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Die Erfindung betrifft gemäß Patentanspruch 1
eine Formschlusskupplung und gemäß Patentanspruch
5 deren Verwendung für
eine Anordnung zum Kuppeln von zwei Getriebekomponenten eines Kraftfahrzeugplanetengetriebes.
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Aus der
DE 41 13 128 C2 ist bereits
eine als Klauenkupplung ausgeführte
Formschlusskupplung bekannt, welche seitliche Kontaktflächen aufweist. An
den Stirnflächen
der Klauenverzahnung sind Anlaufflächen ausgebildet, die das Einrücken der
Klauenkupplung bei Relativbewegung zwischen den beiden Kupplungshälften erleichtern.
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Ferner sind aus der
DE 40 06 446 A1 Klauenkupplungshälften mit
angeschrägten
Kupplungsklauen bekannt.
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Die
DE 100 40 116 A1 zeigt ein Planetengetriebe,
bei welchem ein Planetenträger
mit einem Getriebegehäuse
koppelbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es,
- – zwei
formschlüssige
Kupplungshälften
zu schaffen, die sanft einrückbar
sind bzw.
- – zwei
Getriebekomponenten sanft einzurücken.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen
von Patentanspruch 1 bzw. Verwendungsanspruch 5 in vorteilhafter
Weise gelöst.
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Bei der erfindungsgemäßen Formschlusskupplung
weist zumindest eine Kupplungshälfte
eine abgestufte Verzahnung auf. Dadurch wird erreicht, dass die
korrespondierende Verzahnung der anderen Kupplungshälfte reibend
an den Stufen „herabrutschen"
kann, so dass es infolge einer Reibmomentübertragung zu einer Drehzahlangleichung
der beiden Kupplungshälften
kommt. Bei nahezu angeglichener Drehzahl kommen die Zahnflanken
der beiden Kupplungshälften
zum Anliegen aneinander, so dass nahezu ruckfrei in den formschlüssig drehmomentübertragenden
Zustand übergegangen
wird.
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In vorteilhafter Ausgestaltung wird
mittels schräger
Ausgestaltung der Verzahnungen beim „herabrutschen" der Stufen
ein axiales Anschlagen und damit ein axialer Stoß mit dem zwangsläufigen Anschlaggeräusch vermieden.
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Durch eine erfindungsgemäße axiale
Nachgiebigkeit zumindest einer der beiden Kupplungshälften wird
erreicht, dass zwei aneinander anliegende angeschrägte Anlaufflächen die
beiden Kupplungshälften
entgegen deren Einrückbewegung
aufweiten können,
so dass auf die Anlaufflächenpaarung
einer erhöhte
Normalkraft mit einer demzufolge ebenfalls erhöhten Reibmomentübertragung
einwirkt. Somit können
die Drehzahlen der beiden Kupplungshälften sehr schnell angenähert werden,
so dass zeitlich kurz vor dem Kontakt der beiden Zahnflanken zur
formschlüssigen
Drehmomentübertragung
bereits nahezu Drehzahlgleichheit herrscht.
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Gemäß der im Anspruch 5 aufgeführten Verwendung
bei einer Anordnung zum Kuppeln von zwei Getriebekomponenten kann
der Formschlusskupplung in Serie eine Reibschlusskupplung folgen,
welche beispielsweise als Lamellenbremse oder Reibkonuskupplung
ausgeführt
sein kann. Insbesondere durch die Lamellenbremse kann zeitliche
nach dem ruckfreien Einrücken
der Formschlusskupplung eine kontinuierliche Steigerung des reibschlüssig übertragenen
Drehmomentes folgen.
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Da die beiden Getriebekomponenten
im ausgerückten
Zustand mittels der Formschlusskupplung gänzlich voneinander getrennt sind,
ist der Wirkungsgrad bei getrennten Getriebekomponenten im Verhältnis zu
Getriebekomponenten, die ausschließlich mittels einer Lamellenkupplung
voneinander getrennt sind, sehr hoch. Hintergrund ist der, dass
bei der Ausgestaltung gemäß Patentanspruch
5 keine Schleppverluste auftreten.
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Patentanspruch 2 zeigt eine besonders
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung, bei welcher die beiden
Kupplungshälften
nur in einer Relativdrehrichtung einrückbar sind. Diese Optimierung
ist insbesondere bei solchen Planetengetrieben sinnvoll, bei welchen
die Drehmomentübertragung
zwischen den Getriebegliedern immer in der selben Drehrichtung erfolgt.
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Patentanspruch 4 zeigt eine besonders
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung gemäß Patentanspruch 3. Dabei sind
die beiden Kupplungshälften in
deren Verzahnungsgeometrie in besonders vorteilhafter Weise aneinander
angepasst.
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Weitere Vorteile der Erfindung sind
den übrigen
Unteransprüchen,
der Beschreibung und der folgenden Zeichnung zu entnehmen.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand
einer Zeichnung dargestellt.
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Dabei zeigen jeweils in einer Abwickelung:
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1 eine
erste nachgiebig abgestützte
und nichtdrehende Kupplungshälfte,
die auf eine zweite drehende Kupplungshälfte zu bewegt wird, wobei noch
kein Kontakt hergestellt ist,
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2 die
beiden Kupplungshälften
aus 1, wobei die erste
Kupplungshälfte
axial auf die zweite rotierende Kupplungshälfte zu bewegt ist und infolge
eines Kontaktes ein Reibmoment zwischen den beiden Kupplungshälften übertragen
wird,
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3 die
beiden Kupplungshälften,
wobei diese an ersten ebenen Reibflächen flächig kontaktierenden,
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4 die
beiden Kupplungshälften,
wobei diese an schrägen
Reibflächen
flächig
kontaktierenden,
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5 die
beiden Kupplungshälften,
wobei die erste Kupplungshälfte
mit einer zweiten ebenen Reibfläche
flächig
an der ebenen Reibfläche
der zweiten Kupplungshälfte
anliegt,
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6 die
beiden Kupplungshälften,
wobei eine zweite schräge
Reibfläche
der ersten Kupplungshälfte
zum Anliegen an der schrägen
Reibfläche
der zweiten Kupplungshälfte
kommt und
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7 die
beiden Kupplungshälften
bei hergestelltem Formschluss mit Drehzahlgleichheit.
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Ferner zeigt:
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8 die
Verwendung der erfindungsgemäßen Formschlusskupplung
bei einem Kraftfahrzeugplanetengetriebe.
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1 zeigt
eine erste ringförmige
nichtdrehende Kupplungshälfte 1,
die axial in Richtung 3 auf eine zweite in Umfangsrichtung 4 drehende
ringförmige
Kupplungshälfte 2 zu
bewegt wird, wobei noch kein Kontakt zwischen den beiden koaxialen
Kupplungshälften 1 und 2 hergestellt
ist. Dazu weisen die beiden Kupplungshälften 1 und 2 einen
axialen Abstand auf. Eine Rotationsachse 34, um welche
die Umfangsrichtung 4 verläuft, liegt dabei in der Zeichnungsebene
waagerecht.
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Die beiden Kupplungshälften 1 und 2 weisen umfangsmäßig gleichmäßig verteilte
Zähne und Zahnzwischenräume 30 bzw. 31 auf,
wobei sich die Zähne
und die Zahnzwischenräume 30 der
ersten Kupplungshälfte 1 von
den Zähnen
und den Zahnzwischenräumen 31 der
zweiten Kupplungshälfte 2 unterscheiden.
Jedoch sind die der selben Kupplungshälfte 1 bzw. 2 zugeordneten
Zähne bzw.
Zahnzwischenräume 30 bzw. 31 untereinander
identisch. Die Zähne
der ersten Kupplungshälfte 1 sind
umfangsmä ßig kürzer als
die Zähne
der zweiten Kupplungshälfte 2,
wohingegen die Zahnzwischenräume 30 der ersten
Kupplungshälfte 1 länger sind,
die der zweiten Kupplungshälfte 2.
Dabei sind die Gesamtlängen
der Zahn-Zahnzwischenraum-Paarungen 32, 33 der
beiden Kupplungshälften 1 und 2 gleich,
so dass sämtliche
Zahn-Zahnzwischenraum-Paarungen 32 bzw. 33 den
gleichen Winkel aufspannen bzw. beide Kupplungshälften 1, 2 die
gleiche Anzahl von Zähnen
und Zahnzwischenräumen 30 bzw. 31 aufweisen.
Die Zahngründe 35 der
Zahnzwischenräume 30, 31 beider
Kupplungshälften 1, 2 erstrecken
sich in einer zur Rotationsachse 34 achsnormalen Grundebene.
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Es folgt die Beschreibung der ersten
Kupplungshälfte 1.
Diese Kupplungshälfte 1 ist
mittels eines Kraftspeichers 41 axial in die von der zweiten Kupplungshälfte 2 fortweisenden
Richtung elastisch an einem nicht näher dargestelltem Axialstellglied abgestützt. Mit
diesem Axialstellglied ist die Kraft F1 in
die erste Kupplungshälfte 1 einleitbar,
so dass diese im Einrücksinn
auf die zweite Kupplungshälfte 2 verschoben
wird. Der Kraftspeicher 41 greift gleichmäßig an einer
Stirnfläche
der ersten Kupplungshälfte
an so dass keine Kippbewegung bezüglich der zentralen Rotationsachse 34 auftritt.
Der Kraftspeicher kann beispielsweise eine konzentrisch zur Kupplungshälfte angeordnete
- – Tellerfeder,
- – ein
Tellerfederpaket oder
- – eine
Schraubendruckfeder
sein.
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Jeder Zahn der axialbeweglichen Kupplungshälfte 1 weist
umfangsmäßig fünf aneinander anschließende Zahnbereiche
auf, die sämtlich
axial versetzt über
den Zahngrund 35 des Zahnzwischenraumes 30 hinaus
ragen.
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Einem sich parallel zur Rotationsachse 34 erstreckenden
großen
Absatz 7 schließt
sich als erster Zahnbereich eine kleine steigende Fase 8 an.
Dieser Fase 8 folgt als zweiter Zahnbe reich ein kurzes Plateau 9,
welches in einer achsnormalen Ebene liegt. Diesem Plateau 9 folgt
als dritter Zahnbereich eine fallende Schräge 10, welcher sich
ein kleiner Absatz 11 anschließt. Als vierter Zahnbereich
liegt ein sich vom Grund des kleinen Absatzes 11 erstreckendes
langes Plateau 12, welches in einer achsnormalen Ebene
liegt. An der vom kleinen Absatz 11 entfernt liegenden
Kante 40 des Plateaus 12 schließt sich
eine zweite fallende Schräge 13 an,
welche den fünften
Zahnbereich bildet. von einer abschließenden Kante des Plateaus fällt ein
Absatz 14 zum Zahngrund des nächsten Zahnzwischenraumes 30.
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Es folgt die Beschreibung der zweiten
Kupplungshälfte 2.
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Jeder Zahn der drehenden Kupplungshälfte 2 weist
umfangsmäßig drei
aneinander anschließende
Zahnbereiche auf, die sämtlich
axial versetzt über den
Zahngrund 36 des Zahnzwischenraumes 31 hinaus
ragen. Im Gegensatz zur ersten Kupplungshälfte 1 schließt sich
jedoch der erste Zahnbereich, welcher von einer steigenden Schräge 16 gebildet
wird, unmittelbar der Grundebene 36 des Zahnzwischenraumes 31 an.
Die sehr lange Schräge 16 ist
etwas länger,
als eine Gesamtlänge 15,
welche sich aus den ersten vier Zahnbereichen der ersten Kupplungshälfte 1 zusammensetzt.
Dieser Schrägen 16 schließt sich über eine
Kante 37 ein Plateau 18 an, welches in einer achsnormalen
Ebene liegt. Diesem Plateau 18 schließt sich über eine Kante eine fallende
Fase 19 an. Dieser kurzen Fase 19 folgt über einen
Absatz 20 der nächste
Zahnzwischenraum 31.
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2 zeigt
die beiden Kupplungshälften 1, 2,
nachdem die erste Kupplungshälfte 1 mittels
der Kraft F1 über die Stellung in 1 hinaus weiter axial auf
die zweite Kupplungshälfte 2 verschoben
wurde und somit einer erster Kontakt zwischen den beiden Kupplungshälften hergestellt
ist.
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Die umlaufende zweite Kupplungshälfte 2 kommt
mit deren kurzer Rampe 19 zum Anschlagen an die kurze Rampe 8 der
ersten Kupplungshälfte 1. Die
Einrückgeschwindigkeit
bzw. die Kraft F1 ist mittels einer kennfeldbasierten
Steuerung von der Drehzahl der zweiten Kupplungshälfte 2 abhängig, so dass
es nicht zum vorzeitigen Anschlagen des Absatzes 20 am
Absatz 7 kommen kann. D.h., die Einrückgeschwindigkeit ist im Verhältnis zur
Drehzahl der zweiten Kupplungshälfte 2 langsam.
Die Relativrotation der beiden Kupplungshälften 1, 2 gegeneinander schiebt
die beiden kurzen Rampen 8, 19 gegeneinander,
so dass diese danach streben, die beiden Kupplungshälften 1, 2 gegeneinander
axial aufzuweiten. Infolge dieses Bestrebens wird die axial begrenzt nachgiebig
abgestützte
erste Kupplungshälfte 1 entgegen
der damit steigenden Kraft F1 axial verschoben.
Ein hoher Anteil der an den Rampen 19 und 8
- – infolge
der Relativrotation und
- – zum
geringen Teil auch infolge der Einrückbewegung
wirkenden
Normalkräfte
wird in eine Reibmoment umgesetzt, welches die Drehzahl der beiden
Kupplungshälften 1, 2 aneinander
angleicht. Das Maß der Drehzahlangleichung
bzw. das Reibmoment ist u.a. von dem Reibwert μ1 abhängig, welchen
die Flächenpaarung
an den beiden Rampen 19, 8 aufweist.
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3 zeigt
die beiden Kupplungshälften 1, 2,
nachdem die erste Kupplungshälfte 1 infolge
der Axialkraftkomponente an der Flächenpaarung axial ausgewichen
ist. Dabei liegt am gestauchten Kraftspeicher 41 nun die
Kraft F2 an, welche höher als die Kraft F1 ist. Infolge der Relativrotation kommen
die beiden axial höchstgelegenen
Plateaus 13, 18 aufeinander zum Anliegen. Dabei
wird an der Flächenpaarung
dieser Plateaus 13, 18 mit dem Reibwert μ2 ein
Reibmoment übertragen,
welches die Drehzahl der beiden Kupplungshälften 1, 2 weiter
aneinander angleicht.
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4 zeigt
zeitlich in Folge von 3 die beiden
weiter gegeneinander verdrehten Kupplungshälften 1, 2.
Infolge der Relativrotation kommt die fallende Schräge 10 der
ersten Kupplungshälfte 1 zum Anliegen
auf der langen Schräge 16 der
zweiten Kupplungshälfte 2.
Dabei haben sich die beiden Kupp lungshälften 1, 2 weiter
axial angenähert.
Es wird an der Flächenpaarung
der beiden Schrägen 10, 16 über den
Reibwert μ3 ein Reibmoment übertragen, welches die Drehzahl
der beiden Kupplungshälften 1, 2 weiter
aneinander angleicht.
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5 zeigt
zeitlich in Folge von 4 die beiden
weiter gegeneinander verdrehten Kupplungshälften 1, 2.
Infolge der Relativrotation kommt das gegenüber dem Plateau 9 axial
tieferliegende Plateau 12 der ersten Kupplungshälfte 1 zum
Anliegen an dem Plateau 18 der zweiten Kupplungshälfte 2.
Dabei haben sich die beiden Kupplungshälften 1, 2 gegenüber 4 axial weiter angenähert. Es
wird an der Flächenpaarung
der beiden Plateaus 12, 18 über den Reibwert μ4 ein
Mitnahmemoment übertragen, welches
die Drehzahl der beiden Kupplungshälften 1, 2 weiter
aneinander angleicht.
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6 zeigt
zeitlich in Folge von 5 die beiden
weiter gegeneinander verdrehten Kupplungshälften 1, 2.
Infolge der Relativrotation kommt die zweite fallende Schräge 13 der
ersten Kupplungshälfte 1 zum
Anliegen an der langen Schräge 16 der zweiten
Kupplungshälfte 2.
Dabei haben sich die beiden Kupplungshälften 1, 2 axial
weiter angenähert. Es
wird an der Flächenpaarung
der beiden Schrägen 13, 16 über den
Reibwert μ5 ein Mitnahmemoment übertragen, welches die Drehzahl
der beiden Kupplungshälften 1, 2 weiter
aneinander angleicht.
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7 zeigt
zeitlich in Folge von 6 die beiden
weiter bis auf Anschlag gegeneinander verdrehten Kupplungshälften 1,
z. Beim Übergang
von dem in 6 dargestellten
Zustand zu dem in 7 dargestellten
Zustand gleitet die Schräge 13 entlang der
Schräge 16,
bis schließlich
der Absatz 7 der ersten Kupplungshälfte 1 zum sanften
Anliegen am Absatz 20 der zweiten Kupplungshälfte 2 kommt.
Dabei haben sich die beiden Kupplungshälften 1, 2 gegenüber 6 axial weiter angenähert. Bei
dem Verdrehen vom Zustand gemäß 6 zum Zustand gemäß 7 wird über den Reibwert μ5 ein
Reibmoment übertragen,
welches die Drehzahl der beiden Kupplungshälften 1, 2 weiter
aneinander angleicht. Im Idealfall kommen die beiden Absätze 7, 20 bei
einer Drehzahldifferenz von nahezu Null aneinander zum Anliegen.
Ab diesem Zustand wird das Drehmoment zwischen den beiden Kupplungshälften 1, 2 formschlüssig übertragen.
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8 zeigt
eine Verwendungsmöglichkeit für zwei Kupplungshälften 115, 117 ähnlich denen
gemäß 1 bis 7.
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Dabei ist ein Kraftfahrzeuggetriebeglied
in Form eines Planetenträgers 101 in
einem Getriebegehäuse 102 in
Bezug auf eine geometrische Hauptachse 104-104 des Planetenträgers 101 drehbar
und axial unverschiebbar gelagert. Der Planetenträger 101 ist
Teil eines einfachen Planetenräder-Getriebes 103,
bei welchem an dem Planetenträger 101 drehbar
gelagerte Planetenräder
mit einem äußeren Zentralrad 128 kämmen, das
mit einem radialen Antriebssteg 129 fest verbunden ist,
welcher in der üblichen
Weise über
Mitnahmeverzahnungen mit dem radial äußeren Bereich einer Antriebstrommel 130 bewegungsfest
verbunden ist, die ihrererseits an ihrem radial inneren Bereich über Mitnahmeverzahnungen
mit einer zur Hauptachse 104-104 zentralen inneren hohlen
Getriebewelle 131 in Antriebsverbindung steht. Die am Planetenträger 101 gelagerten Planetenräder kämmen weiterhin
mit einem inneren Zentralrad 132, welches über Mitnahmeverzahnungen
mit einer zur Hauptachse 104-104 zentralen äußeren hohlen
Getriebewelle 133 in Antriebsverbindung steht.
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Zur Erzielung einer Drehsinnumkehr
zwischen den Drehbewegungen der Getriebewellen 131 und 133 ist
der Planetenträger 101 durch
eine Reihen-Anordnung, bestehend aus einer Lamellenbremse 105 und
einer Formschlusskupplung 114, in besonderer Weise gegenüber dem
Getriebegehäuse 102 festbremsbar.
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Die Lamellenbremse 105 weist
einen Außenlamellenträger 109 auf,
welcher ringförmig
ausgebildet und konzentrisch zur Hauptachse 104-104 angeordnet
ist. Der Außenlamellenträger
109 weist
sowohl an seinem Außenumfang
als auch an seinem Innenumfang je eine axiale Mitnahmeverzahnung auf,
von denen die äußere in
eine korrespondierende innere axiale Mitnahmeverzahnung 127 am
Innenumfang des zylindrischen Getriebegehäuses 102 drehfest
und verschiebbar eingreift und die innere Mitnahmeverzahnung zur
drehfesten und axial verschiebbaren Halterung von Außenlamellen 107 verwendet
ist.
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Der Außenlamellenträger 109 ist
in der von der Antriebstrommel 130 auf das Getriebe 103 weisenden
Axialrichtung der Hauptachse 104-104 an einem Anschlag 134 in
Form eines Gehäuseansatzes des
Getriebegehäuses 102 und
in der anderen Axialrichtung über
federnde Rückstellmittel 122 in
Form von Schraubenfedern, welche mit ihrer Federachse parallel und
in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt zur
Hauptachse 104-104 angeordnet sind, und über eine
Tellerfeder 113 an einem in eine innere Umfangsnut des
Getriebegehäuses 102 eingesetzten
Sicherungsring 135 abstützbar.
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Der Außenlamellenträger 109 weist
an seinem dem Anschlag 134 zugekehrten Ende ein Widerlager 110 für die auf
das Lamellenpaket 106, das aus den Außenlamellen 107 und
axial zwischen jeweils zwei derselben angeordneten Innenlamellen 108 besteht,
ausgeübten
Anpreßkräfte auf.
Auf der zum Widerlager 110 entgegengesetzten Seite des
Lamellenpaketes 106 ist für letzteres eine Halterung 112 vorgesehen,
welche aus einem drehfest und axial verschiebbar in die innere Mitnahmeverzahnung
des Außenlamellenträgers 109 eingesetzten
Druckring 125 und einem letzteren in der vom Widerlager 110 auf
das Lamellenpaket 106 weisenden Axialrichtung der Hauptachse 104-104 abstützenden
Sicherungsring 136 besteht, wobei letzterer in eine innere Unmfangsnut
des Außenlamellenträgers 109 eingesetzt
ist.
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Die Innenlamellen 108 greifen
an ihrem Innenumfang in eine äußere axiale
Mitnahmeverzahnung eines Innenlamellenträgers 111 drehfest
und axial verschiebbar ein, welcher durch eine ein- und ausrückbare Formschluß-Kupplung 114 mit
dem Planetenträger 101 – dagegen
mit dem Außenlamellenträger 109 durch
eine Schlepp-Verbindung 137 so gekoppelt ist, dass Außen- und
Innenlamellenträger 109 und 111 relativ
zueinander drehbeweglich, axial jedoch im wesentlichen unbeweglich
angeordnet sind.
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Das Lamellenpaket 106 ist
derart lose zwischen Widerlager 110 und Halterung 112 angeordnet,
dass im lastfreien Zustand der Lamellenbremse 105 Außen- und
Innenlamellenträger 109 und 111 kraftfrei
Relativdrehungen zueinander ausführen können.
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Die Formschluß-Kupplung 114 weist
die erste Kupplungshälfte 115 auf,
welche zum Innenlamellenträger 111 bewegungsfest
angeordnet und mit einer inneren axialen Mitnahmeverzahnung 116 versehen
ist, welche entsprechend der Verzahnung der ersten Kupplungshälfte 1 aus 1 ausgestaltet ist. Die
Formschluß-Kupplung 114 weist
die zweite Kupplungshälfte 117 auf,
welche zum Planetenträger 101 bewegungsfest
angeordnet und mit einer äußeren axialen
Mitnahmeverzahnung 118 versehen ist, wobei die Mitnahmeverzahnung 116 axial
in die Mitnahmeverzahnung 118 einrückbar ist. Diese Mitnahmeverzahnung 118 ist
entsprechend der Verzahnung der zweiten Kupplungshälfte 2 aus 1 ausgestaltet.
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Lamellenbremse 105 und Formschluß-Kupplung 114 sind
nacheinander durch ein Bremsstellglied 119 in Form einer
Kolben-Zylinder-Einheit
betätigbar,
das einen Axialkolben 120 aufweist, der in einem mit dem
Getriebegehäuse 102 einteilig
ausgebildeten Zylinder druckfest und axial verschiebbar angeordnet
ist und mit diesem eine Arbeitsdruckkammer 138 einschließt, die
in nicht mehr dargestellter Weise unter Arbeitsdruck zur Beaufschlagung
des Axialkolbens 120 durch eine Steuereinheit setzbar ist.
Zur Betätigung
von Lamellenbremse 105 und Formschluß-Kuppung 114 über den
Außenlamellenträger 109 liegt
der Axialkoben 120 unmittelbar an einem axialen Fortsatz
des Widerlagers 110 an. Mittels der nicht näher dar gestellte
Steuereinheit zur Beaufschlagung mit Arbeitsdruck ist der Axialkolben
geringfügig
nachgiebig, so dass die in 2 bzw. 3 dargestellte axiale Aufweitung
der beiden Kupplungshälften
infolge der beiden gegeneinander gleitenden Fasen ermöglicht wird.
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Der Axialkolben 120 wird
durch die Rückstellfedern 122 bei
abgeschaltetem Arbeitsdruck in eine Nullhub-Ruhestellung 121 betätigt, in
welcher die Lamellenbremse 105 dadurch unwirksam ist, dass
der Druckring 125 gegenüber
der Tellerfeder 113 ein vorbestimmtes Axialspiel 126 aufweist.
In der Ruhestellung 121 sind Planetenträger 101 und Innenlamellenträger 111 axial
soweit gegeneinander versetzt angeordnet, dass auch die Formschluß-Kupplung 114 ausgerückt ist.
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Der Axialkolben 120 ist
in eine signifikante mittlere Hubstellung 124 betätigbar,
in welcher zwar die Formschluß-Kupplung 114 teilweise
eingerückt – das Axialspiel 126 jedoch
noch nicht soweit aufgehoben ist, dass die kraftfreie Drehbeweglichkeit
des Innenlamellenträgers 111 gegenüber dem
Außenlamellenträger 109 wesentlich
beeinträchtigt
wäre. Somit
konnte beim Einrücken
der axialen Mitnahmeverzahnung 116 des Innenlamellenträgers 111 in
die korrespondierende Mitnahmeverzahnung 118 des Planetenträgers 101 vor
dem Erreichen der signifikanten Hubstellung 124 kein nennenswerter
Ruck oder dgl. auftreten.
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In Fortsetzung des Bremsvorganges
kann durch eine diesbezügliche
Steuerung des Druckes am Axialkolben 120 und/oder durch
eine entsprechende Federkennung der Tellerfeder 113 ein
weicher Anstieg des Bremsmomentes erzielt werden, bis der Axialkolben 120 seine
Maximalhub-Bremsstellung 123 erreicht und die Formschluß-Kupplung 114 dadurch
vollständig
eingerückt
ist. Hierbei liegt die Lamellenbremse 105 im Kraftfluß zwischen
Planetenträger 101 und
Getriebegehäuse 102 in
Reihe mit der Formschluß-Kupplung 114,
sobald und solange sich der Druckring 125 an der Tellerfeder 113 abstützt.
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In einer weiteren Ausgestaltung der
Anordnung ist die Tellerfeder im radial inneren Bereich in die auf
das Lamellenpaket weisende Richtung gebogen, wodurch auf den Druckring
verzichtet werden kann. Dabei bleibt ein Axialspiel ähnlich dem
Axialspiel 126 zwischen der Tellerfeder und dem Lamellenpaket
aufrecht erhalten. Zur Vermeidung einer Relativbewegung zwischen
der Tellerfeder und der äußersten
Lamelle des Lamellenpaketes ist die der Tellerfeder näheste Lamelle
drehfest zur Tellerfeder angeordnet.
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In einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung sind die federnden Rückstellmittel
als Tellerfedern ausgestaltet.
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In einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung ist der als Wendesatz ausgeführte Planetensatz ein Doppelplanetensatz.
Ein solcher Planetensatz weist zwei miteinander kämmende Planeten
auf. von diesen beiden Planten kämmt
der eine mit einem Sonnenrad, wohingegen der andere mit einem Hohlrad
kämmt.
Insbesondere bei einem solchen Doppelplanetensatz wird zur Drehrichtungsumkehr
das Hohlrad festgebremst. U.a. bei einer solchen Ausgestaltung kann
die Erfindung derart ausgestaltet sein, daß der Außenlamellenträger anstatt
des Innenlamellenträgers
den Formschluß mit
dem Hohlrad herstellt.
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Es versteht sich von selbst, daß sich der
im ersten Ausführungsbeispiel
beispielhaft beschriebene Bremsvorgang einer Getriebekomponente
gegenüber
dem Gehäuse
für die
Kupplung aller erdenklichen Getriebekomponenten von Planetengetrieben anbietet.
Getriebekomponenten des Planetengetriebes können das Sonnenrad, die Planetenräder bzw. Planetenträger, das
Hohlrad, und das Getriebegehäuse
sein.
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Ferner kann in weiteren Ausgestaltungen auch
der Planetenträger
mit dem Außenlamellenträger anstatt
mit dem Innenlammellenträger
formschlüssig
koppelbar sein.
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Die erfindungsgemäße Anordnung kann beispielsweise
in einem Wendesatz für
- – ein
Planetenautomatikgetriebe,
- – ein
Umschlingungsgetriebe,
- – ein
Toroidgetriebe oder
- – ein
Vorgelegegetriebe
Verwendung finden.
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In einer alternativen Ausgestaltung
der Erfindung weichen die Reibwerte μ1, μ2, μ3, μ4, μ5 der
Kontaktflächen
zwischen den beiden Kupplungshälften voneinander
ab. Dazu sind die Oberflächen
der Verzahnungen beschichtet oder andersartig bearbeitet.
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Die axiale Nachgiebigkeit, welche
- – im
ersten Ausführungsbeispiel
gemäß 1 bis 7 mittels eines Kraftspeichers und
- – im
Anwendungsbeispiel gemäß 8 mittels der Ansteuerung
des Axialstellgliedes mit Arbeitsdruck
erzielt wurde,
kann auch in der zweiten Kupplungshälfte verwirklicht sein.
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Generell können die axiale Nachgiebigkeit, die
Axialverstellbarkeit und die Rotation sowohl auf die erste, als
auch auf die zweiten Kupplungshälfte aufgeteilt
sein.
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Bei den beschriebenen Ausführungsformen handelt
es sich nur um beispielhafte Ausgestaltungen. Eine Kombination der
beschriebenen Merkmale für
unterschiedliche Ausführungsformen
ist ebenfalls möglich.
Weitere, insbesondere nicht beschriebene Merkmale der zur Erfindung
gehörenden
Vorrichtungsteile, sind den in den Zeichnungen dargestellten Geometrien
der Vorrichtungsteile zu entnehmen.