DE10221797A1 - Energie-, Wärme- und Kohlendioxid-Versorgungseinrichtung für Gewächshäuser - Google Patents
Energie-, Wärme- und Kohlendioxid-Versorgungseinrichtung für GewächshäuserInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung zum Versorgen von Gewächshäusern (10) mit zusätzlichem Kohlendioxid, enthaltend einen Brenner (20) zum Erzeugen von Kohlendixoxid-haltigem Gas aus einem oder mehreren Brennstoffen (16), Mittel zum Auffangen und Einleiten des Kohlendioxid-haltigen Gases in ein Gewächshaus und Mittel zum Überführen wenigstens eines Teils der im Brenner erzeugten Wärme in einen zu beheizenden Raum, ist dadurch gekennzeichnet, dass der Brenner (20) als schadstoffarmer oder schadstofffreier Brenner ausgebildet ist und ein Dampferzeuger (24) einer dampfbetriebenen Expansions-Kraftmaschine (26) mit dem Brenner (20) beaufschlagt ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Versorgen von Gewächshäusern mit zusätzlichem Kohlendioxid, enthaltend einen Brenner zum Erzeugen von Kohlendioxid- haltigem Gas aus einem oder mehreren Brennstoffen, Mittel zum Auffangen und Einleiten des Kohlendioxid-haltigen Gases in ein Gewächshaus und Mittel zum Überführen wenigstens eines Teils der im Brenner erzeugten Wärme in einen zu beheizenden Raum.
- Die Einleitung von zusätzlichem Kohlendioxid (CO2) in ein Gewächshaus hat den Vorteil verbesserten Wachstums der in dem Gewächshaus befindlichen Pflanzen. Außerdem kann die Energie-Kohlendioxid-Bilanz verbessert werden, wenn das bei der Energieerzeugung anfallende Kohlendioxid weiterverwendet wird. Es ist daher vorteilhaft, die Erzeugung von Wärme und Strom für Gewächshäuser mit der Nutzung des anfallenden Kohlendioxids zu verbinden. Dies erfolgt zum Beispiel bei der Verwendung von Blockheizkraftwerken für Gewächshäuser.
- Die Verwendung von zusätzlichen Kohlendioxid-Quellen ist aus der DE 43 36 081 bekannt. Dort ist ein Verfahren zur Gewächshausluftkonditionierung beschrieben, bei welchem die Gewächshausatmosphäre einer Behandlung mit photokatalytisch aktivierten Halbleiteroxiden unterzogen wird. Das Verfahren zeichnet sich durch einen besonders niedrigen Energieaufwand und eine CO2 Produktion bei niedrigem Schadstoffgehalt aus. Das Verfahren ist jedoch nicht zur Heizung des Gewächshauses geeignet.
- Aus der DE 41 26 503 ist ein Verfahren bekannt, bei dem Gewächshauskulturen mit CO2 versorgt werden, indem methanverwertende Mikroorganismen aerob auf Erdgas kultiviert werden. Das nach der Kultivierung verbleibende gasförmige Abprodukt wird verbrannt und dem Gewächshaus zugeführt. Auch dieses Verfahren zeichnet sich durch einen niedrigen Schadstoffgehalt bei dem zugeführten Kohlendioxid aus. Das beschriebene Verfahren ist jedoch aufwendig.
- In der DE 39 37 012 ist ein Verfahren zur Anreicherung der Gewächshausluft mit CO2 beschrieben, bei welchem die Rauchgase von schwefelarmen und schwefelfreien Verbrennungen genutzt werden. Das für diesen Prozess verwendete Rauchgas wird hierbei mittels des Gießwassers abgekühlt. Der Schadstoffgehalt des CO2-haltigen Rauchgases ist hierbei insbesondere in Bezug auf Kohlenmonoxid und Stickoxide nicht verringert und es sind schwefelarme Verbrennungen erforderlich.
- Aus einer Dokumentation der Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e. V. in Kaiserslautern, welche am 24.4.2002 im Internet unter www.asue.de öffentlich zugänglich war, ist ein Gartenbaubetrieb bekannt, welcher ein erdgasbetriebenes Blockheizkraftwerk beschreibt. Das Kraftwerk produziert Strom und Wärme für ein Gewächshaus und die anfallenden Abgase werden zur Düngung von Tomatenpflanzen mit CO2 verwendet. Eine Aussage über die bei den Emissionen anfallenden Schadstoffe ist nicht gemacht.
- Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche kostengünstig, umweltfreundlich und universal einsetzbar ist. Insbesondere soll die Vorrichtung Kohlendioxid erzeugen, welches einen besonders niedrigen Schadstoffgehalt, wie Stickoxide und Kohlenmonoxid aufweist.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der Brenner als schadstoffarmer oder schadstofffreier Brenner ausgebildet ist und ein Dampferzeuger einer dampfbetriebenen Expansions-Kraftmaschine mit dem Brenner beaufschlagt ist.
- Die erfindungsgemäße Lösung zur Erzeugung von Wärme und Kohlendioxid arbeitet mit einer Kraftmaschine, die keinerlei Schadstoffe produziert. Der Dampfkreislauf kann als geschlossener Kreislauf ausgebildet sein, der keine schädlichen Emissionen erzeugt. In Kombination mit einem schadstoffarmen Brenner können auf diese Weise besonders niedrige Schadstoffkonzentrationen im Abgas erreicht werden. Zusätzliche Filter oder eine Abgas-Nachbehandlung sind nicht erforderlich.
- Als solche dampfbetriebenen Expansionskraftmaschine ist zum Beispiel die aus der DE 201 10 553.5 bekannte Maschine geeignet. Dort ist ein Dampfmotor mit einer Kolbenmaschine beschrieben, die eine Antriebswelle aufweist und Teil eines geschlossenen Dampfkreislaufs ist, der zumindest einen Dampferzeuger aufweist. Der in dem Brenner entstehende Heißgasstrom dient zum Heizen des Dampferzeugers.
- Vorzugsweise ist der schadstoffarme Brenner als Porenbrenner ausgestaltet. Porenbrenner weisen extrem niedrige Werte für Abgas-Schadstoffemissionen auf. Insbesondere die Stickoxid- und Kohlenmonoxidkonzentrationen sind besonders gering. Porenbrenner haben den Vorteil, daß sie mit vielen verschiedenen Brennstoffen arbeiten können.
- In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Expansions-Kraftmaschine mit einem stromerzeugenden Generator verbunden. Dann kann neben der Heizung des Gewächshauses auch die Stromversorgung über die Vorrichtung erfolgen. Dies ist besonders in solchen Zeiten interessant, in denen viel Kohlendioxid und wenig Heizleistung abgefragt wird. Dann kann zumindest dieser Teil der Energie genutzt oder in ein öffentliches Stromnetz eingespeist werden.
- Vorzugsweise sind Mittel zum Einleiten der Abwärme der Expansions-Kraftmaschine in das Gewächshaus vorgesehen. Wenn zum Beispiel im Winter viel Heizleistung erforderlich ist, kann die Stromerzeugung entsprechend gedrosselt und mehr Wärme erzeugt werden.
- Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Ein Ausführungsbeispiel ist nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
- Fig. 1 zeigt schematisch ein Gewächshaus mit einer dampfbetriebenen Expansions-Kraftmaschine zur seiner Versorgung
- In Fig. 1 ist mit 10 ein Gewächshaus bezeichnet. In dem Gewächshaus 10 befinden sich Pflanzen 12. Die Pflanzen machen eine erhöhte CO2-Zufuhr erforderlich. Weiterhin muß das Gewächshaus 10 beleuchtet, berieselt und beheizt werden. In oder in der Nähe des Gewächshauses befindet sich eine allgemein mit 14 bezeichnete Versorgungseinheit. Die Versorgungseinheit ist mit einem Brennstofftank 16 über ein Verbindungsrohr 18 verbunden. Statt eines Brennstofftanks kann auch ein Anschluß an ein öffentliches Gasnetz vorgesehen sein.
- Das Verbindungsrohr 18 mündet in der Brennstoffaufnahme eines Porenbrenners 20. Der Porenbrenner arbeitet flammenfrei und hat ein sehr homogenes genau kontrolliertes Temperaturfeld. Dadurch lässt sich die Schadstoff-Emission auf einem sehr niedrigen Niveau halten. Dem Porenbrenner wird über ein Gebläse Luft zugeführt. Dies ist durch einen Pfeil 22 dargestellt. Beim Verbrennungsprozess entsteht heißes, Kohlendioxid- haltiges Rauchgas. Das Rauchgas dient zum Beheizen eines Dampferzeugers 24. In dem Dampferzeuger 24 wird Wasserdampf erzeugt, welcher in einer Expansions- Kraftmaschine 26 unter Arbeitsleistung expandiert wird. Das abgekühlte Rauchgas wird weiter abgekühlt. Die hierbei anfallende Wärme kann zur Heizung des Gewächshauses verwendet werden. Dies ist durch einen Pfeil 30 dargestellt. Das Kohlendioxid-haltige Rauchgas kann dann dem Gewächshaus zur Düngung der Pflanzen zugeführt werden.
- Die Expansions-Kraftmaschine 26 ist auf bekannte Weise mit einem stromerzeugenden Generator 32 verbunden. Der Generator 32 erzeugt Strom, welcher den Verbrauchern des Gewächshauses, zum Beispiel der Berieselungsanlage für die Pflanzen und der Beleuchtung zugeführt wird. Dies ist durch einen Pfeil 34 dargestellt. Weiterhin ist vorgesehen, daß mit dem Generator 32 erzeugter Strom in ein Netz, z. B. das öffentliche Stromnetz eingespeist werden kann. Dies ist durch einen Pfeil 35 dargestellt.
- Der expandierte Dampf wird in einem Kondensator 29 kondensiert, abgekühlt und wieder einem Reservoir zugeführt. Von dort aus kann das Wasser erneut mittels einer Pumpe 28 dem Dampferzeuger 24 zugeführt werden. Die Kondensationswärme kann dabei ebenfalls zur Heizung des Gewächshauses und/oder Brauchwassererwärmung genutzt werden. Dies ist durch einen Pfeil 36 dargestellt. Der geschlossene Dampfkreislauf hat den Vorteil, daß keine Schadstoffe frei werden, die das Rauchgas mit Schadstoffen belasten, welche sich in den Pflanzen ablagern könnten oder das Personen, die in dem Gewächshaus tätig sind, schädigen könnten. Die einzigen frei werdenden Schadstoffe werden brennstoff-bedingt vom Brenner erzeugt. Durch die Ausgestaltung des Brenners als schadstoffarmer Porenbrenner wird jedoch die HC-, CO und Nox-Entstehung fast völlig unterbunden, so daß sich insgesamt eine energieeffiziente und schadstoffarme Versorgungseinheit für Gewächshäuser ergibt.
- Es versteht sich aber, daß statt eines Porenbrenners auch jeder andere geeignete schadstoffarme Brenner verwendet werden kann.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Versorgen von Gewächshäusern (10) mit zusätzlichen
Kohlendioxid, enthaltend
dadurch gekennzeichnet, daß
a) einen Brenner (20) zum Erzeugen von Kohlendioxid-haltigem Gas aus einem
oder mehreren Brennstoffen (16),
b) Mittel zum Auffangen und Einleiten des Kohlendioxid-haltigen Gases in ein
Gewächshaus (10) und
c) Mittel zum Überführen wenigstens eines Teils der im Brenner (20) erzeugten
Wärme in einen zu beheizenden Raum,
a) der Brenner (20) als schadstoffarmer oder schadstofffreier Brenner
ausgebildet ist und
b) ein Dampferzeuger (24) einer dampfbetriebenen Expansions-Kraftmaschine
(26) mit dem Brenner (20) beaufschlagt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Expansions-
Kraftmaschine mit einem stromerzeugenden Generator (32) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Brenner
(20) als Porenbrenner ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Brenner (20) mit Erdgas arbeitet.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel (35) zum Einspeisen von Strom in ein öffentliches Stromnetz vorgesehen
sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
Mittel zum Einleiten der Abwärme der Expansions-Kraftmaschine in das
Gewächshaus (10).
7. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kondensator vorgesehen ist, in dem das in dem Dampferzeuger erhitzte
Medium kondensierbar ist und Mittel zur Nutzung der Kondensationswärme zur
Heizung von Räumen oder Wasser vorgesehen sind.
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