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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von S-Adenosyl-Methionin (SAM), mit den folgenden
Schritten:
- a) Durchführung des Anreicherungsprozesses
und des SAM-Fermentationsprozesses zur Anreicherung von SAM im Produktionsstamm,
- b) gegebenenfalls Isolierung und gegebenenfalls Aufreinigung
des im Produktionsstamm angereicherten SAM,
dadurch gekennzeichnet,
daß der
Produktionsstamm ein prokaryontischer oder eukaryontischer Organismus
ist, der mindestens eines der Gene ausgewählt aus der Gruppe MUP1, MUP3,
SAM3, MET28, BAS1, PHO2, GCN4, SIP18 oder eines seiner Homologen überexprimiert
oder in dem mindestens eine Kopie mindestens eines der Gene ausgewählt aus
der Gruppe MIG1, SPE2, BIO3, ABD1, ERG6, STE14, PEM1, CTM1, HSL7,
COQ5, HMT1, NOP2, DIM1, PET56, ALD6 und SNQ1 inaktiviert ist, oder
der eine Kombination dieser Überexpressionen
und Geninaktivierungen zeigt.
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Die Erfindung betrifft weiterhin
ein Verfahren zur Herstellung von S-Adenosyl-Methionin (SAM) mit
den vorstehenden Verfahrensschritten a) und b), dadurch gekennzeichnet,
daß der
Produktionsstamm ein prokaryontischer oder eukaryontischer Organismus
ist, der mindestens eines der beiden Gene SAMT und SAM2 oder eines
ihrer Homologen unter der Kontrolle des Promotors eines der Gene
aus der Gruppe bestehend aus den Phase 2, Phase 3-, Phase 4- und
den Phase 5-Genen überexprimiert.
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Zudem betrifft die Erfindung die
vorstehend genannten, genetisch modifizierten prokaryontischen und eukaryontischen
Organismen zur Herstellung von S-Adenosyl-L-Methionin (SAM), sowie deren Verwendung zur
Herstellung von SAM.
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S-Adenosyl-L-Methionin (SAM) spielt
im Organismus eine zentrale Rolle bei unterschiedlichen Biosynthesewegen.
So ist SAM insbesondere als Methylgruppendonator in zahlreichen
physiologischen Transmethylierungsreaktionen an wichtigen metabolischen
Prozessen beteiligt. Weiterhin fungiert SAM als Vorläufermolekül bei der
Biosynthese schwefelhaltiger Verbindungen wie beispielsweise Glutathion,
Cystein, Taurin und Coenzym A. In
EP 0 647 712 A1 wird offenbart, daß SAM zusätzlich durch
seine Beteiligung an physiologischen Transsulfurierungsreaktionen
für endogene
Entgiftungsprozesse von großer
Bedeutung ist.
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SAM wird aufgrund seiner Beteiligung
an zahlreichen Stoffwechselwegen zur Herstellung von Arzneimitteln
zur Behandlung verschiedener Krankheiten eingesetzt. So haben verschiedenste
klinische und experimentelle Studien gezeigt, daß die Verabreichung von SAM
hepatotoxische Effekte von anderen Medikamenten oder Chemikalien
verhindern oder zumindest reduzieren können.
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In
US
4,369,177 wird weiterhin offenbart, daß sich die Verabreichung von
SAM zur Behandlung von verschiedenen Krankheiten eignet, so insbesondere
von Adipositas hepatis (Fettleber), Hyperlipämie, Arteriosklerose, Arthritis
deformans, bei Schmerzen bei verschiedenen neurologischen Syndromen,
sowie von Schlaflosigkeit. Weiterhin wird SAM vorzugsweise zur Behandlung
von depressiven Syndromen eingesetzt.
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In
US
4,956,173 wird die Nutzung eines SAM-Salzes zur Herstellung
von pharmazeutischen und kosmetischen Präparationen beschrieben, die
der Hautalterung entgegenwirken. SAM ist ebenfalls als aktive Komponente
von Medikamenten zur Behandlung von degenerativer Osteoarthropathie
bekannt. Hierbei spielt insbesondere die antiphlogistische (d.h.
entzündungshemmende)
Wirkung des SAM eine wichtige Rolle.
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In
US
4,376,116 werden decarboxylierte Derivate von SAM, insbesondere
von S-Adenosyl-l,8-diamino-3-thiooctan,
als Verbindungen offenbart, die die Polyaminbiosynthese hemmen.
Solche Polyaminbiosyntheseinhibitoren werden vorzugsweise gemeinsam
mit antiparasitischen Wirkstoffen eingesetzt und werden zur Behandlung
von Krebs und zystischer Fibrose eingesetzt. In
US 4,376,116 werden weiterhin die
US 3,954,726 und
US 4,028,183 zitiert, in
denen die Herstellung von stabilen Salzen solcher Derivate des SAM beschrieben
werden, welche sich von den als Polyaminbiosyntheseinhibitoren eingesetzten
SAM-Derivaten ableiten.
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Aufgrund seiner vielfältigen pharmazeutischen
Anwendungsmöglichkeiten
sind schon seit längerer Zeit
verschiedene Verfahren zur industriellen Herstellung von SAM bekannt.
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Die meisten dieser Verfahren basieren
auf der Produktion und Anreicherung von SAM in Mikroorganismen,
vorzugsweise in Hefen. Eines dieser Verfahren ist als Schlenk Anreicherungsmethode
bekannt (Schlenk et al., Enzymologica 29, 238 (1965)).
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Die industrielle SAM-Produktion umfaßt als klassisches
Fermentationsverfahren analog der Schlenk Anreicherungsmethode folgende
Verfahrensschritte:
- – Kultivierung von bestimmten
Mikroorganismen, die als Produktionsstämme eingesetzt werden. Hierbei werden
vorzugsweise Hefen als Produktionsstämme zur Produktion und Anreicherung
von SAM eingesetzt.
- – intrazelluläre Anreicherung
von SAM in den Produktionsstämmen
nach Zugabe von Methionin in das Kulturmedium
- – Isolierung
des angereicherten SAM durch Zell-Aufschluß
- – anschließende Aufreinigung
und Konzentration des SAM aus dem Zellextrakt.
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Im Rahmen der industriellen SAM-Produktion
werden die ersten beiden der genannten Verfahrensschritte bis zur
Anreicherung des SAM im eingesetzten Produktionsstamm in zwei verschiedenen
Teilprozessen durchgeführt,
im sogenannten Anreicherungsprozess und im sogenannten SAM-Fermentationsprozess.
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Im Rahmen des ersten Teilprozesses,
des Anreicherungsprozesses, kommt es bei der Kultivierung des eingesetzten
Produktionsstammes, vorzugsweise des eingesetzten Hefestammes, zunächst unter
Zugabe von Melasse als Kohlenstoff- und Energiequelle im sogenannten
Zulaufverfahren (Fed-batch) zu einer deutlichen Biomasse-Produktion.
Die so hergestellten Hefezellen werden mittels Methionin-Zugabe
ins Kulturmedium mit SAM angereichert, indem das Methionin aus dem
Medium durch endogene Permeasen in die Hefezellen aufgenommen und
anschließend
mittels endogener Hefe-Enzyme in SAM umgesetzt wird. Die Hefezellen
werden anschließend
konzentriert und dem zweiten Teilprozess, der SAM-Fermentation,
zugeführt.
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Der zweite Teilprozess, der SAM-Fermentationsprozess,
wird mit der erneuten Zugabe von Methionin zum Kulturmedium, das
Glucose als Kohlenstoff- und Energiequelle enthält, initiiert. Beim SAM-Fermentationsprozess
findet im wesentlichen keine Biomasse-Produktion mehr statt. Der SAM-Fermentationsprozess
ist vielmehr dadurch charakterisiert, daß die bereits vorhandenen Hefezellen
das erneut zugegebene Methionin aus dem Medium mit Hilfe endogener
Permeasen aufnehmen und in SAM umsetzen, welches in den Hefezellen
akkumuliert wird. Am Ende des SAM-Fermentationsprozesses besitzen
die Hefezellen einen SAM-Gehalt von ca. 12 – 20 g pro kg Feuchtzellgewicht.
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Nach Durchführung des Anreicherungs- und
des SAM-Fermentationsprozesses wird das in den Hefezellen angereicherte
SAM durch Aufschluß der
Zellen geerntet. Das sich nun im Zellextrakt befindliche SAM kann
danach gegebenenfalls konzentriert und gereinigt werden.
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Extrazelluläres SAM ist sehr instabil,
intrazellulär
kann SAM dagegen in hohen Konzentrationen gespeichert werden. Daher
ist es zur Produktion großer
Mengen von SAM notwendig, daß das
vom Mikroorganismus bzw. von den Zellen produzierte SAM nicht in
das umgebende Medium abgegeben wird, sondern in hohen Konzentrationen
in der Zelle akkumuliert wird.
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Zur Produktion und intrazellulären Speicherung
von SAM im Rahmen der industriellen SAM-Produktion können als
Produktionsstämme
im weitesten Sinne alle Organismen oder Zellen eingesetzt werden,
die auch natürlicherweise
SAM synthetisieren können.
Es kann sich hierbei um Zellen pflanzlichen oder tierischen Ursprungs
oder um prokaryontische oder eukaryontische Zellen bzw. Mikroorganismen
handeln. Als prokaryontische Zellen bzw. Organismen werden vorzugsweise
Prokaryonten der Gattungen Corynebakterium, Escherichia, Bacillus,
Xanthomonas, Lactobacillus, Brevibakterium, Streptococcus, Lactocossus,
Pseudomonas eingesetzt. Als eukaryontische Zellen bzw. Organismen
werden filamentöse
Pilze eingesetzt der Gattung Aspergillus und Neurospora, vorzugsweise
werden Hefen eingesetzt, stärker
bevorzugt Hefen aus einer der Gattungen Saccharomyces, Candida,
Zygosaccharomyces, Hansenula, Pichia, Debaryomyces. Besonders bevorzugt
werden für
die SAM-Herstellung Hefen aus der Gattung Saccharomyces cerevisiae
eingesetzt. Insbesondere werden solche Hefen aus der Gattung Saccharomyces
cerevisiae zur SAM-Herstellung eingesetzt, die dem der Saccharomyces
cerevisiae Variante Sake zugehörigen
Stamm K6, insbesondere der Mutante 7/181, oder dem industriellen
Backhefestamm S47 angehören.
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Durch steigenden Bedarf an SAM am
Weltmarkt kam es bisher durch begrenzte Produktionskapazitäten zu Produktionsengpässen. Um
zukünftig
solche Engpässe
zu vermeiden, ist das Interesse an einer Optimierung der Produktionsbedingungen
und Verfahrensschritte des industriellen SAM-Herstellungsprozesses, sowie
an der Produktivitätssteigerung
des Prozesses im Hinblick auf die relativen SAM-Ausbeuten groß. Eine solche
Optimierung des SAM-Produktionsprozesses kann entweder über die
Verbesserung der Kulturbedingungen während des Produktionsprozesses
oder über
den Einsatz verbesserter und insbesondere gentechnisch modifzierter
Hefen erfolgen, die eine stärkere
Produktion und Anreicherung von SAM erlauben.
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Im folgenden werden zahlreiche Veröffentlichungen
zitiert, die sich mit der Optimierung des SAM-Produktionsprozesses,
insbesondere mit der Verbesserung der Produktions- und Kulturbedingungen
beschäftigen.
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In
US
4,621,056 wird ein Prozeß zur Herstellung und Aufreinigung
von SAM in industriellem Maßstab beschrieben.
Die industrielle Herstellung von SAM erfolgt hierbei durch Biotransformation
mit Hilfe spezifischer Stämme
der Hefe Saccharomyces cerevisiae. Der beschriebene Prozess ist
weiterhin dadurch charakterisiert, dass zunächst Hefezellen mit einem SAM-Gehalt
von 12-20 g pro kg Feuchtzellgewicht hergestellt werden. Anschließend werden
die Zellen lysiert und das SAM-reiche Lysat wird geerntet. Anschließend erfolgt
die Ultrafiltration des Lysats, die Passage durch ein schwaches
Ionenaustauscherharz und danach durch ein Adsorptionsharz, die Konzentration
des SAM durch Umkehrosmose, sowie Sprühtrocknung der konzentrierten
Lösung
des SAM Salzes.
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In
US
4,562,149 wird ein Verfahren zur Herstellung von SAM beschrieben,
bei dem Mikroorganismen, vorzugsweise Hefen, verwendet werden, welche
nach Zugabe von Methionin zum Nährmedium
mind. 10 % ihres Trockengewichts an SAM intrazellulär anreichern
können.
Diese hohe Anreicherungsrate an SAM in diesen Mikroorganismen wird
durch besondere Kultivierungsbedingungen erreicht.
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In
US
3,962,034 wird ein weiteres Verfahren zur Herstellung von
SAM und von Methylthioadenosin in Hefezellen beschrieben, wobei
die Hefezellen in einem Kulturmedium wachsen, das mit Methionin
versetzt ist. Auch bei diesem Verfahren wird die hohe Anreicherung
von SAM und von Methylthioadenosin in den Hefezellen durch besondere
Kultivierungsbedingungen erreicht.
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Neben den relativ zahlreichen Publikationen,
die sich mit der Optimierung der Produktions- und Kulturbedingungen
beschäftigen,
gibt es nur wenige Veröffentlichungen,
die zur Verbesserung des SAM-Produktionsprozesses den Einsatz gezielt
genetisch modifizierter Mikroorganismen mit, verbesserten SAM-Produktions-
und Speichereigenschaften offenbaren.
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In solchen modifizierten Mikroorganismen
mit verbesserten SAM-Produktions- und Speichereigenschaften kann
insbesondere das Genexpressionsmuster des Organismus modifiziert
werden. Dabei werden spezifische Gene, deren Genprodukte insbesondere
bei der Biosynthese, dem Abbau, der metabolischen Verwertung und
der Speicherung von SAM in der Zelle eine Rolle spielen, durch gezielte
genetische Modifikationen überexprimiert
oder auch inaktiviert.
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So beschreibt
US 5,100,786 die Herstellung von rekombinanten
Hefestämmen,
die SAM in höheren Konzentrationen
akkumulieren können
als nicht transformierte Referenzstämme. Diese rekombinanten Hefestämme werden
durch Transformation mit einem Hefe-Expressionsvektor (yeast shuttle vector),
der in einer hohen Kopienzahl in der Zelle vorliegt (high-copy Vektor),
transformiert. Auf diesem Expressionsvektor befindet sich ein Gen,
dessen Genprodukt eine Resistenz des transformierten Hefestamms
gegenüber
oxidierten Analoga von Methionin bewirkt.
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In
EP 0 647 712 A1 wird ein verbessertes Verfahren
zur Produktion von SAM durch Fermentation von Bakterien beschrieben.
Bei diesem Verfahren werden als Produktionsstämme Bakterien eingesetzt, welche
zuvor mit einem Expressionsvektor umfassend die Sequenz der SAM-Synthetase
aus der Ratte transformiert worden sind. Diese gezielte Überexpression
der SAM-Synthetase der Ratte in den eingesetzten Bakterien führt im Rahmen
des SAM-Produktionsprozesses zu einer stärkeren intrazellulären SAM-Anreicherung
im Vergleich zu nicht transformierten Bakterien und somit zu einer
entsprechenden Effektivitätssteigerung
des SAM-Produktionsprozesses.
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Die SAM-Synthetase, deren Überexpression
nach
EP 0 647 712 A1 zu
einer großen
Effektivitätssteigerung
des SAM-Produktionsprozesses führt,
ist für
die Biosynthese von SAM durch Übertragung
des Adenosylrests von Adenosintriphosphat (ATP) auf das Schwefel-Atom
des Methionins verantwortlich. In allen bisher untersuchten Eukaryonten
wurden verschiedene Formen der SAM-Synthetase beschrieben und es
scheint, dass das Enzym aussergewöhnlich konserviert ist. In
Saccharomyces cerevisiae wurden zwei SAM-Synthetasen nachgewiesen, die durch
die Gene SAM1 und SAM2 kodiert werden.
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In Saccharomyces cerevisiae wird
die Expression der Gene SAM1 und SAM2 differenziell reguliert (Thomas,
D. and Y. Surdin-Kerjan (1991). "The
synthesis of the two S-adenosylmethionine synthetases is differently
regulated in Saccharomyces cerevisiae." Mol. Gen. Genet. 226: 224-32). Die
Expression des SAM2-Gens wird bei Methionin-Überschuß im Kulturmedium induziert,
während
die Expression von SAM 1 unter denselben Bedingungen reprimiert
wird. Es wird daher davon ausgegangen, daß in Saccharomyces cerevisiae
zwei verschiedene intrazelluläre
SAM-Pools existieren, die jeweils durch die Aktivität einer
der beiden spezifischen SAM-Synthetasen aufgebaut werden. Die zeitliche
Regulation der Genexpression der SAM-Synthetasen der Hefe SAM1 und
SAM2, insbesondere bei Methionin-Überschuß, scheint sehr komplex zu
sein und kann daher nicht mit letzter Sicherheit aufgrund der physiologischen
Funktion der SAM-Synthetasen vorausgesagt werden. Insbesondere unter
den Bedingungen, die während
der industriellen SAM-Produktion
herrschen und die sich durch eine hohe intrazelluläre SAM-Konzentration
und eine hohe extrazelluläre
Methionin-Konzentration auszeichnen, läßt sich die zeitliche Regulation
der Genexpression der SAM-Synthetasen nicht voraussagen, so daß es erforderlich
ist, den tatsächlichen
Verlauf der Expressionsprofile von SAM1 und SAM2 experimentell zu
ermitteln.
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So werden insbesondere die Expressionsniveaus
von katabolischen und anabolischen Schlüsselenzymen wie SAM1 oder SAM2
häufig
durch Rückkoppelungsmechanismen
des enzymatischen Umsetzungsproduktes beeinflusst. Solche Rückkoppelungsmechanismen
von Schlüsselenzymen
des SAM-Stoffwechsels, zu geringe Expression von SAMsynthetisierenden
(anabolischen) Enzymen oder zu hohe Expression von SAM-abbauenden (katabolischen)
Enzymen könnten
daher die SAM-Anreicherung in der Hefezelle während des Anreicherungsprozesses
begrenzen. Eine zu jedem Zeitpunkt des SAM-Produktionsprozesses optimierte Expressionsregulation
dieser Enzyme durch gezielte rekombinante Expression ihrer Gene
unter der Kontrolle geeigneter Promotor bzw. durch Inaktivierung
ihrer Gene könnte
demnach die SAM-Produktions- und Speichereigenschaften der bisher
zur SAM-Produktion eingesetzten Hefestämme deutlich verbessern.
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Es war daher Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, die bisher für
die großtechnische
SAM-Produktion als
Produktionsstämme
eingesetzten Organismen, insbesondere die bisher eingesetzten Hefestämme derart genetisch
zu modifizieren, daß sie
verbesserte Eigenschaften, insbesondere verbesserte SAM-Produktions- und
Speichereigenschaften aufweisen, sowie ein Verfahren zur SAM-Herstellung
mit verbesserter relativer SAM-Produktivität bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wurde zum einen dadurch
gelöst,
daß im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ein prokaryontischer oder eukaryontischer
Organismus bereitgestellt wird, der mindestens ein Gen aus der Gruppe bestehend
aus MUP1, MUP3, SAM3, MET28, BAS1, PHO2, GCN4 und SIP18 oder eines
ihrer Homologen, überexprimiert
und/oder in dem mindestens eine Kopie mindestens eines Gens ausgewählt aus
der Gruppe MIG1, SPE2, BIO3, ABD1, ERG6, STE14, PEM1, CTM1, HSL7,
COQ5, HMT1, NOP2, DIM1, PET56, ALD6 und SNQ1 inaktiviert ist.
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Unter der Überexpression eines Gens wird
im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Expression des betroffenen
Gens unter der Kontrolle eines solchen Promotors verstanden, der
nicht der natürliche
Promotor des betroffenen Gens ist. Die Überexpression eines Gens wird
dabei durch das Einbringen einer Expressionskassette in den Organismus
erreicht, die einen Promotor, der nicht der natürliche Promoter des entsprechenden
Gens ist, gefolgt von dem kodierenden Bereich des entsprechenden
Gens, sowie einen Terminator umfaßt. Die Expressionskassette
kann hierbei von einem geeigneten Expressionsvektor umfaßt sein,
welcher durch Transformation eingebracht wird oder auch permanent
in das Genom des Organismus integriert sein.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird zum anderen
auch dadurch gelöst,
daß ein
Verfahren zur Herstellung von S-Adenosyl-Methionin (SAM) mit den
folgenden Schritte bereitgestellt wird:
- a)
Durchfiihrung des Anreicherungsprozesses und des SAM-Fermentationsprozesses
zur Anreicherung von SAM im Produktionsstamm,
- b) gegebenenfalls Isolierung durch Aufschluß der Zellen und gegebenenfalls
Aufreinigung des im Produktionsstamm angereicherten SAM,
dadurch
gekennzeichnet, daß der
Produktionsstamm ein prokaryontischer oder eukaryontischer Organismus
ist, der mindestens eines der Gene ausgewählt aus der Gruppe MUP1, MUP3,
SAM3, MET28, BAS1, PHO2, GCN4, SIP18 oder eines ihrer Homologen, überexprimiert
und/oder in dem mindestens eine Kopie mindestens eines der Gene
ausgewählt
aus der Gruppe MIG1, SPE2, BIO3, ABD1, ERG6, STE14, PEM1, CTM1,
HSL7, COQ5, HMT1, NOP2, DIM1, PET56, ALD6 und SNQ1 inaktiviert ist.
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Zur Identifizierung der beiden Gruppen
von Genen, deren Überexpression
im Produktionsstamm einerseits oder deren Inaktivierung im Produktionsstamm
andererseits zu verbesserten SAM-Produktions- und Speichereigenschaften
des betreffenden Produktionsstammes führen, wurde das Genexpressionsmuster
der Saccharomyces cerevisiae Variante Sake K6 zu verschiedenen Zeitpunkten
des Anreicherungsprozesses analysiert. Zu diesem Zweck wurden zu
unterschiedlichen Zeitpunkten des Anreicherungsprozesses Zellproben
gezogen, daraus RNA isoliert, in cDNA umgeschrieben und markiert.
Anschließend
wurde die markierte cDNA-Mischung mit solchen DNA-Arrays hybridisiert,
die rasterförmig
angeordnete, immobilisierte Nukleinsäurefragmente von ca. 6000 Genen
der Hefe Saccharomyces cerevisiae umfaßten. Der zeitliche Transkriptionsverlauf
der einzelnen Gene des Hefe-Stammes Sake K6 während des Anreicherungsprozesses
wurde durch die Quantifizierung der Hybridisierung der jeweiligen
markierten cDNA-Proben mit dem DNA-Array bestimmt.
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Durch den Vergleich der Transkriptionsanalysen
mittels DNA-Array-Hybridisierungen zu verschiedenen Zeitpunkten
des SAM-Produktionsprozesses konnten diverse Hefe-Gene identifiziert
werden, die während des
SAM-Produktionsprozesses auf Transkriptionsebene hoch- oder herunterreguliert
werden.
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Solche Gene des Hefe-Stammes Sake
K6, deren Expression nach den oben beschriebenen Analysen im zeitlichen
Verlauf des SAM-Produktionsprozesses besonders deutlichen Veränderungen,
d.h. besonders deutlichen Hoch- oder Herunterregulierungen unterlagen,
wurden als Kandidaten-Gene zur Modifikation ihrer Genexpression
in Produktionsstämmen
ausgewählt.
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Anhand des für die Kandidaten-Gene jeweils
ermittelten zeitlichen Transkriptionsverlaufs wurden diese in zwei
Gruppen von Genen aufgeteilt.
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Die erste Gruppe umfaßt hierbei
solche Gene, deren gezielte Überexpression
im Produktionsstamm nach ihrem Transkriptionsprofil zu einer Verbesserung
der SAM-Produktions-
und Speichereigenschaften führen
sollte.
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Die zweite Gruppe umfaßt hierbei
solche Gene, deren gezielte Inaktivierung im Produktionsstamm nach
ihrem Transkriptionsprofil zu einer Verbesserung der SAM-Produktions- und
Speichereigenschaften führen
sollte.
Tabelle
1: Stammverbesserung durch Überexpression
eines der folgenden Gene
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Tabelle 1 stellt die erste Gruppe
von Genen dar, die – nach
dem Verlauf ihres Expressionsprofils zu beurteilen – in den
zur SAM-Produktion eingesetzten Hefestämmen überexprimiert werden müssen, um
die SAM-Produktions- und Speicher-Eigenschaften zu verbessern.
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Jedes Gen aus Tabelle 1 ist durch
seinen systematischen Namen eindeutig identifiziert. Mit Hilfe des systematischen
Namens kann der kodierende Bereich eines spezifischen Gens, sowie
die außerhalb
des kodierenden Bereichs liegenden regulatorischen Bereiche des
Gens in einer der öffentlich
zugänglichen
Datenbanken identifiziert werden. Beispiele für Datenbanken in denen die
Sequenzen der oben genannten Gene öffentlich zugänglich sind,
sind die Saccharomyces Genome Database (SGD), Stanford, USA (Cherry
JM, Ball C, Weng S, Juvik G, Schmidt R, Adler C, Dunn B, Dwight
S, Riles L, Mortimer RK, Botstein D Nature 1997 387(6632 Suppl):67-73
Genetic and physical maps of Saccharomyces cerevisiae), sowie die
Comprehensive Yeast Genome Database (CYGD), München (Mewes HW, Albermann
K, Heumann K, Liebl S, Pfeiffer F MIPS: A database for Protein sequences,
homology data and yeast genome information. Nucleic Acid Research
25: 28-30 (1997)).
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Die vorliegende Erfindung umfaßt demnach
ein Verfahren zur Herstellung von S-Adenosyl-Methionin (SAM) mit den folgenden
Schritten:
- a) Durchführung des Anreicherungsprozesses
und des SAM-Fermentationsprozesses zur Anreicherung von SAM im Produktionsstamm,
- b) gegebenenfalls Isolierung durch Aufschluß der Zellen und gegebenenfalls
Aufreinigung des im Produktionsstamm angereicherten SAM,
dadurch
gekennzeichnet, daß der
Produktionsstamm ein prokaryontischer oder eukaryontischer Organismus
ist, der mindestens eines der Gene ausgewählt aus der Gruppe MUP1, MUP3,
SAM3, MET28, BAS1, PHO2, GCN4, SIP18 oder eines ihrer Homologen, überexprimiert.
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Unter einem Homologen eines der Gene
ausgewählt
aus der Gruppe MUP1, MUP3, SAM3, MET28, BAS1, PHO2, GCN4, SIP18,
wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein solches Gen verstanden,
das über
den gesamten kodierenden Bereich mindestens 30 %, bevorzugt mindestens
50 %, stärker
bevorzugt mindestens 70 % und insbesondere mindestens 90 % Identität zur DNA-Sequenz
eines dieser Gene besitzt. Die DNA-Sequenzen sind hierbei in den
einschlägigen
Datenbanken unter den in Tab. 1 aufgeführten Identifikationsnummern
der einzelnen Gene zu finden.
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Unter der Überexpression eines bestimmten
Gens wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Expression des
betreffenden Gens unter der Kontrolle eines Promotors verstanden,
der nicht den natürlichen
Promotor dieses Gens darstellt und der vorzugsweise konstitutiv
oder stärker
bevorzugt nur in definierten Zeiträumen zu einer Erhöhung der
Genexpression im Vergleich zur natürlichen Expression des betreffenden
Gens im gleichen Zeitraum und unter gleichen Bedingungen führt.
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Der Verfahrensschritt a) wird vorzugsweise
wie in Beispiel 2.1. beschrieben durchgeführt.
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Der vorstehend definierte Anreicherungsprozess
wird in eine erste Teilphase mit starker Biomasseproduktion und
in eine zweite Teilphase, geprägt
durch die beginnende intrazelluläre
Anreicherung von SAM, eingeteilt. Am Ende des Anreicherungsprozesses
beträgt
die intrazelluläre
SAM-Konzentration mindestens 0,02 g SAM/g Trockenzellen (2% des
Trockengewichts).
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Die erste Teilphase des Anreicherungsprozesses
dauert ca. 20 Stunden. Während
dieser Teilphase erfolgt die Produktion von Biomasse durch Fütterung,
von industriellen Substraten wie insbesondere Melasse, Ammoniumphosphat,
Ammoniumsulfat und Biotin. Die zweite Teilphase des Anreicherungsprozesses
wird mit der Zugabe von Methionin in einer Konzentration von ca.
6 g/l eingeleitet. Danach beginnt die Anreicherung von intrazellulärem SAM.
Am Ende des Anreicherungsprozesses werden die mit SAM angereicherten
Zellen konzentriert, gewaschen und für den nächsten Teilprozess der SAM-Produktion, den SAM-Fermentationsprozess,
bereitgestellt.
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Der SAM-Fermentationsprozess wird
mit einer erneuten Methionin-Zugabe eingeleitet und ist dadurch gekennzeichnet,
dass dieses Methionin mittels endogener Permeasen in die Zellen
aufgenommen wird, intrazellulär
zu SAM umgesetzt wird. Hierbei wird SAM in den Zellen stark angereichert.
Der SAM-Fermentationsprozess ist im wesentlichen nicht durch einer
Biomasseproduktion geprägt.
Die Nährlösung im
SAM-Fermentationsprozess enthält
neben Glucose und Methionin verschiedene Salze, insbesondere Ammoniumphosphat, Ammoniumsulphat
und Magnesiumsulphat. Das Medium kann insbesondere wie bei Schlenk
beschrieben (Schlenk et al., Enzymologica 29, 238 (1965)) hergestellt
werden.
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Im Verfahrensschritt b) wird das
intrazellulär
angereicherte SAM nach bekannten Methoden aus der Kultur durch Zellaufschluß isoliert
(Schlenk und de Palma, J. Biol. Chem. 1957, 229: 1037-50).
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Eine bevorzugte Methode zur Isolierung
des intrazellulär
akkumulierten SAM aus den Zellen des Produktionsstammes, vorzugsweise
aus den Hefezellen, ist der Zellaufschluß durch Säureextraktion. Hierbei wird die
(Hefe)-Kultur vorzugsweise mit einem 1/50 ihres Volumens konzentrierter
Schwefelsäure
versetzt, während
einiger Sekunden bei 95 °C
inkubiert und anschließend
auf Eis abgekühlt.
Der Zellextrakt wird anschließend
durch Filtration über
einen Filter mit einem Porendurchmesser von 0,2 μm filtriert. Das Filtrat kann
danach zur Bestimmung der SAM-Konzentration mit Hilfe geeigneter
Methoden verwendet werden.
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Zur Überexpression der Gene aus
Tabelle 1 in den zur SAM-Produktion eingesetzten Produktionsstämmen werden
die betreffenden Organismen, mit einem Expressionsvektor permanent
oder transient transformiert. Der eingesetzte Expressionsvektor
führt hierbei
zur Expression des betreffenden Gens unter der Kontrolle eines geeigneten
Promotors, vorzugsweise unter der Kontrolle eines regulierbaren
bzw. regulierten Promotors.
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Eine Aufreinigung des so isolierten
SAM nach bekannten Verfahren, insbesondere durch Ultrafiltration, Chromatographie
kann gegebenenfalls im Anschluß erfolgen.
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Bei diesem Verfahren werden als prokaryontische
Organismen, die mindestens eines der Gene ausgewählt aus der Gruppe MUP1, MUP3,
SAM3, MET28, BAS1, PHO2, GCN4 und SIP18 oder eines ihrer Homologen überexprimieren,
vorzugsweise Prokaryonten der Gattungen Corynebakterium, Escherichia,
Bacillus, Xanthomonas, Lactobacillus, Brevibakterium, Streptococcus,
Lactocossus, Pseudomonas eingesetzt.
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Bei diesem Verfahren werden als eukaryontische
Organismen, die mindestens eines der Gene ausgewählt aus der Gruppe MUP1, MUP3,
SAM3, MET28, BAS1, PHO2, GCN4 und SIP18 oder eines ihrer Homologen überexprimieren,
vorzugsweise Eukaryonten ausgewählt
aus den Gattungen Neurospora, Aspergillus, Saccharomyces, Candida,
Schizosaccharomyces, Pichia, Debaryomyces, Rhodotorula, Torulopsis,
Hansenula, Brettanomyces, Kluyveromyces, Rhodosporidium eingesetzt.
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Stärker bevorzugt werden Hefen
aus der Gattung Saccharomyces cerevisiae eingesetzt, besonders bevorzugt
werden solche Hefen aus der Gattung Saccharomyces cerevisiae eingesetzt,
die dem Stamm K6 der Variante Sake, insbesondere der Mutante 7/181,
oder dem industriellen Backhefestamm S47 angehören.
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Die Überexpression eines oder mehrerer
der oben genannten Gene kann hierbei sowohl durch transiente als
auch durch permanente Transformation des eingesetzten Organismus
mit Hilfe eines geeigneten Vektors erfolgen.
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Als Vektor können alle Expressionsvektoren,
mit denen sich die oben genannten prokaryontischen oder eukaryontischen
Organismen transformieren lassen, eingesetzt werden. Diese Vektoren
umfassen in der Regel eine Expressionskassette umfassend mindestens
eine Klonierungsregion zur Einklonierung des zu exprimierenden Zielgens
und einen geeigneten Promotor, der in den oben genannten Organismen
aktiv oder aktivierbar ist und der die Expression des einklonierten
Zielgens steuert.
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Für
die Überexpression
einzelner Gene in Hefen der Gattung Saccharomyces cerevisisiae werden vorzugsweise
solche Vektoren eingesetzt, die mindestens eine Sequenz umfassen,
die für
die autonome Replikation unabhängig
von den Wirtschromosomen benötigt
wird, insbesondere die Vektoren Ycp, Yrp (z.B. YCp50) etc. Ebenfalls
vorzugsweise werden solche Vektoren eingesetzt, die mindestens einen
Replikationsursprung des Hefe-2μ-Plasmids tragen,
insbesondere die Yep-Vektoren (z.B. YEp13). Vektoren, die keines
der oben genannten selbstreplizierenden Elemente enthalten, insbesondere
die Yip-Vektoren (YIp = Yeast Integrative plasmid) können ebenfalls
zur Überexpression
einzelner Gene in Hefen der Gattung Saccharomyces cerevisisiae eingesetzt
werden. Weiterhin können
alle der oben genannten Vektoren eingesetzt werden, die durch rekombinante
DNA-Technologien
verbesserte Eigenschaften erhalten haben, sowie alle Vektoren, die als
lineare Fragmente in das Wirtsgenom permanent integriert werden
können.
Zur Überexpression
einzelner Gene in einem der anderen der vorstehend genannten prokaryontischen
oder eukaryontischen Organismen können entsprechende, für die jeweilige
Spezies bekannte Vektoren analog zu den oben beschriebenen Vektoren
verwendet werden.
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Bei der Überexpression einzelner der
in Tabelle 1 aufgeführten
Gene durch Transformation der Zelle mit einem Expressionsvektor
wird die Anwesenheit des Vektors in der Wirtszelle dadurch garantiert,
daß die Hefen
während
der SAM-Produktion unter solchen Kulturbedingungen gehalten werden,
die die Anwesenheit des Vektors erfordern.
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Für
dieses selektive Wachstum von Vektor-haltigen Hefen muß der eingesetzte
Expressionsvektor einen Selektionsmarker besitzen und die Hefe muß in einem
Medium kultiviert werden, in dem dieser Selektionsmarker aktiv ist.
Als Markergene können
verschiedene Gene verwendet werden, z.B. Gene, die zur Resistenz
gegenüber
Antibiotika führen,
Gene zur Biosynthese von Aminosäuren
oder Nukleotiden (Auxotrophiemarker), Gene zur Biosynthese von Vitaminen
oder andere. Ein Gen, welches der Wirtszelle Resistenz gegenüber einem
Antibiotikum vermittelt, ist beispielsweise das KanMX-Gen aus dem
E. coli Transposon 903, welches der transformierten Hefe eine Resistenz
gegenüber
Geniticin vermittelt (Wach et al., 1994, Yeast 10, 1793-1808) oder
auch das Tn5ble-Gen aus E. coli, welches zur Resistenz der transformierten
Hefe gegen Phleomycin führt
(Wenzel et al. 1992, Yeast 8, 667-668).
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Zur Überexpression von Genen mit
Hilfe eines Vektors mit dem Ziel, in der Wirtszelle eine höhere SAM-Anreicherung
zu erreichen, muß der
kodierende Bereich des Gens von regulatorischen Sequenzen umgeben
sein, die eine im Vergleich zur untransformierten Zelle erhöhte Transkriptionsrate
des Gens ermöglichen.
Die Initiation der Transkription geht dabei von der Promotorregion
aus, die Ablösung
der RNA-Polymerase von der DNA-Matrize
erfolgt durch den Terminator.
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Auf den zur Transformation eingesetzten
Vektoren können
die zu exprimierenden Zielgene sowohl unter der Kontrolle von konstitutiven
Promotoren oder auch unter der Kontrolle von regulierten oder regulierbaren Promotoren
stehen.
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Als starke konstitutive Promotoren
können
insbesondere Promotoren des ADH1-Gens oder des PGK1-Gens eingesetzt
werden. Der Einsatz von regulierten oder regulierbaren Promotoren
ist gegenüber
dem Einsatz von konstitutiven Promotoren bevorzugt.
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Als Transkriptionsterminatoren können beliebige
in Hefe als Transkriptionsterminatoren wirkende DNA-Fragmente verwendet
werden. Beispiele hierfür
sind die Terminatoren der Gene ADH1 und PGK1.
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Zu den regulierbaren Promotoren gehören im Rahmen
der vorliegenden Erfindung vorzugsweise die klassischen induzierbaren
Promotoren, d.h. vorzugsweise solche Promotoren, die erst durch
das Hinzufügen oder
das Eliminieren einer Substanz induziert, d.h. aktiviert werden,
wie insbesondere die Promotoren der Gene GALT, PHO84, FBP1, CUP1.
So wird beispielsweise der CUP1-Promotor erst durch die Zugabe von Kupfer-Ionen aktiviert.
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Zu den regulierten Promotoren werden
im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch solche Promotoren gezählt, die
in bestimmten Phasen des SAM-Produktionsprozesses induziert werden,
ohne daß hierzu
das gezielte Hinzufügen
oder Eliminieren einer Substanz notwendig ist, d.h. ein Eingriff
von außen
in die bestehenden Reaktionsbedingungen des SAM-Produktionsprozesses
ist nicht erforderlich. Solche nur in bestimmten Phasen des SAM-Produktionsprozesses
aktive, regulierte Promotoren wie insbesondere die Promotoren der nachfolgend
genannten Phase 1-, Phase 2-, Phase 3-, Phase 4- und Phase 5-Gene
konnten ebenfalls mit Hilfe der vergleichenden Transkriptionsanalysen
zu verschiedenen Zeitpunkten des SAM-Produktionsprozesses mittels
DNA-Array-Techniken identifiziert werden und sind daher ebenfalls
Gegenstand der Erfindung.
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In 15
A bis E werden
die mittels Transkriptionsanalysen ermittelten Expressionsprofile
geeigneter Promotoren zur Überexpression
der in Tab. 1 aufgeführten
Hefe-Gene im zeitlichen Verlauf des SAM-Produktionsprozesses dargestellt.
Hierbei wurden Promotoren mit jeweils ähnlichem Expressionsverlauf
während des
SAM-Produktionsprozesses
in Promotor-Gruppen zusammengefaßt. Auf diese Weise entstanden
fünf verschiedene
Gruppen von Promotoren, die im Prozessverlauf reguliert sind, bzw.
während
des Prozessverlaufs entweder induzierbar oder dereprimierbar sind
und daher ihr nachgeschaltetes Zielgen zu jeweils definierten Zeitpunkten
während
des SAM-Produktionsprozesses
exprimieren. Diese Gruppen wurden je nach der Phase im Anreicherungsprozess,
in der die zugehörigen
Gene exprimiert werden, Phase 1- bis Phase 5-Gene genannt. Je nach
ermitteltem Expressionsprofil des Zielgens kann somit ein Promotor
mit optimaler Expressionscharakteristik für das betreffende Zielgen zur
gezielten Überexpression
des Zielgens in bestimmten Phasen des Produktionsprozesses ausgewählt werden.
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Die Methionin-Zugabe, die den Übergang
von der durch Biomasse-Produktion geprägten ersten Phase des Anreicherungsprozesses
in die zweite, durch SAM-Anreicherung geprägte Phase des Anreicherungsprozesses
darstellt, erfolgt in allen Teilabbildungen der 15 zum Zeitpunkt Null.
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In
15
A sind die Expressionsprofile der folgenden Gene im Verlauf
der SAM-Fermentation
dargestellt:
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Die Gene, für die die vorstehenden systematischen
Namen stehen, werden im folgenden Phase 1-Gene genannt.
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Die Phase 1-Gene sind zum Zeitpunkt
der Methionin-Zugabe (t = 0) relativ hoch exprimiert, werden jedoch
nach Methionin-Zugabe wieder relativ schnell, d.h. im Zeitraum von
2 Stunden auf ein geringes Niveau herunterreguliert (15 A).
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In
15
B sind die Expressionsprofile der folgenden Gene im Verlauf
der SAM-Fermentation
dargestellt:
-
Die Gene, für die die vorstehenden systematischen
Namen stehen, werden im folgenden Phase 2-Gene genannt.
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Die Phase 2-Gene sind zum Zeitpunkt
der Methionin-Zugabe (t = 0) gering exprimiert, werden jedoch ca.
1 Stunde nach Methionin-Zugabe induziert, verbleiben bis ca. 4 Stunden
nach Methionin-Zugabe auf einem hohen Expressionsniveau und werden
anschließend
wieder auf ein niedriges Niveau herunterreguliert (15 B).
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In
15
C sind die Expressionsprofile der folgenden Gene im Verlauf
der SAM-Fermentation
dargestellt:
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Die Gene, für die die vorstehenden systematischen
Namen stehen, werden im folgenden Phase 3-Gene genannt.
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Die Phase 3-Gene sind zum Zeitpunkt
der Methionin-Zugabe (t = 0) gering exprimiert und werden ca. 1,5
Stunde nach Methionin-Zugabe auf ein je nach Gen mehr oder weniger
hohes Expressionsniveau hochreguliert. Etwa 6,5 Stunden nach Methionin-Zugabe
werden die Phase 3-Gene wieder auf ein niedriges Niveau herunterreguliert
(15 C).
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In
15
D sind die Expressionsprofile der folgenden Gene im Verlauf
der SAM-Fermentation
dargestellt:
-
Die Gene, für die die vorstehenden systematischen
Namen stehen, werden im folgenden Phase 4-Gene genannt.
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Die Phase 4-Gene sind zum Zeitpunkt
der Methionin-Zugabe (t = 0) zunächst
gering exprimiert, werden dann jedoch induziert und erreichen ca.
1 Stunde nach Methionin-Zugabe
ein recht hohes Expressionsniveau. Dieses hohe Expressionsniveau
wird anschließend
kurzzeitig wieder herunterreguliert, erreicht ca. 1,5 Stunden nach
Methionin-Zugabe
ein Minimum, um dann wieder während
der folgenden 8 Stunden auf ein mittleres Expressionsniveau hochreguliert
zu werden. Ein neues Expressionsminimum wird erst wieder 10 Stunden
nach Methionin-Zugabe erreicht (15
D).
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In
15
E sind die Expressionsprofile der folgenden Gene im Verlauf
der SAM-Fermentation
dargestellt:
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Die Gene, für die die vorstehenden systematischen
Namen stehen, werden im folgenden Phase 5-Gene genannt.
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Die Phase 5-Gene sind zum Zeitpunkt
der Methionin-Zugabe (t = 0) zunächst
gering exprimiert, verbleiben in den ersten 8 Stunden nach Methionin-Zugabe
auf diesem geringen Expressionsniveau und werden dann im Zeitraum
zwischen 8 bis 11,5 Stunden auf ein hohes Expressionsniveau hochreguliert
(15 E).
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Die Promotoren der oben genannten
Gene der Phasen 1 bis 5 haben gegenüber den klassischen induzierbaren
Promotoren den Vorteil, daß sie
zur Überexpression
von Zielgenen in Hefestämmen
während
der industriellen SAM-Produktion kein von außen zugeführtes Induktionsmittel wie
beispielsweise Kupfer-Ionen oder Isopropylthiogalaktosid (IPTG)
etc. benötigen,
um die Expression des Zielgens in Gang zu setzen. Da viele der gängigen Induktionsmittel
wie beispielsweise IPTG relativ teuer sind, ist ihre Verwendung
im großtechnischen
Maßstab
zur SAM-Produktion nicht praktikabel.
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Daher betrifft eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von S-Adenosyl-Methionin
(SAM) mit den folgenden Schritten:
- a) Durchführung des
Anreicherungsprozesses und des SAM-Fermentationsprozesses zur Anreicherung von
SAM im Produktionsstamm,
- b) gegebenenfalls Isolierung durch Aufschluß der Zellen und gegebenenfalls
Aufreinigung des im Produktionsstamm angereicherten SAM,
dadurch
gekennzeichnet, daß der
Produktionsstamm ein prokaryontischer oder eukaryontischer Organismus
ist, der mindestens eines der beiden Gene SAM1 und SAM2 oder eines
ihrer Homologen unter der Kontrolle des Promotors eines der Gene
ausgewählt
aus der Gruppe der Phase 2-, Phase 3-, der Phase 4 und der Phase
5-Gene überexprimiert.
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Unter einem Homologen der Gene SAM1
und SAM2 wird ein Gen verstanden, das über seinen gesamten kodierenden
Bereich mindestens 30 %, bevorzugt mindestens 50 %, stärker bevorzugt
mindestens 70 %, insbesondere mindestens 90 % Identität zu der
DNA-Sequenz von
SAM1 oder SAM2 besitzt. Die DNA-Sequenzen sind hierbei in den einschlägigen Datenbanken
unter den in Tab. 1 aufgeführten
Identifikationsnummern der einzelnen Gene zu finden.
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Hierbei werden die Zielgene SAMT
und/oder SAM2 unter der Kontrolle eines geeigneten regulierten bzw.
regulierbaren Promotors überexprimiert,
vorzugsweise aber unter der Kontrolle von solchen Promotoren, welche
erst in späteren
Phasen des SAM-Fermentationsprozesses,
bevorzugt in Phase 2 bis 5, besonders bevorzugt in Phase 5 induziert
werden. Aufgrund seiner starken Induktion ca. 8 Stunden nach Methionin-Zugabe – und damit
am Ende der Anreicherungsphase – ist
insbesondere der Promotor des PHO84-Gens (Gen YDL106C) als Phase 5-Promotor
zur Überexpression
der Zielgene SAM1 und/oder SAM2 während des industriellen SAM-Produktionsprozesses
geeignet. Eine Hochregulation SAM1- und SAM2-Expression im Produktionsstamm
kurz vor Ende der Anreicherungsphase, die durch Expression dieser
Gene unter der Kontrolle des Pho84-Promotors erreicht werden kann, sollte
sich weiterhin deswegen besonders positiv auf die SAM-Anreicherungs-
und Speicher-Eigenschaften des Produktionsstammes auswirken, weil
in diesem Fall eine große Menge
der SAM-produzierenden Enzyme SAM1 und SAM2 direkt zu Beginn der
nächsten
Phase, der SAM-Fermentationsphase, in der besonders viel SAM produziert
wird, zur Verfügung
steht, ohne daß Herunterregulierungen
der Enzym-Expressionen durch Rückkoppelungsmechanismen
bereits stattfinden konnten.
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In
EP 0 647 712 A1 wird zwar bereits – wie oben
bereits erwähnt – ein Verfahren
zur Produktion von SAM durch Fermentation von Bakterien beschrieben,
die die SAM-Synthetase
der Ratte unter der Kontrolle des Ga14-Promoters, welcher durch
die Zugabe von IPTG induziert werden kann, überexprimieren. Da IPTG aber
sehr teuer ist, ist die Zugabe von IPTG zur Induktion der zeitlich
regulierten Überexpression
in großtechnischem
Maßstab
nicht praktikabel. Die zeitlich definierte Überexpression der Zielgene
SAM1 und SAM2 unter der Kontrolle der Promotoren der durch Transkriptionsanalyse
im Rahmen dieser Erfindung identifizierten Phase 1- bis Phase 5-Gene, insbesondere
aber unter der Kontrolle des PHO84-Promotors, hat daher aufgund
des fehlenden Erfordernisses der Induktion durch teure Induktionsmittel
große
Vorteile für
die großtechnische SAM-Produktion.
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Wie Tabelle 4 in Beispiel 5 zeigt,
führt die Überexpression
von SAM1 unter der Kontrolle des PHO84-Promotors durch Transformation
des Hefestamms S47 mit dem Expressionsvektor pRS316-PHO84-SAM1 tatsächlich mit
einer Steigerung der relativen SAM-Produktivität von 118 % zur einer deutlich
verbesserten relativen SAM-Produktion im Vergleich zu nicht transformierten
Hefen.
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Auch die übrigen Zielgene aus Tabelle
1 (MUP1, MUP3, SAM3, MET28, BAS1, PHO2, GCN4 und SIP18) werden vorzugsweise
unter der Kontrolle der Promotoren der Gene der Phasen 1 bis 5 zu
entsprechend definierten Zeitpunkten in den eingesetzten Organismen überexprimiert,
um die SAM-Produktions- und Speichereigenschaften dieser Organismen
zu verbessern. Stärker
bevorzugt ist auch hier die Überexpression der
Zielgene MUP1, MUP3, MET28, BAS1, PHO2, GCN4 und SIP18 unter der
Kontrolle eines Promoters der Gene der Phasen 2, 3, 4 und 5, besonders
bevorzugt ist die Überexpression
der Zielgene unter der Kontrolle des Promoters des Phase 5- Gens
PHO84.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist ein prokaryontischer oder eukaryontischer Organismus, der mindestens
ein Gen ausgewählt
aus der Gruppe MUP1, MUP3, SAM3, MET28, BAS1, PHO2, GCN4, SIP18 oder
eines ihrer Homologen überexprimiert,
sowie die Verwendung eines solchen Organismus zur großtechnischen
Produktion von SAM.
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Hierbei sind wieder solche Organismen
bevorzugt, in denen mindestens eines der Zielgene aus Tabelle 1
unter der Kontrolle eines regulierbaren oder eines regulierten Promotors
exprimiert wird. Als regulierte Promotoren zur zeitlich definierten
Expression der Zielgene dienen hierbei wiederum vorzugsweise die
Promotoren der Gene der Phasen 1 bis 5, besonders bevorzugt die
Promotoren der Gene der Phase 2 bis 5, insbesondere aber der Promotor
des Phase 5-Gens Pho84.
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Ein weiterer besonders bevorzugter
Gegenstand der Erfindung sind prokaryontische Organismen ausgewählt aus
den Gattungen Corynebakterium, Escherichia, Bacillus, Xanthomonas,
Lactobacillus, Brevibakterium, Streptococcus, Lactocossus, Pseudomonas,
die mindestens eines der Gene ausgewählt aus der Gruppe MUP1, MUP3,
SAM3, MET28, BAS1, PHO2, GCN4, SIP18 oder eines ihrer Homologen überexprimieren.
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Ein anderer besonders bevorzugter
Gegenstand der Erfindung sind eukaryontische Organismen ausgewählt aus
den Gattungen Aspergillus, Neurospora, Candida, Schizosaccharomyces,
Pichia, Debaryomyces, Rhodotorula, Torulopsis, Hansenula, Brettanomyces,
Kluyveromyces, Rhodosporidium, Saccharomyces und insbesondere aus
der Gattung Saccharomyces cerevisae, die mindestens eines der Gene
ausgewählt
aus der Gruppe MUP1, MUP3, SAM3, MET28, BAS1, PHO2, GCN4, SIP18
oder eines ihrer Homologen überexprimieren.
Die Verwendung der vorstehenden prokaryontischen und eukaryontischen
Organismen zur Produktion von SAM ist ebenfalls Gegenstand der vorliegenden
Erfindung.
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Die Erfindung betrifft weiterhin
einen Expressionsvektor, der ein Gen ausgewählt aus der Gruppe MUP1, MUP3,
SAM3, MET28, BAS1, PHO2, GCN4, SIP18 oder eines ihrer Homologen
unter der Kontrolle eines Promotors umfaßt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
der Expressionsvektor eines der Gene ausgewählt aus der Gruppe MUP1, MUP3,
SAM3, MET28, BAST, PHO2, GCN4, SIP18 oder eines ihrer Homologen
unter der Kontrolle des Promotors eines der Gene ausgewählt aus
der Gruppe der Phase 1- bis Phase 5-Gene, besonders bevorzugt unter
der Kontrolle des Promotors eines der Phase 2- bis Phase 5-Gene,
insbesondere unter der Kontrolle des Promotors des Phase 5-Gens
PHO84.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist ein Expressionsvektor, der ein Gen ausgewählt aus
der Gruppe SAMT und SAM2 unter der Kontrolle des Promotors eines
der Gene aus der Gruppe der Phase 1- bis Phase 5-Gene umfaßt.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
betrifft einen Expressionsvektor umfassend eines der beiden Gene SAMT
und SAM2 unter der Kontrolle des Promotors eines der Gene aus der
Gruppe der Phase 2- bis Phase 5-Gene, bevorzugter aus der Gruppe
der Phase 5-Gene, insbesondere unter der Kontrolle des Promotors
des Phase 5-Gens PHO84.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist ein prokaryontischer oder eukaryontischer Organismus, der mit
mindestens einem der vorstehend benannten Expressionsvektoren transient
oder permanent transformiert worden ist.
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Die Transformation des prokaryontischen
oder eukaryontischen Organismus kann hierbei über alle bekannten Methoden
erfolgen.
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Unter einer transienten Transformation
wird das Einbringen eines Expressionsvektors in einen Organismus
verstanden, wobei die Expressionskassette des Expressionsvektors
sich nicht in das Genom des transformierten Organismus integriert.
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Bei einer permanenten Transformation
wird die Expressionskassette des Expressionsvektors in das Genom
des transformierten Organismus integriert.
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Die Gene aus Tabelle 1 lassen sich
aufgrund ihrer physiologischen Funktionen und aufgrund des Verlaufs
ihrer Transkriptionsregulation während
des SAM-Produktionsprozesses
in die folgenden Untergruppen einteilen:
- 1.) Gene mit einer
physiologischen Funktion im SAM Stoffwechsel:
1.1.) SAMT, SAM2:
Die physiologische Funktion der SAM-Synthetasen SAM1 und SAM2, die
SAM durch Übertragung
des Adenosylrests von Adenosintriphosphat (ATP) auf das Schwefel-Atom
des Methionins biosynthetisch herstellen, wurde bereits vorstehend
beschrieben.
Im Verlauf des industriellen SAM-Produktionsprozesses
wird die Expression beider Gene durch die Methioninzugabe schnell
reprimiert (siehe 1a (SAMT
) und 1b (SAM2)) und
bleibt auch während
der gesamten Anreicherungsphase relativ gering. Eine spezifische Überexpression
von SAM1 und SAM2 in den eingesetzten Hefestämmen während der späten Phasen
der industriellen SAM-Produktion, insbesondere während der späten Anreicherungsphase
und der SAM-Fermentationsphase, sollte somit die SAM-Produktions- und
Speicher-Eigenschaften dieser Hefestämme verbessern.
Zur Überexpression
von SAM1 und SAM2 während
der späten
Phasen der industriellen SAM-Produktion eignet sich eine Expression
unter der Kontrolle aller regulierten und regulierbaren Promotoren,
die erst in späteren Phasen
des SAM-Produktionsprozesses, am Ende des Anreicherungsprozesses
und im SAM-Fermentationsprozess induziert werden. Zur Überexpression
von SAM1 und SAM2 während
der späten
Phasen der industriellen SAM-Produktion eignet sich insbesondere
der Promotor des Phase 5-Gens PHO84, der das nachgeschaltete Strukturgen,
in diesem Falle die Strukturgene von SAM1 und SAM2 erst relativ
spät – in der
Endphase des Anreicherungprozesses – auf ein hohes Niveau hochreguliert.
Diesen für
PHO84 typischen Expressionsverlauf zeigt 9. Eine zu frühe Hochregulierung von SAM1
und SAM2 beispielsweise durch den Einsatz konstitutiver Promotoren
zur Überexpression
von SAM1 oder SAM2 könnte
sich aufgrund eventuell existierender Rückkoppelungsmechanismen ebenfalls
negativ auf die SAM-Produktions- und
Speicher-Eigenschaften der Hefe-Produktionsstämme auswirken.
1.2.) MUP1,
MUP3: Methionin wird mit Hilfe zweier spezifischer Methionintransporter
in die Zelle aufgenommen. So kodiert das Gen MUP1 für den niedrigaffinen
Methionintransporter und MUP3 kodiert für den hochaffinen Methionintransporter.
Die Transkription beider Transportsysteme wird in Folge der starken
Erhöhung
der Methioninkonzentration zu Beginn des Anreicherungsprozesses
zunächst
reduziert und nach ca. 3 Stunden wieder erhöht (2a (MUP 1) und 2b (MUP3)). Aufgrund der anfänglichen
Herunterregulierung der beiden Methionintransporter MUP1 und MUP3
in den eingesetzten Hefestämmen
nach Methionin-Zugabe während des
Anreicherungsprozesses der industriellen SAM-Produktion sollte die Überexpression
von MUP1 und MUP3 in den eingesetzten Hefestämmen die SAM-Ausbeute erhöhen.
1.3.
SAM3: Das SAM3-Gen kodiert für
eine hochaffine S-Adenosylmethionin-Permease. Sie dient dem Transport
von SAM in die Hefezelle. Aus diesem Grund sollte die gezielte Modifikation
des Expressionsprofils des SAM3-Gens einen Einfluß auf die
SAM-Produktions-
und Speichereigenschaften der eingesetzten Mikroorganismen haben.
Die Überexpression
des SAM3-Gens sollte insbesondere zu einem gesteigerten Transport
von extrazellulärem
SAM in die Zellen führen
und damit die intrazelluläre
SAM-Konzentration im Vergleich zum nicht-transformierten Stamm erhöhen.
- 2.) Gene mit einer Funktion als Regulator eines relevanten Stoffwechselwegs:
2.1.)
MET28: Das MET28-Gen kodiert für
ein Protein des Cbf1-Met4-Met28 Transkriptionsaktivatorkomplexes, der
die Methionin-Biosynthese und auch die SAM-Biosynthese in Abwesenheit von Methionin
aktiviert. Die Expression des Gens wird unmittelbar nach Zugabe
von Methionin reduziert und innerhalb weniger Minuten wieder induziert
(3). Das Verhindern
der anfänglichen
Herunterregulation von MET28 unmittelbar nach Zugabe von Methionin
während
der industriellen SAM-Produktion durch Überexpression von MET28 sollte
in den eingesetzten Hefestämmen
zu verbesserten SAM-Produktions-Eigenschaften führen.
2.2.) BAS1, PHO2:
Verschiedene Enzyme des Purin-Biosynthese-Stoffwechsels werden unmittelbar
nach Zugabe von Methionin im industriellen SAM-Produktionsprozess
induziert wie 4 zeigt.
Diese Induktion könnte
auf einem Mangel an intrazellulärem
Adenin in Folge der erhöhten
Verwertung von ATP für
die SAM-Biosynthesereaktion beruhen. Es wird daher vermutet, daß die Purinbiosynthese
für die
SAM-Synthese limitierend sein könnte.
Die Überexpression
der Transkriptionsaktivatoren dieser Enzyme des Purin-Biosynthese-Stoffwechsels
sollte daher zur Überexpression
der Purinbiosynthesegene führen,
eine Erhöhung
der Adeninsynthese bewirken und somit letztlich die SAM-Produktion
in der Hefe erhöhen.
Die Gene BAS1 und PHO2 kodieren für solche Transkriptionsaktivatoren
der Enzyme der Purinbiosynthese. Ihre Überexpression sollte zu einer Steigerung
der SAM-Produktions- und Speichereigenschaften der eingesetzten
Mikroorganismen führen.
2.3.)
GCN4: Ähnlich
wie die Gene der Enzyme der Purinbiosynthese werden auch die Gene
der Aminosäurebiosynthese
unmittelbar nach Methionin-Zugabe induziert. Das Gen GCN4 kodiert
für einen
Transkriptionsaktivator, der die Gene der Aminosäurebiosynthese, d.h. unter
anderem auch die der Methionin-Biosynthese, und der Purinbiosynthese
induziert. Die Überexpression
von. GCN4 in den eingesetzten Hefestämmen sollte daher eine Erhöhung der
SAM-Produktion in diesen Stämmen
zur Folge haben.
- 3.) Gene, die allein aufgrund ihres Expressionsprofils während des
SAM-Produktionsprozesses,
zur Überexpression
in den eingesetzten Hefestämmen
ausgewählt
wurden:
SIP18: Das Gen SIP18 kodiert für ein Protein mit bislang unbekannter
Funktion. Das SIP18-Protein gehört
zur Gruppe der sogenannten Hydrophiline, die durch einen hohen Glycingehalt
von mehr als 8 % gekennzeichnet sind. Von SIP18 konnte gezeigt werden,
daß es
durch osmotischen Stress induziert wird. Während des Anreicherungsprozesses
erfolgt eine starke Induktion des SIP18 Gens 3 bis 5 Stunden nach
der Zugabe von Methionin. Die Expression bleibt danach bis zum Ende
des Prozesses auf einem relativ hohen Niveau (6). Die Modifikation des Expressionsverlaufs
des SIP18-Gens sollte demnach einen Einfluß auf die SAM-Produktions-
und Speicher-Eigenschaften der eingesetzten Hefestämme haben.
Insbesondere ist anzunehmen, daß eine Überexpression
von SIP18 in den eingesetzten Hefestämmen nach Methionin-Zugabe
die SAM-Produktions-
und Speicher-Eigenschaften dieser Stämme verbessern sollten.
![Figure 00260001](https://patentimages.storage.googleapis.com/b5/76/d6/4272fe4af545a0/00260001.png)
Tabelle
2: Stammverbesserung durch Inaktivierung bestimmter Zielgene
-
Tabelle 2 stellt die zweite erfindungsgemäße Gruppe
von Genen dar, die – nach
dem Verlauf ihres Expressionsprofils während des SAM-Produktionsprozesses
zu beurteilen – in
den zur SAM-Produktion eingesetzten Hefestämmen inaktiviert werden müssen, um
die SAM-Produktions- und Speicher-Eigenschaften der Stämme zu verbessern.
Auch die in Tabelle 2 aufgeführten
Gene sind durch ihre systematischen Namen eindeutig charakterisiert.
-
Die Gene aus Tabelle 2 werden im
Gegensatz zu den Genen aus Tabelle 1 in der Regel direkt nach Zugabe
des Methionins während
des industriellen SAM-Produktionsprozesses induziert.
-
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von SAM mit den
folgenden Schritten:
- a) Durchführung des
Anreicherungsprozesses und des SAM-Fermentationsprozesses zur Anreicherung von
SAM im Produktionsstamm,
- b) gegebenenfalls Isolierung durch Aufschluß der Zellen und gegebenenfalls
Aufreinigung des im Produktionsstamm angereicherten SAM,
dadurch
gekennzeichnet, daß der
Produktionsstamm ein prokaryontischer oder eukaryontischer Organismus
ist, in dem mindestens eine Kopie mindestens eines der Gene ausgewählt aus
der Gruppe MIG1, SPE2, BIO3, ABD1, ERG6, STE14, PEM1, CTM1, HSL7,
COQS, HMT1, NOP2, DIM1, PET56, ALD6 und SNQ1 inaktiviert ist.
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Die Inaktivierung der genomischen
Kopie oder bei diploiden Stämmen
der beiden genomischen Kopien eines solchen Gens kann durch vollständige oder
teilweise Ersetzung des kodierenden Bereichs des Gens durch einen
Selektionsmarker erfolgen, ein Beispiel für eine solche Technik wird
bei Wach et al. 1994 (Yeast 10, 1793-1808) beschrieben. Die Inaktivierung
kann jedoch auch durch Interruption des Gens oder durch andere Techniken
erfolgen (Antisense RNA Technik, spezifische Modifikation oder spezifische
Proteolyse).
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Unter einer Inaktivierung eines bestimmten
Gens versteht man insbesondere auch die Inaktivierung lediglich
einer Kopie dieses Gens im Genom, wobei weitere Kopien dieses Gens
intakt bleiben können.
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Als Inaktivierung eines Gens ist
dabei auch die partielle Inaktivierung zu verstehen. Für eine solche partielle
Inaktivierung werden bevorzugt die oben genannten Techniken eingesetzt.
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Eine partielle Inaktivierung eines
bestimmten Gens kann insbesondere durch die Verminderung der Expression
des Gens durch Ersetzen seines natürlichen Promotors gegen einen
anderen Promotor, der zur Reduktion der Genexpression im Vergleich
zur natürlichen
Expression unter gleichen Bedingungen führt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
des oben genannten Verfahrens wird ein Produktionsstamm verwendet,
in dem mindestens das Gen PEM1 inaktiviert ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des oben genannten Verfahrens wird ein Produktionsstamm verwendet,
in dem die Inaktivierung der obigen Gene (Gene aus Tabelle 2) mit
den Überexpressionen der
Gene aus Tabelle 1 kombiniert wird.
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Als Produktionsstamm wird vorzugsweise
ein Prokaryont ausgewählt
aus den Gattungen Corynebakterium, Escherichia, Bacillus, Xanthomonas,
Lactobacillus, Brevibakterium, Streptococcus, Lactocossus, Pseudomonas
oder ein Eukaryont ausgewählt
aus den Gattungen Saccharomyces, Aspergillus, Neurospora, Candida,
Schizosaccharomyces, Pichia, Debaryomyces, Rhodotorula, Torulopsis,
Hansenula, Brettanomyces, Kluyveromyces, Rhodosporidium, bevorzugter
aus der Gattung Saccharomyces cerevisae eingesetzt.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
weiterhin die vorstehend genannten Produktionsstämme, die prokaryontische oder
eukaryontische Organismen sind und in denen mindestens eine Kopie
mindestens eines der Gene ausgewählt
aus der Gruppe MIG1, SPE2, BIO3, ABD1, ERG6, STE14, PEM1, CTM1,
HSL7, COQS, HMT1, NOP2, DIM1, PET56, ALD6 und SNQ1 inaktiviert ist,
sowie deren Verwendung zur Produktion von SAM.
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Besonders bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung betreffen prokaryontische Organismen aus den Gattungen
Corynebakterium, Escherichia, Bacillus, Xanthomonas, Lactobacillus,
Brevibakterium, Streptococcus, Lactocossus, Pseudomonas, in denen
mindestens das PEM1-Gen inaktiviert ist oder auch eukaryontische
Organismen ausgewählt
aus den Gattungen Saccharomyces, Aspergillus, Neurospora, Candida,
Schizosaccharomyces, Pichia, Debaryomyces, Rhodotorula, Torulopsis,
Hansenula, Brettanomyces, Kluyveromyces, Rhodosporidium, bevorzugter
aus der Gattung Saccharomyces cerevisae, in denen mindestens das PEM1-Gen,
das für
eine Phosphatidylethanolamine-N-Methyltransferase kodiert, inaktiviert
ist, sowie die Verwendung dieser Organismen zur technischen SAM-Produktion.
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Im Anschluß an die Identifikation der
Kandidaten-Gene aus Tabelle 2, deren Expressionsprofil und physiologische
Funktionen für
ihre Inaktivierung in den eingesetzten Hefe-Stämmen sprechen, wurden Deletionsmutanten
des Laborhefestammes BY4743 hergestellt, in denen jeweils eines
der entsprechenden Kandidaten-Gene inaktiviert wurde (Winzeler et
al., Science, 285 (1999), 901 – 906,
Beispiel 4). Die einzelnen Hefe-Deletionsmutanten wurden anschließend jeweils
als Produktionsstämme
für die
technische SAM-Produktion eingesetzt und die relative SAM-Produktivität wurde
für die
verschiedenen Deletionsmutanten im Vergleich zum Wildtyp-Stamm BY4743
bestimmt.
Tabelle
3: SAM Produktivität
verschiedener Deletionsmutanten
-
Die Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse
dieser Vergleiche der einzelnen Deletionsmutanten im Hinblick auf ihre
SAM-Produktivität:
Die Deletionsmutanten für
die Zielgene PEM1, ERG6, HMT1, SPE2, BIO3, SNQ1 und ALD6 zeigen
gegenüber
dem Wildtyp-Stamm mit SAM-Produktivitätssteigerungen zwischen 112
% bis 217 % alle signifikante Verbesserungen bezüglich ihrer SAM-Produktions-
und Speichereigenschaften.
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Insbesondere die Deletionsmutante
BY4743-ΔPEM1,
in der das PEM1-Gen inaktiviert ist, zeigt mit einer Steigerung
der relativen SAM-Produktivität
von 217 % gegenüber
dem Wildtypstamm erheblich verbesserte SAM-Produktions- und -Speicher-Eigenschaften.
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Demnach betrifft eine besonders bevorzugte
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von SAM
mit den bereits definierten Verfahrensschritten, wobei als Produktionsstamm
ein Organismus eingesetzt wird, in dem mindestens das PEM1-Gen inaktiviert
ist.
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Das Zielgen MIG1 aus Tabelle 2 ist
ein allgemeiner Repressor der Katabolitrepression und reprimiert in
Anwesenheit höherer
Glucose-Konzentrationen die Atmung und damit auch eine der wichtigsten
Adenosintriphosphat-Quellen (ATP-Quellen) der Zelle. Die Inaktivierung
von MIG1 in der Zelle führt
zumindest zur partiellen Derepression verschiedener Gene des Zitronensäure-Zyklus
und der Atmung und damit letztlich wieder zu einer größeren Anreicherung
an ATP in der Zelle. Somit könnte
die Inaktivierung von MIG1 eine Steigerung der SAM-Produktion in
Anwesenheit hoher Methioninkonzentrationen zur Folge haben.
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Das Zielgen SNQ1 aus Tabelle 2 kodiert
für ein
membranlokalisiertes Transportprotein. Dieses Transportprotein ist
Mitglied der DHA14-Familie der "Multidrug
Efflux"-Proteine.
Es war bisher nur bekannt, dass dieser Transporter durch Aminotriazol
und Glucose induziert wird. Im industriellen SAM-Produktionsprozess
wird das Gen SNQ1 ca. 1,5 Stunden nach Methionin-Zugabe deutlich
induziert. Die Induktion wird nach etwa einer weiteren Stunde wieder
aufgehoben und das Gen wird im weiteren Verlauf relativ schwach
exprimiert (7). Die
Modifikation des Expressionsverlaufs des SNQ1-Gens sollte demnach
einen Einfluß auf
die SAM-Produktions- und Speicher-Eigenschaften der eingesetzten
Hefestämme
haben. Wie aus Tabelle 3 ersichtlich ist, zeigt der Hefestamm BY7473,
in dem SNQ1 inaktiviert ist, mit einer auf 112 % gesteigerten relativen
SAM-Produktion im
Vergleich zu Wildtyp-Stamm tatsächlich
deutlich verbesserte SAM-Produktions-
und -Speichereigenschaften.
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Das Zielgen ALD6 aus Tabelle 2 kodiert
für eine
zytoplasmatische Aldehyd Dehydrogenase, die bei der Synthese von
zytoplasmatischem Acetyl-CoA eine wichtige Rolle spielt. Die Expression
des ALD6-Gens im Verlauf der industriellen SAM-Produktion ähnelt stark
dem Verlauf der Gene, die für
Enzyme der Methionin-Biosynthese kodieren. Das ALD6-Gen wird sofort
nach Zugabe von Methionin reprimiert und die Expression des Gens
bleibt über
den weiteren Verlauf der Anreicherungsphase schwach (5). Die Modifikation des Expressionsverlaufs
des ALD6-Gens sollte demnach einen Einfluß auf die SAM-Produktions-
und Speicher-Eigenschaften der eingesetzten Hefestämme haben.
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Wie aus Tabelle 3 ersichtlich ist,
zeigt der Hefestamm BY7473, in dem ALD6 inaktiviert ist, mit einer auf
112 % gesteigerten relativen SAM-Produktion im Vergleich zu Wildtyp-Stamm tatsächlich deutlich
verbesserte SAM-Produktions- und Speichereigenschaften.
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Die übrigen Gene aus Tabelle 2 sind
Gene, deren Genprodukte eine wichtige Rolle beim Abbau von SAM spielen
(Enzyme des SAM-Katabolismus). Durch die starke intrazelluläre SAM-Anreicherung
nach dem Methionin-Puls kann es zur Induktion der SAM-Abbau-Enzyme in der Hefezellen – und damit
wieder zu einem verstärkten
Abbau des zunächst
synthetisierten SAM kommen. Dementsprechend spricht also auch die
katalytische Funktion der meisten Gene aus Tabelle 2 dafür, daß diese
Gene zur Verbesserung der SAM-Produktions- und Speicher-Eigenschaften
der eingesetzten Hefestämme
inaktiviert werden müssen,
wie die Ergebnisse aus Tabelle 3 bestätigen.
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Die Erfindung wird durch die nachstehenden
Beispiele näher
erläutert.
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Beispiel 1: Herstellung
von Hefe-DNA-Arrays
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Verschiedene Methoden sind zur Herstellung
von Arrays aus biologischen Makromolekülen verfügbar, z. B. zur Herstellung
von Arrays von Nukleinsäuremolekülen oder
Proteinen.
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Ein DNA-Array wird im allgemeinen
hergestellt, indem gleiche Mengen von definierten Nukleinsäuren einer
Sorte mit einer Pipettiervorrichtung jeweils auf eine definierte
Position einer rasterartigen Oberfläche aufgebracht werden.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
wurden DNA-Arrays verwendet, die dadurch charakterisiert sind, dass
für nahezu
alle bekannten 6200 Gene der Hefe Saccharomyces cerevisiae Gen-spezifische PCR-Produkte
an definierten Orten auf einer positiv geladenen Nylonmembran (z.B.
Hybond N+) fixiert wurden.
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Zur Herstellung der PCR-Produkte
wurde zunächst
eine PCR durchgeführt
mit Hilfe von Primerpaaren, die eine spezifische Amplifikation nahezu
aller identifizierten offenen Leseraster (ORF) der Hefe S. cerevisiae erlauben.
Diese Primer können
anhand der veröffentlichten
Genomsquenz von Saccharomyces cerevisiae definiert werden, sie sind
auch kommerziell erhältlich,
so z. B. bei Invitrogen Ltd, Scotland. Die PCR-Produkte wurden im
Agarosegel auf Qualität
und Quantität überprüft. Danach
wurden sie direkt mit Hilfe eines Spottingroboters (z.B. Microgrid
II, Biorobotics, Cambridge, UK auf die Oberfläche des Filters aufgebracht.
Anschließend
wurden die DNA-Proben alkalisch denaturiert und durch UV-, oder
Hitzebehandlung auf der Oberfläche fixiert.
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Beispiel 2: Transkriptionsanalyse
von Hefe
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- 2.1. Zellkultivierung in industriellem Maßstab
Die
Kultivierung der verwendeten Hefestämme erfolgte unter Bedingungen,
in denen SAM intrazellulär
angereichert wird. Der gesamte industrielle SAM-Produktionsprozess
wird in zwei Teilprozesse gegliedert. Der erste Teilprozess wird
als Anreicherungsprozess bezeichnet. Er ist dadurch chaxakterisiert,
dass die Zellen in einem komplexen Medium mit Melasse als Kohlenstoff-
und Energiequelle bei 30°C
und starker Belüftung
gezüchtet werden.
Die erste Phase des Anreicherungsprozesses ist durch eine starke
Biomasseproduktion gekennzeichnet, an die sich nach Zugabe von Methionin
die zweite Phase des Anreicherungsprozesses, gekennzeichnet durch
die intrazelluläre
Anreicherung von SAM anschließt.
Die erste Phase des Anreicherungsprozesses dauert ca. 20 Stunden.
Während
dieser Phase erfolgt die Produktion von Biomasse durch Fütterung
von industriellen Substraten (z. B. Melasse, Ammoniumphosphat, Ammoniumsulfat,
Biotin). Die zweite Phase des Anreicherungsprozesses wird mit der
Zugabe von Methionin in einer geeigneten Konzentration eingeleitet.
Danach erfolgt die Anreicherung von intrazellulärem SAM. Am Ende des Anreicherungsprozesses
werden die mit SAM angereicherten Zellen konzentriert, gewaschen
und für
den nächsten
Teilprozess, die SAM-Fermentation, bereitgestellt.
Die SAM-Fermentation
ist dadurch gekennzeichnet, dass Methionin intrazellulär zu SAM
umgesetzt wird. Diese Umsetzung ist im wesentlichen nicht mit einer
Biomasseproduktion verbunden. Die Nährlösung in der SAM-Fermentationsphase
besteht neben Glucose und Methionin aus verschiedenen Salzen, z.
B. Ammoniumphosphat, Ammoniumsulphat und Magnesiumsulphat. Das Medium
kann z. B. wie bei Schlenk beschrieben (Enzymologica 29, 238 (1965))
hergestellt werden.
- 2.2. Probennahme und Präparation
von RNA
Zur Analyse der Transkriptionsprofile wurden zunächst im
Anreicherungsprozess unmittelbar vor und zu verschiedenen Zeitpunkten
nach der Zugabe von Methionin je 2 ml Kulturmedium entnommen. Die
Hefezellen wurden durch Zentrifugation sedimentiert und sofort bei –40°C eingefroren.
Die RNA-Präparation
erfolgte nach bekannten Protokollen (z.B. Rneasy Protokoll, Qiagen
GmBH, Hilden).
- 2.3. Hybridisierung und Datenauswertung
Zur
Hybridisierung der aus den Kulturproben gewonnenen RNA mit den Hefe-DNA-Arrays (siehe Beispiel
1) wurde die RNA zunächst
durch reverse Transkription in cDNA umgeschrieben und dabei mit 33P-dCTP radioaktiv markiert. Die so markierte
cDNA wurde aufgereinigt und mit einem Hefearrayfilter hybridisiert.
Für die
Hybridisierung wurde die Proben-cDNA zunächst bei 99°C 5 min lang denaturiert. Die
Hefe-DNA-Arrays wurden mindestens 2 Stunden in 5 x SSC, 0.5 % SDS,
5 x Denhardt's Reagenz
(Sambrook et al., 1989) prähybridisiert. Die
Probenhybridisierung erfolgte in demselben Puffer für 20 Std.
Danach wurden die Filter kurz mit 2 x Waschpuffer abgespült (2 x
SSC, 0,1 % SDS), anschließend
wurden sie 2 x 15 min bei 65 °C
mit 2 x Waschpuffer sowie 2 x 15 min bei 65 °C mit 0.2 x Waschpuffer (0.2
x SSC, 0.1 % SDS) gewaschen. Die Signaldetektion erfolgte mit einem
Fluoreszenz- und Radioisotop-Image-Analyser (Fujifilm FLA2000, Fuji
Photo Film Co.). Die Bilder wurden direkt in eine Software zur Identifizierung
und Quantifizierung der Signale importiert (Array Vision software,
Imaging Research Inc., Ca). Zur weiteren Analyse wurden die Daten
in geeignete Software importiert (Genespring Software, Silicon Genetics,
USA), die eine weitere Auswertung der Daten ermöglichte. Zum Vergleich der
Daten verschiedener Filter wurden die Signal-Intensitäten durch
Division durch die mittleren Intensitäten aller Signale normalisiert.
Die Signal-Intensitäten
eines Gens wurden für
die zu verschiedenen Zeitpunkten entnommenen Proben miteinander
verglichen. Unter Verwendung verschiedener mathematischer Algorithmen
wurden die Expressionsmuster aller detektierbaren Gene miteinander
verglichen und Gene, die ähnliche
Muster aufwiesen, wurden gleichen Gruppen zugeordnet (siehe z. B. 4).
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Beispiel 3: Transformation
von Hefe
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Die Transformation von Hefezellen
der Stämme
Saccharomyces cerevisiae var. sake K6 und Saccharomyces cerevisiae
S47 mit den beschriebenen Expressionsvektoren erfolgte nach der
sogenannten Lithium-Acetat-Methode nach Gietz et al. (1992. Nucleic
Acid Res. 20, 1425).
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Beispiel 4: Geninaktivierung
durch genomische Deletion in Hefe
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Die Inaktivierung chromosomaler Kopien
der in Tabelle 2 aufgelisteten Zielgene erfolgte mit Hilfe des Plasmids
pFA6-kanMX4 nach der von Wach et al. beschriebenen Methode (1994,
Yeast, 10(13):1793-808). Die Transformation von Hefezellen erfolgte
nach Gietz et al. (1992. Nucleic Acid Res. 20, 1425). Die Transformanten
wurden unter den in Beispiel 6 beschriebenen Bedingungen kultiviert
und das intrazellulär
akkumulierte SAM wurde analysiert.
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Tabelle 3 zeigt die relative SAM-Produktivität für verschiedene
Deletionsmutanten im Laborstamm BY4743.
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Beispiel 5: Konstruktion
eines Expressionsplasmids
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Zur Konstruktion eines Expressionsplasmids
erfolgte zunächst
die Klonierung des KanMX-Selektionsmarkers aus Plasmid pFA6-kanMX4
(10 , Wach et al., 1994)
in Hefevektor pRS316 (11,
Sikorski und Hieter, 1989, Genetics 122, 19-27). Hierzu wurden bekannte
Methoden der Molekularbiologie verwendet (J. Sambrook ; E. F. Fritsch;
T. Maniatis. 1989 – 2nd edition, Cold Spring Harbor, NY : Cold
Spring Harbor Laboratory Press). Zur Insertion einer Expressionkassette
in den resultierenden Vektor pRS316-kanMX (12)
wurde zunächst
der Promotorbereich des ADHI -Gens mittels PCR-Amplifikation aus genomischer DNA des
Hefestamms S288C amplifiziert und in diesen Vektor in geeignete
Restriktionsschnittstellen eingefügt.
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Anschließend wurde der Terminatorbereich
des chromosomalen ADHI -Gens des Hefestamms S288C mittels PCR amplifiziert
und zum ADH1-Promotorbereich benachbart in den Vektor pRS316-kanMX-ADHlpro kloniert.
Die beiden Fragmente sind in dem resultierenden Vektor pRS316-kanMX-ADHlproter
in der gleichen Orientierung kloniert und durch einen Polylinker,
d. h. durch ein Oligonukleotid, das mehrere im Vektor singulär auftretende
Restriktionsschnittstellen enthält,
verbunden. Diese Konstruktion ermöglicht die Insertion der kodierenden
Region von Zielgenen zwischen den ADHI-Promotor und den ADH1-Terminator
in der Art, dass nach Transformation eines Hefestammes eine Expression
des Zielgens vom Vektor aus unter Kontrolle des ADH1-Promotors und
des ADH1-Terminators erfolgen kann. Die Konstruktion ist ausserdem
dazu geeignet, den Promotor des ADH1-Gens durch andere Promotorbereiche
zu ersetzen und die Expression des Zielgens gezielt beeinflussen
zu können.
Z. B. wurde in einer weiteren Ausführung des Expressionsvektors
der ADH1-Promotorbereich durch ein etwa 1000 Basenpaar langes Fragment
des Promotorbereichs des PHO84 Gens ersetzt (13). Mit diesem Vektor ist es möglich, die
Expression des Zielgens in Abhängigkeit
des PHO84-Promoters zu regulieren und damit das Zielgen gezielt
in der letzten Phase des SAM-Produktionsprozesses
zu induzieren (9). Auf
diese Art läßt sich
der ADH1-Promotorbereich
auch durch die übrigen
vorstehend beschriebenen Promotoren austauschen. Der ADH1-Promotorbereich
kann insbesondere durch die Promotorbereiche der vorstehend beschriebenen
Gene der Phasen 1 bis 5 ausgetauscht werden, die jeweils in den
in 15 A bis E definierten Prozessphasen
induziert werden, um die Überexpression
in definierten Phasen des SAM-Produktionsprozesses zu ermöglichen.
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In einer Ausführung dieses Patents erfolgte
die Klonierung des kodierenden Bereichs des Gens SAM1 in den Linker
zwischen PHO84-Promotor und den ADH1-Terminator des Plasmids pRS316-PH084pro-ADH1ter.
Hierzu erfolgte die Amplifikation des kodierenden Bereichs des Gens
mittels PCR mit spezifischen Primern. Das resultierende Fragment
wurde nach Verdau mit geeigneten Restriktionsendonukleasen in den
geöffneten
Vektor ligiert. Danach wurden die Hefestämme Saccharomyces cerevisiae var.
sake K6 und Saccharomyces cerevisiae S47 mit dem resultierenden
Plasmid pRS316-PHO84-SAM1 (
14)
transformiert. Die Transformation von Hefezellen erfolgte nach der
LiAc-Methode nach
Schiestl und Gietz (siehe Beispiel 3). Die Transformanten wurden
unter den in Beispiel 6 beschriebenen Bedingungen kultiviert und
das intrazellulär
akkumulierte SAM wurde analysiert. Die Transformante wies unter
diesen Bedingungen eine deutlich erhöhte SAM-Produktion auf (siehe
Tabelle 4).
Tabelle
4: Produktion von SAM durch die Transformante S47-pRS316-PHO84-SAM1
-
In einer weiteren Ausführung wurde
das SAM2-Gen anstelle des SAMT Gens in den Expressionsvektor kloniert
und der Effekt der SAM2-Überxpression
in transformierten Hefezellen wurde analog dem für SAMT beschriebenen Verfahren überprüft.
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Weiterhin wurde der kodierende Bereich
aller in Tabelle 1 aufgeführten
Gene in den Expressionsvektor kloniert und der Effekt der Überexpression
dieser Gene unter der Kontrolle des ADHI-Promotors wurde in den Transformanten überprüft.
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Die unterschiedlichen Zielgene wurden
ebenfalls unter der Kontrolle des Promotors des Phase 5-Gens PHO84-Gens
exprimiert.
-
Beispiel 6: Kultivierung
von transformierten Hefen zur Produktion von SAM
-
Die Kultivierung der Hefestämme zur
Produktion von SAM unter Laborbedingungen kann in verschiedenen
Medien erfolgen, die alle notwendigen Mineralsalze, Spurenelemente,
Vitamine sowie eine fermentierbare Kohlenstoffquelle wie z.B. Glucose,
Maltose, Galactose, Melasse, Äthanol
oder andere enthalten. In der vorliegenden Erfindung wurde die Hefe
in Medium kultiviert, das 1 % (w/v) Yeast Extract, 2 % Bacto Pepton (w/v)
und 2 % Glucose enthielt. Zur Stabilisierung der Plasmide in transformierten
Hefen wurde dem Medium noch die 200 mg/l G418 beigefügt. Zur
Anreicherung von SAM wurden diesem Medium noch 6 g/l D/L Methionin
hinzugefügt.
Die Hefen wurden unter starker Belüftung mindestens 20 Stunden
bei 28°C
geschüttelt.
Das SAM kann danach in einem weiteren Verfahrensschritt nach bekannten
Methoden aus der Kultur isoliert werden (Schlenk et de Palma, J.
Biol. Chem. 1957, 229: 1037-50).
-
Eine bevorzugte Methode zur Isolierung
des intrazellulär
akkumulierten SAM aus den Zellen des Produktionsstammes, vorzugsweise
aus den Hefezellen, ist der Zellaufschluß durch Säureextraktion. Hierbei wird die
Hefekultur vorzugsweise mit einem 1/50 ihres Volumens 17,5 %iger
Schwefelsäure
versetzt (vorzugsweise 20 μ1
17,5%ige Schwefelsäure
auf 1 ml Hefekultur), während
einiger Sekunden bei 95 °C
inkubiert und anschließend
auf Eis abgekühlt.
Der Zellextrakt wird anschließend
durch Filtration über
einen Filter mit einem Porendurchmesser von 0,2 μm filtriert. Das Filtrat kann
danach zur Bestimmung der SAM-Konzentration mit Hilfe geeigneter
Methoden verwendet werden.
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Alternativ kann die Isolierung des
intrazellulär
akkumulierten SAM aus den Zellen des Produktionsstammes im Rahmen
der vorliegenden Erfindung auch mittels einer der in US 4,621,056
offenbarten Isolationsverfahren erfolgen, so vorzugsweise auch durch
Behandlung der (Hefe)-Kultur mit Wasser und Ethylacetat für 15 bis
45 min, vorzugsweise für
30 min und anschließend
mit Schwefelsäure
mit einer Normalität
zwischen 0,1 N bis 0,5 N für
1 bis 2 Stunden, vorzugsweise für
1,5 Stunden bei einer geeigneten Temperatur, die die Zelllyse und
Extraktion des intrazellulär
angereicherten SAMs in den Zell-Überstand
verursacht.
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Im Anschluß an die Isolierung des vom
Produktionsstamm hergestellten SAMs durch die oben genannten Verfahren
kann weiterhin eine Aufreinigung des SAMs vorzugsweise durch Ultrafiltration
des Lysats, durch Chromatograpie, insbesondere durch Innenaustausch-
oder Absorptionschromatographie, erfolgen. Weiterhin kann die weitere
Aufreinigung bzw. Aufkonzentration des SAM durch reverse Osmose
oder durch Gefriertrocknung der konzentrierten wäßrigen Lösung des SAM-Salzes erfolgen.
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Isolierungsschritte durch Zellaufschluß für das vom
Produktionsstamm hergestellte SAM, sowie Aufreinigungs- und Konzentrationsschritte
für das
hergestellte SAM wie in
US 4,621,056 beschrieben
sind damit ein integraler Bestandteil der vorliegenden Erfindung
und durch Bezugnahme eingeschlossen.
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Beisiel 7: Bestimmung
der SAM Konzentration
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Verschiedene HPLC-Protokolle können zur
Bestimmung der intrazellulären
SAM-Konzentration
verwendet werden (
US 5 100 786 )
Auch andere Methoden zur Bestimmung der intrazellulären SAM-Konzentration
sind bekannt (Shapiro und Ehninger, 1966, Anal. Biochem. 15: 323-333).
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Die Erfindung wird weiterhin durch
die nachfolgenden Figuren näher
erläutert.
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Figuren:
-
1:
Transkriptionsverlauf der Gene SAMT (1a )
und SAM2 (1b ) während der
Anreicherungsphase (I = Expressionshöhe des Gens; t = Zeit in Stunden
(h); Zeitpunkt der Methionin-Zugabe t = 0)
-
2:
Transkriptionsverlauf der Gene MUP1 (2a)
und MUP3 (2b) während der
Anreicherungsphase (I = Expressionshöhe des Gens; t = Zeit in Stunden
(h); Zeitpunkt der Methionin-Zugabe t = 0)
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3:
Transkriptionsverlauf des MET28-Gens während der Anreicherungsphase
(I = Expressionshöhe
des Gens; t = Zeit in Stunden (h); Zeitpunkt der Methionin-Zugabe t = 0)
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4:
Transkriptionsverlauf verschiedener Gene der Purinbiosynthese während der
Anreicherungsphase (I = Expressionshöhe des Gens; t = Zeit in Stunden
(h); Zeitpunkt der Methionin-Zugabe t = 0) '
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5:
Transkriptionsverlauf des ALD6-Gens während der Anreicherungsphase
(I = Expressionshöhe des
Gens; t = Zeit in Stunden (h); Zeitpunkt der Methionin-Zugabe t = 0)
-
6:
Transkriptionsverlauf des SIP18-Gens während der Anreicherungsphase
(I = Expressionshöhe des
Gens; t = Zeit in Stunden (h); Zeitpunkt der Methionin-Zugabe t = 0)
-
7:
Transkriptionsverlauf des SNQ1-Gens während der Anreicherungsphase
(I = Expressionshöhe des
Gens; t = Zeit in Stunden (h); Zeitpunkt der Methionin-Zugabe t = 0)
-
8:
Transkriptionsverlauf des PET56-Gens während der Anreicherungsphase
(I = Expressionshöhe
des Gens; t = Zeit in Stunden (h); Zeitpunkt der Methionin-Zugabe t = 0)
-
9:
Transkriptionsverlauf des PHO84 Gens während der Anreicherungsphase
(I = Expressionshöhe
des Gens; t = Zeit in Stunden (h); Zeitpunkt der Methionin-Zugabe t = 0)
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10:
Restriktionskarte des Plasmids pFA6-kanMX4
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11:
Restriktionskarte des Plasmids pRS316
-
12:
Restriktionskarte des Plasmids pRS316-kanMX
-
13:
Restriktionskarte des Plasmids pRS316-PHO84pro-ADH1ter
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14:
Restriktionskarte des Plasmids pRS-PHO84-SAM1
-
15: Übersicht über die
unterschiedlichen Prozessphasen der Anreicherungsphase (I = Expressionshöhe des Gens;
t = Zeit in Stunden (h):
- A: Transkriptionsverlauf
der Phase 1-Gene mit einem Maximum der Expression im Zeitraum der
Stunden 0 bis 2 der Anreicherungsphase
- B: Transkriptionsverlauf der Phase 2-Gene mit einem Maximum
der Expression im Zeitraum der Stunden 1 bis 4 der Anreicherungsphase
- C: Transkriptionsverlauf der Phase 3-Gene mit einem Maximum
der Expression im Zeitraum der Stunden 1,5 bis 6,5 derAnreicherungsphase
- D: Transkriptionsverlauf der Phase 4-Gene mit einer hohen Expression
im Zeitraum der Stunden 1,5 bis 10 derAnreicherungsphase
- E: Transkriptionsverlauf der Phase 5-Gene mit einem Maximum
der Expression im Zeitraum der Stunden 8 bis 11,5 derAnreicherungsphase,
wobei
jeweils zum Zeitpunkt t = 0 die Zugabe von Methionin erfolgt.