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TECHNISCHES
GEBIET
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Erzeugen von Wasserdampf, insbesondere Reinstwasserdampf, durch
Reaktion eines stöchiometrischen Gemischs
aus einem wasserstoffhaltigen Brennstoff und einem Oxidator in einer
Brennkammer und Eindüsen
von Wasser in die heissen Reaktionsgase. Die Erfindung betrifft
darüber
hinaus einen Dampferzeuger zum Erzeugen von Wasserdampf, insbesondere Reinstwasserdampf.
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STAND DER TECHNIK
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In zahlreichen technischen Anwendungsgebieten
besteht ein Erfordernis zur Bereitstellung von Wasserdampf mit unterschiedlichen
Temperatur- und Druckparametern.
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Für
eine Reihe von Anwendungsfällen
in der Medizintechnik, der Lebensmitteltechnologie oder der experimentellen
Physik oder Chemie besteht dabei ein Be dürfnis nach der Bereitstellung
von Dampf höchster
Reinheit innerhalb eines sehr weiten Temperatur- und Druckbereichs.
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Neben der herkömmlichen Methode der Wasserdampferzeugung
durch Sieden und Verdampfen von Wasser mit nachfolgender Überhitzung ist
es ausserdem bekannt, ein stöchiometrisches
Gemisch aus Wasserstoff und Sauerstoff in einer Brennkammer zu verbrennen
und in das heisse Reaktionsgas Wasser einzudüsen und dabei zu verdampfen. Auf
diese Weise kann im Vergleich zu den herkömmlichen Verdampfungsmethoden
sehr heisser Dampf bei sehr hohen Drükken innerhalb eines bis zu
theoretisch 3000 K und bis zu mehreren 100 bar reichenden Spektrums
hergestellt werden.
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Im Hinblick auf die Reinheit des
erzeugten Dampfes sind dieser Technologie, wie sie beispielsweise
in
DE 3512947 und
DE 3936806 offenbart ist, allerdings
Grenzen gesetzt. Die Bereitstellung von Dampf höchster Reinheit setzt nach
diesem Verfahren eine praktisch vollständige Umsetzung der an der Reaktion
beteiligten Ausgangsstoffe Wasserstoff und Sauerstoff voraus. Hierbei
wirkt sich jedoch negativ aus, dass in Anbetracht der sehr hohen
Reaktionstemperaturen das zusätzliche
Wasser direkt in die Brennkammer eingedüst werden muss und dabei zu lokalen
Störungen
des Verbrennungsvorgangs führt, so
dass die Umsetzung der Ausgangsstoffe nicht vollständig abläuft und
der erzeugte Dampf noch einen Anteil von 20% bis 30% an nicht umgesetzten Ausgangsstoffen
Wasserstoff und Sauerstoff enthält.
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Für
zahlreiche Anwendungsfälle,
gerade der experimentellen Physik, ist ein so hoher Anteil an Unverbranntem
nicht tolerierbar.
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Nun ist es zwar naheliegend, durch
besondere Massnahmen der Prozessführung, beispielsweise hinsichtlich
der Eindüsung
des Wassers in die Heissgase, diesen Quencheftekt etwas abzudämpfen und damit
einen höheren
Umsetzungsgrad der Oxidationsreaktion zu erreichen.
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Dennoch genügt der erzeugte Dampf in vielen
Fällen,
beispielsweise für
die Untersuchung von Verbrennungsvorgängen unter Dampfatmosphäre, nicht
den geforderten höchsten
Reinheitsgraden, so dass dieser Technologie zahlreiche potentielle
Anwendungsgebiete des Einsatzes von Reinstdampf verschlossen bleiben.
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DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Erzeugen von
Dampf höchster
Reinheit zu schaffen, welches in einem sehr grossen Druck- und Temperaturbereich
variiert werden kann.
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Des weiteren liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen mit geringem investiven Aufwand zu erstellenden
Dampferzeuger bereitzustellen, der unter allen Bedingungen eine
vollständige
Umsetzung des Reaktionsgemischs gewährleistet.
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Erfindungsgemäss wird die Aufgabe gelöst durch
ein Verfahren und einen Dampferzeuger der in den unabhängigen Ansprüchen 1 und
11 genannten Art. Vorteilhafte Ausführungsformen geben die abhängigen Ansprüche wieder.
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Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin,
zum Zwecke der Sicherstellung einer vollständigen Umsetzung der Ausgangsstoffe
die exotherme Reaktion zur Bereitstellung der Verdampfungs- und Überhitzungswärme als
zweistufigen Prozess zu gestalten.
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In vorteilhafter Weise gelingt dies
mit Hilfe eines Verfahrens zur Erzeugung von Wasserdampf, insbesondere
Reinstwasserdampf, durch exotherme Reaktion eines Brennstoffs und
eines Oxidators und anschliessende Kühlung durch Was serzugabe dadurch,
dass das heisse wasserdampfhaltige Reaktionsgemisch stromab der
Reaktions- und Verdampfungszone katalytisch nachverbrannt wird.
In einer bevorzugten Ausführungsart
durchströmt
das Reaktionsgemisch eine gasdurchlässige Struktur (nachfolgend
Durchströmkörper), die
mit einer katalytisch wirksamen Oberfläche, beispielsweise Platin,
ausgerüstet
ist.
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Für
die Erzeugung von Reinstwasserdampf sind Sauerstoff der bevorzugte
Oxidator und Wasserstoff der bevorzugte Brennstoff.
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Als eine alternativer Oxidator bietet
sich Wasserstoffperoxid an. Dies insbesondere im Hinblick auf solche
Einsatzfälle
des erzeugten Reinstdampfes, die zuverlässig auch geringste Spuren
von Sauerstoff ausschliessen sollen.
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Für
solche Anwendungsfälle
des erzeugten Dampfs, in denen ein Anteil von Inerten im Dampf zulässig ist,
können
nach der Erfindung der Brennstoff Wasserstoff vollständig oder
teilweise durch gasförmige
oder flüssige
Kohlenwasserstofte, insbesondere durch Erdgas, und der Oxidator
Sauerstoff durch sauerstoffangereicherte Luft ersetzt werden.
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Zur Überwachung der Funktionsfähigkeit und
Wirksamkeit des Verfahrens ist der Stufe der katalytischen Nachverbrennung
eine Lambdasonde zur Erfassung des Sauerstoffgehalts nachgeschaltet.
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Ein Dampferzeuger zur Erzeugung von
Wasserdampf, insbesondere Reinstwasserdampf, mindestens umfassend
eine Brenn- und Verdampfungskammer mit einer Reaktionszone zur exothermen Reaktion
eines Brennstoffs und eines Oxidators und einer Verdampfungszone
zum Verdampfen und/oder Überhitzen
einer in die heissen Reaktionsgase eingedüsten Wassermenge zeichnet sich
dadurch aus, dass der Brenn- und Verdampfungskammer eine katalytische
Nachbrennkammer nachgeordnet ist.
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In vorzugsweiser Ausgestaltung ist
die katalytische Nachbrennkammer als ein zylindrisches Rohr ausgebildet,
dessen freier Strömungsquerschnitt
in einem Bereich seiner axialen Länge von einem Durchströmkörper mit
einer katalytisch wirksamen Oberfläche beaufschlagt ist.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
basiert der Durchströmkörper dabei
auf einem geschäumten
Metall- oder einem geschäumten Keramikwerkstoff
als Substrat.
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Alternativ zeigen auch wabenartige
oder ähnliche
vielzellige Strukturen gute Ergebnisse, sofern sie den durchströmenden Reaktionsgasen
genügend
wirksame Oberfläche
bieten.
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Der Katalysator ist dabei als Überzug auf
das Substrat aufgebracht oder bei einer porösen Oberfläche desselben darin eingelagert.
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In einer zweckmässigen Ergänzung der Erfindung besteht
die Nachbrennkammer aus einem Doppelmantelrohr, welches Kühlkanäle zur indirekten
Kühlung
mittels eines durchströmenden
Fluids besitzt.
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Zur Verhinderung der Kondensatbildung
an der Kammerwandung hat es sich dabei als zweckmässig erwiesen,
ein gasförmiges
Kühlmedium
einzusetzen.
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Mit Hilfe der Erfindung ist es nunmehr
möglich,
mit einem vergleichsweise geringen technischen Aufwand Wasserdampf
höchster
Reinheit, das heisst mit einer Reinheit von über 99,9%, zu erzeugen.
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Die Fähigkeit, ein derart reines
Dampfgemisch zu erzeugen in Verbindung mit der hohen Flexibilität des Dampferzeugers
im Hinblick auf die Prozessparameter Durchsatz, Temperatur und Druck
eröffnen
der Technologie des superheissen hochreinen Wasserdampfes neue Einsatzgebiete
in Forschung und Technik, beispielsweise die Untersuchung von Verbrennungsvorgängen unter
Dampfatmosphäre, die
Sondermüllbehandlung
oder Technologien der emissionsfreien Energieumwandlung.
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Aufgrund seines modularen Aufbaus
kann der erfindungsgemässe
Dampferzeuger mit geringem apparativen Aufwand an die Erfordernisse
unterschiedlicher Einsatzfälle
angepasst werden. Er ist wartungsarm und montagefreundlich und zeichnet sich
durch einen geringen Investitionsaufwand und niedrige Betriebskosten
aus. Er kann sowohl in einem grosstechnischen Rahmen, wie auch für Anwendungen
im Labormassstab erstellt werden.
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Neben dem einfachen Aufbau sind auch
die hohe Flexibilität
im Hinblick auf die Prozess- und Leistungsparameter Durchsatz, Druck
und Temperatur und die Verfügbarkeit
der Anlage hervorzuheben.
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Der Dampferzeuger eignet sich für einen kontinuierlichen
Betrieb, aufgrund seiner kurzen Ansprechzeiten aber insbesondere
auch für
einen intermittierenden Betrieb, da er innerhalb kürzester
Zeit nach der Zündung
einen stationären
Betriebszustand erreicht. Die Reaktionszeiten auf Änderungen
der Prozessparamter sind ausserordentlich kurz.
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Ein weiterer Vortei ist in der Möglichkeit
zu sehen, zur Gasanalyse eine handelsübliche Lambdasonde einzusetzen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der
Erfindung seien nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert. Es
werden nur die für
die Erfindung wesentlichen Elemente dargestellt. Gleiche oder einander
entsprechende Elemente figurieren unter demselben Bezugszeichen.
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Hierbei zeigen
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1 schematische
Darstellung eines Dampferzeugers
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2 Anordnung
einer Lambdasonde in der Nachbrennkammer
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3 Verfahrensschema
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WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER
ERFINDUNG
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1 gibt
in stark schematisierter Weise den prinzipiellen Aufbauf eines erfindungsgemässen Dampferzeugers
wieder, im wesentlichen bestehend aus den drei modulartig zusammengesetzten
Hauptkomponenten Pilotzündkammer
(1), Brenn- und Verdampfungskammer (2) mit Reaktionszone
(14), Verdampfungszone 15 und Austrittsdüse (7),
sowie katalytische Nachbrennkammer (3). Darüber hinaus
sind die Zuführeinrichtungen
für einen
Brennstoff (4), einen Oxidator (5) und Wasser
(6) zu erkennen.
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Ein Gehäusemantel (8) umschliesst
eine im wesentlichen rotationssymmetrische Brenn- und Verdampfungskammer
(2). An einer Stirnseite, welche im Betriebszustand stromauf
liegt, weist die Brenn- und Verdampfungskammer (2) konzentrische
Einlassöffnungen
(10;11) für
den Brennstoff (4) und den Oxidator (5) auf. Eine
im Hinblick auf einen stöchiometrischen
Verbrennungsvorgang günstige
Ausgestaltung der konzentrischen Einlassöffnungen (10;11)
besteht in einer inneren zylindrischen Öffnung (10) für den Oxidator
und einer äusseren
ringförmigen Öffnung (11)
für den
Brennstoff.
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An einer zweiten, stromabwärts gelegenen Stirnseite
besitzt die Reaktions- und Verdampfungskammer (2) einen
Dampfauslass mit einer düsenartigen
Verjüngung
(7).
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In axialem Abstand stromab von der
ersten Stirnseite besitzt die Brennkammerwand (13) eine Anzahl
von über
den Umfang verteilten Eintrittsöffnungen
(12) für
das zu verdampfende Wasser (6). Die Eintrittsöffnungen
(12) können
dabei in einer oder in mehreren axialen Ebenen angeordnet sein,
wobei in letzterem Falle die Einlassöffnungen (12) unterschiedlicher
Ebenen zueinander versetzt angeordnet sein können. Es ist keineswegs zwingend,
die Einlassöffnungen
(12) senkrecht zum Verlauf der Innenkontur (13)
der Verdampfungszone (15) anzuordnen. Um einerseits eine
gleichmässige
Beladung der heissen Reaktionsgase und eine gute Durchmischung zu
erzielen und andererseits eine Kühlwirkung
auf die Gehäuseinnenwandung
(13) wenigstens in dem Bereich der Verdampfungszone (15)
auszuüben,
können
die Einlassöffnungen
(12) sowohl in radialer wie auch in axialer Richtung geneigt
die Wandung (13) durchstossen.
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Zur Kühlung ist der Gehäusemantel
(8) mit Kanälen
(9) für
ein Kühlmedium
ausgestattet. Nach einer günstigen
Ausführungsform
der Erfindung können
diese Kühlkanäle (9),
vollständig
oder teilweise, von dem in die Brenn- und Verdampfungskammer (2) einzuleitenden
Wasser (6) beaufschlagt werden und damit zur Vorwärmung des
zu verdampfenden Wassers, gegebenenfalls auch unter Bildung eines
Zweiphasemgemischs oder bis über
den Verdampfungspunkt hinaus, herangezogen werden. Dies erhöht den Wirkungsgrad,
indem die abgeführte
Wärmeenergie
in den Prozess zurückgeführt wird.
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Ausgangs der Brenn- und Verdampfungskammer
(2) verengt sich der Strömungsquerschnitt zu einer Austrittsdüse (7),
in der das abströmende Reaktionsgemisch
stark beschleunigt wird, vorzugsweise auf eine Strömungsgeschwindigkeit
oberhalb der Schallgeschwindigkeit.
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Aus dieser Massnahme resultieren
verschiedene Wirkungen. Zum einen baut die Drosselstelle (7)
den Druck in der Brenn- und Verdampfungskammer (2) auf.
Ausserdem wird eine Barriere geschaffen zur Abkopplung der Brenn-
und Verdampfungskammer (2) von Druckschwankungen in nachgeschalteten
Anlagen, insbesondere dem nachfolgenden Dampfverbraucher, so dass
diese nicht die Reaktionszone stören
und unter Umständen
zur Reaktionsratenschwankungen od. ä. führen. Und schliesslich fördern die
Beschleunigung und die anschliessende Verzögerung die Homogenisierung
der Phasen des Reaktionsgemischs. Zur Nachbrennkammer (3)
hin erweitert sich der Strömungsquerschnitt
wiederum stetig oder in mehreren Stufen, um das Reaktionsgemisch
auf eine für
das Passieren des katalytisch wirksamen Durchströmkörpers (16) und die Auslösung einer
katalytischen Oxidationsreaktion geeignete Strömungsgeschwindigkeit zu verzögern.
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Die Pilotbrennkammer (1)
steht mit der Brenn- und Verdampfungskammer (2) in Verbindung. Sie
umfasst Zuführeinrichtungen
für den
Brennstoff (4) und den Oxidator (5) sowie eine
elektrische Zündeinrichtung
(17) zum Entzünden
des Gemischs sowie eine Lanze (18) zur Einleitung der gezündeten Heissgase
in die Reaktionszone (14) der Brenn- und Verdampfungskammer
(2). Darüber
hinaus beherbergt sie Zuführeinrichtungen
für Inerte
(19) zur Spülung der
Anlage vor dem Anfahren und nach dem Abschalten.
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Die Nachbrennkammer (3)
umfasst im wesentlichen ein rotationssymmetrisches Gehäuse (20) in
Form eines Doppelmantelrohrs mit einem den freien Strömungsquerschnitt
(21) vollständig
beaufschlagenden gasdurchlässigen
Durchströmkörper (16)
mit katalytisch wirksamer Oberfläche,
beispielsweise basierend auf einem Substrat aus geschäumtem Metallwerkstoff
mit einer Platinoberfläche.
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Prinzipiell kommen als Katalysator
alle den Verbrennungsvorgang fördernden
Materialien in Frage, wie Edelmetalle (Pd, Pt, Rh usw.), Metalloxide (MnO2, NiO usw.), allein oder in Mischung mit
einem Kokatalysator.
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Obgleich prinzipiell eine Vielzahl
an sich bekannter hochtemperaturbeständiger metallischer und keramischer
Werkstoffe als Substrat für
diesen Einsatzzweck in Frage kommt, werden metallische Werkstoffe
den Anforderungen im Hinblick auf Schwingungsreduzierung und Trägereigenschaften für Katalysatoren
am besten gerecht. Gute Ergebnisse wurden mit Materialien auf der
Basis aluminiumhaltiger oder aluminiumbehandelter Eisen- oder Stahllegierungen
erzielt. Enthalten diese Materialien einen genügend hohen Anteil an Aluminium,
so bilden sich bei der Oxidation auf der Oberfläche Aluminium-Whisker aus,
die eine rauhe und chemisch aktive Oberfläche entstehen lassen, welche
sich sehr gut als Träger
für ein
katalytisch wirksames Überzugsmaterial
eignet.
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Nach einer alternativen günstigen
Ausführungsvariante
ist das metallische Substrat ein Stahlgewebe, welches mit einem
porösen
keramischen Material überzogen
ist, das das Katalysatormaterial enthält.
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Die Verbindung des Durchströmkörpers (16) mit
der umgebenden Gehäusewandung
kann in jeder geeigneten Weise erfolgen. In Abhängigkeit von den konkreten
Bedingungen des Anwendungsfalls erschliesst sich dem Fachmann eine
Reihe von Möglichkeiten.
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Es hat sich gezeigt, dass durch den
sich über den
gesamten Querschnitt erstreckenden Strukturkörper (16) Druckwellen
gedämpft
werden und damit ein zusätzlicher
Beitrag geleistet wird, die Auswirkungen von Druckwellen aus nachgeschalteten
Anlagen auf die Reaktionszone zu minimieren und Reaktionsratenschwankungen
zu unterbinden.
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Zur Überwachung der Funktionstüchtigkeit des
Dampferzeugers ist innerhalb der Nachbrennkammer () nach dem Durchströmkörper (16)
eine Gasanalyseeinrichtung (22) zur Erfassung des Sauerstoffgehalts
nachgeordnet.
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Die Erfindung gestattet es, hierfür eine kommerziell
erhältliche
Lambdasonde (22) einzusetzen. Dies ist ein wesentlicher
Vorteil, auf eine einfache und bewährte Technololgie zurückgreifen
zu können. Eine
Lambdasonde (22) reagiert aus physikalischen Gründen auf
Wasserstoff sensitiver als auf Sauerstoff. Nach der herkömmlichen
Technologie verbietet sich daher deren Einsatz, da ein effek tiver Überschuss
an Sauerstoff von dem vorhandenen Wasserstoff überdeckt würde und somit zu unbrauchbaren Ergebnissen
führte.
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Nach einer ersten Ausführungsform
für Anwendungsfälle der
Bereitstellung von Dampf bei im wesentlichen Atmosphärendruck
ist die Lambdasonde (22) in an sich bekannter Weise im
Strömungskanal
(21) angeordnet, um von dem strömenden Reaktionsgemisch umspült zu werden.
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Da Lambdasonden nicht für den Einsatz
unter Überdruckbedingungen
geeignet sind, sieht eine alternative, in 2 wiedergebene Ausführungsform vor, in eine Durchgangsöffnung der
Gehäusewand (20)
der Nachbrennkammer (3) ein Entnahmerohr (23)
einzubringen, welches Entnahmerohr (23) zu dem Strömungskanal
(21) hin gasdurchlässig
ausgebildet ist und ausserhalb des Gehäusemantels (20) über eine
Druckentspannungseinrichtung, wie ein Druckreduzierventil (24),
mit einer Kammer (25) kommuniziert, welche die Lambdasonde
(22), aufnimmt.
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Das Gehäuse (20) der Nachbrennkammer (3)
ist indirekt gekühlt.
Um an der Innenwandung eine Kondensatbildung zu unterbinden, erfolgt
die Mantelkühlung
vorzugsweise mit einem gasförmigen
Kühlmedium
(26), insbesondere Luft, die einen Kühlkanal (29) durchströmt. An geeigneter
Stelle sind entsprechende Zu- und
Abführstutzen
(27;28) installiert.
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Nachstehend ist die Funktionsweise
eines mit Wasserstoff und Sauerstoff betriebenen Dampferzeugers
zur Erzeugung von Reinstwasserdampf anhand von 3 dargelegt.
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In der Reaktionszone (14)
findet eine stationäre
Verbrennung von Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasserdampf statt.
Die theoretisch erreichbare Verbrennungstemperatur liegt bei etwa
3000K. Zwecks Kühlung
wird demineralisiertes Wasser eingedüst, welches dabei verdampft
und überhitzt.
Zur Erhöhung
der Dampfrein heit werden die nicht umgesetzten Bestandteile des
Reaktionsgemischs katalytisch nachverbrannt.
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Ein Sauerstoffstrom (5)
und ein Wasserstoffstrom (4) werden im stöchiometrischen
Verhältnis
in einer inneren Zylinderströmung
und in einer äusseren
Ringströmung über die
Einlassöffnungen (10)
und (11) in den stromaufwärtigen Bereich der Brenn- und
Verdampfungskammer (2), die Reaktionszone (14),
eingedüst.
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Zur Zündung des Dampferzeugers werden
je ein Teilstrom des Wasserstoffs und des Sauerstoffs durch die
Pilotzündkammer
(1) geführt
und dort mittels der elektrischen Zündeinrichtung (17)
gezündet. Die
expandierenden heissen Reaktionsgase entweichen durch die Lanze
(18) in die Reaktionszone (14) der Brenn- und
Verdampfungskammer (2) und zünden dort das eingeleitete
Wasserstoff/Sauerstoft-Gemisch unter Bildung von hoch erhitztem
Wasserdampf.
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Nach Beendigung des Startvorgangs
wird die Pilotzündkammer
(1) abgeschaltet.
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Der in der Reaktionszone (14)
gebildete, hoch erhitzte, expandierende Wasserdampf wird in der
Verdampfungszone (15) durch Eindüsen einer Menge demineralisierten
Wassers abgekühlt.
Aus dem Verhältnis
des Massenstroms an zugesetztem Wasser zu den Massenströmen an eingesetztem Wasserstoff
und Sauerstoff resultiert die Temperatur des erzeugten Wasserdampfs.
Je weniger Wasser eingedüst
wird, desto höher
ist die Temperatur des erzeugten Dampfs. Die Menge an zugesetztem
Wasser hängt
damit von den Anforderungen des Verbrauchers ab, aber auch vom aktiven
Temperaturbereich der nachgesetzten katalytisch aktiven Struktur.
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Je nach Verweildauer beträgt der Umsatz
in der Reaktionszone (14) etwa 70% bis 80%. Ausgangs der
Verdampfungszone (15) liegt demnach ein Gemisch aus Wasserdampf
mit Anteilen an nicht umgesetztem Wasserstoff und Sauerstoff und
nicht verdampften Wasserpartikeln vor.
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Dieses abströmende Reaktionsgemisch wird ausgangs
der Brenn- und Verdampfungskammer (2) in dem sich verengenden
Strömungsquerschnitt
der Austrittsdüse
(7) auf Schallgeschwindigkeit beschleunigt und anschliessend
in mehreren Schritten wieder verzögert auf eine für die katalytische
Oxidationsreaktion geeignete Strömungsgeschwindigkeit. Die
turbulente, ihre Geschwindigkeit variierende Strömung fördert die Verdampfung letzter
Wasserpartikel und die Homogenisierung des Reaktionsgemischs.
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Im weiteren Verlauf wird das weitgehend
homogene Gemisch durch den den Strömungsquerschnitt vollständig überdeckenden
Durchströmkörper (16),
welcher in diesem Falle ein geschäumtes Metallsubstrat mit katalytisch
aktiver Oberfläche
aus Platin ist, geleitet. Durch Kontakt mit den katalytisch wirksamen
Oberflächen
wird der restliche Anteil an Unverbranntem praktisch vollständig umgesetzt.
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Bemerkenswert ist, dass dabei aufgrund
der exothermen Reaktion nochmals eine Überhitzung des Wasserdampfs
eintritt. Die Erfahrung zeigt, dass etwa ¾ der thermischen Leistung
in der Reaktionszone (14) der Brenn- und Verdampfungskammer
(2) und etwa ¼ durch
die katalytische Nachverbrennung erbracht werden.
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Die katalytische Nachbrennkammer
(3) verlässt
ein Reinstdampf in einem Temperaturbereich von 500 K bis 2000 K,
einem Druckbereich von 1 bar bis 30 bar und einer Dampfreinheit
von über
99,9 Gew%. Der durchgesetzte Massenstrom ist ebenfalls sehr flexibel
und hängt
wesentlich von der gewählten Auslegung
der Anlage ab.
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Temperatur, Druck und Durchsatz können unabhängig voneinander
eingestellt werden. Ein Hoch- und Herunterfahren der Anlage ist
ohne zeitliche Verzögerung
möglich.
Die Anlage kann sehr kompakt ausgeführt sein und ist damit selbst
unter beengten Raumverhältnissen
eines Labors einsetzbar.
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Die vorstehenden Darlegungen zu einem Ausführungsbeispiel
sind keineswegs in einem einschränkenden
Sinne zu verstehen. Im Gegenteil, sie sind instruktiv und als Abriss
der Mannigfaltigkeit der Erfindungen im Rahmen dieses Schutzbegehrens
zu verstehen.
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Insbesondere ist es nicht zwingend
erforderlich, dass Reaktions- und Verdampfungskammer einen gemeinsamen
Hohlraum innerhalb eines gemeinsamen Gehäuses bilden. Dies ist lediglich zweckmässig. Selbstverständlich ist
es denkbar, diese Verfahrensschritte räumlich zu entkoppeln und die Reaktions-
und Verdampfungskammer getrennt innerhalb eines gemeinsamen oder
innerhalb verschiedener Gehäuse
unterzubringen.
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Ebenso ist es natürlich denkbar, die Funktion der
Pilotzündanlage
innerhalb der Reaktionskammer zu realisieren, ohne den Rahmen der
Erfindung zu verlassen.
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- 1
- Pilotzündkammer
- 2
- Brenn-
und Verdampfungskammer
- 3
- Nachbrennkammer
- 4
- Brennstoff
- 5
- Oxidator
- 6
- Wasser
- 7
- Austrittsdüse
- 8
- Brennkammergehäuse
- 9
- Kühlmittelkanal
- 10
- Einlassöffnung für Oxidator
- 11
- Einlassöffnung für Brennstoff
- 12
- Einlassöffnung für Wasser
- 13
- Innenwandung
der Brennkammer
- 14
- Reaktionszone
- 15
- Verdampfungszone
- 16
- katalytisch
wirksamer Durchströmkörper
- 17
- Zündkerze
- 18
- Lanze
- 19
- Inerte
- 20
- Gehäuse der
Nachbrennkammer
- 21
- Strömungsquerschnitt
- 22
- Gasanalyseeinrichtung,
nämlich
Lambdasonde
- 23
- Entnahmerohr
- 24
- Druckreduzierventil
- 25
- Kammer
für Lambdasonde
- 26
- Kühlmedium
für Nachbrennkammer
- 27
- Eintrittsstutzen
für Kühlmedium
- 28
- Austrittsstutzen
für Kühlmedium
- 29
- Kühlmittelkanal