DE10234739A1 - Splicing-Variante des humanen p53-Proteins und deren Verwendung zur Herstellung pharmazeutischer Präparate zur Behandlung von Tumorerkrankungen - Google Patents

Splicing-Variante des humanen p53-Proteins und deren Verwendung zur Herstellung pharmazeutischer Präparate zur Behandlung von Tumorerkrankungen Download PDF

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft das Protein humAS-p53, das eine Splicing-Variante des humanen Wildtyp-p53-Proteins ist, und die durch das Wildtypprotein vermittelte Transaktivierung von Genen stark inhibiert. Ferner betrifft die Erfindung Verfahren zur Identifizierung von Substanzen, die die Wechselwirkung des Tumorrepressors humNS-p53 und seiner Homologen p63 und p73 mit der Splicing-Variante humAS-p53 beeinflussen, sowie die Verwendung dieser Substanzen zur Herstellung pharmazeutischer Präparate zur Behandlung von Tumorerkrankungen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft das Protein humAS-p53, das eine Splicing-Variante. des humanen Wildtyp-p53-Proteins ist und die durch das Wildtypprotein vermittelte Transaktivierung von Genen stark inhibiert. Ferner betrifft die Erfindung Verfahren zur Identifizierung von Substanzen, die die Wechselwirkung des Tumorsupressors humNS-p53 und seiner Homologen p63 und p73 mit der Splicing-Variante humAS-p53 beeinflussen, sowie die Verwendung dieser Substanzen zur Herstellung pharmazeutischer Präparate zur Behandlung von Tumorerkrankungen oder Beeinflussung p53-abhängiger Funktionen in nicht-neoplastischen Zellen.
  • Das Tumorsuppressorgen p53 kodiert einen Transkriptionsfaktor, der aktiviert wird, wenn Zellen genotoxischem Streß, wie z.B. γ- oder UV-Bestrahlung, Hypoxie, oder zytotoxischen Substanzen ausgesetzt werden. In Abwesenheit solcher Stressoren ist das p53-Protein in normalen Zellen in sehr geringer Konzentration vorhanden und besitzt eine sehr kurze Halbwertzeit. Ein hoher Umsatz des Proteins wird durch proteosomale Degradation im Zytoplasma aufrecht erhalten (R Honda, H Yasuda, Oncogene, 19, 1473-1476, 2000). Unter Einwirkung von Stressoren wird das p53-Protein schnell stabilisiert und akkumuliert im Zellkern, wo es durch Transaktivierung oder Repression von bestimmten Genen, den p53-Zielgenen, Kontrolle über den Zellzyklus ausübt (G Fulci, N Ishii, VanMeir EG, Brain Pathol, 8, 599-613, 1998). Der Arrest des Zellzykluses oder der Apoptose sind zwei wichtige mögliche funktionelle Folgen einer Aktivierung des p53-vermittelten Signalweges.
  • Der Zellzyklusarrest und damit ein verlängertes Intervall zwischen Zellteilungen bilden die Grundlage, die es der zellulären Reparaturmaschinerie erlaubt, Schäden der DNA, die durch Stressfaktoren (z.B. Bestrahlung) verursacht wurden, zu korrigieren und damit zu verhindern, daß diese unerwünschten Veränderungen der DNA im Genom kumulieren und in folgenden Zellgenerationen propagiert werden (DP Lane, Nature, 358, 15-16, 1992; AJ Levine, Cell, 88, 323-331, 1997; KM Ryan, AC Phillips, KH Vousden, Curr. Opin. Cell Biol., 13, 332-337, 2001). Ein Bestandteil dieses Mechanismus ist die Elimination von Zellen mit nicht-reparablen DNA-Veränderungen durch den programmierten Zelltod, die Apoptose. In diesem Sinne ist eine der wesentlichen Funktionen des p53-Proteins das Erkennen von DNA-Schäden und damit die Aufrechterhaltung der Integrität des gesamten Genoms. Am deutlichsten konnte diese Funktion des p53-Proteins als "Guardian of the Genome" (DP Lane, Nature, 358, 15-16, 1992) in p53-Knockout-Mäusen ge zeigt werden, die zunächst eine normale Entwicklung durchlaufen und einen normalen Phenotyp zeigen. Allerdings zeigen diese Tiere eine deutlich höhere Frequenz und ein früheres Auftreten spontaner und induzierter maligner Tumore. Ganz ähnlich prädisponieren Mutationen der Keimzelllinie beim Menschen, das sog. Li-Fraumeni-Syndrom, zum Auftreten multipler maligner Tumore in ungewöhnlich jungem Lebensalter in den betroffenen Familien (M Hisada, JE Garber, CY Fung, JF Fraumeni Jr., FP Li, J Natl. Cancer Inst., 90, 606-611, 1998; KE Nichols, D Malkin, JE Garber, JF Fraumeni Jr., FP LI, Cancer Epidemiol. Biomarkers Prev., 10, 83-87, 2001). Dieser Zusammenhang zwischen Krebsentstehung und funktioneller Inaktivierung des Tumorsuppressors p53 ist zweifelsfrei nachgewiesen. In menschlichen Tumoren ist p53 das am häufigsten mutierte Gen mit Mutationsraten um 50% in den verschiedenen Tumorentitäten (SP Hussain, CC Harris, Mutat. Res. 428, 22-23, 1999). Die Mehrzahl der häufig gefundenen Mutationen liegt in der DNA-Bindungsdomaine des Proteins (sog. Hot-Spot-Mutationen), die die Fähigkeit des Proteins bestimmt, spezifisch DNA-Regionen innerhalb der Promotersequenzen von Zielgenen zu binden, was die Grundvoraussetzung zur Aktivierung dieser Gene darstellt (Y Cho, Gorina S, PD Jeffrey, NP Pavletich, Science, 265, 346-355, 1994; T Soussi, C Beroud, Nature Rev. Cancer, 1, 233-240, 2001). Die direkte Konsequenz dieser Hot-Spot-Mutationen ist demnach der Verlust der Transaktivierung der Zielgene, was einem Funktionsverlust des mutierten Tumorsuppressors floss of function) gleich kommt. Dieser Funktionsverlust ist eines der möglichen Ergebnisse einer Mutation im p53-Gen. Allerdings ist auch ein Zugewinn einer neuen (pathologischen) Funktion in mutierten p53-Formen, ein sog. "gain of function", gezeigt worden, die mit einem erhöhten tumorigenen Potential einhergeht. Zum Beispiel hat die p53-Mutante R175H die Fähigkeit verloren, das p21-Gen, ein Zellzyklus- und p53-Zielgen, zu aktivieren, jedoch die Fähigkeit neu gewonnen, das Multi-Drug-Resistance-Gene mdr2 zu aktivieren (K-V Chin, U Kazumitsu, I Pastan, MM Gottesmann, Science, 255, 459-462, 1992). Eine erhöhte Expression von mdr2 geht mit einer verminderten Ansprechrate von Tumoren auf Chemotherapeutika und einer schlechteren Prognose der betroffenen Tumorpatienten einher (J Sampath, D Sun, VJ Kidd, J Grenet, A Gandhi, LH Shapiro, Q Wang, GP Zambetti, JD Schuetz, J. Biol. Chem., 39359-39367, 2001).
  • Eine funktionelle Inaktivierung von p53 kann auch ohne Auftreten einer Mutation durch eine Vielzahl von Mechanismen zustande kommen. In Neuroblastomzellen ist das nicht-mutierte p53-Protein (Wildtyp) oft durch eine Sequestrierung des Proteins in das Zytoplasma durch einen hyperaktiven Exportmechanismus aus dem Zellkern funktionell inaktiviert (JM Stommel, ND Marchenko, GS Jimenez, UM Moll, TJ Hope, GM Wahl, EMBO J., 18, 1660-1672, 1999). Ein anderer Mechanismus ist in Tumoren mit einer Amplifikation des mdm2-Gens aktiv (J Momand, D Jung, S Wilczynski, J Niland, Nucl. Acids Res., 26, 3453-3459, 1998). mdm2 ist ein physiologischer Gegenspieler von p53, der das N-terminale Ende des p53-Proteins bindet und damit die Transkription blockiert. Weiterhin fungiert mdm2 als eine E3-Ubiquitinligase, die durch Ubiquitinisierung und Bereitstellung des p53-Proteins für die proteosomale Degradation im Zytoplasma die Stabilität des p53-Proteins negativ reguliert (M Haupt, A Maya, A Kazaz, M Ohren, Nature, 387, 296-299, 1997).
  • Wegen seiner kritischen Rolle in der Suppression der Tumorigenität ist p53 ein äußerst wichtiges molekulares Ziel, z.B. in der experimentellen und klinisch-pharmakologischen Krebsforschung (KH Vousden, GF Woude, Nat. Cell Biol., 2, 178-180, 2000). Die Entwicklung zahlreicher Anti-Tumortherapien zielt deshalb auf die Wiederherstellung der Funktion von p53 in Tumorzellen ab und stellt derzeit ein sehr aktives und sich schnell entwickelndes Forschungsgebiet dar. In Abhängigkeit von den inaktivierenden Mechanismen werden verschiedene Strategien verfolgt. Für Tumore mit inaktivierenden Mutationen ist das mutierte Protein ein mögliches Ziel. Kleine basische Peptide können in gewissem Rahmen in experimentellen Systemen die Wildtypfunktion des Proteins wiederherstellen (G Selivanova, L Ryabchanko, E Jansson, v Iotsova, KG Wilman, Mol. Cell. Biol., 19, 3395-3402, 1999). In Tumoren mit funktionell inaktiviertem p53-Protein ohne nachweisbare Mutationen kann unter Umständen die Wildtypfunktion wiedererlangt werden, indem Moleküle beeinflußt werden, die mit der p53-Wildtypfunktion interferieren. Zum Beispiel kann die Zugabe von niedermolekularen Peptiden, die eine mdm2-Bindungsstelle für p53 blockieren, p53 aus dem inhibierenden mdm2-Komplex freisetzen und damit funktionell reaktivieren (TR Hupp, DP Lane, KL Ball, Biochem. J., 352, 1-17, 2000). Zu diesem Zeitpunkt ist- das mdm2-Protein der einzige bekannte zelluläre Faktor, der direkt mit der p53-Funktion durch Inhibierung der Transaktivierung interferiert.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, weitere, zur Wiederherstellung der p53-Funktion geeignete Substanzen bereitzustellen.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Splicing-Variante humAS-p53 des humanen Wildtyp-p53-Proteins (humNS-p53) gelöst, die erstmals als Inhibitor des humanen p53-Proteins identifiziert wurde.
  • Beschreibung der Erfindung:
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde überraschenderweise erstmals ein neuer Inhibitor des Wildtyp-p53-Proteins in normalen sowie in tumorösen Zellen des Menschen experimentell nachgewiesen. Dieser Inhibitor wurde als eine Splicing-Variante (humAS-p53) des humanen Wildtyp-p53-Proteins (humNSp53) identifiziert. Die Sequenz von humNS-p53 ist in SEQ ID NO: 1 dargestellt. Bei der Angabe "SEQ ID NO:" handelt es sich um die jeweiligen Sequenzkennzahlen im Sequenzprotokoll gemäß WIPO Standard ST.25.
  • Eine alternative Splicing-Form von NS-p53 wurde bereits in murinen Systemen nachgewiesen, wo ein alternatives Splicing des Transkripts zwischen den Exons 10 und 11 erfolgt und in einem verkürzten p53-Protein resultiert (D Wolf, N Harris, N Goldfinger, V Rotter, Mol. Cell. Biol., 5, 127-132, 1985). Diese murine Splicing-Form des Proteins (mAS-p53) unterscheidet sich von der normalen Splice-Form in Mäusen (mNS-p53) durch das Fehlen von 17 C-terminalen Aminosäuren. Diese Splicing-Form des p53 scheint auf Mauszellen beschränkt zu sein. Trotz zahlreicher Untersuchungen konnten dieses bzw. ein homologes Protein in anderen Spezies, einschließlich des Menschen, bislang nicht nachgewiesen werden (vgl. K Will, G Warnecke, S Bergmann, W Deppert, Nucl. Acids. Res. 23, 4023-4028, 1995; M Laverdiere, J Beaudoin, A Lavigueur, Nucl. Acids. Res., 28, 1489-1497, 2000).
  • In menschlichen Zellen konnte mittels PCR zwar ein von der murinen Form abweichendes Splicing-Transkript (humAS-p53) nachgewiesen werden, das die in SEQ ID NO: 2 beschriebene Sequenz aufweist, und das durch eine Insertion eines neuen Exon 9I zwischen Exon 9 und Exon 10 entsteht (JM Flaman, F Waridel, A Estreicher, A Vannier, JM Limacher, D Gilbert, R Iggo, T Frebourg, Oncogene, 12, 813-818, 1996).
  • Ein Translationsprodukt des Splicing-Transkripts wurde in menschlichen Zellen bislang weder isoliert noch nachgewiesen, und aus diesem Grund hat die humane Splicing-Variante humASp53 im Stand der Technik wenig Beachtung gefunden. Da die humAS-p53-cDNA ursprünglich in einem hefebasierenden funktionellen Transkriptionsassay (Yeast Functional Assay) identifiziert wurde, blieben zusätzlich Zweifel, ob die humAS-p53-cDNA nicht ein Rekombinationsprodukt aus der Hefepropagierung hätte sein können. Weiterhin war nur ein Transkript des humAS-p53 durch RT-PCR, nicht aber das entsprechende Protein in humanen Zellen nachgewiesen worden. Aus diesen Gründen blieb bislang unklar, ob überhaupt eine Translation des endogenen alternativen Transkripts in Zellen in vivo stattfindet. Die auf RT-PCR basierenden Untersuchungen führten zu der Schlußfolgerung, daß humAS-p53-Transkripte nur in ruhenden (quiescent) Zellen vorkommen und dieses Transkript in Tumorzellen demnach keine Rolle spielt (JM Flaman, F Waridel, A Estreicher, A Vannier, JM Limacher, D Gilbert, R Iggo, T Frebourg, Oncogene, 12, 813-818, 1996).
  • Überraschenderweise wurde im Rahmen der vorliegenden Erfindung nun erstmals das Protein humRS-p53 nachgewiesen, das die in SEQ ID NO:4 dargestellte Aminosäuresequenz aufweist und damit um 52 Aminosäuren kürzer ist als das normale p53-Protein (humNS-p53), jedoch 10 neue Aminosäuren am Cterminalen Ende besitzt.
  • Gegenstand der Erfindung ist daher das Protein mit der in SEQ ID NO:4 dargestellten Sequenz. Bis zur Splicing Site (Aminosäure 330) des humAS-p53 Proteins ist die Homologie zu humNS-p53 100%. Die Aminosäuren 331-341 des humASp53 haben keine Homologie zu humNS-p53 oder zu murinem AS-p53.
  • Ferner eingeschlossen sind Homologe des humASp53, die im Bereich des Sequenzabschnitts von Aminosäureposition 331-341 eine Homologie von mehr als 70 %, vorzugsweise mindestens 90 und am meisten bevorzugt 95 %, aufweisen, sowie Derivate und Fragmente des Proteins, die dieselbe oder im wesentlichen die gleiche physiologische Wirkung wie die Variante humAS-p53 haben. Unter Derivaten werden vorliegend Verbindungen verstanden, bei denen einzelne Aminosäuren modifiziert sind und sich somit von den natürlicherweise vorkommenden Aminosäuren unterscheiden.
  • Die Erfindung betrifft ferner eine Nukleinsäure, die für ein oben genanntes Protein, ein Homologes oder Fragment kodiert. Erfindungsgemäß eingeschlossen sind Vektoren, die eines oder mehrere der genannten Nukleinsäuremoleküle enthalten, ein schließlich eines Vektors, der die in SEQ ID NO:1 dargestellte Sequenz des humAS-p53 einschließt. Bei dem Vektor handelt es sich vorzugsweise um einen Expressionsvektor.
  • Die Erfindung betrifft auch Wirtszellen, vorzugsweise isolierte und/oder kultivierte Wirtszellen, die mit einem zuvor genannten Vektor transformiert sind, wobei es sich insbesondere um Wirtszellen handelt, die die erfindungsgemäßen Proteine exprimieren. Die Wirtszellen liegen gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in Form einer Expressionskultur vor, wobei eukaryontische Zellen, wie z.B. menschliche und Säugetierzellen (z.B. für Knock-Out- oder Knock-In-Modelle) und Insektenzellen für die Expression von rekombinanten Proteinen (Baculovirale Konstrukte), bevorzugt sind.
  • Die Erfindung betrifft schließlich ein Verfahren zur Herstellung der genannten Proteine, bei dem man die Wirtszellen unter Bedingungen kultiviert, die zur Expression des Proteins geeignet sind. Entsprechende Protokolle sind dem Fachmann wohlbekannt. Vorzugsweise werden die Proteine anschließend vor der weiteren Verwendung isoliert und gegebenenfalls weiter aufgereinigt. Mit den so erhaltenen Proteinen lassen sich nach bekannten Verfahren Antikörper erzeugen, wobei es möglich ist, solche Antikörper zu isolieren, die spezifisch an das oder die erfindungsgemäßen Proteine wie im Anhang aufgelistet, nicht aber an das humane p53-Protein binden. Bei den Antikörpern kann es sich um polyklonale oder monoklonale Antikörper handeln, und dem Fachmann sind die Verfahren zu deren Erzeugung geläufig.
  • Wie erwähnt wurde im Rahmen der vorliegenden Erfindung erstmals gezeigt, daß das humAS-p53-Transkript mit der in SEQ ID NO:4 beschriebenen Sequenz auch in proliferierenden Zellen vorkommt. Der Nachweis erfolgte durch konventionelle und quantitative RT-PCR-Analyse. Gesamt-RNA-Proben von kultivier ten menschlichen nicht-neoplastischen Zellen und Tumorzellen wurden mit Hilfe spezifischer Primer auf die Expression des humAS-p53-Transkripts hin untersucht (1). Zusätzlich wurde RNA aus Biopsien menschlicher Hirntumore und normaler Hirnsubstanz analysiert. Diese Untersuchungen zeigen, dass humAS-p53 sowohl in normalen Zellen als auch in hochproliferativen Zellen aus Tumoren exprimiert wird (1). Diese Daten stehen im Widerspruch zu einer früheren Beobachtung, die dieses Transkript nur in Zellen aus ruhendem Gewebe (quiescent cells) detektieren konnte und daher keine Bedeutung für neoplastische Gewebe postulierte (JM Flaman, F Waridel, A Estreicher, A Vannier, JM Limacher, D Gilbert, R Iggo, T Frebourg, Oncogene, 12, 813-818, 1996). Weitere RT-PCR-Daten zeigen, dass generell das humA5-p53-Transkript in deutlich geringerer Konzentration vorliegt als das humNS-p53-Transkript.
  • Um die Expressionsprofile von humAS-p53 genauer zu untersuchen, wurden die Transkripte von humAS-p53 und humNS-p53 mit Hilfe einer quantitativen RT-PCR (real time QRT-PCR) in kultivierten normalen Astrozyten, Gliomzellkulturen, sowie in normaler Hirnsubstanz und einem Spektrum von glialen Tumoren unterschiedlicher Malignitätsgrade untersucht. Diese Untersuchungen bestätigten die oben dargestellten RT-PCR-Daten und zeigen, daß das humAS-p53-Transkript in allen Proben in geringerer Konzentration als das humNS-p53-Transkript vorliegt. Allerdings existiert ein breites Spektrum an Expressionsprofilen, wenn die Expressionrate von humAS-p53/ humNS-p53 betrachtet wird. Unter den anaplastischen und malignen Hirntumoren fanden sich Biopsien mit deutlich erhöhter humASp53/humNS-p53 Expressionsrate. Diese Experimente zeigen weiterhin, daß die humAS-p53/humNS-p53 Expression offenbar in einem koordinierten Verhältnis zur Expression des humNS-p53 steht. Es fand sich eine inverse Korrelation der humASp53/humNS-p53-Rate zur Expression von humNS-p53.
  • Damit findet sich erstmals ein Hinweis, daß die Expression von humAS-p53 nicht einfach ein Nebenprodukt der humNS-p53-Transkription darstellt, sondern offenbar einer spezifischen Regulation unterliegt (vgl. 11).
  • Zur weiteren Charakterisierung des humAS-p53-Transkripts wurde der Transkriptionsstart untersucht. Es wurde nachgewiesen, daß der Leserahmen (reading frame) des Gens gewahrt bleibt und daß die Initiation der Transkription der beiden Transkripte humAS-p53 und humNS-p53 am selben Codon beginnt. Zur Klonierung des humAS-p53-Transkripts wurde die SMART-Technologie (Switching Mechanism At 5'-end of RNA-Transcript, Clontech) verwendet, die eine Amplifikation der 5'-Enden der cDNA und damit eine Klonierung des humAS-p53-Transkripts aufgrund der spezifischen, vom humNS-p53-Transkript abweichenden 5'-Enden erlaubt. Die Sequenzanalyse der klonierten cDNA zeigt, dass der Leserahmen des Gens in diesem Transkript gewahrt bleibt und daß die Translation des humAS-p53- und des humNS-p53-Transkripts in Proteinen mit identischem Nterminalen, aber abweichendem C-terminalen Ende resultiert (2a und 2b). Die humAS-p53-cDNA wurde in den pCDNA3.1-Vektor (Invitrogen) kloniert, der eine Expression des Proteins in Säugetierzellen und zusätzlich eine in vitro-Translation der klonierten cDNA erlaubt. Die auf Grundlage der Sequenzanalyse vorhergesagte Proteinstruktur des erfindungsgemäßen humAS-p53-Proteins wurde in einer Western-Blot-Analyse durch p53-Antikörper bestätigt, die spezifisch verschiedene bekannte Domänen des Wildtyp-p53-Proteins erkennen. Dabei wurden der panspezifische Antikörper DO-1 gegen den N-Terminus von humNS-p53 und der für das C-terminale Ende des humNS-p53 spezifische Antikörper PAb421 verwendet. Wie erwartet werden die Proteine humNS-p53 und auch humAS-p53 von dem N-terminalen Antikörper D0-1 erkannt, humAS-p53 aber nicht vom Antikörper PAb421, was auf ein Fehlen der C-terminalen üomäne hinweist. Identische Ergebnisse wurden mit dem in vitro-translatierten Protein erzielt (2c und 2d).
  • Weiterhin wurde mit Hilfe eines synthetischen Oligopeptids (DQTSFQKENC) mit Homologie für das C-terminale Ende des humAS-p53-Proteins ein erfindungsgemäßer polyklonaler Kaninchenantikörper hergestellt, der spezifisch das humAS-p53-Protein mit der in SEQ ID NO:4 beschriebenen Aminosäurensequenz, nicht aber das humNS-p53-Protein erkennt. Die Spezifität des erfindungsgemäßen Antikörpers (DQT-10) wurde zunächst im Western-Blot analysiert, wobei rekombinantes humAS-p53-Protein verwendet wurde, das entweder aus transienter Expression in humanen Zellen oder aus in vitro-Translation in Kaninchenretikulozyten-Lysaten stammt. Diese Experimente zeigen, das der Antikörper DQT-10 spezifisch mit rekombinantem humAS-p53-Protein reagiert, nicht aber mit humNS-p53-Protein (3). Damit erlaubt dieser erfindungsgemäße Antikörper erstmals im Immunoblot eine Unterscheidung der beiden humanen p53-Formen humNS-p53 und humAS-p53, die Resultat eines alternativen RNA-Splicing-Prozesses sind.
  • Mit Hilfe des erfindungsgemäßen spezifischen Antikörpers DQT-10 gegen das humAS-p53-Protein wurde eine Auswahl von Tumorzelllinien häufiger humaner Malignome auf die Expression des endogenen humAS-p53-Proteins hin untersucht. Eine Immunpräzipitation wurde mit dem DQT-10-Antikörper in Lysaten dieser Zelllinien durchgeführt, gefolgt von einer Western-Blot-Analyse mit DO-1- oder PAb421-Antikörpern. Diese Daten zeigen, daß das erfindungsgemäße humAS-p53-Protein in Lysaten von Tumorzellen unterschiedlicher Gewebeherkunft nachweisbar ist (4). Zu diesen Geweben gehören häufige menschliche Malignome, wie Mamma-Karzinome, Hepatozelluläre-Karzinome, Melanome, maligne Gliome und andere.
  • Der Einsatz des erfindungsgemäßen spezifischen polyklonalen Antikörpers DQT-10 gegen das erfindungsgemäße Protein humASp53 und die Klonierung der humAS-p53-cDNA erlauben eine Aufklärung verschiedener funktioneller Aspekte des humAS-p53-Proteins, das offenbar in der Modulation der p53-abhängigen Transaktivierung von Genen eine große Rolle spielt:
    • 1. Eine Immunfärbung mit dem DO-1-Antikörper erlaubt die Untersuchung der subzellulären Verteilung des erfindungsgemäßen humAS-p53-Proteins in p53-defizienten Zelllinien (z.B. SAOS-2-Zellen) nach transienter Transfektion mit humAS-p53-Protein: Es zeigte sich, daß sich sowohl das humAS-p53- als auch das humNS-p53-Protein 4 Stunden nach Transfektion im Zellkern als nukleäres Protein nachweisen lassen (5). Dies war insofern unerwartet, weil dem humAS-p53-Protein zwei von drei wichtigen Signaldomänen fehlen (nuclear localization signals, NLS, vergleiche Rbb.2a), die den Import des humNS-p53-Proteins in den Zellkern determinieren (JM Stommel, ND Marchenko, GS Jimenez, UM Moll, TJ Hope, GM Wahl, EMBO J., 18, 1660-1672, 1999). Eine Lokalisation des erfindungsgemäßen humAS-p53-Proteins als nukleäres Protein im Zellkern ist eine der Voraussetzungen für eine potentielle modulierende Wirkung des humAS-p53 auf die p53-vermittelte Transaktivierung von Genen.
    • 2. Das erfindungsgemäße humAS-p53-Protein aktiviert weder p21 noch mdm2, die als Ziel einer Transaktivierung durch den Tumorsuppressor humNS-p53 identifiziert worden sind. Es wurden zwei unabhängige experimentelle Systeme verwendet, um die p53-abhängige Transaktivierung der Zielgene mdm2 und p21 zu untersuchen. Im ersten System wurde entweder humAS-p53- oder humNS-p53-cDNA transient in der p53-negativen Zelllinie SAOS-2 exprimiert und die Expression von mdm2- und p21-Protein im Western-Blot mit spezifischen Antikörpern analysiert. Die Expression sowohl von mdm2 als auch von p21 wird erwartungsgemäß durch eine Transaktivierung ausgehend vom transient exprimierten humNS-p53-Protein induziert, während durch das erfindungsgemäße humAS-p53-Protein die Expression von keinem dieser beiden Gene induziert wird (6a). In einem zweiten Ansatz wurde ein erfindungsgemäßer und hochsensitiver Reporterassay eingesetzt. Hierbei wird ein Reportergen, bevorzugt wird der Einsatz von Glucuronidase (GUS) oder dem „green fluorescent protein" (GFP), besonders bevorzugt wird der Einsatz von beispielsweise Luciferase, ß-Galactosidase und Cloramphenicoltransferase CAT, unter die Kontrolle des mdm2- oder des p21-Promoters gestellt, um eine mögliche transaktivierende Wirkung des erfindungsgemäßen humAS-p53-Proteins zu untersuchen. Parallel zu diesem Reportergen-Promoterkonstrukt werden die Zellen mit Vektoren transient transfiziert, die humNS-p53 oder humAS-p53 exprimieren. Eine Transaktivierung des Promoters durch das transient kotransfizierte Protein ist durch eine Expression des Reportergens nachweisbar. Per erfindungsgemäße Reporterassay zeigt in Übereinstimmung mit den Ergebnissen der Western-Blot-Analyse zur endogenen mdm2- und p21-Induktion (6a) keine Aktivierung der beiden getesteten Promotoren durch das erfindungsgemäße humAS-p53-Protein im Gegensatz zu einer Aktivierung beider Promotoren durch das humNS-p53-Protein (6b). Daraus wird geschlußfolgert, dass zumindest in Bezug auf mdm2 und p21, die beide Zielgene einer p53-vermittelten Transaktivierung sind, das humAS-p53- im Gegensatz zum Wildtypprotein keine transaktivierende Wirkung hat. Diese Ergebnisse schließen allerdings nicht aus, daß durch das humAS-p53-Protein ein anderes, von den bekannten p53-Zielgenen unabhängiges Spektrum an Genen transaktiviert wird.
    • 3. Die Wechselwirkung des erfindungsgemäßen humAS-p53-Proteins mit Nukleinsäuren, insbesondere mit DNA, wurde mit einem „Electrophoretic Mobility Shift Assay" (EMSA) untersucht. Als spezifisches DNA-Substrat wird bevorzugt ein Polynukleotid und besonders bevorzugt ein Oligonukleotid eingesetzt, das bekannte p53-Bindungsmotive kodiert, in diesem Fall ein p53-Bindungsmotiv des p21-Promoters, an welches das humNS-p53-Protein bekannterma ßen bindet. Dieses Experiment zeigt, dass ausschließlich das humNS-p53-, nicht aber das humAS-p53-Protein an das Oligonukleotid bindet. Daraus ist ersichtlich, dass das humAS-p53-Protein nicht dieselben DNA-Bindungseigenschaften wie das Wildtypprotein besitzt (7). Es wurde weiterhin gezeigt, daß das humAS-p53-Protein die spezifische Bindung von humNS-p53-Protein an solche Promoterregionen hemmt (8). In transienten Transfektions.-Experimenten mit einem Konstrukt aus Luciferase als Reportergen unter der Kontrolle des p21-Promoters konnte gezeigt werden, daß in p53-negativen SAOS-2-Zellen die Transaktivierung des p21-Promoters durch das humNS-p53-Protein deutlich vermindert ist, wenn das humAS-p53-Protein in diesen Zellen koexprimiert wird (siehe 6b). Analog zu diesen Ergebnissen zeigte sich in LNZ-308-Zellen, die das humNS-p53-Protein unter der Kontrolle eines Tetracyclin-induzierbaren Promoters exprimieren (M Albertoni, Doktorarbeit, Faculte des Sciences, Universität Lausanne, 2001), daß eine Koexpression des humAS-p53-Proteins die vom humNS-p53-Protein vermittelte Transaktivierung inhibiert. Diese Daten zeigen auch, daß die Inhibition der Transaktivierung kein zelltyp-abhängiges Phänomen, sondern eine intrinsische Eigenschaft des humASp53-Proteins ist.
    • 4. Durch eine Aktivierung der Transkription von spezifischen Genen, den sogenannten p53-Zielgenen, wird die Zellzykluskontrolle durch das humNS-p53-Protein ausgeübt. Die Fähigkeit dieses Proteins zur Transaktivierung anderer Gene wird durch eine Vielzahl von modulierenden Faktoren beeinflußt, von denen die post-translationelle Modifikation des humNS-p53-Proteins und die Interaktion mit anderen Proteinen am besten charakterisiert sind. Protein-Protein-Interaktionen können die p53-vermittelte Transaktivierung fördern, z.B. durch das Protein ref-1, oder in hibieren, z.B. durch das Protein mdm2. Die Bindung des p53-Proteins an spezifische Promoterregionen (p53-response elements) dieser Zielgene ist die Voraussetzung für die transaktivierende Wirkung. Eine Modulation dieser DNA-Bindung beeinflußt deshalb zwangsläufig die Transaktivierung. Zu den Proteinen, die mit humNS-p53 wechselwirken, gehören die beiden humanen Protein p63 und p73.
    • 5. Die Funktion des humNS-p53 wird in Zellen durch die Splicing-Variante humAS-p53 unterdrückt. Das Zellwachstum sowie die Fähigkeit, in Kolonien auszuwachsen, wurde in Zellen untersucht, die transient mit humAS-p53 und/oder humNS-p53 transfiziert wurden (Colony Formation Assay). Die transiente Expression von humNS-p53 verursachte erwartungsgemäß eine Wachstumshemmung und eine Herabsetzung der Koloniezahl. SAOS-2 Zellen, die transient humAS-p53 exprimieren, zeigten eine im Vergleich zur Gruppe, die mit dem Kontrollvektor transfiziert wurde, eine etwas verringerte Kolonienzahl. Mit humNS-p53 und humRS-p53 transfizierte Zellen dagegen zeigten eine Verminderung der Kolonienzahl auf 38% der Kontrollgruppe. Dieser Wert lag jedoch um ein Vielfaches über der Kolonienzahl der Zellen, die humNS-p53 allein exprimieren. Diese Daten zeigen, daß die Wachstumshemmung durch humNS-p53 durch Koexpression von humAS-p53 teilweise aufgehoben wird (Rbb. 9). Damit ist humAS-p53 auf funktioneller Ebene ein physiologischer Antagonist der p53-Funktion. Damit ist es dem mdm2-Protein ähnlich, dem einzigen bislang bekanntem Inhibitor mit einer direkter Wirkung auf die p53-vermittelte Transaktivierung.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft daher unter anderem ferner ein Verfahren zur Identifizierung von Genen, die von p53 transaktiviert werden, bei dem man
    • a) oben genannte Wirtszellen, die Zellen einer p53- negativen Zelllinie sind, transient transfiziert,
    • b) ein zu untersuchendes Gen durch ein Reportergen ersetzt, das unter die Kontrolle des Promoters des ersetzten Gens gestellt wird,
    • c) das in Stufe. b) erhaltene Promotor-Reportergen-Konstrukt in die Wirtszellen kotransfiziert,
    • d) die Wirtszellen unter Bedingungen kultiviert, die zur Genexpression geeignet sind, und man
    • e) gegebenenfalls die Expression des Reportergens nachweist,
    wobei das zu untersuchende Gen als ein von p53 transaktiviertes Gen identifiert wird, wenn man in Stufe e) eine Expression des Reportergens nachweist.
  • Das verwendete Reportergen kodiert beispielsweise für Luciferase (luc), Glucuronidase (GUS), "green fluorescent protein" (GFP), β-Galactosidase oder Cloramphenicoltransferase CAT.
  • Eingeschlossen ist ferner ein Verfahren zur in vitro-Untersuchung der Wechselwirkung eines erfindungsgemäßen Proteins mit einer Nukleinsäure, bei dem man
    • a) die zu untersuchende Nukleinsäuresequenz radioaktiv markiert, man sie
    • b) mit dem Protein in Kontakt bringt, man
    • c) die Mischung aus Stufe c) auf ein Gel aufträgt und man
    • d) eine Gelelektrophorese durchführt,
    wobei eine Wechselwirkung des Proteins mit der zu untersuchenden Nukleinsäure vorliegt, wenn sich das Laufverhalten der Nukleinsäure im Vergleich zu einer Probe ohne zugegebenes Protein als Vergleichsprobe verändert.
  • Das vorliegende Verfahren (Electomobility Shft Assay. EMSA) erlaubt Untersuchungen von Doppelstrang-DNA von Sequenzen zwischen 25-300bp die entweder synthetischen Oligonucleotiden oder natürlichen DNA-Fragmenten entsprechen können. Hier verwendet werden Sequenzen, die eine Bindungsstelle für p53 erkennen lassen.
  • Gemäß einer besonderen Ausführungsform betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Identifizierung von Substanzen, die geeignet sind, die Wechselwirkung eines erfindungsgemäßen Proteins mit dem humanen Protein p53, p63 oder p73 zu beeinflussen, bei dem man
    • a) das erfindungsgemäße Protein markiert,
    • b) humanes Protein p53, p63 oder p73 markiert,
    • c) die markierten Proteine von Stufe a) und Stufe b) miteinander in Kontakt bringt und eine Messung zur Bestimmung des/der Markersignals/Markersignale durchführt,
    wobei die Markierungen so gewählt sind, daß eine Wechselwirkung der markierten Proteine von Stufe a) und b) nachweisbar und von den isolierten, markierten Proteinen durch Änderung des/der Detektionssignals/Detektionssignale unterscheidbar ist, man
    • d) die Mischung von Stufe c) mit einer zu untersuchenden Substanz in Kontakt bringt und man
    • e) eine weitere Messung zur Bestimmung des/der Marker signals/Markersignale durchführt,
    wobei die zu untersuchende Substanz eine die Wechselwirkung beeinflussende Substanz ist, wenn sich das(die) in Stufe e) gemessene(n) Markersignal(e) von dem(den) in Stufe c) gemessenen Markersignal(en) unterscheidet.
  • Das vorstehend genannte Verfahren kann beispielsweise durchgeführt werden, indem die Marker in den Stufen a) und b) unterschiedliche Fluoreszenzfarbstoffe sind, wobei man jeweils einen Reporterfarbstoff und einen Quencherfarbstoff verwendet, die bei Wechselwirkung der Proteine in Stufe c) zu einem Fluoreszenz-Resonanz-Transfer (FRET; vgl. Heid et a1., Genome Res. 6 (1996) 986-994) führen.
  • Die oben beschriebenen Verfahren werden nachfolgend auch als "Screening-Verfahren" bezeichnet, da mit deren Hilfe eine Vielzahl von potentiellen Wirkstoffen, z.B. aus bestehenden Substanz-Bibliotheken, auf ihre Eigenschaft hin untersucht werden können, ob sie die Wechselwirkung zwischen den humanen Proteinen p53, 63 und/oder p73 und der erfindungsgemäßen Splicing-Variante beeinflussen.
  • Gemäß einer besonderen Ausführungsform kann man das Verfahren zur Identifizierung von Substanzen, die geeignet sind, die Wechselwirkung eines erfindungsgemäßen Proteins mit dem humanen Protein p53, p63 oder p73 zu beeinflussen, durchführen, wenn man einen Bindungsassay durchführt, indem man entweder
    • a) das erfindungsgemäße Protein oder
    • b) das humane Protein p53, p63 oder p73 auf einer Mikrotiterplatte immobilisiert,
    • c) das jeweils andere Protein markiert und es mit dem immobilisierten Protein in Kontakt bringt, wobei man das Vorliegen einer Wechselwirkung zwischen den in a) und b) genannten Proteinen nach Durchführung entsprechender Waschschritte durch Nachweis der Markierung bestätigt, man
    • d) die Proteine mit der zu untersuchenden Substanz in Kontakt bringt,
    wobei die zu untersuchende Substanz eine die Wechselwirkung beeinflussende Substanz ist, wenn die Markierung nach Zugabe der zu untersuchenden Substanz und Durchführung entsprechender Waschschritte auf den Mikrotiterplatten nicht mehr nachweisbar ist.
  • Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung einer Substanz, die die Wechselwirkung eines erfindungsgemäßen Proteins mit dem humanen Protein p53, p63 oder p73 beeinflußt, zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung von Tumorerkrankungen oder Beeinflussung p53 abhängiger Funktionen in nicht-neoplastischen Zellen.
  • Im Hinblick auf nicht-neoplastische Zellen weisen die im Rahmen der vorliegenden Erfindung erhaltener. Daten darauf hin, daß AS-p53 durch die Wechselwirkung mit NS-p53 eine Onkogenepotenz hat. Eine antagonistische Wirkung von AS-p53 auf die physiologischen p53-Funktionen könnte demnach einen beschleunigten Zellzyklus in normalen Zellen zur Folge haben, d.h. eine höhere Wachstumsrate, wobei nach Einwirkung DNAschädigender Noxen durch mangelnden Zellzyklusarrest eine verminderte Zeitspanne zur DNA Reparatur zur Verfügung stünde, mit der möglichen Folge, daß es zu einer Kumulation von DNA Schäden kommt.
  • In diesem Zusammenhang ist ein Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung von Tumorerkrankungen oder Beeinflussung p53-abhängiger Funktionen in nicht-neoplastischen Zellen eingeschlossen, bei dem man ein oben genanntes Verfahren zur Identifizierung von Substanzen, die geeignet sind, die Wechselwirkung eines erfingungsgemäßen Proteins mit dem humanen Protein p53, p63 oder p73 zu beeinflussen, durchführt und man die Substanz, die als eine diese Wechselwirkung beeinflussende Substanz identifiziert ist, mit geeigneten Hilfs- und/oder Trägerstoffen zu einer pharmazeutischen Zusammensetzung formuliert.
  • Demgemäß betrifft die Erfindung ferner eine pharmazeutische Zusammensetzung, die eine nach einem oben genannten Screening-Verfahren erhältliche bzw. identifizierte Substanz und pharmazeutisch verträgliche Hilfs- und/oder Trägerstoffe enthält.
  • Zusammenfassung der wesentlichen Vorteile der Erfindung:
  • Das erfindungsgemäße Protein humAS-p53 zeichnet sich dadurch aus, daß sein Transkript erstmals neben dem schon bekannten Vorkommen in humanen normalen, ruhenden Zellen auch in proliferativen Zellen nachweisbar ist. Bislang fanden sich im Stand der Technik keine Berichte über die Expression von humAS-p53 in kultivierten Tumorzellen oder Tumorbiopsien. Neben dem RNA-Transkript konnte das humAS-p53-Protein im Rahmen der vorliegenden Erfindung überraschenderweise erstmals sowohl in kultivierten Tumorzelllinien, als auch in Biopsien der häufigsten menschlichen malignen Tumore nachgewiesen werden. Die Expression des humAS-p53 scheint in Tumorzelllinien oder Tumorbiopsien generell höher als in normalen Zellen oder nicht neoplastischen Geweben zu sein. Diese Daten weisen auf die Bedeutung von humAS-p53 für neoplastische Zellen hin, da die Expression von humAS-p53 und humNS-p53 koordiniert und nicht zufällig ist.
  • Ein Protein mit einem inhibitorischen Effekt auf die Wirkung eines so bedeutenden Tumorsuppressorgens wie dem humNS-p53 liegt Idealerweise in gesunden Zellen in geringen physiologischen intrazellulären Konzentrationen vor. Dies konnte für das humAS-p53-Protein beobachtet werden.
  • Verschiedene Eigenschaften des humAS-p53 deuten auf eine onkogene Funktion dieses Proteins in Tumorzellen hin:
    • 1. Eine Überexpression von humAS-p53 erlaubt es Tumorzellen, die wachstumsinhibierende Wirkung des Wildtypproteins humNB-p53 zu überwinden (9).
    • 2. humAs-p53 inhibiert die Transaktivierung von Genen durch humNS-p53, die eine essentielle Voraussetzung für die Ausübung der Kontrollfunktion des humNS-p53 im Zellzyklus und während der Proliferation ist (6).
    • 3. humAS-p53 inhibiert die DNA-Bindung von humNS-p53, was eine Voraussetzung für die Regulation der Transkription von Genen ist, die durch humNS-p53 transaktiviert werden (7).
  • Die Mechanismen, die zur Inaktivierung von humNS-p53 und damit zum Verlust der Wachstumskontrolle trotz eines intakten humNS-p53-Proteins führen, sind bislang weitestgehend unbekannt. In diesem Zusammenhang und im Hinblick auf eine mögliche Entschlüsselung wichtiger Domänen für die Bindung des humAS-p53-Proteins an andere Proteine stellt das erfindungsgemäße humAS-p53-Protein eine neue Möglichkeit zur Entwicklung von Substanzen dar, die die Wechselwirkung z.B. des humAS-p53- mit dem humNS-p53-Protein sowie dessen Homologen p63 und p73 beeinflussen und deren physiologische Funktion wiederherstellen. Solche Substanzen stellen eine neue Klasse von pharmakologischen Anti-Tumormodulatoren dar.
  • Eine direkte Suche nach solchen Substanzen, die das onkogene Potential des humAS-p53-Proteins unterdrücken könnten, ist durch eine direkte Messung dieser spezifischen biologischen Parameter der humAs-p53 Funktion auf der Grundlage der obigen Beobachtungen (1-3) möglich. So sind folgende Parameter für ein erfindungsgemäßes Screening anwendbar:
    • a. Messung der Wachstumsraten von gentechnisch veränderten, humAS-p53 stabil oder konditional überexprimierender Zellen (Colony Formation Assay),
    • b. Messung der Aktivität von Promotor-Reportergenkonstrukten, bei denen der Promoter von Genen stammt, die Ziel der p53-vermittelten Transktivierung sind, in gentechnisch veränderten, humAS-53 stabil oder konditional überexprimierender Zellen,
    • c. Messung der p53-spezifischen DNA-Bindungsaktivität in zellfreien Systemen mit rekombinantem humAS-p53 in Verbindung mit einem rekombinanten Proteine mit p53-Aktivität aus der Gruppe humNS-p53, p63 oder p73.
  • Diese Parameter sind für ein erfindungsgemäßes Screening im Format des High Throughput Screening (HTS) (Turconi, High Throughput Screening 3: A supplement to drug discovery today, 1, 27-39, 2001) geeignet und erlauben damit die Untersuchung einer hohen Zahl von Kandidatensubstanzen in kurzer Zeit (10). Basierend auf der funktionellen Ähnlichkeit und Strukturhomologie von humNS-p53 bzw. humAS-p53 und p63 sowie p73 wird ein solches erfindungsgemäßes Screening auf die Interaktion von humAs-p53 mit den humNS-p53-homologen Proteinen p63 und p73 ausgedehnt. Aufgrund der vorliegenden Daten weist humAs-p53 alle Voraussetzungen eines physiologischen Inhibitors dieser Proteine auf:
    • 1. humAS-p53 enthält eine DNA-Bindedomäne, die eine Interaktion auch mit diesen Proteinen zulässt
    • 2. humAS-p53 besitzt keinen C-Terminus und keine Oligomerisationsdomäne, die inhibierend auf die Interaktion mit p63 oder p73 wie im falle von humNS-p53 wirkt.
  • Das erfindungsgemäße Protein ist somit ein neues molekulares Target für eine Modulation der Transaktivierung von Genen, die durch das humNS-p53-Protein vermittelt wird und eine wichtige Rolle in der Genese und Progression von Tumoren spielt. Dieses Protein wurde erstmals in gesunden und in proliferierenden Zellen nachgewiesen. Es ist eine Splicing-Variante des Wildtypproteins humNS-p53 und inhibiert dessen transaktivierende Wirkung, wie in einem erfindungsgemäßen Verfahren mit Hilfe von Reportergenen nachgewiesen werden konnte.
  • Die Interaktion dieser beiden Proteine, sowie die Interaktion des humAS-p53 mit den Homologen p63 und p73 des humNS-p53 stellen erstmals Screeningverfahren zur Verfügung, die es erlauben, pharmakologische Modulatoren dieser Wechselwirkung zu identifizieren. Diese Modulatoren bieten das Potential zur Entwicklung eines pharmazeutischen Wirkstoffs zur Behandlung von solchen Krebserkrankungen oder Beeinflussung p53 abhängiger Funktionen in nicht-neoplastischen Zellen, denen keine Mutation des humNS-p53-Proteins zugrunde liegt, in denen aber möglicherweise eine funktionelle Inhibierung durch die Splicing-Variante humAS-p53 Ursache der gestörten p53-Funktion ist. In Systemen mit mutiertem p53, wie z.B. in vielen menschlichen Tumoren ist ebenfalls das humAS-p53 mutiert (ASmt-p53). Die funktionellen Konsequenzen der Interaktion der mutierten Proteine von ASmt-p53 und NSmt-p53 sind bislang unbekannt. Modulatoren der Interaktion von As-p53 und NS-p53 könnten aber ebenfalls mit der Funktion einiger mutierter p53 Proteine (Gain of Function) interferieren und therapeutisch nutzbare Wirkung haben. Eine Restitution der p53-Funktion in Tumoren ohne p53-Mutation könnte therapeutisch eine verminderte Wachstumsrate bedingen, in diesen Tumoren eine Sensibilisierung für Apoptose und Apoptose-induzierende Chemotherapeutika bewirken sowie die Strahlensensibilität verbessern.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen beschrieben.
  • Beispiele
  • Klonierung und Sequenzanalyse des humAS-p53
  • Aus normalen menschlichen Astrozyten wurde mit dem Poly(A)Pure Kit (Ambion) polyA+-RNA isoliert. Die cDNA des humAS-p53 wurde durch Rapid Amplification of cDNA Ends (RAGE) mit Hilfe des SMARTTM RAGE cDNA Amplification-Kits (Clontech Laboratories, Inc.) nach den Angaben des Herstellers synthetisiert. Die synthetisierte cDNA wurde auf einem Gel aufgereinigt und dann mit einem GFP Fusion TOPO TA Expressions-Kit (Invitrogen) in den Expressionsvektor pcDNA3.l/CT-GFP-TOPO kloniert. Das klonierte Produkt wurde mit Primernpaaren, die spezifisch für humAS-p53 (E9fw + E9-(i)rev und E2fw + E9-(i)rev) oder panspezifisch für humAS-p53 und humNS-p53 waren (E9fw + ElOrev und E2fw + ElOrev) charakterisiert. Die Integrität-des Überganges der TA-Klonierungssequenz und des 5'-Endes der humAS-p53-cDNA wurde durch Sequenzierung mit einem vektorspezifischen Primer (pCDNAfw) bestätigt.
  • PCR-Primer Sequenzen:
  • E9fw: 5'-ggagaatatttcacccttc-3' (SEQ ID NO:7)
    E9-(i)rev: 5'-ggcaaagtcatagaaccattttcatgctctc-3' (SEQ ID NO:8)
    E2fw: 5'-gggtcactgccatggagg-3' (SEQ ID NO:9)
    ElOrev: 5'-tggagtgagccctgctccc-3' (SEQ 2D NO:10)
    pCDNAfw: 5'-gggcggtaggcgtgtacggtgg-3' (SEQ ID NO:11)
  • RT-PCR Detektion von humAS-p53
  • Für die Analyse des humAS-p53 und humNS-p53-Transkripts wurde RNA aus Zellkulturen und aus Gewebe von normalem Hirn und Hirntumoren isoliert. Für kultivierte Zellen wurde eine subkonfluente 100mm-Petrischale verwendet, nach Waschen der Ku1-turen in PBS wurden die Zellen mit lml TriStar lysiert und 0.2 ml Chloroform hinzugegeben. Nach Zentrifugieren erfolgte die Fällung der Gesamt-RNA mit 0.5 ml Isopropanol, dann wurden die RNA-Pellets in 20 μl DEPC-H2O aufgenommen. Für die Gesamt-RNA-Extraktion aus Tumoren oder Hirngewebe wurde 100 mg Gewebe verwendet und unter identischen Bedingungen lysiert, jedoch zusätzlich mit einem Glashomogenisator behandelt. cDNA wurde mit 0.2 μg Random-Primern unter Einsatz von 5 μg Gesamt-RNA jeder Probe mit Hilfe eines Ready-To-GoTM Kits (Pharmacia Biotech) synthetisiert. Die Primersequenzen für humAS-p53 (E9fw + E9-(i)rev)) und humNS-p53 (E9fw + El0rev) wurden nach Sequenzanalyse für die spezifischen RNA-Abschnitte gewählt. Die PCR-Amplifikation erfolgte mit 1 μ1 Produkt der RT-Reaktion, 2 μM der jeweiligen Primer (10 μM), 2 μ1 dNTP (2.5 μM) und 0.1 μ1 RmpliTaq Gold Polymerase (Roche) in PCR-Puffer in einem Endvolumen von 20 μ1. Die Reaktion wurde mit einem Temperaturprof il von 95 ° C 10 min, 94 ° C 1 min, 55°C 1 min, 72°C 2 min durchgeführt, 40 Zyklen für humAS-p53 und 35 Zyklen für humNS-P53, 25 Zyklen für die Amplifikation des „Housekeeping Gens" ß-Actin. Die Analyse der PCR-Produkt erfolgte auf Agarosegelen (2 %) nach Ethidiumbromidfärbung.
  • Entwicklung des AS-p53 Antikörpers
  • Polyklonales Antiserum gegen humAS-p53 wurde durch Immunisierung eines Kaninchens gegen ein synthetisches Oligopepdid (DQTSFQKENC) mit einer für die Splicing Region spezifischen Aminosäuresequenz hergestellt (Innovagen AB, Sweden). Die Spezifität des Antiserums gegen das synthetische Peptid wurde im ELISA charakterisiert unter Verwendung des spezifischen Peptids und Zufallspeptiden als negative Kontrolle.
  • Immunfärbungen und subzelluläre Lokalisation von humAS-p53
  • Für die Proteindetektion in kultivierten SAOS-2 Zellen wurden 2⨯104 Zellen auf Glasplättchen am Boden einer 24er-Plastikkulturschale ausgesät. Nach Anheftung der Zellen und 24 h Inkubation wurde eine transiente Transfektion mit pCDNA wtp53, pCDNA-humASp53, oder pCDNA-3.1 (0.2 μg/Napf) unter Bedingungen durchgeführt, die „Transience Transfektion" beschreiben. Nach weiteren 38h Inkubation wurden die Kulturen mit PBS gewaschen und in 95 % Ethanol/5 % Eisessig 15 min bei -20°C fixiert und anschließend mit 3% Triton-X100 15 min permeabilisiert. Der p53-spezifische Antikörper D01 wurde für 30 min bei Raumtemperatur zugegeben, dann die Kulturen erneut gewaschen. Die Detektion des Primärenantikörpers erfolgte durch 30 min Inkubation mit Fluoreszein-thiozyanat (FITC) markiertem Kanninchen-anti-Maus Antikörper (DAKO). Die Auswertung und Fotodokumentation erfolgte mit einem Zeiss Axiscope Fluoreszenzmikroskop.
  • In Vitro Translation
  • Für die in vitro-Translation von pCDNA-ASp53 und pCDNA-wtp53 wurde ein „TNTTM" T7 Complete Reticulocyte Lysate System" (Promega) verwendet. Die Reaktion wurde in 2 μ1 Reaktionspuffer, 2 μ1 Aminosäurenmix, 1 μ1 RNAse Inhibitor RNAsin, 25 μ1 Kaninchen-Retikulozytenlysat mit 2 μg der pCDNA-ASp53 oder pCDNA-wtp53 Plasmid für 2 h bei 30°C im Wasserbad durchgeführt. Die Reaktionsprodukte wurden unmittelbar in Immunopräzipitations- oder Western-Blot-Experimenten weiterverwendet.
  • Transiente Transfektion und Luciferase-Reporter-Gen Assay
  • 1.5⨯106 Zellen wurden in 100 mm Kulturschalen ausgesät und transient mit 4 μg pCDNA-ASp53, pCDNA-wtp53, pCDNA-3.1 oder pUC18 transfiziert unter Verwendung von „Effectene Transfection Reagent" (Quiagen) mit einem DNA/Effectene-Verhältnis von 1:5. Die Zellen wurden unter Standartkulturbedingungen bei 37°C in einer 5% CO2 Atmosphäre für 13 h inkubiert, dann zweimal gewaschen und nach Mediumwechsel weitere 24 h inkubiert. Die Zellysate wurden unmittelbar für Immunoprezipitations- oder Western-Blot-Analysen verwendet.
  • Für die Analyse im Luciferase-Reporter-Gen Assay wurden 2⨯105 Zellen in 6-well Schalen ausgebracht und nach 24 h Inkubation transient mit 1.0 μg des Reporter-Plasmids und 0.1 μg des p53-exprimierenden Plasmids verwendet, mit Ausnahme der Titrationsexperimente, in denen ansteigende DNA-Konzentrationen wie in den Abbildungen gezeigt verwendet wurden. Nach 38 h Inkubation wurden die mit PBS gewaschenen Schalen mit Lysispuffer (25 mM Tri-Phosphat pH7, 2 mM DTT, 10 Glycerol, 1 % Triton X-100) beschichtet und die Zellschicht mit einem Zellschaber auf Eis gewonnen und 20 min inkubiert. Die Lysate wurden durch Zentrifugation bei 13.000 rpm geklärt, die Proteinkonzentration bestimmt und mit „Luciferase Assay Mix" (Promega) versetzt. Die Bestimmung der Luciferaseaktivität erfolgte in einem Luminometer.
  • Western-Blot-Analyse
  • Subkonfluente Zellkulturen wurden mit kaltem PBS gewaschen und mit dem Zellschaber gelöst. Nach Zentrifugation wurden die Zellpellets sofort in Lysepuffer (50 mM HEPES (pH 7.5), 150 mM NaCl, 0.1 % NP40) mit 5 μg/ml Aprotinin, 5 μg/ml Leupeptin, 5 μg/ml Pepstatin A, und 5 μg/ml Pefabloc aufgenommen. Nach 30 min Inkubation auf Eis wurde das Lysat 10 sec ultraschallbehandelt, dann für 25 min bei 13.000 rpm zentrifugiert. Die Überstände wurden gewonnen, die Proteinkonzentration mittels „BCA Protein Assay Reagent Kit" (Pierce) bestimmt und die Proteinkonzentration der Proben angeglichen. Die Lysate wurde in „SDS-Polyacrylamid Gelelektrophorese Loading-Buffer" (62.5 mM Tris-HCl (pH 6.8), 2 % SDS, 5 % 2-Mercaptoethanol, 10 % Glycerol, and 0.002 % Bromphenolblau) aufgenommen und bei 95°C für 5 min inkubiert. Die Proben (30-100 μg) wurden auf 10 % SDS-PAGE separiert und durch Elekrotransfer auf Polyvinylid-Fluorid-Membranen (Millipore) übertragen. Die Proteindetektion erfolgte durch Inkubation der Membranen mit Verdünnungen der Antikörper (DQT10 oder p53-spezifischer Antikörper) über Nacht bei 4°C, Inkubation für 2h mit dem sekundären Antikörper und anschließender ECL-Detektion (Super SignalTM, Pierce). Als p53-spezifische Anti körper wurden DO1 gegen das N-terminale Ende des Proteins (Aminosäuren 21-25), die für das C-terminale Ende spezifischen Antikörper Ab421 (aa 371-380) und Ab122 (aa 371-180), sowie der für die DNA-Bindungsdomäne spezifische Antikörper Ab240 (aa 213-217) verwendet.
  • Immunopräzipitation
  • Von subkonfluenten 10 cm Kulturschalen wurden Zellen wie für die Western Blot-Analyse gewonnen, aber in IP-Puffer (20 mM Tris pH8.0, 1 mM EDTA, 0.5 % NP-40, 150 mM NaCl, 1 mM DTT, 10 Gylcerol) mit Proteaseinhibitoren (5 μg/ml Aprotinin, 5 μg/ml Leupeptin, 5 μg/ml Pepstatin A, 5 μg/ml Pefabloc) aufgenommen und für 30 min auf Eis lysiert, dann für 10 sec unltraschallbehandelt und zentrifugiert. Die Proteinbestimmung erfolgte mittels „BCA Protein Assay Reagent Kit" (Pierce). 0.5 mg Protein in 700 μl IP-Puffer wurden mit 70 μ1 Protein A-Sepharose versetzt und 60 min bei 4°C unter rotierender Bewegung inkubiert. Nach Zentrifugation wurde der Überstand gewonnen und 70 μl (entspr. 10 % Volumen) Antikörper DQT10 hinzugegeben. Nach Inkubation bei 4°C über Nacht unter rotierender Bewegung wurde erneut mit 70 μ1 Protein A-Sepharose versetzt und 60 min bei 4°C inkubiert. Nach Zentrifugation wurde das Pellet in IP-Puffer dreimal gewaschen und die Proben in der Western-Blot-Analyse weiter verwendet.
  • Electrophoretic Mobility Shift Assay (EMSA)
  • 1 μg Oligonucleotide deren Sequenz die p53-Bindungsstelle des p21-Promoters umfasst (5'gctctgccGAACATGTCCCAACATGTTGccgctctg-3') wurden mit T4 Polynucleotid-Kinase (New England Biolabs) und γ-[32P-ATP] markiert und mit 1 μg nichtmarkiertem komplementärem Oligonucleotid hybridisiert (5'-cagagcgg CAACATGTTG GGACATGTTC ggcagagc-3'). Die doppelsträngige DNA wurde auf 8%-Polyacrylamidgelen gereinigt und in EMSA-Experimenten mit in der in-vitro-Translation synthetisierten Protein verwendet. Die DNA- Bindung wurde über Nacht bei 4°C in 50 mM Tris-HCl (pH 7.5), 50 mM NaCl, 0.1 mM EDTA, 1 mM DTT und 20 % Glycerol durchgeführt. Der Bindungsreaktion wurden 2?10' c.p.m. der DNA und 10 μl Retikulozytenlysat zugegeben, das zuvor mit oder ohne 1 μg gereinigten p53-spezifischen Antikörpern für 30 min auf Eis präinkubiert wurde.
  • Colony Formation Assay
  • SAOS-2 Zellen wurden transient mit je 2 μg pC-Asp53, pC-NSp53, pC-DNA3.1 oder pC-Asp53 und pC-NS-p53 wie oben transfiziert. pUC18-DNA wurde verwendet, um die Gesamt-DNA-Menge in den Transfektionsgruppen anzugleichen. Der Vektor enthält ein Neomycinresistenzgen, das eine Selektion transfizierter Zellen unter Neomycin erlaubt. Nach 24 h Inkubation wurden die transfizierten Populationen in 100 mm Kulturschalen in ansteigender Zelldichte ausgesät und 1 mg/ml G418 (Neomycin) zugegeben. Unter diesen Bedingungen sterben nichttransfizierte (nicht-neomycinresistente) Zellen progredient ab. Nach 3 Wochen Inkubation wurden die klonogen ausgewachsenen Kolonien der überlebenden Klone ausgezählt.
  • Legenden zu den Abbildungen
  • 1:
    Analyse des humNS-p53- (Bahnen 2, 5, 8, 14, 17, 20, 23, 26, 29, 32 und 38) und humAS-p53-Transkripts (Bahnen 3, 6, 9, 12, 18, 21, 24, 27, 30, 33, 36 und 39) durch konventionelle RT-PCR. β-Actin wurde in jeder PCR-Reaktion als Kontrolle für die Integrität der RNA-Proben mit amplifiziert (Bahnen 1, 4, 7, 10, 13, 16, 19, 22, 25, 28, 31, 34 und 37) . Die spezifischen PCR-Produkte wurden durch Pfeile markiert. PCR-Produkte mit höherem Molekulargewicht als humAS-p53 repräsentieren Produkte aus der Amplifikation genomischer DNA. RNA wurde aus etablierten Zelllinien verschiedener menschlicher Tumoren präpariert. Oben: Medulloblastome D283, TE378, DAOy; Epidermoidkarzinom A431, Osteosarkom SAOS-2, Melanome Me16, MelHo, MU3; Mamma-Karzinome MB231, MCF7, Hepatozelluläre- Karzinome HepG2, Hep3b, HUH7. Unten: Analsyse von normalen Hirnproben, kultivierten Astrozyten und Fibrobalsten, sowie Gewebeproben aus normaler Weißer Substanz und Cortex (NB-w.m. und NB-cort) und fünf Biopsien maligner Gliome (GBM).
  • 2a:
    Schematische Darstellung der Molekülstruktur und der funktionellen Domänen in humNS-p53 und humAS-p53.
  • 2b:
    Sequenzvergleich von humNS-p53 und humAS-p53. Die gestrichelte Linie zeigt 100% Homologie mit der für NS-p53 kodierenden CDS an.
  • 2c:
    Die Gliomzelllinie G-112 (mt p53) wurde transient mit pC-ASp53 (Bahn 1 und 3), mit dem leeren Vektor pCDNA-3.1 (Bahn 2 und 5) oder mit dem Vektor pUC18, der nicht-kodierende DNA enthält, (Bahn 3 und 6) transfiziert. Die Lysate der transfizierten Zellen wurden im Western-Blot mit dem p53- spezifischen Antikörper DO-1 (Bahn 1-3) oder PAb421 (Bahn 4-6) analysiert. Die Pfeile markieren die Position des endogenen zellulären humNS-p53- oder des rekombinanten humAS-p53 Proteins.
  • 2d:
    humNS-p53- und humAS-p53-Protein wurde in vitro mit Hilfe eines Retikulozytenlysat-Transkriptions/Translations -Systems (Promega) synthetisiert. Die Proteine der in vitro-Translation wurden im Western-Blot mit dem N-terminalen p53-Antikörper DΟ-1 (aa 21-25), dem Antikörper gegen die Core-Domäne pAb240 (aa 231-217) und dem C-terminalen Antikörper PAb421 (aa 371-380) analysiert. In der Bahn "M" wurde die Position eines 51,4 Kda-Markers für Molekulargewichte markiert.
  • 3:
    Der gegen ein Oligopepdid des humAS-p53 generierte Antikörper DQT-10 erkennt spezifisch humAS-p53 (Bahn 1 und 7), nicht aber humNS-p53 (Bahn 2 und 8). Die Proteine in den Bahnen 1-4 wurden durch in vitro-Translation synthetisiert, die Proteine der Bahnen 5 und 7 entstammen der transienten Transfektion von G-112-Gliomzellen mit humAS-p53. Die Bahnen 6 und 8 zeigen als Kontrolle zelluläre Lysate von transient mit dem leeren Kontrollvektor pcDNA3.1 transfizierten G-112-Zellen. Die Zelllinie G-112 exprimiert konstitutiv ein mutiertes p53-Protein in Folge einer bekannten Hot-Spot-P53-Mutation.
  • 4:
    Nachweis von humAS-p53-Protein in verschiedenen menschlichen Tumoren. von etablierten Zelllinien wurden Lysate präpariert und eine Immunopräzipitation mit DQT-10-Antikörpern durchgeführt. Das durch DQT-10 immunpräzipitierte humAS-p53-Protein wurde im Western-Blot mit dem p53-spezifischen Antikörper DΟ-1 detektiert. In jedem Experiment wurde die p53-negative Zelllinie SAOS-2 als Kontrolle eingeschlossen. Gezeigt wird eine Auswahl von Zelllinien: G-112, G-168, U-87, U-251 (huma ne Glioblastomlinien), SAOS-2 (Osteosarkom), MCF7 (Mamma-Karzinom), T47D (Mamma-Karzinom), A431 (Epidermoidkarzinom), HuH7 und HepG2 (Hepatozelluläres-Karzinom).
  • 5:
    Subzelluläre Verteilung des humAS-p53 nach transienter Transfektion. Die p53-negative Zelllinie SAOS-2 wurde mit humASp53 transfiziert und eine Immunfärbung mit dem DΟ-1 Antikörper durchgeführt. Wie humNS-p53 erscheint humAS-p53 vier Stunden nach transienter Transfektion im Nucleus der Zellen.
  • 6a:
    humAS-p53-Protein transaktiviert nicht die bekannten p53-Target-Gene p21 und mdm2. SAOS-2 Zellen wurden transient mit pC-p53-DNA oder mit pC-AS-p53-DNA transfiziert. Die zellulären Lysate wurden im Western-Blot mit spezifischen p53-, p21-oder mdm2-Antikörpern analysiert.
  • 6b:
    Transaktivierung des p21-Gens in transient transfizierten SAOS-2 Zellen. SAOS-2 Zellen wurden mit Vektoren transfiziert, die Wildtyp p53, mutiertes p53 273h, humAS-p53 exprimieren und die Aktivität eines Luciferase-Reportergens unter Kontrolle des p21-Promoters gemessen. Mit Hilfe von Koexpression wurde die Wechselwirkung von humAS-p53 und humNS-p53 analysiert.
  • 7:
    Elecrophoretic Mobility Shift Assays (EMSA) mit in nitrosynthetisiertem humNS-p53- (1 und 3) und humAS-p53-Protein (4-6) unter Verwendung von Oligonukleotiden mit einem p53-Bindemotiv des p21-Promoters. Die Spezifität der DNA Bindung wird bestätigt durch einen Super-Shift des Protein/DNA-Komplexes nach Zugabe der p53-spezifischen Antikörper D0-1 (Bahn 2) oder PAb421 (Bahn 3). wie bereits in anderen Publikationen gezeigt, kann PAb421 die sequenzspezifische Bindung von p53 steigern, während DO-1-Antikörper nur zu einem Super- Shift führen (TR Hupp, DP Lane, KL Ball, Biochem. J., 352, 1-17., 2000).
  • 8:
    Der Einfluß von humAS-p53 auf die DNA-Bindung von humNS-p53 im EMSA. Es wurden identische experimentelle Bedingungen wie in 7 gewählt. Oligonukleotide mit einer p53-Bindungsstelle des p21-Promoters wurden mit humNS-p53 allein (1) oder in Gegenwart von humAS-p53 (Bahn 3) inkubiert. Der spezifische Komplex von humNS-p53 und der DNA erfährt einen Super-Shift nach Zugabe der Antikörpers PAb421 (Bahn 4). Bahn 2 zeigt DNA, die nur mit humAS-p53 inkubiert wurde.
  • 9:
    Transiente Transfektion der p53-negativen Zellinie SAOS-2 mit humAS-p53, humNS-p53 und Kotransfektion mit humAS-p53 und humNS-p53. Im Vergleich zur der mit dem leeren Vektor transfizierten Kontrolle unterdrückt humNS-p53 im Gegensatz zum humAS-p53 das Wachstum von Tumorkolonien im „Colony Formation Assay". Kotransfektion beider p53-Formen zeigt eine Inhibition der humNS-p53-abhängigen Wachstumsunterdrückung durch humAS-p53.
  • 10a:
    Schematische Darstellung eines HT-Screenings basierend auf der erfindungsgemäßen Inhibition der humNS-p53-abhängigen Wachstumsunterdrückung durch humAs-p53.
  • 10b:
    Schematische Darstellung eines HT-Screenings basierend auf der erfindungsgemäßen Inhibition der DNA-Bindung von humNSp53 durch humAs-p53.
  • 10c:
    Schematische Darstellung eines HT-Screenings basierend auf der erfindungsgemäßen Inhibition der humNS-p53-abhängigen Transaktivierung bekannter p53-abhängiger Target-Gene durch humAs-p53.
  • 11:
    Quantitative RT-PCR Analyse der normalisierten Expression von NS-p53 und der Expressionrate von AS-p53 / NS-p53 in Hirntumoren verschiedener Grade und normalem Hirn. SEQUENZPROTOKOLL
    Figure 00350001
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    Figure 00440001

Claims (23)

  1. Protein, dadurch gekennzeichnet, daß es die in SEQ ID NO:4 gezeigte Aminosäuresequenz aufweist.
  2. Protein, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Homologes, ein Derivat oder ein Fragment des Proteins nach Anspruch 1 ist.
  3. Nukleinsäure, dadurch gekennzeichnet, daß sie für ein Protein nach Anspruch 1 oder 2 kodiert.
  4. Nukleinsäure nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Homologes, ein Derivat oder ein Fragment der Nukleinsäure mit der in SEQ ID NO:3 gezeigten Nukleinsäuresequenz ist.
  5. Vektor, dadurch gekennzeichnet, daß er ein oder mehrere Nukleinsäuremolekül(e) enthält, das(die) für ein Protein nach Anspruch 1 oder 2 kodiert(kodieren).
  6. Vektor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Nukleinsäuremolekül die in SEQ ID NO:3 gezeigte Nukleinsäuresequenz aufweist.
  7. Vektor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Nukleinsäure ein Homologes, ein Derivat oder ein Fragment der Nukleinsäure mit der in SEQ ID NO:3 gezeigten Nukleinsäuresequenz ist.
  8. Vektor nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass er ein Expressionsvektor ist.
  9. Wirtszelle, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einem Vektor nach den Ansprüchen 5 bis 8 transfiziert ist.
  10. Wirtszelle nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie das Protein nach Anspruch 1 exprimiert.
  11. Verfahren zur Herstellung des Proteins nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eukaryontische Wirtszellen nach Anspruch 9 oder 10 unter Bedingungen kultiviert, die zur Expression des Proteins geeignet sind.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man die Proteine isoliert.
  13. Antikörper, der spezifisch an das Protein nach Anspruch 1 oder 2 aber nicht an das humane p53-Protein bindet.
  14. Antikörper nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß er ein polyklonaler Antikörper ist.
  15. Antikörper nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß er ein monoklonaler Antikörper ist.
  16. Verfahren zur Identifizierung von Genen, die von p53 transaktiviert werden, dadurch gekennzeichnet, daß man a) Wirtszellen nach Anspruch 3 oder 10, die Zellen einer p53-negativen Zelllinie sind, transient transformiert, b) ein zu untersuchendes Gen durch ein Reportergen ersetzt, das unter die Kontrolle des Promoters des ersetzten Gens gestellt wird, c) das in Stufe b) erhaltene Promotor-Reportergen-Konstrukt in die Wirtszellen kotransformiert, d) die Wirtszellen unter Bedingungen kultiviert, die zur Genexpression geeignet sind, und man e) gegebenenfalls die Expression des Reportergens nach- Welst, wobei das zu untersuchende Gen als ein von p53 transaktiviertes Gen identifiert wird, wenn man in Stufe e) eine Expression des Reportergens nachweist.
  17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Reportergen für Luciferase (luc), Glucuronidase (GUS), "green fluorescent protein" (GFP), ß-Galactosidase oder Cloramphenicoltransferase kodiert.
  18. Verfahren -zur in vitro-Untersuchung der Wechselwirkung eines Proteins nach Anspruch 1 oder 2 mit einer Nukleinsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man a) die zu untersuchende Nukleinsäuresequenz radioaktiv markiert, man sie b) mit dem Protein in Kontakt bringt, man c) die Mischung aus Stufe c) auf ein Gel aufträgt und man d) eine Gelelektrophorese durchführt, wobei eine Wechselwirkung des Proteins mit der zu untersuchenden Nukleinsäure vorliegt, wenn sich das Laufverhalten der Nukleinsäure im Vergleich zu einer Probe ohne zugegebenes Protein als Vergleichsprobe verändert.
  19. Verfahren zur Identifizierung von Substanzen, die geeignet sind, die Wechselwirkung eines Proteins nach Anspruch 1 oder 2 mit dem humanen Protein p53, p63 oder p73 zu beeinflussen, bei dem man a) das Protein nach Anspruch 1 oder 2 markiert, b) humanes Protein p53, p63 oder p73 markiert, c) die markierten Proteine von Stufe a) und Stufe b) miteinander in Kontakt bringt und eine Messung zur Bestimmung des/der Markersignals/Markersignale durchführt, wobei die Markierungen so gewählt sind, daß eine Wechselwirkung der markierten Proteine von Stufe a) und b) nachweisbar und von den isolierten, markierten Proteinen durch Änderung des/der Detektionssignals/Detektionssignale unterscheidbar ist, man d) die Mischung von Stufe c) mit einer zu untersuchenden Substanz in Kontakt bringt und man e) eine weitere Messung zur Bestimmung des/der Markersignals/Markersignale durchführt, wobei die zu untersuchende Substanz eine die Wechselwirkung beeinflussende Substanz ist, wenn sich das (die) in Stufe e) gemessene(n) Markersignal(e) von dem(den) in Stufe c) gemessenen Markersignal(en) unterscheidet.
  20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Bindungsassay durchführt, indem man entweder a) das Protein nach Anspruch 1 oder 2 oder b) das humane Protein p53, p63 oder p73 auf einer Mikrotiterplatte immobilisiert, c) das jeweils andere Protein markiert und es mit dem immobilisierten Protein in Kontakt bringt, wobei man das Vorliegen einer Wechselwirkung zwischen den in a) und b) genannten Proteinen nach Durchführung entsprechender Waschschritte durch Nachweis der Markierung bestä tigt, man d) die Proteine mit der zu untersuchenden Substanz in Kontakt bringt, wobei die zu untersuchende Substanz eine die Wechselwirkung beeinflussende Substanz ist, wenn die Markierung nach Zugabe der zu untersuchenden Substanz und Durchführung entsprechender Waschschritte auf den Mikrotiterplatten nicht mehr nachweisbar ist.
  21. Verwendung- einer Substanz, die die Wechselwirkung eines Proteins nach Anspruch 1 oder 2 mit dem humanen Protein p53, p63 oder p73 beeinflußt, zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung von Tumorerkrankungen oder Beeinflussung p53-abhängiger Funktionen in nicht neoplastischen Zellen.
  22. Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung von Tumorerkrankungen oder Beeinflussung p53-abhängiger Funktionen in nicht neoplastischen Zellen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Verfahren nach den Ansprüchen 18 bis 20 durchführt und man die Substanz, die als eine die Wechselwirkung eines Proteins nach Anspruch 1 oder 2 mit dem humanen Protein p53, p63 oder p73 beeinflussende Substanz identifiziert ist, mit geeigneten Hilfs- und/oder Trägerstoffen zu einer pharmazeutischen Zusammensetzung formuliert.
  23. Pharmazeutische Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine nach einem Verfahren gemäß den Ansprüchen 18 bis 20 erhältliche Substanz und pharmazeutisch verträgliche Hilfs- und/oder Trägerstoffe enthält.
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