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Die
Erfindung betrifft einen Tastkopf für ein Mehrkoordinaten-Meßgerät mit einem
im Raum auslenkbaren Meßtaster
und mit Tariermitteln zum Einstellen einer vorbestimmten Ruhelage
des Meßtasters
bei unterschiedlicher Ausrichtung des Tastkopfes im Raum, wobei
die Tariermittel als Massen ausgebildet sind, und wobei die zum
Tarieren des Meßtasters
erforderlichen Kräfte
bzw. Momente durch Gewichtskräfte
der Massen erzeugt werden.
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Tastköpfe der
hier interessierenden Art werden in Mehrkoordinaten-Meßgeräten eingesetzt,
um dreidimensional gekrümmte
Werkstückoberflächen kontinuierlich
abzutasten. Man unterscheidet dabei zwischen zwei Bauarten, nämlich einerseits
Tastköpfen
mit aktiver Meßkraftaufschaltung
sowie passiven Tastköpfen.
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Bei
Tastköpfen
mit aktiver Meßkraftaufschaltung
wird die Meßkraft
mittels Kraftgeneratoren aktiv über
die sogenannte Tastkopfkinematik, d. h. die zum Verfahren entlang
von drei Achsen eines kartesischen Koordinatensystems eingesetzten
Lineareinheiten, aufgebracht. Die Meßkraft ist dabei die Kraft, mit
der eine am freien Ende des Meßtasters
angeordnete Tastkugel an das zu vermessende Werkstück gepreßt wird.
Die Kraft wird dabei z. B. auf elektromagnetischem Wege über entsprechende
Meßkraftspulen
aufgebracht.
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Während des
Meßvorganges
wird in dem Mehrkoordinaten-Meßgerät eine Nachführung derart vorgenommen,
daß sich
die Tastkopfkinematik annähernd
in einer Nullage befindet.
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Mit
derartigen aktiven Tastköpfen
können sehr
kleine Meßkräfte aufgebracht
werden. Beim Beschleunigen des Mehrkoordinaten-Meßgerätes kann die
Masse der Tastkopfkinematik aktiv mit den Kraftgeneratoren gehalten
werden. Zum anderen können solche
aktiven Tastköpfe
vor dem Antasten der Werkstückoberfläche vorausgelenkt
werden. Dadurch gewinnt man einen größeren Reaktionsweg für das Mehrkoordinaten-Meßgerät, und man
kann dadurch mit größeren Geschwindigkeiten
antasten.
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Aktive
Tastköpfe
besitzen meistens auch eine aktive Tarierung, mit der die Tastkopfkinematik beim
Schwenken oder Drehen des Tastkopfes wieder in die Nullage zurückgesetzt
werden kann, sich also in einem stabilen Gleichgewicht befindet.
Durch eine solche Tarierung geht kein Meßweg beim Schwenken verloren.
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Bei
passiven Tastköpfen
hingegen wird die Größe der Meßkräfte über die
Federsteifigkeit und die Auslenkung der Tastkopfkinematik erzeugt
bzw. eingestellt. Um auch kleine Meßkräfte realisieren zu können, muß entweder
die Tastkopfkinematik weich oder müssen die Auslenkwege gering
sein. Kleine Auslenkwege stellen aber große Anforderungen an die Steuerung
des Mehrkoordinaten-Meßgeräts und erlauben
keine großen
Antastgeschwindigkeiten. Große
Auslenkwege sind also von Vorteil, erfordern aber weiche Federkinematiken,
damit die Meßkräfte und
deren Schwankung nicht zu groß werden.
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Um
die Meßbereichsverluste
möglichst
gering zu halten, muß die
bewegte Masse der Kinematik gering und die Steifigkeit groß sein.
Dies widerspricht aber den oben angeführten Forderungen.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung sind in erster Linie passive Tastköpfe angesprochen.
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Die
meisten bekannten Tastköpfe
verfügen über keine
Tarierung. Werden solche Tastköpfe
also in eine bestimmte Position oder Lage verschwenkt oder verdreht,
so wird auch ihre Kinematik aus ihrer stabilen Nullage ausgelenkt.
Damit verringert sich der aktive Meßweg um den Betrag der Auslenkung.
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Aus
der
WO 00/08414 ist
z. B. ein passiver Tastkopf für
dreidimensionale Messungen an Oberflächen bekannt. Bei diesem bekannten
Tastkopf ist ein Taststift in einem rückwärtigen Bereich kugelförmig ausgebildet,
wobei der kugelförmige
Bereich in einem komplementär
ballig ausgebildeten Ringlager gehalten ist. Auf diese Weise kann
der Taststift entlang von zwei zueinander senkrecht stehenden Achsen
eines kartesischen Koordinatensystems bewegt werden, in der dritten,
dazu senkrecht stehenden Achse jedoch nicht. Um auch diese Bewegung
entlang der dritten Achse zu ermöglichen,
ist das Ringlager mit einem Arm verbunden, der über eine sich entlang der dritten
Achse erstreckende Feder mit dem Gehäuse verbunden ist.
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Zwischen
dem Arm und dem rückwärtigen Ende
des kugelgelagerten Taststifts sind zwei Sensoren vorgesehen, mit
denen eine Kippbewegung des Taststifts entlang von zwei der drei
Achsen erfaßt werden
kann. Zwischen dem Arm und dem Gehäuse ist ein dritter Sensor
vorgesehen, um die Bewegung des Arms, und damit auch des Taststifts,
entlang der dritten Achse zu erfassen.
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Der
bekannte Tastkopf ist in der offenbarten Konfiguration nur für eine Einbaulage
geeignet, in der das Gehäuse
feststeht, wobei lediglich eine Schwenkbewegung des Taststifts im
Kugellager sowie eine Vertikalbewegung des Arms möglich ist.
Bei Verschwenkung des gesamten Tastkopfs würde die Anordnung hingegen
aus dem Gleichgewicht geraten, da sie nicht austariert ist. So würden bereits Meßfehler
auftreten, wenn die vertikale Führungsfläche für den Arm
geneigt würde,
weil dann die Feder anders belastet wäre als bei vertikaler Einbaurichtung.
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Auch
der in dem Kugellager gelagerte Taststift wird bei einer Auslenkung
aus der Vertikallage Rückstellkräften ausgesetzt,
weil der Taststift relativ zum Zentrum des Kugellagers asymmetrisch
ausgebildet ist.
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Aus
der
DE 24 40 692 B1 ist
ein Drei-Koordinaten-Wegaufnehmer bekannt. Dieser Aufnehmer enthält einen
Taststift, der in der Mitte einer Membranfeder befestigt ist und
von dieser auf einer Seite mit einem Meßbolzen und auf der anderen
Seite mit einer Sensorik absteht. Die Membranfeder ist an ihrem
Umfang in einem rohrförmigen
Gehäuse
gehalten. Die Membranfeder gestattet dabei Bewegungen des Meßbolzens
in allen drei Koordinatenrichtungen, also auch in Axialrichtung.
Die Sensorik besteht aus drei Ferritkernen, die entlang von drei
Achsen eines kartesischen Koordinatensystems angeordnet und jeweils
von einem Spulensystem umgeben sind. Bei Auslenkung einer Tastkugel
am freien Ende des Meßbolzens
werden daher die Ferritkerne in unterschiedlicher Weise in ihren
Spulensystemen bewegt, so daß drei
Meßsignale
erzeugt werden, die der Bewegung der Tastkugel in drei Koordinatenrichtungen entsprechen.
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Auch
dieser bekannte Tastkopf ist nicht austariert, so daß eine Änderung
der Einbau- oder Betriebslage des Tastkopfes zu Meßfehlern
bzw. zu einer Auslenkung führt.
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Aus
DE 37 25 207 A1 ist
ein Tastkopf für
Koordinaten-Meßgeräte bekannt.
Um diesen Tastkopf völlig
lageunabhängig
einsetzen zu können,
ist für jede
der drei Raumachsen eine Tariereinrichtung zuschaltbar, die aus
zwei Federn besteht, deren Federkraft mittels eines Motors eingestellt
wird. Der Motor wird seinerseits über einen Nullagen-Indikator gesteuert,
der Teil eines Wegmeßsystems
ist und vorzugsweise optoelektronisch ausgebildet ist.
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Dieser
bekannte Tastkopf ist daher relativ aufwendig, weil er neben einer
Doppelfederanordnung für
jede der Raumkoordinaten noch eine jeweils individuelle motorische
Verstellung mit zugehöriger Regelanordnung
erfordert.
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Aus
der
DE 195 00 451
A1 ist ein weiterer Tastkopf für Koordinaten-Meßgeräte bekannt,
bei dem ebenfalls eine Tarierung mittels motorischer Tarierantriebe
vorgesehen ist. Der bekannte Tastkopf weist Getriebemotoren auf,
die als Stellantriebe für die
Tarierung des Tastkopfs, d. h. die Mittellage einer Tastkugel, dienen.
Für jeden
der drei Freiheitsgrade ist ein entsprechender Antrieb vorgesehen.
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Damit
ist auch diese Anordnung relativ kompliziert und vor allem mit hohem
Gewicht versehen, weil die genannten Antriebe ein erhebliches Eigengewicht
aufweisen.
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Schließlich offenbart
die
DE 196 47 514
C2 noch ein Verfahren zur Durchführung einer Messung mit einem
Taster eines messenden Tastkopfes eines Koordinaten-Meßgerätes. Auch
bei diesem bekannten Verfahren ist eine Tarierung entlang von drei Raumkoordinaten
vorgesehen, um den Taster in beliebiger Weise im Raum verschwenken
zu können. Nach
dem beschriebenen Verfahren werden die Verschiebungen der Nullage
des Tasters aufgrund verschiedener Tastergewichte und verschiedener
räumlicher
Lagen des Tastkopfes ermittelt, und die mit dem Tastkopf bestimmten
Meßwerte
werden schließlich
durch elektronische Signalverarbeitung korrigiert.
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Im
Gegensatz zu den beiden vorher erwähnten bekannten Tastköpfen mit
elektromotorischer Tarierung verwendet also dieses bekannte Verfahren eine
elektronische Tarierung in Form einer Signalkorrektur.
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Das
bekannte Verfahren ist damit ebenfalls relativ aufwendig, da für die Abweichungen
aus der Nullage genaue Sensorsysteme vorgesehen werden müssen, die
mit einer entsprechend komplizierten Datenverarbeitung zusammenarbeiten.
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Die
eingangs genannte
DE
43 45 091 C2 offenbart einen Tastkopf mit einem Taststift,
der an einer Tragplatte gehalten ist. Um das Gewicht der Tragplatte
auszugleichen, ist auf einem von der Tragplatte abgewandten Hebelarm
ein Ausgleichgewicht angeordnet. Das Ausgleichgewicht muss hier
unter anderem auch das Gewicht der Tragplatte ausgleichen, was insgesamt
zu einer recht schweren Bauweise führt.
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US 3,766,653 offenbart einen
Tastkopf mit einem Ausgleichgewicht zum Ausgleich der Meßkräfte bei
unterschiedlichen Raumlagen des Tastkopfes. Das Ausgleichgewicht
ist hier über
Blattfedern und Schrauben mit dem Meßstift verbunden. Der Meßstift selbst
ist auf Federn gelagert. Auslenkungen des Meßstiftes in den drei Raumrichtungen
x, y und z werden mit Hilfe eines zentral am proximalen Ende des
Meßstiftes
angeordneten Meßwertaufnehmer bestimmt.
Ein Nachteil dieses bekannten Tastkopfes bestehet darin, dass eine
Messung in z-Richtung nicht gleichzeitig zu einer Messung in x-
oder y-Richtung erfolgen kann.
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DD 99 221 offenbart einen
Tastkopf für
ein Koordinatenmeßgerät, bei dem
ein Meßstift
zentral gelagert ist. Aus
DE
24 40 692 B1 ist ein Tastkopf bekannt, bei dem ein Meßstift mit
Hilfe einer Membranfeder in einem Gehäuse gelagert ist.
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Der
Erfindung liegt demgegenüber
die Aufgabe zugrunde, einen Tastkopf der eingangs genannten Art
dahingehend weiterzubilden, daß die obengenannten
Nachteile vermieden werden. Insbesondere soll ein Tastkopf zur Verfügung gestellt
werden, der in jeder Hinsicht tariert ist, so daß der Tastkopf mit hoher Präzision in
jeder Einbau- und Betriebslage einsetzbar ist, wobei die Federung
für den Meßstift eine
geringe Masse abstützen
soll.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß der
Meßtaster
ein Gehäuse
aufweist, daß in
dem Gehäuse
ein in einer Spitze auslaufender Meßstift angeordnet ist, daß der Meßstift gegenüber dem
Gehäuse über eine
Feder abgestützt ist,
und daß das
Gehäuse
kardanisch gelagert ist.
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Die
neue Lagerung des Meßstiftes
in dem Gehäuse über eine
Feder sowie die kardanische Lagerung des Gehäuses hat den Vorteil, daß die kardanische
Aufhängung "von außen" auf ein Gehäuse des
Tastkopfs wirkt, während
die Federung für
die Auslenkung entlang der dritten Achse nur innerhalb des Gehäuses auf
den dort befindlichen Meßstift, also
auf eine wesentlich geringere Masse, einwirkt.
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Es
werden ferner zum Tarieren ausschließlich Massenkräfte verwendet,
d. h. Kräfte,
die von systemeigenen Massen oder speziell vorgesehenen Tariermassen
erzeugt werden. Durch geschickte Auslegung läßt sich dann eine vollautomatische Selbsttarierung erreichen,
die keinerlei elektromotorischer Stellantriebe, keinerlei Sensorik
und keinerlei Datenverarbeitung bedarf. Die Erfindung stellt damit ein
sehr einfaches, gleichwohl aber sehr wirksames Mittel zur Verfügung, das
mit geringen Kosten in der Praxis einsetzbar ist.
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Bei
einer ersten Gruppe von Ausführungsbeispielen
des neuen Tastkopfes wird die Tarierung durch eine vorbestimmte
räumliche
Verteilung der Massen bewirkt.
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Dies
gilt insbesondere dann, wenn der Meßtaster in seinem Massenschwerpunkt
kardanisch gelagert ist.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, daß der Meßtaster
unabhängig
von der Orientierung des Tastkopfes im Raum in seiner einmal eingenommenen
Ruhelage verharrt, da sich die durch die Einzelmassen des Meßtasters über deren
Gewichtskräfte ausgeübten Momente
gerade kompensieren.
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In
bevorzugter Weiterbildung dieses Ausführungsbeispiels ist der Meßtaster
zur Auslenkung entlang von nur zwei von drei Achsen kardanisch gelagert,
und es ist ferner eine Feder für
eine Auslenkung entlang der dritten Achse vorgesehen.
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Bei
Ausführungsformen
der Erfindung ist die Feder als Membranfeder ausgebildet, wie dies
an sich bekannt ist.
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Eine
besonders gute Wirkung wird in diesem Falle dadurch erzielt, daß zwei Membranfedern
im axialen Abschnitt zueinander vorgesehen sind.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, daß ein Verkanten
des Meßstiftes
verhindert wird, weil dieser an zwei axial beabstandeten Punkten
von den Membranfedern gehalten wird.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Feder zwischen der Spitze und der kardanischen
Aufhängung
angeordnet.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, daß die
zu bewegenden Massen besonders klein sind und sich in der Praxis
auf die Masse des Meßstiftes
sowie der Federn beschränken.
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Bei
einer zweiten bevorzugten Gruppe von Ausführungsbeispielen der Erfindung
wird die Tarierung durch eine vorbestimmte räumliche Bewegung der Massen
bewirkt.
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Dies
gilt insbesondere dann, wenn Einzelmassen durch eine Anordnung miteinander
verbunden sind, die beim Verschwenken des Tastkopfes im Raum eine
gegenläufige
Bewegung der Einzelmassen bewirken.
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Diese
Maßnahmen
haben den Vorteil, daß durch
gezielte gegenläufige
Bewegung von Einzelmassen die Schwerpunktslage des Meßtasters
im Raum festgehalten wird, so daß eine vollkommene Tarierung
stattfindet.
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Es
versteht sich dabei, daß die
beiden genannten Gruppen von Ausführungsbeispielen, nämlich die
gezielte Verteilung der Massen einerseits und die gezielte räumliche
Bewegung der Massen andererseits, jeweils auch nur für einzelne
Koordinatenachsen, Richtungen, Ebenen und dergleichen eingesetzt
und auch miteinander kombiniert werden können.
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Bei
weiteren Ausführungsformen
der Erfindung umfassen die Tariermittel einen Hebelmechanismus zum
gegenläufigen
Bewegen der Massen.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, daß die
Tariermittel mechanisch einfach aufgebaut werden können und
unabhängig
von der Einbaulage bzw. Betriebslage des Tastkopfes wirken.
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Dies
gilt insbesondere dann, wenn der Hebelmechanismus zweiarmige Hebel
umfaßt.
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Wenn
in weiterer Ausgestaltung dieses Ausführungsbeispiels mindestens
einer der Hebel einen elastischen Bereich aufweist, so können die
Hebel optimale Biegelinien annehmen. Dies ermöglicht in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung die Verwendung von mittig aufliegenden starren Gebilden
mit beidendig biegeelastischer Einspannung als Hebel.
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Bei
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist der Hebelmechanismus zwischen einem äußeren Gegengewicht und einem
in einer Ruhestellung sich entlang einer Mittelachse des Meßtasters
erstreckenden Meßstift
angeordnet.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, daß ein besonders
kompakter Aufbau entsteht. Durch die Anordnung des Gegengewichtes
an der Peripherie wird bei verhältnismäßig kleinem
Querschnitt ein hohes Gewicht zur Verfügung gestellt.
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Weiterhin
ist bevorzugt, wenn der Meßtaster ein
rohrartiges Gehäuse
aufweist, das an seiner Oberseite mit einem radialen Flansch versehen
ist, wobei zweiarmige Hebel des Hebelmechanismus sich mittig an
dem Flansch abstützen.
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Auch
diese Maßnahme
hat den Vorteil, daß sich
ein besonders kompakter Aufbau ergibt und die zu kompensierenden
Massen optimal verteilt werden können.
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Bei
weiter bevorzugten Ausführungsformen der
Erfindung ist eine mittels des Hebelmechanismus verschwenkte Masse
mit einem Zusatzgewicht versehen, wobei das Zusatzgewicht so dimensioniert
ist, daß eine
infolge des Gewichtes der Masse auftretende Durchbiegung eines diese
Masse tragenden Hebelarms und/oder einer den Hebelarm tragenden
Lagerstelle kompensiert wird.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, daß eine bestimmte
Form von Restfehler mit kompensiert wird, nämlich die sogenannte "Tarierablage", die dadurch entsteht,
daß in
der Praxis zusätzliche
Lageveränderungen
der Massen entstehen, wenn sich entweder Hebelarme, die zum gezielten
Verfahren der Massen eingesetzt werden, infolge der Gewichtskraft
dieser Massen verbiegen und/oder Lagerstellen, die in diesem Zusammenhang
als tragende Elemente tätig sind,
eine gewisse Durchbiegung aufweisen. Die sich durch diese Durchbiegungen
einstellenden Lagefehler können
in überraschend
einfacher Weise dadurch kompensiert werden, daß man die bewegten Massen mit
einem gewissen Zusatzgewicht versieht, das über den wirksamen Hebelarm
die erforderliche Lagekorrektur vornimmt.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
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Es
versteht sich, daß die
vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
extrem schematisierte Darstellung zur Erläuterung der Tarierung anhand
von Massenkräften,
wobei das Gehäuse
des Meßtasters
hier nicht dargestellt ist;
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2A eine
Prinzipdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Tastkopfs,
in Ruhestellung;
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2B eine
Darstellung, ähnlich 2A,
jedoch für
den Tastkopf in einer ersten, seitlich ausgelenkten Betriebsstellung;
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2C eine
Darstellung ähnlich 2A und 2B,
jedoch für
den Tastkopf in einer weiteren, vertikal ausgelenkten Betriebsstellung;
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2D in
stark schematisierter Weise eine Darstellung, ähnlich 2A, für eine alternative
kardanische Aufhängung
eines Meßtasters;
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2E eine
Darstellung zur weiteren Erläuterung
der Verhältnisse
in 2C, im Hinblick auf eine sogenannte Tarierablage;
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3A und 3B eine
perspektivische Darstellung, teilweise aufgebrochen, einer praktischen
Realisierung des Meßtasters
gemäß 2A, dargestellt
in zwei Hälften;
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4A eine
Draufsicht auf ein Tarierfedersystem, wie es beim Meßtaster
gemäß 3A und 3B Verwendung
findet;
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4B und 4C zwei äußerst schematisierte
Schnittansichten entlang der Linie IV-IV in 4A zur
Erläuterung
der Wirkungsweise eines dort gezeigten Gelenks.
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In 1 bezeichnet 10 insgesamt
einen Tastkopf für
ein Mehrkoordinaten-Meßgerät. Der Tastkopf 10 umfaßt ein Gehäuse 12,
in dem sich ein Meßtaster 14 befindet.
Am freien Ende des Meßtasters 14 befindet
sich eine Spitze 16. Der Meßtaster 14 ist so
aufgehängt,
daß die
Spitze 16 sich entlang der drei Achsen x, y und z eines
kartesischen Koordinatensystems 17 bewegen kann.
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Hierzu
ist der Meßtaster 14 einerseits
in einem Lager 18 aufgehängt. Das Lager 18 ist
ein kardanisches Lager, wobei der Begriff "kardanisch" im vorliegenden Zusammenhang so zu
verstehen ist, daß die
Spitze 16 eine Bewegung in der x-y-Ebene ausüben kann,
eine Bewegung in z-Richtung jedoch nicht möglich ist.
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Der
Meßtaster 14 unterteilt
sich in einen unteren Abschnitt 20 unterhalb des Lagers 18,
dessen Gewicht 21 mit einer Masse m1 symbolisiert
ist, und einen oberen Abschnitt 22 oberhalb des Lagers 18, dessen
Gewicht 23 durch eine Masse m2 charakterisiert
ist.
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Die
Anordnung ist dabei so getroffen, daß sich der Massenschwerpunkt
der Massen m1 und m2 gerade
im Zentrum des Lagers 18 befindet.
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Andererseits
ist der Meßtaster 14 zusammen mit
dem Lager 18 in einer Führung 25 geführt, die
in z-Richtung orientiert ist. In dieser Richtung wirkt auch eine
Feder 24, die das Lager 18 zusammen mit dem gesamten
Meßtaster 14 gegen
Masse, beispielsweise gegen das Gehäuse 12, abstützt. Über die
Feder 24 ist daher eine Bewegung des Meßtasters 14 auch in
z-Richtung möglich.
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Mit 26 ist
eine Sensorik angedeutet, die mit dem Meßtaster 14 zusammenwirkt
und dessen Bewegung in x-, y- und z-Richtung erfaßt, wie
dies dem Fachmann geläufig
ist. Die Ausgangssignale der Sensorik 26 werden einer Meßelektronik 28 zugeführt, die
aus den Signalen der Sensorik 26 entsprechende Signale
für eine
Weiterverarbeitung der Meßwerte
bildet.
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Schließlich ist
in 1 noch eine Tariervorrichtung 30 dargestellt.
Die Tariervorrichtung 30 wirkt in z-Richtung. Sie ist in 1 durch
eine Hebelanordnung symbolisiert, bei der an einem Gelenk 32 ein Hebelarm 33 am
Lager 18 angreift und über
ein gehäusefestes
Lager 34 zu einem Gegengewicht 36 führt, dessen
Masse in 1 mit m3 bezeichnet
ist.
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Der
Tastkopf 10 in 1 arbeitet wie folgt:
Wenn
die Spitze 16 an einer dreidimensionalen gekrümmten Oberfläche eines
zu vermessenden Werkstücks
entlanggeführt
wird, kann sie in der x-y-Ebene ausgelenkt werden, weil das kardanische
Lager 18 diese Bewegung zuläßt. Eine Auslenkung in z-Richtung wird über die
Abstützung
der Feder 24 ermöglicht.
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Eine
Auslenkung in der x-y-Ebene hat keine durch Gravitation verursachten
Rückstellkräfte im Meßtaster 14 zur
Folge, weil der Meßtaster 14 mit seinem
Massenschwerpunkt im Zentrum des Lagers 18 liegt. Der Meßtaster 14 befindet
sich daher in jeder Schwenklage im Gleichgewicht.
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Entsprechendes
gilt für
eine Auslenkung in z-Richtung, weil eine Vertikalbewegung der Gesamtmasse
m1 + m2 mittels
der als Wippe wirkenden Anordnung 32, 33, 34 durch
eine gegenläufige Bewegung
der Masse m3 kompensiert wird, die beispielsweise
gleich der Summe m1 + m2 sein
kann.
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Dies
gilt auch für
den Fall, daß der
Tastkopf 10 insgesamt verschwenkt oder gedreht wird, weil beide
Stabilisierungssysteme auch in einer schiefen Betriebsstellung des
Tastkopfes 10 arbeiten.
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Es
versteht sich dabei, daß insbesondere
die Tariervorrichtung 30 in 1 nur extrem
schematisch dargestellt ist. Im Rahmen der Erfindung sind hier Tariervorrichtungen
aller Art angesprochen, die entlang einer oder mehrerer der Koordinatenachsen bzw.
bei Verwendung von Polarkoordinaten auch in Richtung der Schwenkwinkel
wirken, um eine Tarierung der bewegten Massen in allgemeinster Form
zu bewirken. In der Realität
lassen sich auch andere als die in 1 gezeigten
Mechanismen verwenden, die eine gegenläufige Bewegung der Massen m1, m2 einerseits
und m3 andererseits gestatten, wie nachstehend
gezeigt werden wird.
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In
den 2A bis 2C ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Tastkopfs 40 schematisch
sowie in den 3A und 3B in
einer praktischen Ausführungsform
dargestellt, wobei 4 in vergrößertem Maßstab noch
ein Detail aus 3A zeigt. Folglich sind in den 2 bis 4 gleiche
Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen, wobei unterschiedliche
Betriebsstellungen jeweils durch Hinzufügen eines Apostrophzeichens oder
Doppelapostrophzeichens gekennzeichnet sind.
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Insgesamt
bezeichnet dabei 40 den Tastkopf, der ein Gehäuse 42 aufweist.
In dem Gehäuse 42 sitzt
ein Meßtaster 44.
Der Meßtaster 44 ist
von im wesentlichen rohrförmiger
Gestalt. Entlang einer Mittelachse 51 des Meßtasters 44 erstreckt
sich ein Meßstift 45,
dessen untere Spitze 46 als Kugel ausgebildet ist. Auch
hier ist eine Bewegung der Spitze 46 entlang der drei Achsen
x, y und z eines kartesischen Koordinatensystems 47 möglich.
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Der
Meßtaster 44 ist
mit einem rohrförmigen Gehäuse 50 versehen.
Dieses Gehäuse 50 enthält einen
mittleren Abschnitt 52, einen unteren Gehäuseabschnitt 54 sowie
einen oben an den mittleren Abschnitt 52 angesetzten radialen
Flansch 56.
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Etwa
in der Mitte des mittleren, rohrförmigen Abschnitts 52 ist
der Meßtaster 44 in
einem kardanischen Lager 58 relativ zum Gehäuse 42 des
Tastkopfes 40 abgestützt.
Das kardanische Lager 58 befindet sich in einer Ebene 60,
die in etwa eine radiale Mittelebene des Tastkopfes 40 darstellt.
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Der
Meßstift 45 ist
im Bereich des Gehäuseabschnitts 54 im
Zentrum zweier axial beabstandeter Membranfedern 64 und 66 gehalten,
die mit ihrer Peripherie am Gehäuseabschnitt 54 festgelegt
sind. Diese Anordnung ermöglicht
eine Bewegung des Meßstiftes 45 nur
entlang der z-Achse.
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Auf
dem radialen Flansch 56 erstrecken sich nach oben axiale
Stützen 68,
die auch als Ring oder als Ringsegmente ausgebildet sein können. Diese Stützen 68 tragen
an ihrer Oberseite Gelenke 70, an denen zweiarmige Hebel
elastisch angelenkt sind.
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Von
den Gelenken 70 erstrecken sich radial nach außen erste,
starre Hebelarme 72, die – vorzugsweise über einen
biegeelastischen Bereich 78 – zu einem Gegengewicht 74 führen. Das
Gegengewicht 74 ist vorzugsweise als Ring ausgebildet,
wie besonders deutlich aus 3A hervorgeht.
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Von
den Gelenken 70 führen
radial nach innen zweite, starre Hebelarme 76, die – vorzugsweise über biegeelastische
Bereiche 73 – zum
oberen Ende des Meßstiftes 45 führen. Die
starren Hebelarme 72 und 76 sind vorzugsweise
als eine gemeinsame starre Platte ausgebildet (vgl. 4A bis 4C).
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Schließlich ist
mit 80 ein erster Sensor bezeichnet, der die Auslenkung
des Meßstiftes 45 in
der z-Richtung erfaßt,
während
zweite Sensoren 82 die Auslenkung des Rohres 50 in
x- und y-Richtung
messen.
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Der
Tastkopf 40 arbeitet wie folgt:
2B zeigt
eine Situation, in der die Kugel an der Spitze 46' am freien Ende
des Meßstiftes 45' seitlich verschwenkt
wurde, wie mit einem Pfeil 86 angedeutet. Dies hat eine
Auslenkung in x- und y-Richtung zur Folge. Der Schwenkwinkel ist
dabei mit α bezeichnet.
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Infolge
der kardanischen Aufhängung
im Lager 58 entsteht auch hier eine stabile Lage des verschwenkten
Meßtasters 44', weil die Anordnung
so getroffen ist, daß die
Massen des Meßtasters 44' zu beiden Seiten
der Ebene 60 gleich verteilt sind, sich also der Massenschwerpunkt
des Meßtasters 44' im Zentrum
des kardanischen Lagers 58 befindet.
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2C zeigt
demgegenüber
eine andere Betriebsstellung, in der der Meßstift 45'' nur in z-Richtung ausgelenkt wurde,
wie mit einem Pfeil 88 angedeutet. Die Auslenkung ist dabei
in 2C mit Δz
bezeichnet.
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Weil
das kardanische Lager 58 eine Bewegung des Gehäuses 50 in
z-Richtung nicht zuläßt, wird
die Bewegung des Meßstifts 45'' in z-Richtung durch Verformung
der Membranfedern 64'', 66'' ermöglicht. Dies ist in 2C deutlich
zu erkennen.
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Zusätzlich wird
im Betriebszustand gemäß 2C die
am oberen Ende des Meßstiftes 45'' vorgesehene Tariervorrichtung
wirksam. Es darf auch an dieser Stelle darauf hingewiesen werden,
daß die
in den Figuren dargestellten Tariervorrichtungen nur beispielhaft
und schematisch zu verstehen sind, während sich die vorliegende
Erfindung auf Tariervorrichtungen aller Art bezieht, die entlang
von Koordinatenrichtungen oder Drehwinkeln wirksam sind.
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Der
sich nach oben bewegende Meßstift 45'' drückt nämlich das innere Ende der zweiten
Hebelarme 76'' nach oben,
wodurch das äußere Ende
der ersten Hebelarme 72'' nach unten
verschwenkt wird und damit auch das Gegengewicht 74''. In dem Maße, in dem die Massen des Meßstiftes 45 in
z-Richtung bewegt werden, wird das Gegengewicht 74 gegenläufig bewegt.
Die Masse des Gehäuses 50 spielt dabei
keine Rolle, da sie nicht in z-Richtung ausgelenkt wird.
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2D zeigt
zur Erläuterung
eine Alternative, in der gleiche Bezugszeichen wie in den 2A bis 2C verwendet
wurden, zu denen jeweils ein "a" hinzugefügt wurde. 2D erläutert eine mögliche andere
Positionierung der Federn 64a, 66a, dort nämlich zwischen
dem kardanischen Lager 58a und der Gehäusewand, während sich beim Ausführungsbeispiel
gemäß 2A bis 2C die
Federn 64, 66 zwischen dem freien Ende des Meßstiftes 45 und dem
kardanischen Lager 58 befanden.
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Die
zuletzt genannte Positionierung hat den Vorteil, daß die in
z-Richtung zu bewegenden Massen minimal sind, nämlich unterhalb des kardanischen
Lagers 58 nur die Masse des Meßstiftes 45 umfassen.
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Demgegenüber muß bei der
alternativ möglichen
Anordnung gemäß 2D noch
das kardanische Lager 58a selbst mitbewegt werden. Die
Lösung
gemäß 2D bietet
sich daher nur dann an, wenn bestimmte bauliche Gründe eine
Verlagerung der Federn von der Position 64, 66 in 2A bis 2C in
die Position 64a, 66a in 2D ratsam
erscheinen lassen.
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2E zeigt
noch ein weiteres Detailproblem, nämlich das der sogenannten "Tarierablage". Auch in 2E sind
gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen wie in 2A bis 2C versehen, jedoch
ebenfalls unter Hinzufügung
eines "a".
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2E illustriert
die Verhältnisse
im Bereich der Hebelarme 72, 76, die im Prinzip
einen starren Biegebalken darstellen, der mittig im Bereich der Stützen 68 bzw.
des Gelenks 70 gelagert ist. Durch das Gegengewicht 74a wird
dieser Biegebalken 72a, 76a verbogen, wie in 2E stark übertrieben
dargestellt ist. Dies führt
zu einer Tarierablage TA in der Form, daß der Meßstift 45 um den Betrag
TA zu niedrig (in z-Richtung) liegt.
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Um
dem vorzubeugen, wird das Gegengewicht 74a daher erfindungsgemäß mit einem
kleinen Zusatzgewicht 75 versehen, das die Anordnung gemäß 2E im
Gegenuhrzeigersinn um das Gelenk 70 verdreht, so daß der Meßstift 45a gerade
wieder um die Tarierablage TA angehoben wird.
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Aus
den 3 und 4 wird
eine bevorzugte Ausführungsform
dieser Tariervorrichtung deutlich.
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Danach
gehen vom oberen Ende des Meßstiftes 45 drei
um 120° gegeneinander
versetzte radiale Arme aus, die als beidendig mit Blattfedern eingespannten
Platten 72, 76 ausgebildet sind. Das äußere Ende
der Platten ist über
eine Blattfeder am Gegengewicht 74 befestigt. Etwa auf
halber Länge
der Platten befindet sich das ebenfalls als dünne Blattfeder ausgebildete
Gelenk 70, das zu den Stützen 68 führt. Diese
sind als Ringsegmente ausgebildet.
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Die
Verwendung von Blattfedern als Einspannung für die Hebel 72 und 76 stellt
eine elegante Realisierung der elastischen Bereiche 73 und 78 dar, weil
sich die Blattfedern bei einer Auslenkung gemäß 4C insgesamt
S-förmig
verbiegen können,
also an ihren beiden Enden in unterschiedlicher vertikaler Position
horizontal verlaufen.
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Die
Verhältnisse
im Bereich der Hebel 72, 76 (ohne Berücksichtigung
der Eigendurchbiegung gemäß 2E)
sind äußerst schematisch
in 4B und 4C dargestellt.
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Man
erkennt, daß im
Verhältnis
zu den elastischen Bereichen 73 und 78 die Form
der starren Hebel 72 und 76 unverändert bleibt,
wenn diese starren Hebel um das Lager 70 verschwenkt werden. Demgegenüber nehmen
die elastischen Bereiche 73 und 78 insgesamt eine
S-förmige
Gestalt an.
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Diese
Maßnahmen
haben den Vorteil, daß außer der
inneren Reibung beim Durchbiegen der elastischen Bereiche 73 und 78 keine
Reibung, insbesondere keine Gleitreibung auftritt und damit auch keine
im vorliegenden Zusammenhang schädliche Hysterese.
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Bevorzugt
ist die Ausführungsform
gemäß 4 dabei so dimensioniert, daß die als
Waagebalken wirkenden doppelarmigen Hebel 72, 76 auf
beiden Seiten eine gleiche Hebellänge haben. Auf diese Weise
kann die Tariermasse des Gegengewichts 74 gerade so groß gewählt werden
wie die Masse der Tastkopfkinematik, d. h. der in z-Richtung beweglichen
Teile des Tastkopfes 40.
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Die
Eigenschaften dieser Tariervorrichtung bleiben auch bei einem Verschwenken
des Tastkopfes 40 im Raum erhalten, sind also nicht nur
in vertikaler Betriebslage wirksam.
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Insgesamt
stellt die vorliegende Erfindung damit einen Tastkopf zur Verfügung, der
in seiner Einbaulage geschwenkt werden kann, ohne daß damit die
stabile Stellung der tastenden Elemente aufgehoben wird. Die bei
herkömmlichen
Tastköpfen
auftretende Reduzierung des Meßbereichs
als Folge von Lagefehlern durch Verschwenken des Tastkopfes wird
erfindungsgemäß durch
die geschilderte passive Tarierung vermieden oder zumindest auf
ein Minimum reduziert. Diese passive Tarierung ist unabhängig von
der Steuerung und benötigt
keine zusätzlichen
Signalleitungen im Mehrkoordinaten-Meßgerät. Der gewählte kinematische Aufbau ermöglicht ferner eine
Anordnung mit geringem Eigengewicht, da das als Tariermasse wirkende
Gegengewicht 74 auch für eine
Tarierung in der Kardanebene x-y genutzt werden kann (vgl. m2/m1 in 1).