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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Analyse eines Nukleinsäure-Gemisches
durch Hybridisierung eines DNA-Arrays mit einer komplexitätsreduzierten
Version des Nukleinsäure-Gemisches,
wobei das zu analysierende Nukleinsäure-Gemisch mindestens mit
einer BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonuklease geschnitten, markiert und gegebenenfalls
isoliert wird.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
betrifft eine Hybridisierungsprobe (engl.: „sample") umfassend ein markiertes Nukleinsäurefragment-Gemisch
mit im wesentlichen identisch langen Fragmenten und mit verbesserter
Hybridisierungsspezifität,
welche nach dem oben genannten Verfahren erhältlich ist.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
betrifft die Verwendung eines markierten Nukleinsäurefragment-Gemisches
mit im wesentlichen identisch langen Fragmenten, welches nach dem
oben genannten Verfahren erhältlich
ist zur Hybridisierung mit immobilisierten Nukleinsäuren, insbesondere
mit DNA-Arrays.
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Hybridisierungen von DNA-Microarrays
werden derzeitig zumeist mit komplexen Nukleinsäure-Gemischen als Hybridisierungsproben
durchgeführt,
vorzugsweise mit Gemischen aus den vollständigen cDNAs einer definierten
Herkunft, insbesondere mit Gemischen der vollständigen cDNAs aus einem bestimmten
Organ, Gewebe oder aus einem bestimmten Organismus. Wie beispielsweise
in Science 1995 Oct 20;270(5235):467–70 und in Nat Biotechnol 1996
Dec;14(13):1675–80)
beschrieben wurde, weisen solche Hybridisierungen von DNA-Arrays
mit Hybridisierungsproben, bestehend aus den vollständigen cDNAs
einer definierten Herkunft oftmals eine zu geringe Hybridisierungsspezifität und Empfindlichkeit
auf, um eine zuverlässige
Expressionsanalyse von cDNA-Gemischen definierter Herkunft zu liefern.
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Die Hauptursache der limitierten
Hybridisierungsspezifität
der derzeitig eingesetzten Hybridisierungsproben, die meist ein
Gemisch aus allen vollständigen
cDNAs aus einem bestimmen Organismus, Gewebe oder Organ umfassen,
ist ihre oftmals enorme Komplexität. Die Komplexität der eingesetzten
Hybridisierungsproben wird in der Regel als das Produkt aus Länge der
einzelnen Nukleinsäuremoleküle und der
Anzahl verschiedener Nukleinsäuremolekülsorten
im Gemisch erfaßt.
Sind in einer Probe beispielsweise 15.000 verschiedene cDNA-Moleküle einer
Durchschnittslänge
von 2,5 kb vorhanden, so beträgt
die Komplexität
der Probe 2.500 × 15.000
= 3,7 × 107. Hiervon trägt nur ein kleiner Teil zum
Erhalt der gewünschten
spezifischen Hybridisierungsereignisse bei, nämlich diejenigen Teilsequenzen,
zu welchen an der Oberfläche
des DNA-Arrays immobilisierte Nukleinsäuremoleküle mit komplementärer Sequenz
(die sog. Hybridisierungssonden, engl.: „probes") existieren. Alle übrigen Teilsequenzen sollten
durch ihre Tendenz zur „Kreuzhybridisierung", also der „unspezifischen" Hybridisierung mit
nicht perfekt komplementären
oberflächengebundenen
Hybridisierungssonden, zur Entstehung von Hintergrundsignalen führen. Dies
gilt insbesondere für
sog. Oligonukleotid-Arrays, welche immobilisierte Oligonukleotide
einer Länge
von meist 20– 100
by tragen, denn hier ist das Verhältnis von „gewünschten" Sequenzbereichen (zu welchen komplementäre, immobilisierte
Nukleinsäuremoleküle auf dem
DNA-Array existieren) zu „unerwünschten" Sequenzbereichen
(zu welchen keine komplementären,
immobilisierten Nukleinsäuremoleküle als „Gegenstück" auf dem DNA-Array
vorliegen) besonders ungünstig. Andererseits
ist bei sogenannten „cDNA-Arrays", also Arrays, bei
denen die Hybridisierungssonden durch längere, meist deutlich über 100
by lange Nukleinsäuremoleküle, wie
insbesondere durch PCR-Produkte, gebildet werden, die Länge der
gebildeten Hybride größer als
für die
maximal erreichbare Hybridisierungsspezifität erforderlich, so daß in diesem
Fall eine überflüssig hohe
Komplexität
auf Seite der Hybridisierungssonden vorliegt, welche ebenfalls zu
erhöhtem
Hintergrund durch Kreuzhybridisierung führt.
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Für
die Hybridisierung von DNA-Arrays erscheint es somit zur Reduktion
der Kreuzhybridisierung und damit zur Verbesserung der Hybridisierungsspezifität sinnvoll, die
Komplexität
der als Hybridisierungsproben eingesetzten komplexen cDNA-Gemische
zu reduzieren. Bei einer solchen Reduktion der Komplexität der eingesetzten
Hybridisierungsprobe sollte somit Idealerweise nur die Nukleinsäure-Sequenzmenge
pro cDNA, nicht aber die Zahl der im Nukleinsäure-Gemisch vertretenen cDNAs
erniedrigt werden. Weiterhin ist anzustreben, daß die Komplexität der immobilisierten
Hybridisierungssonden im wesentlichen der Komplexität der Hybridisierungsprobe
entspricht.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene
Verfahren zur Komplexitätserniedrigung
von Nukleinsäuremolekül-Gemischen
bekannt.
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Lisitsyn et al. (Science 1993 Feb
12;259 (5097): 946–51)
beschreiben ein Verfahren, das „Representational Difference
Analysis" (RDA)
genannt wird. RDA beruht auf der Erzeugung von sogenannten „Repräsentationen" des ursprünglichen
Nukleinsäure-Gemisches durch Restriktionsdau
mit nicht häufig
schneidenden Restriktionsendonukleasen, gefolgt von einer Amplifikation
der kleineren hierbei erzeugten Fragmente. Längere Fragmente (beispielsweise über 1 kb)
werden unter den gewählten
Bedingungen nicht effizient amplifiziert, so daß das Amplifikationsprodukt
im wesentlichen aus einer Mischung kürzerer Fragmente besteht. Nachteil dieses
Verfahrens ist das Fehlen eines eindeutigen Selektionskriteriums
derjenigen Nukleinsäuremoleküle, welche
in einer Repräsentation
vorhanden sein oder fehlen sollen, da zwischen gut amplifizierbaren,
kurzen und schlecht amplifizierbaren, langen Nukleinsäurefragmenten
ein Kontinuum besteht. Das Fehlen eines solchen eindeutigen Kriteriums
wirkt sich nachteilig auf die Reproduzierbarkeit des Verfahrens
aus. Da bei PCR-basierten Amplifikationsverfahren cDNA-Fragmente
mit bis zu 1 kb Länge
noch mit großer
Effizienz entstehen können,
ist außerdem
der Umfang der erwünschten
Komplexitätserniedrigung
pro cDNA eher gering, der Umfang der unerwünschten Komplexitätserniedrigung
bezüglich
der Anzahl der repräsentierten
cDNAs jedoch eher groß,
wodurch viele verschiedene Parallelexperimente notwendig werden.
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Ein weiteres Verfahren, die sogenannte „Differential
Display"-Technik
(DD), wird von Liang und Pardee (Science 1992 Aug 14;257(5072):967–71) beschrieben.
DD beruht auf der Verwendung von kurzen Primern mit zufälliger Sequenz
(„arbitrary
primers") zur Amplifikation
von cDNA-Fragmenten aus einer cDNA-Präparation. Abhängig von
Primersequenzen und Amplifikationsbedingungen (vor allem abhängig von
der Elongationszeit, sowie von der annealing-Temperatur) werden
Fragmentmischungen definierter Zusammensetzung erhalten. Nachteile
von DD sind jedoch schlechte Reproduzierbarkeit, Überlappung
der einzelnen Fragmentpools, Unterrepräsentation schwach exprimierter
Transkripte sowie die schlechte Vorhersagbarkeit der erhaltenen
Ergebnisse.
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Ein anderes Verfahren zur Komplexitätsreduktion
wird in
EP 0 650 528 beschrieben.
Hier werden Nukleinsäuremolekül-Populationen
mit Typ IIS-Restriktionsendonukleasen behandelt, welche überhängende Enden
mit unbekannter Sequenz erzeugen. Anschließend wird das überhängende Strangende
mit einer Vielzahl an Adaptoren, welche ebenfalls mit unterschiedliche überhängende Enden
besitzen, ligiert. Auf diese Weise wird die Einteilung der erzeugten
Fragmente in verschiedene Subpopulationen und damit eine Reduktion
der Komplexität
der verschiedenen Subpopulationen gegenüber der ursprünglichen
Population vorgenommen.
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Ein ähnliches Verfahren wird in
der
US-A 6,361,947 zur
Komplexitätsreduktion
genomischer DNA offenbart. Nachteile dieses Verfahrens und des Verfahrens
nach
EP 0 650 528 sind
aber die eingeschränkte
Reproduzierbarkeit der Verfahren aufgrund von sogenannten „Fehlligationen". Solche Fehlligationen äußern sich in
der Verknüpfung
von nicht perfekt komplementären überhängenden
Enden. Fehlligationen sind zu einem bestimmten Prozentsatz bei allen
bekannten DNA-Ligasen zu beobachten und limitieren entscheidend
die Reproduzierbarkeit des Verfahrens.
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In
US-A 6,352,829 wird ein Verfahren zur Komplexitätsreduktion
beschrieben, welche auf der Erzeugung von Nukleinsäuremolekül-Subpopulationen
mittels genspezifischer Primer beruht. Spezieller Nachteil dieses
Verfahrens ist, daß hierbei
nur eine wenig komplexe Subpopulation bekannter und ausgewählter Nukleinsäuremoleküle und nicht
die Gesamtheit der Nukleinsäuremoleküle im cDNA-Gemisch
untersucht werden kann.
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Auch bei diesem Verfahren zur Reduzierung
der Komplexität
ist der Umfang der erwünschten
Komplexitätserniedrigung
pro cDNA (Sequenzumfang pro cDNA) eher gering, der Umfang der unerwünschten Komplexitätserniedrigung
bezüglich
der Anzahl der repräsentierten
cDNAs in der Subpopulation jedoch eher groß, wodurch viele verschiedene
Parallelexperimente notwendig werden.
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Die geringe Komplexitätserniedrigung
pro cDNA führt
dazu, daß bei
der Array-Hybridisierung
mit der nach dem obigen Verfahren hergestellten Hybridisierungsprobe
viele Nukleinsäuremoleküle in voller
oder in nahezu voller Länge
teilnehmen. Dies wiederum bedeutet, daß bei der Hybridisierung selbst
auch Molekülabschnitte
zugegen sind, welche nicht zur spezifischen Hybridisierung beitragen,
sondern lediglich ein Hintergrundsignal durch Kreuzhybridisierung
erzeugen können.
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Alle vorstehend genannten Verfahren
zur Komplexitätserniedrigung
von Nukleinsäure-Gemischen haben,
sofern sie für
die Komplexitätsreduktion
von Hybrisierungsproben eingesetzt werden, mindestens einen der
nachfolgenden Nachteile:
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- – Da
bei den meisten Verfahren zur Komplexitätserniedrigung einer Hybridisierungsprobe – vor allem
bei den auf PCR-Amplifikationen basierenden Verfahren – noch relativ
große
cDNA-Fragmente generiert werden, ist der Umfang der erwünschten
Komplexitätserniedrigung
pro cDNA bei diesen Verfahren eher gering. Dadurch sind noch relativ
viele Nukleotidsequenzen bei der Hybridisierung zugegen, die nicht
zu einer spezifischen Hybridisierung, sondern lediglich zur unspezifischen
Kreuzhybridisierung beitragen.
- – Bei
den meisten Verfahren ist der Umfang der unerwünschten Komplexitätserniedrigung
bezüglich
der Anzahl der in der Hybridisierungsprobe repräsentierten cDNAs eher groß. Dadurch
werden viele verschiedene zeit- und kostenaufwendige parallele Hybridisierungen
notwendig, um alle in der Hybridisierungsprobe vertretenen cDNAs
abzudecken.
- – Bei
den meisten Verfahren zur Komplexitätserniedrigung – vor allem
bei den auf PCR-Amplifikationen basierenden Verfahren – ist die
Reproduzierbarkeit gering.
- – Da
bei den meisten Verfahren zur Komplexitätserniedrigung noch relativ
große
Nukleinsäure-Fragmente generiert
werden, erlauben es diese Verfahren nicht, die Existenz bzw. die
Expressionsniveaus alternativer Spleiß-Varianten zu detektieren
oder zu analysieren.
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Neben der in der Regel zu großen Komplexität der für Array-Hybridisierungen
nach dem Stand der Technik als Hybridisierungsproben eingesetzten
Nukleinsäure-Gemische
gibt es weitere Ursachen, die zu einer unzureichenden Hybridisierungsspezifität bei der
Hybridisierung mit komplexen Hybridisierungsproben führen können. So
unterscheiden sich beispielsweise die einzelnen Nukleinsäuren bzw.
Nukleinsäure-Fragmente,
aus denen die komplexe Hybridisierungsprobe besteht, in der Regel
in ihrer Länge.
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Längere
Nukleinsäurefragmente
unterscheiden sich von kürzeren
Nukleinsäurefragmenten
in ihren optimalen Hybridisierungs- und Waschbedingungen, wie insbesondere
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- – in
der optimalen Hybridisierungs- und Waschtemperatur,
- – in
der optimalen Zusammensetzung der Hybridisierungs- und Waschlösungen,
- – sowie
in den optimalen Hybridisierungs- und Waschzeiten.
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Die Hybridisierung von DNA-Arrays
mit komplexen Hybridisierungsproben, d.h. zumeist mit einem Gemisch
aus unterschiedlich langen DNAs bzw. DNA-Fragmenten, wird daher
grundsätzlich
unter solchen Hybridisierungs- und Waschbedingungen durchgeführt, die
für die
mittlere Größe der DNAs
oder der DNA-Fragmente optimal sind. Dies kann zur Folge haben,
daß besonders
kleine oder besonders große
Nukleinsäuren oder
Nukleinsäure-Fragmente unter diesen „mittleren
Hybridisierungsbedingungen" nicht
mit ausreichender Spezifität
hybridisieren und daher im Ergebnis unter- oder überrepräsentiert sein können.
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Es war daher Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren zur Analyse eines Nukleinsäure-Gemisches
durch Hybridisierung dieses Nukleinsäure-Gemisches mit einem DNA-Array
bereitzustellen, bei dem ein Verfahrensschritt zur Reduktion der
Komplexität
des als Hybridisierungsprobe eingesetzten Nukleinsäure-Gemisches
vorgesehen ist, welcher die vorstehend beschriebenen Nachteile der
bereits bekannten Verfahren zur Komplexitätsreduktion von Nukleinsäure-Gemischen überwindet.
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Insbesondere war es Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren zur Analyse eines Nukleinsäure-Gemisches durch Hybridisierung
dieses Nukleinsäure-Gemisches
mit einem DNA-Array bereitzustellen, bei dem
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- – die
Komplexität
der vom Nukleinsäure-Gemisch
bereitgestellten Sequenzmengen pro Nukleinsäuresorte (z.B. pro cDNA) stark
reduziert wird,
- – die
Komplexität
der vom Nukleinsäure-Gemisch
bereitgestellten unterschiedlichen Nukleinsäuresorten (z.B. unterschiedliche
cDNAs) möglichst
nicht reduziert wird,
- – eine
gute Reproduzierbarkeit des Verfahrens gegeben ist,
- – die
Fragmentlängen
aller unterschiedlichen Nukleinsäuren
des Nukleinsäure-Gemisches (z.B. aller
cDNAs im Gemisch) mindestens weitgehend identisch sind, und
- – die
Fragmentlängen
so kurz sind, daß in
der Regel auch alternative Spleiß-Varianten bei der Analyse unterschieden
werden können.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird gelöst durch
ein Verfahren zur Analyse eines Nukleinsäure-Gemisches durch Hybridisierung
eines DNA-Arrays, der immobilisierte Nukleinsäuren umfaßt, mit einem markierten, komplexitätsreduzierten
Nukleinsäure-Gemisch als Hybridisierungsprobe,
mit den folgenden Verfahrensschritten:
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- (1a) Schneiden des Nukleinsäure-Gemisches mit einer oder
mehreren BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonuklease unter Herstellung eines Gemisches aus identisch
langen oder im wesentlichen identisch langen Nukleinsäure-Fragmenten,
- (2a) gegebenenfalls Isolation des Gemisches aus identisch langen
Nukleinsäure-Fragmenten aus (1a),
- (3a) Markierung der Nukleinsäure-Fragmente
des Gemisches aus (1a) oder (2a),
- (4a) gegebenenfalls Isolation des Gemisches aus markierten und
identisch langen Nukleinsäure-Fragmenten
aus Schritt (3a),
- (5a) Hybridisierung eines DNA-Arrays mit dem Gemisch aus Schritt
(3a) oder (4a) als Hybridisierungsprobe,
- (6a) Auswertung der Hybridisierung.
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Das vorstehend beschriebene Verfahren
dient der Analyse eines Nukleinsäure-Gemisches
mit Hilfe eines DNA-Arrays. Bevorzugte Analysen, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
durchgeführt
werden können,
betreffen die Expressionsanalyse von Nukleinsäure-Gemischen einer definierten
Herkunft, die Identifizierung von kurzen Nukleinsäure-tags
in einem Nukleinsäure-Gemisch,
sowie besonders bevorzugt vergleichende Expressions- und/oder Sequenz-Analysen
von mehreren Nukleinsäure-Gemischen unterschiedlicher
Herkunft. Hierbei dient das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere der
vergleichenden Expressions- und/oder Sequenz-Analyse von verschiedenen
Gemischen aus cDNA, genomischer DNA oder RNA, welche jeweils aus unterschiedlichen
oder auf unterschiedliche Weise behandelten Organismen, Geweben
oder Organen gewonnen wurden.
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In Verfahrensschritt (1a) wird das
zu analysierende Nukleinsäure-Gemisch
zunächst
mit mindestens einer BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonuklease geschnitten, wobei ein Gemisch aus Nukleinsäure-Fragmenten
generiert wird. Die einzelnen Nukleinsäure-Fragmente sind hierbei – sofern
sie aus dem Verdau mit dem gleichen BcgI-ähnlichen Restriktionsenzym
stammen – meist
identisch lang. Beim Verdau des Nukleinsäure-Gemisches mit mehr als einer BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonuklease können
die Fragmente, die aus den unterschiedlichen Restriktionen hervorgehen,
unterschiedlich lang sein. Weiterhin können unterschiedlich lange
Fragmente auch dadurch entstehen, daß das Nukleinsäure-Gemisch
mit einer auf nicht eindeutige Weise schneidenden BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonuklease verdaut wird. Ein Beispiel für eine solche
auf nicht eindeutige Weise schneidende BcgI-ähnliche Restriktionsendonuklease
ist Hin4I, welche entweder in einer Entfernung von 13 oder von 14
Nukleotiden von seiner Erkennungsstelle einen Strangbruch katalysieren
kann, so daß hierbei
Fragmente mit sehr geringen Längendifferenzen
entstehen können.
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Bei Durchführung eines Restriktionsverdaus
des Nukleinsäure-Gemisches
mit den oben genannten nicht eindeutig schneidenden BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonukleasen bzw. mit Kombinationen von BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonukleasen entstehen jedoch in der Regel Fragmente,
deren Länge
lediglich in geringem Ausmaß differiert.
Solche Fragment-Gemische
werden daher im folgenden als Nukleinsäure-Fragment-Gemische mit einer „im wesentlichen
identischen Fragmentlänge" bezeichnet.
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Die Längenunterschiede zwischen den
kürzesten
und den längsten
Fragmenten, die durch einen Restriktionsverdau mit BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonukleasen erzeugt wurden, betragen in der Regel
nicht mehr als 25%, vorzugsweise nicht mehr als 10%, insbesondere
nicht mehr als 5%. Hierbei sind mit Fragmenten selbstverständlich nicht
solche Fragmente gemeint, welche sich zwischen zwei Schnittstellen
für die
eingesetzte(n) BcgI-ähnliche(n)
Restriktionsendonuklease(n) befanden, sondern diejenigen Fragmente,
welche ihrerseits eine Erkennungsstelle für die BcgI-ähnliche Restriktionsendonuklease
aufweisen, mittels derer sie erzeugt wurden.
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In jedem Fall sind die Längendifferenzen
verschiedener mittels einer oder mehrerer BcgI-ähnlicher
Restriktionsendonuklease(n) erzeugter Fragmente so gering, daß die gleichen
Hybridisierungsbedingungen für alle
erzeugten Fragmente zur Anwendung kommen können, ohne daß unspezifische
Hybridisierung einzelner Fragmente störend in Erscheinung tritt.
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Unter BcgI-ähnlichen Restriktionsendonukleasen
werden solche Restriktionsendonukleasen verstanden, die einen als
Substrat dienenden DNA-Doppelstrang an zwei Stellen, beispielsweise
beidseitig ihrer Erkennungssequenz, schneiden. Hierfür müssen im
Gegensatz zu konventionellen Restriktionsendonukleasen vom Typ II
oder IIs, welche einen als Substrat dienenden Doppelstrang an einer
Stelle schneiden und hierfür zwei
Einzelstrangbrüche
katalysieren, vier Einzelstrangbrüche katalysiert werden, so
daß ein
kurzes Doppelstrang-Fragment definierter Länge (i.d.R. zwischen 20 und
30 bp) freigesetzt wird (Nucleic Acids Res 1996 Sep 15;24(18):3590–2; Gene
1998 Jun 15;213(1-2):17–22;
einige Beispiele siehe Tabelle 1). Wird demnach ein komplexes Gemisch
aus verschiedenen Nukleinsäuren,
wie beispielsweise die gesamte cDNA aus einem definierten Organ,
Gewebe oder Organismus, mit einer solchen BcgI-ähnlichen Restriktionsendonuklease
geschnitten, so erhält
man meist exakt gleich lange Fragmente für alle unterschiedlichen cDNAs,
d.h. man erhält Nukleinsäure-tags,
die jeweils einem kurzen, zur Identifikation der cDNA ausreichenden
Sequenzabschnitt entsprechen.
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Zu einem analogen Ergebnis gelangt
man jedoch auch mit bestimmten Kombinationen („Doppeldaus") von Typ IIs-Restriktionsendonukleasen
oder auch einer Typ IIs-Restriktionsendonuklease
und einer Typ II-Restriktionsendonuklease, wobei ein solcher Doppeldau
mit beiden Enzymen gleichzeitig oder nacheinander durchgeführt werden
kann. Beispielsweise kann durch Inkubation von DNA mit den Typ IIs-Restriktionsendonukleasen
MnlI (Schneidecharakteristik CCTC(7/6)) und BseRI (Schneidecharakteristik
GAGGAG(10/8) bzw., in umgekehrter Orientierung gelesen, (8/10)CTCCTC)
ebenfalls ein kurzes Doppelstrang-Fragment (Länge: 22bp zuzügl. einzelsträngiger Überhänge) freigesetzt
werden.
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Unter Typ IIs-Restriktionsendonukleasen
werden solche Restriktionsendonukleasen verstanden, die ihr Substrat
in einem definierten Abstand (bei derzeit bekannten TypIIs-Enzymen bis zu 20
bp) von der Erkennungsstelle entfernt schneiden.
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Ähnlich
kann die Restriktionsendonuklease AlwI (Schneidecharakteristik GGATC(4/5)
bzw., in umgekehrter Orientierung gelesen, (5/4)GATCC) beim Vorliegen
der Teilsequenz GGATCC (einer „kombinierten
Erkennungsstelle")
ein Doppelstrang-Fragment der Länge
12 by freisetzen, dessen einbasige einzelsträngige Enden sich so auffüllen lassen,
daß ein
14 bp-Fragment erhalten wird.
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Es ist ebenso möglich, daß eines der beiden Enzyme innerhalb
der Erkennungsstelle des anderen Enzyms schneidet, oder beide Enzyme
auf der gleichen Seite ihrer kombinierten Erkennungsstelle schneiden.
In diesem Fall muß der
Doppeldau so durchgeführt
werden, daß zunächst das
von der kombinierten Erkennungsstelle weiter entfernt schneidende
Enzym und danach das andere Enzym zur Anwendung kommt, da anderenfalls
mit der Schneidecharakteristik des zweiten Enzyms kein Schnitt mehr
erfolgen könnte.
So kann man etwa mit einer Kombination der Restriktionsendonukleasen
BsgI (Schneidecharakteristik GTGCAG(16/14)) und BtsI (Schneidecharakteristik
GCAGTG(2/0)) die Sequenz GTGCAGTG erkennen und 12 by lange Doppelstrang-Fragmente erzeugen
oder mit einer Kombination der Restriktionsendonukleasen BpmI (Schneidecharakteristik
CTGGAG(16/14)) und BsrI (Schneidecharakteristik ACTGG(1/-1)) die Sequenz ACTGGAG
erkennen und 13 by lange Doppelstrang-Fragmente generieren.
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Dementsprechend umfaßt der Begriff
der „BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonukleasen" im
Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens
ausdrücklich
auch solche Enzyme oder Enzymkombinationen, welche beim Vorliegen
einer geeigneten, ggf. aus zwei Erkennungstellen kombinierten Erkennungsstelle
die Erzeugung von Fragmenten definierter, weitgehend einheitlicher
Länge ermöglichen
(siehe Tabelle 1).
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Tabelle 1 zeigt BcgI-ähnliche
Restriktionsendonukleasen, die beidseitig ihrer Erkennungssequenz schneiden
oder auch Kombinationen von Typ IIs- bzw. Typ II-Restriktionsendonukleasen, die im Rahmen
der vorliegenden Erfindung ebenfalls zu den BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonukleasen gezählt
werden. All diesen BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonukleasen ist gemeinsam, daß sie identisch lange oder
im wesentlichen identisch lange Fragmente aus einzelnen Nukleinsäure-Molekülen wie
auch aus komplexen Nukleinsäure-Gemischen
herausschneiden.
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Tabelle
1: Beispiele für
BcgI-ähnliche
Restriktionsendonukleasen
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Die Vorteile der ungewöhnlichen
Fragmentierungscharakteristika der BcgI-ähnlichen Restriktionsendonukleasen
liegen im Hinblick auf das erfindungsgemäße Verfahren darin, daß durch
die BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonukleasen
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- – erstens
sehr kurze Fragmente mit meist nicht mehr als 40 Nukleotiden Länge erzeugt
werden, wodurch die Komplexität
der vom Nukleinsäure-Gemisch
bereitgestellten Sequenzmengen pro Nukleinsäuresorte (z.B. pro cDNA) stark
reduziert wird, und
- – zweitens
Fragmente mit identischer Länge
erzeugt werden, die alle die gleichen oder hinreichend ähnliche
optimale Hybridisierungsbedingungen (Hybridisierungs-Temperatur, -Dauer,
Zusammensetzung der Hybridisierungslösung, Waschbedingungen) besitzen,
um gemeinsam zur Hybridisierung eingesetzt zu werden, ohne daß unspezifische
Hybridisierungsereignisse störend
in Erscheinung treten.
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Durch den Restriktionsverdau des
Nukleinsäure-Gemisches
mit einer oder mehreren BcgI-ähnlichen Restriktionsendonukleasen
sinkt die Komplexität
des Nukleinsäure-Gemisches
um einen Faktor von 10 bis 1000, vorzugsweise um einem Faktor von
50 bis 200, insbesondere um einen Faktor von ca. 100, so daß bei der
Hybridisierung eines DNA-Arrays
mit der erfindungsgemäß komplexitätsreduzierten
Nukleinsäurefragment-Mischung
als Hybridisierungsprobe ein deutlich geringerer Hintergrund durch
Kreuzhybridisierung entsteht.
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Außerdem basiert die Komplexitätsreduktion
des hier eingesetzten Verfahrens nicht auf dem Einsatz von PCR,
sondern lediglich auf definierten Restriktionsschritten, so daß sich das
Verfahren durch eine gute Reproduzierbarkeit auszeichnet. Sofern
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
nach einem der genannten Verfahrensschritte dennoch ein weiterer
PCR-Amplifikationsschritt durchgeführt werden würde, was
im Rahmen des Verfahrens ausdrücklich
möglich
ist, so würde
dieser Amplifikationsschritt aufgrund der im wesentlichen identischen
Fragmentlängen
im Gemisch unter Bedingungen erfolgen, unter denen keine Beeinträchtigung
der Reproduzierbarkeit des Verfahrens auftritt.
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Weiterhin kann durch die Restriktion
des Nukleinsäure-Gemisches
durch mehr als eine BcgI-ähnliche Restriktionsendonuklease
gewährleistet
werden, daß annähernd alle
im ursprünglichen
Nukleinsäure-Gemisch
vertretenen Nukleinsäuresorten
(bzw. alle cDNAs im Gemisch) auch in dem komplexitätsreduzierten Fragmentgemisch,
das aus der Restriktion mit einer BcgI-ähnlichen Restriktionsendonuklease
hervorgeht, repräsentiert
sind. Somit sollte die „unerwünschte Komplexitätserniedrigung", d.h. die Komplexitätserniedrigung bezüglich der
Anzahl der in der Hybridisierungsprobe repräsentierten cDNAs, eher gering
sein. Somit werden keine zahlreichen, kosten- und zeitaufwendigen
Parallelhybridisierungen notwendig.
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Daher wird in einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
das Nukleinsäure-Gemisch
in Verfahrensschritt (1a) mit mehreren BcgI-ähnlichen Restriktionsendonukleasen
gleichzeitig oder nacheinander geschnitten.
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In Verfahrensschritt (2a) werden
die aus dem Restriktionssverdau des Nukleinsäure-Gemisches mit einer oder mehreren BcgI-ähnilichen
Restriktionsendonukleasen hervorgehenden Nukleinsäurefragmente
gegebenenfalls isoliert.
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Eine solche Isolation bzw. Reinigung
der identisch langen Fragmente kann über alle dem Fachmann geläufigen Standardverfahren
der Molekularbiologie zur Isolation und/oder Größenselektion von Nukleinsäurefragmenten
erfolgen. Insbesondere ist es möglich,
die aus dem Verdau mit BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonukleasen hervorgegangenen Nukleinsäure-Fragmente
durch Gelelektrophorese oder Chromatographie-Verfahren oder auch
durch größenselektive
Fällungs-Methoden
zu isolieren.
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Im Verfahrensschritt (3a) wird das
Fragmentgemisch aus (1a) bzw. das gegebenenfalls gereinigte Fragmentgemisch
aus (2a) mit Hilfe von Standardverfahren als Hybridisierungsprobe
markiert.
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Die Markierung kann durch alle Markierungsverfahren
erfolgen, die dem Fachmann nach dem Stand der Technik bekannt sind.
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Vorzugsweise kann die Markierung
durch kovalente Verknüpfung
bzw. Ligation mit markierten Linkermolekülen vorgenommen werden.
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Werden Linker verwendet, ist auch
eine vorherige Amplifikation der Nukleinsäure-Fragmente (Nukleinsäure-tags) – insbesondere durch PCR – möglich. Gegebenenfalls
kann die Markierung gleichzeitig mit der Amplifikation stattfinden.
Hier könnten
die Linker als Bindungsstellen für
Oligonukleotid-Primer dienen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden Linker eingesetzt, welche einen RNA-Polymerase-Promotor aufweisen.
Daraufhin folgt dann eine in vitro-Transkription, zu der bevorzugt
markierte Ribonukleotide eingesetzt werden.
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Weiterhin bevorzugt ist die Markierung
des Fragmentgemisches aus (1a) bzw. des gegebenenfalls gereinigten
Fragmentgemisches aus (2a)
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- – durch
den Einbau von Nukleotiden, welche radioaktive Isotope umfassen,
wie insbesondere 32P oder 35S, oder
- – durch
die kovalente Verknüpfung
mit Fluoreszenzfarbstoffen, wie insbesondere Cy3, Cy5 etc.
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Im Verfahrensschritt (4a) kann das
in Schritt (3a) markierte Gemisch aus im wesentlichen gleich langen
Nukleinsäure-Fragmenten,
welches als Hybridisierungsprobe eingesetzt werden soll, gegebenenfalls nochmals
isoliert bzw gereinigt. Diese Reinigung kann durch alle dem Fachmann
bekannten Isolations- bzw. Reinigungsverfahren erfolgen, insbesondere
auch durch die unter Schritt (2a) genannten Techniken.
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In Verfahrensschritt (5a) wird ein
DNA-Array mit dem markierten Gemisch aus im wesentlichen identisch
langen Nukleinsäure-Fragmenten,
welches als komplexe Hybridisierungsprobe eingesetzt wird, hybridisiert.
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Unter einem DNA-Array wird im Rahmen
der Erfindung eine beliebige Oberfläche verstanden, an der eine
Vielzahl von unterschiedlichen Nukleinsäuren bzw. Nukleinsäurefragmenten,
sogenannte Hybridisierungssonden, immobilisiert worden sind. Bei
der Oberfläche
handelt es sich oft um eine planare Oberfläche eines Trägers aus
Glas, Kunststoff, Metall, Silizium oder anderen Werkstoffen. Allerdings
kann die Oberfläche auch
auf beliebig andere Weise geformt oder strukturiert sein; auch ist
es nicht erforderlich, daß sich
alle Hybridisierungssonden auf dem selben Träger befinden. Vielmehr sind
Array-Anordnungen denkbar, bei denen sich die Hybridisierungssonden
auf den Oberflächen
kleiner Partikel, beispielsweise sog. beads, befinden. Man spricht
in solchen Fällen
oft von Suspensions-Arrays. Bei den immobilisierten Hybridisierungssonden handelt
es sich meist um DNA- oder RNA-Stränge, wobei artifizielle Nukleinsäuren wie
beispielsweise PNA (peptidic nucleic acids) oder auf beliebige Weise
modifizierte Nukleinsäuren
ebenfalls zum Einsatz kommen könnten.
Es ist möglich,
Hybridisierungssonden durch PCR-Amplifikation ausgewählter Bereiche
von mRNA- bzw. cDNA-Molekülen
zu erzeugen oder aus cDNA-Banken stammende Klone als Hybridisierungssonden
einzusetzen.
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Um eine möglichst hohe Sensitivität zu erzielen,
ist es bevorzugt, daß die
Hybridisierungssonden vor Einsatz des Arrays zur Hybridisierung
in einzelsträngiger
Form vorliegen. Sind die immobilisierten Nukleinsäuremoleküle zunächst doppelsträngig, so
kann einer der beiden Stränge
durch Denaturierung abgeschmolzen und fortgewaschen werden. In diesem
Fall ist insbesondere einer der beiden Stränge mit einer immobilisierbaren
Gruppe ausgestattet, welche der Gegenstrang nicht aufweist, so daß gezielt
einer der beiden Stränge
entfernt werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind die eingesetzten Hybridisierungssonden, welche die auf der
Array-Oberfläche
immobilisierten Nukleinsäuren
bezeichnen, nicht oder nicht wesentlich länger als die in der Hybridisierungsprobe
enthaltenen markierten Nukleinsäurefragmente.
Dies trägt
neben der Komplexitätsreduktion
der Hybridisierungsprobe weiter zur Unterdrückung von Hintergrundsignal
durch Kreuzhybridisierung bei.
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Es ist im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
weiterhin bevorzugt, die Hybridisierungssonden durch Behandlung
geeigneter Nukleinsäuremischungen,
beispielsweise einer cDNA-Mischung, mit geeigneten BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonukleasen, gefolgt von einer Klonierung und einer
geordneten Ablage, d.h. einer lokal geordneten Immobilisierung der
gewonnenen Klone auf der Oberfläche
in Form eines DNA-Arrays zu erzeugen.
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Vorzugsweise wird daher bei dem Verfahren
ein DNA-Array eingesetzt, der solche immobilisierten Nukleinsäuren umfaßt, die
ebenfalls mit den gleichen BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonukleasen geschnitten sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden als Hybridisierungssonden, d.h. als immobilisierte Nukleinsäuren auf
der Array-Oberfläche,
Oligonukleotide, insbesondere synthetisch hergestellte Oligonukleotide,
eingesetzt. Diese Oligonukleotide werden vorzugsweise derart entworfen,
daß sie
im wesentlichen die Nukleotidsequenzen aller in einer Hybridisierungsprobe
vorhandenen oder alle nachzuweisenden Nukleinsäure-tags „abdecken", d.h. komplementär zu einem der beiden tag-Stränge sind.
In der Regel zeichnen sich solche Oligonukleotide aus durch
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- (1) eine immobilisierbare Gruppe,
- (2) gegebenenfalls durch einen geeigneten Distanzhalter („spacer"), sowie
- (3) einen Sequenzbereich, welcher komplementär zu einem Strang eines Nukleinsäure-tags
ist, der in einer relevanten Hybridisierungsprobe erwartet wird
oder möglicherweise
vorhandenen ist.
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Bevorzugt ist daher der Einsatz eines
DNA-Arrays, welcher Oligonukleotide als immobilisierte Nukleinsäuren umfaßt. Vorzugsweise
umfaßt
zumindest ein Anteil dieser Oligonukleotide identische Nukleotidsequenzen
wie mindestens ein Teil der in Schritt (1a) durch Schneiden mit
mindestens einer BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonuklease generierten Nukleinsäure-Fragmente.
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Weiterhin sind solche Oligonukleotide,
die auf einem Array in geordneter Weise immobilisiert sind, in der
Regel 20 bis 100 Nukleotide, vorzugsweise 25 bis 40 Nukleotide lang.
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In Verfahrensschritt (6a) wird die
Hybridisierung vorzugsweise mit Hilfe geeigneter Computerprogramme
ausgewertet.
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Die Verfahrensschritte (5a) und (6a)
werden im einzelnen nach solchen Methoden durchgeführt, die dem
Fachmann bekannt sind, und die im Detail in Science 1995 Oct 20;270(5235):467–70 und
in Nat Biotechnol 1996 Dec;14(13):1675–80) beschrieben sind.
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In einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann die zur Hybridisierung genutzte Nukleinsäure-tag-Länge nachträglich ariligierte Adaptersequenzen
ganz oder teilweise umfassen. Damit auf diese Weise die Hybridisierungsspezifität der einzelnen
Nukleinsäure-Fragmente
nicht verringert wird, werden in einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
eine Vielzahl von Adaptern mit degenerierten Überhängen an die jeweils komplementären Überhänge der
einzelnen Nukleinsäure-tags
ligiert. Hierfür
müßten beispielsweise
für einen
zweibasigen degenerierten Überhang
der Nukleinsäure-Fragmente
16, d.h. 42 Linker mit sequenzverschiedenen,
zweibasigen Überhängen eingesetzt
werden. Da durch die Sequenz des tag-Überhangs vorherbestimmt ist,
welcher der Adapter befestigt werden wird, kann das zu diesem Nukleinsäure-tag
gehörige
Oligonukleotid auf dem DNA-Array in einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ebenfalls um die entsprechende Sequenz (nämlich das reverse Komplement
des entsprechenden Adapterstrangs) verlängert werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird im Verfahrensschritt (5a) zur Hybridisierung eines DNA-Arrays
lediglich einer der beiden Stränge
des Nukleinsäurefragment-Gemisches
aus Schritt (3a) oder (4a) eingesetzt.
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Der Einsatz nur eines Stranges des
Nukleinsäurefragment-Gemisches
hat einen zusätzlichen
Sensitivitätsgewinn
des Hybridisierungsschrittes (5a) zur Folge , da dadurch eine erneute
Re-Hybridisierung („Reannealing") des (+)-Stranges
und des (–)-Stranges
in der Hybridisierungslösung
vermieden wird. Diese erneute Re-Hybridisierung steht sonst in Kompetition
zur Hybridisierung der Fragmente des Gemisches mit den immobilisierten
Nukleinsäuren
des Arrays und vermindert somit die Sensitivität des Analyseverfahrens.
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Die Isolation nur jeweils eines Stranges
des als Hybridisierungsprobe eingesetzten Nukleinsäurefragment-Gemisches
kann in der Regel durch alle dem Fachmann bekannten Verfahren erreicht
werden, die die Generation solcher Nukleinsäure-tags, bzw. solcher Nukleinsäure-Fragmente
beinhalten, bei denen die (+)- Stränge und die (–)-Stränge enzymatisch,
chemisch oder physikalisch voneinander unterscheidbar sind.
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Eine enzymatische Unterscheidbarkeit
zwischen (+)- Strang und (–)-Strang
kann insbesondere über die
folgenden Verfahrensschritte erreicht werden:
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- (1b) Restriktionsverdau eines Hybrids aus messenger-RNA
(mRNA) und Erststrang-cDNA
mit mindestens einer BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonuklease,
- (2b) Ligation eines Adapters, der einen Promotor für eine RNA-Polymerase,
beispielsweise für
die T7 RNA-Polymerase, umfaßt,
- (3b) enzymatischer Abbau des RNA-Strangs und
- (4b) in-vitro-Transkription in Anwesenheit markierter Nukleotide.
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Anstelle eines enzymatischen Abbaus
des RNA-Strangs ist auch ein chemischer Abbau, insbesondere eine
Hydrolyse, denkbar.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden daher die Verfahrensschritte (1a) bis (4a) durch die Verfahrensschritte
(1b) bis (4b) ersetzt, um die Herstellung einer einzelsträngigen,
markierten Hybridisierungsprobe, die eine komplexitätsreduzierte
Version des zu analysierenden Nukleinsäure-Gemisches umfaßt, zu ermöglichen.
Anschließend
erfolgt dann die Hybridisierung der so erzeugten Hybridisierungsprobe
mit einem DNA-Array, sowie die Auswertung dieser Hybridisierung
nach den Verfahrensschritten (5a) und (6a).
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Eine alternative Möglichkeit,
eine Unterscheidbarkeit von (+)- und (–)-Strang zu erzielen, besteht
darin, daß während der
Synthese von doppelsträngiger
cDNA zur Erststrang-Synthese
eine andere Mischung von Nukleotidbausteinen eingesetzt wird als
zur Zweitstrangsynthese. Insbesondere können beispielsweise nur zur
Zweitstrang-Synthese besondere Nukleotide oder modifizierte Nukleotide
eingesetzt werden, welche demzufolge nur in den cDNA-Zweitstrang
inkorporiert werden, aber während
der Erststrang-Synthese nicht anwesend waren. Ein solches Verfahren
würde nachfolgend
eine Unterscheidung beider Stränge
zulassen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt daher die Isolation jeweils nur der (+)-Stränge oder
nur der (–)-Stränge der
einzelnen Nukleinsäure-Fragmente
des Fragment-Gemisches über
die folgenden Einzelschritte, welche die Verfahrensschritte (1a)
bis (2a) ersetzen:
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- (1c) Synthese eines Gemisches aus doppelsträngiger cDNA,
wobei entweder nur bei der Erststrang- oder nur bei der Zweitstrang-Synthese
ein modifiziertes Nukleotidtriphosphat unter Entstehung eines doppelsträngigen cDNA-Gemisches mit unterscheidbaren
Einzelsträngen
inkorporiert wird,
- (2c) Schneiden des doppelsträngigen
cDNA-Gemisches aus (1c) mit mindestens einer BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonuklease unter Herstellung eines Gemisches aus identisch
langen oder im wesentlichen identisch langen cDNA-Fragmenten,
- (3c) gegebenenfalls Isolation des Gemisches aus cDNA-Fragmenten
aus (2c),
- (4c) spezifische Entfernung nur der Erst-Stränge oder nur der Zweit-Stränge der
einzelnen cDNA-Fragmente des Gemisches aus (2c) oder (3c) unter
Generierung eines Gemisches aus einzelsträngigen cDNA-Fragmenten.
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Danach erfolgen die Verfahrensschritte
(3a) bis (6a).
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Beispiele für solche besonderen und/oder
modifizierten Nukleotide sind dUTP oder mittels einer immobilisierbaren
Gruppe modifizierte Nukleotide, wie etwa Biotin-dUTP.
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Wird dUTP beispielsweise bei der
Zweitstrangsynthese zugegeben, zeichnet sich die doppelsträngige DNA
durch einen Uracil-haltigen (Zweit)-strang aus, während der
andere (Erst-)Strang kein Uracil aufweist. Wird ein solcher Doppelstrang
(oder ein doppelsträngiger
Nukleinsäure-tag,
welcher durch Restriktionsverdau mit BcgI-ähnlichen Restriktionsendonukleasen
erzeugt wurde) mit Uracil-DNA-Glycosylase (UDG) behandelt, werden
die Uracil-Gruppen entfernt, so daß nur noch der Gegenstrang
als Template für
eine RNA- oder DNA-Polymerase dienen kann.
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Die Erfindung betrifft daher weiterhin
ein Verfahren zur Analyse eines Nukleinsäure-Gemisches durch Hybridisierung eines
DNA-Arrays, der immobilisierte Nukleinsäuren umfaßt, mit einem markierten, komplexitätsreduzierten
Nukleinsäure-Gemisch
als Hybridisierungsprobe, mit den folgenden Verfahrensschritten:
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- (1d) Synthese eines Gemisches aus doppelsträngiger cDNA,
wobei entweder nur bei der Erststrang- oder nur bei der Zweitstrang-Synthese
dUTP anstelle von dTTP inkorporiert wird,
- (2d) Schneiden des Gemisches aus doppelsträngiger cDNA aus (1d) mit mindestens
einer BcgI-ähnlichen Restriktionsendonuklease
unter Herstellung eines Gemisches aus identisch langen oder im wesentlichen identisch
langen cDNA-Fragmenten,
- (3d) gegebenenfalls Isolation des Gemisches aus cDNA-Fragmenten
aus (2d),
- (4d) kovalente Verknüpfung
von Adaptor-Molekülen
mit den Enden der cDNA-Fragmente
des Gemisches aus (2d) oder (3d), wobei die Adaptoren mindestens
eine Promotor-Sequenz für
eine RNA-Polymerase enthalten unter Entstehung eines Gemisches aus
doppelsträngigen
cDNA-Fragmenten,
- (5d) Entfernung der inkorporierten Uracil-Basen aus den doppelsträngigen cDNA-Fragmenten
des Gemisches aus (4d) mittels Uracil-DNA-Glykosylase,
- (6d) in-vitro-Transkription der Adaptor-flankierten Fragmente
mittels einer RNA-Polymerase, deren Promotor-Sequenz in den Adaptormolekülen enthalten
ist, in Gegenwart markierter Nukleotidtriphosphate unter Entstehung
eines Gemisches aus markierten, einzelsträngigen cDNA-Fragmenten,
- (7d) Hybridisierung eines DNA-Arrays mit dem Gemisch aus cDNA-Fragmenten aus (6d),
- (8d) Auswertung der Hybridisierung.
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Eine alternative Möglichkeit,
eine Unterscheidbarkeit zwischen den (+)- und den (–)-Strängen der
Nukleinsäure-Fragmente
des Gemisches zu erzielen, besteht darin, daß entweder nur während der
Erststrang-cDNA-Synthese oder nur während der Zweitstrang-cDNA-Synthese ein
mittels einer immobilisierbaren Gruppe modifiziertes Nukleotidtriphosphat,
insbesondere Biotin-dUTP, zugegeben wird. Hierdurch entsteht doppelsträngige cDNA,
die sich beispielsweise durch einen biotinylierten Zweitstrang auszeichnet,
während der
Erststrang nicht biotinyliert ist. Werden solche Doppelstränge (oder
ein doppelsträngiger
Nukleinsäure-tag, welcher
durch Restriktionsverdau mit BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonukleasen erzeugt wurde) an einer Streptavidin-haltige
Phase immobilisiert, läßt sich
der nicht-biotinylierte Strang selektiv unter Denaturierung (Hitze-Denaturierung oder
alkalische Denaturierung) ablösen
und nachfolgend zur Gewinnung einer Hybridisierungsprobe einsetzen.
Danach können
entweder die immobilisierbaren Stränge oder die nicht immobilisierbaren
Stränge
des cDNA-Fragment-Gemisches als einzelsträngige Hybridisierungsprobe
zur Hybridisierung mit dem Array eingesetzt werden.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
betrifft daher ein Verfahren zur Analyse eines Nukleinsäure-Gemisches
durch Hybridisierung eines DNA-Arrays, der immobilisierte Nukleinsäuren umfaßt, mit
einem markierten, komplexitätsreduzierten
Nukleinsäure-Gemisch als Hybridisierungsprobe,
mit den folgenden Verfahrensschritten:
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- (1e) Synthese eines Gemisches aus doppelsträngiger cDNA,
wobei entweder nur bei der Erststrang- oder nur bei der Zweitstrang-Synthese
ein mittels einer immobilisierbaren Gruppe modifiziertes Nukleotidtriphosphat
inkorporiert wird,
- (2e) Schneiden des doppelsträngigen
cDNA-Gemisches aus (1e) mit mindestens einer BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonuklease unter Herstellung eines Gemisches aus identisch
langen oder im wesentlichen identisch langen cDNA-Fragmenten,
- (3e) gegebenenfalls Isolation des Gemisches aus cDNA-Fragmenten
aus (2e),
- (4e) Trennung der immobilisierbaren Stränge des Gemisches von den nicht
immobilisierbaren Strängen des
Gemisches durch Immobilisierung und Denaturierung,
- (5e) Markierung der immobilisierbaren Stränge aus dem Gemisch oder der
nicht immobilisierbaren Stränge aus
dem Gemisch,
- (6e) Hybridisierung eines DNA-Arrays mit den markierten, immobilisierbaren
Strängen
des Gemisches aus (5e) oder mit den markierten, nicht immobilisierbaren
Strängen
des Gemisches aus (5e),
- (7e) Auswertung der Hybridisierung.
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In einer weiteren Ausführungsform
des obigen Verfahrens entfällt
der Markierungsschritt (5e) zugunsten einer Markierung während des
Verfahrensschrittes (1e), wobei die Markierung eines oder beider
cDNA-Stränge
des Gemisches über
die zusätzliche
Inkorporation markierter Nukleotidtriphosphate während der Erst- und/oder Zweit-Strang-Synthese erfolgt.
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In einer weiteren Ausführungsform
des obigen Verfahrens entfällt
der Markierungsschritt (5e) zugunsten einer Markierung während des
Verfahrensschrittes (2e), wobei das mit mindestens einer BcgI-ähnlichen Restriktionsendonuklease
verdauten cDNA-Fragmente des cDNA-Fragment-Gemisches anschließend durch kovalente
Verknüpfung
mit markierten Adaptormolekülen
markiert werden.
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Die Erfindung betrifft weiterhin
eine Hybridisierungsprobe, die ein markiertes Nukleinsäurefragment-Gemisch
mit identisch langen oder im wesentlichen identisch langen Fragmenten
und mit verbesserter Hybridisierungsspezifität umfaßt und die erhältlich ist
durch die folgenden Verfahrensschritte:
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- (1a) Schneiden des Nukleinsäure-Gemisches mit mindestens
einer BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonuklease unter Herstellung eines Gemisches aus identisch
langen oder im wesentlichen identisch langen Nukleinsäure-Fragmenten,
- (2a) gegebenenfalls Isolation des Gemisches aus identisch langen
Nukleinsäure-Fragmenten aus (1a),
- (3a) Markierung der Nukleinsäure-Fragmente
des Gemisches aus (1a) oder (2a),
- (4a) gegebenenfalls Isolation des Gemisches aus Nukleinsäure-Fragmenten
aus Schritt (3a).
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Einen weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung stellt die Verwendung eines markierten Nukleinsäurefragment-Gemisches
mit identisch langen oder im wesentlichen identisch langen Fragmenten
dar, wobei das Nukleinsäurefragment-Gemisch
erhältlich
ist durch die oben benannten Verfahrensschritte (1a) bis (4a), zur Hybridisierung
mit immobilisierten Nukleinsäuren.
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Bei den immobilisierten Nukleinsäuren handelt
es sich vorzugsweise um einen DNA-Array, stärker bevorzugt um einen DNA-Array
mit weitgehend identisch langen, Oligonukleotiden mit 20 bis 100
Nukleotiden, insbesondere mit 25 bis 40 Nukleotiden Länge. Die
Oligonukleotide besitzen hierbei vorzugsweise die gleichen Sequenzen
wie die in Schritt (1a) durch Schneiden mit mindestens einer BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonuklease generierten Nukleinsäure-Fragmente.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung betrifft auch einen DNA-Array, welcher eine Oberfläche und
darauf immobilisierte Oligonukleotide mit einer im wesentlichen
einheitlichen Länge
von 20 bis 100 Nukleotiden, vorzugsweise von 25 bis 40 Nukleotiden,
umfaßt.
Die Sequenz dieser immobilisierten Oligonukleotide auf dem Array
ist hierbei komplementär
zu jeweils einem Strang solcher Nukleinsäure-tags, die durch Restriktionsverdau
eines definierten Nukleinsäure-Gemisches
mit einer oder mehreren ausgewählten BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonukleasen generiert worden sind. Erhältlich ist
ein solcher DNA- bzw. Oligonukleotid-Array durch die folgenden Verfahrensschritte:
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- (1h) Ermittlung der aus einem Nukleinsäure-Gemisch
mittels Restriktionsverdau mit einer oder mehreren BcgI-ähnlichen
Restriktionsendonukleasen freisetzbaren Nukleinsäure-Fragmente,
- (2h) Herstellung von solchen Oligonukleotiden mit weitgehend
einheitlicher Länge
und mit jeweils 20 bis 100 Nukleotiden, deren Sequenz mit den in
Schritt (1h) ermittelten Nukleinsäure-Fragmenten identisch ist,
- (3h) Immobilisierung der Oligonukleotide aus Schritt (2h) auf
jeweils lokal definierten Regionen einer geeigneten Oberfläche.