DE10221280C1 - Vorrichtung für Montagearbeiten an Fahrradtretlagern - Google Patents
Vorrichtung für Montagearbeiten an FahrradtretlagernInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für Montagearbeiten an Fahrradtretlagern (4), mit der sich nach demselben Funktionsprinzip Tretkurbeln (6) mühelos und dauerhaft ohne die Gefahr von Beschädigungen fachmännisch mit überstehenden verjüngten Achszapfen (6) einer Tretlagerachse (10) verkeilen und/oder Schlagschalen (12) in ein gewindeloses Lagergehäuse (14) des Tretlagers (4) einpressen lassen, wobei vorzugsweise mit wenigen Zubehörteilen und Handgriffen eine Umrüstung für die jeweils andere Tätigkeit möglich ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für Montagearbeiten an
Fahrradtretlagern.
Fahrradtretlager bestehen im Wesentlichen aus einer
Tretlagerachse, die mit Hilfe zweier Lagerschalen drehbar in
einem beidseitig offenen zylindrischen Lagergehäuse im
Fahrradrahmen angebracht wird und zwei nach außen über die
Lagerschalen überstehende Achszapfen aufweist, auf denen
jeweils eine der beiden Tretkurbeln und an einer Seite der
Kettenstern befestigt werden. Um eine drehfeste Verbindung
zwischen den Achszapfen und den Tretkurbeln zu schaffen, ist
jeder der Achszapfen als Vierkantzapfen ausgebildet, der in
eine entsprechende durchgehende Vierkantöffnung der Tretkurbel
eingeführt wird. Um einen festen Sitz der Tretkurbel auf ihrem
Achszapfen sicherzustellen, verjüngen sich die Vierkantzapfen
und die Vierkantöffnungen in den Tretkurbeln leicht nach außen
zu, so dass sie bei der Montage miteinander verkeilt werden
können. Zur Sicherung der Keilverbindungen dienen
Sicherungsschrauben oder Sicherungsmuttern, die zusammen mit
einer Unterlegscheibe von außen her in eine axiale
Gewindebohrung des Achszapfens eingeschraubt bzw. auf einen
axial über den Vierkantzapfen überstehenden Gewindebolzen
aufgeschraubt werden.
Das Verkeilen einer Tretkurbel auf dem zugehörigen Achszapfen
des Tretlagers erfolgt in der Regel mit Hilfe der jeweiligen
Sicherungsschraube oder Sicherungsmutter, die nach dem
Aufstecken der Tretkurbel auf den Vierkantzapfen mit einem
Drehmoment von etwa 35 bis 45 Nm angezogen wird. Dabei stützt
sich die zugehörige Unterlegscheibe auf dem Boden einer nach
außen hin offenen Ausnehmung in der Tretkurbel ab, die sich an
das äußere Ende der Vierkantöffnung anschließt, zur Aufnahme
der Sicherungsschraube bzw. Sicherungsmutter dient und
gewöhnlich mit einer Kappe verschlossen wird. Jedoch liegt die
Unterlegscheibe nur mit ihrem äußersten Rand auf dem Boden der
Ausnehmung auf, während sich der übrige Teil, der den Kopf der
Sicherungsschraube bzw. die Sicherungsmutter stützt, über der
Vierkantöffnung befindet, da diese gewisse Mindestabmessungen
aufweisen muss, um insbesondere bei Vierkantzapfen mit einer
Gewindebohrung eine Verformung oder einen Bruch des Zapfens um
die Gewindebohrung herum zu verhindern. Die verhältnismäßig
kleine Auflagefläche der Unterlegscheibe, die sich zudem nicht
bis unter den Kopf der Sicherungsschraube bzw. bis unter die
Sicherungsmutter erstreckt, kann jedoch zu einer Verformung der
Unterlegscheibe führen, was zur Folge hat, dass die Haltekraft
der Sicherungsschraube bzw. Sicherungsmutter abnimmt. Infolge
der Belastung der Tretkurbel im Betrieb kann dies zum Lockern
und schließlich zum Lösen der Tretkurbel vom Achszapfen führen,
ein Vorgang der selbst bei neuen Fahrrädern nicht selten zu
beobachten ist. Auch ein Auftrag von Kleber auf die
Sicherungsschraube vor deren Einschrauben kann eine sichere
Befestigung der Tretkurbeln nicht immer gewährleisten. aus
diesem Grund wird nicht selten versucht, ein Lockern der
Tretkurbel dadurch zu verhindern, dass die Sicherungsschraube
stärker als zulässig angezogen wird, was jedoch insbesondere
bei Leichtmetalltretkurbeln zu dauerhaften Schäden infolge
einer Verformung der Vierkantöffnung führen kann.
Um diese Probleme zu vermeiden, wird bei der nachträglichen
Montage von Tretkurbeln, zum Beispiel zum Austausch oder zur
Schmierung eines Tretlagers, bei vielen Fahrradhändlern nach
dem Aufstecken der Tretkurbeln auf die Achszapfen eine der
beiden Tretkurbeln auf einen Amboss aufgelegt und anschließend
mit einem Hammer fest auf die gegenüberliegende Tretkurbel
geschlagen, um die beiden Achszapfen der Tretlagerachse in den
Vierkantöffnungen der Tretkurbeln zu verkeilen, bevor die
Sicherungsschrauben bzw. Sicherungsmuttern aufgeschraubt und
festgezogen werden. Jedoch kommt es durch das Festschlagen der
Tretkurbeln nicht selten zu Schäden an den Tretkurbeln, am
Tretlager, am benachbarten Kettenstern oder am Rahmen des
Fahrrads, selbst wenn vor dem Auflegen auf den Amboss und vor
dem Festschlagen mit dem Hammer zur Vermeidung einer
Beschädigung der Tretkurbeln kurze Rohrstücke in die nach außen
offenen Ausnehmungen der Tretkurbeln eingesetzt werden.
Insbesondere kann es bei teueren Rennrädern leicht zu einem
Abbrechen von Verzierungen am Kettenstern oder allgemein zum
Auftreten von Lackschäden am Rahmen kommen.
Ähnliche Probleme können auftreten, wenn die Lagerschalen des
Tretlagers nicht wie bei den meisten neueren Fahrrädern als
Schraubschalen sondern als sogenannte Schlagschalen ausgebildet
sind, die von außen her in das gewindelose zylindrische
Lagergehäuse des Fahrradrahmens eingeschlagen werden und vor
allem bei älteren Fahrrädern oder bei Kinderfahrrädern zu
finden sind. Während diese Schlagschalen bei den früher
verwendeten zerlegbaren Tretlagern ausschließlich aus Metall
bestanden und sich zumeist problemlos einschlagen ließen,
weisen die Schlagschalen bei neueren wartungsfreien
Kompaktlagern zumeist einige Kunststoffteile auf, die beim
Einschlagen leicht beschädigt werden können.
Aus der CH-PS 115 369 ist bereits ein für Reparaturen
geeignetes einfaches Werkzeug zum Aufpressen von Tretkurbeln
auf die Tretkurbelachse eines Fahrrads bekannt. Dieses Werkzeug
kann jedoch zum einen nicht zum Aufpressen von Schlagschalen
verwendet werden und eignet sich zum anderen auch nicht für
alle verkeilten Tretkurbeln, sondern nur für diejenigen, die
auf einer Tretkurbelachse mit überstehendem Gewindebolzen
befestigt werden.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine einfach zu bedienende Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit der sich nach demselben Funktionsprinzip
Tretkurbeln mühelos und dauerhaft und ohne die Gefahr von
Beschädigungen fachmännisch mit den Tretlagerachsen verbinden
und/oder Schlagschalen in ein Lagergehäuse eines Tretlagers
einsetzen lassen, wobei vorzugsweise mit wenigen Zubehörteilen
und Handgriffen eine Umrüstung für die jeweils andere Tätigkeit
möglich sein soll. Da sich für die meisten Fahrradhändler die
Anschaffung aufwendiger und damit teuerer Geräte für die
vorgenannten Montagearbeiten an Fahrradtretlagern nicht lohnen
würde und zumindest die Anbringung von Tretkurbeln gelegentlich
auch außerhalb der Werkstatt des Fahrradhändlers vorgenommen
werden muss, soll die Vorrichtung zudem einfach aufgebaut und
transportabel sein.
Diese Aufgabe wird erfindungemäß durch die im Patentanspruch 1
angegebene Merkmalskombination gelöst. Danach umfasst die
Vorrichtung eine im Wesentlichen C-förmige Halterung, eine
Gewindespindel, die in der Nähe von einem der beiden freien
Enden der Halterung eine Spindelmutter durchsetzt und ein dem
anderen freien Ende der Halterung zugewandtes inneres Ende
aufweist, ein erstes Druckstück, das am inneren Ende der
Schraubenspindel montiert oder montierbar ist, sowie ein
zweites Druckstück, das in der Nähe des anderen freien Endes
der Halterung montiert oder montierbar ist, wobei das erste und
das zweite Drückstück jeweils eine Ausnehmung aufweisen, die in
montiertem Zustand zum jeweils anderen Druckstück hin offen und
dort von einer im Wesentlichen ringförmigen Andruckfläche
umgeben ist.
Werkzeuge mit einer im Wesentlichen C-förmigen Halterung, einer
Gewindespindel, die in der Nähe von einem der beiden freien
Enden der Halterung eine Spindelmutter durchsetzt und ein dem
anderen freien Ende der Halterung zugewandtes inneres Ende
aufweist, sowie zwei Druckstücken, die am inneren Ende der
Schraubenspindel bzw. in der Nähe des anderen freien Endes der
Halterung vorgesehen sind, sind an sich bereits aus der FR 26 70 703 A1,
der US 3,334,405, der US 4,823,636 und der US 5,713,117
bekannt. Jedoch dienen diese Werkzeuge anderen
Zwecken und ihre Druckstücke weisen dementsprechend andere
Ausbildungen auf.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die bei der Montage
von Tretkurbeln an einer Tretlagerachse zum Verkeilen des
Vierkantachszapfens in der Vierkantöffnung der Tretkurbel
erforderliche Kraft nicht mit Hilfe der dafür ungeeigneten
Sicherungsschraube oder Sicherungsmutter aufzubringen, sondern
durch einen mittels der Schraubenspindel und der Druckstücke
von entgegengesetzten Seiten her um die Vierkantöffnung herum
auf die Tretkurbeln aufgebrachten gleichmäßigen Druck, der für
eine feste Presspassung und damit für einen guten Zusammenhalt
zwischen dem Achszapfen und der Tretkurbel sorgt, bevor dann
zur Sicherung der Verbindung die Sicherungsschraube oder
Sicherungsmutter mit der Unterlegscheibe angebracht wird. Da
sich der von der Schraubenspindel und den Druckstücken auf die
Tretkurbeln aufgebrachte Druck mit Hilfe eines zum Drehen der
Schraubenspindel verwendeten üblichen Drehmomentschlüssels sehr
genau steuern lässt, können zudem auch Beschädigungen an der
Tretkurbel infolge einer zu starken Verkeilung sicher vermieden
werden.
Da der Druck mit Hilfe der Schraubenspindel über einen längeren
Bewegungsweg aufgebracht werden kann, kann er unter Verwendung
von anderen Druckstücken auch zum Einpressen von Schlagschalen
in ein Lagergehäuse ausgenutzt werden. Dazu umfasst die
Vorrichtung gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung ein drittes und ein viertes Druckstück, die entweder
an Stelle des ersten oder zweiten Druckstücks an der Halterung
montierbar sind oder besser noch auf das erste und das zweite
Druckstück aufgesetzt werden, so dass der Arbeitsaufwand zur
Umrüstung praktisch vernachlässigbar ist.
Ähnlich wie das erste und zweite Druckstück weisen auch das
dritte und vierte Druckstück ringförmige Andruckflächen auf,
die sich nach ihrer Montage gegenüberliegen und jeweils eine
Ausnehmung zur Aufnahme der nach außen über die Schlagschalen
überstehenden Achszapfen der Tretlagerachse umgeben.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor,
dass die Andruckflächen der Druckstücke kreisringförmig und zur
Drehachse der Gewindespindel koaxial sind, um für eine
möglichst gleichmäßige und achsparallele Verteilung des
erzeugten Drucks auf die Tretkurbeln bzw. Schlagschalen zu
sorgen.
Vorzugsweise ist zudem mindestens das an der Schraubenspindel
montierte erste Druckstück in Bezug zur Schraubenspindel um
deren Drehachse drehbar montiert, so dass die Andruckflächen
beider Druckstücke beim Drehen der Schraubenspindel unbeweglich
auf den gegenüberliegenden Oberflächen der Tretkurbeln oder
Schlaglager ruhen und nicht auf diesen gleiten. Zweckmäßig ist
das an der Schraubenspindel montierte Druckstück außerdem
abnehmbar, so dass die Schraubenspindel zum Austausch nach
außen aus der Spindelmutter herausgedreht werden kann.
Die nach einer Seite hin offene C-förmige Halterung gestattet
es, ein Tretlager zur Montage seiner Tretkurbeln oder zum
Einpressen seiner Schlagschalen in ein Lagergehäuse zwischen
die beiden Druckstücke zu bringen und nimmt darüber hinaus die
beim Drehen der Schraubenspindel vom Tretlager auf die
Spindelmutter und das Druckstück am anderen Ende der Halterung
ausgeübten Reaktionskräfte auf. Da diese nicht unerheblich
sind, besteht die C-förmige Halterung vorzugsweise aus einem
Jochteil und zwei einstückig mit dem Jochteil verbundenen
Schenkelteilen aus massivem Flachstahl mit einer Stärke von
vorzugsweise 8 mm, die der Drehachse der Schraubenspindel ihre
innere Schmalseite zuwenden, um ein möglichst großes
Biegewiderstandsmoment zu erhalten.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
für Montagearbeiten an Fahrradtretlagern;
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung aus Fig. 1 mit
demontiertem erstem Druckstück;
Fig. 3 eine Seitenansicht der Vorrichtung aus Fig. 1 beim
Aufpressen von zwei Tretkurbeln auf die Tretlagerachse eines
Fahrradtretlagers;
Fig. 4 eine Seitenansicht der Vorrichtung aus Fig. 1 vor dem
Aufstecken des dritten und vierten Druckstücks;
Fig. 5 eine Seitenansicht der Vorrichtung aus Fig. 1 mit dem
dritten und vierten Druckstück beim Einpressen von zwei
Schlagschalen eines Fahrradtretlagers in ein Tretlagergehäuse.
Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung 2 dient zu
Montagearbeiten an Fahrradtretlagern 4 und zwar speziell zur
Montage von Tretkurbeln 6 an überstehenden Achszapfen 8 einer
Tretlagerachse 10 der Tretlager 4 (Fig. 3) sowie zur Montage
von Tretlagern 4 mit Schlagschalen 12 in beidseitig offenen
zylindrischen Tretlagergehäusen 14 von Fahrradrahmen 16 (Fig.
5).
Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung 2 besteht im
Wesentlichen aus einer C-förmigen Halterung 18 aus Flachstahl,
umfassend ein Jochteil 20 und zwei Schenkelteile 22, 24, einer
am freien Ende des einen Schenkelteils 22 angebrachten
Spindelmutter 26, einer die Spindelmutter 26 durchsetzenden
Gewindespindel 28, einem am inneren Ende der Gewindespindel 28
lösbar angebrachten ersten Druckstück 30 und einem am freien
Ende des anderen Schenkelteils 24 angeschweißten zweiten
Druckstück 32, die bei der Montage von Tretkurbeln 6 Verwendung
finden, sowie als Zubehör einem dritten und vierten Druckstück
34, 36 (Fig. 4 und 5), die bei der Montage von Tretlagern 4 mit
Schlagschalen 12 in einem Tretlagergehäuse 14 Verwendung
finden.
Die Halterung 18 besteht aus einem einzigen Stück Flachstahl,
das mit dem in der Zeichnung dargestellten C-förmigen Umriss
aus Stahlblech mit einer Dicke von 8 mm ausgeschnitten wird,
wobei die Länge L1 der Halterung 18 etwa 390 mm beträgt, die
Länge L2 des Schenkelteils 24 vom äußeren Rand des Jochteils 20
bis zu seinem freien Ende etwa 210 mm beträgt, die Länge L3 des
Schenkelteils 22 vom äußeren Rand des Jochteils 20 bis zur
Schweißnaht mit der Spindelmutter 26 etwa 170 mm beträgt, der
Abstand A1 zwischen den einander gegenüberliegenden inneren
Rändern der beiden Schenkelteile 22, 24 etwa 240 mm beträgt,
der Abstand A2 zwischen dem inneren Rand des Jochteils 20 und
einer Gewinde- oder Drehachse 38 der Gewindespindel 28 etwa 125 mm
beträgt und die Breite B des Jochteils 20 und der
Schenkelteile 22, 24 etwa 70 mm beträgt, wobei die zuletzt
genannte Abmessung am Übergang zwischen dem Jochteil 20 und den
beiden Schenkelteilen 22, 24 etwas größer ist (vgl. Fig. 2).
Bei einer Dicke von 8 mm und einer Breite B von 70 mm ergeben
sich für den Jochteil 20 und die Schenkelteile 22, 24
Querschnitte von etwa 420 mm, die bei Verwendung von
unlegiertem Stahlblech ausreichen, um ein Verbiegen der
Halterung 18 infolge der im Gebrauch darauf einwirkenden Kräfte
zu verhindern, wenn die Drehachse 38 der inneren Schmalseite
des Jochteils 20 gegenüberliegt. Die Breite von 70 mm und die
Dicke von 8 mm in der Mitte des Jochteils 20 gestatten es
darüber hinaus, die Halterung 18 zum Transport und zur
Handhabung an dieser Stelle mit einer Hand zu erfassen und
festzuhalten. Die Kanten des Jochteils 20 und der Schenkelteile
22, 24 sind zur Vermeidung von Verletzungen gerundet.
Die am freien Ende des Schenkelteils 22 angeschweißte
Spindelmutter 26 weist ein Innengewinde 40 mit einem
Durchmesser von 20 mm auf und ist so ausgerichtet, dass die
Verlängerung der Drehachse 38 der Spindelmutter 26 das am
Schenkelteil 24 befestigte zweite Druckstück 32 durchsetzt.
Die Gewindespindel 28 weist ein zum Innengewinde der
Spindelmutter 26 komplementäres Außengewinde 42 und eine Länge
von etwa 190 mm auf. Die Gewinde 40, 42 sind aus Kostengründen
vorzugsweise in Form eines üblichen Grobgewindes M 20
ausgebildet, jedoch können auch andere selbsthemmende
Gewindeformen Verwendung finden. Das äußere Ende der
Gewindespindel 28 ist mit einem Außensechskantkopf 44 versehen,
der mit einem handelsüblichen Innensechskant-, Ring- oder
Drehmomentschlüssel gedreht werden kann.
Wie am besten in Fig. 2 dargestellt, ist das innere Ende der
Gewindespindel 28 mit einem überstehenden, zur Drehachse 38 der
Gewindespindel 28 koaxialen zylindrischen Befestigungszapfen 46
versehen, der eine um seine Umfangsfläche umlaufende Ringnut 48
aufweist und von außen her mit etwas Spiel in eine nach beiden
Seiten offene axiale Durchgangsbohrung 50 des ersten
Druckstücks 30 eingeführt werden kann. Die Länge des
Druckstücks 30 beträgt etwa 30 mm, während sein
Außendurchmesser 20 mm und der Innendurchmesser der
Durchgangsbohrung 50 10 mm beträgt.
Das erste Druckstück 30 ist weiter mit zwei einander
entgegengesetzten radialen Gewindebohrungen 52 versehen, in die
von außen her zwei Sicherungsschrauben 54 eingeschraubt werden,
deren gerundete innere Enden in die im Querschnitt ebenfalls
gerundete Ringnut 48 des Befestigungszapfens 46 ragen, wenn
dieser bis zum Anschlagen des ringförmigen äußeren Stirnendes
des Druckstücks 30 gegen eine gegenüberliegende, um den Fuß des
Befestigungszapfens 46 umlaufende komplementäre Stirnfläche 56
der Gewindespindel 28 in die Durchgangsbohrung 50 des
Druckstücks 30 eingeführt worden ist und die beiden
Sicherungsschrauben 54 festgezogen worden sind.
Das zweite Druckstück 32 weist entsprechende Abmessungen wie
das erste Druckstück 30 auf und ist mit seinem von der
Gewindespindel 28 abgewandten äußeren Stirnende am inneren Rand
des freien Endes des Schenkelteils 24 festgeschweißt. Das
Druckstück 32 weist eine zur Drehachse 38 der Gewindespindel 28
koaxiale Bohrung 58 mit einem Innendurchmesser von 10 mm auf,
die nach innen zu, d. h. in Richtung der Gewindespindel 28,
offen ist. Die einander gegenüberliegenden inneren Öffnungen
der Durchgangsbohrung 50 des ersten Druckstücks 30 und der
Bohrung 58 sind jeweils von einer ringförmigen Andruckfläche
60, 62 umgeben.
Bei der Montage der beiden Tretkurbeln 6 eines Tretlagers 4
eines Fahrrads werden nach dem Anbringen des Kettensterns 64
auf einer Seite der Tretlagerachse 10 die Tretkurbeln 6 mit
ihren nach außen zu verjüngten Vierkantöffnungen 66 auf die
ebenfalls nach außen zu verjüngten Vierkantachszapfen 8 der
Tretlagerachse 10 aufgesteckt und anschließend zwischen das
erste und zweite Druckstück 30, 32 der Vorrichtung 2 gebracht,
wie am besten in Fig. 3 dargestellt, wobei die beiden
Druckstücke 30, 32 jeweils mit ihren ringförmigen
Andruckflächen 60, 62 um die äußeren Enden der
Vierkantöffnungen 66 herum gegen den Boden 70 einer nach außen
offenen Ausnehmung 72 in der Tretkurbel 6 anliegen. Dort, wo
die Tretkurbeln 6 mit einer Sicherungsmutter gesichert werden,
die auf einen nach außen über den Achszapfen 8 überstehenden
Gewindebolzen 74 aufgeschraubt wird, wird dieser Gewindebolzen
74 von den Bohrungen 50 bzw. 58 der Druckstücke 30, 32
aufgenommen.
Anschließend wird die Schraubenspindel 28 mit Hilfe eines
Drehmomentschlüssels bis zu einem Drehmoment von vorzugsweise
35 bis 45 Nm nach innen gedreht, wobei die beiden Tretkurbeln 6
von den darauf einwirkenden Druckstücken 30, 32 mit gleicher
Kraft auf die überstehenden Achszapfen 8 gepresst und dadurch
mit diesen verkeilt werden. Die drehbare Lagerung des ersten
Druckstücks 30 auf dem inneren Ende der Schraubenspindel 28,
ggf. unterstützt durch etwas Schmierfett zwischen den beiden
letzteren, verhindert dabei, dass die Andruckfläche 60 des
ersten Druckstücks 30 beim Drehen der Schraubenspindel 28 über
den Boden 70 der Montageausnehmung 72 schleift, wo diese
Bewegung insbesondere bei Tretkurbeln 6 aus Leichtmetall
abriebbedingte Schäden verursachen könnte. Nach dem Erreichen
des gewünschten Drehmoments wird die Schraubenspindel 28 wieder
nach außen gedreht, die Vorrichtung 2 vom Tretlager 4
abgenommen und die zur Sicherung der Keilverbindungen dienenden
Sicherungsschrauben bzw. Sicherungsmuttern ein- bzw.
aufgeschraubt.
Das in Fig. 4 und 5 dargestellte dritte und vierte Druckstück
34, 36 können bei Bedarf auf das erste bzw. zweite Druckstück
30, 32 aufgesteckt werden, um die Vorrichtung 2 zur Montage von
zwei Schlagschalen 12 in einem beidseitig offenen zylindrischen
Tretlagergehäuse 14 ohne Innengewinde umzurüsten.
Die beiden identischen Druckstücke 34, 36 weisen jeweils einen
zylindrischen Buchsenteil 76 auf, der zur Aufnahme der
überstehenden Achszapfen 8 der Schlagschalen 12 dient und eine
zu einem Stirnende hin offene zylindrische Ausnehmung 78
aufweist, sowie einen über das andere, geschlossene Stirnende
des Buchsenteils 76 überstehenden zylindrischen Montagezapfen
80, dessen Außendurchmesser so an den Innendurchmesser der
Bohrung 50, 58 im ersten bzw. zweiten Druckstück 30, 32
angepasst ist, dass er sich ohne großes Spiel in diese
einführen lässt. Der Fuß des Montagezapfens 80 ist von einer
Ringschulter 82 umgeben, die sich nach dem Einführen des
Montagezapfens 80 in die Bohrung 50, 58 gegen die komplementäre
ringförmige Andruckfläche 60, 62 des ersten bzw. zweiten
Druckstücks 30, 32 abstützt und zur Übertragung der Druckkräfte
beim Einpressen der Schlagschalen 14 dient.
Der Buchsenteil 76 der beiden Druckstücke 34, 36 weist eine
Länge von etwa 35 mm auf, während sein Innendurchmesser bzw.
Außendurchmesser zwischen 20 und 30 mm bzw. zwischen 40 und 45 mm
liegt und vorzugsweise 30 bzw. 42 mm beträgt.
Zur Montage der beiden Schlagschalen 12 eines Tretlagers 4 im
Tretlagergehäuse 14 wird das Tretlager 4 nach dem Aufstecken
des dritten und vierten Druckstücks 34, 36 auf das erste bzw.
zweite Druckstück 30, 32 zwischen gegenüberliegende ringförmige
Andruckflächen 84, 86 der Druckstücke 34, 36 gebracht, so dass
diese gegen eine ausreichend stabile ringförmige Stirnfläche
der Schlagschalen 12 anliegen, wie in Fig. 5 dargestellt.
Anschließend werden diese durch Drehen der Gewindespindel 28
nach innen zu allmählich in das Gehäuse 14 gedrückt, bis über
die Schlagschalen 12 überstehende Ringschultern 88 gegen den
umlaufenden Rand der Gehäuseöffnung 14 anschlagen.
Zur Aufnahme von Vierkantachszapfen 8 mit überstehenden
Gewindebolzen 74 kann entweder die Tiefe der Ausnehmung 78 im
Buchsenteil 76 ausreichend groß gemacht werden oder alternativ
ein an beiden Stirnenden offenes drittes und viertes Druckstück
(nicht dargestellt) verwendet werden, die über das erste bzw.
zweite Druckstück 30, 32 geschoben werden und sich gegen eine
zusätzliche Ringschulter auf deren äußerem Umfang abstützen.
Der Gewindebolzen 74 ragt dann durch die Ausnehmung 78 im
Buchsenteil 76 des dritten bzw. vierten Druckstücks in die
Bohrung 50, 58 des ersten bzw. zweiten Druckstücks 30, 32,
wodurch die Länge der Halterung 18 und damit das Gewicht der
Vorrichtung 2 etwas verringert werden können.
Claims (22)
1. Vorrichtung für Montagearbeiten an Fahrradtretlagern,
gekennzeichnet durch eine im Wesentlichen C-förmige Halterung
(18), eine Gewindespindel (28), die in der Nähe von einem der
beiden freien Enden der Halterung (18) eine Spindelmutter (26)
durchsetzt und ein dem anderen freien Ende der Halterung (18)
zugewandtes inneres Ende aufweist, ein erstes Druckstück (30),
das am inneren Ende der Schraubenspindel (28) montiert oder
montierbar ist, sowie ein zweites Druckstück (32), das in der
Nähe des anderen freien Endes der Halterung (18) montiert oder
montierbar ist, wobei das erste und das zweite Drückstück (30,
32) jeweils eine Ausnehmung (50, 58) aufweisen, die in
montiertem Zustand zum jeweils anderen Druckstück (30, 32) hin
offen und dort von einer im Wesentlichen ringförmigen
Andruckfläche (60, 62) umgeben ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Andruckflächen (60, 62) der Druckstücke (30, 32)
kreisringförmig sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Andruckflächen (60, 62) der
Druckstücke (30, 32) zu einer Gewinde- oder Drehachse (38) der
Gewindespindel (28) koaxial sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass das erste Druckstück (30) um eine Gewinde-
oder Drehachse (38) der Schraubenspindel (28) drehbar am
inneren Ende der Schraubenspindel (28) montiert oder montierbar
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass das erste Druckstück (30) durch eine
Steckverbindung (46, 50) mit dem inneren Ende der
Schraubenspindel (28) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Steckverbindung (46, 50) am inneren Ende der
Schraubenspindel (28) einen zu deren Gewinde- oder Drehachse
(38) koaxialen Befestigungszapfen (46) umfasst, der von einer
Ausnehmung (50) des Druckstücks (30) aufgenommen wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, dass das erste Druckstück (30) mindestens eine
Querbohrung (52) mit Innengewinde zur Aufnahme einer
Sicherungsschraube (54) aufweist, deren vorderes Ende in der
Ausnehmung (50) in eine um den Befestigungszapfen (46)
umlaufende Ringnut (48) ragt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass die Gewindespindel (28) eine Mindestlänge
von 150 mm aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (50, 58) im ersten und
zweiten Druckstück (30, 32) im Wesentlichen zylindrisch sind
und einen Innendurchmesser von etwa 10 mm aufweisen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass die ringförmigen Andruckflächen (60, 62)
des ersten und zweiten Druckstücks (30, 32) einen
Außendurchmesser von etwa 20 mm aufweisen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass die Halterung (18) ein Jochteil (20) und
zwei Schenkelteile (22, 24) mit Querschnittsabmessungen von
mindestens 350 mm2 und vorzugsweise von mindestens 500 mm2
aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass die Halterung (18) ein Jochteil (20) und
zwei Schenkelteile (22, 24) aufweist, die aus einem Zuschnitt
aus massivem Flachstahl mit einer Stärke von mindestens 6 mm
und höchstens 10 mm und vorzugsweise von 8 mm bestehen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, dass die Spindelmutter (26) an einem der beiden
Schenkelteile (22) angeschweißt ist, wobei ihre Gewinde- oder
Drehachse (38) in einer zu den Breitseitenflächen des
Flachstahlzuschnitts parallelen Ebene verläuft.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen einer Gewinde- oder
Drehachse (38) der Schraubenspindel (28) und einem der Gewinde-
oder Drehachse (38) zugewandten Rand des Jochteils (20)
mindestens 100 mm, höchstens 150 mm und vorzugsweise mindestens
120 bis 130 mm beträgt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen den einander
zugewandten inneren Rändern der beiden Schenkelteile (22, 24)
mindestens 180 mm, höchstens 300 mm und vorzugsweise etwa 230
bis 250 mm beträgt.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
gekennzeichnet durch ein drittes und viertes Druckstück (34,
36), die am ersten bzw. zweiten Druckstück (30, 32) montierbar
sind und jeweils eine Ausnehmung (78, 78) aufweisen, die in
montiertem Zustand zum jeweils anderen Druckstück (34, 36) hin
offen und dort von einer im Wesentlichen ringförmigen
Andruckfläche (84, 86) umgeben ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass
das dritte und vierte Druckstück (34, 36) an ihrem zur
Andruckfläche (84, 86) entgegengesetzten äußeren Ende einen
Zapfen (80) aufweisen, der zur Montage am ersten bzw. zweiten
Druckstück (30, 32) in dessen Ausnehmung (50, 58) einführbar
ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass
die Zapfen (80) des dritten und vierten Druckstücks (34, 36)
und die Ausnehmungen (50, 58) des ersten und zweiten
Druckstücks (30, 32) im wesentlichen komplementäre
Querschnittsabmessungen aufweisen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass
das dritte und vierte Druckstück an ihrem zur Andruckfläche
entgegengesetzten äußeren Ende eine Ausnehmung zur Aufnahme des
inneren Endes des ersten und zweiten Druckstücks aufweisen.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
gekennzeichnet durch ein drittes und viertes Druckstück, die an
Stelle des ersten und zweiten Druckstücks am inneren Ende der
Schraubenspindel bzw. am anderen freien Ende der Halterung
montierbar sind und jeweils eine Ausnehmung aufweisen, die in
montiertem Zustand zum jeweils anderen Druckstück hin offen und
dort von einer im Wesentlichen ringförmigen Andruckfläche
umgeben ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (78) im dritten und
vierten Druckstück (34, 36) im Wesentlichen zylindrisch sind
und einen Innendurchmesser von 28 bis 35 mm aufweisen.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, dass die ringförmigen Andruckflächen (84, 86)
des dritten und vierten Druckstücks (34, 36) einen
Außendurchmesser von 40 bis 45 mm aufweisen.
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DE2002121280 DE10221280C1 (de) | 2002-05-14 | 2002-05-14 | Vorrichtung für Montagearbeiten an Fahrradtretlagern |
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