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Die Erfindung betrifft einen Wiege-und
Verkehrssensor, insbesondere zur statischen und dynamischen Wägung von
Fahrzeugen bzw. deren Rad- und Achslasten, mit einem Sensorgehäuse, das
eine Bodenplatte und eine Abdeckung, die unter Zwischenlage einer
Meßanordnung
feuchtigkeitsdicht miteinander verbunden sind, umfaßt, wobei
die Meßanordnung
wenigstens einen Modulträger
mit Meßauslegern
zur Aufnahme von Scherkräften
umfaßt und
die Meßausleger
jeweils derart mit Dehnungsmeßstreifen
bestückt
sind, daß die über die
Meßausleger
eingeleiteten Horizontalkräfte
erfaßt
werden, sowie ein Wäge-
und Verkehrserfassungsverfahren.
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Ein derartige Wägevorrichtung, insbesondere
für Fahrzeuge
ist aus der Patentschrift
AT 301201 vorbekannt.
Dadurch daß eine
Wägeplattform
auf einem Träger
ausschließlich über waagrechte
und steife Verbindungselemente auf Material mit verhältnismäßig großem Elastizitätsmodul
abgestützt
ist, soll eine genaue und zuverlässige
Angabe des Ladungsgewichtes von Fahrzeugen ermöglicht werden. Hierzu ist u.a.
erforderlich, daß die
vorbekannte Wägeplattform
so konstruiert ist, daß sie
unter der zu erwartenden Höchstbelastung
möglichst
steif bleibt. Dies wiederum bewirkt aber, eine mechanische Kopplung
der Meßausleger über die
Wägeplattform. Im
Ergebnis ist dies für
die Bestimmung eines Ladegewichtes irrelevant. Allerdings können mit
dieser Wägeplattform
keine individuellen Achslasten oder ein Reifenlatsch aufgenommen
werden kann.
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Aus der WO 97/17597 ist eine weiterer
Wiegeensor bekannt. Es handelt sich dabei um eine Wiegeplatte, die
in einen Rahmen eingespannt ist, wobei die eingespannte Wiegeplatte
auf einen Piezosensor wirkt, der unterhalb der Wiegeplatte in dem
an einem Rahmen, der Wiegeplatte und einer Bodenplatte umschlossenen
Gehäuse
innerhalb einem Druck übertragenden
Medium eingebettet ist.
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Derartige Wiegeanordnungen werden
beispielsweise zur statischen und dynamischen Erfassung der Straßenbelastung
durch Fahrzeuge eingesetzt. Dabei geht es insbesondere darum, die
kostenintensive Verkehrsinfrastruktur der Straßen vor Oberflächenbeschädigungen,
wie sie insbesondere durch überladene
Achsen von Schwerlastfahrzeugen verursacht werden, zu bewahren.
Die Entwicklung einer genauen und gleichzeitig den aggressiven Belastungen
des Straßenverkehrs
gegenüber
weitestgehend unempfindlichen Wiegetechnik steht im Zusammenhang
mit dem Bemühen,
eine gerechtere Zuordnung der ur Aufrechterhaltung der Verkehrsinfrastruktur
erforderlichen Kosten und Aufwendungen in Abhängigkeit von der Inanspruchnahme
des Straßenbelags
zu erreichen.
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Grundsätzlich ist dabei zwischen statischen, eichfähigen und
dynamischen, allenfalls beschränkt eichfähigen Wiegeanlagen
zu unterscheiden. Statische Wiegeanlagen können insbesondere zu Kontrollzwecken
eingesetzt werden, um ganze Streckenabschnitte vor der Benutzung
von überladenen
Fahrzeugen zu schützen.
Darüber
hinaus sind dynamische Wiegeanlagen bekannt, die entweder unmittelbar
in den Fahrbahnbelag eingearbeitet oder mobil auf die Fahrbahn aufgebracht
werden. So sind in den letzten Jahren folgende Wiegetechniken bekannt
geworden:
- – Wiegeplatten
- – Piezosensoren
oder kapazitive Streifensensoren
- – Achsplattformwagen
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Die Wiegeplatten messen die Durchbiegung eines
Wiegeplattensensors durch die Radstandsaufkraft mit einem der Wiegeplatte
zugeordneten Sensornetzwerk, entweder aus Piezomeßelementen oder
Dehnungsmeßstreifen.
Die Abstützung
der Wiegeplatten erfolgt vorzugsweise an 2 Kanten oder 4 Auflagerpunkten.
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Piezosensoren oder kapazitive Streifensensoren
arbeiten entweder mit dem Piezoeffekt oder mit der Erfassung von
Kapazitätsänderungen
die durch die Krafteinwirkung die während der Überfahrt von einem Fahrzeug
entstehen.
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Die Eichplattformwaagen arbeiten
mit sogenannten Kraftmeßdosen
oder Scherkraftaufnehmern, die innerhalb einer Brückenwaage
integriert sind.
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Die Wiegeplatten sind sowohl zur
Durchführung
von dynamischen als auch von statischen Messungen geeignet und bieten
den Vorteil, daß die
gesamte Reifenaufstandsfläche
erfaßt werden
kann. Es handelt sich dabei um robuste Meßwertaufnehmer, die in den
Straßenbelag
unter Verwendung eines entsprechenden Einbaurahmens eingebaut werden
können.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß die
Langzeitstabilität
derartiger Wiegeplatten nicht befriedigend ist. Zum einen ist die
Qualität
des Meßergebnisses
wesentlich von der Qualität
des Einbaus des genannten Einbaurahmens in der Straße sowie
der hiervon abhängigen
Einspannung der Wiegeplatte in der Straße abhängig. Es muß dabei beachtet werden, daß die Wiegeplatte
im wesentlichen wie eine Feder in den Straßenbelag eingebaut ist und
dementsprechend den Straßenbelag
als solchen belastet und überdies die
Einspannung der Wiegeplatte temperaturabhängig ist. Der Sensor reagiert
empfindlich auf Verschleiß sowohl
des Sensors als auch des umgebenden Straßenbelags Sogenannte Piezosensoren
bestehen zumeist aus einem Piezokabel, das in eine Metallschiene
eingefügt
wird und in dieser vergossen wird. Mit einem derartigen in den Straßenbelag
integrierten Sensor ist es nicht möglich, die komplette Reifenaufstandsfläche zu erfassen.
Das Signal muß hierzu
beim Überrollen
des Reifens integriert werden. Der Sensor ist ebenfalls stark abhängig von
der Qualität
der Straßenoberfläche und
zeigt eine erhebliche Diskontinuität entlang des Sensors. Die
Vorteile des Piezosensors liegen in seiner einfachen Herstellung.
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Sie haben daher einen erheblichen
Kostenvorteil gegenüber
den anderen erwähnten
Meßsystemen.
Die Meßgenauigkeit
der Achslastmessung ist allerdings recht ungenau. Darüber hinaus
ist die Lebensdauer derartiger Sensoren beschränkt. Schließlich beeinflussen Straßenunebenheiten,
wie etwa Spurrillen die Messung.
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Kapazitive Streifensensoren sind
ihrer Größe und ihrer
Art des Einbaus nach im wesentlichen mit einem Piezosensor vergleichbar,
wobei das Meßprinzip
auf der Erfassung von Ladungsverschiebungen bei der Überfahrt
von Fahrzeugen beruht. Allerdings hängt auch hier die Qualität der Messung
erheblich vom Einbau in der Straße sowie den Umständen der
Fahrzeugüberfahrt
ab.
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Die darüber hinaus erwähnten Konstruktionen
mit Metallplatten auf Kraftmeßdosen
oder Scherkraftmessern, auch kapazitive Matten und Sensoren mit
Glasfasern spielen in der Wiegetechnik eine nur untergeordnete Rolle.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, einen Wiege- und Verkehrserfassungssensor sowie ein Wäge- und
Verkehrserfassungsverfahren zu schaffen, der bzw. das bei vertretbaren
Herstellungskosten sowohl eine dynamische als auch eine statische
Messung ermöglicht
und überdies Eichfähigkeit
besitzt und mit einer Genauigkeit versehen ist, die den Ansprüchen an
eine Überwachung des
Straßenverkehrs
sowohl im dynamischen als auch im statischen Betrieb genügt.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird von einem Wiege-
und Verkehrserfassungssensor mit den Merkmalen des Hauptanspruchs
sowie des nebengeordneten Verfahrenanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Dadurch, daß bei einem gattungsgemäßen Wiege-
und Verkehrserfassungssensor eine Meßanordnung vorgesehen ist,
die wenigstens einen Modulträger
mit Meßauslegern
zur Aufnahme von Scherkräften
umfaßt,
wobei die Meßausleger
derart mit Sensoren bestückt
sind, daß die über die
Meßausleger
einge leiteten Horizontal- oder Vertikalkräfte erfaßt werden, wird ein robustes
Meßsystem
eingesetzt, das gleichzeitig höchste
Genauigkeit bietet.
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Die Auswertung der bei der Überfahrt
eingeleiteten Scherkräfte
also von Horizontal oder Vertikalkräften bildet deutliche Vorteile
gegenüber
der reinen Gewichtsmessung, die erheblichen Fehlereinflüssen bei
der dynamischen Messung infolge von Bremsen oder Beschleunigen ausgesetzt
ist. Darüber
hinaus erlaubt der modulweise Aufbau die Anpassung der Meßanordnung
an den jeweiligen Anwendungsfall in optimaler Weise. So kann durch
einfache Erhöhung der
Anzahl der Modulträger
der Wiege- und Verkehrserfassungssensor in seiner Wiegefläche vergrößert werden.
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Außerdem besitzt die erfindungsgemäße Meßanordnung
einen ausgesprochen flachen Aufbau, der in einfacher Weise in den
Straßenbelag
integriert werden kann, ohne daß der
Straßenbelag
hierdurch erheblichen Beeinträchtigungen
ausgesetzt ist. Überdies
sind die Modulträger
im Wiege- und Verkehrserfassungssensor selbst aufgelagert, so daß die Verankerung
des Wiege- und Verkehrserfassungssensors im Straßenbelag ohne Einfluß auf das Meßergebnis
ist. Der flache Aufbau trägt
wesentlich zur Reduktion der Einbaukosten bei.
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Die Verwendung von Kraftmessdosen,
insbesondere von Dünnfilm-Dehnungsmesszellen
bietet erhebliche Vorteile.. Zunächst
gelten die Herstellungskosten als vergleichsweise gering gegenüber vergleichbaren
Sensoren. Schließlich
ist die Messgenauigkeit kaum mit andere Messverfahren in dieser
Qualität
erreichbar.
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Ferner können die Kraftmessdosen als
solche feuchtigkeitsdicht gekapselt sein, so das nicht der ganze
Wiege- und Verkehrssensor feuchtigkeitsdicht ausgebildet sein muß.
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Die Kraftmessdose kann dabei vollständig in den
Messausle- ger eingearbeitet sein. Dies unterstützt den kompakten Aufbau und
erleichtert die feuchtigkeitsresistente Ausgestalttung der Gesamtanordnung.
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Statt Kraftmessdosen können auch
in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Anordnung auch herkömmliche
DMS-Streifen eingesetzt sein. Dies erleichtert ggf. Die Ankopplung
des systems an bestehende Auswerteeinrichtungen.
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Insbesondere in diesem Fall empfiehlt
es sich jedoch, die gesamte Anordnung feuchtigkeitsdicht auszugestalten
Die Modulträger
sind stabförmig mit
seitlich auskragenden Meßauslegern
ausgebildet, so daß sich
im Bereich der Meßausleger
ein Y-Querschnitt ergibt. Dieses Profil der Modulträger ist in
idealer Weise geeignet, die bei der Überfahrt eingeleiteten Scherkräfte aufzunehmen.
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Die Modulträger sind innerhalb des Wiege- und
Verkehrserfassungssensors zumindest teilweise in Nuten aufgenommen
und somit einfach aber wirkungsvoll gegen dynamische Einflüsse infolge
der Beanspruchung durch Bremsen oder Beschleunigen gesichert. Der
entsprechende Aufbau ist in einfacher Weise herstellbar und darüber hinaus
ausgesprochen übersichtlich.
Im Unterschied zu den vorerwähnten
Wiegeplatten benötigt
der erfindungsgemäße Wiege-
und Verkehrserfassungssensor also keinen gesonderten Einbaurahmen,
da die Meßmodule nicht
vor- oder eingespannt werden müssen.
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Insoweit ist das Meßergebnis
auch nicht in der vorerwähnten
Weise von den Einbauumständen des
Wiege- und Verkehrserfassungssensors abhängig. Vielmehr unterscheidet
sich das Wägeergebnis des
eingebauten Wiege- und Verkehrserfassungssensors nicht wesentlich
vom nicht eingebauten Wiege- und Verkehrserfassungssensor. Die Vorteile
hinsichtlich der Eichung und Kalibrierung eines insoweit unempfindlichen
Sensors liegen auf der Hand.
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Der aufgrund des veränderten
Meßprinzips entbehrliche
Einbaurahmen ermöglicht
den Einbau des Wiege- und Verkehrserfassungssensors derart in den
Straßenbelag,
daß die
Abdeckung plan mit der Straßenoberfläche abschließt und die
Bodenplatte satt im Straßenuntergrund
aufgelagert ist. Hierdurch kann vollständig auf etwaige Entwässerungsmaßnahmen,
wie beispielsweise oftmals in Verbindung mit Wiegeplatten notwendig,
verzichtet werden. Überdies
handelt es sich um eine den Straßenbelag schonende Einbauweise.
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Der Wiege- und Verkehrserfassungssensor kann
entweder als Streifensensor oder als Matrixsensor durch entsprechende
Anordnung der Modulträger aufgebaut
werden.
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Der Matrixsensor wird in idealer
Weise so aufgebaut, daß ein
vollständiger
Reifenlatsch, entweder eines Einfachoder eines Doppelreifens oder
gar eine vollständige
Achsbreite aufgenommen werden kann.
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Die Modulträger sind jeweils mit einer
Meßplatine
und einem Mikrocontroller versehen. Dadurch, daß die Auswerteelektronik öffentlich
mit dem Modulträger
als solchen verbunden ist, wird ein unnötiger Verkabelungsaufwand vermieden.
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Im Sinne eines möglichst robusten Aufbaus ist
der wesentliche Teil der Auswerteelektronik in Form von integrierten
Schaltkreisen, sogenannten ASIC's, aufgebaut, die jedem Y-Modul und jedem Dehnungsmeßstreifen
zugeordnet sind. Der Aufbau der Auswerteschaltung als integrierter
Schaltkreis ist robust gegenüber
Umwelteinflüssen,
schließt
nahezu jede Manipulation des Meßergebnisses
aus und erlaubt darüber
hinaus einfache Reparatur durch den bloßen Austausch der integrierten
Schaltkreise.
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Im Sinne einer weiteren Vereinfachung
des Schaltungsaufbaus werden die jedem Y-Modul zugeordneten DMS-Beschaltungen
zu einem einzigen Y-Modul zusammengefaßt. Dabei ergeben sich erhebliche
Ersparnisse hinsichtlich der Verdrahtung sowie den in der Schaltung
integrierten Brückenergänzungswiderständen. Das
erfindungsgemäße Y-Modul
Asic stellt einen Grundbaustein zum Betrieb in Verbindung mit vier
Dehnungsmeßstreifen,
der auch in anderen Gebieten einsetzbar ist.
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Im Sinne einer weiteren Vereinfachung
des Aufbaus des Wiege- und Verkehrserfassungssensors werden mehrere
DMS-ASICs, vorzugsweise vier davon, auf einer einzigen Platine mit
einem gemeinsamen Mikrocontroller zu einer Y-Modul-ASIC zusammengefaßt. Heutige
leistungsfähige
Mikrocontroller können
unproblematisch die gesamte Signalverarbeitung der zusammengefaßten DMS-ASIC"s übernehmen.
Durch Verringerung der Mikrocontrollerzahl ist eine weitere Reduzierung
des Verdrahtungsaufwands sowie eine Erhöhung der Signalverarbeitungsgeschwindigkeit
erreicht. Nachdem insbesondere die Verdrahtung derartiger Meßschaltungen störanfällig ist,
wird hierdurch auch eine höhere
Robustheit des Wiege- und Verkehrserfassungssensors erreicht.
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In idealer Ausgestaltung werden die
Y-Modul-ASIC's-Einheiten
die einem Y-Modulträger
zugeordnet sind, mit diesem zu einer Funktionseinheit zusammengefaßt und mit
einem gemeinsamen Y-Modulprozessor verbunden. Diese Y-Modu1-prozessoren werden
dann mit einem Hauptprozessor, der für den gesamten Wiege- und Verkehrserfassungssensor
verantwortlich ist, über
ein entsprechendes BUS-System verbunden. Bei einer derartigen Ausgestaltung
ist somit jeder Y-Modulträger als
selbständige
Funktionseinheit ausgebildet. Hierdurch kann ein Wiege- und Verkehrserfassungssensor
in einfacher Weise dadurch aufgebaut werden, daß die benötigte Anzahl von Y-Modulträgerfunktionseinheiten
in den Wiegeund Verkehrserfassungssensor eingesetzt, über einen
BUS zusammengeschaltet und mit einer entsprechenden gemeinsamen
Signalverarbeitung versehen wird. Diese Modulbauweise entspricht
dem modernen Fertigungsideal eines Baukastenprinzips, das aus immer
gleichen Elementen letztlich für
den gewünschten
Anwendungsfall zusammensetzbar ist.
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Der Wiege- und Verkehrserfassungssensor steht
in weiterer Ausgestaltung der Erfindung mit einem Temperatursensor
und/oder wenigstens einer Induktionsschleife zur Erfassung der Fahrtrichtung oder
Fahrzeugpräsenz
und/oder der Umgebungstemperatur in Datenverbindung. Die Berücksichtigung
von Temperatureinflüssen
erhöht
die Genauigkeit der Wägung.
Die Erkennung einer Fahrzeugpräsenz
erlaubt es, den Wiegeund Verkehrserfassungssensor bedarfsweise zu-
und abzuschalten bzw. in Abhängigkeit
von der Fahrzeuggeschwindigkeit zwischen verschiedenen Betriebsarten,
also beispielsweise einer statischen oder dynamischen Messung mit
unterschiedlichen Genauigkeitsanforderungen zu unterscheiden. Hierdurch
kann der Signalverarbeitungsaufwand und somit der Energiebedarf
des Wiege- und Verkehrserfassungssensors dem jeweiligen Bedarf in
optimaler Weise angepaßt
werden.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird überdies
durch ein Verfahren gelöst,
bei dem die von der beschriebenen Meßanordnung gelieferten Daten ausgelesen,
abgespeichert, bearbeitet und weitergegeben werden, wobei das Auslesen,
Abspeichern und Verarbeiten der Daten zumindest im wesentlichen
mittels einer Sensoreinheit erfolgt, die jeweils gemeinsam mit Modulträgern, die
mit Dehnungsmeßstreifen
bestückt
sind, eine Funktionseinheit des Wiege- und Verkehrserfassungssensors
bilden und dann die digitalisierten Daten über einen BUS an einen Hauptsensor
weitergeben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sieht somit eine
modul- oder arrayweise Verarbeitung der anfallenden Meßdaten vor,
die dann entsprechend vorbearbeitet an den Hauptprozessor zur Weiterbearbeitung
weitergeleitet werden.
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Dabei ist dieses Verfahren besonders
geeignet in Verbindung mit dem vorstehend beschriebenen Wiege- und
Verkehrserfassungssensor eingesetzt zu werden, da die Krafteinleitung
in einen jeden Sensor über
der Zeit in Verbindung mit der Lage des jeweiligen Sensors erfaßt wird.
Hierdurch entsteht bei einer Fahrzeugüberfahrt ein Druckverteilungs- und/oder Überrollprofil,
wie es bei der bisher integralen Erfassung derartiger Meßgrößen bisher
nicht erzeugt werden konnte.
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Das Ergebnis ist also ein Druckverlauf
der Überfahrt
erfaßt
nach Raum und Zeit. Dabei handelt es sich jeweils um gemessene und
nicht etwa durch Interpolation oder Integration gewonnene Verläufe.
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Bei statischen Messungen kann ein
Druckverteilungsprofil ermittelt werden. Dies Information ist insbesondere
für Reifenhersteller
wertvoll. Das neuartige Wäge-
und Verkehrserfassungsverfahren führt daher in Verbindung mit
dem neuartigen Wäge
und Verkehrserfassungssensoren zu Meßergebnissen bisher nicht bekannten
Qualität
und Aussagekraft.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird mit Vorteil zwischen drei Betriebsarten:
- – statisch
- – statisch-dynamisch
- – dynamisch
unterschieden.
Im statischen Wiegebetrieb wird jedes Rad einzeln und Nacheinander
gemessen.
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Der statisch-dynamische Wiegebetrieb
betrifft eine langsame Fahrzeugüberfahrt
im Bereich von 0 bis 20 Stundenkilometern.
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Der dynamische Wiegevorgang findet
bei Sensoren statt, die im Straßenbereich
integriert werden und erfaßt
einen Geschwindigkeitsbereich von 0 bis 160 Stundenkilometern. Für alle drei
Betriebsarten genügt
eine in Verbindung mit dem vorerwähnten Wiege- und Verkehrserfassungssensor
eine statische Kalibrierung, da der im Straßenbelag eingebaute Sensor
keine signifikanten Abweichungen gegenüber dem werkseitig gelieferten
Sensor zeigt.
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Die Unterscheidung zwischen den unterschiedlichen
Betriebsarten ermöglicht
es, den Signalverarbeitungsaufwand an die jeweilige Aufgabe optimal
anzupassen.
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Die Meßdaten etwaig nicht belasteter
Sensoren werden erfaßt,
können
aber zur Reduktion des Signalverarbeitungsaufwands mit Vorteil vor
der weiteren Bearbeitung selektiert werden. Hierdurch wird prozessor-
und speicheroptimiert gearbeitet.
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Die nicht belasteten Sensoren werden
jedoch zumindest ihrer Lage nach erfaßt, um somit eine Meßgröße zu gewinnen,
die der Reifenkontur entspricht und/oder um besondere Umstände der Überfahrt
oder des Aufstandes zu ermitteln. So kann beispielsweise erkannt
werden, ob ein Fahrzeugreifen nur teilweise auf dem Wiege- und Verkehrserfassungssensor
aufsteht.
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In weiterer Ausgestaltung wird mittels
vor- und/oder nachgeschalteter Induktionsschleifen eine etwaige
Fahrzeugpräsenz
erkannt und hierdurch der Datenverarbeitungsprozeß aus- und/oder
eingeschaltet. Hierdurch wird vermieden, daß unsinnige Daten, also beispielsweise
Nulldaten speicherund energieaufwendig bearbeitet werden.
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In alternativer Ausgestaltung kann
eine Fahrzeugpräsenz
auch mit den in Fahrtrichtung vorderen und/oder hinteren Sensoren
des Wiege- und Verkehrserfassungssensors erkannt werden und infolge dieser
Erkennung der Datenverarbeitungsprozeß aus- und/oder eingeschaltet
werden. Das Verfahren ist im übrigen
analog dem Betrieb in Verbindung mit vor- und/oder nachgeschalteten
Induktionsmeßschleifen.
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In abermals vorteilhafter Ausgestaltung
wird zwischen Meßmodi
einer Normalmessung und eine Detailmessung unterschieden. Dabei
werden im Normalbetrieb die einem Reifen zugeordneten Meßwerte integral
komprimiert und derart zusammen gefaßt abgespeichert. Nur bei einer
Detailmessung die aufgrund vorgegebener oder einstellbarer Bedingungen vorgenommen
wird, werden die Daten der Einzelsensoren gespeichert und zur Weiterverarbeitung übermittelt.
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Auch bei der statischen oder statisch-dynamischen
Wägung
werden die Meßwerte
der Einzelsensoren zu Mittelwerten integriert und derart abgespeichert
und weiterverarbeitet.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann in seiner
Genauigkeit dadurch verbessert werden, daß Temperaturdaten, Kalibriertabellen
oder aktive Kalibriervorgänge
sowie eine Korrektur einer etwaigen Nullpunktdrift in das Verfahren
eingearbeitet werden.
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Zu Kontroll- und Prüfzwecken
werden die Meßwerte
in nicht manipulierbarer Weise mit einem Zeit- und/oder Ortsstempel
versehen und abgespeichert.
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Diese Zeitstempel können bei
Anordnung nebeneinander liegender Wiege- und Verkehrserfassungssensoren
benutzt werden um deren Meßergebnisse
ggf. zu synchronisieren. Solcherart können Achsbreiten und/oder Achslasten
korrekt ermittelt werden Die Erfindung wird nachstehend anhand der in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es
zeigen:
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1 einen
Wiege- und Verkehrserfassungssensor in perspektivischer Darstellung,
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2 ein
Detail des Wiege- und Verkehrserfassungssensors in perspektivischer
Explosionsdarstellung,
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3 eine
Beschaltung einer Dehnungsmeßstreifen-Meßstelle,
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4 die
Beschaltung eines Y-Moduls mit vier Dehnungsmeßstreifen in einem Blockschaltbild und
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5 einen
Schaltungsaufbau eines Wiege- und Verkehrserfassungssensors insgesamt
in schematischer Blockbilddarstellung.
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Der in 1 gezeigte
Wiege- und Verkehrserfassungssensor 1 besteht im wesentlichen
aus einer Bodenplatte 2, die über Halteleisten 3 mit
einer Abdeckung 4 verbunden ist. Bei der Abdeckung 4 handelt
es sich im vorliegenden Beispiel um eine Edelstahlplatte, die für seitliche
Befestigungsflansche 5 mit der Bodenplatte 2 verschraubt
ist. Anstelle einer Verschraubung könnte die Bodenplatte auch mit
der Abdeckung 4 feuchtigkeitsdicht verschweißt sein.
Die Ausbildung der Abdeckung 4 als Edelstahlplatte stellt
einen wirksamen Korrosionsschutz dar.
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Die als Abdeckung 4 dienende
Edelstahlplatte weist ein Uförmiges
Profil auf, so daß gemäß der Explosionsdarstellung
in 2 zwischen der Bodenplatte 2 und
der Abdeckung 4 einen Zwischenraum zur Aufnahme einer Meßanordnung 6 gebildet
ist. Die Meßanordnung 6 umfaßt im wesentlichen
sogenannte Y-Modulträger 7,
die teilweise in Verankerungsnuten 10 der Bodenplatte 2 eingelassen
sind. Der Y-Modulträger 7 weist
ein stabförmiges
Grundprofil mit seitlich auskragenden Meßauslegern 11 auf.
Die Bezeichnung des Y-Modulträgers 7 rührt im wesentlichen
von einem Y-förmigen
Querschnitt im Bereich der Meßausleger 11 her.
Die Meßausleger 11 sind
in an sich bekannter Weise beidseits mit Dehnungsmeßstreifen
bestückt,
die in 2 nicht weiter
dargestellt sind. Anstelle der Dehnungsmesstreifen können die
Messauslegern auch mit Kraftmessdosen versehen, von denen zumindest
ein Teil auch in den Messausleger feuchtigkeitsdicht integriert
sein kann. Alternativ können
auch die Kraftmessdosen als solche feuchtigkeitsdicht sein.
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Zwei am selben Grundprofil einander
gegenüberliegend
angeordnete seitliche Meßausleger 11 werden
im weiteren als Y-Modul 12 bezeichnet,
das im wesentlichen aus zwei seitlichen Meßauslegern besteht, die jeweils
mit zwei Dehnungsmeßstreifen bestückt sind.
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Der in 1 und 2 dargestellte Wiege- und Verkehrserfassungssensor 1 stellt
einen Matrixsensor im Sinne der Erfindung dar. Es sind allerdings auch
Meßanordnungen
vorstellbar, die lediglich aus einem einzigen Y-Modulträger 7 bzw.
aus in Reihe angeordneten Y-Modulträgern 7 bestehen. Hierdurch kann
im Rahmen der Erfindung auch ein Streifensensor gebildet sein.
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Der Matrixsensor ist seinen Abmessungen nach
so ausgelegt, daß ein
vollständiger
Reifenlatsch, also die Aufstandsfläche eines Einfach- oder Mehrfachreifens
vollständig
auf dem Matrixsensor aufgenommen sein kann. Dabei werden beim Aufstand
oder bei der Überfahrt
durch die dünne
Edelstahlabdeckung 4 hindurch Gewichtskräfte übertragen,
die zu einer Verwindung der seitlichen Meßausleger 11 und somit
zur Aus bildung von Horizontalkräfte
führen,
die ein elektrisches Signal der an den Meßauslegern 11 befestigten
Dehnungsmeßstreifen,
das proportional der Auslenkung der Meßausleger 11 ist, erzeugt.
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Die Beschaltung des Dehnungsmeßstreifen 13 ist
in 3 dargestellt. Jedem
Dehnungsmeßstreifen 13 ist
gemäß 3 ein ASIC (anwendungsspezifisch
integrierter Schaltkreis) zugeordnet. Dabei wird jeder Dehnungsmeßstreifen 13 in
Verbindung mit einem Brückenwiderstand 14,
einem Ohmschen Spannungsteiler 15 sowie einer getakteten
Versorgungsspannung 16, die über den Spannungsteiler 15 betrieben
wird, geschaltet. Dabei sind der Brückenwiderstand 14,
der Spannungsteiler 15 und die Spannungsversorgung 16 auf
Meßplatine
angeordnet, die jedem Y-Modulträger 7 zugeordnet
ist. Die Meßplatine
ist jeweils mit einer der Anzahl der Dehnungsmeßstreifen 13 entsprechenden
Anzahl von Dehnungsmeßstreifen
Asics 17 bestückt.
Der Dehnungsmeßstreifen 13 ist
unmittelbar im Bereich der Meßplatine der
zugehörigen
ASICs 17 angeordnet sein, so daß der Verdrahtungsaufwand minimiert
ist. Der einem jeden Dehnungsmeßstreifen 13 zugeordnete
Dehnungsmeßstreifen
ASIC umfaßt
einen Verstärker 20, einen
Analog/Digitalwandler 21, eine elektronischen Filter 22,
ein Speicherelement 23, einen Prozessor 24, der
die Analogditalwandlung, das elektronische Filterelement und das
Speicherelement 23 ansteuert sowie eine BUS-Schnittstelle 25 zur
Weitergabe der digitalisierten vorverarbeiteten Meßwerte ansteuert.
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Eine verbesserte Ausführung der
Meßelektronik
des Wiegeund Verkehrserfassungssensors 1 ist in 4 dargestellt. Dabei werden
die einem Y-Modul 12 zugehörigen Dehnungsmeßstreifen 13 mit
einem einzigen gemeinsamen Dehnungs meßstreifen Asic 17' beschaltet.
Der Vorteil dieser gemeinsamen Beschaltung liegt insbesondere in
der Ersparnis von einigen ansonsten mehrfach zu realisierenden elektronischen
Bauteilen oder Softwaremodulen.
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Gemäß der Darstellung in 4 können die Dehnungsmeßstreifen 13 eines
Y-Moduls 12 mit einem gemeinsamen Prozessor 24',
einem einzigen elektronischen Filterelement 22', einem
einzigen Speicher 23' sowie mit einer gemeinsamen BUS-Stelle 25' versorgt
werden. Lediglich die Verstärker 20' sowie
die Analog/Digitalwandler 21 müssen
für jeden
Dehnungsmeßstreifen 13 separat
vorgesehen werden. Die BUS-Schnittstelle 24' sollte
allerdings in einem Mehrkanalbetrieb betreibbar sein, so daß die Ergebnisse
eines einzigen Dehnungsmeßstreifens 13 gezielt
abgefragt werden können. Die
einem Y-Modul 12 zugeordnete Sensoreinheit wird im weiteren
als Y-Modulsensoreinheit 26 bezeichnet.
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Sämtliche,
einem Y-Modulträger 7 zugeordnete
Y-Sensoreinheiten 26 können
auf einer einzigen Meßplatine 27 angeordnet
sein und somit mit einer gemeinsamen Spannungsversorgung 16' und
einem gemeinsamen Spannungsteiler 15` betrieben werden.
Die Messplatine 27 ist dabei derart langgestreckt auf dem
Y-Modulträger
angeordnet, daß die Dehnungsmeßstreifen 13 jeweils
in unmittelbarer Nähe
ihres entsprechenden Dehnungsmeßstreifen Asic's
angeordnet sind. Hierdurch ist der Verkabelungsaufwand zum Anschluß der Dehnungsmeßstreifen 13 minimiert.
Die Y-Sensoreinheiten 26 stehen über einem Datenbus mit einem
Y-Modul-Prozessor 28 in Datenverbindung. Die Y-Modulträger 7 bilden
in Verbindung mit der Meßplatine 27 eine
abgeschlossene Funktionseinheit, die über eine geeignete BUS-Schnittstelle,
vorzugsweise eine RS 485 parallele Schnittstelle 30 mit
einem Hauptprozessor 31 des Wiege- und Verkehrserfassungssensors 1 verbunden
sind. Zusätzlich
ist in einer vergrößerten Darstellung
gezeigt, wie die BUS-Schnittstellen 25 der Y-Modulsensoreinheiten 26 mit
dem jeweiligen Y-Modulprozessor 28 in Datenverbindung stehen.
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Der Hauptprozessor 31 kann
mit weiteren Sensoreinheiten, wie Induktionsschleifen oder Temperatursensoren
in nicht dargestellter Weise in Datenverbindung stehen.
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Somit ist vorstehend der modulweise
Aufbau eines Matrixsensors in mechanischer und elektronischer Hinsicht
beschrieben.
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Die hohe Genauigkeit der Meßanordnung
ergibt sich aus der elektronischen und mechanischen Unabhängigkeit
der einzelnen Meßstellen
von Umgebungseinflüssen
sowie aus deren dem jeweiligen Bedarfsfall genau anpaßbaren Anzahl
und Abmessung. Dabei kann die anfallende Datenmenge durch Zu- und
Abschalten jeweils benötigter
oder nicht benötigter
Sensoren dem Einzelfall bedarfsweise angepaßt werden. Schließlich können auch
durch unterschiedliche Taktungen und Auswerteverfahren die Genauigkeiten
dem gewünschten
Bedarfsfall angepaßt
werden. Hierdurch kann der Speicher- und Energiebedarf des Wiege-
und Verkehrserfassungssensors 1 jeweils präzise abgestimmt
werden.
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Finite Elemente Berechnungsverfahren
haben bewiesen, daß die
Genauigkeit der vorstehend beschriebenen Meßanordnung deutlich über die
bisher bekannten Standards hinausgeht und überdies die Eichfähigkeit
des Wiege- und Verkehrserfassungssensors 1 gegeben ist.
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- 1
- Wiegesensor
- 2
- Bodenplatte
- 3
- Halteleisten
- 4
- Abdeckung
- 5
- Befestigungsflansch
- 6
- Meßanordnung
- 7
- Y-Modulträger
- 10
- Verankerungsnuten
- 11
- Meßausleger
- 12
- Y-Modul
- 13
- Dehnungsmeßstreifen
- 14
- Brückenwiderstand
- 15
- Spannungsteiler
- 16
- Spannungsversorgung
- 17
- Dehnungsmeßstreifen-ASIC
- 18
- Y-Modul-ASIC
- 20
- Verstärker
- 21
- AD-Wandler
- 22
- Elektronisches
Filterelement
- 23
- Speicher
- 24
- Prozessor
- 25
- BUS-Schnittstelle
- 26
- Y-Modul-Sensoreinheit
- 27
- Meßplatine
- 28
- Y-Modul-Prozessor
- 30
- RS-485-BUS-Schnittstelle
- 31
- Hauptprozessor