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Die Erfindung betrifft eine Antriebseinrichtung
zum Erzeugen einer oszillierenden Bewegung für ein elektrisches Kleingerät gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie ein elektrisches Kleingerät mit einer derartigen Antriebseinrichtung
und ein Verfahren zum Zusammenbau einer derartigen Antriebseinrichtung.
Die Erfindung eignet sich insbesondere für den Einsatz bei einem elektrischen
Rasierer oder bei einer elektrischen Zahnbürste.
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Aus der
DE 1 151 307 A ist ein Schwingankerantrieb
für Trockenrasiergeräte mit hin-
und hergehender Arbeitsbewegung eines Schermessers bekannt. Der
bekannte Schwingankerantrieb weist einen mit dem Gehäuse des
Rasiergeräts
fest verbundenen und U-förmig
ausgebildeten Elektromagneten auf. In der Nähe der Pole des Elektromagneten
sind ein Arbeitsanker und beiderseits des Arbeitsankers massensymmetrisch
je ein schwingfähiger
Ausgleichsanker angeordnet. Der Arbeitsanker und die Ausgleichsanker
sind jeweils mittels einer U-förmigen
Blattfeder beweglich aufgehängt.
Im Betriebszustand schwingt der Arbeitsanker, der das Schermesser
antreibt, parallel zu den Polflächen
des feststehenden Elektromagneten, wobei die Ausgleichsanker eine
dazu gegenphasige Schwingbewegung ausführen, um eine Übertragung
der Schwingungen des Arbeitsankers auf das Gehäuse des Rasiergeräts möglichst
zu verhindern.
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Die
DE 196 80 506 T1 offenbart einen elektrischen
Rasierapparat mit einem oszillierenden Linearmotor, der einen stationären Elektromagneten
und mehrere bewegliche Komponenten aufweist, die mit Hilfe des Elektromagneten
in zueinander gegenphasige Schwingungsbewegungen versetzt werden.
Der Elektromagnet ist fest mit dem Chassis des Rasierapparats verschraubt.
Die beweglichen Komponenten sind über eine Blattfeder beweglich
am Chassis aufgehängt.
Die Blattfeder ist mehrfach geschlitzt, so daß sich die einzelnen Komponenten
in zueinander entgegengesetzte Richtungen bewegen können.
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Aus der
DE 197 81 664 C2 ist ein
elektrischer Rasierer mit einem Linearantrieb bekannt, der einen hohlzylindrisch
ausgebildeten Stator mit einer elektromagnetischen Spule aufweist.
Im Stator sind zwei bewegliche Elemente angeordnet, die gegenphasig zueinander
angetrieben werden und von denen eines ein Schermesser antreibt
und das andere zur Unterdrückung
unerwünschter
Vibrationen ein Gegengewicht aufweisen kann. Die beiden beweglichen
Elemente sind mit einem Federelement verbunden, das durch Ankerstifte
fest mit dem Stator verbunden ist. Die Ankerstifte erstrecken sich
parallel zur Bewegungsrichtung der beweglichen Elemente.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
zuverlässig
arbeitende Antriebseinrichtung zur Erzeugung einer oszillierenden
Bewegung für
ein elektrisches Kleingerät
anzugeben, die sich mit möglichst
geringem Aufwand realisieren läßt.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination
des Anspruchs 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Antriebseinrichtung zum
Erzeugen einer oszillierenden Bewegung wenigstens einer Arbeitseinheit
eines elektrischen Kleingeräts
weist eine Spule zur Ausbildung eines Magnetfelds auf, das von einer
ersten Antriebskomponente ausgeht und auf eine zweite Antriebskomponente,
die beweglich im elektrischen Kleingerät angeordnet ist, derart einwirkt,
daß die
zweite Antriebskomponente in eine oszillierende Bewegung versetzt wird.
Die erste Antriebskomponente ist zur Ausführung einer zur zweiten Antriebskomponente
gegenphasig oszillierenden Bewegung beweglich im elektrischen Kleingerät angeordnet.
Die beiden Antriebskomponenten sind mittels wenigstens eines Federelements
gekoppelt, das ein starres Befestigungselement zur Befestigung der
Antriebseinrichtung im elektrischen Kleingerät aufweist.
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Dadurch, daß die zwei Antriebskomponenten
gegenphasig zueinander schwingen wird eine wesentlich höhere Relativgeschwindigkeit
zwischen den Antriebskomponenten erzielt als bei einem herkömmlichen
Antrieb, bei dem sich nur eine Antriebskomponente bewegt und die
andere Antriebskomponente ruht. Da der Wirkungsgrad bei derartigen
Antrieben mit der Relativgeschwindigkeit der Antriebskomponenten
zueinander zunimmt, lassen sich mit der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung
höhere Wirkungsgrade
erreichen als mit vergleichbaren bekannten Antrieben. Ein weiterer
Vorteil der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung
besteht darin, daß sie
sehr kompakt ausgebildet ist und nur sehr wenige Bauteile aufweist.
Dies rührt
daher, daß das Federelement,
das bei derartigen Antriebseinrichtungen üblicherweise benötigt wird,
mit den beiden Antriebskomponenten verbunden ist und ein starres
Befestigungselement zur Befestigung der Antriebseinrichtung im elektrischen
Kleingerät
aufweist. Durch diese Konstruktion kann auf zusätzliche Koppelelemente verzichtet
werden. Weiterhin hat die erfindungsgemäße Antriebseinrichtung den
Vorteil, daß sie
keine Verschleißteile
sowie keinen Kommutator aufweist und daß ein Betrieb in feuchter Umgebung oder
sogar unter Wasser möglich
ist.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
das Befestigungselement stoffschlüssig mit dem Federelement verbunden.
Dadurch ist eine sehr dauerhafte Verbindung gewährleistet, bei der zudem eine
präzise
Beibehaltung der Ausrichtung der miteinander verbundenen Bauteile
sichergestellt ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung
ist es von Vorteil, wenn das Befestigungselement mit seiner Längserstreckung
quer zur Bewegungsrichtung der Antriebskomponenten und quer zur
Erstreckung des Federelements zwischen den Antriebskomponenten orientiert
ist. Bevorzugt weist das Befestigungselement bereichsweise einen
kreisförmigen
Querschnitt auf und ist insbesondere als eine zylinderförmige Achse
ausgebildet, die im Bereich der Anbindung an das Federelement abgeflacht ist.
Durch diese Maßnahmen
läßt sich
eine sehr kompakt ausgebildete und zuverlässige Befestigungsmöglichkeit
der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung
realisieren, die zudem im Bereich der Antriebseinrichtung reibungsfrei
ist.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn
das Federelement mit Halterungen, die an der ersten Antriebskomponente
angebracht sind und mit Halterungen, die an der zweiten Antriebskomponente
angebracht sind, jeweils stoffschlüssig verbunden ist, da diese Art
der Verbindung sehr kostengünstig,
kompakt und dauerhaft ist. Das Federelement ist bevorzugt als Blattfeder
oder Blattfederpaket ausgebildet, wobei die Blattfedern insbesondere
eine Streifenform aufweisen. Dies stellt eine weitere Maßnahme im
Sinne einer kompakten und kostengünstigen Realisierung der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung
dar.
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Wenigstens eine der beiden Antriebskomponenten
kann einen oder mehrere Dauermagnete aufweisen. Weiterhin kann wenigstens
eine der beiden Antriebskomponenten einen Wickelkern aufweisen, auf
dem die Spule angeordnet ist. Damit läßt sich bei relativ geringen
Abmessungen ein leistungsstarker Antrieb realisieren, dessen Stromaufnahme
ausreichend gering ist, um beispielsweise einen Akku-Betrieb des
elektrischen Kleingeräts
zuzulassen.
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Beim erfindungsgemäße Kleingerät ist das Befestigungselement
vorzugsweise drehbar angelenkt, um zum einen die Schwingungsbewegungen der
Antriebseinrichtung möglichst
wenig zu beeinflussen und zum anderen eine Übertragung dieser Schwingungsbewegungen
auf das Kleingerät
möglichst
gering zu halten. In diesem Zusammenhang ist es auch von Vorteil,
wenn die Drehachse der Anlenkung quer zur Bewegungsrichtung der
Antriebskomponenten verläuft.
Weiterhin ist es von Vorteil, wenn das Befestigungselement radial
und axial am elektrischen Kleingerät fixiert ist. Dadurch wird
ein sehr präzises
und stabiles Schwingungsverhalten der Antriebseinrichtung ermöglicht.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren
zum Zusammenbau der Antriebsvorrichtung werden die Antriebskomponenten
zueinander ausgerichtet und das wenigstens eine Federelement an
den ausgerichteten Antriebskomponenten befestigt. Weiterhin kann
das Befestigungselement relativ zu den Antriebskomponenten und/oder
zum Federelement ausgerichtet und am Federelement befestigt werden. Ebenso
ist es auch möglich,
das Federelement und das Befestigungselement als vormontierte Einheit
an den ausgerichteten Antriebskomponenten zu befestigen und dadurch
die Anzahl der für
den Zusammenbau der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung benötigten Bauteile
zu reduzieren. Die individuelle Ausrichtung eines jeden einzelnen
Linearmotors und die dauerhafte Fixierung im ausgerichteten Zustand
haben den Vorteil, daß ein
sehr hohes Qualitätsniveau erreicht
wird, das selbst bei relativ großen Fertigungstoleranzen der
verwendeten Bauteile eingehalten werden kann. Die Befestigung erfolgt
jeweils bevorzugt stoffschlüssig,
so daß auf
sehr kostengünstige
Weise eine sehr haltbare Fixierung im ausgerichteten Zustand sichergestellt
werden kann.
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Die Erfindung wird nachstehend an
Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
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Es zeigen
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1 ein
Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung
in einer schematisierten Seitenansicht,
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2 das
Ausführungsbeispiel
aus 1 in einer perspektivischer
Darstellung und
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3 das
Ausführungsbeispiel
aus 1 in einer perspektivischen
Explosionsdarstellung.
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Das in den 1 bis 3 dargestellte
Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung
eignet sich insbesondere für
den Einsatz bei einem elektrischen Rasierer. Bei dem Rasierer kann die
damit erzeugte Antriebsbewegung zum Antreiben eines oder mehrerer
Schermesser, einer oder mehrerer Scherfolien, eines Mittelschneiders
oder eines Langhaarschneiders verwendet werden.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung
in einer schematisierten Seitenansicht und dient insbesondere der Veranschaulichung
des prinzipiellen Aufbaus und der Funktionsweise der Antriebseinrichtung.
Die konkrete Ausgestaltung dieses Ausführungsbeispiel ist im Detail
in den 2 und 3 dargestellt. Als Darstellungsart
wurde dort jeweils eine perspektivische Darstellung gewählt, wobei
es sich bei 3 um eine perspektivische
Explosionsdarstellung handelt.
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Die erfindungsgemäße Antriebseinrichtung ist
als ein oszillierender Linearmotor ausgebildet, der zwei bewegliche
Motorkomponenten 1 und 2 aufweist. Die beiden
Motorkomponenten 1 und 2 sind in einem geringen
Abstand zueinander angeordnet. Die erste Motorkomponente 1 besteht
aus einem Eisenkern 3, der in der Form eines „U" ausgebildet ist,
und einer aus Draht gewickelten Spule 4. Der Eisenkern 3 läßt sich
geometrisch in zwei Schenkel 5 und einen Querbalken 6 unterteilen,
der die Schenkel 5 miteinander verbindet. Die Spule 4 ist
um den Querbalken 6 des Eisenkerns 3 gewickelt.
Die zweite Motorkomponente 2 weist vier Dauermagnete 7 auf,
die jeweils paarweise auf einer gemeinsamen Trägerplatte 8 angeordnet
sind. Dabei sind je zwei Dauermagnete 7 nebeneinander mit
antiparallel orientierter Polung auf der Trägerplatte 8 befestigt.
Die Trägerplatte 8 ist stabförmig ausgebildet
und ebenso wie der Eisenkern 3 aus einem Eisenwerkstoff
oder einem anderen ferromagnetischen Material gefertigt. Bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel
weist die Trägerplatte 8 zwei
Vertiefungen 9 auf, die in die Endbereiche einer ihrer
Längsseiten
eingearbeitet sind. In den Vertiefungen 9 sind die Dauermagnete 7 angeordnet.
Auf der gegenüberliegenden
Längsseite
der Trägerplatte 8 ist
ein Montageblock 10 angeordnet, auf dem eine figürlich nicht
dargestellte Arbeitseinheit des elektrischen Geräts montiert werden kann, die
mit dem Linearmotor angetrieben wird. Eine entsprechende Montagemöglichkeit
ist auch bei der ersten Motorkomponente 1 in Form eines
Bügels 11 vorgesehen, der
an den Schenkeln 5 des Eisenkerns 3 befestigt ist.
Der besseren Übersicht
halber ist der Bügel 11 in 1 nicht dargestellt. An
den Stirnseiten der Trägerplatte 8 und
außen
an den Schenkeln 5 des Eisenkerns 3 sind jeweils
Halterungen 12 angebracht. An den Halterungen 12 sind
Blattfedern 13 befestigt, die sich jeweils zwischen einer
an der Trägerplatte 8 und
einer am Eisenkern 3 angeordneten Halterung 12 erstrecken.
Die Blattfedern 13 sind jeweils als flache, rechteckige
Streifen ausgebildet. In ihren gegenüberliegenden Endbereichen liegen
die Blattfedern 13 jeweils an einer der Halterungen 12 an
und sind jeweils durch ein Halteplättchen 14 abgedeckt. Dabei
sind die Blattfedern 13 sowohl mit den Halterungen 12 als
auch mit den Halteplättchen 14 verschweißt. Auch
die Befestigung der Halterungen 12 an der Trägerplatte 8 und
am Eisenkern 3 erfolgt bevorzugt über Schweißverbindungen. Mittig zwischen den
Hal terungen 12 ist an jede Blattfeder 13 eine
zylinderförmige
Achse 15 angeschweißt.
Die Achse 15 ist in der Darstellung der 1 senkrecht zur Zeichenebene orientiert
und dient, wie im folgenden noch näher erläutert wird, der Befestigung
des Linearmotors am elektrischen Kleingerät. Insbesondere in 3 ist erkennbar, daß die Achse 15 dort,
wo sie an der Blattfeder 13 anliegt, bereichsweise abgeflacht ist.
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Durch die Blattfedern 13 werden
die erste Motorkomponente 1 und die zweite Motorkomponente 2 auf
einem definierten Abstand zueinander gehalten, der so gewählt ist,
daß zwischen
den Dauermagneten 7 und der Stirnfläche des jeweils benachbarten
Schenkels 5 des Eisenkerns 3 ein kleiner Luftspalt 16 verbleibt.
Da die Blattfedern 13 senkrecht zu ihren Hauptflächen eine
Federwirkung aufweisen, verfügen
die beiden Motorkomponenten 1 und 2 trotz der
Fixierung durch die Blattfedern 13 in dieser Richtung über eine
gewisse Beweglichkeit, so daß durch
die beiden Motorkomponenten 1 und 2 und die Blattfedern 13 ein
schwingungsfähiges
System ausgebildet wird. Mit anderen Worten, die erste Motorkomponente 1 und
die zweite Motorkomponente 2 können jeweils eine lineare Schwingungsbewegung
ausführen,
wenn sie durch die Einwirkung einer Kraft unter Überwindung der Rückstellkräfte der Blattfedern 13 aus
ihrer Ruheposition ausgelenkt werden.
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Die Blattfedern 13 dienen
dabei sowohl als Befestigungsmittel der beiden Motorkomponenten 1, 2,
wie auch als Resonanzfedern für
das Schwingungssystem, so daß auf
ein zusätzliches
Koppelelement verzichtet werden kann. Außerdem läßt sich die Antriebsbaugruppe
durch den erfindungsgemäßen Aufbau
komplett vormontieren und die Lage der aktiven Elemente 1, 2 und
der Achsen 15 und Federn 13 zueinander bereits
vor dem Einbau in das elektrische Kleingerät fertig ausrichten. Ein Abglichen
der Resonanzfrequenz ist nicht nötig,
da die Ansteuerelektronik sich die Ansteuerfrequenz des Motors an
die sich aus dem mechanischen Aufbau ergebende Resonanzfrequenz
anpaßt.
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Zur Erzeugung der obengenannten Schwingungsbewegungen
wird ein Stromfluß durch
die Spule 4 hergestellt. Die Spule 4 wirkt als
Elektromagnet und erzeugt unterstützt durch den Eisenkern 3 ein Magnetfeld,
das auf die Dauermagnete 7 einwirkt und eine Relativbewegung
zwischen der Spule 4 und den Dauermagneten 7 zur
Folge hat. In der Darstellung der 1 bedeutet
dies, daß von
den beiden Motorkomponente 1 und 2 die eine nach
links und die andere nach rechts ausgelenkt wird. Durch entsprechende
Ansteuerung der Spule 4 kann das damit erzeugte Magnetfeld
jeweils umgepolt werden, so daß die
erste und die zweite Motorkomponente 1 und 2 abwechselnd
in die eine und dann wieder in die andere Richtung ausgelenkt werden
und letztendlich in zueinander gegenphasige Schwingungen versetzt werden,
wie dies durch die Doppelpfeile in 1 angedeutet
ist. Dabei besteht ein wesentlicher Aspekt der Erfindung darin,
daß sich
sowohl die erste Motorkomponente 1 als auch die zweite
Motorkomponente 2 bewegt, d. h., daß der erfindungsgemäße Linearmotor
keinen Stator aufweist, mit dessen Hilfe ein Läufer angetrieben wird, sondern
zwei gegeneinander schwingende Motorkomponenten 1 und 2,
die sich gegenseitig antreiben. Eine dieser Motorkomponenten 1 oder 2 entspricht
dem Läufer
eines herkömmlichen
Linearmotors. Die andere übernimmt
die Funktionen des Stators eines herkömmlichen Linearmotors, ist
aber im Gegensatz zu diesem nicht statisch, sondern bewegt sich
ebenfalls. Dies führt
unter anderem auch dazu, daß sich
unter sonst gleichen Bedingungen die erste und zweite Motorkomponente 1 und 2 des
erfindungsgemäßen Linearmotors
mit einer Relativgeschwindigkeit zueinander bewegen, die doppelt
so hoch wie die Relativgeschwindigkeit zwischen einem Stator und
einem Läufer
eines herkömmlichen
Linearmotors ist. Dadurch läßt sich
beim erfindungsgemäßen Linearmotor
ein relativ hoher Wirkungsgrad erzielen.
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Die Frequenz der Schwingungsbewegungen der
beiden Motorkomponenten 1 und 2 wird über die Ansteuerung
der Spule 4 vorgegeben und insbesondere so eingestellt,
daß sie
der Resonanzfrequenz des Schwingungssystems entspricht, das durch
die beiden Motorkomponenten 1 und 2 und die Blattfedern 13 gebildet
wird. Dies kann mittels einer selbstlernenden Elektronik geschehen,
mit der die Spule 4 angesteuert wird. Unter Resonanzbedingungen
ergibt sich ein sehr robustes Schwingungsverhalten und es ist lediglich
eine vergleichsweise geringe Energiezufuhr erforderlich.
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Die Schwingungsbewegungen des Linearmotors
können
am Montageblock 10 und am Bügel 11 zur weiteren
Verwendung in dem elektrischen Kleingerät, in dem der Linearmotor eingebaut
ist, abgegriffen werden. Dabei stehen am Montageblock 10 und
am Bügel 11 zueinander
gegenphasige Schwingungen zur Verfügung. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Schwingungsamplituden der am Montageblock 10 und
am Bügel 11 abgegriffenen Schwingungen
trotz dieser Gegenphasigkeit jeweils gleich. Dies liegt an der mittigen
Anordnung der Achse 15 zwischen den Halterungen 12 der
ersten und der zweiten Motorkomponente 1 und 2.
Die Achse 15 dient der Befestigung des Linearmotors am
elektrischen Kleingerät
und kann zu diesem Zweck beispielsweise an das Gehäuse des
elektrischen Kleingeräts
drehbar angelenkt und dadurch axial und radial fixiert werden. Somit
ist jede der beiden Blattfedern 13 in dem Bereich, in dem
die Achse 15 an der Blattfeder 13 befestigt ist,
räumlich
fixiert und kann lediglich eine Schwenkbewegung ausführen. Bei
manchen elektrischen Kleingeräten,
beispielsweise bei elektrischen Rasieren besteht bisweilen das Erfordernis,
daß sich
verschiedene Baugruppen mit einer unterschiedlicher Schwingungsamplitude
be wegen sollen. So soll beispielsweise das Schermesser mit einer
großen
Schwingungsamplitude angetrieben werden und die Scherfolie mit einer
kleinen Schwingungsamplitude. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
des Linearmotors läßt sich
dies auf sehr einfache Weise dadurch realisieren, daß die Achsen 15 jeweils
außermittig
an den Blattfedern 13 befestigt werden. Dies führt dazu,
daß die
beiden Motorkomponenten 1 und 2 mit unterschiedlichen
Schwingungsamplituden schwingen und dementsprechend unterschiedliche
Schwingungsamplituden am Bügel 11 und
am Montageblock 10 abgegriffen werden. Die Frequenz der
am Bügel 11 und
am Montageblock 10 abgegriffenen Schwingungen ist aber
nach wie vor gleich und auch die Gegenphasigkeit der Schwingungen
ist erhalten geblieben.
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Eine genaue Betrachtung des Schwingungsverhaltens
der beiden Motorkomponenten 1 und 2 führt zu dem
Ergebnis, daß sich
diese jeweils nicht exakt geradlinig bewegen. Die Blattfedern 13 werden beim
Auslenken der Motorkomponenten 1 und 2 aus der
Ruhelage jeweils S-förmig
verformt. Dies führt dazu,
daß sich
die beiden Motorkomponenten 1 und 2 jeweils geringfügig einander
annähern
und wieder voneinander entfernen, so daß sich die Schwerpunkte der
Motorkomponenten 1 und 2 jeweils auf einer geringfügig gebogenen
Bahn bewegen. Diese Abweichungen von einer ideal geradlinigen Bewegung wurden
bei den vorstehenden Betrachtungen aus Vereinfachungsgründen jeweils
vernachlässigt.
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Zum Zusammenbau des erfindungsgemäßen Linearmotors
werden für
jedes einzelne Exemplar die Einzelteile bzw. Baugruppen, die zueinander eine
genau definierte Position und/oder Orientierung einnehmen müssen, präzise zueinander
ausgerichtet und in diesem ausgerichteten Zustand dauerhaft fixiert.
Insbesondere werden die beiden Motorkomponenten 1 und 2 zueinander
und zu den Blattfedern 13 und den Achsen 15 ausgerichtet.
Dabei können
zunächst
die beiden Motorkomponenten 1 und 2 zueinander
ausgerichtet werden und anschließend die Blattfedern 13 an
den ausgerichteten Motorkomponenten 1 und 2 befestigt
werden. Anschließend
können
dann die Achsen 15 relativ zu den Motorkomponenten 1 und 2 und/oder
relativ zu den Blattfedern 13 ausgerichtet und an den Blattfedern 13 befestigt
werden. Alternativ zu dieser Vorgehensweise können zur Erleichterung des
Zusammenbaus vorgefertigte Baugruppen verwendet werden, bei denen
die Achsen 15 bereits an den Blattfedern 13 befestigt
sind. Diese Baugruppen sind dann lediglich an den zueinander ausgerichteten
Motorkomponenten 1 und 2 zu befestigen, wobei
insbesondere auf eine korrekte Ausrichtung der Achsen 15 zu
den Motorkomponenten 1 und 2 zu achten ist. Die
Fixierung der einzelnen Bauteile oder Baugruppen erfolgt jeweils
vorzugsweise durch Verschweißen,
so daß auf
sehr kostengünstige
Weise eine sehr haltbare Fixierung im ausgerichteten Zustand sichergestellt
werden kann. Insgesamt wird durch die individuelle Ausrichtung eines jeden
einzelnen Linearmotors und durch die dauerhafte Fixierung im ausgerichteten
Zustand ein sehr hohes Qualitätsniveau
erreicht, daß selbst
bei relativ großen
Fertigungstoleranzen der verwendeten Bauteile eingehalten werden
kann.