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Die
Erfindung betrifft ein Verkleidungsteil für ein Fahrzeug, mit mindestens
einem an einer Sichtseite ausgebildeten Stoß unter Ausbildung einer Verkleidungsteil-Trennungslinie,
wobei die Verkleidungsteil-Trennungslinie vollständig an einem einteiligen Sichtteil
des Verkleidungsteils ausgebildet ist, wodurch ein optischer Eindruck
einer Mehrteiligkeit des Sichtteils an dessen Sichtseite erreicht
wird, und wobei das Verkleidungsteil ein einteiliges Trägerteil aufweist,
an welchem das Sichtteil befestigt ist, entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren
zur Herstellung des Verkleidungsteils, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
16.
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Verkleidungsteile
dieser Art sind bekannt. Aus der
DE 198 12 832 A1 ist eine Einrichtung mit drei
reihenartig an einem Träger
angeordneten Bauteilen, insbesondere Kraftfahrzeug-Instrumententafel,
und ein Verfahren zum Herstellen derselben bekannt. Die Bauteile
sind nebeneinander unter Ausbildung eines jeweiligen Stoßes angeordnet.
Dabei sollen aufgrund der Mehrteiligkeit auftretende, optisch störende Spalte
in den Stoßbereichen
zwischen den Bauteilen vermieden werden.
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Ferner
bezieht sich die
DE
196 40 199 A1 auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Herstellung von Kunststoffteilen mit teilkaschierter Oberfläche. Ein
Zuschnitt des Kaschiermittels soll mit einem Kunststoffteil verbunden
werden. Die Verbin dung erfolgt mittels Verschmelzens eines in einer
Kunststoffteil-Ziernut aufgenommenen Zuschnittrandbereichs mit dem
Kunststoffteil. Durch die Anordnung des Randbereichs innerhalb der
Ziernut wird ein sauberer Abschluss zu dem benachbarten unbeschichteten Kunststoffmaterial
geschaffen. Es handelt sich bei diesem Kunststoffteil um ein sichtbar
einteiliges Bauteil, das zur Bildung der Außenkonturen eines Dekorfelds
eine Ziernut aufweist.
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Ferner
ist ein Verkleidungsteil mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1 aus der
DE 197
16 409 A1 bekannt.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Verkleidungsteil zu schaffen, das
unter Gewährleistung
der ästhetischen
Anforderung einer erwünschten
Mehrteiligkeit des Verkleidungsteils verhältnismäßig einfach und kostengünstig herstellbar
ist.
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Ferner
ist es Aufgabe der Erfindung, ein geeignetes Verfahren zur Herstellung
eines entsprechenden Verkleidungsteils vorzuschlagen.
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Zur
Lösung
der Aufgabe wird ein Verkleidungsteil mit den Merkmalen des Anspruchs
1 vorgeschlagen. Das erfindungsgemäße Verkleidungsteil zeichnet
sich dadurch aus, dass zwischen dem Trägerteil und dem Sichtteil eine
Zwischenschicht angeordnet ist, welche in den Stoßbereichen
des Sichtteils eine hinreichend große elastische Materialrückverformungskapazität aufweist
zur Erzielung einer im Wesentlichen spielfreien Klemmverbindung
am Trägerteil
in dessen Klemmaufnahme und/oder zur Bildung der Randlinie. Das
einteilige Sichtteil ist dabei im Vergleich zu einer mehrteiligen
Sichtteil-Baugruppe relativ einfach und kostengünstig herstellbar und montierbar.
Gleichzeitig wird durch die an der Sichtseite des Sichtteils ausgebildete
Verkleidungsteil-Trennungslinie der erwünschte Eindruck einer optischen
Mehrteiligkeit erzielt, so dass auch die in Bezug auf das Sichtteil
gestellten ästhetischen
Anforderungen praktisch ohne Designeinschränkungen erfüllt werden können. Dabei
ist die Verkleidungsteil-Trennungslinie eine Sichtlinie am Verkleidungsteil,
mittels welcher der optische Eindruck einer konstruktiven Trennung
des Verkleidungsteils in mehrere, voneinander unterschiedliche Bauteile
geschaffen wird.
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Erfindungsgemäß weist
das Verkleidungsteil ein einteiliges Trägerteil auf, an welchem das
Sichtteil befestigt ist. Auch wenn nun das Verkleidungsteil aus
mehreren Funktionsteilen besteht, nämlich dem Sichtteil und dem
Trägerteil,
so erkennt der Betrachter des Verkleidungsteils lediglich ein scheinbar mehrteiliges
Sichtteil, das in Wirklichkeit als einteiliges Bauteil ausgebildet
ist. Das Sichtteil kann beispielsweise eine einteilige Dekorschicht
sein, die mit einem ebenfalls einteiligen Kunststoffträgerteil
fest verbunden ist.
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Erfindungsgemäß ist zwischen
dem Trägerteil
und dem Sichtteil eine Zwischenschicht angeordnet. Dabei weist die
Zwischenschicht in den Stoßbereichen
des Sichtteils eine hinreichend große elastische Materialrückverformungskapazität auf zur
Erzielung einer im Wesentlichen spielfreien Klemmverbindung am Trägerteil
in dessen Klemmaufnahme und zur Bildung der Randlinie.
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Mit
Vorteil ist die Verkleidungsteil-Trennungslinie eine Randlinie einer
Berührungsfläche zweier
sich stoßförmig überlappender
und miteinander in direktem Berührungskontakt
stehender Stoßbereiche
des einteiligen Sichtteils. Durch die Bildung eines Berührungsstoßes zweier
sich überlappender Sichtteilbereiche
wird an dem einteiligen Verkleidungsteil die gleiche Stoßgeometrie
erzeugt, wie sie wirklich bei zwei konstruktiv voneinander getrennten und
aneinanderstoßenden
Bauteilen üblicherweise bei
einem Verkleidungsteil ausgebildet ist.
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Die
Verkleidungsteil-Trennungslinie liegt insbesondere in einem sich
in Sichtrichtung verjüngenden
Trennungsspalt. Da der Trennungsspalt in Sichtrichtung durch eine
Linie und nicht durch eine mehr oder weniger ebene Nutgrundfläche begrenzt
ist, wird der Betrachter auch bei genauerer visueller Prüfung des
Trennungsspalts eine Mehrteiligkeit des Verkleidungsteils feststellen,
welche jedoch in Wirklichkeit nur scheinbar vorliegt.
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Gemäß einer
möglichen
Ausführungsform weist
der Trennungsspalt eine sich in Sichtrichtung kontinuierlich bis
zur Verkleidungsteil-Trennungslinie verjüngende geometrische Ausbildung
auf. Gegebenenfalls kann der Trennungsspalt entsprechend einer alternativen
Ausführungsform
auch eine sich in Sichtrichtung diskontinuierlich bis zur Verkleidungsteil-Trennungslinie verjüngende geometrische
Ausbildung aufweisen. In beiden Fällen wird der erwünschte Eindruck
einer optischen Mehrteiligkeit des Verkleidungsteils an dessen Sichtseite
erzielt. Ein sich in Sichtrichtung diskontinuierlich bis zur Verkleidungsteil-Trennungslinie
verjüngender
Trennungsspalt kann beispielsweise durch mindestens einen wenigstens
teilweise konvex gekrümmten
Stoßbereich
formdefiniert sein, wobei ein derartiger Stoßbereich zum Beispiel ein gebogener
Sichtteilabschnitt unmittelbar neben einer Berührungsfläche des entsprechenden Stoßes sein
kann.
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Mit
Vorteil sind die Stoßbereiche
des Sichtteils wenigstens teilweise in einer Klemmaufnahme des Trägerteils
eingesteckt. Dabei bilden die aus der Klemmaufnahme an der Sichtseite
nach außen
vorstehenden Anteile der Stoßbereiche
den Trennungsspalt mit dem optischen Effekt einer Verkleidungsteil-Mehrteiligkeit.
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Die
Klemmaufnahme kann als insbesondere U-förmige Aufnahmenut ausgebildet
sein. Eine im Wesentlichen U-förmige
Aufnahmenut ist fertigungstechnisch verhältnismäßig einfach an dem Trägerteil realisierbar,
wobei das Trägerteil
zur Nutausbildung um die Stoßbereiche
des Sichtteils herum geformt werden kann und/oder die Stoßbereiche
in die wenigstens teilweise zuvor ausgeformte Aufnahmenut eingesteckt
werden können
unter Ausbildung der Klemmaufnahme beziehungsweise Klemmverbindung.
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Die
Zwischenschicht ist vorzugsweise eine einteilige Schaumstoffschicht
und das Sichtteil eine einteilige Dekorschicht. Die Zwischenschicht
hat somit neben ihrer Verkleidungsteil-Polsterfunktion und auch die Aufgabe,
die Ausbildung eines in den Stoßbereichen
optisch mehrteilig wirkenden Sichtteils zu gewährleisten.
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Die
Verkleidungsteil-Trennungslinie kann einen geschlossenen Bereich
definieren, wodurch der optische Eindruck eines separat trennbaren
Verkleidungsfunktionsteils erreicht wird. Derartige Verkleidungsfunktionsteile
sind insbesondere bei Fahrzeug-Verkleidungsinnenteilen vorgesehen.
Beispielsweise kann das Verkleidungsfunktionsteil einen Bereich
darstellen für
eine Armauflage, einen Jalousieaustritt, ein Ablagefach, einen Aschenbecher,
eine Fensterkurbel, eine Ausstiegsleuchte, einen Schlosssicherungsstift,
eine Schaltereinheit, eine Türbetätigungseinheit,
eine Luftaustrittsdüse,
einen Türzuziehgriff,
eine Lautsprecherabdeckung, einen Deckel und/oder für eine Zierfläche. Somit
kann ein nach Design-Kriterien hochwertiges Verkleidungsteil geschaffen
werden, ohne dass hierzu der Fertigungs- und/oder Montageaufwand
für das
Verkleidungsteil erhöht
werden muss.
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Mit
Vorteil weist das Trägerteil
mindestens eine sich entlang der Verkleidungsteil-Trennungslinie erstreckende
Sollbruchstelle und/oder mindestens eine Materialdurchbruchstelle
auf. Hierdurch ist es beispielsweise möglich, nach Fertigstellung
und gegebenenfalls auch nach Einbau eines Verkleidungsteils in einem
Fahrzeug einen durch die Sollbruchstelle und/oder Materialdurchbruchstelle
definierten Bereich für
ein vorgesehenes Verkleidungsfunktionsteil, beispielsweise für eine nachträglich einzubauende
Lautsprecherbox, handhabungsfreundlich aus dem Verkleidungsteil
herauszutrennen beziehungsweise herauszubrechen.
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Zur
Lösung
der Aufgabe wird ferner ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
16 vorgeschlagen. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich
dadurch aus, dass das Verkleidungsteil mittels eines zweihälftigen
Werkzeugs hergestellt wird, wobei eine mit dem Sichtteil in Kontakt
stehende erste Werkzeughälfte
zur Herstellung einer Klemmverbindung zwischen dem Sichtteil und
dem Trägerteil, gegebenenfalls
unter Zwischenschaltung der Zwischenschicht, mindestens einen Klemmvorsprung aufweist,
der bei geschlossenen Werkzeughälften
in eine entsprechende Aufnahmenut der zweiten, mit dem Trägerteil
in Kontakt stehenden Werkzeughälfte ragt,
wobei die am Klemmvorsprung anliegenden Stoßbereiche des Sichtteils, mit
gegebenenfalls zwischengeschalteter Zwischenschicht, wenigstens
teilweise in die Aufnahmenut eingeklemmt werden, und wobei nach
Herausziehen des Klemmvorsprungs aus dem Verkleidungsteil beim Öffnen der
Werkzeughälften
die Verkleidungsteil-Trennungslinie gebildet wird aufgrund der elastischen
Materialrückverformungskapazität des Sichtteils
und/oder gegebenenfalls der Zwischenschicht. Das Verfahren erlaubt
somit die Herstellung eines kompletten und optisch mehrteilig erscheinenden
Verkleidungsteils in nur einem einzigen Fertigungsschritt.
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Das
Werkzeug kann ein Hinterspritzwerkzeug oder ein Hinterpresswerkzeug
sein. Das Hinterspritzverfahren und das Hinterpressverfahren sind zur
Herstellung beispielsweise von Verkleidungsteilen an sich bekannt,
so dass diesbezüglich
auf eine eingehendere Beschreibung verzichtet wird.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung.
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Die
Erfindung wird anhand mehrerer bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf eine schematische Zeichnung näher erläutert.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
schematische Außenansicht
auf eine Sichtseite eines erfindungsgemäßen Verkleidungsteils;
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2 eine
schematische Außenansicht
auf eine Sichtseite eines erfindungsgemäßen Verkleidungsteils entsprechend
einer zweiten Ausführungsform;
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3 eine
schematische Außenansicht
auf eine Sichtseite eines erfindungsgemäßen Verkleidungsteils entsprechend
einer dritten Ausführungsform;
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4 eine
schematische Schnittdarstellung des Verkleidungsteils der 3 gemäß der Schnittlinie
P-P;
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5 eine
schematische Schnittdarstellung eines Details des Verkleidungsteils
der 4 in vergrößertem Maßstab;
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6 eine
schematische Schnittdarstellung eines Herstellungswerkzeugs mit
einem fertiggestellten Verkleidungsteil;
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7 eine
schematische Schnittdarstellung des Verkleidungsteils der 1 gemäß der Schnittlinie
A-A mit einer Jalousie;
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8 eine
schematische Schnittdarstellung des Verkleidungsteils der 1 gemäß der Schnittlinie
E-E mit einer Ausstiegsleuchte;
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9 eine
schematische Schnittdarstellung des Verkleidungsteils der 1 gemäß der Schnittlinie
C-C mit einem Aschenbecher;
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10 eine
schematische Schnittdarstellung des Verkleidungsteils der 1 gemäß der Schnittlinie
B-B mit einem Ablagefach;
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11 eine
schematische Schnittdarstellung des Verkleidungsteils der 1 gemäß der Schnittlinie
D-D mit einer Fensterkurbel;
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12 eine
schematische Schnittdarstellung des Verkleidungsteils der 2 gemäß der Schnittlinie
F-F mit einem Schlosssicherungsstift;
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13 eine
schematische Schnittdarstellung des Verkleidungsteils der 2 gemäß der Schnittlinie
H-H mit einer Türbetätigungseinheit;
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14 eine
schematische Schnittdarstellung des Verkleidungsteils der 2 gemäß der Schnittlinie
G-G mit einer Schaltereinheit;
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15 eine
schematische Schnittdarstellung des Verkleidungsteils der 2 gemäß der Schnittlinie
L-L mit einer Lautsprecherabdeckung;
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16 eine
schematische Schnittdarstellung des Verkleidungsteils der 2 gemäß der Schnittlinie
K-K mit einer Türbetätigungseinheit;
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17 eine
schematische Schnittdarstellung des Verkleidungsteils der 2 gemäß der Schnittlinie
I-I mit einer Luftaustrittsdüse;
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18 eine
schematische Schnittdarstellung des Verkleidungsteils der 2 gemäß der Schnittlinie
N-N mit einem Deckel beziehungsweise gemäß der Schnittlinie M-M mit
einer Zierfläche
und
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19 eine
schematische Schnittdarstellung eines Details eines erfindungsgemäßen Verkleidungsteils
gemäß einer
alternativen Ausführungsform.
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1 zeigt
schematisch eine Sichtseite 12 eines Verkleidungsteils 10,
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
eines Verkleidungsinnenteils für
eine Tür
eines Kraftfahrzeugs (nicht in den Figuren dargestellt). Die Sichtseite 12 ist
die Außenseite
eines einteiligen Sichtteils 18 des Verkleidungsteils 10.
Am Sichtteil 18 sind eine Mehrzahl an mittels entsprechender
Verkleidungsteil-Trennungslinien 16 definierter, geschlossener
Bereiche 36 für
unterschiedliche Verkleidungsfunktionsteile ausgebildet. 2 zeigt
schematisch die Sichtseite 12 eines weiteren, alternativen
Verkleidungsteils 10 mit mehreren Bereichen 36 für unterschiedliche
Verkleidungsfunktionsteile einer Kraftfahrzeugtür. In 3 ist schließlich eine
dritte Ausführungsform
eines möglichen
Verkleidungsteils 10 ebenfalls mit Bereichen 36 für unterschiedliche
Verkleidungsfunktionsteile einer Tür für ein Kraftfahrzeug dargestellt.
Die einzelnen Bereiche 36 werden jeweils anhand der 4, 5 sowie 7 bis 19 beschrieben.
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Vorher
wird unter Bezugnahme auf die 4 bis 6 am
Beispiel einer Armauflage 38 die konstruktive Ausgestaltung
und ein bevorzugtes Herstellungsverfahren für ein erfindungsgemäßes Verkleidungsteil 10 beschrieben.
Das Verkleidungsteil 10 weist einen an der Sichtseite 12 ausgebildeten
Stoß 14 auf
unter Ausbildung der Verkleidungsteil-Trennungslinie 16.
Dabei ist die Verkleidungsteil-Trennüngslinie 16 vollständig an
dem einteiligen Sichtteil 18 des Verkleidungsteils 10 ausgebildet
und somit geeignet, optisch den Eindruck einer Mehrteiligkeit des
Sichtteils 18 an dessen Sichtseite 12 zu vermitteln.
Die Verkleidungsteil-Trennungslinie 16 wird durch eine
Randlinie 20 einer Berührungsfläche 22 zweier
sich stoßförmig überlappender
und miteinander in direktem Berührungskontakt
stehender Stoßbereiche 24 des
einteiligen Sichtteils 18 gebildet und liegt in einem sich
in Sichtrichtung 26 verjüngenden Trennungsspalt 28.
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Der
Trennungsspalt 28 ist gemäß 5 durch
eine sich in Sichtrichtung 26 diskontinuierlich bis zur
Verkleidungsteil- Trennungslinie 16 verjüngende geometrische
Ausbildung gekennzeichnet. Dies ist beim Stoß 14 gemäß 5 dadurch
gewährleistet,
dass der Trennungsspalt 28 durch einen oberen, konvex gekrümmten Stoßbereich 24 und
durch einen unteren, im Wesentlichen ebenen Stoßbereich 24 formdefiniert
ist. Beim unteren Stoß 14 der 4 sind
die Geometrien der Stoßbereiche 24 zur
Ausbildung des Trennungsspalts 28 entsprechend umgekehrt,
das heißt
der untere Stoßbereich 24 ist
konvex gekrümmt
und der obere Stoßbereich 24 ist
praktisch eben. Gemäß einer
alternativen Ausführungsform könnte der
untere Stoß 14 der 4 auch
durch zwei jeweils konvex gekrümmte
Stoßbereiche 24 definiert sein
zur Ausbildung eines Trennungsspalts 28 unter erwünschter
optischer Darstellung einer konstruktiv nicht vorliegenden Mehrteiligkeit
des Sichtteils 18.
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Das
Verkleidungsteil 10 der 4 bis 6 weist
ein einteiliges Trägerteil 30 auf,
an welchem das ebenfalls einteilige Sichtteil 18 befestigt
ist. Hierzu sind die Stoßbereiche 24 des
Sichtteils 18 teilweise in einer zugehörigen Klemmaufnahme 32 des
Trägerteils 30 eingesteckt.
Die Klemmaufnahme 32 ist als U-förmige Aufnahmenut ausgebildet.
Zwischen dem Trägerteil 30 und
dem Sichtteil 18 ist eine Zwischenschicht 34 in
Form einer einteiligen Schaumstoffschicht angeordnet ist. Die Zwischenschicht 34 weist
insbesondere in den Stoßbereichen 24 des Sichtteils 18 eine
hinreichend große
elastische Materialrückverformungskapazität auf. Deshalb
ist die Zwischenschicht 34 zur Erzielung einer im Wesentlichen
spielfreien Klemmverbindung mit dem Trägerteil 30 in dessen
Klemmaufnahme 32 und zur Bildung der Randlinie 20 beziehungsweise
der Verkleidungsteil-Trennungslinie 16 geeignet. Das Sichtteil 18 ist als
einteilige Dekorschicht bestehend aus einem Dekorstoff oder einer
anderen geeigneten Dekorschicht ausgebildet. Das Sichtteil 18,
die Zwischenschicht 34 und das Trägerteil 30 bilden
somit zusammen eine dreilagige Verkleidungskaschierung.
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Das
Verkleidungsteil 10 kann mittels eines zweihälftigen
Werkzeugs 68, 70, 71 entsprechend 6 hergestellt
werden. Hierzu weist eine mit dem Sichtteil 18 in Kontakt
stehende erste Werkzeughälfte 70 zur
Herstellung einer Klemmverbindung zwischen dem Sichtteil 18 und
dem Trägerteil 30 unter Zwischenschaltung
der Zwischenschicht 34 für jeden Stoß 14 einen zugehörigen Klemmvorsprung 72 in Form
einer Leiste oder eines Schwerts auf. Der Klemmvorsprung 72 ragt
bei geschlossenen Werkzeughälften 70, 71 in
eine entsprechende Aufnahmenut 74 der zweiten, mit dem
Trägerteil 30 in
Kontakt stehenden Werkzeughälfte 71.
Die am Klemmvorsprung 72 anliegenden Stoßbereiche 24 des
Sichtteils 18 mit zwischengeschalteter Zwischenschicht 34 werden
mittels des zugehörigen
Klemmvorsprungs 72 teilweise in die Aufnahmenut 74 eingeklemmt.
Nach Herausziehen des jeweiligen Klemmvorsprungs 72 aus
dem Verkleidungsteil 10 wird beim Öffnen der Werkzeughälften 70, 71 die
Verkleidungsteil-Trennungslinie 16 gebildet aufgrund der
elastischen Materialrückverformungskapazität des Sichtteils 18 und
insbesondere der Zwischenschicht 34. Die Anordnung des
Klemmvorsprungs 72 und der Aufnahmenut 74 im Werkzeug 68 entspricht
dem Linienverlauf der Klemmaufnahme 32 entlang optisch voneinander
zu trennender Segmente des Verkleidungsteils 10. Zur Gewährleistung
eines möglichst einfachen
Werkzeugaufbaus sind der Klemmvorsprung 72 und die Aufnahmenut 74 zueinander
lotrecht und parallel zur Betätigungsrichtung
der Werkzeughälften 70, 71 angeordnet,
so dass auf aufwendige Schieber im Werkzeug verzichtet werden kann. Dies
hängt allerdings
von der jeweiligen Geometrie des herzustellenden Verkleidungsteils
ab. Das Werkzeug 68, 70, 71 kann dabei
ein Hinterspritzwerkzeug oder ein Hinterpresswerkzeug sein. Derartige
Werkzeuge und entsprechende Herstellungsverfahren sind an sich bekannt,
so dass auf eine detailliertere Beschreibung derselben verzichtet
wird.
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Bei
Einsatz eines derartigen Herstellungswerkzeugs wird der im geschlossenen
Werkzeug 68 zwischen dem Klemmvorsprung 72 und
der Aufnahmenut 74 verbleibende Freiraum vollständig mit dem Kaschierungsmaterial,
das heißt
mit Dekorstoff, Schaumstoffmaterial (Zwischenschicht) und Trägerteilmaterial,
ausgefüllt.
Dabei ist der Dekorstoff dem Klemmvorsprung 72 zugewandt,
der gemeinsam mit dem Schaumstoffmaterial unter dem Einfluss einer Presskraft
eine Falte um den Klemmvorsprung 72 bildet und rückseitig
mit dem aufgeschmolzenen Trägerteilmaterial
entsprechend der U-förmigen
Aufnahmenut 74 ausgeformt wird unter Ausbildung eines Stoßes 14.
Die Herstellung des Stoßes 14 erfolgt demzufolge
im Zuge eines einzigen Pressvorgangs beim Schließen der beiden Werkzeughälften 70, 71 und
bedarf keines speziellen Arbeitsschrittes. Auch müssen die
Dekorschicht und die Schaumstoffschicht nicht zur Bildung eines
Stoßes 14 speziell
zugeschnitten werden sondern können
als flächiges Halbzeug
verarbeitet werden. Mit Ausnahme des Klemmvorsprungs 72 und
der Aufnahmenut 74, die einmalig bei der Werkzeuganfertigung
Zusatzinvestitionen verursachen, werden zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Verkleidungsteils 10 im
Vergleich zu einem traditionellen einteiligen und stoßfreien
Verkleidungsteil keine zusätzlichen
Herstellungskosten verursacht.
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Wie
bereits in Zusammenhang mit den 1 bis 3 erwähnt wird
durch die jeweilige Verkleidungsteil-Trennungslinie 16 ein
geschlossener, inselartiger und gegebenenfalls gewölbter Bereich 36 definiert
unter erwünschter
Vermittlung des Eindrucks eines separat trennbaren Verkleidungsfunktionsteils. Die
Verkleidungsfunktionsteile stellen gemäß den Ausführungsbeispielen der 1 bis 3 einen Bereich
dar für
eine Armauflage 38 (4), einen Austritt 40 für eine Jalousie 41 (7),
eine Ausstiegsleuchte 48 (8), einen
Aschenbecher 44 (9), ein
Ablagefach 42 (10), eine
Fensterkurbel 46 (11), einen
Schlosssicherungsstift 50 (12), eine
Türbetätigungseinheit 54 (13), eine
Schaltereinheit 52 (14), eine
Lautsprecherabdeckung 60 (15), einen
Türzuziehgriff 58 (16),
eine Luftaustrittsdüse 56 (17),
einen Deckel 62 (18) und
für eine
Zierfläche 64 (ebenfalls 18).
Ferner kann das Trä gerteil 30 mindestens
eine sich entlang der Verkleidungsteil-Trennungslinie 16 erstreckende
Sollbruchstelle 66 (19) und/oder
mindestens eine Materialdurchbruchstelle (nicht in den Figuren dargestellt)
aufweisen. Dabei ist in 19 in
gestrichelter Linie 67 die ansonsten ohne Sollbruchstelle 66 vorgesehene Wandstärke des
Trägerteils 30 im
Bereich der Klemmaufnahme 32 dargestellt.
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Aufgrund
der Reduzierung der Teileanzahl des Verkleidungsteils 10 mit
einem einteiligen Sichtteil 18 sind eine Mehrzahl an Vorteilen
erzielbar, wie zum Beispiel Gewichtsminimierung, Entfall von Fügestellen
beziehungsweise einzuhaltender Fügetoleranzen,
Vereinfachung des Fertigungsprozesses und der Montage, Steigerung
der Teilequalität
und Logistikvereinfachung. Hieraus resultieren grundsätzlich anzustrebende
Kosteneinsparungen auch angesichts des verhältnismäßig geringen werkzeugtechnischen
Aufwands, da lediglich ein Klemmvorsprung und eine zugehörige Aufnahmenut
in den entsprechenden Werkzeughälften
zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Stoßes am Sichtteil notwendig sind.
Darüber
hinaus kann auf übliche
Fertigungsparameter zur Herstellung eines stoßfreien Verkleidungsteils zurückgegriffen
werden bei Nutzung einer an sich bekannten werkzeugtechnischen Mindestkonfiguration.
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Ferner
ist es vorteilhaft, dass nun trotz eines mehrteiligen Erscheinungsbilds
des Verkleidungsteils zu dessen Herstellung ein einteiliger flächiger Dekorstoff
beziehungsweise Dekorfolie verwendet werden kann unter Reduzierung
des Dekormaterialverschnitts auf ein Minimum. Bei stark gemusterten Dekoren
wirkt sich der Vorteil aus, dass innerhalb der Klemmaufnahme generell
eine gleich große
Dekormaterialfläche
zur Bildung eines Stoßes
genutzt wird und dadurch die optischen Einbußen in Form einer Musterunterbrechung
beziehungsweise – verzerrung entlang
der Klemmaufnahme sowohl reproduzierbar als auch prognostizierbar
sind. Bei einem mehrteiligen Sichtteil gelingt dies bedingt durch
die nicht zu vermeidenden Bauteilto leranzen innerhalb einer Fügestelle
lediglich unter relativ großem
Aufwand.
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Auch
ist es vorteilhaft, dass das Verkleidungsteil nicht lokal unterbrochen
ist und entsprechend schwächende
Bauteiltrennungen aufweist. Die Folge ist eine höhere mechanische Belastbarkeit,
die sich vor allem bei belastungsbeanspruchten Verkleidungssegmenten,
wie zum Beispiel einer Armauflage, positiv auswirkt. Die Klemmaufnahme
stellt in diesem Zusammenhang eine zusätzliche Verstärkung dar,
indem selbige die Funktion einer stabilisierenden Sicke übernimmt.
Gleichzeitig kann die mechanische Belastbarkeit der Klemmaufnahme
durch eine geeignete Abstimmung von Klemmvorsprung und Aufnahmenut
des Herstellungswerkzeugs gezielt eingestellt werden, so dass Sollbruchstellen
oder filmähnliche Einschnürungen im
Trägertell
konzipierbar sind und dadurch definierte Segmente des Verkleidungsteils mit
verhältnismäßig einfachen
Mitteln zur Herstellung einer entsprechenden Öffnung entfernt werden können. Dabei
bietet es sich an, den jeweiligen Stoßverlauf am Sichtteil 18 als
Vorgabe für
einen Schneidenverlauf für
ein Stanz- oder Trennwerkzeug heranzuziehen, falls am fertiggestellten
Verkleidungsteil 10 nachträglich eine Öffnung anzubringen ist.
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Zur
Steigerung der Designqualität
ist es auch möglich,
den jeweiligen Stoß im
Sichtteil des Verkleidungsteils als Befestigungsstelle für separate,
von außen
ansteckbare Zier- und/oder Funktionsteile zu nutzen.