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Die vorliegende Erfindung betrifft
Aktuatoren auf der Basis von Nanotubes, insbesondere mikromechanische
Aktuatoren aus Carbon-Nanotubes, Schichten aus Nanotubes (Bucky-Paper),
ihre Herstellung und Anwendung.
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In den letzten Jahren wurde an einer
Reihe von Aktuatoren bzw. Mikroaktuatoren, d.h. kleinsten Systemen
zur Umwandlung von elektrischer in mechanische Energie („künstliche
Muskeln") geforscht, die
auf neuartigen Materialien wie keramischen Systemen, piezoelektrischen
Polymeren, elektrostriktiven Polymeren, polyelektrolytischen Polymeren,
leitenden Polymeren und Nanotubes beruhen.
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Aktuatoren umfassen im allgemeinen
wenigstens zwei Elektroden und zumindest eine Schicht, die ihre
Ausdehnung durch den Einfluss elektrischer Energie in wenigstens
einer Dimension verändert.
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Aus dem Artikel von Baughman et al.
in Science 1340 (1999) ist bekannt, dass Single-Wall Nanotubes (SWNT)
bei Anlegung einer elektrischen Spannung ihre Länge und ihren Durchmesser verändern. Single-Wall
Nanotubes sind einwandige Kohlenstoffröhrchen mit einem Durchmesser
von wenigen Nanometern und einer Länge im Mikro- bis Millimeterbereich.
Die Längen-
und Durchmesserveränderungen
der Nanotubes beruhen auf der Veränderung der Länge der
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung in
Abhängigkeit
von der Menge der injizierten Ladung infolge quantenmechanischer
Vorgänge.
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Im Idealfall kann bei Nanotubes durch
das Anlegen einer Spannung eine Längenänderung von ca. 1% erreicht
werden.
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Carbon-Nanotubes zeichnen sich durch
hervorragende mechanische und thermische Eigenschaften aus. Sie
sind im Gegensatz zu Polymeraktuatoren, die bereits bei Temperaturen
von 70°C
keine Aktuation mehr zeigen, je nach Bedingungen bis zu 750°C oder im
Vakuum gar bis 2.800°C
stabil. Auch wird davon ausgegangen, dass sie biokompatibel sind,
was ihre Anwendung in der Medizintechnik ermöglicht. Mit Carbon-Nanotubes
sind darüber
hinaus weitaus größere Kräfte erzeugbar,
als es bei den bislang bekannten Polymer- und Piezoaktuatoren der Fall
ist. Auch können
Carbon-Nanotubes prinzipiell mit einer sehr geringen Versorgungsspannung
von 1 Volt betrieben werden, wohingegen bei Polymeraktuatoren Versorgungsspannungen
von 70 – 300
V und bei Piezoaktuatoren sogar Versorgungsspannungen von bis zu
1000 V erforderlich sind. Weiterhin zeigen die Carbon-Nanotubes
kein Überschwingverhalten.
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Verschiedene Arbeitsgruppen haben
sich damit beschäftigt,
möglichst
große
Aktuatoreffekte zu erzielen. In diesem Zusammenhang wurde versucht, große Ladungsmengen
in der elektrochemischen Doppelschicht an den Carbon-Nanotubes zu
speichern, indem Schichten von Carbon-Nanotubes (Bucky-Paper) hergestellt, diese
in einen Elektrolyten getaucht und ein elektrochemisches Potential
angelegt wird.
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Baughman et al. beschreiben in Science 1340
(1999) Untersuchungen von elektromechanischen Aktuatoren aus Kohlenstoff-Nanotube-Papieren,
die in 1 m NaCl als Elektrolyt durchgeführt wurden. Auch wird in diesem
Artikel über
die Bestimmung der gravimetrischen Kapazität in den Elektrolyten 38 %
H2SO4 sowie LiClO4 in Acetonitril oder Propylencarbonat berichtet.
Auch in dem Artikel "Electro-mechanical
behavior of carbon nanotube sheets in electrochemical actuators" in „Smart
Structures and Materials" 25
(2000) von Mazzoldi et. al. werden Aktivitätsmessungen von Nanotube-Papieren
in 1 m NaCl vorgestellt.
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Zur Herstellung der bislang bekannten
Bucky-Paper wird eine Suspension von Nanotubes auf einem PTFE-Filter
einer Vakuumfiltration unterzogen und anschließend wird das getrocknete Nanotube-Papier
(Bucky-Paper) vom Filter abgezogen. Durch dieses Verfahren werden
Bucky-Paper mit einer statistischen Anordnung der Nanotubes erhalten.
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Die Veränderung in der Längs- und
Querachse, die bei den bislang bekannten Bucky-Papern erreicht wird,
liegt weit unterhalb der im Idealfall beobachteten Längen- und
Querveränderung
von ca. 1% bei einzelnen Nanotubes. Mit zunehmender Schichtdicke
eines Bucky-Papers nimmt die Veränderung
in der Längs- und Querachse weiter
ab und die Aktuationsgeschwindigkeit sinkt weiter.
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Die bislang bekannten Nanotube-Aktuatoren weisen
eine zu geringe Aktuationsamplitude, d.h. zu geringe Veränderung
in der Längs-
und Querachse der Nanotubes in dem Bucky-Paper und eine zu geringe
Kraft auf. Bislang beschränken
sich Entwicklungen auf dem Gebiet des Bucky-Paper und der Nanotubes
im wesentlichen auf die Grundlagenforschung.
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Aus den oben genannten Gründen ist
bislang kein industriell einsetzbarer Nanotube-Aktuator verfügbar.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht darin, Aktuatoren mit besseren Aktuationscharakteristiken,
insbesondere größeren Aktuationsamplituden
und größerer Aktuationsgeschwindigkeiten,
bereitzustellen und Verfahren ihrer Herstellung und Anwendung anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale
der Ansprüche
1, 5, 11, 16 bis 25 gelöst.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
wurde festgestellt, dass eine Verbesserung der Aktuationscharakteristik
von Nanotube-Aktuatoren, insbesondere von Carbon-Nanotube-Aktuatoren,
erreicht werden kann, wenn die in der Schicht aus Nanotubes (nachfolgend
kurz „Bucky-Paper") verteilten Nanotubes
nicht statistisch in der Bucky-Paper-Schicht verteilt sind sondern
Bemittelt über
alle Lagen eine Vorzugsrichtung aufweisen. Die Erfindung sieht deshalb vor,
die Nanotubes im wesentlichen wenigstens teilweise bezogen auf ihre
Längsachse
in einer Vorzugsrichtung in der Papierebene anzuordnen. Bezogen auf
die Vorzugsrichtung sollten die Nanotubes im wesentlichen in einem
Winkel kleiner als 90°,
bevorzugt kleiner als 60° und
besonders bevorzugt kleiner als 45°, bis hin zur parallelen Anordnung
ausgerichtet sein.
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Durch diese Anordnung kann das bei
der statistischen Anordnung bekannte destruktive Aktuationsverhalten
reduziert und damit die Aktuationsamplitude erhöht werden.
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Es zeigt sich, dass die mechanischen
Eigenschaften von Bucky-Paper mit hochgradig ausgerichteten Nanotubes
im Vergleich zu Bucky-Paper mit statistisch verteilten Nanotubes
abnehmen, so dass zum Beispiel die elastischen Eigenschaften verschlechtert
werden. Die Verwendung von Zusatzstoffen wie zum Beispiel Verbindungen,
die die Adhäsion erhöhen oder
die ausgerichteten Nanotubes flexibel einbetten, ohne ihre Ausdehnung
zu beeinträchtigen, werden
dann bevorzugt.
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Vorzugsweise werden im Rahmen der
vorliegenden Erfindung Carbon-Nanotubes, insbesondere Single-Wall
Nanotubes aus Kohlenstoff, eingesetzt. Prinzipiell ist es jedoch
ebenfalls möglich,
Multi-Wall Carbon-Nanotubes einzusetzen oder gar Nanotubes aus anderen
Elementen oder Verbindungen wie beispielsweise Bor nitrid (BN), Metallsulfide
(MoS2, WS2) oder
Metalloxide (z. B. V2O5)
zu verwenden. Prinzipiell können
alle tube-förmigen
Materialien verwendet werden, die unter Anlegung elektrischer Größen, wie zum
Beispiel Spannung oder Strom, eine mechanische Auslenkung zeigen.
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Soweit nachfolgend der Begriff „Bucky-Papers" verwendet wird,
beinhaltet er nicht nur Schichten aus Carbon-Nanotubes, sondern
auch Schichten aus anderen Nanotubes.
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Eine weitere Verbesserung des Aktuationsverhaltens
bei Aktuatoren aus Carbon-Nanotubes kann
erreicht werden, wenn das Bucky-Paper weitgehend frei von Verunreinigungen
wie Fullerenen, Graphitpartikeln und Katalysatorzusätzen ist,
da diese Verunreinigungen zu einem schlechten Aktuationsverhalten
beitragen. Die Verunreinigungen können durch hydrothermische
oxidative Verfahren und anschließende Behandlung in Säuren entfernt
werden. Die Reinheit des Nanotube-Papiers sollte wenigstens 60 %,
vorzugsweise wenigstens 80 %, betragen.
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Die Ausrichtung der Nanotubes in
dem Bucky-Paper kann während
der Herstellung des Bucky-Paper durch Ausrichtung der Nanotubes
mittels physikalischer oder chemischer Methoden erfolgen. Beispielsweise
können
die Nanotubes durch ein elektrisches, magnetisches und/oder elektromagnetisches
Feld und/oder unter Einfluss von Ultraschall in einer Tensidsuspension
ausgerichtet werden. Die unter diesen Bedingungen durchgeführte Sedimentation
oder die Übertragung
auf ein geeignetes Substrat, in Anlehnung an die Langmuir-Blodgett-Technik,
ermöglicht
einen höheren
Ausrichtungsgrad.
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Die Ausrichtung der Nanotubes kann
auch durch Rotationsverfahren, bei denen die Nanotubes in einer
Suspension durch Rotation im wesentlichen entlang ihrer Längsachse
parallel ausgerichtet werden und die ausgerichtete Nanotube-Schicht
anschließend
abgeschöpft
beziehungsweise auf einen Träger übertragen
und getrocknet wird, erfolgen.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
wurde weiterhin festgestellt, dass sich die Aktuationsamplitude
und die Aktuationsgeschwindigkeit durch geeignete Auswahl der Elektrolyte
vergrößern lassen.
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Eine Steigerung der Aktuationsamplitude kann
durch Einsatz von Elektrolyten mit großen Ionen und/oder hoher Ladungszahl
erreicht werden. Vorzugsweise werden Elektrolyte mit großen Anionen eingesetzt,
wenn die Bucky-Paper mit dem Pluspol verbunden sind und Elektrolyte
mit großen
Kationen, wenn die Bucky-Paper
mit dem Minuspol verbunden sind.
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Die Art des Elektrolyten hat jedoch
auch einen Einfluss auf die Aktuationsgeschwindigkeit. Durch den
Einsatz von schnellen Ionen, d.h. hoch geladenen, kleineren Ionen,
kann die Aktuationsgeschwindigkeit gesteigert werden.
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Da mit großen Ionen eine hohe Aktuationsamplitude
erreicht werden kann, jedoch die Aktuationsgeschwindigkeit vermindert
wird und umgekehrt, gilt es, geeignete Elektrolyte auszuwählen, bei
denen sowohl für
die Aktuationsamplitude, als auch für die Aktuationsgeschwindigkeit
gute Werte erreicht werden.
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Prinzipiell können die Elektrolyte aus der Gruppe
der Alkali- und Erdalkalisalze, aber auch Aluminiumsalze beziehungsweise
Metallsalze der Halogenide, Nitrate, Sulfate, Phosphate, Hydrogenphosphate,
Dihydrogenphosphate, Halogenate und Perhalogenate, Hydroxide, Acetate,
Oxalate oder – soweit
beständig – deren
Säuren
ausgewählt
wie beispielsweise LiCl, NaCl, KCl oder die entsprechenden Fluoride,
NaNO3, Na2SO4, NaP3O4,
NaClO3, NaClO4 oder
die entsprechenden Lithium oder Kaliumsalze oder Erdalkalisalze.
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Auch Elektrolytmischungen können zur
Optimierung eingesetzt werden.
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Als Lösungsmittel für die Elektrolyte
ist Wasser oder ein anderes polares Lösungsmittel, das die Dissoziation
der Ionen ermöglicht,
geeignet. Auch gelförmige
hochviskose Elektrolyte, wie zum Beispiel Polyelektrolyte, Ionomere
oder mit Elektrolyt gequollene Hydrogele können eingesetzt werden, um
zum Beispiel die Viskosität
einzustellen.
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Vorzugsweise beträgt die Konzentration des Elektrolyten
in dem Lösungsmittel
zwischen 0,1 und 5 mol/l, besonders bevorzugt sind 0,2 bis 2 mol/l.
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Wird Na2SO4 als Elektrolyt eingesetzt, so beträgt die Na2SO4 Konzentration
in der wässrigen
Lösung
vorzugsweise zwischen 0,5 und 2 mol/l, besonders bevorzugt etwa
1 mol/l.
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Werden Phosphate beziehungsweise
Hydrogenphosphate als Elektrolyt eingesetzt, so beträgt die Phosphatkonzentration
in der wässrigen
Lösung vorzugsweise
zwischen 0,1 und 1 mol/l, besonders bevorzugt etwa 0,5 mol/l.
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Die Löslichkeit kann gegebenenfalls
durch Einstellen des pH-Wertes variiert werden.
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Die Phosphate, zum Beispiel Na2HPO4, zeigen in
wässriger
Lösung
zusätzlich
eine höhere
Viskosität,
so dass Dichtungsprobleme bei Anwendung der In-Case Technologie
bei Multilayern an der Stelle des Stösels vermindert werden. Besonders
gute Ergebnisse wurden mit einer ca. 1 m wässrigen Na2SO4 als Elektrolyt erzielt. Auch ist die chemische
Reaktivität,
insbesondere die Korrosion, von Na2SO4 als Elektrolyt gegenüber Kochsalzlösung vermindert.
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Um die Aktuationsamplitude des Bucky-Paper
in einem Aktuator weiter zu verbessern, sieht eine bevorzugte Ausführungsform
eines Aktuators vor, mehrere dünne,
Nanotubes umfassende Schichten, vorzugsweise sehr dünne Schichten
der Bucky-Paper, zu Multilayern bis zum Erreichen der gewünschten
Aktuatordicke zu stapeln. Sehr dünne Schichten
der Bucky-Paper sind Schichten von wenigstens einer Monolage, vorzugsweise
mehreren Monolagen, bevorzugt im Bereich zwischen 100 nm und 100 μm. Möglich sind
auch Dicken bis in den Millimeterbereich.
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Unter Multilayern werden wenigstens
zwei, vorzugsweise wenigstens 5 und besonders bevorzugt wenigstens
10, übereinander
gestapelte Nanotube-Schichten verstanden. Eine Beschränkung hinsichtlich
der Maximaldicke des Aktuators besteht prinzipiell nicht.
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Falls gewünscht, kann zwischen den Bucky-Paper-Lagen
eine vorzugsweise poröse
Kontaktierungsschicht vorgesehen sein, auch um den schnellen Durchtritt
des Elektrolyten zu ermöglichen. Ohne
eine Kontaktierungsschicht verringert sich der Wirkungsgrad des
Multilayerstapels, da das Bucky-Paper an sich im ersten Moment bei
Belastung nachgibt. Die steife Kontaktierungsschicht dient quasi
als Gegenlager der Aktuation.
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Ein Vorteil der Kontaktierung ist
neben der größeren Kraft
die schnellere Aktuation, da die gesamte Oberfläche des Bucky-Paper kontaktiert
ist.
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Anwendungsgebiete von Multilayern
mit Kontaktierungsschicht sind beispielsweise: Schnelle und starke
Aktuatoren, wie z. B. Stellglieder.
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Die Kontaktierungsschicht kann aus
einem elektrisch leitenden Material bestehen. Als elektrisch leitende
Materialien eignen sich Metalle wie insbesondere Edelmetalle wie
Silber, Gold, Platin, Kupfer, aber auch Aluminium, elektrisch leitende
Polymere u.a. Die Materialien können
als Folie auf dem Bucky-Paper aufgewalzt oder aufgeklebt werden.
Auch ist möglich,
die Metallschicht mittels Sputtern, Aufdampfen, CVD oder PVD-Verfahren
oder Spincoating auf dem Bucky-Paper aufzubringen. Auch kann das
Aufwachsen des Bucky-Papers auf einer Metallschicht durchgeführt werden.
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Die Dicke der Kontaktierungsschicht
beträgt vorzugsweise
zwischen 1 μm
und 100 μm,
vorzugsweise etwa 5 bis 10 μm,
um sowohl der Anforderung einer dünnen, als auch einer starren
Schicht gerecht zu werden, was selbstverständlich von den jeweiligen Eigenschaften
des Kontaktierungsmaterials abhängig
ist.
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Prinzipiell kann die Multilayer-Technik
sowohl bei den bislang bekannten, als auch bei dem erfindungsgemäßen Bucky-Paper
angewandt werden, wobei letzteres bevorzugt ist.
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Durch diese Multilayer-Anordnung
kann die Aktuationskraft um die Anzahl der einzelnen Layerschichten
der Bucky-Papers vervielfacht werden.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
sieht vor, jede einzelne Kontaktierungsfolie in dem Multilayer an
ihrer über
die einzelnen Bucky-Paper-Schichten hinaus stehenden Ende zu Kontaktieren.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, die Multilayer-Stapel
konzentrisch oder nach dem Zwiebel-Prinzip aufzubauen. Hierdurch
wird eine große Kraft
und schnelle Aktuation erreicht, so dass eine spezifische Nutzung
der Aktuation durch Multilayer-Technik, z. B. radial, axial, linear,
erfolgen kann.
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Ein derartiger Aktuator in Multilayer-Anordnung
kann ohne Elektrolyt durch direkte elektrische Kontaktierung angesteuert
werden, wobei bevorzugt, jedoch nicht unbedingt erforderlich ist,
die Bucky-Paper-Schicht mit dem Minus- und die Kontaktierungsschicht
mit dem Pluspol zu verbinden.
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Neben der Optimierung des Elektrolyten
besteht auch die Möglichkeit,
elektrolytfrei eine Aktuation des Bucky-Papers zu erzwingen. Dazu
müssen Spannung
und Stromstärke
angepasst werden. Vorzugsweise wird eine Spannung zwischen 0,5 und
100 V, besonders bevorzugt kleiner 10 V (wegen späterer Einsatzgebiete),
verwendet. Die Ströme
liegen im Bereich von Mikro- bis Milliampere.
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Selbst die Aktuation von Bucky-Paper-Schichten
oder Multilayern allein durch E-Feld ohne
physikalische Kontaktierung ist möglich.
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Auch kann ein auf der Multilayer-Technologie basierender
Aktuator in einem Elektrolyten, vorzugsweise dem erfindungsgemäßen Elektrolyten,
eingesetzt werden. Um ein besseres Eindringen des Elektrolyten zu
gewährleisten,
sind die Kontaktierungsschichten – wie die Bucky-Paper-Schichten – vorzugsweise
porös.
Die Anwendung des auf der Multilayer-Technologie basierenden Aktuators
basiert vorzugsweise auf der In-Case-(Hüllen-) Technologie. Hierbei
werden Bucky-Paper-
und die Kontaktierungsschichten in einem Elektrolyten zu einem Aktuatorenstrang
in einer Hülle
integriert. Um die einzelnen Bucky-Paper-Schichten aufzubauen, können die einzelnen
Bucky-Paper-Schichten in Bondingtechnik kontaktiert werden.
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Vorzugsweise ist die Hülle zumindest
in einer Dimension veränderbar,
insbesondere in einer Hauptbewegungsrichtung des Aktuators. Die
Hülle kann
beispielsweise als Dichtschlauch aus polymerem, elektrolytresistentem
Material, insbesondere als Polymergehäuse, ausgebildet sein.
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Bei Anwendung der In-Case-Technologie sollte
der flüssige
Elektrolyt eine nicht zu geringe Viskosität aufweisen, um ein Herauslaufen
am Stösel, an
dem die Kraft abgenommen wird, zu verhindern. Somit können durch
geeignete Auswahl des Elektrolyten Dichtigkeitsprobleme verringert
werden. Eine hinreichende Dichtigkeit wurde zum Beispiel mit gesättigten
NaH2PO4 erzielt.
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Mit der Multilayer-Technik können einerseits Stellantriebe
für kleine
Wegstrecken (künstliche
Muskeln) bereitgestellt werden. Die Umwandlung von elektrischer
in mechanische Energie kann jedoch auch umgekehrt werden, so dass
die auf der Multilayer-Technik basierenden Aktuatoren beispielsweise auch
als Kraftmessdose eingesetzt werden können, d.h. durch eine auf den
Stapel wirkende Kraft erfolgt eine Spannungsänderung, die gemessen und aus der
die Kraft bestimmt wird.
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Zusätzlich zu der oben beschriebenen
Standardkonfiguration in der In-Case-Technologie kann das Bucky-Paper während der
Relaxationsphase frei von Ionen gehalten werden, wenn eine zusätzliche Relaxationselektrode
eingesetzt wird. Somit kann sowohl Kraft als auch Geschwindigkeit
des Aktuators positiv beeinflusst werden.
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Die Aktuationscharakteristik der
Aktuatoren hängt
weiterhin auch von der Art der elektrischen Ansteuerung des Aktuators
ab. Erfindungsgemäß erfolgt
die Ansteuerung des Aktuators vorzugsweise durch Änderung
der Spannung. Prinzipiell ist es jedoch ebenfalls möglich, eine
stromgeregelte Ansteuerung vorzusehen. Die stromgeregelte Ansteuerung hat
den Vorteil, dass eine größere Kraft
erzielt werden kann.
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Die Aktuationsamplitude kann weiterhin durch
eine dem Elektrolyten entsprechende elektrische Polarität gesteigert
werden. Dies kann durch einen gezielten Wechsel der elektrischen
Polarität
softwareseitig oder auch über
eine Flip-Flopschaltung
erreicht werden.
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Prinzipiell ist es möglich, sowohl
den Plus- als auch den Minuspol mit dem Bucky-Paper zu kontaktieren, bevorzugt wird
jedoch eine Minuskontaktierung am Bucky-Paper und eine Pluskontaktierung
an der Kontaktierungsschicht.
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Weiterhin wurde festgestellt, dass
auch die Geometrie der Bucky-Paper im Elektrolyten die elektrischen
Felder beeinflusst. Vorzugsweise wird Bucky-Paper mit runden Geometrien
eingesetzt. Längliche
oder streifenförmige
Geometrien der Bucky-Paper sind weniger geeignet, ihr Einsatz ist
jedoch prinzipiell möglich.
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Aufgrund der mechanischen und chemischen
Eigenschaften der Bucky-Paper wird vorzugsweise eine spezielle Applikationstechnik,
insbesondere Scherkraftentkopplung, eine spezielle Kinematik und
die Anwendung der bereits beschriebenen In-Case-Technologie, angewandt.
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Bei der Scherkraftentkopplung wird
der Aktuator in einem Schutzgehäuse
bereitgestellt, wobei das Schutzgehäuse Scherkräfte aufnimmt und Scherkräfte auf
den Aktuator vermieden werden. Solche Schutzgehäuse können beispielsweise aus Edelstahl
oder Hochleistungspolymeren, wie zum Beispiel PEEK, bereitgestellt
werden.
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Vorzugsweise werden zudem die Akuationsamplitude
und die Maximalkraft zusätzlich über eine spezielle
Kinematik vergrößert. So
kann durch Hebelgeometrien oder durch spezielle Geometrien und Anordnungen
der Bucky-Paper im Raum wie Faltung oder Spiralform der Weg oder
die Kraft vergrößert werden.
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Die Aktuationscharakteristik kann
weiterhin durch Erhöhung
der Ionengeschwindigkeit verbessert werden, in dem eine geometrisch
nahe Anordnung der Elektroden und deren Isolierung gewählt wird.
Zur weiteren Erhöhung
der Ionengeschwindigkeit können
die Elektrolytbecken in Form von Venturi-Röhren gestaltet sein. Auch ist
es möglich,
gezielt elektrische Felder zu erzeugen, auf deren Bahnen sich die
Ionen besonders schnell bewegen.
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Der erfindungsgemäß optimierte Nanotube-Aktuator
zeichnet sich gegenüber
den bekannten Aktuatoren durch folgende Vorteile aus:
Er kann
mit der geringen Spannung von nur einem Volt betrieben werden, somit
mit einer um den Faktor 1000 geringeren Spannung als bei keramischen
Systemen. Mit dem erfindungsgemäßen Aktuator
können
weit aus größere Kräfte als
in Polymersystemen und größere Ausdehnungen
als in keramischen Systemen erzielt werden. Es werden Wirkungsgrade
von fast 1 erreicht. Im Gegensatz zu Piezosystemen wird die maximale
Ausdehnung ohne Überschwingungen erreicht.
Da zudem ein nahezu linearer Verlauf zwischen Längenveränderung und angelegter Spannung
vorliegt und die Aktuationsgeschwindigkeit kurz ist, können die
Aktuatoren auch in mehreren Stufen – auch in kurzen zeitlichen
Abständen – angesteuert werden.
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Der erfindungsgemäße Aktuator ist mit einer Dichte
von δ =
1,4 g/mm2 wesentlich leichter als Legierungen.
Er weist zudem eine hohe Temperaturbeständigkeit auf, das Rohmaterial
Kohlenstoff ist kostengünstig.
Auch ist das Baumaß klein
und die Effizienz hoch.
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Anwendungsgebiete des erfindungsgemäßen Aktuator
sind u.a. die Robotik, die Medizintechnik, die Mikropositioniertechnik,
die Automobilindustrie, die Luft- und
Raumfahrt, die Feinwerktechnik, die Produktionstechnik und die Messtechnik.
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Aufgrund der genannten Vorteile können neben
der Substitution von klassischen Aktuatoren auch neue hochspannungskritische
Anwendungsgebiete wie beispielsweise in der Medizintechnik (Implantate,
Endoskopie) oder der Kfz-Innenausstattung erschlossen
werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
von Figuren und Ausführungsbeispielen
näher beschreiben.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines Nanotubes,
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2 zeigt
eine schematische Draufsicht auf die Anordnung der Nanotubes in
dem erfindungsgemäßen Bucky-Paper,
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3 zeigt
eine schematische Darstellung eines Bucky-Paper-Multilayers,
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4 zeigt
eine schematische Darstellung eines Bucky-Paper-Multilayers in In-Case-Technologie,
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5 zeigt
eine schematische Darstellung eines Bucky-Paper-Multilayers in In-Case-Technologie
mit zusätzlicher
Relaxationselektrode,
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6 zeigt
die Anstiegszeiten von Aktuatoren aus Carbon-Nanotube-Schichten
in verschiedenen Elektrolyten bis zur halben (weiß) und vollen (schwarz)
Ausdenkung,
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7 zeigt
die Aktuatorenkraft in Abhängigkeit
von den eingesetzten Elektrolyten,
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8 zeigt
den Einfluss der Polarität
auf die Kraftänderung
in Abhängigkeit
von der Zeit,
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9 zeigt
die Kraftveränderung/Volumen
in Abhängigkeit
von der Kontaktierung,
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10 zeigt
die Aktuationsamplitude mit Na2SO4 als Elektrolyt in Abhängigkeit von der Zeit,
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11 zeigt
schematisch den Einsatz des Aktuators als künstlichen Muskel in der Medizintechnik,
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12 zeigt
die prozentuale Ausdehnung verschiedener bislang bekannter Aktuatoren
im Vergleich zu Nanotube-Aktuatoren,
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13 zeigt
die zulässige
Höchsttemperatur bislang
bekannter Aktuatoren im Vergleich zu Nanotube-Aktuatoren und
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14 zeigt
die Versorgungsspannung bislang bekannter Aktuatoren im Vergleich
zu Nanotube-Aktuatoren.
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Die in 1 schematisch
dargestellten Single-Wall Nanotubes (SWNT) aus Kohlenstoff sind
einwandige Kohlenstoffröhrchen
mit einem Durchmesser von wenigen Nanometern und einer Länge im Mikrometerbereich.
Herstellungsverfahren dieser Nanotubes sind im Stand der Technik
bekannt (z.B. Science 1340 (1999) mit weiteren Literaturangaben).
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Erfindungsgemäß sind die Nanotubes in der Schicht
des Bucky-Paper nicht statistisch angeordnet, sondern weisen in
der Schicht Bemittelt über
die Nanotube-Anordnungen
eine Vorzugsrichtung auf, wie die schematische Draufsicht auf das
erfindungsgemäße Bucky-Paper
in 2 zeigt. Insbesondere beträgt der Winkel
zwischen den Längsachsen
der Nanotubes und der Vorzugsrichtung im wesentlichen weniger als
90°, vorzugsweise
weniger als 60° und besonders
bevorzugt weniger als 45°,
bis hin zu einer besonders bevorzugten Anordnung, bei der die Längsachsen
im wesentlichen parallel der Vorzugsrichtung orientiert sind. Zum
Erreichen der erforderlichen Festigkeit und der Elastizität der Schichten
umfasst die Schicht vorzugsweise Zusatzstoffe, die beispielsweise
die Adhäsion
erhöhen
und/oder die Nanotubes flexibel einbetten.
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Die erfindungsgemäße Anordnung der Bucky-Paper
in Form von Multilayern ist in 3 dargestellt.
Die Bucky-Paper 11, die vorzugsweise jeweils aus einer
wenigen Monolagen dicken Schicht der in 2 dargestellten, im wesentlichen ausgerichteten Nanotubes
bestehen, sind auf die gewünschte
Aktuatorendicke d gestapelt. Zwischen den einzelnen Bucky-Paper-Lagen
befinden sich Kontaktierungsschichten 12 aus elektrisch
leitenden Materialien.
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Die Anwendung der Aktuatoren in Multilayer-Technik
mit Elektrolyt in der In-Case-Technologie ist
in 4 dargestellt. Der
in 3 bereits beschriebene
Multilayer aus den Bucky-Paper- 11 und den Kontaktierungsschichten 12 ist
zusammen mit dem Elektrolyten 13 und der Konterelektrode 18 in
einer Hülle 14 aus
einem polymeren Material integriert. Kontaktierungsschichten 12 und
Bucky- Paper 11 sind
in Reihe geschaltet. An die obere Bucky-Paper-Schicht grenzt der
Stösel 16,
mittels dessen die Kraft übertragen
wird. An den Stösel 16 angrenzend befindet
sich im Bereich der Hülle 14 eine
Dichtlippe 17, die das Herausfließen des Elektrolyts verhindert.
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5 zeigt
den zusätzlichen
Einsatz einer Relaxationselektrode 19 in dem in 4 beschriebenen System.
Durch die Relaxationselektrode 19 kann die Aktuationskraft
und die Aktuationsgeschwindigkeit erhöht werden.
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Die Anstiegszeiten von Aktuatoren
mit Bucky-Papern bis zur halben (Fmax/2,
weiß)
und vollen (Fmax, schwarz) Ausdehnung sind
für verschiedene Elektrolyte
in wässriger
Lösung
in 6 dargestellt. Besonders
kurze Anstiegszeiten bis zur halben und maximalen Ausdehnung werden
in 1 m Na2SO4, in 0,1
m Na2SO4 sowie in
0,1 m Na2HPO4 und
Na3PO4 beobachtet.
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Gemäß 7 werden in 1 m KCl und 1 m Na2SO4 die größten Maximalkräfte erzielt.
Nur etwa die Hälfte
der Maximalkraft mit 1 m KCl wird mit 1 m K2SO4 erreicht. Bei niederen Elektrolykonzentrationen
geht die Maximalkraft deutlich zurück.
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Der Graph gemäß 8 zeigt die Kraftänderung/Volumen bei positiver
Konnektierung (Bereich 1), anschließender Diskonnektierung (Bereich 2),
anschließender
negativer Konnektierung (Bereich 3) und abschließender Diskonnektierung
(Bereich 4), jeweils der Bucky-Paper Schichten. Bei negativer Konnektierung
der Bucky-Paper Schichten wird eine weitaus größere Kraftänderung beobachtet.
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9 zeigt
die Kraftänderung
in Abhängigkeit
von der Zeit für
Multilayer mit verschiedenen Kontaktierungen. Der Graph belegt,
dass die beste Anordnung in dem Multilayer Bucky-Paper/Kontaktierungsschicht/Bucky-Paper/Kontaktierungs
Schicht usw. ist. Dies wird darauf zurückgeführt, dass die Steifheit der
Kontaktierungsschicht die Aktuation positiv beeinflusst. Andere
Möglichkeiten,
wie Kontaktierungsschicht/Bucky-Paper/Bucky-Paper/Kontaktierungsschicht
zeigen keine so guten Werte.
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10 zeigt
die Aktuationsamplitude in Na2SO4 als Funktion der Zeit. An Bucky-Paper wurde 0,8 V/5
mA angelegt und nach Erreichen der Maximalkraft nach 5 min. getrennt.
Anschließend
wurde nach 10 Minuten wieder Spannung angelegt. Der Graph zeigt,
dass die Aktuation reproduzierbar ist (zwei Wellen). Zum Erreichen
der Maximalkraft benötigt
ein 0,1 mm dickes Bucky-Paper 5 Minuten. Die Maximalkraft
von 0,12 N wird ohne Überschwingen erreicht.
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11 zeigt
ein Anwendungsbeispiel des Aktuators in der Medizintechnik (Implantattechnik). Der
Multilayer-Aktuator 21 (anstelle des Multilagen-Aktuators
kann in Abhängigkeit
der erforderlichen Kraft auch ein Einschicht-Bucky-Paper eingesetzt
werden) befindet sich beidseitig der künstlichen Linse 22 eines
Auges und ist mit der Linse durch Klemmen verbunden. Mittels eines
elektrischen Steuergeräts 23 erfolgt
eine Längenveränderung
der Bucky-Papers, die die Linse – wie in der rechten Abbildung
dargestellt – gegenüber dem
Zustand in der linken Abbildung verändert und somit eine Fokussierung
des Lichtes auf den Sehnerv ermöglicht.
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Die 12 – 14 zeigen Gegenüberstellungen
verschiedener Aktuatoren in Bezug auf die Ausdehnung, zulässige Höchsttemperatur
und Versorgungsspannung. (IPMC und IPM sind Polymeraktuatoren, Shape
Memory Alloys sind Formerinnerungsmetalle). Die Nanotube-Aktuatoren
zeichnen sich durch extreme Temperaturbeständigkeit und die geringste
Versorgungsspannung aller bislang bekannten Systeme aus. Die Ausdehnung
des Nanotubes ist im Vergleich zu anderen Systemen zwar gering.
Allerdings bewirkt die vergleichsweise geringe Ausdehnung des Nanotube-Systems
aufgrund der Hebelgesetze eine weitaus größere Kraft als die, die in
Systemen in hoher Ausdehnung, wie beispielsweise Polymere, beobachtet
wird.