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Die Erfindung betrifft einen Gurtstraffer
für einen
Sicherheitsgurt eines Kraftfahrzeuges mit einem aus einem Zylinderrohr,
einem in dem Zylinderrohr geführten
Kolben und einer mit dem Kolben verbundenen Kolbenstange, welche
an ihrem von dem Kolben abgewandten Ende ein Verbindungsteil aufweist, an
dem das Ende eines Sicherheitsgurtes befestigt ist.
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Solche Gurtstraffer werden bevorzugt
als Endbeschlagstraffer eingesetzt, bei denen das zu straffende
Gurtende nicht lösbar
mit der Fahrzeugstruktur verbunden ist.
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Ein gattungsgemäßer Gurtstraffer ist zum Beispiel
aus der
DE 24 08 173 bekannt.
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Der dort beschriebene Gurtstraffer
setzt voraus, daß der
Gurt gerade in Richtung der Straffbewegung zugeführt wird, und daß das Verbindungsteil eine
breite Öffnung
aufweisen muß um
das Gurtende aufzunehmen und damit zwangsläufig selbst entsprechend groß dimensioniert
werden muß.
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Ein weiterer Gurtstraffer ist aus
der
DE 200 10 969
U1 bekannt, bei dem der Gurtstraffer ebenfalls eine Kolbenzylindereinheit
aufweist. Dieser Gurtstraffer ist auf einem Schlitten angeordnet
auf dessen gegenüberliegenden
Seite zusätzlich
eine Kraftbegrenzungseinrichtung angeordnet ist. Im Übergang
von dem Straffer zu der Kraftbegrenzungseinheit wird das Gurtband
am Ende des Schlittens umgelenkt.
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Nachteilig bei dieser Ausführungsform
ist der relativ aufwendige Aufbau und die komplizierte Führung des
Gurtbandes.
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Daraus ergibt sich die Aufgabe einen
Gurtstraffer der eingangs genannten Art derart zu verbessern, daß er für verschiedene
Gurtzulaufrichtungen verwendet werden kann und im Aufbau entsprechend
kleiner dimensioniert werden kann.
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Die Erfindung schlägt zur Lösung der
Aufgabe einen Gurtstraffer mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vor.
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Durch die Führungseinrichtung ist der Gurtstraffer
für unterschiedliche
Gurtzulaufrichtungen einsetzbar, da der Gurt aus beliebigen Zulaufrichtungen über die
Führungseinrichtung
in die Richtung der Straffbewegung des Gurtstraffers umgelenkt wird und
einen einfachen Aufbau besitzt. Ferner kann die Führungseinrichtung
auch eine Faltung des Gurtes bewirken, so daß der Gurt an dem Verbindungsteil der
Kolbenstange nicht mehr seine volle Breite aufweist und das Verbindungsteil
am Ende der Kolbenstange kleiner dimensioniert werden kann.
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Ein weiterer sich aus der Erfindung
ergebender Vorteil ist, daß oberhalb
der Führungseinrichtung keine
festen Teile bewegt werden müssen,
so daß keine
Gefahr der Behinderung der Straffbewegung oder für die Fahrzeuginsassen besteht.
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Ferner muß weder ein hartes oder festes
Teil insbesondere nicht das Verbindungsteil selbst über die
Führungseinrichtung
geführt
werden, so daß die Straffbewegung
möglichst
sauber unbehindert ausgeführt
werden kann. Das Verbindungsteil führt die gesamte Straffbewegung
in dem durch den Abstand der Führungseinrichtung
und des Befestigungsansatzes geschaffenen Freiraum aus und kann
damit weder die Straffbewegung behindern, noch muß bei der Konstruktion
auf das Verbindungsteil besondere Rücksicht genommen werden.
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Nach Anspruch 3 wird ferner vorgeschlagen, ein
Befestigungselement vorzusehen mittels dessen der Gurt an der Führungseinrichtung
festlegbar ist und welches durch die Straffbewegung lösbar ist. Hierdurch
wird sichergestellt, daß keine
zusätzliche Gurtlose
dadurch entsteht, daß der
Gurt durch die Führungseinrichtung
vor Beginn des Straffvorganges hindurchrutscht, und der Gurt bereits
zu Beginn der Straffbewegung eng an der Führungseinrichtung anliegt.
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Das Befestigungselement ist vorzugsweise als
Klemmelement ausgebildet und in seiner äußeren Form an die Gegenfläche der
Führungseinrichtung angepaßt. Der
Gurt wird dann zwischen dem Klemmelement und der Führungseinrichtung
fixiert und reißt
sich bei Überschreiten
einer bestimmten Kraft zu Beginn der Straffbewegung selbständig los.
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Ferner wird nach den Ansprüchen 5 bis
7 eine besonders einfache und montagefreundliche Verbindung zwischen
der Kolbenstange und dem Kolben vorgeschlagen. Die Kolbenstange
kann hierdurch ohne aufwendige Werkzeuge einfach durch Einschieben
in die Öffnung
des Kolbens an diesem befestigt werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1:
Gurtstraffer in Perspektivansicht
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2:
Kolben – Zylindereinheit
mit Kolbenstange vor der Montage
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3:
Kolben – Zylindereinheit
mit Kolbenstange während
des Montagevorganges
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4:
Kolben – Zylindereinheit
mit Kolbenstange in montiertem Zustand
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5:
Führungseinrichtung
mit Befestigungselement
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6:
Führungseinrichtung
mit Befestigungselement in Querschnittsdarstellung
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In 1 ist
ein Gurtstraffer 1 in Perspektivansicht zu erkennen, der
im wesentlichen ein Zylinderrohr 2, ein Halteteil 19 und
einen Sicherheitsgurt 3 umfaßt.
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Das Halteteil 19 weist einen
Befestigungsansatz 5 und eine hier als Umlenkeinrichtung
ausgebildete Führungseinrichtung 6 auf.
An dem Befestigungsansatz 5 ist das Zylindenohr 2 angeordnet
von dem nach unten die Gasgeneratoreinheit 22 absteht. Der
Befestigungsansatz 5 wird durch zwei sich nach oben erstreckende
Schenkel gebildet zwischen denen die Kolbenstange 4 aus
dem Zylinderrohr 2 austritt. Die Kolbenstange 4 ist
an ihrem Ende 4b mit einem Verbindungsteil 7 versehen,
welches eine Öffnung
aufweist, in der der Sicherheitsgurt 3 mit einer Gurtschlaufe 8 befestigt
ist. Das Verbindungsteil 7 kann einstöckig aus dem Ende 4b der
Kolbenstange 4 z.B. durch einen Warmumformprozeß hergestellt oder
als gesondertes Teil an der Kolbenstange befestigt sein.
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Der Sicherheitsgurt 3 wird
in einer an dem Halteteil 19 vorgesehenen Führungseinrichtung 6 aus
einer schräg
von oben kommenden Zulaufrichtung in die Richtung der Straffbewegung
umgelenkt. Neben der Umlenkung kann die Führungseinrichtung 6 alternativ
oder zusätzlich
zum Zusammenfalten des Sicherheitsgurtes 3 dienen, so daß dieser
wenigstens im Bereich des Halteteils 19 zu einem kleineren Querschnitt
zusammengefaltet ist und das Halteteil 19 selbst kleiner
dimensioniert werden kann.
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Zwischen dem Befestigungsansatz 5 und
der Führungseinrichtung 6 ist
ein Abstand vorgesehen, der wenigstens der Länge der Straffbewegung entspricht.
Das Ende 4b der Kolbenstange 4 mit dem Verbindungsteil 7 befindet
sich zu Beginn der Straffbewegung möglichst nahe der Führungseinrichtung 6,
und bewegt sich während
der Straffbewegung zu dem Befestigungsansatz 5 hin. Wegen
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Abstandes muß das Verbindungsteil 7 während der
gesamten Straffbewegung weder durch die Führungseinrichtung 6 noch
in das Zylinderrohr 2 geführt werden.
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In 2 ist
die Kolben – Zylindereinheit
vor der Montage dargestellt. Die Kolben – Zylindereinheit besteht aus
einem Zylinderrohr 2, einem darin geführten Kolben 15, welcher
eine Öffnung 20 aufweist, in
die die Kolbenstange 4 eingeführt ist. Auf das Ende des Zylinderrohres 2 ist
der Gasgeneratorhalter 23 aufgeschraubt. Der Gasgeneratorhalter 23 besitzt
an seinem von dem Zylinderrohr 2 abgewandten Ende einen
Flausch der sich bis nahe der Kolbenstange 4 erstreckt
und zur Aufnahme der Dichtung 12 dient. Ferner umfaßt der Gasgeneratorhalter 23 einen
Arbeitsraum 11 in dem das von der Gasgeneratoreinheit 22 ausströmende Druckgas
entweichen kann und den Kolben 15 zur Ausführung der
Straffbewegung beaufschlagt. Die Verwendung einer Kolbenstange 4 bietet
hier den Vorteil, daß mit
der Dichtung 12 eine größere Dichtwirkung
erzielbar ist, als dies wegen der inhomogenen Oberfläche bei
der Verwendung eines Zugseils der Fall wäre.
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Der Kolben 15 ist außen mit
einer im Stand der Technik bekannten und daher hier nicht näher beschriebenen
Rücklaufsperre
versehen und besitzt eine Öffnung 20 welche
in Längsrichtung
des Kolbens 15 in eine konische Aufweitung 21 übergeht.
Im Anschluß an
die konische Aufweitung 21 geht die Öffnung 20 in eine
hohlzylindrische Form über,
die einen Innendurchmesser besitzt welcher im wesentlichen dem Durchmesser
der Kolbenstange 4 entspricht. Im Bereich der konischen
Aufweitung 21 ist ein Sicherungsring 13 vorgesehen,
welcher in einem Vormontageschritt in die Öffnung 20 eingebracht
wird. Die Vormontage erfolgt z.B. dadurch, daß der Sicherungsring 13 zunächst zusammengedrückt wird
und in diesem Zustand in die Öffnung 20 eingeführt wird. In
der Öffnung 20 nimmt
der Sicherungsring 13 wegen seiner federnden Eigenschaft
seine ursprüngliche
Form ein. Für
eine weiter vereinfachte Montage kann der hohlzylindrische Fortsatz
auch als gesondertes Teil ausgeführt
sein, so daß sich
auf dieser Seite durch Abnehmen des hohlzylindrischen Fortsatzes
eine größere Öffnung herstellen
läßt, durch die
der Sicherungsring montiert werden kann. Der hohlzylindrische Fortsatz
wird dann nach dem Einsetzen des Sicherungsringes 13 über eine
Schraubverbindung aufgeschraubt. Der hohlzylindrische Fortsatz wird
zu keinem Zeitpunkt belastet, so daß aus Kostengründen ein
sehr günstiger
Werkstoff bzw. Herstellungsverfahren, wie z. B. ein Kunststoffspritzgußteil verwendet
werden kann.
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In 3 und 4 ist die Kolben-Zylindereinheit während der
Montage und im montierten Zustand dargestellt. Die Kolbenstange 4 wird
in die Öffnung 20 des
Kolbens 15 eingeführt und
trifft mit ihrem Ende 4a auf den vorpositionierten Sicherungsring 13. Das
Ende 4a besitzt eine Phase 17 mittels derer der Sicherungsring 13 aufgeweitet
wird und schließlich über das
Ende 4a rutscht und in einer Nut 16 fixiert wird.
Das Ende 4a wird zusätzlich
in dem sich in Einschubrichtung hinter dem Sicherungsring 13 befindlichen
hohlzylindrischen Fortsatz eingeführt, so daß der Sicherungsring 13 über das
Ende 4a an der Körperkante
des hohlzylindrischen Fortsatzes mittels Formschluß gestreift
wird. Damit der Kolben während der
Montage der von der Kolbenstange 4 ausgeübten Kraft
eine Gegenkraft entgegensetzt, kann der Kolben z.B. über eine
Gummilippe mit der Zylinderwand verbunden sein. Die Gummilippe reißt während der Montage
ab und hat danach keine Bedeutung mehr. Alternativ wären auch
jegliche eine bestimmte Kraftschwelle erzeugende Mittel denkbar.
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Beim Ausführen der Straffbewegung wird
der Kolben 15 in Abzugsrichtung von der Kolbenstange 4 durch
das Druckgas in dem Arbeitsraum 11 mit einer Kraft beaufschlagt.
Hierdurch wird der Kolben 15 in Abzugsrichtung von der
Kolbenstange 4 bewegt, so daß der Sicherungsring 13 wegen
der konischen Aufweitung 21 schließlich eine Klemmverbindung
zu der Kolbenstange 4 herstellt und diese mitreißt.
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In 5 ist
die Führungseinrichtung 6 an dem
Halteteil 19 zu erkennen. Die Führungseinrichtung 6 besitzt
eine Öffnung
durch welche schräg
von oben kommende Sicherheitsgurt 3 in die im wesentlichen
waagerechte Straffrichtung umgelenkt wird. Der Sicherheitsgurt 3 ist
mittels eines Befestigungselementes 14 lösbar in
der Öffnung
Führungseinrichtung 6 festgelegt.
Die Führungseinrichtung 6 ist
im Bereich des Anliegens des Sicherheitsgurtes 3 mit einer
nach außen
geöffneten
Rundung versehen. Das Befestigungselement 14 ist in diesem
gegenüberliegenden Bereich
mit einer an dieser anliegenden Kontur versehen. Die Krümmung des
Befestigungselementes 14 reicht kurz über die Mittellinie hinaus
und bildet einen Hinterschnitt 14a übenden das Befestigungselement.
14 in der Öffnung
der Führungseinrichtung clipsartig
gehalten wird. Das Befestigungselement 14 kann aber auch
in einer Kunststoffniete oder einer anderen beliebigen Befestigung
bestehen, die bei Überschreiten
einer vorgegeben Kraft während
der Straffbewegung die Verbindung freigibt.
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In 6 ist
das Befestigungselement 14 mit der Führungseinrichtung 6 und
dem dazwischen fixierten Sicherheitsgurt 3 zu erkennen.
Die Führungseinrichtung 6 besitzt
eine gekrümmte
teilkreisförmige Form,
an der der Sicherheitsgurt 3 anliegt. Das Befestigungselement 14 ist
in dem der Führungseinrichtung
6 gegenüberliegendem
Bereich an die Gegenfläche
der Führungseinrichtung
angepaßt
und besitzt einen flachen U-förmigen
Querschnitt, der in die Öffnung
der Führungseinrichtung 6 eingeclipst
ist und den Sicherheitsgurt 3 festklemmt.