzahl
des Gebläses
stets bei Umgebungsdruck zur Verfügung. Schließt man das
Gas unter Umgebungsdruck an die Saugseite des Verbrennungsluftgebläses an,
so wird durch dessen Saugwirkung ein Gasstrom gefördert. Die
Saugwirkung ist dabei mit der momentanen Gebläsedrehzahl korreliert. Der
geförderte
Gasstrom steht stets in einem bestimmten Verhältnis zum Förderstrom des Gebläses steht.
Die Höhe
dieses Verhältnisses
kann durch geeignete Ventile bzw. Verstelleinrichtungen maßgeblich
beeinflusst werden.
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Ebenso ist mit den beschriebenen
Komponenten der Betrieb einer so genannten Gleichdruckregelung möglich, bei
der als Führungsgröße für den Servodruckregler
der Förderdruck
des Gebläses dient.
Dadurch wird das Gas immer auf den Druck entspannt, der gerade vom
Gebläse
erzeugt wird. In einer nach dem Gebläse angeordneten Mischkammer
werden Gas und Luft bei gleichem Druck zusammengeführt und
gemischt.
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Wiederum durch Wahl geeigneter Ventile und
Verstelleinrichtungen kann die Höhe
des Verhältnisses
aus Gas und Luft beeinflusst werden.
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Das Brenngas-Luft-Gemisch wird im
Brenner 12 mittels eines Glühzünders 32 gezündet. Ein
ebenfalls im Brenner angeordneter Flammenfühler 34 überprüft das Vorhandensein
einer Flamme. Als Flammenfühler
wird ein Ionisationsfühler
oder ein optischer Detektor verwendet.
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Die verwendeten Aktuatoren, d. h.
das Verbrennungsluftgebläse 30,
der Glühzünder 32 und
die Ventile 22 und 24, sowie die Sensoren, d.
h. der Flammenfühler 34,
der Gasdruckwächter 26 und
der Luftdruckwächter 28 sind über Leitungen
und einen lösbaren
Steckverbinder 36 mit dem Feuerungsautomat 10 verbunden.
Dieser Feuerungsautomat 10 ist an die unterschiedlichen
Brenner jeweils angepasst und stellt ein brennerspezifisches Bauteil
dar.
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Der für jeden Brennertyp individuell
ausgewählte
Feuerungsautomat 10 wird auf die Platine einer Steuereinheit 38 (2) für Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen aufgesteckt
und steht mit einem programmierbaren, zentralen Mikrocontroller 40 über einen
I2C-Bus 41 (Inter IC-Bus) und den
Steuerleitungen 43 in Verbindung. Der I2C-Bus 41 und
die Steuerleitungen 43 dienen zur direkten Steuerung der
in dem Feuerungsautomat 10 verwendeten Bausteine.
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Der Mikrokontroller 40 steuert
außerdem
ein Heiz- und Leistungsmodul 42 und die eigentliche Arbeitsmaschine,
welche hier nicht näher
dargestellt ist. Das Heiz- und Leistungsmodul 42 ist mit
dem Mikrocontroller 40 ebenfalls über den I2C-Bus 41 und den
Steuerleitungen 43 verbunden. Der Mikrocontroller verfügt über eine
Schnittstelle 46 für
einen CAN-Bus 48 (Controlled Area Network-Bus). Die Arbeitsweise
eines CAN-Busses 48 ist
aus der Automobiltechnik bekannt. Es handelt sich dabei um einen seriellen
Bus mit eigenem Protokoll, welcher mit "intelligenten" weiteren Bauteilen kommunizieren kann. Über den
CAN-Bus kann die Leistung mit weiteren Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen abgestimmt werden und
weitere Verbraucher angesteuert werden. Weiterhin kann der CAN-Bus
die Kommunikation mit Heizungsanlagen herstellen, die ebenfalls über eine CAN-Schnittstelle
verfügen.
Bei Verwendung z.B. in Personenkraftwagen besteht die Möglichkeit über die CAN-Schnittstelle
eine Kommunikation zum Motorsteuergerät auszubauen.
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Die Betriebsspannung für den Feuerungsautomaten 10 wird über den
Steckverbinder X2 der Schaltung zugeführt. Die Spannungsversorgungseinheit 50 generiert
die entsprechende Spannungen für den
Microkontroller. Die Leistungselektronik umfasst eine auf MOS-FET-Technik
basierende, intelligente Schaltung, die in einem oder mehreren IC's integriert ist.
Die Schaltung empfängt
die Steuersignale von dem Mikrocontroller 40. Diese werden
durch die Schaltung zu Spannungen umgesetzt, welche die Aktuatoren
(Ventile, Glühzünder etc.)
für den
Betrieb des Brenners aktivieren. Von den Sensoren (Flammenfühler etc.)
erhaltene Signale in Form von Spannungen und Strom werden über den
I2C-Bus und den Steuerleitungen an den Mikrocontroller
zurückgeliefert.
Dabei sind in der Leistungselektronik verschiedene Überwachungs-
und Schutzfunktionen integriert.
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Eine Überspannungsschutzschaltung 11 (Schutzschaltung)
erkennt und vermeidet Überspannungen
in der Elektronik. Weiterhin ist eine Übertemperaturschutzschaltung 13 vorgesehen,
die Temperaturen (und damit verbundene Ströme) oberhalb eines Grenzwertes
erkennt und den Feuerungsautomat und den Brenner abschaltet, wenn
der Grenzwert überschritten
wird.
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Weiterhin ist ein Überlastschutzschaltung 15 vorgesehen.
Dieser erkennt, wenn ein Aktuator einen zu hohen Strom abfragt.
Dies kann auftreten, wenn ein falscher Aktuator eingebaut wurde,
eine Spule defekt ist oder ein Aktuator klemmt. Dann wird die Spannung
reduziert um die Elektronik zu schützen.
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Der Feuerungsautomat ist ferner kurzschlussfest
ausgebildet. Das bedeutet, dass das Überschreiten eines Stromgrenzwerts
verhindert wird, indem die Elektronik abgeschaltet wird. Bei der vorliegenden
Ausführungsform
wird diese Funktion ebenfalls durch die Leistungselektronik verwirklicht und
nicht durch eine Relaisschaltung.
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Die Leistungselektronik ist darüber hinaus mit
einer Lastabrissschutzschaltung 17 versehen und kann einen
Lastabriss erkennen. Als Lastabriss werden alle Effekte bezeichnet,
bei denen ein Aktuator oder Sensor plötzlich keine Leistung abfragt.
Dies tritt zum Beispiel bei Kabelbruch auf, bei Abreißen von Steckverbindungen
durch Vibration oder Entfernung eines Aktuators. Wie bei den anderen
möglichen
Defekten wird bei dieser Erkennung eine Abschaltprozedur, d. h.
Abschalten der Elektronik und des Brenners, Erzeugen eines Fehlersignals
etc. eingeleitet. Die dabei erzeugten Fehlersignale können über eine Schnittstelle
von dem Feuerungsautomat an den Mikrocontroller kommuniziert werden.
Dort wird eine Fehlermeldung erzeugt, angezeigt, ggf. gespeichert und
weiterverarbeitet.
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Der beschriebene Feuerungsautomat
dient zur Steuerung eines Brenners, welcher Rauchgas und damit über einen
Dampferzeuger Dampf für
eine Arbeitsmaschine mit externer Verbrennung erzeugen soll. Dabei
soll mit der Arbeitsmaschine neben Wärme auch Strom mittels eines
Generators erzeugt werden. Solche Arbeitsmaschinen sind neben einer
stationären
Verwendung auch besonders für
den mobilen Einsatz zum Beispiel in Campingwagen, Personen- und
Lastkraftwagen, auf Schiffen und im Bereich mobiler Krankenhäuser oder
Messstationen geeignet.