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Die vorliegende Erfindung betrifft
Retinoid-haltige Zubereitungen, deren Herstellung und Verwendung in
der Kosmetik, Pharmazie sowie im Nahrungsmittelbereich.
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Retinoide zählen mit zu den aktivsten Wirkstoffen,
die in der Kosmetik und in der Dermatologie eingesetzt werden. Sie
wirken u.a. regulierend auf das normale Zellwachstum und beeinflussen
die Differenzierung von Epithelzellen. So werden Retinsäuren zur
Behandlung von Akne und Retinol in Antifaltencremes eingesetzt.
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Die Verwendung der Retinoide ist
jedoch stark eingeschränkt,
was unter anderem auf die hohe Instabilität der Verbindungen zurückzuführen ist.
Aus diesem Grund müssen
bei der Herstellung Retinoid-haltiger Zubereitungen strenge Vorsichtsmaßnahmen
eingehalten werden. Beispielsweise muss die Herstellung vollständig unter
Schutzgas erfolgen und das fertige Produkt Sauerstoffundurchlässig verpackt
werden.
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Diese Anforderungen setzen eine anspruchsvolle
technologische Ausstattung des Herstellers voraus und sind so mit
hohen Herstellkosten verbunden.
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Es sind eine Reihe von Verfahren
zur Stabilisierung von Retinoiden beschrieben worden. So offenbart
EP-A-1 055 720 die
Stabilisierung von sauerstoffempfindlichen Verbindungen durch Verwendung
von Thioverbindungen oder Glycoproteinen unter Ausschluss von Sauerstoff.
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Gemäß
WO 93/00085 und
EP-A-0 440 398 werden sowohl
wasser- als auch fettlösliche
Antioxidantien zusammen mit Chelat-bildenden Mitteln zur Stabilisierung
von Retinoiden eingesetzt.
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Die beschriebenen Verfahren führen jedoch
nicht immer zu einer ausreichenden Stabilisierung im Sinne der Erfindung.
Vielmehr zeigen sowohl wasserlösliche
Antioxidantien, insbesondere Ascorbinsäure, als auch fettlösliche Antioxidantien,
insbesondere Tocopherol, im Zusammenhang mit Retinoiden in bestimmten Konzentrationsbereichen
destabilisierende Wirkung.
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Zudem kann es unter Umständen bei
der Verwendung bestimmter Antioxidantienkombinationen zusammen mit
Retinoiden zu unerwünschten
Nebeneffekten, z.B. gelbliche Verfärbungen der Zubereitungen kommen,
die die Verwendung dieser Systeme in der Kosmetik oder im Nahrungsmittelbereich
unbrauchbar werden lassen.
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Es war daher Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, Retinoid-haltige Zubereitungen bereitzustellen, die die
oben genannten Nachteile bezüglich
Stabilität
und Verfärbung
nicht aufweisen und die einfach herzustellen sind.
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Diese Aufgabe wurde gelöst durch
Zubereitungen, enthaltend mindestens ein Retinoid, mindestens ein
wasserlösliches
Antioxidans und mindestens ein öllösliches
Antioxidans, dadurch gekennzeichnet, dass in den Zubereitungen pro
Gewichtsteil Retinoid mindestens 1 Gewichtsteil eines oder mehrerer
wasserlöslicher Antioxidantien
und 0,1 bis 100 Gewichtsteile eines oder mehrerer öllöslicher
Antioxidantien vorliegen, wobei der Gehalt an einem oder mehreren
wasserlöslichen
Antioxidantien im Bereich von 0,05 bis 0,8 Gew.-% liegt, bezogen
auf die Gesamtmenge der Zubereitungen.
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Bei den erfindungsgemäßen Zubereitungen
handelt es sich um kosmetische und dermatologische bzw. pharmazeutische
Zubereitungen sowie um Zubereitungen für den Nahrungsmittelbereich.
Bevorzugt sind kosmetische Zubereitungen, insbesondere Hautpflegezubereitungen.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Zubereitungen
enthält
pro Gewichtsteil Retinoid 1 bis 100 Gewichtsteile, bevorzugt 1 bis
20 Gewichtsteile, besonders bevorzugt 1 bis 5 Gewichtsteile, ganz
besonders bevorzugt 2 bis 3 Gewichtsteile eines oder mehrerer wasserlöslicher
Antioxidantien und 1 bis 20 Gewichtsteile, bevorzugt 3 bis 10 Gewichtsteile,
besonders bevorzugt 5 bis 10 Gewichtsteile, ganz besonders bevorzugt
8 bis 10 Gewichtsteile eines oder mehrerer öllöslicher Antioxidantien.
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Unter Retinoide sind im Rahmen der
vorliegenden Erfindung Vitamin A Alkohol (Retinol) und seine Derivate
wie Vitamin A Aldehyd (Retinal), Vitamin A Säure (Retinsäure) und Vitamin A Ester wie
Retinylacetat und Retinylpalmitat gemeint. Der Begriff Retinsäure umfasst
dabei sowohl all-trans Retinsäure
als auch 13-cis Retinsäure.
Die Begriffe Retinol und Retinal umfassen bevorzugt die all-trans
Verbindungen. Als bevorzugtes Retinoid verwendet man für die erfindungsgemäßen Zubereitungen
all-trans-Retinol.
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Als wasserlösliche Antioxidantien sind
u.a. Ascorbinsäure,
Natriumsulfit, Natriummetabisulfit, Natriumbisulfit, Natriumthiosulfit,
Natriumformaldehydsulfoxylat, Isoascorbinsäure, Thio glycerin, Thiosorbit,
Thioharnstoff, Thioglykolsäure,
Cysteinhydrochlorid, 1,4-Diazobicyclo-(2,2,2)-oktan oder Mischungen
davon gemeint.
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Bevorzugte wasserlösliche Antioxidantien
sind Ascorbinsäure
(L-Ascorbinsäure)
und Isoascorbinsäure
(D-Ascorbinsäure),
besonders bevorzugt L-Ascorbinsäure.
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Bei der besonders bevorzugt verwendeten
L-Ascorbinsäure
kann es sich um die freie Säure
aber auch um deren Salze handeln. Beispiele für Salze der L-Ascorbinsäure sind
Alkali- oder Erdalkalimetallsalze der L-Ascorbinsäure wie
Natrium-L-ascorbat, Kalium-Lascorbat oder Calcium-L-ascorbat, aber
auch Salze der L-Ascorbinsäure
mit einer organischen Aminverbindung wie Cholinascorbat oder L-Carnitinascorbat.
Ganz besonders bevorzugt verwendet man die freie L-Ascorbinsäure oder
Natrium-L-ascorbat. Entsprechendes gilt für die Verwendung von D-Ascorbinsäure.
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Als öllösliche Antioxidantien sind
u.a. butyliertes Hydroxytoluol (BHT), Ascorbylpalmitat, butyliertes Hydroxyanisol, α-Tocopherol,
Phenyl-α-naphthylamin
oder Mischungen davon gemeint.
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Bevorzugtes öllösliches Antioxidans ist α-Tocopherol,
wobei es sich dabei sowohl um (R,R,R)- als auch um (all-rac)-α-Tocopherol
handeln kann.
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Die erfindungsgemäßen Zubereitungen enthalten
in der Regel 0,005 bis 0,5 Gew.-%, bevorzugt 0,01 bis 0,5 Gew.-%,
besonders bevorzugt 0,03 bis 0,15 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt
0,04 bis 0,12 Gew.-% eines oder mehrerer Retinoide, insbesondere
alltrans-Retinol, 0,05 bis 0,8 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 0,5 Gew.-%,
besonders bevorzugt 0,15 bis 0,3 Gew.-% eines oder mehrerer wasserlöslicher
Antioxidantien, insbesondere L-Ascorbinsäure, 0,0005 bis 2 Gew.-%, bevorzugt
0,01 bis 1,8 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 1,5 Gew.-%, ganz
besonders bevorzugt 0,4 bis 1,2 Gew.-% eines oder mehrerer öllöslicher
Antioxidantien, insbesondere α-Tocopherol.
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Die erfindungsgemäßen Zubereitungen zeichnen
sich u.a. dadurch aus, dass bei deren Herstellung, Abfüllung und
Lagerung auf die Verwendung von Schutzgas verzichtet werden kann
bei gleichzeitiger Gewährleistung
einer ausreichenden Stabilität.
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Unter ausreichender Stabilität im Sinne
der Erfindung wird verstanden, dass das Retinoid in der Zubereitung
nach 12 Wochen Lagerung bei 40°C
zu mindestens 90% wiedergefunden wird. Ferner kommt es bei der Lagerung
der erfindungsgemäßen Zubereitungen
zu keinen unerwünschten
Farbveränderungen.
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Von Vorteil ist es, wenn man die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
in Sauerstoff-undurchlässigen Verpackungen
aufbewahrt.
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Bei den Sauerstoff-undurchlässigen Verpackungen
kann es sich um alle für
diesen Zweck geeigneten handelsüblichen
Verpackungen handeln wie z.B. Glasbehälter oder Aluminiumverpackungen.
Bevorzugt verwendet man Aluminiumtuben, besonders bevorzugt solche
Aluminiumtuben, deren Innenseite zusätzlich mit einem Schutzlack
versehen ist.
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Die kosmetischen sowie die dermatologischen
oder pharmazeutischen Zubereitungen sind in der Regel auf der Basis
eines Trägers,
der mindestens eine Ölphase
enthält.
Es sind aber auch Zubereitungen allein auf wässriger Basis möglich. Demgemäß kommen Öle, Cremes,
Pasten oder fettfreie Gele oder bevorzugt Emulsionen in Betracht.
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Als Emulsionen kommen O/W-Emulsionen,
W/O-Emulsionen, Mikroemulsionen oder multiple Emulsionen wie O/W/O-Emulsionen
oder W/O/W-Emulsionen mit einem oder mehreren der in dispergierter
Form vorliegenden, erfindungsgemäßen Retinoiden
in Frage, wobei die Emulsionen beispielsweise durch Phaseninversionstechnologie,
gemäß
DE-A-197 26 121 erhältlich sind.
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Übliche
kosmetische Hilfsstoffe, die als Zusätze zu den kosmetischen oder
pharmazeutischen Zubereitungen in Betracht kommen können, sind
z.B. Co-Emulgatoren, Fette und Wachse, Stabilisatoren, Verdickungsmittel,
biogene Wirkstoffe, Filmbildner, Duftstoffe, Farbstoffe, Perlglanzmittel,
Konservierungsmittel, Pigmente, Elektrolyte (z.B. Magnesiumsulfat)
und pH-Regulatoren.
Als Co-Emulgatoren kommen vorzugsweise bekannte W/O- und daneben
auch O/W-Emulgatoren wie etwa Polyglycerinester, Sorbitanester oder
teilveresterte Glyceride in Betracht. Typische Beispiele für Fette
sind Glyceride; als Wachse sind u.a. Bienenwachs, Paraffinwachs
oder Mikrowachse gegebenenfalls in Kombination mit hydrophilen Wachsen
zu nennen. Als Stabilisatoren können
Metallsalze von Fettsäuren
wie z.B. Magnesium-, Aluminium- und/oder
Zinkstearat eingesetzt werden. Geeignete Verdickungsmittel sind
beispielsweise vernetzte Polyacrylsäuren und deren Derivate, Polysaccharide,
insbesondere Xanthan-Gum, Guar-Guar, Agar-Agar, Alginate und Tylosen,
Carboxymethylcellulose und Hydroxyethylcellulose, ferner Fettalkohole,
Monoglyceride und Fettsäuren,
Polycrylate, Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon. Unter biogenen
Wirkstoffen sind beispielsweise Pflanzenextrakte, Eiweißhydrolysate
und Vitaminkomplexe zu verstehen. Gebräuchliche Filmbildner sind beispielsweise
Hydrocolloide wie Chitosan, mikrokristallines Chitosan oder quaterniertes
Chitosan, Polyvinylpyrrolidon, Vinylpyrrolidon-Vinylacetat-Copolymerisate,
Polymere der Acrylsäurereihe,
quaternäre
Cellulose-Derivate und ähnliche Verbindungen.
Als Konservierungsmittel eignen sich beispielsweise Formaldehydlösung, p-Hydroxybenzoat oder
Sorbinsäure.
Als Perlglanzmittel kommen beispielsweise Glycoldistearinsäureester
wie Ethylenglycoldistearat, aber auch Fettsäuren und Fettsäuremonoglycolester
in Betracht. Als Farbstoffe können
die für
kosmetische Zwecke geeigneten und zugelassenen Substanzen verwendet
werden, wie sie beispielsweise in der Publikation "Kosmetische Färbemittel" der Farbstoffkoimmission
der Deutschen Forschungsgemeinschaft, veröffentlicht im Verlag Chemie,
Weinheim, 1984, zusammengestellt sind. Diese Farbstoffe werden üblicherweise in
Konzentration von 0,001 bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf die gesamte
Mischung, eingesetzt.
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Die Verwendung weiterer Antioxidantien
ist in vielen Fällen
von Vorteil. So können
zusätzlich
zu den eingangs genannten erfindungsgemäßen Antioxidantien alle für kosmetische
und/oder dermatologische Anwendungen geeignete oder gebräuchliche
Antioxidantien verwendet werden.
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Vorteilhafterweise werden die Antioxidantien
gewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Aminosäuren (z.B. Glycin, Histidin,
Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivate, Imidazole (z.B. Urocaninsäure) und
deren Derivate, Peptide wie D,L-Carnosin, D-Carnosin, L-Carnosin
und deren Derivate (z.B. Anserin), Carotinoide, Carotine (z.B. β-Carotin,
Lycopin) und deren Derivate, Chlorogensäure und deren Derivate, Liponsäure und
deren Derivate (z.B. Dihydroliponsäure), Aurothioglucose, Propylthiouracil
und andere Thiole (z.B. Thiorodoxin, Glutathion, Cystin, Cystamin
und deren Glycosyl-, N-Acetyl-, Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Amyl-,
Butyl-, und Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyl-, γ-Linoleyl-, Cholesteryl- und
Glycerylester) sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat, Distearylthiodipropionat,
Thiodipropionsäuure
und deren Derivate (Ester, Ether, Peptide, Lipide, Nukleotide, Nukleoside
und Salze) sowie Sulfoximinverbindungen (z.B. Buthioninsulfoximine,
Homocysteinsulfoximine, Buthioninsulfone, Penta-, Hexa-, Heptathioninsulfoximin)
in sehr geringen verträglichen
Dosierungen (z.B. μmol bis μmol/kg), ferner (Metall)-Chelatoren
(z.B. α-Hydroxyfettsäuren, Palmitinsäure, Phytinsäure, Lactoferrin), α-Hydroxysäuren (z.B.
Citronensäure,
Milchsäure,
Apfelsäure),
Huminsäure,
Gallensäure,
Gallenextrakte, Biliburin, Biliverdin, EDTA und deren Derivate,
ungesättigte
Fettsäuren
und deren Derivate (z.B. γ-Linolensäure, Linolsäure, Ölsäure), Folsäure und
deren Derivate sowie Koniferylbenzoat des Benzoeharzes, Rutinsäure und
deren Derivate, α-Glycosylrutin,
Ferulasäure,
Furfurylidenglucitol, Carnosin, Nordihydroguajakharzsäure, Nordihydroguajaretsäure, Trihydroxybutyrophenon,
Harnsäure
und deren Derivate, Mannose und deren Derivate, Zink und dessen
Derivate (z.B. ZnO, ZnSO4), Selen und dessen
Derivate (z.B. Selenmethionin), Stilbene und deren Derivate (z.B.
Stilbenoxid, Trans-Stilbenoxid).
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Die Gesamtmenge der vorgenannten
Antioxidantien (eine oder mehrere Verbindungen) in den Zubereitungen
beträgt
vorzugsweise 0,075 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 20
Gew.-%, insbesondere 0,55 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zubereitung.
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Übliche Ölkomponenten
in der Kosmetik sind beispielsweise Paraffinöl, Glycerylstearat, Isopropylmyristat,
Diisopropyladipat, 2-Ethylhexansäurecetylstearylester,
hydriertes Polyisobuten, Vaseline, Caprylsäure/Caprinsäure-Triglyceride, mikrokristallines
Wachs, Lanolin und Stearinsäure.
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Die erfindungsgemäßen Zubereitungen eignen sich
u.a. als Zusatzstoff für
Lebensmittel, beispielsweise zur Vitaminierung von Getränken und
für die
Herstellung von Nahrungsergänzungspräparaten
im Human- und Tierbereich.
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Für
die Verwendung der erfindungsgemäßen Retinoid-haltigen
Zubereitungen in Lebensmitteln eignen sich prinzipiell alle der
oben genannten Formulierungsarten. So können zum Vitaminieren von Getränken beispielsweise
Emulsionen, Solubilisate oder auch wasser-dispergierbare Trockenpulver
verwendet werden, in denen Mischungen von mindestens einem Retinoid,
mindestens einem wasserlöslichen
Antioxidans und mindestens einem öllöslichen Antioxidans vorliegen.
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Es ist aber auch möglich Emulsionen,
die die erfindungsgemäßen Retinoid-haltigen
Zubereitungen enthalten, Milchprodukten wie Joghurt, Milchmixgetränken oder
Milchspeiseeis zuzugeben.
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Gegenstand der Erfindung sind auch
Nahrungsergänzungsmittel,
Tierfuttermittel, Lebensmittel sowie pharmazeutische und kosmetische
Zubereitungen, enthaltend die erfindungsgemäßen Retinoid-haltigen Zubereitungen.
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Unter Nahrungsergänzungspräparaten sowie pharmazeutische
Zubereitungen, die die erfindungsgemäße Retinoidmischung enthalten,
sind u.a. Tabletten, Dragees sowie Hart- und Weichgelatinekapseln
zu verstehen.
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Herstellverfahren:
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Es bestehen zahlreiche Möglichkeiten
zur Herstellung einer kosmetischen Zubereitung. So kommen das Heiß/Heiß-Verfahren,
das Heiß/Kalt-Verfahren
oder das Kalt/Kalt-Verfahren, wie sie zum Beispiel in "Kosmetik – Entwicklung,
Herstellung und Anwendung kosmetischer Mittel", Hrsg. Wilfried Umbach, Thieme Verlag, 1995,
Seite 511 beschrieben sind, zur Verwendung. Mit Hilfe dieser Verfahren
lassen sich Öl-in-Wasser
(O/W-), Wasser-in-Öl
(W/O-), aber auch multiple Emulsionen sowie Cremegele und Gele herstellen.
Die Einarbeitung der Wirkstoffe erfolgt dabei bevorzugt nach dem
Abkühlen
der Formulierung auf unter 40°C,
in besonders empfindlichen Fällen
bevorzugt nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur. Für
die dieser Erfindung zugrundeliegenden Untersuchungen wurde eine
O/W-Emulsion im
Heiß/Heiß-Verfahren
hergestellt und die Wirkstoffe anschließend bei Raumtemperatur in
die fertige Formulierung eingearbeitet.
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Herstellung:
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Die Phasen A und B wurden getrennt
auf ca. 80°C
erwärmt.
Phase B wurde dann in Phase A eingerührt und homogenisiert. Mit
Phase C wurde neutralisiert und nachhomogenisiert. Unter Rühren wurde
die Creme auf ca. 40°C
abgekühlt,
Phase D eingerührt
und nochmals homogenisiert.
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Die wasserlöslichen sowie die öllöslichen
Antioxidantien wurden anschließend,
nach Abkühlen
der Creme auf Raumtemperatur in die fertige Emulsion eingearbeitet.
Dabei wurde zunächst
D,L-alpha-Tocopherol zugegeben,
dann die Ascorbinsäure
und anschließend
Retinol (Retinol 15D®, BASF; 15 %ige Lösung von
Retinol in einem mittelkettigen Triglycerid) unter Rühren eingearbeitet.
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Anschließend wurde die Creme in Aluminiumtuben
mit Innenschutzlack abgefüllt.
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Nach dem oben beschriebenen Herstellverfahren
wurden Cremes mit unterschiedlichen Mengen an Retinol, (all-rac)-α-Tocopherol
und L-Ascorbinsäure
hergestellt und für
Stabilitätsuntersuchungen
12 Wochen bei 40°C
gelagert. Das Ergebnis dieses Stabilitätstests findet sich in der
folgenden Tabelle:
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Anhand der folgenden Beispielformulierungen
wird der Gegenstand der Erfindung näher erläutert. Beispiel
1 Hautlotion
(O/W-Emulsion)
| %
W/W |
Ceteareth-6
und Stearylalkohol | 2,50 |
Ceteareth-25 | 2,50 |
Hydriertes
Cocoglycerid | 1,50 |
PEG-40
Dodecyl Glykol Copolymer | 3,00 |
Dimethicone | 3,00 |
Phenethyl
Dimethicone | 2,00 |
Cyclomethicone | 1,00 |
Cetearyloctanoat | 5,00 |
Avocadoöl | 1,00 |
Mandelöl | 2,00 |
Weizenkeimöl | 0,80 |
Panthenol
USP | 1,00 |
Phytantriol | 0,20 |
Vitamin
E-Acetat | 0,30 |
Propylenglykol | 5,00 |
Parfum | q.s. |
Konservierungsmittel | q.s. |
Ascorbinsäure | 0,20 |
Retinol
15D® | 0,20 |
Tocopherol | 0,10 |
Wasser | ad
100 |
Beispiel
2 Handcreme
(W/O-Emulsion)
| %
W/W |
Cetearylalkohol | 1,00 |
Glycerylstearat | 1,50 |
Stearylalkohol | 1,50 |
Cetylpalmitat | 2,00 |
Vitamin
E-Acetate | 0,50 |
Dimethicone | 8,00 |
Ceteareth-6
and Stearylalkohol | 3,00 |
Octyl
Methoxycinnamate | 5,00 |
Propylenglykol | 8,00 |
Panthenol | 1,00 |
Nachtkerzenöl | 3,00 |
PEG-7
Hydriertes Castoröl | 6,00 |
Glyceryloleat | 1,00 |
Phenethyl
Dimethicone | 3,00 |
Bienenwachs | 1,50 |
Johannisbrotkernmehl | 0,80 |
Seidenpuder | 0,80 |
Konservierungsmittel | q.s. |
Parfüm | q.s. |
Borax | 0,10 |
Natriumascorbat | 0,30 |
Tocopherol | 0,60 |
Retinol
15D® | 0,66 |
Wasser | ad
100 |
Beispiel
3 Sonnenschutzlotion
(W/O-Emulsion)
| %
W/W |
PEG-7
Hydriertes Castoröl | 6,00 |
PEG-40
Hydriertes Castoröl | 0,50 |
Isopropylpalmitat | 7,00 |
PEG-45/Dodecyl
Glykol Coplymer | 2,00 |
Jojobaöl | 3,00 |
Magnesiumstearat | 0,60 |
Octyl
Methoxycinnamate | 8,00 |
C 12-15
Alkyl Benzoat | 5,00 |
Titaniumdioxid | 4,00 |
Propylene
Glykol | 5,00 |
EDTA | 0,20 |
Konservierungsmittel | q.s. |
Retinol
15D® | 0,33 |
Wasser | ad
100 |
Natriumascorbylphospat | 1,00 |
Vitamin
E-Acetat | 0,50 |
Natriumascorbat | 0,20 |
Tocopherol | 1,00 |
Parfüm | q.s. |
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Beispiel
4 Multiple
Emulsion (W/O/W-Emulsion)
| %
W/W |
Paraffinöl | 7,50 |
Cetearyloctanoat | 2,50 |
Aluminiumstearat | 0,25 |
Magnesiumstearat | 0,25 |
Mikrokristallines
Wachs H | 0,50 |
Cetearylalkohol | 1,00 |
Lanolinalkohol | 1,50 |
Wollwachsalkoholsalbe | 1,50 |
PEG-7
Hydriertes Castoröl | 0,75 |
PEG-45/Dodecyl
Glyokol Copolymer | 2,00 |
Ceteareth-6
and Stearylalkohol | 2,00 |
Ceteareth-25 | 2,00 |
Trilauret-4
Phosphat | 1,00 |
Hydroxyethylcellulose | 0,20 |
Propylenglykol | 7,50 |
Magnesiumsulfat | 0,25 |
Ascorbinsäure | 0,30 |
Tocopherol | 0,01 |
Retinol
15D® | 0,40 |
Wasser | ad
100 |
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Beispiel
5 Microemulsion
| %
W/W |
Ceteareth-25 | 13,00 |
PEG-7
Glycerylcocoat | 20,00 |
Octyldodecanol | 5,00 |
Konservierungsmittel | q.s. |
Ascorbinsäure | 0,10 |
Tocopherol | 0,10 |
Retinol
15D® | 0,66 |
Wasser | ad
100 |
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Beispiel
6 Liposomgel
(hydrophiles Gel)
| %
W/W |
PEG-40
Hydriertes Castoröl | 1,00 |
Bisabolol
rac. | 0,10 |
Propyleneglykol | 8,00 |
Panthenol | 0,50 |
Wasser,
Vitamim E-Acetat, Polysorbate 80 and Caprylic/Capric Triglyceride
und Lecithin | 3,00 |
Konservierungsmittel | q.s. |
Parfüm | q.s. |
Carbomer | 0,50 |
Ascorbinsäure | 0,15 |
Tocopherol | 0,15 |
Triethanolamin | 0,70 |
Retinol
15D® | 0,33 |
Wasser | ad
100 |
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Beispiel
7 Cooling
Body Splash (wässrige
Kosmetik)
| %
W/W |
PEG-40
Hydriertes Castoröl | 2,00 |
Menthyllactat | 0,20 |
Alkohol | 5,00 |
PEG-7
Glycerylcocoate | 2,00 |
Hamamelis | 5,00 |
Allantoin | 0,10 |
Bisabolol
rac. | 0,20 |
Propylenglykol | 5,00 |
Panthenol
USP | 0,50 |
Milchsäure (80%ig) | 0,20 |
Ascorbinsäure | 0,50 |
Tocopherol | 0,30 |
Parfüm | q.s. |
Retinol
15D® | 0,20 |
Wasser | ad
100 |
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Beispiel
8 Make-up
(Dekorative Kosmetik)
| %
W/W |
Ceteareth-6
and Stearylalkohol | 9,00 |
Dimethicone | 5,00 |
Cetearyloctanoat | 8,00 |
Makadamianussöl | 5,00 |
Propylenglykol | 5,00 |
Retinol
15D® | 0,66 |
Wasser | ad
100 |
Sicovit
Weiss E 171 | 8,00 |
Sicomet
Braun 70 13E 3717 | 2,00 |
Ascorbinsäure | 0,20 |
Tocopherol | 0,50 |
Parfüm | q.s. |
Benzophenone-3 | 5,00 |
-
Beispiel
9 Fluid
Make-up (Dekorative Kosmetik)
| %
W/W |
Ceteareth-6
and Stearylalkohol | 7,00 |
Ceteareth-25 | 5,00 |
Dimethicone | 5,00 |
Cetearyloctanoat | 8,00 |
Makadamianussöl | 5,00 |
Propylenglykol | 5,00 |
Retinol
15D® | 0,33 |
Wasser | ad
100 |
Sicovit
Weiss E 171 | 8,00 |
Sicomet
Braun 70 13E 3717 | 1,00 |
Ascorbinsäure | 0,10 |
Tocopherol | 0,01 |
Parfüm | q.s. |
Benzophenone-3 | 5,00 |