Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es daher, eine tensidhaltige Reinigungszubereitung zu formulieren,
welche keine Fette enthält,
und dennoch liposomale Strukturen insbesondere bei der Anwendung
aufweist, wodurch alle Vorteile der Reinigung bzw. der Hautpflege,
wie sie für
tensidhaltige sowie lipidhaltige Produkte bekannt sind, erzielt
werden können
und worin insbesondere der Wirkstoffanteil hoch ist, so daß auch eine
ausgeprägte
balneologische Wirkung erzielt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
Reinigungszubereitungen, enthaltend 1 bis 60% eines oder mehrerer
Tenside, welche insbesondere ausgewählt sind aus anionischen und/oder
nichtionischen und/oder amphoteren und/oder kationischen Tensiden,
weiterhin 0 bis 25% Zusatzstoffe, insbesondere 0,1 bis 25%, vor
allem 0,1 bis 15% Zusatzstoffe, 0 bis 78%, vorzugsweise bis < 78 Wasser und welche
gekennzeichnet sind durch einen Gehalt von 21 bis 50 eines oder
mehrerer Wirkstoffe sowie einen Gehalt von 0,001 bis 15%, insbesondere
0,01 bis 15%, vor allem 0,1 bis 12%, ganz besonders bevorzugt 0,2
bis 10%, und insbesondere 0,2 bis 5% eines oder mehrerer nicht ethoxyliertem(r)
Sterole) oder eines oder mehrere nicht ethoxylierte Sterole im Gemisch
mit einem oder mehreren ethoxylierten Sterolen, wobei der Anteil
an nicht ethoxyliertem(n) Sterol(en) höher ist als der Anteil an ethoxyliertem(n)
Sterol(en).
Die Zubereitung kann 0 bis 78%, vor
allem 0 bis < 78%
Wasser, insbesondere einen Gehalt (oder Rest) an Wasser, bevorzugt
0,1 bis < 78%,
vor allem 1 bis 60%, bevorzugt 2 bis 50%, insbesondere 3 bis 40%
und ganz besonders 5 bis 30% aufweisen.
Überraschenderweise
konnte gezeigt werden, dass mit solchen wässrigen tensidhaltigen Zubereitungen
der speziellen angegebenen Zusammensetzung bei der Anwendung aus
den einzelnen Bestandteilen liposomale Strukturen spontan entstehen
und beim Reinigungsvorgang als solche vorhanden bleiben, obgleich entgegen
der Lehre der
DE 198
54 827.3 das Sterol/ethoxyliertes Sterol-Verhältnis anders
und darüber
hinaus der Wirkstoffanteil höher
ist. Dies ist in krassem Unterschied zu bekannten Reinigungszusammensetzungen, aus
welchen, wie oben beschrieben, sich beim Einsatz in Wasser Liposomen
entweder nur aus zuvor hergestellten Partikeln oder zusammen mit
einer Fettphase und bei geringem Wirkstoffanteil bilden.
Mit der neuen Reinigungszubereitung
können
die durch Tenside bei der Schmutzentfernung auftretenden Verluste
an Hautlipiden sowie Störung
der Hautbarrierefunktion durch die positive oben beschriebene Wirkung
von Sterolen insbesondere in vesikulärer Form ausgeglichen werden.
Dadurch kann neben der ausgezeichneten Reinigungswirkung der Austrocknung
oder Reizung der Haut vorgebeugt werden. Überraschenderweise konnte auf
den Einsatz an Fetten oder Ölkomponenten
zu diesem Zweck verzichtet werden. Darüber hinaus kann, durch den
Einsatz an Wirkstoffen neben der Reinigung noch ein zusätzlicher
Effekt erzielt werden wie z.B. Erfrischung, Belebung, Anti-Stress,
Muskel-Relax, Durchblutungsförderung
oder balneologische Wirkungen, z.B. Erkältungslinderung, Beruhigung,
Linderung rheumatischer oder Kreislauf-Beschwerden oder Hautirritationen.
Bevorzugt liegt ein Gemisch aus nicht
ethoxyliertem und ethoxyliertem Sterol vor.
In einer bevorzugten Ausführungsform
weist die erfindungsgemäße Zubereitung
20 bis 50% Tensid(e), 25 bis 40% Wirkstoff(e), 0,5 bis 5% an Sterol
nicht ethoxyliert) oder Sterolmischung wie beschreiben und 0,1 bis
10% Zusatzstoffe auf. Ggf. kann hier auch Wasser in geeigneten Mengen
wie angegeben oder als Rest vorhanden sein.
Das oder die Tenside sind in einer
Menge von 1 bis 60% vorhanden. Besonders geeignete Tensidmengen
sind 5 bis 55%, insbesondere 10 bis 50% und ganz besonders bevorzugt
20 bis 50%, vor allem 30 bis 50%.
Das oder die Tenside sind ausgewählt aus
einem oder mehreren anionischen, nichtionischen, amphoteren oder
kationischen Tensiden, wobei nichtionische, anionische und amphotere
Tenside besonders bevorzugt sind. Weiterhin bevorzugt ist auch ein
Gemisch aus einem oder mehreren anionischen, nichtionischen und amphoteren,
insbesondere aus einem oder mehreren nichtionischen (N) und amphoteren
(AT) bzw. einem oder mehreren anionischen (A) und nichtionischen
(N) Tensid(en).
Besonders bevorzugt wird als Tensid
ein oder mehrere nichtionische Tenside} (N) oder ein Gemisch hiervon
mit anionischen (A), amphoteren (AT) Tensiden, wobei im Gemisch
ein Überschuß an nichtionischem(n)
Tensiden) (N) vorhanden ist.
Es ist weiterhin bevorzugt, insbesondere
auch bei Einsatz von nur nicht ethoxylierten Sterolen, wenn bei
diesen Mischungen (A,AT,N oder A,N; AT,N) die Menge an nicht ionischem
Tensid höher
ist als die des oder der anderen Tenside, wobei ein Verhältnis von
10:5:5 bis 100:1:1, insbesondere 5:1:1 bis 30:1:1 bei Dreiermischungen
(N,AT,A) bzw. 10:5 bis 100:1, insbesondere 5:1 bis 30u:1 bei Zweiermischungen
(N,A; N,AT) besonders bevorzugt sind.
Ganz besonders ist auch der alleinige
Einsatz von nicht ionischen Tensiden in den angegebenen Mengen,
vor allem auch bei Verwendung von nicht ethoxylierten Sterolen bevorzugt.
Anionische Tenside sind für den beschriebenen
Zweck bekannt und können
vorzugsweise ausgewählt werden
aus Alkylsulfaten (z.B. C10–C18)
und/oder den entsprechenden Alkyl-ethersulfaten, insbesondere mit 1–6 Ethylenoxidgruppen
im Molekül,
Sulfosuccinaten, Sulfosuccinamaten, Sarcosinaten, Isethionaten,
Tauriden, Ethercarbonsäuren,
Eiweiß-Fettsäure-Kondensaten,
Alkylsulfonaten sowie Alkylbenzolsulfonaten, Monoalkylphosphaten,
Monoglyceridsulfaten, Amidethersulfaten, Alkylsulfoacetaten, α-Olefinsulfonaten.
Die Alkylketten in den genannten Tensiden können dabei jeweils acht bis
achtzehn Kohlenstoffatome umfassen.
Besonders bevorzugt sind Alkylethersulfate,
die sich von Fettalkoholen mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und einem
Ethoxylierungsgrad von 2 bis 6 ableiten, wie z.B. Lauryl/Myristylethersulfat,
Na-Salz (z.B. Texapon® K 14 S spezial IS, Hansanol® NS
243), Ammoniumlaurylethersulfat (Zetesol® LA-2)
oder Monoisopropanolammoniumlaurylethersulfat (Zetesol® 2056)
oder deren Mischungen wie Zetesol® 100
(MIPA-Laureth Sulfate, Laureth-4, Cocamide DEA) bzw. Alkylsulfate,
z.B. Natriumlaurylsulfat (Texapon® Z),
Ammoniumlaurylsulfat (Texapon® ALS) oder Monoisopropanolammoniumlaurylsulfat
(Sulfetal® CJOT
60). Ferner geeignet sind insbesondere Bernsteinsäurederivate,
wie Sulfosuccinate und Sulfosuccinamate mit einem Alkylrest von
8 bis 22 Kohlenstoffatomen, z.B. Wallasol®-L29
(Disodium Laureth-3 Sulfosuccinate).
Das amphotere Tensid kann insbesondere
ausgewählt
werden aus Alkylaminopropionaten, Alkyl-, Alkylamido- und Sulfobetainen
und Alkylglycinaten mit einer C-Kettenlänge von C8 bis C22. Insbesondere
bevorzugt ist das unter dem Handelsnamen Tego Betain® F50
oder Dehyton® K
bekannte Cocamidopropylbetain.
Das nichtionische Tensid ist insbesondere
ausgewählt
aus Alkanolamiden, z.B. Comperlan®100
(Cocamide® MEA),
Comperlan®KD
(Cocamide DEA), Fettsäureethoxylaten,
z.B. Cremophor® RH
40 (PEG-40 Hydrogenated Castor Oil), Fettalkoholethoxylaten, z.B.
Laureth-3 (Volpo®L3), Alkylpolyglucosiden
insbesondere mit einem Alkylrest von 8 bis 16 Kohlenstoffatomen,
z.B. Plantacare®2000
UP (Decyl Glucoside), Sorbitanester, z.B. Tween®20
oder 80 (Polysorbate 20 oder 80), Aminoxiden, insbesondere Fettaminoxiden
mit einer C7 bis C26 Alkylkette, z.B. Incromine Oxide® C30
(Cocamidopropylamine Oxide).
Ferner geeignet sind Alkylphenoloxethylate
(C8–C22;
ggf. 4 bis 20 Ethylenoxidgruppen) oder Mischkondensate aus Ethylenoxid
und Propylenoxid (z.B. Pluronics®-Typen).
Geeignete kationische Tenside sind
quaternäre
Ammoniumverbindungen mit Kohlenstoffkettenlängen üblicherweise zwischen 12 und
22 wie z.B. Steartrimoniumchlorid oder Pyridiniumsalze, z.B. Cetylpyridiniumchlorid.
Besonders bevorzugte Tenside aus
der Gruppe der anionischen, amphoteren und nichtionischen Tenside
sind Alkylsulfat, Alkylethersulfat, Sulfosuccinat, Sulfosuccinamat,
Sarcosinat, Isethionat, Taurid, Ethercarbonsäure, Eiweiß-Fettsäure-Kondensat, Alkylsulfonat
sowie Alkylbenzolsulfonat, Monoalkyl-phosphat, Monoglyceridsulfat,
Amidethersulfat, Alkylsulfoacetat, α-Olefinsulfonat; Alkylaminopropionate,
Alkyl-, Alkylamido-, Sulfobetaine, Alkylglycinate, Alkanolamide;
Fettsäureethoxylate,
Fettalkoholethoxylate, Alkylpolyglucoside, Aminoxide, Sorbitanester,
Alkylphenoloxethylate, Mischkondensate aus Ethylenoxid und Propylenoxid.
Solche für Reinigunsmittel geeignete
Tenside sind beispielsweise auch in SÖFW-Journal, 120. Jahrgang, 2–3/94, S.
115 bis 116, im Heft 7/94, Seite 387 sowie in Cosmetics and Toiletries,
Vol. 108, 1993, S. 83–89,
sowie in SÖFW,
117 Jahrgang, Nr: 1 aus 1991, Seite 3–7 oder in der Monographie
von K. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Aufl.
(1989, Hüthig
Buchverlag), S. 683–691)
beschrieben.
Als Sterol eignen sich vor allem
Phytosterole wie z.B. solche, die aus Maiskeimöl, Rapsöl, Sojaöl, Olivenöl etc. gewonnen werden und
hauptsächlich,
neben Spuren weiterer Komponenten, β-Sitosterol, Campesterol, Stigmasterol
und/oder Brassicasterol in unterschiedlichen bekannten Gewichtsanteilen
oder Mischungen hiervon umfassen, wie z.B. vorstehend und von R.
A. Wachter beschrieben (vgl. S. 5, 6 dieser Anmeldung). Es können aber
auch die jeweiligen Einzelkomponenten oder auch Zweikomponentenmischungen
in unterschiedlichen Anteilen eingesetzt werden.
Insbesondere sind Produkte aus Soja-
und Rapsöl
bevorzugt, wobei ein aus Sojaöl
gewonnenes Produkt insbesondere eine Mischung aus Sitosterol, Campesterol
und Stigmasterol als Hauptkomponenten aufweist und ein aus Rapsöl erhaltenes
Produkt vorzugsweise als Hauptkomponenten Sitosterol, Campesterol und
Brassikasterol enthält.
Besonders bevorzugt sind vor allem ein aus Soja- oder Rapsöl gewonnenes
Phytosterol wie z.B. ein Produkt mit dem Handelsnamen Generol®122
N (raffiniertes Sojasterol} oder Generol®R (Rapssterol).
Zu weiteren geeigneten Sterolen gehören Dihydrocholesterol
oder Cholesterolester wie Cholesterylacetat, oder auch – insbesondere
im Gemisch mit ethoxylierten Sterolen – Ergosterol und Cholesterol.
Besonders bevorzugt sind hier Dihydrocholesterol oder Cholesterolester
wie Cholesterylacetat.
Als ethoxylierte Sterole sind ethoxylierte
Derivate der oben beschriebenen Sterole, vor allem der genannten
Phytosterole (als Mischungen wie oben angegeben oder auch als Einzelkomponenten)
unterschiedlicher Herkunft, vor altem aus Olivenöl, Maiskeimöl, Rapsöl und Sojaöl geeignet. Diese weisen vorzugsweise einen
Ethoxylierungsgrad von 5 bis 30, insbesondere 5 bis 25 auf. Bevorzugt
sind hier die ethoxylierten Phytosterole bzw. die genannten Mischungen
hiervon wie die unter dem Namen Generol®122
N E5D, E10, E16, E25D bekannten und aus Soja oder analog aus Rapsöl gewonnenen
Produkte. Besonders bevorzugt ist das aus Rapsöl gewonnene Generol® RE5
mit 5 EO-Einheiten.
Ferner sind auch ethoxylierte Cholesterole
der beschriebenen Art mit dem genannten Ethoxylierungsgrad wie vor
allem ethoxyliertes Dihydrocholesterol, insbesondere mit 15 bis
30 EO-Einheiten, z.B. Nikkol® DHC-15 und -30 geeignet.
Besonders bevorzugt werden Phytosterole, einzeln oder als Mischung
wie beschrieben, nämlich
1) Sitosterol, 2) Campesterol, 3) Stigmasterol, vor allem auch 4)
Brassicasterol oder Mischungen hiervon wie 1+2, 1+3, 1+4, 2+3, 2+4,
1+2+3, 1+2+4, 1+3+4, 2+3+4, in den gewünschten, oder bekannten oben angegebenen
Verhältnissen,
alleine oder zusammen mit den ethoxylierten Derivaten der angegebenen
Art, insbesondere mit ethoxylierten Phytosterolen oder ethoxylierten
Dihydrochofesterolen oder Mischungen hiervon wie beschrieben, wobei
aus Rapsöl
erhaltene Produkte besonders bevorzugt sind.
Wie erläutert, wird erfindungsgemäß entweder
ein Sterol, insbesondere in Verbindung mit nichtionischen Tensiden
oder hochanteiligen Mischungen hiervon mit anionischen und/oder
amphoteren Tensiden, oder aber eine Sterolmischung, in Kombination
mit sehr hohen Mengen an Wirkstoffen von 21% bis 50%, insbesondere
25 bis 50%, vor allem 25 bis 35% oder 30 bis 50%, gewählt.
Besonders bevorzugte Sterole sind
Phytosterole, z.B. aus Rapsöl
oder Dihydrohholesterol, Cholesterolacetat oder Mischungen hiervon
mit den entsprechenden ethoxylierten Produkten.
Besonders bevorzugte ethoxylierte
Sterole sind ethoxylierte Phytosterole sowie ethoxyliertes Dihydrocholesterol
oder ethoxyliertes Cholosterolacetat.
Insbesondere bevorzugt werden darüber hinaus
Mengen von 0,2 bis 8%, insbesondere 0,2 bis 5% und vorzugsweise
0,5 bis 4%, an Sterol oder der genannten Sterolmischung.
Ganz besonders bevorzugt ist eine
Mischung aus nicht ethoxyliertem Phytosterol, z.B. Generol®R
und einem mit 5 Einheiten ethoxyliertem Phytosterol, wie z.B. Generol®RE5
oder Generol®R
alleine, vor allem in einer Menge von 0,2 bis 5%.
Wie erwähnt, ist bei Mischungen der
Anteil an nicht ethoxyliertem(n) Sterol(en) höher als der Anteil an ethoxyliertem(n)
Sterol(en), insbesondere beträgt
das Verhältnis
von nicht ethoxyliertem(n) zu ethoxyliertem(n) Sterol(en) 1,5:1
bis 10: 1, vorzugsweise 2:1 bis 6:1. Besonders bevorzugt ist ein
Verhältnis
von 3:1.
Alle %-Angaben beziehen sich auf
das Gewicht der Mischung.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung enthält wie erwähnt einen
hohen Anteil an Wirkstoffen, nämlich
21 bis 50%, vorzugsweise 23 bis 40%, insbesondere 25 bis 35%. Diese
Wirkstoffe sind insbesondere ausgewählt aus Extrakten aus Pflanzen,
diesen Extrakten entsprechenden synthetisch hergestellten Substanzen
und analogen Derivaten hiervon, Vitaminen, sowie Haut- und Haar
beeinflussenden Wirkstoffen und Mischungen hiervon.
Extrakte aus Pflanzen sind beispielsweise
solche aus Ylang Ylang, Kiefernnadel, Zypresse, Thymian, Minze,
Limetten, Orangen, Grapefruit, Mandarine, Wacholder, Baldrian, Zitronenmelisse,
Eukalyptus, Thymian, Palmarosa, Rosmarin, Lavendel, Rosenholz, Fichtennadel,
Kiefernnadel, Ingwer-, Lindenblüten-,
Ringelblumen-, Algen-, Aloe Vera-, Echinacea-, Efeublätterxtrat
oder Mischungen hiervon.
Diese Extrakte können hergestellt werden z.B.
durch Wasserdampfdestillation. Hierdurch werden z.B. etherische Öle aus den
genannten Pflanzen erhalten, welche besonders bevorzugt sind.
Die Extrakte können auch auf andere bekannte
Weise durch z.B. Lösungsmitteiextraktion
(mit Alkoholen oder Kohlenwasserstoffen, Wasser, Gemischen hiervon)
erhalten und als solche dann eingesetzt werden.
Analoge synthetisch hergestellte
Substanzen sind beispielsweise Terpene und Terpenoide wie Campher,
Menthol, Cineol oder Mischungen hiervon.
Als Vitamine eignen sich Vitamin
A; E, C bzw. geeignete Derivate hiervon wie Ester z.B. Palmitat,
Acetat oder Phosphat.
Haut- oder Haarbeschaffenheit beeinflussende
sowie durchblutungsfördernde
sowie balneologisch wirksame Stoffe sind beispielsweise Panthenol,
Hydroxyethylsalicylat, Nikotinsäureester
wie Methylnicotinat oder auch die oben genannten Terpene und Terpenoide,
insbesondere Cineol, Menthol und Campher.
Dabei kann je nach beabsichtigtem
Wirkungseffekt, wie z.B. eine balneologische Wirrkung (z.B. Erkältungslinderung,
Beruhigung), Verbesserung der Haar- bzw. Hautstruktur, Erhöhung der
Durchblutung, Entspannung, Aromatherapie u.ä. eine geeignete Kombination
an Wirkstoffen zugesetzt werden.
Besonders bevorzugte Wirkstoffe sind
etherische Öle
aus Ylang Ylang, Kiefer- und Fichtennadeln, Eukalyptus, Minze, Orangen,
Grapefruit, Limette, Mandarine, Zypresse, Thymian, Lavendel, Rosmarin,
Ingwer, oder Mischungen hiervon.
Diese können vor altem auch mit Menthol,
Campher, Cineol, Terpentinöl,
Hydroxyethylsalicylat und Methylnicotinat kombiniert werden.
Ferner werden vor allem auch die
genannten Vitamine und/oder Panthenol eingesetzt, insbesondere in
Kombination mit den Pflanzen-Extrakten oder etherischen Ölen.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann darüber hinaus
Zusatzstoffe enthalten. Hierzu gehören Farbstoffe, Konditioniermittel,
Pflegestoffe, Konservierungsstoffe, Geruchskorrigentien, Stabilisatoren, Konsistenzregler,
Trübungs-
bzw. Perlglanzmittel, Feuchthaltemittel. Diese können insbesondere in folgenden Mengen
vorliegen: Konditioniermittel(n), z.B. 0,1 bis 5%; Stabilisator(en),
z.B. 0,1 bis 5%, insbesondere 0,5 bis 3%, Konservieruungsmittel(n),
z.B.0,01 bis 5%, insbesondere 0,1 bis 2%; Konsistenzregler(n), z.B.0,01
bis 5%; Pflegestoffen, z.B. 0,01 bis 10%; Farbstoffen, z.B. 0,0005
bis 3% sowie Trübungs-
bzw. Perlglanzmittel(n), z.B. 0,01 bis 5%; Geruchskorrigentien,
z.B. 0,01 bis 5%.
Als Pflegestoffe (z.B. bevorzugt
0,1 bis 5%) können
Fettsäureglyceride
z.B. Glyceryl Oleate (Bestandteil von Lamesoft® PO
65, Lamesoft®TM
Benz) eingesetzt werden und deren Ethoxylate, z.B. PEG-6 Capnlic/Capric
Glycerides (Softigen® 767), PEG-7 Glyceryl
Cocoate (Cetiol® HE).
Ferner gehören hierzu besonders ein oder
mehrere Lecithine oder Derivate hiervon wie insbesondere Lecithin,
Phospholipide, wie Phosphatidylcholin, und Ceramide, wie z.B. Ceramid-2,
-3, -6 sowie Sphingolipide, wie z.B. Proceramide® L,
Ceraderm® S,
Ceraveg®.
Besonders bevorzugt sind Lecithin
(z.B. Sojalecithin), Phosphatidylcholin, Phosphatidylserin oder -diethanolamin
oder Mischungen hiervon.
Weiterhin können Silikonöle z.B.
Dimethicone oder Silikon -(Co)Polymere, z.B. Dow Corning® HMW 2220
(Divinyldimethicone/Dimethicone Copolymer, C12-13 Pareth-3/C12-13
Pareth-23) Verwendung finden.
Als Konditioniermittel (z.B. bevorzugt
0,1 bis 3%) sind kationische Polymere, wie z.B. Polyquaternium-7,
10, 11, 22, 43 (z.B. Merquat® 280) oder (Hydroxypropyl)
Guar Hydroxypropyl Trimonium Chloride (z.B. Cosmedia Guar® C261),
quaternisierte Proteinderivate wie Lauryldimonium Hydroxypropyl
Hydrolyzed Soy Protein (Bestandteil von Prota Flor® HSQ),
Silikonderivate, z.B. Abil® B 8863, 8843 (Dimethicone
Copolyol), Eiweiß-Hydrolysate
bzw, wasserlösliche
Proteine geeignet, z.B. Promois® EFLS
(Lauroyl hydrolyzed silk (and) sodium salt), Promois® WK
(Hydrolyzed Keratin), Promois® Milk (Hydrolyzed Casein),
Wheat-Tein® AA
(Hydrolyzed Wheat Protein), Lactolan® LS-5879
(Hydrolyzed milk protein).
Als Stabilisatoren (z.B. bevorzugt
0,1 bis 5%) können
z.B. Komplexbildner wie Trilon®BD (EDTA, Na-Salz), Mittel
zur pH-Einstellung, z.B. Zitronensäure, Lösungsmittel wie Propylenglykol
oder Alkohole, anorganische Salze, z.B. Natriumchlorid oder Mischungen
hiervon enthalten sein.
Als Feuchthaltemittel eignen sich
Glycerin, Propylenglykol, Sorbit oder Polyethylenglykole.
Daneben können gegebenenfalls ein oder
mehrere Konservierungsmittel und Konsistenzregler (bevorzugt z.B.
je 0,1 bis 5%) vorhanden sein. Geeignete Konservierungsmittel sind
beispielsweise Iodopropynylbutylcarbamat, Phenoxyethanol und weitere
gebräuchliche
Konservierungsstoffe, wie z.B. p-Hydroxybenzoesäureester,
Formaldehyd und -abspalter, Sorbin- und Dehydracetsäure und
deren Salze, Isothiazolinone, 5-Brom-5-nitro-1,3-dioxan, Methyldibromoglutanonitril,
etc.
Als Konsistenzregler (z.B. bevorzugt
0,1 bis 5%) eignen sich Fettalkoholethoxylate, z.B. Volpo® L3 (Laureth-3),
ethoxylierte Fettsäure-
bzw. Glucoseester, z.B. PEG-150 Distearat, Glutamate® DOE
120 (PEG-120 Methyl Glucose Dioleate), Fettsäureethanolamide wie Comperlan® 100
(Cocamide MEA) oder Gelbildner wie Acrylate, z.B. Carbopol® ETD
2020 (Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Grosspolymer) oder Antil® 208
(Laureth-3, Propylenglykol, Acrylates/Steareth-50 Copolymer) oder
Acrylamide, z.B. Sepigel® 305 (Polyacrylamide C13-14
Isoparaffin, Laureth-7) oder Polysaccharide wie Keltrol® (Xanthan
Gum), Cellulose-Derivate wie Hydroxypropyl Methyl Cellulose (Methocel® J12-MS)
oder Silikate wie Magnesium Aluminium Silikat (Veegum® HV).
Geeignete Geruchskorrigentien (z.B.
bevorzugt 0,01 bis 5%) sind z.B. die unter Wirkstoffen genannten etherischen Öle oder
handelsübliche
Parfümmischungen.
Als Farbstoffe (z.B. bevorzugt 0,01
bis 2%) werden vorzugsweise die für gattungsgemäße Produkte bekannten
Komponenten gewählt
wie z.B. Patentblau, Amidoblau, Orange RGL, Cochenillerot, Chinolingelb.
Als Perlglanz- und Trübungsmittel
sind vor allem Stearat-Dispersionen wie Euperlan® PK
4000 (Glycol Distearate, Laureth-4, Cocamidopropyl Betaine), Euperlan® PK
1200 (Coco-Glucoside, Glycol Distearate, Glycerin, Aqua) oder Euperlan® PK
3000 AM (Aqua, Glycol Distearate, Laureth-4, Cocamidopropyl Betaine,
Formic Acid) sowie Polymere wie Acusol® OP
301 (Styrene/Acrylates Copolymer) geeignet.
Die Art und Menge der Zusatzstoffe
richtet sich nach der gewünschten
Anwendungsform und dem gewünschten
Zweck. Es ist bevorzugt, wenn höchstens
25%, bevorzugt 0.1 bis 15%, vor allem auch 0,1 bis 10 oder 1 bis
10%, insbesondere 5 bis 15% an Zusatzstoffen vorhanden sind. Besonders
bevorzugt werden Stabilisatoren, Farbstoffe, Geruchskorrigentien,
Konsistenzregler, Pflegestoffe, ggf. Konservierungsmittel oder Mischungen
hiervon gewählt,
wobei Pflegestoffe und Stabilisatoren besonders bevorzugt werden.
Ganz besonders bevorzugt sind Reinigungszubereitungen
der beschriebenen Art, worin Pflegestoffe, vor allem die oben beschriebenen
Glyceridderivate oder auch Lecithine und Derivate hiervon als Zusatzstoffe enthalten
sind.
Je nach Bedarf können dann weitere Zusatzstoffe
noch hinzugefügt
werden, vor allem Farbstoffe, Stabilisatoren, Konsistenzregler.
Die Auswahl an Zusatzstoffen kann dabei dem jeweils gewünschten
Anwendungszweck angepasst werden.
Die erfindungsgemäßen Reinigungszusammensetzungen
werden hergestellt, indem man eine Mischung aus dem nicht ethoxyliertem
Sterol und nicht wasserhaltigen Inhaltsstoffen, wie beispielsweise
derartige Tenside und Zusatzstoffe und Wirkstoffe lipoider Art bei
Raumtemperatur bis 30°C
herstellt, und sofern vorhanden, das (die) wahlweise mit Zusatzstoffen
bei ca.50 bis 80°C
zunächst
erwärmte(n)
und auf ca. 30°C
abgekühlte(n)
ethoxylierte Sterole) bei dieser Temperatur bis Raumtemperatur (20°C) einrührt und
anschließend Wasser
und weitere wasserhaltige Inhaltsstoffe wie Tenside, derartige Zusatzstoffe
und Wirkstoffe, sofern vorhanden, einarbeitet.
Insbesondere wird bevorzugt, wenn
man zunächst
eine Lösung
aus dem nicht ethoxyliertem Sterol in nicht wasserhaltigen Wirkstoffen
wie vor allem etherische Öle,
herstellt, den (die) wasserfreien Tenside) sowie lipophile Zusatzstoffe
unter Rühren
zugibt, sodann, falls ethoxylierte Sterole vorhanden sind, bei ca.
50 bis 80°C
das oder die ethoxylierten Sterole in einem Zusatzstoff, bevorzugt
ausgewählt
aus Lösungsmitteln,
insbesondere Propylenglykol oder Pflegestoffen wie Softigen® 767 (PEG-6
Caprylic/Capric Glycerides) löst
und diese Lösung
auf ca. 30°C
abgekühlt,
sodann diese Lösung
bei dieser Temperatur bis Raumteperatur (20°C) in die Sterollösung (nicht
ethoxyliertes Sterol) einrührt
und anschließend
sofern vorhanden Wasser und ggf. weitere wasserhaltige Tenside sowie
Zusatz- und Wirkstoffe einarbeitet.
Die mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
erhaltenen Produkte bilden trotz hohen Wirkstoffanteils spontan,
insbesondere bei der Anwendung, liposomale Strukturen. Diese können mittels
Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) nach Gefrierbruch nachgewiesen
werden.
Mit derartigen Reinigungszubereitungen
ist es somit möglich,
Produkte mit vorhandenenen bzw. sich spontan bildenden Liposomen
und Wirkstoffen als Reinigungs- und Pflegemittel einzusetzen. Dabei
sind diese Präparate
sehr gut verteilungsfähig.
Sie weisen gute Reinigungseigenschaften, ein angenehmes Hautgefühl sowie
günstige
geruchliche Eigenschaften auf. Sie genügen also den an Kosmetika zu
stellenden Anforderungen. Darüber
hinaus können
balneologisch wirksame Produkte hergestellt werden.
Die Zubereitungen können insbesondere
als Schaumbad, Balneologika, Duschbad, Waschgele oder Shampoo angewendet
werden. Je nach beabsichtigtem Anwendungszweck können die einzelnen Komponenten
unterschiedlich kombiniert werden.
Die beschriebenen Produkte verfügen ferner über eine
sehr gute Stabilität
und können
ohne Einsatz spezieller und aufwendiger Apparaturen und Herstellungsverfahren,
wie sie üblicherweise
zur Bereitstellung liposomaler Präparate erforderlich sind, hergestellt
werden. Die Konsistenz der Produkte kann je nach Wunsch mittels
geringer Mengen an Zusatz- und Hilfsstoffen eingestellt werden,
welche das Hautgefühl
nicht verändern.
Durch die besondere Eigenschaft der Sterole, insbesondere der Phytosterole,
nämlich
dass sie als pflanzliche Rohstoffe die Haar- und Hautbeschaffenheit
positiv beeinflussen, kann zusätzlich
neben dem liposomalen Effekt ein weiterer Pflegeeffekt erzielt werden.
Hierbei zeigte sich überraschenderweise,
dass insbesondere die Anwesenheit von Tensiden und hoher Mengen
an Wirkstoff(en) keine negative Auswirkung auf das Vorhandensein
bzw. die Ausbildung der Liposomen hat. Dies konnte nicht erwartet
werden im Hinblick auf den bereits geschilderten Stand der Technik,
worin festgestellt wurde, dass herkömmliche liposomale Strukturen
durch solche stark oberflächenaktiven O/W-Emulgatoren
bzw. Tenside solubilisiert werden bzw. der Wirkstoffanteil begrenzt
und vor allem bei Sterolkombination gänzlich andere Verhältnisse
vorliegen müssen.
Durch Inkorporierung eines oder mehrerer
der obengenannten Wirkstoffe können
z.B. Indikationsbade- und Duschzusammensetzungen je nach gewünschtem
Zweck hergestellt werden. So kann z.B. ein Abhärtungsbad mit Eukalyptusöl, Minzöl und Echinacea-Extrakt;
eine Anregungs-Dusche mit Rosmarinöl und Limettenöl oder ein
Muskel-Relax-Bad mit Ingwer-Extrakt, Methylnicotinat, Hydroxyethylsalicylat
und Wacholderöl oder
ein Erkältungsbad
mit Eucalyptus-, Kiefernnadel- und Thymianöl sowie Campher hergestellt
werden.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden
Beispiele näher
erläutert.
Dabei repräsentieren
die Beispiele 1–5
die Erfindung. Beispiel 6 ist eine Vergleichszusammensetzung gemäß Stand
der Technik. Im Anschluss an die Beispiele werden die transmissionselektronenmikroskopischen
Aufnahmen der hergestellten Produkte beigefügt. Hierbei kann man deutlich
die liposomalen Strukturen (kugelförmige Strukturen) in erfindungsgemäß hergestellten
Produkten (Beispiele 1–5, 1-5) nach Verdünnung mit Wasser im Verhältnis 1:100
bei 37°C
sehen, während
beim Vergleichsprodukt (6)
keine solchen Strukturen erkennbar sind.
1. Herstellung
der Reinigungszubereitungen
Die Produkte gemäß den folgenden Beispielen
wurden hergestellt, indem eine Lösung
aus dem nicht ethoxyliertem Sterol in den angegebenen etherischen Ölen hergestellt
wurde, sodann das (die) wasserfreien Tenside) sowie lipophile Zusatzstoffe – und Wirkstoffe
unter Rühren
zugegeben wurden, danach ggf. die getrennt bei ca. 80°C hergestellte
und auf ca. 30°C
abgekühlte
Vorlösung
aus dem ethoxylierten Sterol in einem Zusatzstoff (Propylenglykol,
Softigen® 767)
eingerührt und
anschließend
sofern vorhanden Wasser und ggf. weitere wasserhaltige Tenside sowie
Zusatz-, Hilfs- und Wirkstoffe eingearbeitet wurden.