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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Datenübertragung
in einem Kommunikationssystem, bei dem ein Sendedatenstrom mit seriell
aufeinanderfolgenden Daten über
einen zeitvarianten Übertragungskanal übertragen
wird.
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Für
Datenübertragungen
in einem Kommunikationssystem, im speziellen in einem Funkkommunikationssystem,
sind sogenannte Automatic-Repeat-Request-Übertragungsverfahren (ARQ-Übertragungsverfahren)
bzw. hybride ARQ-Übertragungsverfahren
bekannt, bei denen ein Eingangsdatenstrom mit seriell aufeinanderfolgenden
Daten in Datenblöcke
unterteilt funkübertragen
wird. Dabei wird jedem einzelnen zu übertragenden Datenblock eine
Prüfdatenfolge
vorangestellt, die empfangsseitig eine Aussage darüber erlaubt,
ob ein Datenblock fehlerfrei übertragen
wurde oder nicht. Diese Prüfdatenfolge
kann beispielsweise als Prüfsumme über den
Datenblock oder als CRC-Datenfolge für einen Cyclic-Redundancy-Check
ausgeführt
sein.
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Wird anhand der empfangsseitigen
Prüfdatenfolge
ein fehlerhafter Datenblock erkannt, so wird der entsprechende Datenblock
beim reinen ARQ-Verfahren verworfen und sendeseitig erneut angefordert.
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Bei einem hybriden ARQ-Verfahren
wird der zuerst übertragene
fehlerbehaftete Datenblock zwischengespeichert und sendeseitig erneut
angefordert. Im Empfänger
werden der erneut angeforderte Datenblock und der zwischengespeicherte
Datenblock miteinander kombiniert. Am sich dabei ergebenden Datenblock wird
erneut eine Fehlererkennung mit Hilfe der Prüfdatenfolge durchgeführt.
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Die erneute Übertragung des Datenblocks
erfolgt beim hybriden ARQ-Verfahren entsprechend dem reinen ARQ-Verfahren:
der Datenblock wird unverändert
und gleichcodiert erneut übertragen.
Als Kombinationsverfahren wird das sogenannte „Chase-Combining" verwendet.
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Alternativ kann die Übertragung
nach dem Verfahren der „Incremental-Redundancy" erfolgen. Dabei wird
die Codierung des erneut zu übertragenden
Datenblocks geändert.
Dadurch wird am Empfänger
zusätzliche
Redundanz zur Fehlerkorrektur zur Verfügung gestellt. Die Kombination
des gespeicherten und des erneut übertragenen Datenblocks erfolgt
durch das sogenannte „Code-Combining".
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Aus WO 00/48052 ist ein Verfahren
für eine
Paketdatenübertragung
bekannt. Dabei wird eine sogenannte „sub-units" enthaltende „super-unit" empfangsseitig decodiert,
wobei Zuverlässigkeitswerte
der „sub-units" geschätzt werden.
Bei Bedarf wird sendeseitig eine gesamte „super-unit" erneut angefordert.
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Aus der Druckschrift „A Reliability
Output Viterbi Algorithm With Applications To Hybrid ARQ", Raghavan, Baum,
IEEE Transactions on Information Theory, 1998, Vol. 44, No. 3, Seiten
1214–1216,
ist ein Algorithmus bekannt, mit dessen Hilfe bei einem Receiver
eine Fehlerwahrscheinlichkeit eines Pakets parallel zu einem Viterbi-Decodierungsprozess
ermittelt wird.
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Bei Funkkommunikationssystemen besteht
die Notwendigkeit, eine Datenübertragungsrate
mit hohem Datendurchsatz optimal und dynamisch an Eigenschaften
eines Funkübertragungskanals
anzupassen, die im allgemeinen durch statistische Schwankungen und
Störungen
innerhalb des Funkübertragungskanals
zeitlich veränderlich
(zeitvariant) sind. Bei einer Erhöhung der Datenübertragungsrate
wächst
jedoch das Risiko einer fehlerhaften Datenübertragung durch Annäherung an
die Kapazitätsgrenze
des Funkübertragungskanals
an.
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Die aus den zeitvarianten Funkübertragungskanälen resultierenden
Probleme sind beispielsweise aus den Mobilfunkstandards GSM, UMTS,
HiperLAN, usw. bekannt und sind besonders durch starke Leistungsschwankungen
bei einem Empfangssignal sowie durch diesem überlagertes, störendes Rauschen
durch einen empfangsseitig angeordneten Empfangsverstärkers geprägt.
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Dabei sind die Leistungsschwankungen
abhängig
vom Standort und von der Bewegung eines Mobilteilnehmers.
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Als weitere zeitvariante Übertragungskanäle sind
auch Telefonleitungen für
ADSL-Verbindungen, Kabel für
Kabelfernsehen und Glasfaserkabel anzusehen.
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Zu übertragende Datenblöcke werden
mit Hilfe von Redundanzverfahren, Fehlervorwärts-Korrekturverfahren oder
mit Hilfe einer speziellen Fehlererkennungscodierung gegen Übertragungsfehler
abgesichert. Jedoch wird dabei ein Nutzdatenanteil innerhalb eines
zu übertragenden
Datenblocks entsprechend reduziert.
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Während
also bei einem Übertragungskanal
mit schlechten Übertragungseigenschaften
ein hoher Anteil an Redundanzdaten im Datenblock notwendig wird,
ist bei Übertragungskanälen mit
guten Übertragungseigenschaften
(mit einer typischen Bitfehlerrate BER < 10–5)
bereits eine Prüfsumme
zur Fehlererkennung ausreichend, wodurch hier ein maximaler Nutzdatenanteil
erreicht wird.
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Beim hybriden ARQ-Verfahren wird
ein empfangsseitiges Signal-Rauschverhältnis SNR
durch das Kombinationsverfahren soweit verbessert, dass ein fehlerfreier
Empfang ermöglicht
wird. Ein Nachteil des hybriden ARQ-Verfahrens ist jedoch darin
zu sehen, dass durch die wiederholte Übertragung ganzer Datenblöcke nur
eine grobe Abstufung der Datenrate und damit nur eine grobe Anpassung
an die Eigenschaften des Funkübertragungskanals
ermöglicht
wird. Dabei sind zur Zwischenspeicherung von fehlerbehafteten Datenblöcken empfangsseitig
große
Speicherkapazitäten
vorzusehen. Durch die erneute Anforderung und Übertragung von fehlerbehafteten
Datenblöcken
kommt es zu Verzögerungen
im Datenfluss bzw. wird ein effektiver Nutzdatendurchsatz verringert.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren zur Datenübertragung zu entwickeln, bei
dem einerseits empfangsseitig Speicherkapazität reduziert wird und andererseits
der effektive Nutzdatendurchsatz erhöht wird.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch
die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei der vorliegenden Erfindung wird
ein Eingangsdatenstrom, der seriell aufeinanderfolgende Bits bzw.
Symbolen aufweist, in einzelne Wörter
unterteilt. Die einzelnen Wörter
werden bei einer späteren Übertragung
auf Codesymbole bzw. auf Modulationssymbole abgebildet, wobei jedes
einzelne Wort eines oder mehrere Bits beinhaltet.
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Aus den einzelnen Wörtern des
Eingangsdatenstroms wird ein zur (Funk-)Übertragung bestimmter Sendedatenblock
gebildet. Für
jede Position, die ein Wort innerhalb des Sendedatenblocks einnehmen
kann, ist ein a-priori-Zuverlässigkeitswert
ermittelbar, der sich aus Eigenschaften eines sendeseitig verwendeten
Codierungs- bzw. Modulationsverfahrens ergibt. Dieser a-priori-Zuverlässigkeitswert
beschreibt eine zu erwartende Fehlerwahrscheinlichkeit bei der Übertragung
eines entsprechenden Wortes an der betreffenden Position. Die Zuordnung
der einzelnen Wörter
zu den einzelnen Positionen innerhalb des Sendedatenblocks erfolgt
anhand der a-priori-Zuverlässigkeitswerte
der jeweiligen Positionen.
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Ein zuerst zu übertragendes Wort wird einer
ersten Position mit einem maximalen a-priori-Zuverlässigkeitswert
im Sendedatenblock zugeordnet. Ein an zweiter Stelle zu übertragendes
Wort wird einer zweiten Position mit einem zweithöchsten a-priori-Zuverlässigkeitswert
zugeordnet, usw. Das zuletzt zu übertragende Wort
wird einer letzten Position im Sendedatenblock mit einem minimalen
a-priori-Zuverlässigkeitswert
zugeordnet.
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Im Sendedatenblock sind den zu übertragenden
Wörtern
des Eingangsdatenstroms ansteigende Positionen mit abfallenden a-priori-Zuverlässigkeitswerten
zugeordnet.
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Empfangsseitig wird für jedes
empfangene Wort des Sendedatenstroms ein a-posteriori-Zuverlässigkeitswert
gebildet, der als Parameter für
die Fehlerwahrscheinlichkeit des Wortes dient und mit einem vorgegebenen
Mindestwert verglichen wird. Beispielsweise erfolgt die Bildung
des empfangsseitigen a-posteriori-Zuverlässigkeitswerts mit Hilfe einer
Softoutput-Decodierung wie der Trellis-Decodierung. Bei dieser Decodierung
werden Soft-Output-Informationen verwendet, um für jedes einzelne Wort eine
a-posteriori-Wahrscheinlichkeit zu bestimmen, ob das Wort richtig
oder fehlerbehaftet empfangen wurde (z.B. Soft-Output-Viterbi-Algorithmus
nach Hagenauer).
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Unterschreitet der empfangsseitige
a-posteriori-Zuverlässigkeitswert
eines i-ten Wortes an einer zugeordneten i-ten Position des Sendedatenstrom
den Mindestwert, so wird das i-te Wort als fehlerhaft betrachtet und
sendeseitig eine erneute Übertragung
derjenigen Wörter
angefordert und durchgeführt,
die einen geringeren a-priori-Zuverlässigkeitswert als das i-te
Wort aufweisen und somit im Sendedatenstrom Positionen POS ≥ i einnehmen.
Die Anforderung erfolgt dabei ef fektiv und einfach durch Rückmeldung
der entsprechenden i-ten Position des fehlerhaft erkannten Wortes
von der Empfangsseite zur Sendeseite.
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Auf der Sendeseite wird die Rückmeldung
der i-ten Position so interpretiert, dass die ersten i – 1 Wörter des
Sendedatenblocks mit den Positionen 1 bis i – 1 fehlerfrei empfangen wurden,
wodurch sich deren erneute Übertragung
erübrigt.
Diejenigen Wörter,
die an den Positionen POS ≥ i übertragen
wurden, sind hingegen als fehlerhaft zu betrachten, werden sendeseitig
erneut angefordert und mit Hilfe eines neu gebildeten Sendedatenblocks
erneut übertragen.
Beim neu gebildeten Sendedatenblock wird der ersten Position nun
das i-te Wort des zuvor übertragenen
Sendedatenblocks zugewiesen.
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Abweichend zum hybriden ARQ-Verfahren
werden somit beim Auftreten eines Übertragungsfehlers sendeseitig
nicht komplette Sendedatenblöcke
erneut angefordert und übertragen,
sondern es werden lediglich diejenigen Wörter sendeseitig erneut angefordert,
die einem empfangsseitig vorgegebenen Mindestwert nicht entsprechen.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren
wird empfangsseitig Speicherkapazität eingespart.
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Durch die erfindungsgemäße Lokalisierung
von fehlerbehafteten Worten innerhalb eines Datenblocks und durch
deren ausschließliche
erneute Übertragung
wird der effektive Nutzdatendurchsatz erhöht.
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Durch die Rückmeldung der ersten Position
wird nur ein minimaler zusätzlicher
Signalisierungsaufwand für
einen Rückkanal
benötigt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist bei den unterschiedlichsten
(Funk-)Übertragungsverfahren
bzw. (Funk-)Kommunikationssystemen anwendbar. Dabei ist es besonders
bei Mobilfunksystemen aufgrund der zeitselektiven Funkkanaleigenschaften
einsetzbar.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren
werden Datenübertragungsraten
stets optimal an die Eigenschaften des Übertragungskanals angepasst.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren
werden die fehlerbehafteten Worte anhand ihres Zuverlässigkeitswertes
als zusammenhängende
Gruppe im Datenblock zusammengelegt und sind durch die Positionen entsprechend
adressierbar bzw. als ganze Gruppe abrufbar.
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Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 ein
Blockschaltbild einer Anordnung für ein Verfahren zur Datenübertragung
gemäß dem Stand der
Technik,
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2 ein
Blockschaltbild einer Anordnung für ein erfindungsgemäßes Verfahren
zur Datenübertragung,
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3 die
Bildung eines in 2 dargestellten
Sendedatenstroms,
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4 eine
empfangsseitige Auswertung des in 3 dargestellten
Sendedatenstroms, und
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5 ein
Anwendungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Datenübertragung
bei einem sendeseitig verwendeten 16QAM-Modulationsverfahren.
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1 zeigt
ein Blockschaltbild einer Anordnung für ein Verfahren zur Datenübertragung
gemäß dem Stand
der Technik. Beim hier dargestellten hybriden ARQ-Verfahren („Automatic-Repeat-Request", ARQ) gelangen zu
Datenblöcken
DIN zusammengefasste Eingangsdaten sendeseitig (SS) über einen
Sendespeicher SSP, der zur Zwischenspeicherung der Datenblöcke dient,
an eine Einrichtung zur ARQ-Steuerung ARQS. Die Datenblöcke DIN
werden mit Hilfe einer Codiereinrichtung COD codiert und jeweils
mit einer Prüfsumme
zur Fehlererkennung, den sogenannten Parity-Check-Bits, versehen.
Nachfolgend werden die Datenblöcke
mit Hilfe einer Modulationseinrichtung MOD moduliert und über einen
zeitvarianten Übertragungskanal
CH übertragen.
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Empfangsseitig (ES) werden die übertragenen
Datenblöcke
mit Hilfe einer Demodulationseinrichtung DEMOD demoduliert, mit
Hilfe einer Decodiereinrichtung DECOD decodiert und einer Einrichtung
zur Fehlererkennung FEK zugeführt.
Dort wird für
jeden Datenblock die entsprechend zugeordnete Prüfsumme überprüft. Wird ein Fehler im zugeordneten, übertragenen
Datenblock festgestellt, so wird der entsprechende Datenblock einerseits
mit Hilfe eines Empfangsspeichers ESP zwischengespeichert und andererseits über einen Rückkanal
RK sendeseitig erneut angefordert.
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Der angeforderte Datenblock wird
erneut übertragen
und mit dem empfangsseitig zwischengespeicherten Datenblock kombiniert.
Dazu wird beispielsweise ein Maximum-Ratio-Combining-Verfahren oder ein Code-Combining-Verfahren
verwendet. Am Ergebnis der Combining-Verfahren wird eine Fehlerkorrektur durchgeführt, die
in der Decodiereinrichtung DECOD erfolgt. Als fehlerfrei bewertete
Datenblöcke
gelangen zu ihrer weiteren Verarbeitung an einen Ausgang OUT.
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2 zeigt
ein Blockschaltbild einer Anordnung für ein erfindungsgemäßes Verfahren
zur Datenübertragung
bei einem UMTS-Funkkommunikationssystem.
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Ein Eingangsdatenstrom IN mit seriell
aufeinanderfolgenden Bits bzw. Symbolen wird sendeseitig (SS) in
einer Sendesteuereinrichtung HARQ-Tx, die einen High-Speed-Downlink-Packet-Access repräsentiert,
in Worte unterteilt. Anschließend
werden so viele Worte, wie in einem Sendedatenstrom SDS Platz finden
werden, einer Permutationseinrichtung PERM zugeführt.
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In der Permutationseinrichtung PERM
wird aus den einzelnen Wörtern
des Eingangsdatenstroms IN ein zur (Funk-)Übertragung bestimmter Sendedatenblock
SDS gebildet. Für
jede Position, die ein Wort innerhalb des Sendedatenblocks SDS einnehmen
kann, ist ein a-priori-Zuverlässigkeitswert
ermittelbar, der von einem sendeseitig verwendeten Codierungs- bzw.
Modulationsverfahren abhängig
ist. Dieser a-priori-Zuverlässigkeitswert
beschreibt eine zu erwartende Fehlerwahrscheinlichkeit bei der Übertragung
eines entsprechenden Wortes an der betreffenden Position. Die Zuordnung
der einzelnen Wörter
zu den einzelnen Positionen innerhalb des Sendedatenblocks erfolgt
anhand der a-priori-Zuverlässigkeitswerte
der jeweiligen Positionen mit Hilfe der Permutationseinrichtung
PERM.
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Ein zuerst zu übertragendes Wort wird einer
ersten Position mit einem maximalen a-priori-Zuverlässigkeitswert
im Sendedatenblock SDS zugeordnet. Ein an zweiter Stelle zu übertragendes
Wort wird einer zweiten Position mit einem zweithöchsten a-priori-Zuverlässigkeitswert
zugeordnet, usw. Das zuletzt zu übertragende
Wort wird einer letzten Position im Sendedatenblock SDS zugeordnet.
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Der Sendedatenblock SDS mit den erfindungsgemäß geordneten
Wörtern
gelangt beim Funkkommunikationssystem über eine Einrichtung zur Codierung
und Modulation COD/MOD an eine Interleaving-Einrichtung INTL zur
Durchführung
eines Interleaving-Verfahrens.
Dabei gebildete Datenblöcke
werden über
einen zeitvarianten Übertragungskanal
CH, der spezifische Funkkanaleigenschaften aufweist, funkübertragen.
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Empfangseitig werden die funkübertragenen
Datenblöcke
einer Deinterleaving-Einrichtung DINTL zur Durchführung eines
Deinterleaving-Verfahrens zugeführt
und mit Hilfe einer Einrichtung zur Demodulation und Decodierung
DEMOD/DECOD wiederum demoduliert bzw. decodiert, wodurch der Sendedatenblock
empfangsseitig zurück
gewonnen wird. Dabei ergeben sich a-posteriori-Zuverlässigkeitswerte,
die als Parameter für
die Fehlerwahrscheinlichkeit der empfangsseitig gewonnenen Worte
dienen. Beispielsweise erfolgt die Bildung der empfangsseitigen
a-posteriori-Zuverlässigkeitswerte
mit Hilfe einer Trellis-Decodierung oder mit Hilfe einer anderen
Softoutput-Decodierung.
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Mit Hilfe einer inversen Permutationseinrichtung
IPERM werden die empfangenen Wörter
derart umgeordnet, dass ihre Reihenfolge der des ursprünglichen
Eingangsdatenstroms IN entspricht.
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Anschließend wird der für jedes
empfangene Wort gebildete a-posteriori-Zuverlässigkeitswert mit einem vorgegebenen
Mindestwert verglichen.
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Ein i-tes Wort wird als fehlerhaft
erachtet, wenn dessen a-posteriori-Zuverlässigkeitswert den Mindestwert
unterschreitet. Über
eine Empfangssteuereinrichtung HARQ-Rx wird die dem i-ten Wort zugeordnete
i-te Position mit Hilfe eines Rückkanals
ACK/NAK-RK an die Sendeseite SS gemeldet. Sendeseitig wird ein neuer Sendedatenblock
gebildet, dessen erster Position nun das i-te Wort zugeordnet wird,
das empfangsseitig als fehlerhaft erachtet wurde. Weitere Positionen
des neu gebildeten Sendedatenblocks werden mit den ebenfalls als „fehlerhaft übertragen" betrachteten Wörtern i
+ 1 und folgende des zuvor übertragenen
Sendedatenblocks entsprechend belegt.
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Die erfolgende Zuordnung von Wörtern zu
Positionen anhand der Zuverlässigkeitswerte
sind sowohl sende- als auch empfangsseitig bekannt.
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3 zeigt
eine Bildung eines in 2 dargestellten
Sendedatenblocks SDS aus einem Eingangsdatenstrom IN.
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Der Eingangsdatenstrom IN weist insgesamt
n Wörter
DW1 bis DWn auf.
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Zur Bildung des Sendedatenblocks
SDS werden die einzelnen Wörter
DW1 bis DWn des Eingangsdatenstroms IN anhand von a-priori-Zuverlässigkeitswerten
Positionen POS des Sendedatenblocks SDS zugeordnet.
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Für
jede Position POS, die ein Wort innerhalb des Sendedatenblocks SDS
einnehmen kann, ist der a-priori-Zuverlässigkeitswert ZW1 bis ZUVn
ermittelbar, der von einem sendeseitig verwendeten Codierungs- bzw.
Modulationsverfahren abhängig
ist.
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Ein i-tes Wort DWi des Eingangsdatenstroms
IN wird einer ersten Position POS1 des Sendedatenblocks SDS mit
einem maxima len Zuverlässigkeitswert
ZW1 zugeordnet und bildet ein erstes Wort W1 des Sendedatenblocks
SDS. Ein n-tes Wort DWn wird einer n-ten Position POSn des Sendedatenblocks
SDS mit einem minimalen Zuverlässigkeitswert
ZUVn zugeordnet und bildet ein n-tes Wort Wn des Sendedatenblocks SDS,
usw.
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Bei einer Übertragung des Sendedatenblocks
SDS wird zuerst das erste Wort W1 an der Position POS1 übertragen.
Es ergibt sich somit ein zu übertragender
Sendedatenblock SDS, dessen aufsteigenden Positionen POS1 bis POSn
mit abfallenden Zuverlässigkeitswerten
ZUV1 bis ZUVn jeweils Wörter
W1 bis Wn zugeordnet sind.
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Zur weiteren Verbesserung bei der Übertragung
können
Prüfsummen
und empfangsseitige Kombinationsverfahren zusätzlich verwendet werden. Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
wird dabei stets eine Fehlerlokalisierung innerhalb eines Sendedatenblocks
ermöglicht,
während
gleichzeitig ein maximaler Nutzdatenanteil ermöglicht wird.
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4 zeigt
eine empfangsseitige Auswertung des in 3 dargestellten Sendedatenblocks SDS.
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Empfangsseitig wird für jedes
einzelne Wort W1 bis Wn des Sendedatenblocks einer ersten Übertragung ÜB1 ein a-posteriori-Zuverlässigkeitswert
ZV11 bis ZV1n bestimmt, der als jeweiliger Parameter für die Fehlerwahrscheinlichkeit
des Wortes W1 bis Wn dient.
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Für
das erste Wort W1 an der ersten Position POS1 wird ein maximaler
a-posteriori-Zuverlässigkeitswert
ZV11 bestimmt, während
für das
n-te Wort Wn an der n-ten Position POSn ein minimaler Zuverlässigkeitswert
ZV1n bestimmt wird.
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Abweichend zum hier dargestellten
Beispiel sind die a-posteriori-Zuverlässigkeitswerte nicht zwingend monoton
fallend, da sie von zufälligen
Störungen
im Funkkanal abhängig
sind.
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Ein i-tes Wort Wi an einer i-ten
Position POSi weist einen Zuverlässigkeitswert
ZV1i auf, der einen vorgegebenen Mindestwert ZUVmin erstmalig unterschreitet:
Das i-te Wort Wi wird als fehlerhaft betrachtet und die Position
POSi an die Sendeseite SS zurückgemeldet.
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Es wird für eine neue Übertragung ÜB2 ein neuer
Sendedatenblock SDSN gebildet, dessen erster Position POS1 das Wort
Wi der ersten Übertragung ÜB1 zugeordnet
wird. Geordnet nach dem beschriebenen Verfahren schließen sich
die Wörter
Wi + 1 bis Wn an entsprechend anschließenden Positionen POS2 usw. an.
Freie Positionen POSF des neu gebildeten Sendedatenblocks SDSN werden
mit neuen Wörtern
des Eingangsdatenstroms IN aufgefüllt.
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Somit werden sendeseitig alle Wörter Wi
bis Wn, die bei der ersten Übertragung ÜB1 die Positionen POSi
bis POSn belegten, nach Anforderung erneut übertragen.
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Wird bei der ersten Übertragung ÜB1 bei einem
empfangsseitigen i-ten Wort Wi davon ausgegangen, dass dessen Fehlerwahrscheinlichkeit
zu groß war,
so wäre
die Fehlerwahrscheinlichkeit bei weiteren übertragenen Worten Wi + 1 bis
Wn noch größer und
damit eine erneute Übertragung ÜB2 der Worte
Wi bis Wn sinnvoll.
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Die Wörter W1 bis Wn der ersten Übertragung ÜB1 und die
Wörter
Wi bis Wn der zweiten Übertragung ÜB2 werden
einer Fehlerkorrektur zugeführt.
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Indem das i-te Wort Wi der ersten Übertragung ÜB1 bei der
zweiten Übertragung ÜB2 nun an
erster Stelle des Sendedatenblocks SDSN steht, wird durch das erfindungsgemäße Verfahren
ein Incremental-Redundancy-Combining realisiert, da systembedingt
die Codierung der im zu übertragenden
Sendedatenblock SDSN enthaltenen Wörter geändert wird. Eine zusätzliche
Redundanz bei der Übertragung
wird dadurch mit einfachen Mitteln realisiert.
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5 zeigt
ein Anwendungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Datenübertragung
bei einem sendeseitig verwendeten 16QAM-Modulationsverfahren.
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Beim hier dargestellten und für die Funkübertragung
gewählten
16QAM-Modulationsverfahren werden den 16 möglichen Punkten X, adressierbar
durch je 4 Bits, jeweils Amplitudenwerte AP11 bis AP44 zugeordnet.
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Dabei werden die Bits a1 bis a4 der
Amplitudenwerte AP11 bis AP14 eines ersten Quadranten Q1 derart
gewählt,
dass deren erstes Bit a1 = 0 und deren drittes Bit a3 = 0 ist. Somit
ergibt sich für
vier mögliche Amplitudenwerte
AP11 bis AP14 des ersten Quadranten Q1: 0x0x.
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Entsprechend gilt:
- – für die vier
Amplitudenwerte AP21 bis AP24 des zweiten Quadranten Q2: 0x1x,
- – für die vier
Amplitudenwerte AP31 bis AP34 des dritten Quadranten Q3: 1x0x, und
- – für die vier
Amplitudenwerte AP41 bis AP44 des vierten Quadranten Q4: 1x1x.
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Störungen der Amplitudenwerte
AP11 bis AP14 des ersten Quadranten Q1, die beispielsweise zu fehlerhaft
empfangenen Amplitudenwerten AP21 bis AP24 des zweiten Quadranten
Q2 führen
würden,
sind aufgrund ihrer Größe unwahrscheinlich,
weshalb die jeweiligen ersten und dritten Bits a1 und a3 eines betrachteten
Amplitudenwerts als sicherer angesehen werden können als die zweiten und vierten
Bits a2 und a4 desselben Amplitudenwerts.
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Betrachtet man jedes einzelne Bit
als ein Wort, so weisen die ersten und dritten Wörter einer Folge von Amplitudenwerten
einen hohen Zuverlässigkeitswert
auf.
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Im folgenden soll dies an einem Beispiel
verdeutlicht werden. Eine Eingangsdatenfolge IN bestehe aus 8 Bit
bzw. Wörtern
wie folgt
IN = (s1, s2, s3, s4, s5, s6, s7, s8) = (1, 1, 1,
1, 0, 0, 0, 0)
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Sendeseitig wird anhand der Zuverlässigkeitswerte
folgende Zuordnung zwischen Wörtern
(Bits) und Positionen des Sendedatenstroms SDS getroffen:
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Mit SS1 = (PS11, PS12, PS13, PS14)
= (s1, s5, s3, s7) und mit SS2 = (PS21, PS22, PS23, PS24) = (s2,
s6, s4, s8)
ergibt sich ein Sendedatenblock SDS mit entsprechend
den Positionen zugeordneten Bits zu:
SDS = (SS1, SS2) = (1,
0, 1, 0, 1, 0, 1, 0), mit SS1 = (1, 0, 1, 0) und SS2 = (1, 0, 1,
0).
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Über
den Sendedatenblock SDS wird eine Prüfsumme PSS (Parity-Check) gemäß folgender
Vorschrift gebildet:
PSS = (PS11⨁PS21, PS12⨁PS22,
PS13⨁PS23, PS14⨁PS24)
PSS = (0, 0, 0, 0)
mit ⨁ als
binärer
Addition der Bits an den entsprechenden Positionen PS.
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Die Prüfsumme PSS wird dem Sendedatenblock
SDS vorangestellt und übertragen,
es ergibt sich dann:
SDS(Tx) = (PSS, SS1, SS2) = (0, 0, 0,
0, 1, 0, 1, 0, 1, 0, 1, 0).
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In Amplitudenwerten ausgedrückt gilt
für den übertragenen
Sendedatenblock SDS(Tx):
SDS(Tx) = (AP11, AP44, AP44)
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Im Folgenden wird angenommen, dass
empfangsseitig ein Sendedatenblock SDSE empfangen wurde:
SDSE
= (PSE, RE1, RE2) mit:
PSE = AP11 = = (0,0,0,0)
RE1 =AP44
= (PR11, PR12, PR13, PR14) = (1, 0, 1, 0)
RE2 = AP43 = (PR21,
PR22, PR23, PR24) = (1, 0, 1, 1)
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Darin sei das Bit bzw. Wort PR24
fehlerhaft.
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Empfangsseitig wird nun ebenfalls
eine Prüfsumme
PSC gemäß folgender
Vorschrift gebildet:
PSC = (PR11⨁PR21, PR12⨁PR22,
PR13⨁PR23, PR14⨁PR24) = (0, 0, 0, 1)
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Der Prüfsummenvergleich PSE ≠ PSC zeigt
einen Fehler innerhalb des empfangenen Sendedatenblocks SDSE auf,
jedoch lässt sich
nicht entscheiden, ob das Bit an der Position PR14 oder an der Position PR24
fehlerhaft ist.
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Zu betrachten bleibt nun die Bitfolge
(RE1, RE2).
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Anhand folgender Zuordnungstabelle
werden nun Positionen von unzuverlässigen Bits festgestellt, indem
die sendeseitig vorgenommene Zuordnung rückgängig gemacht wird:
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Es ergibt sich nach der rückgängig gemachten
Zuordnung eine neu gebildete Bitfolge ERG:
ERG = (1, 1, 1,
1, 0, 0, 0, 1) = (r1, r2, r3, r4, r5, r6, r7, r8)
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Unter der Annahme, dass aufgrund
des beim Prüfsummenvergleich
detektierten Fehlers die a-posteriori-Zuverlässigkeitswerte der Positionen
PR14 und PR24 den Mindestwert unterschreiten, werden die entsprechend
zugeordneten und als fehlerhaft be trachteten Wörter r7 und r8 der Bitfolge
ERG von der Sendeseite erneut angefordert.
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Die siebte Position wird mit i =
7 Position an die Sendeseite übertragen.
Somit wurden die sendeseitigen Wörter
s1 bis s6 fehlerfrei übertragen
und die Wörter
s7 und s8 werden erneut angefordert.