DE10243997B4 - Mikroventil in Mehrschichtaufbau - Google Patents

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Abstract

Mikroventil in Mehrschichtaufbau, mit einer plattenartigen Kanalschicht (3) und einer darauf platzierten plattenartigen Aktorschicht (4), wobei ein in der Kanalschicht (3) verlaufender Fluidkanal (8) an der der Aktorschicht (4) zugewandten Seite der Kanalschicht (3) mit einer Kanalöffnung (9) ausmündet und wobei die Aktorschicht (4) eine der Kanalöffnung (9) gegenüberliegende Ventilklappe (22) aufweist, die mittels eines zwischen ihr und der Kanalschicht (3) erzeugbaren elektrostatischen Feldes quer zur Ausdehnungsebene der Kanalschicht (3) relativ zu einem fest mit der Kanalschicht (3) verbundenen Basisabschnitt (17) der Aktorschicht (4) im Rahmen einer Schaltbewegung (26) auslenkbar ist, um die Kanalöffnung (9) freizugeben (Offenstellung) oder zu verschließen (Schließstellung), wobei die Ventilklappe (22) zur Ermöglichung der Schaltbewegung (26) über ein federelastisches Festkörpergelenk (23) verschwenkbar an dem Basisabschnitt (17) gelagert ist und wobei die Ventilklappe (22) als starres Element ausgebildet ist, das während der gesamten Schaltbewegung (26) mit der gegenüberliegenden Kanalschicht (3) einen keilförmigen Zwischenraum (34) definiert, dessen Keilspitze...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Mikroventil in Mehrschichtaufbau.
  • Ein aus der DE 196 37 878 C2 bekanntes Mikroventil verfügt über eine Kanalschicht und eine darauf platzierte Aktorschicht, wobei ein in der Kanalschicht verlaufender Fluidkanal an der der Aktorschicht zugewandten Seite der Kanalschicht mit einer Kanalöffnung ausmündet und wobei die Aktorschicht eine der Kanalöffnung gegenüberliegende Ventilklappe aufweist. Die Ventilklappe ist mittels eines zwischen ihr und der Kanalschicht erzeugbaren elektrostatischen Feldes quer zur Ausdehnungsebene der Kanalschicht relativ zu einem fest mit der Kanalschicht verbundenen Basisabschnitt der Aktorschicht unter Ausführung einer Schaltbewegung auslenkbar, um die Kanalöffnung wahlweise freizugeben oder zu verschließen. Die Ventilklappe des bekannten Mikroventils ist als zungenartiges, biegeelastisches Element ausgebildet, das bei der Schaltbewegung an der Kanalschicht abrollt. Dabei tritt der Effekt eines sogenannten elektrostatischen Wanderkeils auf, wobei der zwischen der Ventilklappe und der Kanalschicht eingeschlossene keilförmige Zwischenraum, je nach Schaltrichtung, zum freien Ende der Ventilklappe hin oder in entgegengesetzter Richtung wandert. Man erreicht damit zwar relativ große Schalthübe, erkauft sich dies jedoch mit relativ geringen Schließkräften, weil auf Grund der für eine Abrollbewegung notwendigen Flexibilität der Aktorschicht, in den Bereichen in denen die Aktorschicht auf der Kanalschicht aufliegt, die Kraftwirkung durch die Auflage weitgehend kompensiert wird. Mit zunehmender Schließbewegung wird somit die effektiv schließkrafterzeugende Fläche reduziert.
  • Vergleichbare Gegebenheiten liegen bei dem in der US 4,585,209 beschriebenen Mikroventil vor.
  • Bei dem ebenfalls auf einem elektrostatischen Betätigungsprinzip basierenden Mikroventil der EP 0 435 237 B1 ist vorgesehen, dass die Ventilklappe in der Offenstellung eine zur Kanalschicht parallele Ausrichtung besitzt. Da die durch das elektrostatische Feld hervorgerufenen Stellkräfte jedoch über die gesamte Aktorfläche hinweg gleich groß sind, bewirken die herrschenden Hebelverhältnisse beim Schließvorgang eine Annäherung der Ventilklappe an die Kanalschicht ausgehend vom freien Ende der Ventilklappe. Dies hat letztlich wiederum einen Wanderkeileffekt zur Folge, nun allerdings in der entge gengesetzten Richtung wie im Falle des Mikroventils gemäß DE 196 37 878 C2 .
  • Es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Mikroventil der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem sich hohe Schließkräfte realisieren lassen und das die Beherrschung relativ großer Durchflüsse ermöglicht.
  • Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Mikroventil in Mehrschichtaufbau mit einer plattenartigen Kanalschicht und einer darauf platzierten plattenartigen Aktorschicht, wobei ein in der Kanalschicht verlaufender Fluidkanal an der der Aktorschicht zugewandten Seite der Kanalschicht mit einer Kanalöffnung ausmündet und wobei die Aktorschicht eine der Kanalöffnung gegenüberliegende Ventilklappe aufweist, die mittels eines zwischen ihr und der Kanalschicht erzeugbaren elektrostatischen Feldes quer zur Ausdehnungsebene der Kanalschicht relativ zu einem fest mit der Kanalschicht verbundenen Basisabschnitt der Aktorschicht im Rahmen einer Schaltbewegung auslenkbar ist, um die Kanalöffnung freizugeben (Offenstellung) oder zu verschließen (Schließstellung), wobei die Ventilklappe zur Ermöglichung der Schaltbewegung über ein federelastisches Festkörpergelenk verschwenkbar an dem Basisabschnitt gelagert ist und wobei die Ventilklappe als starres Element ausgebildet ist, das während der gesamten Schaltbewegung mit der gegenüberliegenden Kanalschicht einen keilförmi gen Zwischenraum definiert, dessen Keilspitze unabhängig vom momentanen Keilwinkel konstant eine Position im Bereich einer durch das Festkörpergelenk definierten, im wesentlichen ortsfesten Schwenkachse einnimmt.
  • Während bei dem auf dem Wanderkeilprinzip basierenden Stand der Technik der Abrollpunkt der Ventilklappe bei der Schaltbewegung über die Kanalschicht hinweg wandert, sieht die Erfindung eine im Wesentlichen ortsfeste Schwenkachse vor, die durch ein den Basisabschnitt mit der Ventilklappe einstückig verbindendes federelastisches Festkörpergelenk definiert wird. Die Schaltbewegung der Ventilklappe ist somit eine reine Schwenkbewegung um die ihre Lage nicht oder zumindest nur unwesentlich verändernde Schwenkachse. Somit bleibt die Position des keilförmigen Zwischenraumes und insbesondere die Position der Keilspitze konstant, es ändert sich lediglich der Keilwinkel. Daraus resultiert der Vorteil, dass die starr ausgebildete Ventilklappe in der Lage ist, die auf sie einwirkenden elektrostatischen Stellkräfte über ihre Länge hinweg zu übertragen. In der Schließstellung, die auf Grund in der Regel vorhandener, erhabener Ventilsitze de facto immer mit einem – minimalen – Keilwinkel einhergeht, sind somit auch diejenigen elektrostatischen Feldanteile in der Lage, zum Erhalt der Schließkraft beizutragen, die zwischen der zu steuernden Kanalöffnung und der Schwenkachse liegen. Dies bedeutet auch, dass die während der Schließbewegung erzeugten Kräfte vom Maximalhub (Offen) bis zum Minimalhub (Geschlossen) zunehmen. Bedingt durch die realisierbaren hohen Stellkräfte lassen sich auch Kanalöffnungen mit relativ großem Querschnitt sicher verschließen, so dass sich ein Mikroventil mit hohen Durchflusswerten verwirklichen lässt.
  • Zwar beschreibt die US 5,417,235 ein Mikroventil, das mit einer Ventilklappe ausgestattet ist, die möglicherweise ein insgesamt starres Element darstellt und über ein Festkörpergelenk an einem Basisabschnitt verschwenkbar fixiert ist. Allerdings nimmt die Ventilklappe in der Offenstellung eine in etwa parallele Ausrichtung zur Kanalschicht ein und ist über ihre gesamte Ausdehnung hinweg zu der Kanalschicht beabstandet. Ein keilförmiger Zwischenraum zwischen der Ventilplatte und der Kanalschicht, dessen Keilspitze unabhängig von der Stellung der Ventilklappe im Bereich des Festkörpergelenkes liegt, ist somit nicht gegeben.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
  • Um eine optimal hohe Stellkraft bzw. Schließkraft zu erreichen, ist es von Vorteil, wenn die zur Ausbildung des elektrostatischen Feldes dienende Elektrodenfläche der Aktorschicht sich zumindest annähernd über die gesamte, der Kanalschicht zugewandte Ventilklappenfläche erstreckt und einer zumindest annähernd gleich großen Elektrodenfläche der Kanalschicht.
  • Das federelastische Festkörpergelenk kann derart ausgebildet sein, dass die Ventilklappe im deaktivierten Zustand, also bei nicht vorhandenem elektrostatischem Feld, eine von der Kanalschicht weggeschwenkte Offenstellung auch dann einnimmt, wenn der zu steuernde Fluidkanal drucklos ist. Zum Schließen des Ventils muss hier im Betrieb zusätzlich die vom Festkörpergelenk ausgeübte Rückstellkraft überwunden werden. Eine umgekehrte Funktionsweise wird jedoch in der Regel vorgezogen, wobei die Ventilklappe im deaktivierten Zustand und bei drucklosem Fluidkanal die Schließstellung einnimmt. Die Ventilklappe wird hier durch den anstehenden Fluiddruck in die Offenstellung verschwenkt, wobei die sich aufbauenden Rückstellkräfte des Festkörpergelenks den durch Erzeugung eines elektrostatischen Feldes hervorgerufenen Schließvorgang unterstützen.
  • Die von der Ventilklappe gesteuerte Kanalöffnung gehört zweckmäßigerweise zu einem Zuführkanal, über den ein Druckmedium eingespeist wird. Durch die Ventilklappe wird, je nach Stellung, das Überströmen von dem Zuführkanal in einen zu einem Verbraucher führenden Abführkanal wahlweise ermöglicht oder unterbunden. Die Kanalöffnung des Abführkanals befindet sich hier zweckmäßigerweise auf der gleichen Seite der Ventilklappe wie diejenige des Zuführkanals und ist ebenfalls an der Basisschicht vorgesehen. Aufbauend auf dieser Anordnung kann ein sehr effektives 2/2-Wegeventil realisiert werden. Sofern noch ein weiterer Fluidkanal vorhanden ist, ist allerdings auch eine 3/2-Wege-Funktionalität möglich.
  • Um einen maximalen Hub und damit größtmöglichen Durchfluss zu erzielen, empfiehlt sich die Platzierung der Kanalöffnung des Zuführkanals an dem dem Festkörpergelenk entgegengesetzten äußeren Endbereich der Ventilklappe. In diesem Falle bewirken die entstehenden Strömungskräfte ein maximales Drehmoment auf die Ventilklappe.
  • Es ist des Weiteren von Vorteil, wenn die Ventilklappe von mindestens einem Druckausgleichskanal durchsetzt ist, der näher an der ortsfesten Schwenkachse liegt als die Kanalöffnung des Zuführkanals. Durch eine solche Maßnahme wird während der Aktorbewegung ein rascher Druckausgleich zwischen der Oberseite und der Unterseite der Ventilklappe erreicht. Die eigentliche Fluidströmung, die zwischen dem Zuführkanal und dem Abführkanal übertritt, verläuft dagegen ausschließlich an der der Kanalschicht zugewandten Unterseite der Ventilklappe. Es wurde außerdem festgestellt, dass durch die besondere Anordnung der mindestens einen Druckausgleichsöffnung die in Öffnungsrichtung wirkenden Kräfte reduziert werden können, so dass für das Schließen des Ventils geringe Schließkräfte ausreichend sind.
  • Es ist ferner von Vorteil, wenn die Aktorschicht im Bereich des Festkörpergelenkes zum Erhalt einer gewissen, lokal begrenzten Flexibilität eine geringere Dicke aufweist als der Basisabschnitt und die Ventilklappe. Erreichen lässt sich dies insbesondere durch ein Herausstrukturieren einer Vertiefung an der der Kanalschicht entgegengesetzten Oberseite des Festkörpergelenkes. Durch diese Flexibilität kann erreicht werden, dass über dem Aktorhub eine der Strömungskraft entgegengerichtete, adäquate Federkraft ausgebildet wird. Außerdem wird erreicht, dass Maßfehler ausgeglichen werden und, eng begrenzt auf den Bereich des Festkörpergelenkes, lokal die Vorteile eines minimalen Wanderkeiles zur Erhöhung der elektrostatischen Kräfte genutzt werden können.
  • Die Federeigenschaften des Festkörpergelenkes können je nach Bedarf mit unterschiedlichen Federkennlinien ausgelegt werden, um das Schaltverhalten zu beeinflussen.
  • Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
  • 1 in sehr schematischer und stark vergrößerter Darstellung eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Mikroventils im Schnitt gemäß Schnittlinie I/I aus 4, wobei die Ventilklappe die maximale Offenstellung einnimmt und wobei zur Vervollständigung des Ventils vorgesehene Komponenten in Gestalt einer Abdeckschicht und einer Trägerschicht nur strichpunktiert angedeutet sind,
  • 2 das Mikroventil aus 1 ohne Darstellung der beiden letztgenannten weiteren Schichten während des Schließvorganges,
  • 3 das Mikroventil bei in Schließstellung befindlicher Ventilklappe, und
  • 4 eine Draufsicht auf die an der Kanalschicht fixierte, die Ventilklappe enthaltende Aktorschicht mit Blickrichtung gemäß Pfeil IV aus 3.
  • Das in seiner Gesamtheit mit Bezugsziffer 1 bezeichnete Mikroventil dient zur Steuerung von Fluidströmen, wobei sowohl pneumatische als auch hydraulische Anwendungen möglich sind. Es ist aufgebaut aus mehreren aufeinandersitzenden Schichten 2, die jeweils zweckmäßigerweise plattenartig ausgebildet und durch mikrosystemtechnische Strukturierung hergestellt worden sind.
  • Die einzelnen Schichten 2 sind mit zueinander parallelen Schicht-Ausdehnungsebenen aufeinander gestapelt und durch Bond- oder Klebevorgänge unter Abdichtung fest miteinander verbunden. Alle Schichten sind zweckmäßigerweise unabhängig voneinander als Einzelteile gefertigt und werden anschließend zusammengefügt. Sie können somit separat strukturiert werden und es erübrigt sich ein schichtweises Abscheiden zum Erhalt des Schichtaufbaus.
  • Die Kernbestandteile des Mikroventils 1 sind eine Kanalschicht 3 und eine darauf platzierte Aktorschicht 4. Als Material für die Schichten kommt sowohl ein Halbleitermaterial, beispielsweise Silizium, als auch Metall, hier vorzugsweise eine Nickel-Legierung, in Frage. Jedenfalls haben die Schichten zumindest beim Ausführungsbeispiel elektrisch leitende Eigenschaften.
  • Zur elektrischen Isolation befindet sich zwischen den beiden vorerwähnten, aufeinander sitzenden plattenartigen Schichten 3, 4 eine dünne Isolationsschicht 5, insbesondere aus Siliziumoxyd.
  • Die Kanalschicht 3 sitzt auf einer als Trägerschicht 6 bezeichneten weiteren Schicht. Sie liegt daher zwischen dieser Trägerschicht 6 und der Aktorschicht 4. Auf der Aktorschicht 4 ist, an der der Kanalschicht 3 entgegengesetzten Seite, eine Abdeckschicht 7 vorgesehen.
  • Die Kanalschicht 3 enthält einen ersten Fluidkanal 8, der mit einer ersten Kanalöffnung 9 an der der Aktorschicht 4 zugewandten Oberseite der Kanalschicht 3 ausmündet. In vergleichbarer Weise ist die Kanalschicht 3 von einem zweiten Fluidkanal 12 durchsetzt, der mit einer zweiten Kanalöffnung 13 ebenfalls an der Oberseite der Kanalschicht 3 ausmündet.
  • Soweit im Rahmen dieser Beschreibung Orientierungsangaben wie "oben" oder "unten" verwendet werden, beziehen sich diese auf die in der Zeichnung vorhandene Ausrichtung des Mikroventils, ohne dass damit zwingende Orientierungen beim späteren Einsatz des Mikroventils verbunden wären.
  • In der Trägerschicht sind Trägerschichtkanäle 14, 15 ausgebildet, die jeweils mit einem der ersten und zweiten Fluidkanäle 8 bzw. 12 kommunizieren und die im Bereich der Außenfläche der Trägerschicht 6 fluidische Schnittstellen 16 definie ren, über die die fluidische Verbindung mit der Makroumgebung oder einer mikromechanischen Komponente realisiert werden kann.
  • Die Aktorschicht 4 enthält einen rahmenartigen Basisabschnitt 17, der sich entlang der Außenkontur der Kanalschicht 3 erstreckt und der einen Innenraum 18 umrahmt, in den ein als Ventilklappe 22 bezeichnetes Ventilglied hineinragt. Die Ventilklappe 22 ist ein integraler Bestandteil der Aktorschicht 4 und ist über ein Festkörpergelenk 23 einstückig mit dem Basisabschnitt 17 verbunden.
  • Beim Ausführungsbeispiel ist die Anordnung so getroffen, dass die Ventilklappe 22 ausgehend von dem durch das Festkörpergelenk 23 gebildeten Verbindungsbereich zungenartig in den Innenraum 18 hineinragt. Bezogen auf den beim Ausführungsbeispiel rechteckigen Grundriss des Mikroventils ergibt sich somit eine Anordnung, bei der das Festkörpergelenk 23 an einer der vier Rechteckseiten der Ventilklappe 22 sitzt, während entlang der übrigen drei Rechteckseiten ein spaltförmiger, insbesondere U-förmig gestalteter Zwischenraum 24 vorliegt.
  • Die Kanalschicht 3 begrenzt zusammen mit dem rahmenartigen Basisabschnitt 17 der Aktorschicht 4 und der darauf aufgesetzten Abdeckschicht 7 eine Ventilkammer 25, die die Ventilklappe 22 aufnimmt. In der Zeichnung ist die Abdeckschicht 7 an der der Aktorschicht 4 zugewandten Unterseite mit einer strukturierten Vertiefung gezeigt, in die die Ventilklappe 22 bei der noch zu erläuternden Schaltbewegung eintauchen kann. Diese Darstellung resultiert aus der starken Vergrößerung der einzelnen Komponenten; eine Vertiefung wird in der Praxis in der Regel nicht oder in nur geringerem Maße erforderlich sein. Die Abdeckschicht 7 ist ebenfalls plattenartig ausgebildet.
  • Bei dem gezeigten Mikroventil 1 handelt es sich um ein 2/2-Wegeventil. Der erste Fluidkanal 8 ist ein Zuströmkanal, über den im Betrieb ein Druckmedium, insbesondere Druckluft, zugeführt wird. Die zugeordnete Schnittstelle 16 wird daher mit einer nicht gezeigten Druckquelle verbunden.
  • Bei dem zweiten Fluidkanal 12 handelt es sich um einen Abführkanal, der zum Abführen des eingespeisten Druckmediums zu einem nicht näher dargestellten Verbraucher dient. Der Verbraucher wird über nicht näher gezeigte Fluidleitungen an die betreffende fluidische Schnittstelle 16 angeschlossen.
  • Durch eine in das Mikroventil 1 integrierte elektrostatische Antriebseinrichtung kann die Ventilklappe 22 zu einer in 2 durch einen Doppelpfeil angedeuteten Schaltbewegung 26 veranlasst werden. Im Rahmen dieser Schaltbewegung 26 kann die Ventilklappe 22 wahlweise in einer aus 1 hervorgehenden Offenstellung und einer aus 3 hervorgehenden Schließstellung positioniert werden. Zwischenstellung können bei Bedarf ebenfalls realisiert werden.
  • Die in 3 gezeigte Schließstellung zeichnet sich dadurch aus, dass wenigstens die zum Zuführkanal 8 gehörende erste Kanalöffnung 9 fluiddicht abgesperrt ist. Die Ventilklappe 22 liegt hierbei über der ersten Kanalöffnung 9 und kontaktiert einen leicht erhabenen, die erste Kanalöffnung 9 umgrenzenden Ventilsitz, der in der Zeichnung nicht näher dargestellt ist. Das Druckmedium wird somit an einem Einströmen in die Ventilkammer 25 und folglich an einem Überströmen in den Abströmkanal 12 gehindert.
  • In der Offenstellung gemäß 1 ist die Ventilklappe 22 von der ersten Kanalöffnung 9 abgehoben, so dass das Druckmedium durch den Zuführkanal 8 hindurch in die Ventilkammer 25 einströmen und von dort in den ebenfalls offenen Abströmkanal 12 ausströmen kann.
  • Die zum Abströmkanal 12 gehörende zweite Kanalöffnung 13 ist beim Ausführungsbeispiel so platziert, dass sie in der Schließstellung der Ventilklappe 22 von dieser ebenfalls komplett überdeckt wird. Möglich wäre aber auch eine stets frei zugängliche Einmündung des Abströmkanals 12 in die Ventilkammer 25. Vorteilhaft ist aber jedenfalls, wenn die zweite Kanalöffnung 13 in der Schließstellung zumindest teilweise von der Ventilklappe 22 überdeckt wird.
  • Die vorstehend angesprochene elektrostatische Antriebseinrichtung besteht aus zwei Elektrodenflächen 27, 28, die an den einander zugewandten Seiten der Ventilklappe 22 und der Kanalschicht 3 vorgesehen sind. Handelt es sich bei den beiden Schichten 3, 4 wie beim Ausführungsbeispiel um elektrisch leitende Schichten, können die Elektrodenflächen 27, 28 unmittelbar von der Oberfläche der sich gegenüberliegenden Bereiche der erwähnten Komponenten gebildet sein, wenn die Schichtpotentiale durch eine elektrisch isolierende Schicht voneinander getrennt werden können und kein Stromfluss auftritt.
  • Wird an die beiden Schichten mittels nicht näher dargestellter elektrischer Kontakte ein Spannung angelegt, bildet sich zwischen den sich gegenüberliegenden Elektrodenflächen 27, 28 ein elektrostatisches Feld aus, das die Tendenz hat, die die Elektrodenflächen 27, 28 tragenden Komponenten zueinander zu ziehen.
  • Die Ventilklappe 22 ist über das Festkörpergelenk 23 verschwenkbar an dem Basisabschnitt 17 gelagert. Die Schaltbewegung 26 ist mithin eine Schwenkbewegung. Die Schwenkachse 32 liegt im Bereich des Festkörpergelenkes 23 und ist in 1 bis 3 zur besseren Kenntlichmachung von einem strichpunktierten Kreis umringt.
  • Die Schwenkachse 32 verläuft parallel zu den Ausdehnungsebenen der einzelnen Schichten 2, so dass die Schaltbewegung 26 quer zu diesen Ausdehnungsebenen und insbesondere quer zur Ausdehnungsebene der Kanalschicht 3 und zur Aktorschicht 4 verläuft.
  • Das Festkörpergelenk 23 verfügt über federelastische Eigenschaften. Beim Ausführungsbeispiel ist die Anordnung so getroffen, dass durch das Festkörpergelenk 23 die in 1 gezeigte Offenstellung auch dann vorgegeben wird, wenn der Zuführkanal drucklos ist. Durch das Aktivieren der elektrostatischen Antriebseinrichtung wird die Ventilklappe 22 in Richtung zur Kanalschicht 3 gezogen, wobei sie unter elastischer Verformung des Festkörpergelenkes 23 um die Schwenkachse 32 verschwenkt wird. Hierbei baut sich innerhalb des Festkörpergelenkes 23 eine Rückstellkraft auf, die die Ventilklappe 22 in die Offenstellung vorspannt. Beim Schließen muss auch die Fluidkraft des über den Zuführkanal eingespeisten Fluides überwunden werden.
  • Wird die elektrostatische Antriebseinrichtung deaktiviert, so dass die Ladungen von den Elektrodenflächen 27, 28 abfließen können, kehrt die Ventilklappe 22 durch die Rückstellkraft des Festkörpergelenkes 23 in die Offenstellung zurück, wobei die Rückstellbewegung aber, zumindest beim Ausführungsbeispiel, durch das über die erste Kanalöffnung 9 zuströmende Druckmedium unterstützt wird, das ein Drehmoment in der Öffnungsrichtung auf die Ventilklappe 22 ausübt.
  • Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass das Festkörpergelenk 23 in der Schließstellung der Ventilklappe 22 entspannt ist oder gar die Ventilklappe 22 in die Schließstellung drückt. Hier wird dann der Öffnungsvorgang durch Deaktivieren des elektrostatischen Feldes allein durch die Fluidkräfte hervorgerufen, die dabei die Rückstellkraft des Festkörpergelenkes 23 überwinden müssen.
  • Durch entsprechende konstruktive Ausgestaltung, beispielsweise durch Wahl einer entsprechenden Materialstärke, wird erreicht, dass die Ventilklappe 22 so starr ist, dass sie unter den im Betrieb auftretenden Beanspruchungen praktisch nicht verformt werden kann. Insbesondere wird sie selbst dann praktisch nicht durchgebogen, wenn sie in der Schließstellung auf dem die erste Kanalöffnung 9 umgrenzenden Ventilsitz aufliegt und somit ein in der Zeichnung nicht sichtbarer minimaler Restzwischenraum 33 zwischen der Ventilklappe 22 und der Kanalschicht 3 verbleibt.
  • Die Folge hieraus ist, dass sämtliche vom elektrostatischen Feld hervorgerufenen Stellkräfte, die an der Ventilklappe 22 angreifen, dazu beitragen, dass die Ventilklappe an den Ventilsitz herangedrückt wird. Eine hohe Schließkraft ist die Folge. Wäre die Ventilklappe 22 weniger starr, würde sie sich durch Verformung in der Schließstellung auch in den beim Ausführungsbeispiel den Restzwischenraum 33 definierenden Bereichen auf Grund ihrer Durchbiegung an der Kanalschicht 3 abstützen und wäre somit nicht in der Lage, die beabstandet zur ersten Kanalöffnung 9 wirkenden elektrostatischen Stellkräfte in den Bereich der ersten Kanalöffnung 9 zu übertragen.
  • Während der Schaltbewegung 26 bleibt die Schwenkachse 32 im Wesentlichen ortsfest. Anders als bei den aus dem Stand der Technik bekannten Wanderkeil-Bauformen hat dies zur Folge, dass der zwischen der Ventilklappe 22 und der Kanalschicht 3 definierte keilförmige Zwischenraum 34 unabhängig von der jeweiligen Schaltposition eine konstante Lage einnimmt, wobei sich insbesondere die im Bereich der Schwenkachse 32 liegende Keilspitze nicht oder zumindest nur geringfügig verlagert. Lediglich der Keilwinkel des keilförmigen Zwischenraumes 34 ändert sich.
  • Der maximale Keilwinkel liegt in der Offenstellung gemäß 1 vor. Minimal ist er in der Schließstellung, wenn sich der keilförmige Zwischenraum 34 zu dem ebenfalls noch keilförmigen Restzwischenraum 33 reduziert hat.
  • Um eine optimal hohe Schließkraft zu erreichen, ist es von Vorteil, wenn sich die an der Aktorschicht 4 vorgesehene Elektrodenfläche 27 zumindest annähernd über die gesamte, der Kanalschicht 3 zugewandte Ventilklappenfläche erstreckt. Die zugewandte Elektrodenfläche 28 der Kanalschicht 23 ist in diesem Falle zweckmäßigerweise mindestens ebenso groß wie diejenige der Ventilklappe 22.
  • An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass, insbesondere bei einem Aufbau des Mikroventils aus elektrisch nicht leitenden Materialien, beispielsweise Kunststoff, die Elektrodenflächen 27, 28 auch an gesondert angebrachten Elektroden ausgebildet sein können.
  • Besonders vorteilhaft ist eine dahingehende Zuordnung zwischen den Kanalöffnungen 9, 13 und der Ventilklappe 22, dass zumindest die zum Zuführkanal 8 gehörende erste Kanalöffnung 9 dem dem Festkörpergelenk 23 entgegengesetzten äußeren Endbereich 35 der Ventilklappe 22 gegenüberliegt. Die entstehenden Strömungskräfte bewirken somit ein maximales Drehmoment auf die Ventilklappe. Bei der Auslenkung um die Schwenkachse 32 stellt sich ein keilförmiger Zwischenraum sowohl oberhalb als auch unterhalb der Ventilklappe 22 ein.
  • Es kann vorgesehen werden, dass die Aktorschicht 4, insbesondere im Bereich des Festkörpergelenks 23, über eine gewisse Flexibilität verfügt, die auch geringfügige andere Verformungen als die erwähnte Schwenkbewegung 26 zulässt. Damit wird erreicht, dass die Ventilklappe 22 derart flexibel aufgehängt ist, dass Toleranzen ausgeglichen werden und ein sicheres Anschmiegen an den Ventilsitz in der Schließstellung gewährleistet ist. Auch können durch diese Maßnahme lokal, begrenzt auf den Bereich des Festkörpergelenkes 23, die Vorteile des oben erwähnten Wanderkeiles zur Erhöhung der elektrostatischen Stellkraft genutzt werden.
  • Die Flexibilität wird beim Ausführungsbeispiel dadurch erzielt, dass die Aktorschicht 4 im Bereich des Festkörpergelenkes 23 eine geringere Dicke aufweist als die angrenzenden Bereiche des Basisabschnittes 17 und der Ventilklappe 22. Realisiert wird dies zweckmäßigerweise durch eine lokal in die Aktorschicht 4 einstrukturierte Vertiefung 36. Sie liegt zweckmäßigerweise auf der von der Kanalschicht 3 abgewandten Oberseite der Aktorschicht 4, so dass die für die Elektrodenfläche 27 verwendete Unterseite der Ventilklappe 22 nicht beeinträchtigt wird.
  • Die zum Abströmkanal 12 gehörende zweite Kanalöffnung 13 ist insbesondere so platziert, dass sie auf der dem Festkörpergelenk 23 entgegengesetzten Außenseite der zum Zuführkanal 8 gehörenden ersten Kanalöffnung 9 liegt. Sie ist daher weiter von der Schwenkachse 32 entfernt als die erste Kanalöffnung 9.
  • Eine Folge dieser Anordnung ist, dass das zwischen den beiden Fluidkanälen 8, 12 überströmende Druckmedium innerhalb der Ventilkammer 25 in Richtung der Keilerweiterung strömt, so dass die Ablagerung von Verunreinigungen im Bereich der Keilspitze vermieden wird.
  • Bevorzugt wird zwischen den beiden Kanalöffnungen 9, 13 ein sehr enger Abstand eingehalten. Das in die Ventilkammer 25 einströmende Medium trifft auf die Unterseite der Ventilklappe 22 und wird von dieser zur zweiten Kanalöffnung 13 des Abströmkanals 12 hin umgelenkt.
  • Durch die große Entfernung der Kanalöffnungen 9, 13 zur Schwenkachse 32 wird im Übrigen auch erreicht, dass in der Offenstellung, auf Grund des Keilwinkels, ein sehr großer Ab stand zwischen der Ventilklappe 22 und den Kanalöffnungen 9, 12 vorliegt, so dass hohe Strömungsraten begünstigt werden.
  • Als weitere, vorteilhafte Ausgestaltung des Mikroventils 1 ist mindestens ein Druckausgleichskanal 37 vorgesehen, der die Ventilklappe 22 quer zu ihrer Ausdehnungsebene durchsetzt. Durch diesen Druckausgleichskanal 37 hindurch – es können auch mehrere Druckausgleichskanäle 37 vorgesehen sein – findet ein rascher Druckausgleich innerhalb der Ventilkammer 25 zwischen den über und unter der Ventilklappe 22 liegenden Bereichen statt, so dass die eigentliche Fluidströmung zwischen den beiden Fluidkanälen 8, 12 im Wesentlichen nur an der der Kanalschicht 3 zugewandten Unterseite der Ventilklappe 22 verläuft. Der Druckausgleichskanal 37 ist bevorzugt von einer einfachen Durchbrechung der Ventilklappe 22 gebildet; beim Ausführungsbeispiel hat er einen länglichen Querschnitt wie auch die Öffnungen 9, 13.
  • Wie sich gezeigt hat, ist es besonders vorteilhaft, den mindestens einen Druckausgleichskanal 37 in einem Bereich der Ventilklappe 22 vorzusehen, der näher an der ortsfesten Schwenkachse 32 liegt als die erste Kanalöffnung 9 des Zuführkanals 8. Auf diese Weise wird besonders effektiv die die Ventilklappe 22 in der Öffnungsrichtung beaufschlagende Fluidkraft reduziert, so dass für den Schließvorgang nurmehr geringere Stellkräfte erforderlich sind.
  • Durch die eng benachbarte Anordnung der beiden Kanalöffnungen 9, 13 im Bereich des freien Endes der Ventilklappe 22 wird im Übrigen auch gewährleistet, dass nur ein sehr kleiner Anteil der Fluidströmung aus dem Überströmbereich abweicht und durch den Druckausgleichskanal 37 oder den Zwischenraum 24 in den Bereich oberhalb der Ventilklappe 22 strömt. von der Strömung mitgeführte Partikel werden somit strömungsbedingt aus den kritischen Bereichen herausgehalten.
  • Wie schon erwähnt, kann das Mikroventil ohne weiteres auch so gestaltet werden, dass im deaktivierten Zustand die in 3 gezeigte Schließstellung vorliegt. In diesem Fall wird bei Anstehen eines Druckmediums im Bereich der ersten Kanalöffnung 9, in Verbindung mit einer deaktivierten elektrostatischen Antriebseinrichtung, die Ventilklappe 22 allein vom Fluiddruck in die in 1 gezeigte Offenstellung gedrückt. Dabei wird, auf Grund der Verformung im Bereich des Festkörpergelenkes 23, eine federnde Rückstellkraft erzeugt, die den Schließvorgang unterstützt, wenn die elektrostatische Antriebseinrichtung aktiviert wird.
  • Durch die besondere Zuordnung zwischen der zum Zuführkanal gehörenden ersten Kanalöffnung 9 und dem mindestens einen Druckausgleichskanal 37 lässt sich die Kräftebilanz des Systems gezielt einstellen. Dies hängt damit zusammen, dass über der ersten Kanalöffnung 9 die Strömung aufgestaut wird, so dass die Druckwirkung an der Unterseite der Ventilklappe 22 die Druckwirkung an der Oberseite der Ventilklappe 22 bei weitem übersteigt. Es entsteht somit ein Bereich, der immer ein öffnendes Moment erzeugt. In Richtung der zweiten Kanalöffnung 13, also zur Niederdruckseite hin, wird die Strömung hingegen stark beschleunigt, wodurch nach Bernoulli der Druck an der Unterseite der Ventilklappe absinkt, so dass die Druckwirkung der Oberseite der Ventilklappe 22 überwiegt. Es entsteht mithin ein Bereich, in dem ständig ein schließendes Drehmoment vorhanden ist. Hinzu kommt, dass in Richtung zur Schwenkachse 32 die Strömungsgeschwindigkeit abnimmt und die Drücke an der Ventilklappenunterseite im Bereich des Druckausgleichskanals 37 an die Oberseite projiziert werden. Im Bereich zwischen dem Druckausgleichskanal 37 und der Schwenkachse 32 ist somit der Druck weitgehend ausgeglichen.
  • Somit müssen die beiden genannten Bereiche nur so abgestimmt werden, dass die gewünschte Auslenkung der Ventilklappe 22 beim zulässigen Hub erreicht wird. Durch die starre Ausführung der Ventilklappe 22 kann die gesamte Ventilklappenfläche zur Erzeugung einer abdichtenden Kraft an der ersten Kanalöffnung 9 genutzt werden.
  • Aus dem beispielhaften 2/2-Wege-Mikroventil lässt sich, auf Grund seiner asymmetrischen Ausgestaltung, durch Spiegelung und durch Verschmelzung im Bereich der Schwenkachse 32 in Verbindung mit der Nutzung einer Torsionsfeder sehr einfach ein 3/2-Wege-Mikroventil realisieren. Ein solches Ventil hat auf Grund der daraus resultierenden wippenartigen Ventilklappenstruktur sämtliche Fluidöffnungen auf einer Seite und er laubt damit eine kompakte Zusammenfassung zu einer fluidischen Schnittstelle.

Claims (14)

  1. Mikroventil in Mehrschichtaufbau, mit einer plattenartigen Kanalschicht (3) und einer darauf platzierten plattenartigen Aktorschicht (4), wobei ein in der Kanalschicht (3) verlaufender Fluidkanal (8) an der der Aktorschicht (4) zugewandten Seite der Kanalschicht (3) mit einer Kanalöffnung (9) ausmündet und wobei die Aktorschicht (4) eine der Kanalöffnung (9) gegenüberliegende Ventilklappe (22) aufweist, die mittels eines zwischen ihr und der Kanalschicht (3) erzeugbaren elektrostatischen Feldes quer zur Ausdehnungsebene der Kanalschicht (3) relativ zu einem fest mit der Kanalschicht (3) verbundenen Basisabschnitt (17) der Aktorschicht (4) im Rahmen einer Schaltbewegung (26) auslenkbar ist, um die Kanalöffnung (9) freizugeben (Offenstellung) oder zu verschließen (Schließstellung), wobei die Ventilklappe (22) zur Ermöglichung der Schaltbewegung (26) über ein federelastisches Festkörpergelenk (23) verschwenkbar an dem Basisabschnitt (17) gelagert ist und wobei die Ventilklappe (22) als starres Element ausgebildet ist, das während der gesamten Schaltbewegung (26) mit der gegenüberliegenden Kanalschicht (3) einen keilförmigen Zwischenraum (34) definiert, dessen Keilspitze unabhängig vom momentanen Keilwinkel konstant eine Position im Bereich einer durch das Festkörpergelenk (23) definierten, im wesentlichen ortsfesten Schwenkachse (32) einnimmt.
  2. Mikroventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Ausbildung des elektrostatischen Feldes dienende Elektrodenfläche (27) der Aktorschicht (4) sich zumindest annähernd über die gesamte, der Kanalschicht (3) zugewandte Ventilklappenfläche erstreckt und einer zumindest annähernd gleich großen Elektrodenfläche (28) der Kanalschicht (3) gegenüberliegt.
  3. Mikroventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Festkörpergelenk (23) derart ausgebildet ist, dass die Ventilklappe (22) im deaktivierten Zustand und drucklosen Zustand des Fluidkanals eine von der Kanalschicht (3) weggeschwenkte Offenstellung oder eine an die Kanalschicht (3) herangeschwenkte Schließstellung einnimmt.
  4. Mikroventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanalöffnung (9) dem dem Festkörpergelenk (23) entgegengesetzten äußeren Endbereich (35) der Ventilklappe (22) gegenüberliegt.
  5. Mikroventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der von der Ventilklappe (22) gesteuerte Fluidkanal (8) ein zum Einspeisen eines Druckmediums vorgesehener Zuführkanal ist.
  6. Mikroventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der der Aktorschicht (4) zugewandten Seite der Kanalschicht (3) zusätzlich ein in der Kanalschicht (3) verlaufender, zum Abführen des Druckmediums dienender Abführkanal (12) ausmündet.
  7. Mikroventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanalöffnung (13) des Abführkanals (12) auf der dem Festkörpergelenk (23) entgegengesetzten Außenseite der Kanalöffnung (9) des Zuführkanals (8) liegt.
  8. Mikroventil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanalöffnung (13) des Abführkanals (12) zumindest teilweise von der Ventilklappe (22) überdeckt wird.
  9. Mikroventil nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilklappe (22) von mindestens einem Druckausgleichskanal (37) durchsetzt ist, der näher an der ortsfesten Schwenkachse (32) liegt als die Kanalöffnung (9) des Zuführkanals (8).
  10. Mikroventil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisabschnitt (17) rahmenartig ausgebildet ist und die Ventilklappe (22) umrahmt.
  11. Mikroventil nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass auf der der Kanalschicht (3) entgegengesetzten Seite der Aktorschicht (4) eine mit dem Basisab schnitt (17) fest verbundene und bevorzugt plattenartige Abdeckschicht (7) platziert ist.
  12. Mikroventil nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch eine an der der Aktorschicht (4) entgegengesetzten Seite an die Kanalschicht (3) angesetzte und bevorzugt plattenartig ausgebildete Trägerschicht (6), die zweckmäßigerweise über fluidische Schnittstellen (16) verfügt.
  13. Mikroventil nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Schichten (3, 4, 6, 7) als getrennt strukturierte und anschließend zur Bildung des Mikroventils zusammengefügte Einzelteile ausgebildet sind.
  14. Mikroventil nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktorschicht (4) im Bereich des Festkörpergelenkes (23) zum Erhalt einer Flexibilität eine geringere Dicke aufweist, als die angrenzenden Bereiche des Basisabschnittes (17) und der Ventilklappe (22), insbesondere erhalten durch eine an der von der Kanalschicht (3) abgewandten Seite in der Aktorschicht (4) strukturierten Vertiefung (36).
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