Die Erfindung betrifft einen Messkopf für eine Vorrichtung zur Messung der
Konzentration eines paramagnetischen Gases in einer Gasprobe, insbeson
dere von Sauerstoff in Atemgas.
Eine ältere Anordnung zur Bestimmung der Konzentration eines paramagnetischen
Gases in einer Gasmischung ist gemäß DE 20 58 633 A1 unter anderem dadurch
gekennzeichnet, dass ein hohler zylindrischer Magnet mit Abschlussteilen an beiden
Enden und mit sich zentrisch von den Abschlussteilen nach innen erstreckenden
Polstücken vorgesehen ist, deren innere Endstücke einen Luftspalt bilden und dass
eine Einlass- und Auslassöffnung für das zu analysierende Gasgemisch und vier
elektrische, entlang einer im Wesentlichen sich diametral über den Luftspalt
erstreckenden Linie angeordnete Widerstandsheizelemente vorgesehen sind, so
dass eine Erhitzung der Heizelemente und, bei Vorhandensein eines
paramagnetischen Gases, das Entstehen eines magnetischen Windes hervorrufbar
ist, um so von den inneren Heizelementen Wärme zu entfernen und auf die äußeren
Heizelemente zu übertragen.
In der DE 34 00 140 C1 wird ein Gasanalysator für paramagnetische Gase
beschrieben mit einer speziellen Ausbildung der Magnetpolflächen und der
zylindrischen Messkammer mit kreisförmig begrenzten Weicheisenpolschuhen als
Abschluss. Ein Messgerät zur Bestimmung der Suszeptibilitätsdifferenz zweier Gase
ist gemäß EP 0 343 519 A2 dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnflächen der
Polschuhe die Außenflächen der Messkammerwände nicht berühren.
Eine bekannte Vorrichtung zur Messung der Konzentration eines paramag
netischen Gases geht aus DE 100 37 380 A1 hervor und ist gekennzeichnet durch
eine modulierbare Magnetfeldquelle mit einem Luftspalt, eine Modulationsquelle zur
Abgabe eines Modulationssignals an die Magnetfeldquelle, ein zumindestens
teilweise innerhalb des Luftspaltes angeordnetes, durch eine Stromquelle auf eine
Arbeitstemperatur aufgeheiztes Messelement zur Abgabe eines Wärmefluss-
Messsignales und durch eine mit dem Messelement verbundene Filtereinrichtung
zum Abtrennen von Schwankungen aus dem Wärmefluss-Messsignal aufgrund der
Modulation des Magnetfeldes, wobei die sich ändernde Amplitude der
Schwankungen ein Maß für den Anteil des paramagnetischen Gases in der
Gasprobe ist. Die Messung der Sauerstoffkonzentration erfolgt in dem mit einer
Messgasküvette bestückten Luftspalt eines elektrisch modulierbaren
Magnetsystems. Bei den bisher verwendeten Messsystemen ist es einerseits
schwierig, geeignete Spulenkerne herzustellen, mit denen die für ein starkes
Messsignal notwendigen hohen Magnetflussdichten im Luftspalt mit der
Messgasküvette reproduzierbar erzeugt werden können. Andererseits muss der
schmale Luftspalt für eine zuverlässige Messung mit geometrischer Präzision und
sehr kleinen Toleranzen gefertigt werden. Schließlich sollen elektrische und
magnetische Störfelder abgeschirmt werden, um die Messung nicht zu stören.
Letztlich ist ein mechanischer Schutz des Messsystems wünschenswert. Die
bisherigen Messanordnungen sind mit den genannten Mängeln behaftet.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines verbesserten
Messkopfes mit einem präzisen Luftspalt, mit einer hohen Magnetfeldhomogenität
und mit einer Abschirmung gegen elektromagnetische Störfelder, wobei der
Messkopf zusätzlich einen mechanischen Schutz bietet und aus wenigen
Komponenten besteht.
Die Lösung der Aufgabe erhält man mit den Merkmalen von Anspruch 1. Die
Unteransprüche geben vorteilhafte Ausbildungen des Messkopfes nach Anspruch
1 an.
Ein wesentlicher Vorteil des Messkopfes nach Anspruch 1 besteht in der
kompakten Ausbildung aus den relativ einfach zu fertigenden Systemkomponen
ten Magnetsystem, Messgas-Küvettenaufnahme und Gehäuse.
Der Messkopf gemäß Erfindung besteht aus einem zweigeteilten zylindrischen
Gehäuse, dessen längsaxiales Zentrum im Bereich der Mittelachse metallische,
zylindrische Stäbe aufweist, die als Magnetpole dienen.
Der geometrisch angepasste erste Spulenkörper befindet sich im ersten Teil des
zylindrischen Gehäuses, während der zweite Teil des Gehäuses einen zweiten
Spulenkörper aufnimmt. Die Messgasküvette sowie die Gasführung für die
Messgasküvette wird entweder vom zweiten Gehäuseteil aufgenommen oder
befindet sich alternativ in einem zusätzlichen Modul zwischen dem ersten und
zweiten Gehäuseteil.
Im Folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung mit Hilfe der
Figuren erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine Schnittansicht durch die
Systemkomponenten eines ersten Aus
führungsbeispiels der Erfindung und
Fig. 2 eine Explosionsdarstellung der System
komponenten eines zweiten Ausführungs
beispiels der Erfindung.
Der Messkopf gemäß Fig. 1 besteht aus einem zweigeteilten zylindrischen
Gehäuse mit einem in Fig. 1 unten gezeigten, ersten Gehäuseteil 21, das aus
einer geeigneten Stahllegierung (Automatenstahl) besteht und sich durch kon
ventionelle Fertigungsmethoden wie Drehen und Fräsen präzise bearbeiten lässt.
Im längsaxialen Zentrum der Mittelachse des ersten und des zweiten Gehäuseteils
21, 2 befinden sich zylindrische Stäbe 31, 3, die als Magnetpole für das
Magnetsystem dienen und zwischen denen ein präziser Luftspalt gebildet wird.
Der Luftspalt kann durch einen beispielsweise in einem Gewinde drehbaren Stab
31 oder 3 eingestellt und justiert werden. Der geometrisch angepasste erste
Magnetspulenkörper 4 wird in dem ersten Gehäuseteil 21 montiert und bildet den
ersten Teil des Magnetsystems. Den zweiten Teil des Magnetsystem bildet das
zweite Gehäuseteil 2, ebenfalls aus einer Stahllegierung, in den der zweite
Magnetspulenkörper 5 eingebracht ist, mit der integrierten Gasführung 7, sowie
einer geformten Messgas-Küvettenaufnahme 6.
Die Messgasküvette im Messgasküvetten-Halter 1 ist passgenau und präzise in
der Messgas-Küvettenaufnahme 6 zwischen den Gehäuseteilen 21, 2 und den die
Magnetpole bildenden zylindrischen Stäben 31,3 positioniert. Somit ist der
Messgasküvetten-Halter 1 auch mechanisch geschützt. Die zusammengesetzten
Gehäuseteile 2, 21 bilden das Gehäuse des Messkopfes, dienen zur Aufnahme
der Magnetspulenkörper 4, 5 und ersetzen gleichzeitig bisher notwendige, als
separate Bauteile gefertigte und montierte Magnetspulenkerne. Durch die
gewählte Bauform werden elektromagnetische Streuverluste an die Umgebung
vermieden und äußere elektromagnetische Störungen abgeschirmt. Zusätzlich ist
eine kompakte, robuste und kostengünstige Bauweise gewährleistet. Die
Gasführung 7 für die Zu- und Ableitung der Gasprobe ist durch zwei Gaskanäle in
der Wandung des zweiten Magnetspulenkörpers 5 realisiert, welche parallel zur
Längsachse des zylinderförmigen zweiten Gehäuseteils 2 verlaufen. Die beiden
Gaskanäle münden an der Messgas-Küvettenaufnahme 6 in dem Gasein- und
-auslass 8, 81 des Messgasküvetten-Halters 1. Der Anschluss an die externe
Gasführung, beispielsweise zu einem Gasprobenahmesystem eines Anästhesie-
oder Beatmungssystems, erfolgt durch zwei, mit dem zweiten Gehäuseteil 2
verbundene Hülsen 9, 91. Die Hülsen 9, 91 dienen als Schlauchanschlüsse für die
externe Gaszu- und -abführung.
Fig. 2 zeigt eine alternative Gestaltung des Messkopfes, wobei gleiche Teile mit
gleichen Bezugsziffern versehen sind. Die Gasführung erfolgt durch ein die beiden
Gehäuseteile 2, 21 mechanisch über Stege und Aussparungen verbindendes
Modul 10 aus einem den magnetischen Fluss nicht leitenden Material, speziell aus
einem Kunststoff, insbesondere aus einem Polysulfon oder aus POCAN®,
welches durch Zusammenfügung mit den Gehäuseteilen 2, 21 in das
Magnetsystem integriert wird. Das Modul 10 koppelt somit die Gehäuseteile 2, 21
in definiertem Abstand, stellt die Gasführung her, integriert den Messgasküvetten-
Halter 1 einschließlich der Messgasküvette und schützt diese mechanisch. Die
Messgas-Küvettenaufnahme 6 befindet sich im Bereich der Mittelachse auf dem
Modul 10. Wie beim ersten Ausführungsbeispiel wird die Messgasküvette über
den Gasein- und -auslass 8, 81 begast. Der Anschluss an ein externes
Gasprobenahmesystem geschieht mit den im Modul 10 integrierten Hülsen 9, 91,
mit der Folge, dass eine mechanische Zugentlastung vom Gasprobenahmesystem
durch das Modul 10 und durch dessen Kopplung mit dem übrigen Magnetsystem
stattfindet. Somit wird eine Störung der Messung durch externe mechanische
Einflüsse auf den Messgasküvetten-Halter 1 weitgehend vermieden. Dies gilt
gleichermaßen für das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 mit dem Anschluss an
ein externes Gasprobenahmesystem über die Hülsen 9, 91.
Durch die Führung des Gasstromes innerhalb des Magnetsystems wird mit
dessen Verlustleistung eine Vorwärmung der zu messenden Gasprobe
gewährleistet, wodurch eine schnelle, leistungsarme Regelung auf die
Arbeitstemperatur im Inneren der Messgasküvette möglich ist.
Zur Messung der Konzentration eines paramagnetischen Gases in einer Gasprobe
und speziell von Sauerstoff in Atemgas aufgrund der Veränderung der Wärmeleit
fähigkeit in sich verändernden Magnetfeldern kann als Signalverarbeitungsver
fahren beispielsweise das Lock-In-Verfahren angewendet werden, so dass sehr
kleine Messsignale aus dem Hintergrundrauschen detektiert und aufbereitet
werden. Für die Anwendung derartiger Auswerteverfahren ist eine Signal
modulation erforderlich. Hierbei kann über eine Sinusansteuerung des
Magnetsystems im Messkopf insbesondere mit der positiven und der negativen
Halbwelle eine zur Veränderung der Wärmeleitfähigkeit des zu messenden
paramagnetischen Gases erforderliche periodische Veränderung der
Magnetflussdichte am Ort der Messgasküvette erzeugt werden. Dabei geht die pro
Halbwelle der Sinusansteuerung des Magnetsystems hervorgerufene
Wärmeleitungsänderung mit einer durch eine beheizte Thermoelementanordnung
erfassten Temperaturänderung einher. Die Temperaturänderung des zu
messenden Gases geschieht pro Halbwelle der Sinusansteuerung, also mit der
doppelten Frequenz der Anregungsfrequenz.