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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zum dauerhaften Verbinden von einander überlappenden,
plattenförmigen
Bauteilen, insbesondere von Blechen, durch umformendes Herstellen
einer Hinterschneidung zwischen den Bauteilen.
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Daneben betrifft die Erfindung eine
Vorrichtung zum dauerhaften Verbinden von einander überlappenden,
plattenförmigen
Bauteilen, insbesondere von Blechen, durch umformendes Herstellen
einer Hinterschneidung zwischen den Bauteilen, mit einem Stempelwerkzeug,
das entlang einer Hauptarbeitsrichtung auf ein Gegenwerkzeug zu
und von diesem weg bewegbar ist.
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In der blechverarbeitenden Industrie
werden Einzelteile durch Fertigungsverfahren der mechanischen Fügetechnik
verbunden. Vor allem in der Automobilindustrie werden in der Massenfertigung
preiswerte Verfahren eingesetzt, bei denen zumindest zwei Bauteile
durch plastische Verformung derselben ohne Vorloch und ohne die
Verwendung zusätzlicher Hilfsfügeteile
miteinander verbunden werden.
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Aus dem Stand der Technik sind seit
vielen Jahren Verfahren und Vorrichtungen zum Verbinden von sich überlappenden,
insbesondere plattenförmigen,
Bauteilen bekannt, bei denen durch lokale Umformung der miteinander
zu fügenden
Bauteile eine hinterschnittige Verbindung hergestellt wird. Diese Verfahren
werden in der Fachliteratur als Durchsetzfügen bzw. Clinchen bezeichnet.
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Bei diesen Verfahren wird ein Überlappungsbereich
der zwei oder mehr miteinander zu verbindenden Bauteile zwischen
einem Stempelwerkzeug und einem Gegenwerkzeug (Matrize) angeordnet. Dieses
Stempelwerkzeug wird dann direkt in den Fügebereich der (beiden) Bauteile
mit hoher Kraft eingedrückt,
wodurch beide Bauteile im Bereich des Stempelangriffs zunächst in
eine in der Matrize ausgebildeten Ausnehmung tiefgezogen werden,
und danach der Bodenbereich der tiefgezogenen Flächenteile breitgequetscht wird.
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Die Matrize ist dabei so ausgebildet,
dass sich bei der Breitquetschung des Bodenbereiches der tiefgezogenen
Flächenteile
Hinterschneidungen zwischen den Bauteilen ausbilden können. Man
unterscheidet die verwendeten Verfahren hierbei jeweils nach den
unterschiedlichen Ausführungsformen
der jeweiligen Matrizen. Bekannt sind die Verwendung starrer einteiliger
Matrizen, z.B. aus der
DE 35
32 900 A1 , der
DE
36 13 324 A1 oder der
DE 199 29 375 A1 . Daneben sind starre mehrteilige
Matrizen, z.B. aus der
DE
39 23 18 A1 , bewegliche mehrteilige Matrizen, z.B. aus
der
DE 31 06 313 A1 oder
der
DE 37 13 083 A1 und
Mischformen, z.B. aus der
DE
101 16 736 A1 bekannt.
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Allen diesen unterschiedlichen Verfahren
gemeinsam ist die Verwendung einer konturierten Matrize als Gegenwerkzeug.
Die Konturierung ermöglicht
lokal ein Tiefziehen bzw. Durchsetzen der zu verbindenden Bauteile
mittels einer Ausnehmung, in die der Werkstoff der Bauteile hineingeformt
werden kann.
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Weiterhin gestattet die Konturierung
durch ihre spezifische Form oder durch die Beweglichkeit einzelner
Teile der Matrize einen Werkstofffluss in radialer Richtung, was
zur Ausbildung der Hinterschneidung führt.
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Bei allen derartigen Verfahren ist
jedoch eine genaue axiale Ausrichtung der Werkzeuge zueinander,
insbesondere von Matrize und Stempel, zwingend erforderlich, um
qualitätsgerechte
Verbindungen herstellen zu können.
In der Praxis führt
das zu einer hohen erforderlichen Fertigungsgenauigkeit für die Werkzeuge
und Maschinen sowie zu einem hohen Zeitaufwand für das Einrichten dieser Fügevorrichtungen.
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Darüber hinaus müssen die
Fügevorrichtungen
sehr steif ausgelegt werden, damit die hohen Kräfte beim Fügevorgang und dadurch verursachte Aufbiegungen
an den Fügevorrichtungen
nicht zum Entstehen von qualitätsmindernden
Versätzen
der Werkzeuge zueinander führen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zu Grunde, ein Verfahren zum mechanischen Verbinden von zumindest
teilweise übereinander
angeordneten, plattenförmigen
Bauteilen zu schaffen, mit Hilfe dessen sichere und qualitativ hochwertige
Verbindungen von Bauteilen kostengünstiger und zuverlässiger als bisher
hergestellt werden können.
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Weiterhin liegt der Erfindung die
Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart
zu verbessern, dass die Anforderungen an die Fertigungstoleranzen
und an das Ausrichten der Werkzeuge der Vorrichtung reduziert werden
können,
um so die Prozeßsicherheit
zu erhöhen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem
Verfahren zum dauerhaften Verbinden von einander überlappenden,
plattenförmigen
Bauteilen, insbesondere von Blechen, durch umformendes Herstellen
einer Hinterschneidung zwischen den Bauteilen in einem Arbeitshub
gelöst
mit den Einzelschritten: Anordnen der zu verbindenden Bauteile zwischen
einem Stempelvorsprung eines Stempelwerkzeuges und einer Auflagefläche eines
Gegenwerkzeuges, Eindrücken
des Stempelvorsprunges in die zu verbindenden Bauteile unter Ausbildung
einer temporären
Erhebung auf der dem Gegenwerkzeug zugewandten Seite der Bauteile
und Trennung von Bereichen derselben außerhalb eines Einflussbereiches
des Stempelvorsprungs von einer Auflagefläche des Gegenwerkzeuges, und
Ausbilden einer Hinterschneidung der Bauteile durch weitere Reduzierung
einer Bodendicke in der Erhebung.
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Des Weiteren wird die Aufgabe für eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
das Gegenwerkzeug an seiner dem Stempelwerkzeug zugewandten Seite
im Wesentlichen flächig
ausgebildet ist.
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Mit der Erfindung wird es möglich, durch
das Zusammenwirken von einem Stempelwerkzeug und einem Gegenwerkzeug
dauerhafte Verbindungen zwischen zumindest teilweise übereinander
angeordneten plattenförmigen
Bauteilen, insbesondere Blechen, herzustellen, wobei die hergestellte
Verbindung Hinterschneidungsbereiche aufweist, die eine geometrische
Verhakung der zu verbindenden Bauteile bilden.
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Unter flächig soll hier im wesentlichen „eben" oder „plan" verstanden werden.
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Durch das flächige Gegenwerkzeug, das vorzugsweise
in Form eines flachen Ambosses ausgebildet ist, ist die axiale Ausrichtung
von Amboss und Stempel zueinander im Gegensatz zu den herkömmlichen
Clinchverfahren von untergeordneter Bedeutung. Die notwendige Fertigungsgenauigkeit für die Werkzeuge
und Maschinen sinkt ebenso wie der Zeitaufwand für das Einrichten der Fügevorrichtungen.
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Während
des Fügevorganges
aufgrund der hohen Kräfte
zwischen Amboss und Stempel entstehende Versätze haben keinen bzw. nur geringen
Einfluss auf die Herausbildung der Verbindung. Die Prozeßsicherheit
des Verfahrens steigt, da das Gegenwerkzeug aufgrund seiner flachen
Form geringerem Verschleiß unterliegt,
und die Qualität
unabhängig von
einer genauen Ausrichtung der Werkzeuge zueinander ist.
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Die erzeugte Verbindung weist einen
geometrischen Hinterschneidungsbereich auf, wodurch eine Vorbehandlung
zur Aktivierung der Oberfläche
der miteinander zu verbindenden Fügepartner nicht erforderlich
ist.
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Bei der vorliegenden Erfindung kann
somit eine hinterschnittene Verbindung ähnlich einer Clinchverbindung
erzeugt werden. Im Gegensatz zu traditionellen Clinchverbindungen
erfolgt die Herausbildung der Verbindung jedoch nicht durch einen
Tiefziehvorgang mit einem nachfolgenden Breitquetschen des Bodenbereiches
der tiefgezogenen Flächenteile,
die eine Matrize mit einer Ausnehmung erfordern, sondern durch einen
Rückwärtsfließpressvorgang,
gefolgt von einem Breitquetschen des unter einer Stempelstirnfläche verbliebenen
Materials, wobei der Vorgang mit einem gleichzeitigen Aufstauchen
des Halsbereiches kombiniert sein kann.
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Bei dem Eindrücken des Stempels kommt es bei
Begrenzung der Niederhalterkraft zu einem der Stempelbewegung entgegengesetzten
Werkstofffluss und somit zur Herausbildung einer Erhebung auf der
Seite des Gegenwerkzeugs.
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Im weiteren Prozessverlauf hat nur
diese Erhebung Kontakt mit dem Gegenwerkzeug. Bei dem Breitquetschen
des aus der Ebene des unteren Bleches gedrückten Werkstoffes in dieser
Erhebung bildet sich dann durch radialen Werkstofffluss die Hinterschneidung
heraus. Die üblicherweise
für das
Verfahren des Clinchens notwendige Ausnehmung des Gegenwerkzeuges
ist für
die Realisierung dieses Verfahrensprinzips nicht erforderlich.
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Anschließend an das Ausbilden der Hinterschneidung
kann vorzugsweise eine weitere Stempelbewegung in Richtung eines
Flachdrückens
des Verbindungsbereiches der bei den Werkstücke erfolgen. Hierbei ist auf
entsprechende Kraftbegrenzung zur Werkzeugsicherheit zu achten.
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Eine Taumelbewegung des Fügestempels zur
Realisierung der Herausbildung der Hinterschneidung ist nicht erforderlich.
Sie kann jedoch zur Senkung der Fügekräfte überlagert werden. Eine solche überlagerte
Bewegung kann eine Kreis- oder eine Rosettenform haben.
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Weiterhin kann der aktiven axialen
Vorschubbewegung auch eine zusätzliche
zyklische Kraft überlagert
werden. Bei Anwendung der Taumelüberlagerung
mit Rosettenform gemeinsam mit der zyklischen Kraftüberlagerung
werden beide Überlagerungen
so aufeinander abgestimmt, dass die Taumelrichtung des Stempels
und die zyklische zusätzliche
Stempelkraft in einer eindeutigen Abhängigkeit zueinander stehen.
Einer bestimmten Taumelrichtung des Stempels, vorzugsweise bei Zunahme
des Taumelwinkels bis zum maximalen Taumelwinkel α in Taumelrichtung
nach außen,
wird die maximale Überlagerungskraft
zugeordnet, um einen optimalen Werkstofffluss zu erzielen.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen
des Verfahrens und der Vorrichtung sind Gegenstand der jeweiligen
Unteransprüche.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand
einer schematischen Zeichnung beispielsweise und mit weiteren Einzelheiten
näher erläutert. Dabei
zeigen:
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1a) – c) eine erste Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bei Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens,
hierbei:
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1a)
einen Ausgangszustand,
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1b)
einen Zwischenzustand, und
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1c)
einen Endzustand nach dem Verbinden;
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2a) – c) eine zweite Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einem auf Block fahrenden Niederhalter bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
hierbei:
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2a)
einen Ausgangszustand,
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2b)
einen Zwischenzustand, und
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2c)
einen Endzustand nach dem Verbinden;
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3a) – d) eine dritte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einem Amboss mit gefedertem Aussenring und mit einem auf Block fahrenden
Niederhalter bei Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
hierbei:
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3a)
einen Ausgangszustand,
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3b)
einen ersten Zwischenzustand vor dem Eindringen des Stempelwerkzuges
in die Bauteile,
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3c)
einen weiteren Zwischenzustand nach Ausbilden einer temporären Erhebung,
und
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3d)
einen Endzustand nach dem Verbinden der Bauteile; und
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4 eine
alternative Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einem Stempelwerkzeug mit taumelndem Stempel bei Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
in einem Zwischenzustand.
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Anhand der 1a) bis 1c)
wird nunmehr ein erstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher
erläutert
werden. Bei der Beschreibung der Ausführungsformen werden der Anschaulichkeit
halber die Bewegungsrichtungen und die relativen Anordnungen der
Komponenten mit den Begriffen „oben" und „unten", wie in den Figuren
dargestellt, bezeichnet; es versteht sich, dass jede andere räumliche
Anordnung entsprechend möglich
ist.
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Bei dem in 1 gezeigten
Ausführungsbeispiel
wird ein oberes Bauteil 1 mit einem unteren Bauteil 2 verbunden.
Im Ausgangszustand, wie in 1a dargestellt,
werden die beiden miteinander zu verbindenden Bauteile 1, 2 auf
einer im Wesentlichen flachen Auflagefläche 3c des Gegenwerkzeuges 3, vorzugsweise
einem einteiligen Amboss 3b, angeordnet.
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Zur Herstellung der Verbindung wird
dann ein Stempelwerkzeug 4 mit einem Hauptkörper 4e und
einem Niederhalter 5 in Richtung der Bauteile 1, 2 entlang
einer Hauptarbeitsrichtung A auf das Gegenwerkzeug 3 zu
bewegt. Mit dem Niederhalter 5 wird hyd raulisch, pneumatisch,
piezoelektrisch, magnetisch oder durch Federn eine definierte Haltekraft auf
die Bauteile 1, 2 ausgeübt.
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An der dem Gegenwerkzeug 3 zugewandten (unteren)
Seite des Hauptkörpers 4e ist
ein Stempelvorsprung 4b ausgebildet, dessen Querschnitt
vorzugsweise geringer ist, als der Querschnitt des übrigen (oberen)
Teils des Hauptkörpers 4e.
Am Übergang
ist ein Stempelabsatz 4a ausgebildet, der vorzugsweise
in einer Ebene flach und orthogonal oder flach und geringfügig (z.B.
bis zu ca. 6°)
geneigt zu einer Hauptarbeitsrichtung A liegt.
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Zu Beginn des eigentlichen Clinchvorganges wird
sodann der Stempelvorsprung 4b hydraulisch, pneumatisch,
magnetisch, piezoelektrisch oder mechanisch mit hoher Kraft in die
Bauteile 1, 2 hineingedrückt. Der vorderste (unterste)
Abschnitt des Stempelvorsprungs 4b, der als Stempelstirnfläche 4c bezeichnet
wird, dringt hierbei durch den Querschnitt des oberen Bauteils 1 bis
in das Bauteil 2 vor, jedoch ohne eines der Bauteile zu
durchstoßen,
so dass während
des gesamten Vorganges vor der Stempelstirnfläche noch Werkstoff aller zu
verbindender Bauteile verbleibt.
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Dabei wird der jeweilige Werkstoff
der zu verbindenden Bauteile 1, 2 lokal verdrängt und
bewegt sich erst radial nach außen
und dann kontrolliert vom Niederhalter 5 und/oder vom Stempelabsatz 4a entgegen
der Bewegungsrichtung des Stempelhauptkörpers 4e nach oben.
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Es kommt zum Abheben der Bauteile 1, 2 von
der Auflagefläche 3c des
Gegenwerkzeuges 3 (Amboss 3b). Indem die Abschnitte
der Bauteile 1,2, die nicht zwischen der Stempelstirnfläche 4c und
der Auflagefläche 3c des
Gegenwerkzeuges 3 eingespannt sind, von dem weggedrückten Werkstoff
der Bauteile nach oben (zum Stempelwerkzeug 4 hin) bewegt
werden, bildet sich im Bereich des Stempelvorsprungs 4b eine
Erhebung 2a heraus.
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Nur in diesem Bereich besteht hierbei
auf der Unterseite des unteren Bauteils 2 noch Kontakt
des unteren Bauteiles 2 mit dem Amboss 3b. In 1 b ist ein Zwischenzustand dargestellt,
bei dem man dies gut erkennen kann.
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Sobald der Werkstoff des oberen Bauteiles 1 Kontakt
zum Absatz 4a des Stempelhauptkörpers 4e hat, wird
die weitere Bewegung des Werkstoffes der zu verbindenden Bauteile 1, 2 entgegen
der Richtung der Stempelbewegung behindert. Die herausgebildete
Erhebung 2a wird deshalb bei weiterer Zustellung des Stempelwerkzeuges 4 in
ihrer Größe reduziert, und
der noch unter der Stirnfläche 4c des
Stempels 4 befindliche Werkstoff muss radial nach außen fließen. Dabei
bildet sich, wie in 1 c gezeigt, eine Hinterschneidung 1a heraus.
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Das Verhältnis der Querschnitte bzw.
Durchmesser von Stempelvorsprung 4b und Stempelabsatz 4a kann
in Abhängigkeit
von der Festigkeit der zu verbindenden Materialien und der Fügekraft
so gewählt
werden, dass kein bleibender Eindruck des Stempelabsatzes 4a im
oberen Bauteil 1 verursacht wird.
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Der Stempelvorsprung 4b kann
leicht konisch gestaltet sein, um ein einfaches Herausziehen des
Stempelvorsprungs aus den miteinander verbundenen Bauteilen 1,2 zu
gewährleisten.
Die am Stempelvorsprung 4b angeordnete Stempelstirnfläche 4c ist
vorzugsweise flach, insbesondere eben, oder aber leicht ballig oder
leicht kegelig ausgebildet.
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Hierbei ist ein Übergang von der Stempelstirnfläche 4c zu
einer Mantelfläche 4d des
Stempelvorsprungs 4b in Form eines Radius oder einer Schleppkurve
ausgebildet; der Übergang
von der Stempelstirnfläche 4c zur
Mantelfläche 4d des
Stempelvorsprungs 4b kann jedoch auch in Form einer Fase
oder einer Doppelfase ausgebildet sein, wobei in jedem Falle vorzugsweise
das den Übergang
vom der Stempelstirnfläche 4c zur
Mantelfläche 4d bildende
Formelement kleiner als 0,2 Millimeter ist.
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Wie in den Figuren der ersten Ausführungsform
gezeigt, ist das Gegenwerkzeug 3 als einteiliger Amboss 3b ausgebildet,
dessen dem Stempelwerkzeug 4 zugewandte Seite als eine
im Wesentlichen flache, insbesondere ebene, aber auch als leicht
ballige oder leicht kegelige Auflagefläche 3c für die Bauteile 1,2 ausgebildet
ist.
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Hierbei ist bei jeder Ausführungsform
die Auflagefläche 3c des
Gegenwerkzeuges 3 größer als der
Durchmesser einer Erhebung 2a, so dass der Werkstoff der
Bauteile 1, 2 nicht neben der Auflagefläche seitlich
vorbeigedrückt
werden kann. Vorzugsweise sind die Abmessungen der Auflagefläche 3c des
Gegenwerkzeuges 3 größer oder
im Wesentlichen gleich den äußeren Abmessungen
des Niederhalters 5.
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Ein der Stempelstirnfläche 4c gegenüberliegender
Bereich der Auflagefläche 3c des
Gegenwerkzeuges 3 als auch ein dem Stempelabsatz 4a gegenüberliegender
Bereich der Auflagefläche 3c des
Gegenwerkzeuges 3 liegen im Wesentlichen auf einer zur
Hauptarbeitsrichtung A senkrechten Ebene, wobei eine leichte Wölbung der
gesamten Oberfläche
nach oben oder unten jedoch denkbar ist.
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In jeder der Ausführungsformen ist die Auflagefläche 3c frei
von Absätzen,
Ausnehmungen, Senkungen, Vertiefungen oder dergleichen ausgebildet.
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Hierbei ist es sowohl denkbar, dass
der Hauptkörper 4e des
Stempelwerkzeuges 4, der Niederhalter 5, und/oder
der Amboss 3b kreis- oder kreisringförmige Querschnitte aufweisen,
wie auch, dass der Hauptkörper 4e des
Stempelwerkzeuges 4, der Niederhalter 5, und/oder
der Amboss 3b einen von einer Kreisform abweichenden Querschnitt,
insbesondere einen eckigen Querschnitt aufweisen. Die einzelnen
Komponenten sind vorzugsweise aufeinander abgestimmt, jedoch auch
unabhängig
von einander bewegbar ausgebildet.
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Im Folgenden wird ein zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand der 2a)
bis 2c) beschrieben.
Bauteile und Komponenten, die den zuvor beschriebenen entsprechen,
tragen dieselben Bezugszeichen und werden nur soweit als erforderlich erneut
beschrieben.
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Eine Vorrichtung zum dauerhaften
Verbinden von zwei oder mehreren flachen Bauteilen ist in einem
weitern Ausführungsbeispiel
in 2 zu sehen. Im Ausgangszustand,
wie in 2a gezeigt, liegen die
(beiden) miteinander zu verbindenden Bauteile 1,2 wieder
auf dem flachen Gegenwerkzeug 3, hier dem Amboss 3b,
auf.
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Zur Herstellung der Verbindung wird
ein Stempelwerkzeug 4 hydraulisch, pneumatisch, magnetisch,
piezoelektrisch oder mechanisch mit hoher Kraft in Richtung der
Bauteile 1,2 bewegt. In dieser Ausführungsform
weist das Stempelwerkzeug 4 einen Stempel hauptkörper 4e,
einen Niederhalter 5, einen Stempelträger 6, eine Niederhalterhülse 7 und eine
Niederhalterfeder 8 auf.
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Zuerst setzt der Niederhalter 5 auf
den zu verbindenden Bauteilen 1, 2 auf. Die Niederhalterfeder 8 wird
hierbei zusammengedrückt.
Sodann kommt die Stirnfläche 4c des
Stempelhauptkörpers 4e in
Kontakt mit dem oberen Bauteil 1.
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Der Stempelvorsprung 4b wird
nun ganz oder teilweise in die Bauteile 1,2 hineingedrückt. Dabei
wird der Werkstoff der zu verbindenden Bauteile 1,2 lokal
verdrängt
und bewegt sich erst radial nach außen und dann kontrolliert vom
Niederhalter 5 entgegen der Bewegungsrichtung des Stempelwerkzeuges 4 nach
oben. Es kommt zum Abheben der Bauteile 1,2 vom
Amboss 3b. Nur im Bereich der sich herausbildenden Erhebung 2a auf
der Unterseite des unteren Bauteils 2 besteht noch Kontakt
des unteren Bauteiles 2 mit dem Amboss 3b. In 2b ist ein Zwischenzustand
dargestellt, bei dem man dies gut erkennen kann.
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Sobald ein oberer Anschlag 5a des
Niederhalters 5 in Kontakt mit einem unteren Anschlag 6a des
Stempelträgers 6 gelangt,
wird die weitere Bewegung des Werkstoffes der zu verbindenden Bauteile 1, 2 entgegen
der Richtung der Stempelbewegung behindert. Die herausgebildete
Erhebung 2a wird deshalb bei weiterer Zustellung des Stempelwerkzeuges 4 in
ihrer Größe reduziert
und der noch unter der Stirnfläche 4c des
Stempelhauptkörpers 4e befindliche
Werkstoff muss radial nach außen
fließen.
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Dabei bildet sich, wie in 2c gezeigt, eine Hinterschneidung 1a heraus.
Das Verhältnis
der Abmessungen (bzw. Durchmesser) von Stempelstirnfläche 4c und
Unterseite des Niederhalters 5 kann in Abhängigkeit
von der Festigkeit der zu verbindenden Materialien und der Fügekraft
so gewählt
werden, dass kein bleibender Eindruck des Niederhalters 5 im oberen
Bauteil 1 verursacht wird.
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Ein drittes Ausführungsbeispiel ist in den 3a) bis 3d) zu sehen. Bauteile und Komponenten,
die den zuvor beschriebenen entsprechen, tragen dieselben Bezugszeichen
und werden nur soweit als erforderlich erneut beschrieben.
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In einem Ausgangszustand, wie in 3a gezeigt, liegen die (beiden)
miteinander zu verbindenden Bauteile 1,2 auf einem
vorzugsweise gefederten oder anderweitig mit Druck beaufschlagten Gegenhalter 3a (Außenring)
eines Ambosses 3b des Gegenwerkzeuges 3 auf.
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Zur Herstellung der Verbindung werden
der Niederhalter 5 und der Hauptkörper 4e des Stempelwerkzeuges 4 in
Richtung der Bauteile 1,2 bewegt. Mit dem Niederhalter 5 wird
hydraulisch, pneumatisch, piezoelektrisch, magnetisch, mechanisch
oder auf andere Weise, insbesondere z.B. durch Federn, eine definierte
Kraft auf die Bauteile 1,2 und auf den Gegenhalter 3a ausgeübt. Die
Kraft, mit der der Niederhalter 5 beaufschlagt wird, ist
vorzugsweise größer gewählt als
die entgegengesetzt wirkende Kraft des Gegenhalters 3a.
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Dadurch wird, wie in 3b dargestellt, der Gegenhalter 3a so
weit zurückgedrückt, bis
die zu verbindenden Bauteile 1,2 auf dem Amboss 3b aufsetzen.
Der Stempelvorsprung 4b wird dann, wie zuvor beschrieben,
mit hoher Kraft in die Bauteile 1,2 hineingedrückt. Dabei
wird der Werkstoff der zu verbindenden Bauteile 1,2 lokal
verdrängt
und bewegt sich erst radial nach außen und dann kontrolliert von
Niederhalter 5 wie vom Gegenhalter 3a entgegen
der Bewegungsrichtung des Stempelwerkzeuges 4 nach oben.
Es kommt dadurch zu einem Abheben der Bauteile 1,2 vom
Amboss 3b.
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Nur im Bereich der sich herausbildenden
Erhebung 2a auf der Unterseite des unteren Bauteils 2 besteht
sodann noch Kontakt des unteren Bauteiles 2 mit der Auflagefläche des
Gegenwerkzeuges 3, dem Amboss 3b.
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Im Gegensatz zu den bereits beschriebenen Ausführungsbeispielen
wird der sich der Stempelbewegung entgegen bewegende Werkstoff nicht
mehr durch die gesamte Niederhalterkraft in seiner Bewegung gehindert,
sondern nur durch die Differenz der Kräfte, die auf den Niederhalter 5 und
den Gegenhalter 3a wirken. Dadurch können bei minimaler Behinderung
des Abhebens der Bauteile 1,2 vom Amboss 3b hohe
Haltekräfte
aufgebracht werden, die eine Durchbiegung der Bauteile 1, 2 oder
eine Spaltbildung zwischen den Bauteilen vermeiden.
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Hierbei ist es sowohl denkbar, dass
der Gegenhalter 3a einen kreis- oder kreisringförmigen Querschnitt
aufweist, wie auch, dass der Gegenhalter 3a einen von einer
Kreisform abweichenden Querschnitt, insbesondere einen eckigen Querschnitt aufweist.
Die einzelnen Komponenten (Hauptkörper 4e des Stempelwerkzeuges 4,
Niederhalter 5, Amboss 3b und Gegenhalter 3a)
sind vorzugsweise aufeinander abgestimmt, jedoch auch unabhängig von einander
bewegbar ausgebildet.
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In 3c ist
ein weiterer Zwischenzustand dargestellt. Sobald der Werkstoff des
oberen Bauteiles 1 Kontakt zum Absatz 4a des Stempelhauptkörpers 4e hat,
wird die weitere Bewegung des Werkstoffes der zu verbindenden Bauteile
entgegen der Richtung der Stempelbewegung behindert. Die herausgebildete
Erhebung 2a wird deshalb bei weiterer Zustellung des Stempelwerkzeuges 4 in
ihrer Größe reduziert,
und der noch unter der Stirnfläche 4c des Stempelvorsprungs 4b befindliche
Werkstoff muss radial nach außen
fließen.
Dabei bildet sich, wie in 3d gezeigt,
eine Hinterschneidung 1a heraus.
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Durch die hohe Kraft, mit der der
Niederhalter 5 in diesem Ausführungsbeispiel beaufschlagt werden
kann, ohne dass der Verbindungsprozess beeinträchtigt wird, erfolgt ein problemloses
Abstreifen der gefügten
Bauteile 1,2 vom Stempelvorsprung 4b nach
dem Fügevorgang
beim Auseinanderfahren der Werkzeuge 3, 4.
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Das Verhältnis der Querschnitte (Durchmesser)
von Stempelstirnfläche 4c und
Stempelsatz 4 kann in Abhängigkeit von der Festigkeit
der zu verbindenden Materialien und der Fügekraft wiederum so gewählt werden,
dass kein bleibender Eindruck des Stempelabsatzes 4a im
oberen Bauteil 1 verursacht wird.
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Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
sind keine hohen Genauigkeiten bezüglich der Koaxialität vom Stempelwerkzeug 4 zum
Gegenwerkzeug 3 erforderlich, da der Gegenhalter 3a keinen
Anteil an der Ausformung der Verbindung hat und nur eine Halteaufgabe übernimmt.
Zur Erzielung hoher Kräfte
bei geringen Wegen können
sowohl der Niederhalter 5 als auch der Gegenhalter 3a bereits
im Ausgangszustand vorgespannt sein.
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Ein alternatives (viertes) Ausführungsbeispiel,
dessen Lehre mit jedem der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele
kombinierbar ist (wie auch die ersten drei Ausführungsbeispiele untereinander), ist
in 4 dargestellt.
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Hierbei wird gezeigt, dass dem Stempelhauptkörper 4e des
Stempelwerkzeuges 4 zur Kraftreduzierung auch eine Taumelbewegung
mit einem maximalen Taumelwinkel α zwischen
der Hauptarbeitsrichtung A und einer Achse B des Stempelhauptkörpers 4e überlagert
werden kann.
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Wichtig ist hierbei, dass, wie in
den bereits erläuterten
Ausführungsbeispielen
beschrieben, die Kraft des Niederhalters 5 so bemessen
ist, dass eine Durchbiegung der zu verbindenden Bauteile 1, 2 oder eine
Spaltbildung zwischen den beiden Bauteilen 1, 2 weitestgehend
vermieden wird, aber gleichzeitig eine Herausbildung der Erhebung 2a und
damit eine der axialen Bewegung des Stempelhauptkörpers 4e entgegengenchtete
Bewegung der Bauteile 1,2 ermöglicht wird. Ein Gegenhalter 3a,
wie im 3. Ausführungsbeispiel
gezeigt, kann hierzu vorgesehen werden.
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Sobald der Werkstoff des oberen Bauteiles 1 in
Kontakt mit dem Absatz 4a des Stempelhauptkörpers 4e gelangt,
wird die weitere Bewegung des Werkstoffes der zu verbindenden Bauteile 1, 2 entgegen
der Richtung der Stempelbewegung behindert. Die herausgebildete
Erhebung 2a wird deshalb bei weiterer Zustellung des Stempelwerkzeuges 4 in
ihrer Größe reduziert
und der noch unter der, vorzugsweise kegelig ausgebildeten, Stirnfläche 4c des Stempelhauptkörpers 4 befindliche
Werkstoff muss radial nach außen
fließen.
Dabei bildet sich, wie in den anderen Ausführungsbeispielen beschrieben, eine
Hinterschneidung heraus.
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Das Verhältnis der Durchmesser von Stempelstirnfläche 4c und
Stempelabsatz 4a kann in Abhängigkeit von der Festigkeit
der zu verbindenden Materialien und der Fügekraft wiederum so gewählt werden,
dass kein bleibender Eindruck des Stempelabsatzes 4a im
oberen Bauteil 1 verursacht wird.
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Es versteht sich, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
sowie der erfindungsgemäßen Vorrichtung
auch mehr als zwei Bauteile miteinander verbindbar sind. Ebenso
ist klar, dass auch oder ausschließlich das Gegenwerkzeug als
bewegte Komponente ausgebildet sein kann. Die Anordnung der Werkzeuge
im Raum ist ebenfalls beliebig.
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Auch ist denkbar eine Mehrzahl von
Verbindungen gleichzeitig zu erwirken. Die geometrische Kontur der
Werkzeuge sowie der Fügestellen
ist im wesentlichen beliebig wählbar.
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Als Werkstoff für die zu fügenden Bauteile sind alle elastisch
verformbaren Materialien, insbesondere Bleche und Kunststoffe, denkbar.
Die einzelnen Bauteile können
auch aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehen.