Aufgabe der Erfindung war es daher auch, kosmetische, dermatologische und
pharmazeutische Wirkstoffe und Zubereitungen sowie Lichtschutzformulierungen zu
schaffen, die zur Prophylaxe und Behandlung lichtempfindlicher Haut, insbesondere
Photodermatosen, bevorzugt PLD dienen.
Weitere Bezeichnungen für die polymorphe Lichtdermatose sind PLD, PLE, Mallorca-
Akne und eine Vielzahl von weiteren Bezeichnungen, wie sie in der Literatur (z. B. A.
Voelckel et al. "Zentralblatt Haut- und Geschlechtskrankheiten" (1989), 156, S. 2),
angegeben sind.
Erythematöse Hauterscheinungen treten auch als Begleiterscheinungen bei gewissen
Hauterkrankungen oder -unregelmäßigkeiten auf. Beispielsweise ist der typische
Hautausschlag beim Erscheinungsbild der Akne regelmäßig mehr oder weniger stark
gerötet.
Hauptsächlich werden Antioxidantien als Schutzsubstanzen gegen den Verderb der sie
enthaltenden Zubereitungen verwendet. Dennoch ist bekannt, daß auch in der
menschlichen und tierischen Haut unerwünschte Oxidationsprozesse auftreten können. Solche
Prozesse spielen eine wesentliche Rolle bei der Hautalterung.
Im Aufsatz "Skin Diseases Associated with Oxidative Injury" in "Okidative Stress in
Dermatology", S. 323 ff. (Marcel Decker Inc., New York - Basel - Hongkong, Herausgeber:
Jürgen Fuchs, Frankfurt, und Lester Packer, Berkeley/Kalifornien), werden oxidative
Schäden der Haut und ihre näheren Ursachen aufgeführt.
Auch aus dem Grund, solchen Reaktionen vorzubeugen, können kosmetischen oder
dermatologischen Formulierungen zusätzlich Antioxidantien und/oder Radikalfänger
einverleibt werden.
Zwar sind einige Antioxidantien und Radikalfänger bekannt. So ist bereits in den
US-Patentschriften 4,144,325 und 4,248,861 sowie aus zahlreichen, anderen Dokumenten
vorgeschlagen worden, Vitamin E, eine Substanz mit bekannter, antioxidativer Wirkung in
Lichtschutzformulierungen einzusetzen; dennoch bleibt auch hier die erzielte Wirkung
weit hinter der erhofften zurück.
Übliche, kosmetische Darreichungsformen sind Emulsionen. Darunter versteht man im
allgemeinen ein heterogenes System aus zwei miteinander nicht oder nur begrenzt
mischbaren Flüssigkeiten, die üblicherweise als Phasen bezeichnet werden. Die eine
liegt dabei in Form von Tröpfchen vor (dispere oder innere Phase), während die andere
Flüssigkeit eine kontinuierliche (kohärente oder innere Phase) bildet. Seltenere
Darreichungsformen sind multiple Emulsionen, also solche, welche in den Tröpfchen der
dispergierten (oder diskontinuierlichen) Phase ihrerseits Tröpfchen einer weiteren,
dispergierten Phase enthalten, z. B. W/O/W-Emulsionen und O/W/O-Emulsionen.
Neuere Erkenntnisse führten in letzter Zeit zu einem besseren Verständnis
praxisrelevanter, kosmetischer Emulsionen. Dabei geht man davon aus, daß die im
Überschuß eingesetzten Emulgatorgemische lamellare, flüssigkristalline Phasen bzw.
kristalline Gelphasen ausbilden. In der Gelnetzwerktheorie werden Stabilität und
physikochemische Eigenschaften solcher Emulsionen auf die Ausbildung von
viskoelastischen Gelnetzwerden zurückgeführt.
Sind die beiden Flüssigkeiten Wasser und Öl und liegen Öltröpfchen fein verteilt in
Wasser vor, so handelt es sich um eine Öl-in-Wasser-Emulsion (O/W-Emulsion, z. B. Milch).
Der Grundcharakter einer O/W-Emulsion ist durch das Wasser geprägt. Bei einer
Wasser-in-Öl-Emulsion (W/O-Emulsion, z. B. Butter) handelt es sich um das umgekehrte
Prinzip, wobei der Grundcharakter hier durch das Öl bestimmt wird.
Um die Metastabilität von Emulsionen gewährleisten zu können, sind in der Regel
grenzflächenaktive Substanzen, also Emulgatoren, nötig. An sich ist die Verwendung der
üblichen, kosmetischen Emulgatoren völlig unbedenklich. Dennoch können Emulgatoren,
wie letztlich jede chemische Substanz, im Einzelfall allergische oder auf
Überempfindlichkeit des Anwenders beruhende Reaktionen hervorrufen. So ist bekannt,
daß bei manchen besonders empfindlichen Personen bestimmte Lichtdermatosen durch
gewisse Emulgatoren und gleichzeitige Einwirkung von Sonnenlicht ausgelöst werden.
Es ist möglich, emulgatorfreie Zubereitungen herzustellen, welche beispielsweise in einer
wäßrigen Phase dispergierte Öltröpfchen, ähnlich einer O/W-Emulsion, aufweisen.
Voraussetzung dafür kann sein, daß die kontinuierliche, wäßrige Phase ein die dispergierte
Phase stabilisierendes Gelgerüst aufweist und andere Umstände mehr. Solche Systeme
werden gelegentlich Hydrodispersionen oder Oleodispersionen genannt, je nachdem,
welches die disperse und welches die kontinuierliche Phase darstellt.
Es ist für die kosmetische Galenik aber weder nötig noch möglich, auf Emulgatoren ganz
zu verzichten, zumal eine gewisse Auswahl an besonders milden Emulgatoren existiert.
Allerdings besteht ein Mangel des Standes der Technik an einer befriedigend großen
Vielfalt solcher Emulgatoren, welche dann auch das Anwendungsspektrum entsprechend
milder und hautverträglicher, kosmetischer Zubereitungen deutlich verbreitern würde.
So war eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, kosmetische bzw. dermatologische
Zubereitungen mit hervorragenden, hautpflegenden Eigenschaften zur Verfügung zu stellen.
Es war indes überraschend und für den Fachmann nicht vorherzusehen, daß
Kombinationen aus:
- a) Cyclodextrinen,
- b) einem oder mehreren Retinoiden und/oder Biochinonen und
- c) mindestens einem Polymer, gewählt aus der Gruppe der
Aluminiumstärkeoctenylsuccinate, der Ammoniumacryloyldimethyltaurate/Vinylpyrrolidoncopolymere und der
Ammoniumpolyacryldimethyltauramide
den Nachteilen des Standes der Technik abhilft. Derartige Kombinationen führen zu
gegenüber chemischen Abbaureaktionen, insbesondere photochemischen Abbaureaktionen
und/oder oxidationsbedingten Abbaureaktionen, stabilen Zubereitungen. Die
Bioverfügbarkeit des oder der Retionoide und/oder Biochinone wird gesteigert, deren
Wirksamkeit in synergistischer Weise erhöht sowie die Verarbeitbarkeit in wasserhaltigen,
kosmetischen und dermatologischen Formulierungen verbessert.
Dabei ist es bevorzugt, wenn Cyclodextrine und Retinoide und/oder Biochinone als
Komplex aus Retinol und γ-Cyclodextrin oder als Komplex aus Ubichinon (Q10) und γ-
Cyclodextrin vorliegen. Erfindungsgemäß bevorzugt sind auch kosmetische oder
dermatologische Zubereitungen, enthaltend diese Kombinationen. Besonders bevorzugt
handelt es sich dabei um ein disperses Öl-in-Wasser-System. Ganz besonders bevorzugt
ist bei diesen Systemen der Gehalt an Emulgatoren kleiner als 3 Gew.-%, bevorzugt
kleiner 1 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt kleiner als 0,5 Gew.-%. Weiterhin bevorzugt
liegt das Polymer in Konzentrationen von 0,001-5 Gew.-%, bevorzugt 0,01-3 Gew.-%,
besonders bevorzugt 0,1-2 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zubereitungen, vor.
Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn Cyclodextrine und Retinoide und/oder Biochinone
Einschlußverbindungen darstellen.
Die EP 867 175 beschreibt den Einsatz von in γ-Cyclodextrin verkapseltem, stabilisiertem
Retinol in der Kosmetik. Die EP 392 608 B1 beschreibt feste
Konsumproduktzusammensetzung mit Retinol in Cyclodextrin mit kleinem Partikeldurchmesser (auch: US 5,543,157).
Die US 5,851,538 und US 5,145,675 beschreiben die Verkapselung von
Retinoiden in sogenannten Mikroschwämmchen aus synthetischen Polymeren mit
verbesserter Stabilität und reduzierter Irritation. In US 5,855,826 wird die
Verkapselung von Retiol in natürlichen Polymeren (z. B. Kollagen, Chitin, Gelatine)
beschrieben. Dokument EP 756493 beschreibt Mehrkomponenten-Einschlußkomplexe,
die einen sauren Azneiwirkstoff, eine Base und ein Cyclodextrin enthalten und die auf
eine bestimmte Weise hergestellt werden sowie das Verfahren zu ihrer Herstellung. Die
Schrift EP 549435 beschreibt ein Verfahren zur Verstärkung der Komplexierung eines
lipophilen oder wasserempfindlichen Arzneimittels, wobei ein bestimmtes, wasserlösliches
Polymer zum Einsatz kommt. Die internationale Patentanmeldung WO 98/55148
beschreibt pharmazeutische Zubereitungen, die einen schlecht bis nicht wasserlöslichen
Wirkstoff, Cyclodextrin, bestimmte, wasserlösliche Säuren und bestimmte, wasserlösliche
Polymere enthalten.
Weiterer Stand der Technik zu Retinol findet sich in den Dokumenten WO 9731620, WO 9607396,
WO 9825587, EP 676194, WO 9814167, WO 9852536, DE 199 43 678.
Diese Schriften konnten indes nicht den Weg zur vorliegenden Erfindung ebnen.
In die Gruppe der erfindungsgemäß vorteilhaften Retinoide werden begrifflich auch alle
kosmetisch und/oder pharmazeutisch unbedenklichen Retinoide, einschließlich des
Retinols und seiner Ester, des Retinals sowie der Retinoësäure und deren Ester
einbezogen.
Retinol ist durch folgende Struktur gekennzeichnet:
Retinol (auch: Axerophthol;
[3,7-Dimethyl-9-(2,6,6-trimethyl-1-cyclohexenyl)-2,4,6,8-nonatetraen-1-ol) ist synonym mit Vitamin A1, wird auch analog den Derivaten
Retin-1-carbonsäure (Vitamin-A-Säure, Retinoësäure, Tretinoin) und deren Estern bzw. dem Retin-1-al
(Vitamin-A-Aldehyd) gelegentlich Vitamin-A-Alkohol genannt.
Erfindungsgemäß gleichermaßen vorteilhaft können auch Retinolester, entweder allein
oder untereinander oder in Kombination mit unverestertem Retinol in den
erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen eingesetzt werden. Die erfindungsgemäßen Retinolester
haben vorzugsweise die Struktur:
wobei X bevorzugt einen verzweigten oder unverzweigten Alkanoyl- oder Alkenoylrest von
1 bis 25 C-Atomen darstellt. Vorzugsweise wird als Retinolester Retinolpalmitat (=
Retinylpalmitat) gewählt.
Retinal ist durch die Struktur:
gekennzeichnet. Retinal [Vitamin-A1-Aldehyd,
3,7-Dimethyl-9-(2,6,6-trimethyl-1-cyclohexenyl)-2,4,6,8-nonatetraenal] ist in seiner all-trans-Form am stabilsten. Das früher
Retinen genannte Retinal bildet, an Opsine gebunden, die Sehpigmente Rhodopsin und
Iodopsin sowie das andere Funktionen wahrnehmende Bakteriorhodopsin. Retinal
entsteht durch oxidative Spaltung des Carotins.
Retinoësäure [Vitamin-A-Säure,
all-trans-3,7-Dimethyl-9-(2,6,6-trimethyl-1-cyclohexenyl)-2,4,6,8-nonatetraensäure] ist durch die Struktur:
gekennzeichnet. Sie ist durch Hemmung der Talgproduktion wirksam bei besonders
schweren Akne-Fällen, wirkt allerdings teratogen. Gleichwohl kann in bestimmten,
medizinisch indizierten Fällen die Verwendung der Retinoësäure bzw. ihrer Ester vorteilhaft
sein und ist insofern in solchen Fällen als "unbedenklich" anzusehen.
Die Gesamtmenge an den erfindungsgemäß verwendeten, cyclodextrinverkapselten
Retinoiden, insbesondere Retinol, wird vorteilhaft aus dem Bereich von 0,0001-5 Gew.-%,
bevorzugt 0,001-3,0 Gew.-%, insbesondere 0,01-2,0 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Formulierung, gewählt.
Ubichinone zeichnen sich durch die Strukturformel:
aus und stellen die am weitesten verbreiteten u. damit am besten untersuchten
Biochinone dar. Ubichinone werden je nach Zahl der in der Seitenkette verknüpften Isopren-
Einheiten als Q-1, Q-2, Q-3 usw. oder nach Anzahl der C-Atome als U-5, U-10, U-15
usw. bezeichnet. Sie treten bevorzugt mit bestimmten Kettenlängen auf, z. B. in einigen
Mikroorganismen u. Hefen mit n = 6. Bei den meisten Säugetieren einschließlich des
Menschen überwiegt Q-10.
Coenzym Q-10 beispielsweise ist durch folgende Strukturformel gekennzeichnet:
Ubichinone dienen den Organismen als Elektronenüberträger in der Atmungskette. Sie
befinden sich in den Mitochondrien, wo sie die cyclische Oxidation und Reduktion der
Substrate des Citronensäure-Cyclus ermöglichen.
Plastochinone weisen die allgemeine Strukturformel:
auf. Sie können aus Chloroplasten isoliert werden und spielen als Redoxsubstrate in der
Photosynthese beim cyclischen und nichtcyclischen Elektronentransport eine Rolle,
wobei sie reversibel in die entsprechenden Hydrochinone (Plastochinol) übergehen.
Plastoschinone unterscheiden sich in der Anzahl n der Isopren-Reste und werden
endsprechend bezeichnet, z. B. PQ-9 (n = 9). Ferner existieren andere Plastochinone mit
unterschiedlichen Substituenten am Chinon-Ring.
Kosmetische Zubereitungen mit Coenzym Q-10 aus der DE-A-33 09 850 sind bekannt,
die zur Behandlung von Hautkrankheiten, zur Prophylaxe von dystrophischen und
dysmetabolischen Zuständen der Haut und zur Anwendung bei chemischen und
physikalischen Respirationsschäden oder bei verzögerter Respiration, verbunden mit
Alter und Abnutzung, geeignet sind.
Erfindungsgemäß bevorzugtes Biochinon ist das Coenzym Q10. Es ist vorteilhaft, in den
fertigen Zubereitungen Konzentrationen von 0,001-5 Gew.-% an einem oder mehreren
Biochinonen, bevorzugt Coenzym Q10, zu wählen.
Erfindungsgemäß vorteilhaft lassen sich als polymere Rheologiemodifizierer
Ammoniumpolyacryloyldimethyltaurate,
Ammoniumacryloyldimethyltaurate/Vinylpyrrolidoncopolymere und/oder Aluminium Stärke Octenylsuccinate einsetzen.
Ammoniumpolyacryloyldimethyltaurate werden durch folgende Strukturformel
gekennzeichnet:
Bevorzugte Spezies im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise unter der
Bezeichnung Hostacerin AMP5 bei der Gesellschaft Clariant erhältlich.
Ammoniumacryloyldimethyltaurate/Vinylpyrrolidoncopolymere werden durch die
Summenformel [C7H16N2SO4]n[C6H9NO]m gekennzeichnet, einer statistischen Struktur
wie folgt entsprechend:
Bevorzugte Spezies im Sinne der vorliegenden Erfindung sind in den Chemical Abstracts
unter den Registraturnummern 58374-69-9, 13162-05-5 und 88-12-0 abgelegt und
erhältlich unter der Handelsbezeichnung Aristoflex® AVC der Gesellschaft Clariant
GmbH.
Aluminium Stärke Octenylsuccinate stellen Aluminiumsalze der Produkte der Reaktion
von Stärke und Octenylbernsteinsäureanhydrid dar, sind in den Chemical Abstracts unter
der Registraturnummer CAS 9087-61-0 abgelegt und beispielsweise erhältlich unter der
Bezeichnung Dry Flo-PC oder Dry Flo-Pure bei der Gesellschaft National Starch.
Es ist von Vorteil, Gewichtsverhältnisse zwischen Cyclodextrinen und Retinoiden
und/oder Biochinonen einerseits und mindestens einem erfindungsgemäßen Polymeren
andererseits aus dem Bereich von 10 : 1 bis 1 : 500, bevorzugt 5 : 1 bis 1 zu 200,
besonders bevorzugt 1 : 1 bis 1 : 50 zu wählen.
Die erfindungsgemäße Kombination wird im Rahmen dieser Schrift auch kollektiv als
"erfindungsgemäßer Wirkstoff" oder "erfindungsgemäß verwendeteter Wirkstoff" oder
"erfindungsgemäß verwendetete Wirkstoffkombination" bezeichnet bzw. mit sinnverwandten
Bezeichnungen belegt.
Cyclodextrine (Cycloamylosen, Cycloglucane) sind in kosmetischen und
pharmazeutischen Zubereitungen an sich bekannt. Oftmals werden diese Substanzen zur
"molekularen Verkapselung" verwendet, also als schützende Umhüllung empfindlicher
Moleküle. Es handelt sich dabei um 6, 7, 8 oder noch mehr α-1,4-verknüpfte
Glucoseeinheiten, wobei die Cyclohexaamylose (α-Cyclodextrin) sich durch die Struktur:
auszeichnet. Die Cycloheptaamylose (β-Cyclodextrin) zeichnet sich durch die Struktur:
aus. Die Cyclooctaamylose (γ-Cyclodextrin) zeichnet sich durch die Struktur:
aus. Die Cycloenneaamylose (δ-Cyclodextrin) zeichnet sich durch die Struktur:
aus.
Weiterhin können im Rahmen dieses Patentes polar- und unpolar-substituierte
Cyclodextrine eingesetzt werden. Hierzu gehören vorzugsweise aber nicht
ausschließlich Methyl-, Ethyl-, Sulfobutyl- sowie Hydroxypropyl-Cyclodextrin.
Es ist von Vorteil, das oder die Einschlußverbindungen von Retinoiden, insbesondere
Retinol in Cyclodextrinen aus solchen Substanzen zu wählen, wie sie in der EP 867 175
beschrieben werden.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen lassen sich problemlos üblichen,
kosmetischen Zubereitungen, vorteilhaft Lichtschutzzubereitungen, aber auch gewünschtenfalls
anderen Zubereitungen, beispielsweise pharmazeutischen Zubereitungen, einverleiben.
Bei Anwendung des erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffes bzw. kosmetischer oder
topischer, dermatologischer Zubereitungen mit einem wirksamen Gehalt an
erfindungsgemäß verwendetem Wirkstoff ist in überraschender Weise eine wirksame Behandlung,
aber auch eine Prophylaxe:
- - von defizitären, sensitiven oder hypoaktiven Hautzuständen oder defizitären,
sensitiven oder hypoaktiven Zuständen von Hautanhangsgebilden,
- - von Erscheinungen vorzeitiger Alterung der Haut (z. B. Falten, Altersflecken,
Teleangiektasien) und/oder der Hautanhangsgebilde,
- - von umweltbedingten (Rauchen, Smog, reaktive Sauerstoffspecies, freie Radikale)
und insbesondere lichtbedingten, negativen Veränderungen der Haut und der
Hautanhangsgebilde,
- - von trockener Haut
- - von lichtbedingten Hautschäden,
- - von Pigmentierungsstörungen,
- - von Juckreiz,
- - von trockenen Hautzuständen und Hornschichtbarrierestörungen,
- - von Haarausfall und für verbessertes Haarwachstum,
- - von entzündlichen Hautzuständen sowie atopischem Ekzem, seborrhoischem
Ekzem, polymorpher Lichtdermatose, Psoriasis, Vitiligo
möglich. Der erfindungsgemäße Wirkstoffes bzw. kosmetischer oder topischer,
dermatologischer Zubereitungen mit einem wirksamen Gehalt an erfindungsgemäßem Wirkstoff
dient aber auch in überraschender Weise
- - zur Beruhigung von empfindlicher oder gereizter Haut,
- - zur Stimulation der Kollagen-, Hyaluronsäure-, Elastinsynthese,
- - zur Stimulation der intrazellulären DNA-Synthese, insbesondere bei defizitären oder
hypoaktiven Hautzuständen,
- - zur Steigerung der Zellerneuerung und Regeneration der Haut,
- - zur Steigerung der hauteigenen Schutz- und Reparaturmechanismen
(beispielsweise für dysfunktionelle Enzyme, DNA, Lipide, Proteine),
- - zur Vor- und Nachbehandlung bei topischer Anwendung von Laser- und
Abschleifbehandlungen, die z. B. der Reduzierung von Hautfalten und Narben dienen, um
den resultierenden Hautreizungen entgegenzuwirken und die
Regenerationsprozesse in der verletzten Haut zu fördern.
Es ist erfindungsgemäß insbesondere äußerst vorteilhaft, den erfindungsgemäß
verwendeten Wirkstoff bzw. kosmetische oder topische, dermatologische Zubereitungen mit
einem wirksamen Gehalt an erfindungsgemäß verwendetem Wirkstoff zur kosmetischen
oder dermatologischen Behandlung oder Prophylaxe unerwünschter Hautzustände zu
verwenden.
Es bestehen gute Gründe, anzunehmen, daß solche molekularen Addukte in Analogie zu
anderen molekularen Addukten der Cyclodextrine folgendem Schema folgen:
In diesem als wahrscheinlich anzunehmenden Schema stellen die Cyclodextringerüste
das Wirtsmolekül und das betreffende Dibenzoylmethanderivat bzw. Zimtsäurederivat,
welche hier durch den Kreis im Innern des Schemas dargestellt sind, das Gestmolekül
dar.
Aufgrund der errechneten, molaren Verhältnisse sind erfindungsgemäß auch
Wirkstoffkombinationen erhältlich, welche mit einiger Wahrscheinlichkeit als molekulare Addukte
anzusehen sind, in welchen zwei, gegebenenfalls sogar noch mehr, identische oder
unterschiedliche Gastmoleküle, welche hier durch Kreise im Innern des Schemas dargestellt
sind, in einem Wirtsmolekül gleichsam auf molekularer Ebene verkapselt vorliegen. Dies
wird im nachfolgenden Schema angedeutet:
Solche molekularen Addukte bilden sich bevorzugt bei direkter Vereinigung der
zugrundeliegenden Einzelsubstanzen, besonders bevorzugt, wenn die Vereinigung unter
Vermittlung eines geeigneten Lösemittels erfolgt.
Vorteilhaft können erfindungsgemäßen, molekularen Addukte aus Cyclodextrinen und
Wirkstoffkombinationen aus Cyclodextrinen und Retinol und/oder einem oder mehreren
Retinoiden und/oder Biochinonen beispielsweise erhalten werden, indem das jeweilige
Cylcodextrin in Wasser gelöst wird und das Retinol bzw. das Retinoid und/oder Biochinon
im gewünschten, molaren Mengenverhältnis unter Rühren hinzugegeben werden. Das
jeweilige, molekulare Addukt fällt sodann als Festkörper aus und kann den üblichen
Reinigungs- und Aufbereitungsschritten unterworfen werden. Eine weitere Methode stellt
das Knetverfahren dar, bei dem eine pastöse, wasserhaltige Masse aus Cyclodextrin und
Gastmolekül (Retinol bzw. das Retinoid und/oder Biochinon) unter intensivem Kneten
bearbeitet wird, so daß es infolge dieses physikalischen Einflusses zur Bildung von
Einschlußverbindungen kommt.
Die Gesamtmenge an Retinol und/oder anderen, in den fertigen, kosmetischen oder
dermatologischen Zubereitungen wird vorteilhaft aus dem Bereich von 0,01-10,0 Gew.-%,
bevorzugt 0,05-5,0 Gew.-% gewählt, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zubereitungen.
Die Gesamtmenge an Cyclodextrinen, insbesondere β-Cyclodextrin und/oder
γ-Cyclodextrin in den fertigen, kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen wird
vorteilhaft aus dem Bereich von 0,01-20,0 Gew.-%, bevorzugt 0,1-10,0 Gew.-% gewählt,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
Besonders vorteilhaft ist es, Gewichtsverhältnisse von Cyclodextrinen zu Retinol und/oder
anderen Retinoiden und/oder Biochinonen wie 10 : 1 bis 1 : 5, bevorzugt wie 8 : 1 bis 1 : 2,
besonders bevorzugt wie 5 : 1 bis 1 : 1 zu wählen.
Insbesondere vorteilhaft sind als molekulare Addukte aus Cyclodextrinen und Retinol
und/oder anderen Retinoiden und/oder Biochinonen angesehene Wirkstoffkombinationen
welche die folgenden, molaren Verhältnisse aufweisen:
1 mol α-Cyclodextrin: 1 mol Retinol oder anderes Retinoid und/oder Biochinon,
1 mol β-Cyclodextrin: 1 mol Retinol oder anderes Retinoid und/oder Biochinon,
1 mol γ-Cyclodextrin: 1 mol Retinol oder anderes Retinoid und/oder Biochinon,
2 mol α-Cyclodextrin: 1 mol Retinol oder anderes Retinoid und/oder Biochinon,
2 mol β-Cyclodextrin: 1 mol Retinol oder anderes Retinoid und/oder Biochinon,
2 mol γ-Cyclodextrin: 1 mol Retinol oder anderes Retinoid und/oder Biochinon,
1 mol α-Cyclodextrin: 2 mol Retinol, anderes Retinoid und/oder Biochinon,
1 mol β-Cyclodextrin: 2 mol Retinol, anderes Retinoid und/oder Biochinon,
1 mol γ-Cyclodextrin: 2 mol Retinol, anderes Retinoid und/oder Biochinon.
Es war für den Fachmann daher nicht vorauszusehen, daß die
erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffkombinationen bzw. kosmetischen oder dermatologischen
Zubereitungen, solche enthaltend:
- - besser als Antioxidans wirken,
- - besser als Radikalfänger wirken,
- - besser die Bindung von schädlichen Photoprodukten an Lipide, DNS und Proteine
verhindern,
- - besser gegen die Hautalterung wirken,
- - besser die Haut gegen Photoreaktionen schützen,
- - besser entzündlichen Reaktionen vorbeugen würde,
als die Wirkstoffe, Wirkstoffkombinationen und Zubereitungen des Standes der Technik.
Ferner war nicht vorauszusehen, daß die erfindungsgemäß verwendeten
Wirkstoffkombinationen in kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen höhere
Stabilität aufweisen als die jeweils einzeln verwendeten Wirkstoffe, was insbesondere
Retinoide betrifft.
Erfindungsgemäß sind daher die Verwendung von Wirkstoffkombinationen aus
Retinoiden und/oder Biochinonen und mindestens einem polymeren Rheologieoptimierer
als Antioxidans sowie seine Verwendung zur Bekämpfung und/oder Prophylaxe der durch
oxidative Beanspruchung hervorgerufenen Hautalterung und entzündlicher Reaktionen.
Als besonders vorteilhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ferner
angesehen die Verwendung von Wirkstoffkombinationen aus Retinoiden und/oder
Biochinonen und mindestens einem polymeren Rheologiemodifizierer zur Bekämpfung
und/oder Prophylaxe des oxidativen Stresses.
Erfindungsgemäß können die kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen
können wie üblich zusammengesetzt sein und zur Behandlung, der Pflege und der Reinigung
der Haut und/oder der Haare und als Schminkprodukt in der dekorativen Kosmetik
dienen. Sie enthalten bevorzugt 0,01 Gew.-% bis 20 Gew.-%, bevorzugt 0,1 Gew.-% bis
10 Gew.-%, insbesondere 1,0-5,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zubereitungen, an erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffkombinationen.
Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, den erfindungsgemäß verwendeten
Wirkstoffkombinationen bzw. kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen, solche
Wirkstoffkombinationen, enthaltend Komplexbildner, zuzufügen.
Komplexbildner sind an sich bekannte Hilfsstoffe der Kosmetologie bzw. der
medizinischen Galenik. Durch die Komplexierung von störenden Metallen, wie Mn, Fe, Cu und
anderen können beispielsweise unerwünschte, chemische Reaktionen in kosmetischen
oder dermatologischen Zubereitungen verhindert werden.
Komplexbildner, insbesondere Chelatoren, bilden mit Metallatomen Komplexe, welche bei
Vorliegen eines oder mehrerer, mehrbasiger Komplexbildner, also Chelatoren,
Metallacyclen darstellen. Chelate stellen Verbindungen dar, in denen ein einzelner Ligand
mehr als eine Koordinationsstelle an einem Zentralatom besetzt. In diesem Fall werden
also normalerweise gestreckte Verbindungen durch Komplexbildung über ein Metall-Atom
oder -Ion zu Ringen geschlossen. Die Zahl der gebundenen Liganden hängt von der
Koordinationszahl des zentralen Metalls ab. Voraussetzung für die Chelatbildung ist, daß
die mit dem Metall reagierende Verbindung zwei oder mehr Atomgruppierungen enthält,
die als Elektronendonatoren wirken.
Der oder die Komplexbildner können vorteilhaft aus der Gruppe der üblichen
Verbindungen gewählt werden, wobei bevorzugt mindestens eine Substanz aus der Gruppe,
bestehend aus Weinsäure und deren Anionen, Citronensäure und deren Anionen,
Aminopolycarbonsäuren und deren Anionen (wie beispielsweise Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA) und deren Anionen, Nitrilotriessigsäure (NTA) und deren Anionen,
Hydroxyethylendiaminotriessigsäure (HOEDTA) und deren Anionen,
Diethylenaminopentaessigsäure (DPTA) und deren Anionen,
trans-1,2-Diaminocyclohexantetraessigsäure (CDTA) und deren Anionen).
Der oder die Komplexbildner sind erfindungsgemäß vorteilhaft in kosmetischen oder
dermatologischen Zubereitungen bevorzugt zu 0,001 Gew.-% bis 10 Gew.-%, bevorzugt zu
0,01 Gew.-% bis 5 Gew.-%, insbesondere bevorzugt zu 0,05-2,0 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Zubereitungen, enthalten.
Zur Anwendung werden die kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen
erfindungsgemäß in der für Kosmetika üblichen Weise auf die Haut und/oder die Haare in
ausreichender Menge aufgebracht.
Erfindungsgemäß können kosmetische und dermatologische Zubereitungen in
verschiedenen Formen vorliegen. Es ist insbesondere vorteilhaft, wenn sie eine Emulsion oder
Mikroemulsion vom Typ Öl-in-Wasser (O/W), darstellen.
Es ist auch möglich und vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung,
erfindungsgemäß verwendete Wirkstoffkombinationen in wäßrige Systeme bzw. Tensidzubereitungen
zur Reinigung der Haut und der Haare einzufügen.
Erfindungsgemäß können die kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen
kosmetische Hilfsstoffe enthalten, wie sie üblicherweise in solchen Zubereitungen verwendet
werden, z. B. Konservierungsmittel, Bakterizide, Parfüme, Substanzen zum Verhindern
des Schäumens, Farbstoffe, Pigmente, die eine färbende Wirkung haben,
Verdickungsmittel, oberflächenaktive Substanzen, Emulgatoren, weichmachende,
anfeuchtende und/oder feuchhaltende Substanzen, Fette, Öle, Wachse oder andere übliche
Bestandteile einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung, wie Alkohole,
Polyole, Polymere, Schaumstabilisatoren, Elektrolyte, organische Lösemittel oder
Silikonderivate.
Insbesondere können erfindungsgemäß verwendete Wirkstoffkombinationen auch mit
anderen Antioxidantien und/oder Radikalfängern kombiniert werden.
Vorteilhaft werden solche Antioxidantien gewählt aus der Gruppe, bestehend aus
Aminosäuren (z. B. Glycin, Histidin, Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivate, Imidazole (z. B.
Urocaninsäure) und deren Derivate, Peptide wie D,L-Carnosin, D-Carnosin, L-Carnosin
und deren Derivate (z. B. Anserin), Carotinoide, Carotine (z. B. α-Carotin, β-Carotin,
Lycopin) und deren Derivate, Chlorogensäure und deren Derivate, Liponsäure und deren
Derivate (z. B. Dihydroliponsäure), Aurothioglucose, Propylthiouracil und andere Thiole
(z. B. Thioredoxin, Glutathion, Cystein, Cystin, Cystamin und deren Glycosyl-, N-Acetyl-,
Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Amyl-, Butyl- und Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyl-, γ-Linoleyl-,
Cholesteryl- und Glycerylester) sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat,
Distearylthiodipropionat, Thiodipropionsäure und deren Derivate (Ester, Ether, Peptide, Lipide,
Nukleotide, Nukleoside und Salze) sowie Sulfoximinverbindungen (z. B.
Buthioninsulfoximine, Homocysteinsulfoximin, Buthioninsulfone, Penta-, Hexa-,
Heptathioninsulfoximin) in sehr geringen, verträglichen Dosierungen (z. B. pmol bis µmol/kg), ferner
(Metall)-Chelatoren (z. B. α-Hydroxyfettsäuren, Palmitinsäure, Phytinsäure, Lactoferrin),
α-Hydroxysäuren (z. B. Citronensäure, Milchsäure, Apfelsäure), Huminsäure, Gallensäure,
Gallenextrakte, Bilirubin, Biliverdin, EDTA, EGTA und deren Derivate, ungesättigte
Fettsäuren und deren Derivate (z. B. γ-Linolensäure, Linolsäure, Ölsäure), Folsäure und deren
Derivate, Ubichinon und Ubichinol und deren Derivate, Tocopherole und Derivate (z. B.
Vitamin-E-Acetat), Vitamin A und Derivate (Vitamin-A-Palmitat) sowie Koniferylbenzoat
des Benzoeharzes, Rutinsäure und deren Derivate (z. B. α-Glycosylrutin), Ascorbinsäure
und deren Derivate, insbesondere Ascorbylpalmitat, Ascorbylphosphat und verwandte
Verbindungen, Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol, Nordihydroguajakharzsäure,
Nordihydroguajaretsäure, Trihydroxybutyrophenon, Harnsäure und deren Derivate, Mannose
und deren Derivate, Sesamol, Sesamolin, Zink und dessen Derivate (z. B. ZnO, ZnSO4)
Selen und dessen Derivate (z. B. Selenmethionin), Stilbene und deren Derivate (z. B.
Stilbenoxid, Trans-Stilbenoxid) und die erfindungsgemäß geeigneten Derivate (Salze, Ester,
Ether, Zucker, Nukleotide, Nukleoside, Peptide und Lipide) dieser genannten Wirkstoffe.
Die Menge der vorgenannten Antioxidantien (eine oder mehrere Verbindungen) in den
Zubereitungen beträgt vorzugsweise 0,001 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt
0,025-20 Gew.-%, insbesondere 0,05-10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zubereitung.
Sofern Ascorbinsäure und/oder deren Derivate das oder die zusätzlichen Antioxidantien
darstellen, ist vorteilhaft, deren jeweilige Konzentrationen aus dem Bereich von
0,001-10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung, zu wählen.
Sofern Vitamin E und/oder dessen Derivate das oder die zusätzlichen Antioxidantien
darstellen, ist vorteilhaft, deren jeweilige Konzentrationen aus dem Bereich von
0,001-10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung, zu wählen.
Erfindungsgemäß sind Emulsionen vorteilhaft und enthalten z. B. die genannten Fette,
Öle, Wachse und anderen Fettkörper sowie Wasser und einen Emulgator, wie er
üblicherweise für einen solchen Typ der Formulierung verwendet wird.
Die Lipidphase kann vorteilhaft gewählt werden aus folgender Substanzgruppe:
- - Mineralöle, Mineralwachse
- - Öle, wie Triglyceride der Caprin- oder der Caprylsäure; ferner natürliche Öle, wie
z. B. Rizinusöl;
- - Fette, Wachse und andere natürliche und synthetische Fettkörper, vorzugsweise
Ester von Fettsäuren mit Alkoholen niedriger C-Zahl, z. B. mit Isopropanol,
Propylenglykol oder Glycerin, oder Ester von Fettalkoholen mit Alkansäuren niedriger C-
Zahl oder mit Fettsäuren;
- - Alkylbenzoate;
- - Silikonöle, wie Dimethylpolysiloxane, Diethylpolysiloxane, Diphenylpolysiloxane
sowie Mischformen daraus.
Die Ölphase der Emulsionen, Oleogele bzw. Hydrodispersionen oder Lipodispersionen im
Sinne der vorliegenden Erfindung wird vorteilhaft gewählt aus der Gruppe der Ester aus
gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten
Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen und gesättigten und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30
C-Atomen, aus der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäuren und gesättigten
und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer
Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen. Solche Esteröle können dann vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Isopropylstearat, Isopropyloleat,
n-Butylstearat, n-Hexyllaurat, n-Decyloleat, Isooctylstearat, Isononylstearat,
Isononylisononanoat, 2-Ethylhexylpalmitat, 2-Ethylhexyllaurat, 2-Hexyldecylstearat,
2-Octyldodecylpalmitat, Oleyloleat, Oleylerucat, Erucyloleat, Erucylerucat sowie synthetische,
halbsynthetische und natürliche Gemische solcher Ester, z. B. Jojobaöl.
Ferner kann die Ölphase vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der verzweigten und
unverzweigten Kohlenwasserstoffe und -wachse, der Silkonöle, der Dialkylether, der
Gruppe der gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder unverzweigten Alkohole,
sowie der Fettsäuretriglyceride, namentlich der Triglycerinester gesättigter und/oder
ungesättigter, verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge
von 8 bis 24, insbesondere 12-18 C-Atomen. Die Fettsäuretriglyceride können
beispielsweise vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der synthetischen,
halbsynthetischen und natürlichen Öle, z. B. Olivenöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl, Erdnußöl,
Rapsöl, Mandelöl, Palmöl, Kokosöl, Palmkernöl und dergleichen mehr.
Auch beliebige Abmischungen solcher Öl- und Wachskomponenten sind vorteilhaft im
Sinne der vorliegenden Erfindung einzusetzen. Es kann auch gegebenenfalls vorteilhaft
sein, Wachse, beispielsweise Cetylpalmitat, als alleinige Lipidkomponente der Ölphase
einzusetzen.
Vorteilhaft wird die Ölphase gewählt aus der Gruppe 2-Ethylhexylisostearat,
Octyldodecanol, Isotridecylisononanoat, Isoeicosan, 2-Ethylhexylcocoat, C12-15-Alkylbenzoat, Capryl-
Caprinsäure-triglycerid, Dicaprylylether.
Besonders vorteilhaft sind Mischungen aus C12-15-Alkylbenzoat und
2-Ethylhexylisostearat, Mischungen aus C12-15-Alkylbenzoat und Isotridecylisononanoat sowie Mischungen
aus C12-15-Alkylbenzoat, 2-Ethylhexylisostearat und Isotridecylisononanoat.
Von den Kohlenwasserstoffen sind Paraffinöl, Squalan und Squalen vorteilhaft im Sinne
der vorliegenden Erfindung zu verwenden.
Vorteilhaft kann die Ölphase ferner einen Gehalt an cyclischen oder linearen Silikonölen
aufweisen oder vollständig aus solchen Ölen bestehen, wobei allerdings bevorzugt wird,
außer dem Silikonöl oder den Silikonölen einen zusätzlichen Gehalt an anderen
Ölphasenkomponenten zu verwenden.
Vorteilhaft wird Cyclomethicon als erfindungsgemäß zu verwendendes Silikonöl
eingesetzt. Aber auch andere Silikonöle sind vorteilhaft im Sinne der vorliegenden
Erfindung zu verwenden, beispielsweise Hexamethylcyclotrisiloxan, Polydimethylsiloxan,
Poly(methylphenylsiloxan).
Besonders vorteilhaft sind ferner Mischungen aus Cyclomethicon und
Isotridecylisononanoat, aus Cyclomethicon und 2-Ethylhexylisostearat.
Die wäßrige Phase der Zubereitungen gemäß der Erfindung enthält gegebenenfalls
vorteilhaft Alkohole, Panthenol, Diole oder Polyole niedriger C-Zahl sowie deren Ether,
vorzugsweise Ethanol, Isopropanol, Propylenglykol, Glycerin, Ethylenglykol,
Ethylenglykolmonoethyl- oder -monobutylether, Propylenglykolmonomethyl, -monoethyl- oder
-monobutylether, Diethylenglykolmonomethyl- oder -monoethylether und analoge Produkte,
ferner Alkohole niedriger C-Zahl, z. B. Ethanol, Isopropanol, 1,2-Propandiol, Glycerin sowie
insbesondere ein oder mehrere Verdickungsmittel, welches oder welche vorteilhaft
gewählt werden können aus der Gruppe Siliciumdioxid, Aluminiumsilikate, Polysaccharide
bzw. deren Derivate, z. B. Hyaluronsäure, Xanthangummi, Hydroxypropylmethylcellulose,
besonders vorteilhaft aus der Gruppe der Polyacrylate, bevorzugt ein Polyacrylat aus der
Gruppe der sogenannten Carbopole, beispielsweise Carbopole der Typen 980, 981,
1382, 2984, 5984, beziehungsweise aus der Gruppe der sogenannten Pemulene,
beispielsweise Pemulene der Typen TR-1, TR-2, jeweils einzeln oder in Kombination.
Insbesondere werden Gemische der vorstehend genannten Lösemittel verwendet. Bei
alkoholischen Lösemitteln kann Wasser ein weiterer Bestandteil sein.
Emulsionen gemäß der Erfindung enthalten vorteilhaft z. B. die genannten Fette, Öle,
Wachse und anderen Fettkörper sowie Wasser und gegebenenfalls einen oder mehrere
weitere Emulgatoren, wie sie üblicherweise verwendet werden.
Als Emulsionen vorliegende Zubereitungen gemäß der Erfindung enthalten
gegebenenfalls besonders vorteilhaft einen oder mehrere zusätzliche O/W-Emulgatoren. Solche
O/W-Emulgatoren können beispielsweise vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der
polyethoxylierten bzw. polypropoxylierten bzw. polyethoxylierten und polypropoxylierten
Produkte, z. B.:
- - der Fettalkoholethoxylate,
- - der ethoxylierten Wollwachsalkohole,
- - der Polyethylenglycolether der allgemeinen Formel:
R-O-(-CH2-CH2-O-)n-R',
- - der Fettsäureethoxylate der allgemeinen Formel:
R-COO-(-CH2-CH2-O-)n-H,
- - der veretherten Fettsäureethoxylate der allgemeinen Formel:
R-COO-(-CH2-CH2-O-)n-R',
- - der veresterten Fettsäureethoxylate der allgemeinen Formel:
R-COO-(-CH2-CH2-O-)n-C(O)-R',
- - der Polyethylenglycolglycerinfettsäureester,
- - der ethoxylierten Sorbitanester,
- - der Cholesterinethoxylate,
- - der ethoxylierten Triglyceride,
- - der Alkylethercarbonsäuren der allgemeinen Formel:
R-O-(-CH2-CH2-O-)n-CH2-COOH
und n eine Zahl von 5 bis 30 darstellen,
- - der Polyoxyethylensorbitolfettsäureester,
- - der Alkylethersulfate der allgemeinen Formel:
R-O-(-CH2-CH2-O-)n-SO3-H,
- - der Fettalkoholpropoxylate der allgemeinen Formel:
R-O-(-CH2-CH(CH3)-O-)n-H,
- - der Polypropylenglycolether der allgemeinen Formel:
R-O-(-CH2-CH(CH3)-O-)n-R',
- - der propoxylierten Wollwachsalkohole,
- - der veretherten Fettsäurepropoxylate:
R-COO-(-CH2-CH(CH3)-O-)n-R',
- - der veresterten Fettsäurepropoxylate der allgemeinen Formel:
R-COO-(-CH2-CH(CH3)-O-)n-C(O)-R',
- - der Fettsäurepropoxylate der allgemeinen Formel:
R-COO-(-CH2-CH(CH3)-O-)n-H,
- - der Polypropylenglycolglycerinfettsäureester,
- - der propoxylierten Sorbitanester,
- - der Cholesterinpropoxylate,
- - der propoxylierten Triglyceride,
- - der Alkylethercarbonsäuren der allgemeinen Formel:
R-O-(-CH2-CH(CH3)O-)n-CH2-COOH
- - der Alkylethersulfate bzw. die diesen Sulfaten zugrundeliegenden Säuren der
allgemeinen Formel:
R-O-(-CH2-CH(CH3)-O-)n-SO3-H,
- - der Fettalkoholethoxylate/propoxylate der allgemeinen Formel:
R-O-Xn-Ym-H,
- - der Polypropylenglycolether der allgemeinen Formel:
R-O-Xn-Ym-R',
- - der veretherten Fettsäurepropoxylate der allgemeinen Formel:
R-COO-Xn-Ym-R',
- - der Fettsäureethoxylate/propoxylate der allgemeinen Formel:
R-COO-Xn-Ym-H.
Erfindungsgemäß besonders vorteilhaft werden die eingesetzten, polyethoxylierten bzw.
polypropoxylierten bzw. polyethoxylierten und polypropoxylierten O/W-Emulgatoren
gewählt aus der Gruppe der Substanzen mit HLB-Werten von 11-18, ganz besonders
vorteilhaft mit mit HLB-Werten von 14,5-15,5, sofern die O/W-Emulgatoren gesättigte
Reste R und R' aufweisen. Weisen die O/W-Emulgatoren ungesättigte Reste R und/oder
R' auf, oder liegen Isoalkylderivate vor, so kann der bevorzugte HLB-Wert solcher
Emulgatoren auch niedriger oder darüber liegen.
Es ist von Vorteil, die Fettalkoholethoxylate aus der Gruppe der ethoxylierten
Stearylalkohole, Cetylalkohole, Cetylstearylalkohole (Cetearylalkohole) zu wählen. Insbesondere
bevorzugt sind:
Polyethylenglycol(13)stearylether (Steareth-13), Polyethylenglycol(14)stearylether
(Steareth-14), Polyethylenglycol(15)stearylether (Steareth-15),
Polyethylenglycol(16)stearylether (Steareth-16), Polyethylenglycol(17)stearylether (Steareth-17), Polyethylenglycol-
(18)stearylether (Steareth-18), Polyethylenglycol(19)stearylether (Steareth-19),
Polyethylenglycol(20)stearylether (Steareth-20),
Polyethylenglycol(12)isostearylether (Isosteareth-12),
Polyethylenglycol(13)isostearylether (Isosteareth-13), Polyethylenglycol(14)isostearylether (Isosteareth-14),
Polyethylenglycol(15)isostearylether (Isosteareth-15), Polyethylenglycol(16)isostearylether
(Isosteareth-16), Polyethylenglycol(17)isostearylether (Isosteareth-17), Polyethylenglycol-
(18)isostearylether (Isosteareth-18), Polyethylenglycol(19)isostearylether (Isosteareth-19-
), Polyethylenglycol(20)isostearylether (Isosteareth-20),
Polyethylenglycol(13)cetylether (Ceteth-13), Polyethylenglycol(14)cetylether (Ceteth-14),
Polyethylenglycol(15)cetylether (Ceteth-15), Polyethylenglycol(16)cetylether (Ceteth-16),
Polyethylenglycol(17)cetylether (Ceteth-17), Polyethylenglycol(18)cetylether (Ceteth-18),
Polyethylenglycol(19)cetylether (Ceteth-19), Polyethylenglycol(20)cetylether (Ceteth-20),
Polyethylenglycol(13)isocetylether (Isoceteth-13), Polyethylenglycol(14)isocetylether
(Isoceteth-14), Polyethylenglycol(15)isocetylether (Isoceteth-15), Polyethylenglycol(16)-
isocetylether (Isoceteth-16), Polyethylenglycol(17)isocetylether (Isoceteth-17),
Polyethylenglycol(18)isocetylether (Isoceteth-18), Polyethylenglycol(19)isocetylether (Isoceteth-
19), Polyethylenglycol(20)isocetylether (Isoceteth-20),
Polyethylenglycol(12)oleylether (Oleth-12), Polyethylenglycol(13)oleylether (Oleth-13),
Polyethylenglycol(14)oleylether (Oleth-14), Polyethylenglycol(15)oleylether (Oleth-15),
Polyethylenglycol(12)laurylether (Laureth-12), Polyethylenglycol(12)isolaurylether
(Isolaureth-12),
Polyethylenglycol(13)cetylstearylether (Ceteareth-13),
Polyethylenglycol(14)cetylstearylether (Ceteareth-14), Polyethylenglycol(15)cetylstearylether (Ceteareth-15),
Polyethylenglycol(16)cetylstearylether (Ceteareth-16), Polyethylenglycol(17)cetylstearylether
(Ceteareth-17), Polyethylenglycol(18)cetylstearylether (Ceteareth-18), Polyethylenglycol-
(19)cetylstearylether (Ceteareth-19), Polyethylenglycol(20)cetylstearylether (Ceteareth-
20).
Es ist ferner von Vorteil, die Fettsäureethoxylate aus folgender Gruppe zu wählen:
Polyethylenglycol(20)stearat, Polyethylenglycol(21)stearat, Polyethylenglycol(22)stearat,
Polyethylenglycol(23)stearat, Polyethylenglycol(24)stearat, Polyethylenglycol(25)stearat,
Polyethylenglycol(12)isostearat, Polyethylenglycol(13)isostearat, Polyethylenglycol(14)-
isostearat, Polyethylenglycol(15)isostearat, Polyethylenglycol(16)isostearat,
Polyethylenglycol(17)isostearat, Polyethylenglycol(18)isostearat, Polyethylenglycol(19)isostearat,
Polyethylenglycol(20)isostearat, Polyethylenglycol(21)isostearat, Polyethylenglycol-
(22)isostearat, Polyethylenglycol(23)isostearat, Polyethylenglycol(24)isostearat,
Polyethylenglycol(25)isostearat,
Polyethylenglycol(12)oleat, Polyethylenglycol(13)oleat, Polyethylenglycol(14)oleat,
Polyethylenglycol(15)oleat, Polyethylenglycol(16)oleat, Polyethylenglycol(17)oleat,
Polyethylenglycol(18)oleat, Polyethylenglycol(19)oleat, Polyethylenglycol(20)oleat
Als ethoxylierte Alkylethercarbonsäure bzw. deren Salz kann vorteilhaft das
Natriumlaureth-11-carboxylat verwendet werden.
Als Alkylethersulfat kann Natrium-Laureth-1-4-sulfat vorteilhaft verwendet werden.
Als ethoxyliertes Cholesterinderivat kann vorteilhaft Polyethylenglycol(30)Cholesterylether
verwendet werden. Auch Polyethylenglycol(25)Sojasterol hat sich bewährt.
Als ethoxylierte Triglyceride können vorteilhaft die Polyethylenglycol(60) Evening
Primrose Glycerides verwendet werden (Evening Primrose = Nachtkerze).
Weiterhin ist von Vorteil, die Polyethylenglycolglycerinfettsäureester aus der Gruppe
Polyethylenglycol(20)glyceryllaurat, Polyethylenglycol(21)glyceryllaurat,
Polyethylenglycol(22)glyceryllaurat, Polyethylenglycol(23)glyceryllaurat,
Polyethylenglycol(6)glycerylcaprat/caprinat, Polyethylenglycol(20)glyceryloleat,
Polyethylenglycol(20)glycerylisostearat, Polyethylenglycol(18)glyceryloleat/cocoat zu wählen.
Es ist ebenfalls günstig, die Sorbitanester aus der Gruppe
Polyethylenglycol(20)sorbitanmonolaurat, Polyethylenglycol(20)sorbitanmonostearat,
Polyethylenglycol(20)sorbitanmonoisostearat, Polyethylenglycol(20)sorbitanmonopalmitat, Polyethylenglycol(20)-
sorbitanmonooleat zu wählen.
Als Emulsionen vorliegende Zubereitungen gemäß der Erfindung enthalten aber auch
gegebenenfalls vorteilhaft einen oder mehrere, zusätzliche W/O-Emulgatoren. Als solche
vorteilhafte W/O-Emulgatoren können eingesetzt werden: Fettalkohole mit 8 bis 30
Kohlenstoffatomen, Monoglycerinester gesättigter und/oder ungesättigter, verzweigter
und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 8 bis 24, insbesondere
12-18 C-Atomen, Diglycerinester gesättigter und/oder ungesättigter, verzweigter
und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 8 bis 24, insbesondere
12-18 C-Atomen, Monoglycerinether gesättigter und/oder ungesättigter, verzweigter
und/oder unverzweigter Alkohole einer Kettenlänge von 8 bis 24, insbesonders 12-18 C-
Atomen, Diglycerinether gesättigter und/oder ungesättigter, verzweigter und/oder
unverzweigter Alkohole einer Kettenlänge von 8 bis 24, insbesondere 12-18 C-Atomen,
Propylenglycolester gesättigter und/oder ungesättigter, verzweigter und/oder
unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 8 bis 24, insbesondere 12-18
C-Atomen sowie Sorbitanester gesättigter und/oder ungesättigter, verzweigter und/oder
unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 8 bis 24, insbesondere 12-18
C-Atomen.
Insbesondere vorteilhafte W/O-Emulgatoren sind Glycerylmonostearat,
Glycerylmonoisostearat, Glycerylmonomyristat, Glycerylmonooleat, Diglycerylmonostearat,
Diglycerylmonoisostearat, Propylenglycolmonostearat, Propylenglycolmonoisostearat,
Propylenglycolmonocaprylat, Propylenglycolmonolaurat, Sorbitanmonoisostearat,
Sorbitanmonolaurat, Sorbitanmonocaprylat, Sorbitanmonoisooleat, Saccharosedistearat,
Cetylalkohol, Stearylalkohol, Arachidylalkohol, Behenylalkohol, Isobehenylalkohol,
Selachylalkohol, Chimylalkohol, Polyethylenglycol(2)stearylether (Steareth-2), Glycerylmonolaurat,
Glycerylmonocaprinat, Glycerylmonocaprylat.
Gele gemäß der Erfindung enthalten üblicherweise Alkohole niedriger C-Zahl, z. B.
Ethanol, Isopropanol, 1,2-Propandiol, Glycerin und Wasser bzw. ein vorstehend genanntes Öl
in Gegenwart eines Verdickungsmittels, das bei ölig-alkoholischen Gelen vorzugsweise
Siliciumdioxid oder ein Aluminiumsilikat, bei wäßrig-alkoholischen oder alkoholischen
Gelen vorzugweise ein Polyacrylat ist.
Vorteilhaft können Zubereitungen gemäß der Erfindung außerdem Substanzen enthalten,
die UV-Strahlung im UV-B-Bereich absorbieren, wobei die Gesamtmenge der
Filtersubstanzen z. B. 0,1 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-%,
insbesondere 1,0 bis 6,0 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen,
um kosmetische Zubereitungen zur Verfügung zu stellen, die das Haar bzw. die Haut vor
dem gesamten Bereich der ultravioletten Strahlung schützen. Sie können auch als
Sonnenschutzmittel fürs Haar oder die Haut dienen.
Enthalten die Zubereitungen gemäß der Erfindung UV-B-Filtersubstanzen, können diese
öllöslich oder wasserlöslich sein. Erfindungsgemäße vorteilhafte, öllösliche UV-B-Filter sind
z. B.:
- - 3-Benzylidencampher-Derivate, vorzugsweise 3-(4-Methylbenzyliden)campher, 3-
Benzylidencampher;
- - 4-Aminobenzoesäure-Derivate, vorzugsweise 4-(Dimethylamino)-benzoesäure(2-
ethylhexyl)ester, 4-(Dimethylamino)benzoesäureamylester;
- - Ester der Zimtsäure, vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure(2-ethylhexyl)ester,
4-Methoxyzimtsäureisopentylester;
- - Ester der Salicylsäure, vorzugsweise Salicylsäure(2-ethylhexyl)ester,
Salicylsäure(4-isopropylbenzyl)ester, Salicylsäurehomomenthylester,
- - Derivate des Benzophenons, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2-
Hydroxy-4-methoxy-4'-methylbenzophenon,
2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon;
- - Ester der Benzalmalonsäure, vorzugsweise
4-Methoxybenzalmalonsäuredi(2-ethylhexyl)ester;
- - 2,4,6-Trianilino-(p-carbo-2'-ethyl-1'-hexyloxy)-1,3,5-triazin.
Vorteilhafte, wasserlösliche UV-B-Filter sind z. B.:
- - Salze der 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure, wie ihr Natrium-, Kalium- oder ihr
Triethanolammonium-Salz sowie die Sulfonsäure selbst;
- - Sulfonsäure-Derivate von Benzophenonen, vorzugsweise
2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon-5-sulfonsäure und ihre Salze;
- - Sulfonsäure-Derivate des 3-Benzylidencamphers, wie z. B.
4-(2-Oxo-3-bornylidenmethyl)benzolsulfonsäure, 2-Methyl-5-(2-oxo-3-bornylidenmethyl)sulfonsäure und
ihre Salze sowie das 1,4-di(2-oxo-10-Sulfo-3-bornylidenmethyl)-Benzol und dessen
Salze (die entprehenden 10-Sulfato-Verbindungen, beispielsweise das
entsprechende Natrium-, Kalium- oder Triethanolammonium-Salz), auch als
Benzol-1,4-di(2-oxo-3-bornylidenmethyl-10-Sulfonsäure bezeichnet
Die Liste der genannten UV-B-Filter, die in Kombination mit den erfindungsgemäßen
Wirkstoffkombinationen verwendet werden können, soll selbstverständlich nicht
limitierend sein.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung einer Kombination der
erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffkombinationen mit mindestens einem UV-B-Filter als
Antioxidans bzw. die Verwendung einer Kombination der erfindungsgemäß verwendeten
Wirkstoffkombinationen mit mindestens einem UV-B-Filter als Antioxidans in einer
kosmetischen oder dermatologischen Zubereitung.
Es kann auch von Vorteil sein, die erfindungsgemäß verwendeten
Wirkstoffkombinationen mit UV-A-Filtern zu kombinieren, die bisher üblicherweise in kosmetischen
Zubereitungen enthalten sind. Bei diesen Substanzen handelt es sich vorzugsweise um
Derivate des Dibenzoylmethans, insbesondere um
1-(4'-tert.-Butylphenyl)-3-(4'-methoxyphenyl)propan-1,3-dion und um 1-Phenyl-3-(4'-isopropylphenyl)propan-1,3-dion.
Auch diese Kombinationen bzw. Zubereitungen, die diese Kombinationen enthalten, sind
Gegenstand der Erfindung. Es können die für die UV-B-Kombination verwendeten
Mengen eingesetzt werden.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung einer Kombination von
erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffkombinationen mit mindestens einem UV-A-Filter als
Antioxidans bzw. die Verwendung einer Kombination der erfindungsgemäßen
Wirkstoffkombinationen mit mindestens einem UV-A-Filter als Antioxidans in einer kosmetischen oder
dermatologischen Zubereitung.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung einer Kombination aus
erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffkombinationen mit mindestens einem UV-A-Filter und
mindestens einem UV-B-Filter als Antioxidans bzw. die Verwendung einer Kombination aus
erfindungsgemäßen Wirkstoffen mit mindestens einem UV-A-Filter und mindestens einem
UV-B-Filter als Antioxidans in einer kosmetischen oder dermatologischen Zubereitung.
Kosmetische und dermatologische Zubereitungen mit einem wirksamen Gehalt an
erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffkombinationen können auch anorganische Pigmente
enthalten, die üblicherweise in der Kosmetik zum Schutz der Haut vor UV-Strahlen
verwendet werden. Dabei handelt es sich um Oxide des Titans, Zinks, Zirkoniums, Siliciums,
Mangans, Cers und Mischungen davon sowie Abwandlungen, bei denen die Oxide die
aktiven Agentien sind. Besonders bevorzugt handelt es sich um Pigmente auf der Basis
von Titandioxid.
Auch diese Kombinationen von UV-A-Filter und Pigment bzw. Zubereitungen, die diese
Kombination enthalten, sind Gegenstand der Erfindung. Es können die für die
vorstehenden Kombinationen genannten Mengen verwendet werden.
Bei kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen zum Schutz der Haare vor UV-
Strahlen gemäß der Erfindung handelt es sich beispielsweise um
Shampoonierungsmittel, Zubereitungen, die beim Spülen der Haare vor oder nach der Shampoonierung,
vor oder nach der Dauerwellbehandlung, vor oder nach der Färbung oder Entfärbung der
Haare angewendet werden, um Zubereitungen zum Fönen oder Einlegen der Haare,
Zubereitungen zum Färben oder Entfärben, um eine Frisier- und Behandlungslotion,
einen Haarlack oder um Dauerwellmittel.
Die kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen enthalten Wirkstoffe und Hilfsstoffe, wie sie
üblicherweise für diesen Typ von Zubereitungen zur Haarpflege und Haarbehandlung
verwendet werden. Als Hilfsstoffe dienen Konservierungsmittel, oberflächenaktive
Substanzen, Substanzen zum Verhindern des Schäumens, Verdickungsmittel,
Emulgatoren, Fette, Öle, Wachse, organische Lösungsmittel, Bakterizide, Parfüme, Farbstoffe
oder Pigmente, deren Aufgabe es ist, die Haare oder die kosmetische oder
dermatologische Zubereitung selbst zu färben, Elektroyte, Substanzen gegen das Fetten der
Haare.
Unter Elektrolyten im Sinne der vorliegenden Erfindung sind wasserlösliche Alkali-,
Ammonium-, Erdalkali- (unter Einbeziehung des Magnesiums) und Zinksalze anorganischer
Anionen und beliebige Gemische aus solchen Salzen zu verstehen, wobei gewährleistet
sein muß, daß sich diese Salze durch pharmazeutische oder kosmetische
Unbedenklichkeit auszeichnen.
Die Anionen werden gemäß der Erfindung bevorzugt gewählt aus der Gruppe der
Chloride, der Sulfate und Hydrogensulfate, der Phosphate, Hydrogenphosphate und der
linearen und cyclischen Oligophosphate sowie der Carbonate und Hydrogencarbonate.
Kosmetische Zubereitungen, die ein Hautreinigungsmittel oder Shampoonierungsmittel
darstellen, enthalten vorzugsweise mindestens eine anionische, nicht-ionische oder
amphotere, oberflächenaktive Substanz, oder auch Gemische aus solchen Substanzen, die
erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffkombinationen im wäßrigen Medium und
Hilfsmittel, wie sie üblicherweise dafür verwendet werden. Die oberflächenaktive
Substanz bzw. die Gemische aus diesen Substanzen können in einer Konzentration
zwischen 1 Gew.-% und 50 Gew.-% in dem Shampoonierungsmittel vorliegen.
Liegen die kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen in Form einer Lotion vor,
die ausgespült und z. B. vor oder nach der Entfärbung, vor oder nach der
Shampoonierung, zwischen zwei Shampoonierungsschritten, vor oder nach der Dauerwellbehandlung
angewendet wird, so handelt es sich dabei z. B. um wäßrige oder wäßrig-alkoholische
Lösungen, die gegebenenfalls oberflächenaktive Substanzen enthalten, deren
Konzentration zwischen 0,1 und 10 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,2 und 5 Gew.-%,
liegen kann.
Eine kosmetische Zubereitung in Form einer Lotion, die nicht ausgespült wird,
insbesondere eine Lotion zum Einlegen der Haare, eine Lotion, die beim Fönen der Haare
verwendet wird, eine Frisier- und Behandlungslotion, stellt im allgemeinen eine wäßrige,
alkoholische oder wäßrig-alkoholische Lösung dar und enthält mindestens ein
kationisches, anionisches, nicht-ionisches oder amphoteres Polymer oder auch Gemische
derselben, sowie erfindungsgemäß verwendete Wirkstoffkombinationen in wirksamer
Konzentration. Die Menge der verwendeten Polymeren liegt z. B. zwischen 0,1 und 10 Gew.-%,
bevorzugt zwischen 0,1 und 3 Gew.-%.
Erfindungsgemäß können kosmetische Zubereitungen zur Behandlung und Pflege der
Haare als Gele vorliegen, die neben einem wirksamen Gehalt an erfindungsgemäßen
Wirkstoffen und dafür üblicherweise verwendeten Lösungsmitteln, bevorzugt Wasser,
noch organische Verdickungsmittel, z. B. Gummiarabikum, Xanthangummi,
Natriumalginat, Cellulose-Derivate, vorzugsweise Methylcellulose, Hydroxymethylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose oder
anorganische Verdickungsmittel, z. B. Aluminiumsilikate wie beispielsweise Bentonite, oder ein
Gemisch aus Polyethylenglykol und Polyethylenglycolstearat oder -distearat, enthalten.
Das Verdickungsmittel ist in dem Gel z. B. in einer Menge zwischen 0,1 und 30 Gew.-%,
bevorzugt zwischen 0,5 und 15 Gew.-%, enthalten.
Vorzugsweise beträgt die Menge an erfindungsgemäßem Wirkstoff in einem für die
Haare bestimmten Mittel 0,1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,5 Gew.-% bis 5 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
Wäßrige, kosmetische Reinigungsmittel oder für die wäßrige Reinigung bestimmte,
wasserarme oder wasserfreie Reinigungsmittelkonzentrate gemäß der Erfindung können
anionische, nichtionische und/oder amphotere Tenside enthalten, beispielsweise:
- - herkömmliche Seifen, z. B. Fettsäuresalze des Natriums,
- - Alkylsulfate, Alkylethersulfate, Alkan- und Alkylbenzolsulfonate,
- - Sulfoacetate,
- - Sulfobetaine,
- - Sarcosinate,
- - Amidosulfobetaine,
- - Sulfosuccinate,
- - Sulfobernsteinsäurehalbester,
- - Alkylethercarboxylate,
- - Eiweiß-Fettsäure-Kondensate,
- - Alkylbetaine und Amidobetaine,
- - Fettsäurealkanolamide,
- - Polyglycolether-Derivate.
Kosmetische Zubereitungen, die kosmetische Reinigungszubereitungen für die Haut
darstellen, können in flüssiger oder fester Form vorliegen. Sie enthalten neben
erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffkombinationen vorzugsweise mindestens eine anionische,
nicht-ionische oder amphotere, oberflächenaktive Substanz oder Gemische daraus,
gewünschtenfalls einen oder mehrere Elektrolyten und Hilfsmittel, wie sie üblicherweise
dafür verwendet werden. Die oberflächenaktive Substanz kann in einer Konzentration
zwischen 1 und 94 Gew.-% in den Reinigungszubereitungen vorliegen, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Zubereitungen.
Kosmetische Zubereitungen, die ein Shampoonierungsmittel darstellen, enthalten neben
einem wirksamen Gehalt an erfindungsgemäßem Wirkstoff vorzugsweise mindestens
eine anionische, nicht-ionische oder amphotere, oberflächenaktive Substanz oder
Gemische daraus, gegebenenfalls einen erfindungsgemäßen Elektrolyten und Hilfsmittel,
wie sie üblicherweise dafür verwendet werden. Die oberflächenaktive Substanz kann in
einer Konzentration zwischen 1 Gew.-% und 94 Gew.-% in dem Shampoonierungsmittel
vorliegen.
Die Zusammensetzungen gemäß der Erfindung enthalten außer gegebenenfalls den
vorgenannten Tensiden Wasser und gegebenenfalls die in der Kosmetik üblichen
Zusatzstoffe, beispielsweise Parfüm, Verdicker, Farbstoffe, Desodorantien, antimikrobielle
Stoffe, rückfettende Agentien, Komplexierungs- und Sequestrierungsagentien,
Perlglanzagentien, Pflanzenextrakte, Vitamine, Wirkstoffe und dergleichen.
Die vorliegende Erfindung umfaßt auch ein kosmetisches Verfahren zum Schutz der
Haut und der Haare vor oxidativen bzw. photooxidativen Prozessen, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man ein kosmetisches Mittel, welches eine wirksame Konzentration
an erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffkombinationen enthält, in ausreichender
Menge auf die Haut oder Haare aufbringt.
Vorzugsweise beträgt die Menge an erfindungsgemäß verwendeten
Wirkstoffkombinationen in diesen Zubereitungen 0,1-20 Gew.-%, bevorzugt 0,5-10 Gew.-%,
insbesondere 1,0-5,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
Gegenstand der Erfindung ist auch das Verfahren zur Herstellung der
erfindungsgemäßen, kosmetischen Mittel, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in an sich bekannter
Weise erfindungsgemäße Wirkstoffkombinationen in kosmetische und dermatologische
Formulierungen einarbeitet.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen, ohne sie
einzuschränken. Alle Mengenangaben, Anteile und Prozentanteile sind, soweit nicht
anders angegeben, auf das Gewicht und die Gesamtmenge bzw. auf das Gesamtgewicht
der Zubereitungen bezogen. Der Retinol-γ-Cyclodextrin-Komplex ist gemäß der
Offenbarung in EP 867 175 erhältlich.
Beispiele 1-10
O/W-Cremes
Beispiel 11
W/O-Creme
Beispiel 12
Hydrodispersion/Gelcreme
Beispielrezepturen Foundations