DE10234368C1 - Verfahren zur Herstellung von Wellen mit Funktionselementen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Wellen (1) mit Funktionselementen (3, 4). Die Funktionselemente (3, 4) werden dabei mit einer Durchgangsöffnung (5) auf eine Hohlwelle (2) mit Spiel geschoben, wonach die Hohlwelle (2) durch Anlegen eines fluidischen Innenhochdruckes plastisch und die aufgeschobenen Funktionselemente (3, 4) elastisch aufgeweitet werden, und zwar derart, dass nach Druckentspannung und Rückfederung des Materials der Funktionselemente (3, 4) zur Hohlwelle (2) hin zwischen den Funktionselementen (3, 4) und der Hohlwelle (2) ein unlösbarer Presssitz entsteht. Um die Herstellung einer gebauten Welle (1) auch mit eng nebeneinander liegenden Funktionselementen (3, 4) prozesssicher zu ermöglichen und gleichzeitig die Betriebsfestigkeit der Welle (1) zu verbessern, wird vorgeschlagen, dass die Hohlwelle (2) zusätzlich zwischen den Fügestellen der Funktionselemente (3, 4) mit der Hohlwelle (2) in einem Maße plastisch aufgeweitet wird, dass die Hohlwelle (2) ausbauchungsfrei bleibt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Wel
len mit Funktionselementen gemäß dem Oberbegriff des Patent
anspruches 1.
Ein gattungsgemäßes Verfahren ist aus der EP 0 313 565 B1 be
kannt. Hierin ist eine gebaute Nockenwelle beschrieben, die
durch ein Aufschieben von Nockenringen und Lagerringen auf
eine Hohlwelle und ein anschließendes Aufweiten der Hohlwelle
mittels fluidischen Innenhochdruckes erzeugt wird, wodurch
die Hohlwelle plastisch und die Nockenringe und die Lagerrin
ge elastisch aufgeweitet werden. Aus der plastischen Aufwei
tung der Hohlwelle an den Fügestellen und dem zurückfedernden
Nockenring- bzw. Lagerringmaterial ergibt sich ein unlösbarer
Presssitz. Die Funktionselemente bildenden Nocken- und Lager
ringe sind relativ eng nebeneinander angeordnet. Die Hohlwel
le wird durch den Innenhochdruck als Ganzes beaufschlagt, wo
durch sich die Hohlwelle nicht nur an den Fügestellen, son
dern auch zwischen diesen aufweitet und zwar derart, dass
sich Ausbauchungen ergeben, die an den Funktionselementen
seitlich anliegen und dafür sorgen sollen, dass den Funkti
onselementen ein axialer Halt gegeben wird. Diese Art von
Aufweitung ist jedoch wenig prozesssicher, da aufgrund der
frühzeitigen Anlage der Hohlwelle an der Bohrungsinnenseite
des Nockens und dem engen Stand der Funktionselemente nur we
nig frei verformbares Material zur Verfügung steht, um die
Ausbauchungen auszubilden, so dass dort das Hohlwellenmateri
al schnell ausdünnt. Die zur Ausbildung der Ausbauchungen er
forderliche starke Plastifizierung der Hohlwelle an dieser
Stelle kann dann zu einem Bersten der unter Innenhochdruck
stehenden Hohlwelle führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Verfahren dahingehend weiterzubilden, dass die Herstellung
einer gebauten Welle auch mit eng nebeneinander liegenden
Funktionselementen prozesssicher ermöglicht wird und gleich
zeitig die Betriebsfestigkeit der Welle verbessert wird.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Pa
tentanspruches 1 gelöst.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass die Erzeugung
von axial haltgebenden Ausbauchungen für die Funktionselemen
te nicht nur überflüssig, sondern insbesondere bei Funktions
elementen wie Nocken und Lagerringe einer Nockenwelle sogar
schädlich ist. Im Motorbetrieb unterliegt nämlich die Nocken
welle neben der mechanischen Schlagbeanspruchung durch an den
Nocken angreifende Kipphebel Torsionen und einer Biegebean
spruchung, so dass eine axiale Kraftmomentkomponente auf
tritt, die zu einer ständigen Wechselbelastung zwischen dem
Nocken und den Ausbauchungen und mit der Zeit zu einem Aus
schlagen des Nockens und damit zu einem Motorschaden führt.
Wird jedoch die Aufweitung der Hohlwelle nur an den Fügestel
len mit den Funktionselementen betrieben, so überlagern sich
insbesondere bei eng nebeneinander liegenden, d. h. durch ei
nen geringen axialen Abstand voneinander entfernten Funkti
onselementen die an den Fügestellen durch die jeweilige Auf
weitung ausgebildeten Zugeigenspannungszonen gegenseitig auf
den Streckenabschnitten der Hohlwelle zwischen den Fügestel
len. Je enger die Funktionselemente dabei nebeneinander lie
gen, desto stärker ist die Überlagerung und desto höher ist
der Spannungsgradient. Dies hat zur Folge, dass aufgrund der
oben erwähnten Biege- und Torsionsbeanspruchung im Motorbe
trieb die Hohlwelle durch Reißer, Anbrüche oder bleibende De
formationen relativ schnell Schaden nehmen kann. Hierzu gibt
die Erfindung Abhilfe, in dem durch kaum merkliches plasti
sches Aufweiten, bei dem also keine Ausbauchungen auftreten,
zwischen die Fügestellen Druckeigenspannungen induziert wer
den, die die Zugeigenspannungen zumindest weitgehend kompen
sieren. Einerseits kann die Art von minimaler Aufweitung pro
zesssicher ermöglicht werden und andererseits wird die Be
triebsfestigkeit der gefügten Welle aufgrund des Fehlens
schädigender Spannungen erheblich verbessert.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteran
sprüchen entnommen werden; im übrigen ist die Erfindung an
hand zweier in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbei
spiele nachfolgend näher erläutert; dabei zeigen:
Fig. 1 in einem seitlichen Längsschnitt abschnittsweise eine
mit Funktionselementen gefügte Welle eines erfin
dungsgemäßen Verfahrens mit drei separaten Aufweitbe
reichen der Hohlwelle und einem Gegenhalter,
Fig. 2 in einem seitlichen Längsschnitt abschnittsweise eine
mit Funktionselementen gefügte Welle eines erfin
dungsgemäßen Verfahrens mit zwei separaten Aufweitbe
reichen der Hohlwelle und einem Gegenhalter,
Fig. 3 in einem seitlichen Längsschnitt abschnittsweise eine
mit Funktionselementen gefügte mit einer Kerbe verse
henen Welle eines erfindungsgemäßen Verfahrens mit
drei separaten Aufweitbereichen der Hohlwelle ohne
Gegenhalter,
Fig. 4 in einem seitlichen Längsschnitt abschnittsweise eine
mit Funktionselementen gefügte Welle eines erfin
dungsgemäßen Verfahrens mit einem die Fügestellen und
die dazwischen liegenden Streckenabschnitte umfassen
den Aufweitbereich der Hohlwelle.
In Fig. 1 ist eine gebaute Welle 1 dargestellt, die aus einer
Hohlwelle 2 besteht, die mit zwei Funktionselementen 3 und 4
gefügt ist. Dazu werden die Funktionselemente 3 und 4, die
als Nocken, Lagerringe, Zahnräder, Flansche o. ä. dienen kön
nen, mit einer Durchgangsöffnung 5 auf die Hohlwelle 2 mit
Spiel geschoben und auf dieser mit engem axialem Abstand po
sitioniert. Alsdann wird in das Innere 6 der Hohlwelle 2 mit
geringem Spiel eine Aufweitlanze eingeschoben, die einen mit
einem fluidischen Hochdruckerzeuger verbundenen axialen Kanal
aufweist, von dem zumindest ein Radialkanal abzweigt, der am
Umfang der Aufweitlanze ausmündet. Die Aufweitlanze wird der
art in der Hohlwelle 2 positioniert, dass in ihrer Gebrauchs
lage der Radialkanal zum Bereich der aufzuweitenden Stelle
der Hohlwelle 2 hin verläuft. Die Mündungsöffnung des Radial
kanals liegt dabei innerhalb der Durchgangsöffnung 5 eines
Funktionselementes 3, 4 bzw. zwischen deren Fügestellen.
Durch Anlegen eines fluidischen Innenhochdruckes werden dann
die jeweilige Stelle der Hohlwelle 2 plastisch und die aufge
schobenen Funktionselemente 3, 4 elastisch aufgeweitet. Nach
der Druckentspannung bleibt die Hohlwelle 2 an den Fügestel
len plastisch aufgeweitet, während das Material der Funkti
onselemente 3, 4 zur Hohlwelle 2 hin zurückfedert, wodurch
zwischen den Funktionselementen 3, 4 und der Hohlwelle 2 ein
unlösbarer Presssitz entsteht. Zwischen den Fügestellen der
Funktionselemente 3, 4 mit der Hohlwelle 2 wird die Hohlwelle
2 in einem Maße plastisch aufgeweitet, dass die Hohlwelle 2
ausbauchungsfrei bleibt. Die bei der Aufweitung bleibende
Dehnung ist abhängig vom Spannungsniveau, das kompensiert
werden soll. Sie überschreitet aber die bleibende Dehnung der
Welle unter den Fügestellen sinnvoller Weise nicht, will man
nicht unerwünscht die Spannungsverhältnisse umkehren und Zug
spannungen auf der Außenseite der Hohlwelle 2 erzeugen.
Es besteht nun die Möglichkeit, die Aufweitlanze mit mehreren
Radialkanälen auszubilden, deren Mündungsöffnungen an den je
weiligen aufzuweitenden Stellen beim Einschieben der Aufweit
lanze zu liegen kommen. Hierdurch werden in verfahrensökono
mischer Weise in einer einzigen Hochdruckbeaufschlagung alle
angestrebten Aufweitungen gemeinsam ausgebildet werden. Im
Falle eines einzigen Radialkanals ist nur die sequentielle
Aufweitung möglich, wobei die Aufweitlanze von einer aufge
weiteten Stelle zu nächsten aufzuweitenden Stelle geschoben
werden muss. Die Ausbildung der Aufweitlanze ist jedoch we
sentlich einfacher und stabiler, da jeder Quer- bzw. Radial
kanal Festigkeitsschwächungen für die hochdruckbedingt unter
hoher Zugbeanspruchung stehende Aufweitlanze erbringt. Des
weiteren ist die vorteilhafte Möglichkeit gegeben, für spezi
fische Anforderungen der einzelnen Füge- und Aufweitstellen
den Druck individuell zu variieren, so dass eine sehr gute
Anpassung an die gewünschten Spannungsverhältnisse an der
Hohlwelle erreichbar ist.
Gemäß der Fig. 1, in der drei beabstandete Aufweitbereiche
7, 8, 9 ersichtlich sind, können mittels der Aufweitlanze über
zwei Radialkanäle in den beiden Aufweitbereichen 7, 8 die Fü
geoperationen der Funktionselemente 3, 4 mit der Hohlwelle 2
gleichzeitig bewerkstelligt werden, wonach in einem gesonder
ten Arbeitsschritt im Aufweitungsbereich 9 die Aufweitung
zwischen den Fügestellen erfolgt. Aufgrund der gleichzeitigen
gemeinsamen Fügung der Funktionselemente 3, 4 stellt sich auf
der Hohlwelle 2 zwischen diesen ein über die Strecke zwischen
den Funktionselementen 3, 4 symmetrisches, relativ niedriges
Spannungsniveau ein, so dass für die nachträgliche Aufweitung
im Aufweitbereich 9 ein nur geringer Hochdruck erforderlich
ist, da keine so hohen Zugeigenspannungen kompensiert werden
müssen. Die geringere Hochdruckbeaufschlagung bringt eine ge
ringere Beanspruchung der Hohlwelle 2 mit sich, so dass die
Prozesssicherheit der Herstellung der Welle 1 noch erhöht
wird.
Natürlich ist hier alternativ ein sukzessives Fügen möglich.
Einerseits ist dabei vorteilhaft, dass beim Aufweiten in den
Aufweitungsbereichen 7, 8 jeweils Hohlwellenmaterial aus axia
ler Richtung durch den dabei auftretenden axial wirkenden Zug
selbsttätig frei nachgeführt wird, so dass beim Aufweiten
keine Materialausdünnung auftritt, die die Prozesssicherheit
im Herstellungsprozess und die Betriebsfestigkeit der Welle 1
verringert. Andererseits ist die Verteilung der Spannung un
symmetrisch und tritt ein im Mittel höheres Spannungsniveau
als beim gleichzeitigen Fügen mit nachträglicher Aufweitung
zwischen den Fügestellen. Durch die unsymmetrische Verteilung
ist es schwieriger durch die Aufweitung entsprechende Druck
eigenspannungen zu erzeugen, die eine ausreichende Kompensa
tion der fügebedingten Zugeigenspannungen erzielen können.
Für gebaute Wellen, deren Funktionselemente 3, 4 einen beson
ders starken Presssitz auf der Hohlwelle 2 aufweisen müssen,
wie dies beispielsweise bei einer Nockenwelle der Fall ist,
bei der eine Anlage des Hohlwellenmaterials an den Funktions
elementen 3, 4 entlang der gesamten axialen Erstreckung der
Durchgangsöffnung 5 gegeben ist, ist es vorteilhaft, den Auf
weitbereich 9 beidseitig so zu begrenzen, dass die Hohlwelle
2 zwischen den Fügestellen mit Abstand zu den Funktionsele
menten 3, 4 aufgeweitet wird. Dadurch wird ein etwaiger halt
reduzierender Einfluss der Aufweitung zwischen den Fügestel
len auf die Fügestellen minimiert. Des weiteren ist es von
Vorteil, wenn die Hohlwelle 2 zur Mitte zwischen den Fü
gestellen hin zunehmend aufgeweitet wird, da dort die Überla
gerung der Zugeigenspannungen aus den Fügeoperationen am
größten ist, so dass dort durch eine größere Aufweitung als
anderen Stellen zwischen den Fügestellen die Kompensation der
Zugeigenspannungen am effektivsten ist. Eine weitere Verbes
serung der Zugeigenspannungskompensation wird erreicht, wenn
die Hohlwelle 2 allein durch einen fluidischen Innenhochdruck
aufgeweitet wird, der nach einem Druckspannungs-
Innenhochdruck-Kennfeld gesteuert wird, welches vorher empi
risch oder rechnerisch bzw. aus Simulationsergebnissen heraus
ermittelt wurde.
In Fig. 1 ist für das Verfahren zum Aufweiten der Hohlwelle 2
des weiteren ein Gegenhalter 10 vorgesehen, der segmentiert
ist und in Gebrauchsstellung die Hohlwelle 2 zwischen den Fü
gestellen umfasst. Der Gegenhalter 10 stellt eine mechanisch
einfache Alternative zu der bisher beschriebenen subtil aus
zuführenden Hochdrucksteuerung dar, wobei die Aufweitung zwi
schen den Fügestellen in Zusammenwirkung des Innenhochdruckes
mit dem Gegenhalter 10 erfolgt. Der Gegenhalter 10 sorgt da
für, dass das Hohlwellenmaterial vor übermäßiger Aufweitung
zurückgehalten wird, die aufgrund zu starker Plastifizierung
zu einer Zerstörung der Hohlwelle 2 führen würde. Um eine op
timale Spannungskompensation zu erhalten, ist es günstig, den
Gegenhalter 10 so auszubilden, dass er entlang der Hohlwelle
2 einen inhomogenen Steifigkeitsverlauf aufweist, der in ge
eigneter Weise an die Zugeigenspannungsverteilung zwischen
den Fügestellen nach den Fügeoperationen angepasst ist. Der
Gegenhalter 10 ist dabei in Gebrauchsstellung starr an der
Hohlwelle 2 angeordnet. Alternativ zu dem Steifigkeitsverlauf
kann auch die der Hohlwelle 2 zugewandte Stirnseite 11 des
Gegenhalters 10 mit einem Spiel zur Hohlwelle 2 angeordnet
sein, das entlang der Hohlwelle 2 auf die Zugeigenspannungs
verteilung angepasst variiert. Um dem Gegenhalter 10 eine
während der Aufweitung stets optimale Position an einer fer
tigungstoleranzbehafteten Hohlwelle 2 zu verschaffen, kann
der Gegenhalter 10 auch beweglich verfahrbar sein, wobei er
mit Aufweitungsfortschritt zurückweicht. Hierbei ist es not
wendig, dass die Hohlwelle 2 in irgendeiner Weise mit Senso
ren oder Meßfühler verbunden ist, die ständig an die Verfahr
steuerung des Gegenhalters 10 Signale abgeben, welche konti
nuierlich oder schrittweise den Deformations- bzw. Aufwei
tungsfortschritt der Hohlwelle 2 aufnehmen, so dass der Ge
genhalter 10 so weit verfahren wird, bis der gewünschte Span
nungszustand, der vom Aufweitungsfortschritt abhängig ist,
erreicht ist.
Nach Fig. 2 ist es auch denkbar, an der Hohlwelle 2 einen
Aufweitbereich 12 vorzusehen, der sich über eine erste Fü
gestelle hinweg bis nahe einer zweiten Fügestelle erstreckt.
Dadurch, dass die Aufweitungen der Hohlwelle 2 an einer Fü
gestelle mit dem Funktionselement 3 und zwischen den beiden
zwei Fügestellen miteinander unmittelbar ineinander überge
hend verbunden sind und damit gleichzeitig und mit dem glei
chen Innenhochdruck erfolgen, ist diese Variante aufgrund der
übereinstimmenden Höhe der Aufweitung an der Fügestelle mit
der geringe Aufweithöhe zwischen den Fügenstellen nur für
solche Wellen 1 anzuwenden, bei denen das Funktionselement 3
im Betrieb der Welle 1 keinen größeren mechanischen Belastun
gen ausgesetzt ist, da sich ansonsten der Presssitz in uner
wünschter Weise lösen könnte.
In einer weiteren Variante der Erfindung nach Fig. 3 weist
die Hohlwelle 2 zwischen den Fügestellen eine Bohrung 13 auf.
Anstelle der Bohrung 13 kann auch eine einfache Kerbe oder
ein Langloch an der Hohlwelle 2 ausgebildet sein. Am Beispiel
einer Nockenwelle dient diese Bohrung 13 zur Schmierölversor
gung eines Lagers und liegt zwischen den zu fügenden Nocken
(Funktionselemente 3, 4). Bisher war in herkömmlicher Weise
noch nicht vorstellbar, in einem nach dem Fügen der Nocken
derart eigenspannungsbelasteten Bereich 14 zwischen den No
cken und somit den Fügestellen eine Kerbe oder ähnliches an
zubringen ohne die Hohlwelle 2 dabei zu schädigen. Dahinge
hend waren komplizierte Ausbildungen und Anordnungen von
Schmierölversorgungen erforderlich, die teuer und aufwendig
waren. Dies ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren nun ohne
den bisherigen Aufwand in einfacher Weise möglich, wobei die
Kerbe an jeder Stelle des Umfangs der Hohlwelle 2 gelegen
sein kann. Dabei werden zuerst die Nocken auf der Hohlwelle 2
mittels fluidischen Innenhochdruckes gefügt, anschließend in
dem Bereich 14 die Hohlwelle 2 plastisch aufgeweitet, in dem
die künftige Kerbe liegen soll, und schließlich nach oder
während der Druckbeaufschlagung die Kerbe ausgebildet.
Es ist als weitere Variante denkbar, dass bei der Nockenwelle
die Anlage des Hohlwellenmaterials lediglich etwa mittig in
der Durchgangsöffnung besteht, wonach die Hohlwelle 2 im Be
reich der Stirnseiten der Funktionselemente 3, 4, also den No
cken, nicht an diesen anliegt. Da die bleibende Dehnung im
Aufweitbereich zwischen den Fügestellen nicht groß ist und
sich keine Ausbauchung ausbildet, ist auch nicht mit Kanten
pressung der Hohlwelle 2 am Nocken zu rechnen. Gemäß Fig. 4
kann daher der Aufweitbereich zwischen den Fügestellen so
weit axial verlaufen, dass er auch in Durchgangsöffnung hin
einreicht. Die Hohlwelle 2 kann dabei derart aufgeweitet wer
den, dass der Aufweitbereich sich über die gesamte Hohlwelle
2 erstreckt. Es ist auch möglich, zuerst die Funktionselemen
te 3, 4 auf der Hohlwelle 2 zu fügen und dann die ganze Welle
oder zumindest - wie es aus Fig. 4 ersichtlich ist - den Ab
schnitt 15 der Welle 2, der sämtliche Fügestellen und die da
zwischenliegenden Streckenabschnitte umfasst, nachträglich
mit Innenhochdruck zu beaufschlagen, wobei sich der gewünsch
te Aufweitungsbereich ausbildet und die Aufweitung auch au
ßerhalb der Fügestellen erfolgt. Diese Aufweitung kann auch
ohne Gegenhalter 10 ausgeführt werden.
Im übrigen ist auch denkbar, dass die Hohlwelle 2 zwischen
den Fügestellen in Umfangsrichtung unterschiedlich stark auf
geweitet wird, wenn dies hinsichtlich des Spannungsverlaufes
gewünscht ist. Dies kann beispielsweise durch einen Gegenhal
ter 10 erfolgen, der in Umfangsrichtung einen inhomogenen
Steifigkeitsverlauf hat oder nur in bestimmten Bereich des
Umfanges der Hohlwelle 2 anliegt. Auch kann das Spiel zwi
schen der Stirnseite 11 des Gegenhalters 10 und der Hohlwelle
2 umfänglich differieren.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung von Wellen mit Funktionselemen
ten, wobei die Funktionselemente mit einer Durchgangsöff
nung auf eine Hohlwelle mit Spiel geschoben werden, wo
nach die Hohlwelle durch Anlegen eines fluidischen Innen
hochdruckes plastisch und die aufgeschobenen Funktions
elemente elastisch aufgeweitet werden, derart, dass nach
Druckentspannung und Rückfederung des Materials der Funk
tionselemente zur Hohlwelle hin zwischen den Funktions
elementen und der Hohlwelle ein unlösbarer Presssitz ent
steht,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hohlwelle (2) zusätzlich zwischen den Fügestel
len der Funktionselemente (3, 4) mit der Hohlwelle (2) in
einem Maße plastisch aufgeweitet wird, dass die Hohlwelle
(2) ausbauchungsfrei bleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hohlwelle (2) zwischen den Fügestellen mit Ab
stand zu den Funktionselementen (3, 4) aufgeweitet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hohlwelle (2) zur Mitte zwischen den Fügestellen
hin zunehmend aufgeweitet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufweitungen der Hohlwelle (2) an den Fügestel
len mit den Funktionselementen (3, 4) und zwischen den Fü
gestellen sequentiell erfolgen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufweitungen der Hohlwelle (2) an zumindest ei
ner Fügestelle mit den Funktionselementen (3, 4) und zwi
schen zumindest zwei Fügestellen gleichzeitig und mit dem
gleichen Innenhochdruck erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Falle einer an der gefügten Hohlwelle (2) zwi
schen den Fügestellen nachträglich ausgebildeten Kerbe,
insbesondere einer Bohrung (13) oder eines Langloches,
zwischen den Fügestellen allein die Stelle der Hohlwelle
(2) aufgeweitet wird, an der die Kerbe gebildet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufweitungen allein durch einen nach einem
Druckspannungs-Innenhochdruck-Kennfeld gesteuerten Innen
hochdruck erfolgen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufweitung zwischen den Fügestellen in Zusammen
wirkung des Innenhochdruckes mit einem segmentierten Ge
genhalter (10), der in Gebrauchsstellung die Hohlwelle
(2) umfasst, erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gegenhalter (10) entlang der Hohlwelle (2) einen
inhomogenen Steifigkeitsverlauf aufweist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die der Hohlwelle (2) zugewandte Stirnseite (11) des
Gegenhalters (10) mit einem Spiel zur Hohlwelle (2) ange
ordnet ist, das entlang der Hohlwelle (2) variiert.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufweitungen an den Fügestellen und zwischen den
Fügestellen mittels einer in die Hohlwelle (2) eingescho
benen Aufweitlanze erfolgt, die einen mit einem fluidi
schen Hochdruckerzeuger verbundenen axialen Kanal auf
weist, von dem zumindest ein Radialkanal abzweigt, der am
Umfang der Aufweitlanze ausmündet, wobei in Gebrauchslage
der Aufweitlanze der Radialkanal zum Bereich der aufzu
weitenden Stelle (7, 8, 9, 12, 14) der Hohlwelle (2) hin ver
läuft.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 5 bis 11,
dass die Hohlwelle (2) derart aufgeweitet wird, dass der
Aufweitbereich sich über die gesamte Hohlwelle (2) er
streckt.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hohlwelle (2) zuerst nur an den Fügestellen auf
geweitet wird, und dass danach die gesamte Hohlwelle (2)
mit Innenhochdruck beaufschlagt wird, so dass auch eine
Aufweitung außerhalb der Fügestellen erfolgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hohlwelle (2) zwischen den Fügestellen unter
schiedlich stark aufgeweitet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2002134368 DE10234368C1 (de) | 2002-07-27 | 2002-07-27 | Verfahren zur Herstellung von Wellen mit Funktionselementen |
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DE2002134368 DE10234368C1 (de) | 2002-07-27 | 2002-07-27 | Verfahren zur Herstellung von Wellen mit Funktionselementen |
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