DE10237889C1 - Vorrichtung zum Abtransport von Bohrgut aus dem Bohrkopfraum einer Vorrichtung zum Vortreiben von Bohrungen im Erdreich - Google Patents
Vorrichtung zum Abtransport von Bohrgut aus dem Bohrkopfraum einer Vorrichtung zum Vortreiben von Bohrungen im ErdreichInfo
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Abstract
Die Vorrichtung zum Abtranspsort von Bohrgut aus dem Bohrkopfraum einer Vorrichtung zum Vortreiben von Bohrungen im Erdreich mit einer drehangetriebenen, im Bohrkopfraum arbeitenden Schürfscheibe mit Armen, wobei die Schürfscheibe zusätzlich zur Drehbewegung eine Taumelbewegung durchführt, umfaßt eine mit ihrem Aufnahmeende in den Bohrkopfraum mündende Förderleitung zum Abtransport von gelöstem Bohrgut aus dem Bohrkopfraum. DOLLAR A An den Armen (7, 7', 7'') der Schürfscheibe (2) sind Fortsätze (9, 9', 9'') vorgesehen, deren rückwärtig gerichtete Flächen (14, 14', 14'') als Förderflächen für das Bohrgut ausgebildet sind. Die Taumelfrequenz der Schürfscheibe ist mit deren Drehgeschwindigkeit synchronisierbar, derart, daß beim Passieren des Aufnahmeendes (12) eines Armes (7, 7', 7'') das Bohrgut durch den Fortsatz (9, 9', 9'') in das Aufnahmeende (12) der Förderleitung einschiebbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abtransport von Bohrgut aus dem
Bohrkopfraum einer Vorrichtung zum Vortreiben von Bohrungen im Erdreich, wie sie
aus der DE 43 32 113 A1 bekannt ist.
Für Horizontalbohrungen insbesondere von etwa 150 mm bis 1300 mm
Bohrungsdurchmesser, aber auch für Vertikalbohrungen im Erdreich werden
Bohrvorrichtungen verwendet, bei denen innerhalb eines Maschinengehäuses eine
drehangetriebene Welle drehbar gelagert ist, auf deren der Ortsbrust bzw. der
Bohrungssohle zugewandten Ende ein Bohrkopf angeordnet ist.
Je nach Beschaffenheit des Erdreichs, in das die Bohrung eingebracht werden soll,
ist der Bohrkopf unterschiedlich ausgebildet. Schwierigkeiten treten daher häufig
dann auf, wenn sich über die Bohrlänge die Beschaffenheit des abzubauenden
Bodens ändert. So verkleben Felsbohrköpfe, die in der Regel mit Rollen, Meißeln
oder Disken besetzt sind, in weichen, beispielsweise lehmigen Böden; Bohrköpfe
dagegen, die in lehmigen oder rolligen Böden gute Bohrleistungen zeigen, versagen
aufgrund hohen Verschleißes, kurz nachdem sie auf Fels oder große Steine trafen.
Bei der aus der DE 43 32 113 A1 bekannten Vorrichtung soll dieses Problem
dadurch gelöst sein, daß der Bohrkopf in eine Taumelbewegung versetzt wird, so
daß er schnelle Stöße mit hoher Frequenz und demzufolge mit hoher kinetischer
Energie gegen die Ortsbrust bzw. Bohrungssohle ausübt, gleichzeitig jedoch mit
hohem Drehmoment und langsamer Drehzahl das gelöste Bohrgut abräumt, bzw.
wenn das Erdreich an der Ortsbrust zu weich zum Abplatzen ist, Erdreich mit großem
Drehmoment abschält.
Zur Erzeugung der Taumelbewegung ist der der Ortsbrust zugewandte Wellenzapfen
der angetriebenen Hauptwelle der Vorrichtung, auf dem der Bohrkopf drehbar
gelagert ist, in einem spitzen Winkel gegen die Achse der Hauptwelle angestellt.
Wird nun die Hauptwelle drehangetrieben, so taumelt der Bohrkopf mit einer
Frequenz, die der Drehfrequenz der Hauptwelle entspricht, wobei die Amplitude der
Taumelbewegung vom Abstand des Taumelmittelpunkts und der Größe des
Taumelwinkels abhängig ist.
Zum Erzeugen der langsamen Eigendrehzahl des Bohrkopfes ist dieser mit einem
Außenkegelrad versehen, das bei der Taumelbewegung in einem ortsfesten
Innenkegelrad abläuft. Hierdurch wird der Bohrkopf in eine zur Hauptwelle
gegensinnige Drehzahl versetzt, und zwar mit einer Untersetzung, die von der
Gestaltung des Außenkegelrades relativ zu derjenigen des Innenkegelrades
abhängt. Untersetzungen von 30 : 1 bis 60 : 1 sollen erzielbar sein.
Zum Ausbringen gelösten Bohrguts aus dem Bohrkopfraum erstreckt sich in
Längsrichtung der Vorrichtung einer Förderleistung, die mit einem offenen
Aufnahmeende in den Bohrkopfsraum mündet. Der Abtransport, d. h. die Förderung
des Bohrguts durch die Förderleitung erfolgt pneumatisch durch in den
Bohrkopfraum eingeblasene Förderluft.
Zwar hat sich gezeigt, daß die aus der DE 43 32 113 A1 bekannte Vorrichtung zum
Lösen stark unterschiedlichen Erdreichs geeignet ist, nachteilig ist jedoch, daß
insbesondere große Bohrgutstücke nicht zuverlässig abtransportiert werden und die
Förderleitung zum Verstopfen neigt.
Aus der DE 35 15 563 A1 ist es bekannt, den Bohrkopf und das Aufnahmeende einer
in den Bohrkopfraum reichenden Fördereinrichtung derart auszugestalten, daß das
Bohrgut mechanisch in die Förderleitung transportiert wird. Hierzu ist hinter der
Schürfscheibe ein in Sektorenform unterteilte drehend angetriebene Abbaukammer
vorgesehen, über die das Bohrgut einem Einlaß der Förderleitung zuführbar ist. Für
die Vorrichtung gemäß der DE 43 32 113 ist diese Fördereinrichtung nicht geeignet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine aus der DE 43 32 113 A1
bekannte Vorrichtung derart weiterzubilden, daß das Bohrgut zuverlässiger aus dem
Bohrkopfraum abtransportiert wird.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wiedergegebene Vorrichtung gelöst.
Dadurch, daß die Schürfscheibe Arme mit Fortsätzen umfaßt, deren rückwärtig
gerichtete Flächen als Förderflächen für das Bohrgut ausgebildet sind und daß die
Taumelfrequenz der Schürfscheibe mit deren Drehgeschwindigkeit synchronisierbar
ist, derart, daß beim Passieren des Aufnahmeendes eines Armes das Bohrgut durch
die Fortsätze in das Aufnahmeende der Förderleitung einschiebbar ist, erfolgt der
Abtransport des Bohrgutes erheblich effektiver als beim Stand der Technik.
Wenn - wie bevorzugt - die Schürfscheibe auf ihrer der Ortsbrust angewandten
Seite mindestens einen Vorsprung aufweist, der durch die Taumelbewegung
zumindest nahezu in das Aufnahmeende der Förderleitung eindringt, wird das
Bohrgut besonders effektiv in die Förderleitung eingebracht und durch den
wiederkehrenden, mechanischen Druck in der Fördereinheit weiter transportiert.
Um zu vermeiden, daß es trotz der effektiven Förderung zum Stocken oder gar
Erliegen des Förderprozesses kommen kann, sind vorzugsweise in dem sich das
Aufnahmeende der Förderleitung anschließenden Bereich Mittel zur Zerkleinerung
zumindest großer Bohrgutstücke vorgesehen.
Diese Mittel können aus aktiv arbeitenden, d. h. selbst angetriebenen Steinbrechern
bestehen. Überraschend wirksam sowie einfach herstellbar und daher bevorzugt ist
jedoch eine Ausführungsform, bei der die Mittel zur Zerkleinerung recht schwer in
dem Querschnitt der Förderleitung erstreckende Brechrippen umfassen.
Die Wirksamkeit der Förderleitung, d. h. die mit dieser erzielten Abtragsrate wird
abermals erhöht, wenn das Aufnahmeende im Querschnitt teilringförmig ausgebildet
ist. Es ist dann nämlich möglich, das Aufnahmeende in der Bohrung entlang des
Innenumfangs der Bohrung und symmetrisch zu deren tiefster Stelle anzuordnen, so
daß zur "Beschickung" des Aufnahmeendes keine Höhendifferenzen überwunden
werden müssen.
Die Abtragsrate kann abermals erhöht werden, wenn die Vorrichtung zusätzlich Mittel
zum Einblasen von Förderluft in den Bohrkopfraum umfaßt, wie dies für den
pneumatischen Abtransport aus dem Stand der Technik bekannt ist.
In der Zeichnung ist - schematisch - ein Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch das Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 eine Ansicht gemäß Schnittlinie A-A in Fig. 1 sowie
Fig. 3 eine Ansicht gemäß Schnittlinie B-B in Fig. 1.
Die als Ganzes mit 100 bezeichnete Vorrichtung umfaßt einen Bohrkopf 1, der eine
Schürfscheibe 2 und ein Lagerteil 3 aufweist. Die Schürfscheibe 2 und das Lagerteil
3 sind mit einer Mehrzahl von Zylinderschrauben 4, von denen in der Zeichnung nur
zwei dargestellt sind, aneinander befestigt.
Die Schürfstelle 2 ist mit einer Zentralschneide 5 versehen, deren Spitze 6 auf der
Rotationsachse A des Bohrkopfes liegt. Die Schürfscheibe 2 weist in dem
dargestellten Ausführungsbeispiel drei sich radial nach außen erstreckende Arme 7,
7', 7" auf.
Der Bohrkopf 1 ist über das Lagerteil 3 mittels in der Zeichnung nicht dargestellter
Lager auf einem Wellenzapfen einer Hauptwelle drehbar gelagert. Der eine im
wesentlichen zylindrische Außenumfangsfläche aufweisende Wellenzapfen ist derart
an die Hauptwelle angeformt, daß seine Achse B mit der Rotationsachse A einen
spitzen Winkel w einschließt.
Die Hauptwelle ist ihrerseits in einem Maschinengehäuse 8 um die Rotationsachse A
drehbar gelagert und wird von einem Hydraulikmotor angetrieben.
Dem Abtransport gelösten Bohrguts dient ein Förderkanal 10, dessen hinterer
Bereich 11 kreisrunden Innenquerschnitts zum Bohrkopfraum O hin abgeflacht ist um
schließlich in einem Aufnahmeende 12 eines teilringförmigen Querschnitts in den
Bohrkopfsraum O zu münden (s. insbesondere Fig. 2 und 3).
Im Bereich des Aufnahmeendes 12 sind Brechrippen 13 vorgesehen, die sich etwa
radial erstrecken, wie dies Fig. 2 entnehmbar ist. Die Brechrippen 13 sind jeweils
paarweise angeordnet, derart, daß auf einen geringen Abstand zweier benachbarter
Brechrippen 13 ein größerer Abstand folgt. Die Teilung der Rippen 13 ist derart
ausgewählt, daß das abzuführende Bohrgut so zerkleinert wird, daß es durch den
Förderkanal 10 ohne Probleme abtransportiert werden kann.
Zwecks mechanischer Zufuhr von Bohrgut in das Aufnahmeende 12 der
Förderkanals 10 sind an den Enden der Arme 7, 7', 7" der Schürfscheibe 2 Fortsätze
9, 9', 9" vorgesehen, deren rückwärtig gerichteten Flächen 14, 14', 14" als
Förderflächen für das Bohrgut ausgebildet sind. Die Flächen 14, 14', 14" dienen
ebenfalls als Schlagfläche zum Brechen des Bohrguts. Die Taumelfrequenz der
Schürfscheibe ist derart mit der Drehgeschwindigkeit derselben synchronisiert, daß
ein mechanisches Einschieben von Bohrgut in das Aufnahmeende 12 der
Förderleitung 10 beim Passieren eines der Arme 7, 7', 7" bewirkt wird.
Um den Fördervorgang zu unterstützen, umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung
einen Einlaß zum Einblasen von Förderluft in den Bohrkopfraum O, der in der
Zeichnung nicht erkennbar ist. Durch Einblasen von Luft in den Bohrkopfraum wird in der Förderleitung 10 eine Luftströmung erzeugt, die mit den Pfeilen P symbolisiert ist.
1
Bohrkopf
2
Schürfscheibe
3
Lagergehäuse
4
Zylinderschraube
5
Zentralschneide
6
Spitze
7
,
7
',
7
" Arme
8
Maschinengehäuse
9
,
9
',
9
" Fortsätze
10
Förderleitung
11
hinterer Bereich
12
Aufnahmeende
13
Brechrippe
14
,
14
',
14
" rückwärtige Flächen
100
Vorrichtung
A Rotationsachse
B Achse Wellenzapfen
W Winkel
A Rotationsachse
B Achse Wellenzapfen
W Winkel
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Abtransport von Bohrgut aus dem Bohrkopfraum einer
Vorrichtung zum Vortreiben von Bohrungen im Erdreich mit einer
drehangetriebenen, im Bohrkopfsraum arbeitenden Schürfscheibe mit Armen,
wobei die Schürfscheibe zusätzlich zur Drehbewegung eine Taumelbewegung
durchführt,
mit einer mit ihrem Aufnahmeende in den Bohrkopfsraum mündenden Förderleitung zum Abtransport von gelöstem Bohrgut aus dem Bohrkopfraum, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Armen (7, 7', 7") der Schürfscheibe (2) mindestens ein Fortsatz (9, 9', 9") vorgesehen ist, dessen rückwärtig gerichtete Fläche (14, 14', 14") als Förderfläche für das Bohrgut ausgebildet ist und daß die Taumelfrequenz der Schürfscheibe mit deren Drehgeschwindigkeit synchronisierbar ist, derart, daß beim Passieren des Aufnahmeendes (12) eines Armes (7, 7', 7") das Bohrgut durch den Fortsatz (9, 9', 9") in das Aufnahmeende (12) der Förderleitung einschiebbar ist.
mit einer mit ihrem Aufnahmeende in den Bohrkopfsraum mündenden Förderleitung zum Abtransport von gelöstem Bohrgut aus dem Bohrkopfraum, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Armen (7, 7', 7") der Schürfscheibe (2) mindestens ein Fortsatz (9, 9', 9") vorgesehen ist, dessen rückwärtig gerichtete Fläche (14, 14', 14") als Förderfläche für das Bohrgut ausgebildet ist und daß die Taumelfrequenz der Schürfscheibe mit deren Drehgeschwindigkeit synchronisierbar ist, derart, daß beim Passieren des Aufnahmeendes (12) eines Armes (7, 7', 7") das Bohrgut durch den Fortsatz (9, 9', 9") in das Aufnahmeende (12) der Förderleitung einschiebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens
ein Fortsatz (9, 9', 9") durch die Taumelbewegung zumindest nahezu in das
Aufnahmeende (12) der Förderleitung (10) eindringt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem
sich an das Aufnahmeende (12) der Förderleitung (10) anschließenden
Bereich Mittel zur Zerkleinerung zumindest großer Bohrgutstücke vorgesehen
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur
Zerkleinerung sich quer in dem Querschnitt der Förderleitung (10)
erstreckende Brechrippe (13) umfassen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Aufnahmeende (12) im Querschnitt teilringförmig ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel zum Einblasen von Förderluft in den Bohrkopfraum (O) vorgesehen sind.
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Patent Citations (2)
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