DE10218241C1 - Verdeck für ein Cabrioletfahrzeug - Google Patents
Verdeck für ein CabrioletfahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verdeck (1) für ein Cabriolet-Fahrzeug, umfassend ein öffnungsfähiges, an einer Karosserie des Fahrzeugs bewegbar aufgenommenes Dachteil (2) und ein Heckscheibenelement (3), wobei ein zumindest in einem geschlossenen Verdeckzustand seitlich an dem Heckscheibenelement (3) angeordnetes Säulenelement (4) an dem Dachteil (2) vorgesehen ist. Ein eingangs genanntes Verdeck für ein Cabriolet-Fahrzeug, bei dem die Formgebung des Verdecks möglichst geringen Einschränkungen unterliegt, wird erfindungsgemäß dadurch geschaffen, daß das Säulenelement (4) relativ zu dem Dachteil (2) verschwenkbar ausgebildet ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verdeck für ein Cabrioletfahrzeug nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Im modernen Bau von Cabrioletfahrzeugen existieren eine Reihe von
Entwicklungen, die es ermöglichen, ein mehrteiliges Hartschalenverdeck, das in
einem geschlossenen Verdeckzustand wie ein festes Dach vor dem
Passagierbereich des Fahrzeuges angeordnet ist, automatisch raumsparend in
einem Heckbereich des Fahrzeugs abzulegen. Grundsätzlich besteht bei
derartigen Verdecken die Problematik, daß sie im geöffneten und abgelegten
Zustand aufgrund der unflexiblen Schalenteile mehr Raum beanspruchen als
ein herkömmliches Verdeck mit einem flexiblen Verdeckbezug. Hieraus
resultiert, daß die Möglichkeiten der Formgebung solcher Hartschalenverdecke
eingeschränkt sind.
DE 196 34 510 C1 beschreibt ein zwei formstabile Schalenteile umfassendes
Verdeck für ein Cabrioletfahrzeug, wobei das hintere der Schalenteile in einem
geschlossenen Verdeckzustand zugleich C-Säulen des Daches ausformt. Eine
separat zu den beiden Schalenteilen verschwenkbare feste Heckscheibe ist
zwischen den C-Säulen angeordnet. Die C-Säulen sind dabei zur Erreichung
eines sportlichen Aussehens des Fahrzeugs hinter die im wesentlichen
senkrecht angeordnete Heckscheibe zurückgezogen. In einem geöffneten
Verdeckzustand ist das die C-Säulen umfassende hintere Schalenteil im
wesentlichen um 180 Grad in seiner Lage verschwenkt, wobei eine die
Dachteile tragende Lenkerkette so ausgebildet ist, daß das zusammengelegte
Dach im abgelegten Zustand nach vorne verschoben wird, so daß durch diese
Verschiebung ein Freihalten eines Beladevolumens im Heckbereich des
Fahrzeuges begünstigt wird. Nachteilig ist dabei, daß die in Fahrtrichtung in
ihrem Fußbereich designbedingt besonders breiten C-Säulen im abgelegten
Verdeckzustand seitlich in den Bereich der Fondpassagiere hineinragen, so
daß durch dafür vorzusehende Verkleidungen die Sitzbreite der
Fondpassagiere eingeschränkt wird. Zudem sind der Ausformung der
finnenartigen C-Säulen dadurch Grenzen gesetzt, daß diese breiten C-Säulen
während der Öffnungsbewegung des Verdecks nicht mit den hinteren
Radkästen des Fahrzeugs kollidieren dürfen.
DE 199 36 252 C2 beschreibt ein formstabile Schalenteile umfassendes
Verdeck für ein Cabriolet-Fahrzeug, bei dem ein hinteres Dachteil in ein
Heckscheibenelement und ein seitliche C-Säulen umfassendes Element
aufgeteilt ist, wobei die beiden Elemente relativ zueinander bewegbar sind.
Beide Elemente werden dabei nur um zur Fahrzeugquerrichtung im
wesentlichen parallele Achsen verschwenkt. Eine Bewegung von seitlichen
Säulenelementen in einer anderen Richtung ist nicht vorgesehen.
DE 199 64 029 C1 beschreibt ein Verdeck für ein Cabriolet-Fahrzeug, bei dem
mehrere starre Dachteile um zur Fahrzeugquerrichtung im wesentlichen
parallele Achsen verschwenkbar ausgelegt sind. Eine Bewegung von seitlichen
Säulenelementen in einer anderen Richtung ist nicht vorgesehen. Insbesondere
behalten die seitlichen C-Säulen ihre räumliche Lage und ihren Abstand relativ
zur mittleren Symmetrieebene des Fahrzeugs bei einer Verdecköffnungs
bewegung bei.
DE 199 62 070 A1 beschreibt ein Verdeck für ein Cabriolet-Fahrzeug, bei dem
mehrere starre Dachteile um zur Fahrzeugquerrichtung im wesentlichen
parallele Achsen verschwenkbar ausgelegt sind. Eine Bewegung von seitlichen
Säulenelementen in einer anderen Richtung ist nicht vorgesehen. Insbesondere
behalten die seitlichen C-Säulen ihre räumliche Lage und ihren Abstand relativ
zur mittleren Symmetrieebene des Fahrzeugs bei einer Verdecköffnungs
bewegung bei.
DE 196 26 280 A1 beschreibt ein Verdeck für ein Cabriolet-Fahrzeug, bei dem
mehrere starre Dachteile entweder um zur Fahrzeugquerrichtung im
wesentlichen parallele Achsen verschwenkbar oder entlang Linearführungen
bewegbar ausgelegt sind, wobei die Linearführungen im wesentlichen parallel
zu einer mittleren Symmetrieebene des Fahrzeugs orientiert sind. Eine
Bewegung von seitlichen Säulenelementen in einer anderen Richtung ist nicht
vorgesehen. Insbesondere behalten die seitlichen C-Säulen ihre räumliche
Lage und ihren Abstand relativ zur mittleren Symmetrieebene des Fahrzeugs
bei einer Verdecköffnungsbewegung bei.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Eingangs genanntes Verdeck für ein
Cabrioletfahrzeug dahingehend zu verbessern, daß die Formgebung des
Verdecks möglichst geringen Einschränkungen unterliegt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Dabei wird durch die Verschwenkbarkeit der
Säulenelemente relativ zu dem Dachteil und zur Fahrzeugmitte hin erreicht,
daß die Säulenelemente in Fahrtrichtung nahezu beliebig breit ausgelegt sein
können, da sie im Zuge der Verschwenkung aus jeglichem Kollisionsbereich mit
Radkästen oder auch dem hinteren Passagierbereich gebracht werden.
Bevorzugt umfaßt das erfindungsgemäße Verdeck eine zwangsgesteuerte
Lenkerkette mit einem ersten und einem zweiten Hauptlenker, wobei die
Hauptlenker im Bereich einer Hauptlagereinheit jeweils schwenkbar mit der
Karosserie des Fahrzeugs verbunden sind. Ein dabei durch das Dachteil, den
ersten Hauptlenker, den zweiten Hauptlenker und die Karosserie des
Fahrzeugs bevorzugt gebildetes Viergelenk ermöglicht auf einfache Weise ein
Ablegen des Dachteils im Heckbereich des Fahrzeugs sowie zugleich die
Anlenkung weiterer Dachteile, insbesondere des Säulenelements, unter
Ausnutzung der Relativbewegung der beiden schwenkbaren Hauptlenker.
In einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verdecks
umfaßt das Dachteil einen Koppellenker sowie ein auf dem Koppellenker
festgelegtes festes Schalenteil. Zudem ist bevorzugt ein vorderes Dachteil
vorgesehen, wobei das vordere Dachteil, der Koppellenker sowie ein erster
vorderer Dachlenker und ein zweiter vorderer Dachlenker zusammen ein
vorderes Viergelenk der zwangsgesteuerten Lenkerkette ausbilden, und wobei
das vordere Viergelenk mittels eines an dem zweiten Hauptlenker angelenkten
Steuerlenkers sowie zweier Zwischenlenker antreibbar ist. Hierdurch wird
insgesamt eine Zwangssteuerung ausgebildet, bei der das vordere Dachteil,
welches die Koppel des vorderen Viergelenks bildet, mittels der
Verschwenkung des vorderen Viergelenks über das Dachteil bewegt wird.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Verdecks ist ein vorderes Dachteil vorgesehen, wobei das vordere Dachteil
mittels einer Schiebeführung über das Dachteil bewegbar ist. Die
Schiebeführung besteht dabei aus einer an dem Dachteil festgelegten Schiene
sowie aus jeweils in der Schiene geführten und an dem vorderen Dachteil
angelenkten Frontlenkern. Hierdurch wird das vordere Dachteil im wesentlichen
durch eine Translationsbewegung über das mittlere Dachteil bewegt, so daß
das Gesamtverdeck während seiner Öffnungsbewegung besonders wenig
Höhe beansprucht.
Bevorzugt ist das Säulenelement eines erfindungsgemäßen Verdecks mittels
eines Lenkergetriebes zumindest mittelbar mit dem Dachteil verbunden, wobei
die Verschwenkung des Säulenelements durch das Lenkergetriebe antreibbar
ist. Besonders bevorzugt ist dabei das Lenkergetriebe als räumliche
Koppelstange ausgebildet, wodurch auf einfache Weise ermöglicht ist, daß das
Säulenelement um eine schräg im Raum stehende Achse verschwenkbar ist,
wobei die Verschwenkbewegung durch eine Relativbewegung weiterer
Gestängeteile des erfindungsgemäßen Verdecks angetrieben ist.
Alternativ dazu kann die Verschwenkung des Säulenelements auch mittels
einer zusätzlich vorgesehenen Antriebsvorrichtung angetrieben sein. Hierdurch
ist etwa vorteilhaft eine vollständige Verschwenkung des Säulenelements
unabhängig von einer weiteren Verdeckbewegung erreichbar.
In einer weiteren alternativen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Verdecks ist im Bereich des Säulenelements ein zweites Säulenelementteil
vorgesehen, wobei das zweite Säulenelementteil fest mit dem Dachteil
verbunden ist. Hierdurch kann vorteilhaft erreicht werden, daß ein fest mit dem
Dachteil verbundenes, aber relativ schmal ausgebildetes Säulenelementteil aus
statischen Gründen vorhanden ist, dennoch aber mittels des
erfindungsgemäßen verschwenkbaren Säulenelements eine besonders
günstige Ablage des Verdecks erreichbar ist.
Besonders bevorzugt ist das Heckscheibenelement eines erfindungsgemäßen
Verdecks im wesentlichen senkrecht orientiert. Zudem ist das
Heckscheibenelement bevorzugt in einer Kastenaufnahme antreibbar
verschiebbar gelagert, wobei die Kastenaufnahme in einem Bereich hinter den
Fondpassagieren angeordnet ist. Hierdurch ist auf einfache Weise
gewährleistet, daß das Heckscheibenelement mittels einer im wesentlichen
senkrechten Verschiebung in die Kastenaufnahme von dem Dachteil und den
Säulenelementen weg bewegbar ist, bevor die Öffnungsbewegung der weiteren
Verdeckteile beginnt. Zudem ist hierdurch auch während der Fahrt mit dem im
geschlossenen Zustand befindlichen Verdeck eine weitere attraktive
Möglichkeit zur Belüftung oder Beladung des Fahrzeugs durch das
Herunterfahren des Heckscheibenelements in die Kastenaufnahme ermöglicht.
Zudem ergibt sich somit der Vorteil, daß die Heckscheibe bei vollständig
geöffnetem Verdeck als Windschott hochfahrbar ist.
Bevorzugt sind Dichtungen zur Abdichtung des Heckscheibenelements an dem
Verdeck zumindest teilweise an dem Säulenelement vorgesehen. Insbesondere
betrifft dies seitliche, im wesentlichen senkrecht ausgerichtete Dichtungen, in
denen die Heckscheibe verschiebbar geführt ist.
Weitere Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen Verdecks ergeben sich
aus den nachfolgend geschilderten Ausführungsbeispielen sowie aus den
abhängigigen Ansprüchen.
Nachfolgend werden zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele eines
erfindungsgemäßen Verdecks beschrieben und anhand der anliegenden
Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Verdecks in einem geschlossenen
Zustand in einer schematischen Draufsicht von der Seite.
Fig. 2 zeigt das Verdeck aus Fig. 1 in einem ersten Schritt einer
Öffnungsbewegung.
Fig. 3 zeigt das Verdeck aus Fig. 1 in einem zweiten Schritt einer
Öffnungsbewegung.
Fig. 4 zeigt das Verdeck aus Fig. 1 in einem dritten Schritt einer
Öffnungsbewegung.
Fig. 5 zeigt das Verdeck aus Fig. 1 in einem vierten Schritt einer
Öffnungsbewegung.
Fig. 6 zeigt das Verdeck aus Fig. 1 in einem fünften Schritt einer
Öffnungsbewegung.
Fig. 7 zeigt das Verdeck aus Fig. 1 in einem vollständig
geöffneten und im Heckbereich des Fahrzeugs abgelegten
Zustand.
Fig. 8 zeigt das Verdeck aus Fig. 7 in einer schematischen
Draufsicht von hinten.
Fig. 9 zeigt das Verdeck aus Fig. 1 in einer räumlichen
Darstellung schräg von hinten.
Fig. 10 zeigt eine Detailansicht des Verdecks aus Fig. 1.
Fig. 11 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Verdecks in einem geschlossenen
Zustand in einer schematischen Draufsicht von der Seite.
Fig. 12 zeigt das Verdeck aus Fig. 11 in einem ersten Schritt einer
Öffnungsbewegung.
Fig. 13 zeigt das Verdeck aus Fig. 11 in einem zweiten Schritt einer
Öffnungsbewegung.
Fig. 14 zeigt das Verdeck aus Fig. 11 in einem vollständig
geöffneten und in einem Heckbereich des Fahrzeugs
abgelegten Verdeckzustand.
In Fig. 1 bis Fig. 10 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Verdecks dargestellt. Fig. 1 zeigt, daß das Verdeck
1 ein Dachteil 2, ein Säulenelement 4 und ein vorderes Dachteil 11
umfaßt. In dem dargestellten geschlossenen Verdeckzustand ist das
Verdeck 1 mittels des vorderen Dachteils 11 an einem unbeweglichen
Frontscheibenrahmen 15 des Fahrzeugs lösbar festgelegt. Heckseitig
des vorderen Dachteils 11 schließt sich das Dachteil 2 an, durch das im
wesentlichen der Fondbereich des Passagierraums überdeckt wird.
Heckseitig des Dachteils 2 schließt sich an das Dachteil 2 ein
Säulenelement 4 an, wobei das Säulenelement 4 mittels eines
Scharniers 13c (siehe Fig. 10) gegenüber dem Dachteil 2 schwenkbar an
dem Dachteil 2 festgelegt ist. Das Säulenelement 4 bildet eine C-Säule
des erfindungsgemäßen Verdecks aus. Insbesondere ist dabei diese C-
Säule in ihrem Fußbereich 4b in Fahrtrichtung besonders lang
ausgebildet. Zwischen den jeweils linksseitig und rechtsseitig des
Fahrzeugs angeordneten Säulenelementen 4 ist ein
Heckscheibenelement 3 vorgesehen (siehe Fig. 9).
Wie insbesondere aus Fig. 9 aufgrund der räumlichen Darstellung
ersichtlich ist, bilden die Säulenelemente 4 in einem geschlossenen
Verdeckzustand das Heckscheibenelement 3 heckwärts überragende
Finnen aus, wodurch dem Fahrzeug ein besonders sportliches Aussehen
verliehen wird. Ebenfalls aus Fig. 9 ist ersichtlich, daß das
Heckscheibenelement 3 leicht gewölbt geformt und im wesentlichen
senkrecht angeordnet ist, wobei es in eine Kastenaufnahme 14
absenkbar ist. Die Kastenaufnahme 14 ist unterhalb des
Heckscheibenelements 3 und hinter den Sitzen der Fondpassagiere
angeordnet. Das Heckscheibenelement 3 ist auf bekannte Weise mittels
Schienenführungen und Steigungskabeln antreibbar an der
Kastenaufnahme 14 aufgenommen. Während der Absenkung im Zuge
einer Verdecköffnungsbewegung verbleibt das Heckscheibenelement 3
im wesentlichen in der gleichen Ebene.
Das Dachteil 2 und das vordere Dachteil 11 sind jeweils auf einer
zwangsgesteuerten Lenkerkette 5 festgelegt. Dabei erstreckt sich je eine
jeweils symmetrisch ausgebildete Lenkerkette in jedem Randbereich des
Fahrzeugdachs, wobei sich in einem geschlossenen Verdeckzustand ein
im wesentlichen bogenförmiger Verlauf entlang der Innenseiten der
seitlichen Dachkanten ergibt. Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist,
umfaßt die Lenkerkette 5 einen ersten Hauptlenker 7 und einen zweiten
Hauptlenker 8, welche beide im Bereich einer Hauptlagereinheit 9
beabstandet zueinander an der Karosserie des Fahrzeugs angelenkt
sind.
Ein Koppellenker 2a bildet zusammen mit den beiden Hauptlenkern 7, 8
und der Karosserie des Fahrzeugs ein Viergelenk 10 aus. Das Dachteil 2
ist dabei durch den Koppellenker 2a und ein auf dem Koppellenker 2a
festgelegtes starres Schalenteil 2b gebildet. Ein erster Frontlenker 11a
und ein zweiter Frontlenker 11b fußen gelenkig auf dem Koppellenker
2a, wobei durch den Koppellenker 2a, die beiden Frontlenker 11a, 11b,
und das vordere Dachteil 11, welches an jedem der beiden Frontlenker
11a, 11b, angelenkt ist, ein vorderes Viergelenk 11c gebildet wird.
Dieses vordere Viergelenk 11c wird mittels eines an dem zweiten
Hauptlenker 8 angelenkten Steuerlenkers 12 und zweier Zwischenlenker
12a, 12b angesteuert. Dadurch, daß der Steuerlenker 12 nicht
unmittelbar mit einem der Frontlenker 11a, 11b verbunden ist, sondern
der eine Zwischenlenker 12a den Steuerlenker 12 mit dem Frontlenker
11a und der andere Zwischenlenker 12b den Steuerlenker 12 mit dem
Koppellenker 2a verbindet, ist ein besonders großer Schwenkwinkel des
vorderen Viergelenks 11c während der zwangsgesteuerten
Verdecköffnungsbewegung ermöglicht.
Wie insbesondere aus der Detaildarstellung gemäß Fig. 10 ersichtlich ist,
umfaßt das Lenkergetriebe, mit dem das Säulenelement 4 gegenüber
dem Dachteil 2 verschwenkbar ist, eine räumliche Koppelstange 13a,
welche an einem Ende an einem Fortsatz des ersten Hauptlenkers 7 und
am anderen Ende an einem mit dem Scharnier 13c verbundenen
Scharnierhebel 13b angelenkt ist. Die Anlenkung erfolgt mittels
Kugelkopfgelenken, um so die für die räumliche Bewegung der
Koppelstange 13a notwendigen Freiheitsgrade bereitzustellen. Da der
erste Hauptlenker 7 im Zuge einer Verdecköffnungsbewegung
gegenüber dem Dachteil 2 verschwenkt wird, ist somit diese
Relativbewegung mittels einer Bewegungsübertragung durch die
Koppelstange 13a zur Verschwenkung des Säulenelements 4 gegenüber
dem Dachteil 2 nutzbar.
Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist ein einen Heckbereich 16
des Fahrzeugs überdeckendes Heckdeckelelement 17 vorgesehen,
welches entgegen der Fahrtrichtung aufschwenkbar ist, um eine Ablage
des Verdecks im Heckbereich 16 des Fahrzeugs zu ermöglichen. Auf
diesem Heckdeckelelement 17 ist auf bekannte Weise ein
Kofferraumdeckel 18, welcher in Fahrtrichtung aufschwenkbar ist,
gelagert.
B-Säulen 30 des Fahrzeugs sind zwischen vorderen und hinteren
Seitenscheiben 31, 32 angeordnet und mittels einer separaten
Antriebsvorrichtung (nicht dargestellt) im Zuge einer
Verdecköffnungsbewegung zusammen mit den Seitenscheiben
absenkbar, um so im geöffneten Verdeckzustand ein Vollkabriolet zu
erreichen.
Die Erfindung funktioniert nun wie folgt:
Ausgehend von dem geschlossenen Verdeckzustand gemäß Fig. 1 wird zunächst das Heckdeckelelement 17 entgegen der Fahrtrichtung aufgeschwenkt (siehe Fig. 2). Zudem wird das Heckscheibenelement 3 abwärts in die Kastenaufnahme 14 versenkt.
Ausgehend von dem geschlossenen Verdeckzustand gemäß Fig. 1 wird zunächst das Heckdeckelelement 17 entgegen der Fahrtrichtung aufgeschwenkt (siehe Fig. 2). Zudem wird das Heckscheibenelement 3 abwärts in die Kastenaufnahme 14 versenkt.
Nachdem das Heckdeckelelement 17 geöffnet und das
Heckscheibenelement 3 abgesenkt wurde, wird mittels einer linearen
Krafteinleitungseinheit (nicht dargestellt) eine Kraft auf die beiden
Hauptlenker 7, 8 ausgeübt, so daß diese in Richtung des Uhrzeigersinns
(siehe Fig. 3) verschwenken. Durch die insgesamt zwangsgesteuerte
Lenkerkette 5 wird dabei das vordere Dachteil 11 in Richtung des
Uhrzeigersinns über das Dachteil 2 verschwenkt, und das Dachteil 2,
welches eine Koppel des Viergelenks 10 bildet, wird im wesentlichen
unter Beibehaltung seiner räumlichen Orientierung in den Heckbereich
des Fahrzeugs verschwenkt. Aufgrund der vorbeschriebenen
Verkoppelung des Säulenelements 4 mit der zwangsgesteuerten
Lenkerkette 5 durch das Lenkergetriebe 13 wird während dieser
Öffnungsbewegung das Säulenelement 4 um eine schräg im Raum
stehende Achse gegenüber dem Dachteil 2 eingeschwenkt. Dieses
Einschwenken des Säulenelements 4 erfolgt in Richtung der
Fahrzeugmitte, so daß das Säulenelement 4 im vollständig
eingeschwenkten Zustand im wesentlichen unterhalb des Dachteils 2 zu
liegen kommt.
Aus den in Fig. 6 bei geöffneten Heckdeckelelement 17 und in Fig. 7 bei
geschlossenem Heckdeckelelement 17 gezeigten seitlichen Ansichten
der Ablageposition des erfindungsgemäßen Verdecks wird deutlich, daß
durch die vorbeschriebene Verschwenkung des Säulenelements 4 eine
Ablage im Heckbereich 16 des Fahrzeugs derart ermöglicht ist, daß das
abgelegte Verdeck 1 nicht mit Radkästen 19 des Fahrzeugs kollidiert
und dennoch ein sehr kompaktes Packmaß einnimmt.
Aus der Draufsicht auf das abgelegte Verdeck 1 von hinten gemäß Fig. 8
wird ersichtlich, daß durch die vorbeschriebene Verschwenkung der
Säulenelemente 4 ein besonders günstiges restliches Beladevolumen
erreicht ist, das in einem mittleren Bereich hinsichtlich seiner Höhe nicht
von den eingeschwenkten Säulenelementen 4 begrenzt wird.
Ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verdecks ist
in Fig. 11 bis Fig. 14 dargestellt. Hinsichtlich der vorbeschriebenen
erfindungsgemäßen Verschwenkung und Ansteuerung der
Säulenelemente 4 ergibt sich kein Unterschied zu dem ersten
beschriebenen Ausführungsbeispiel. Im Unterschied zu dem ersten
beschriebenen Ausführungsbeispiel ist aber ein vorderes Dachteil 20
vorgesehen, welches über eine Schiebeführung 21 mit dem Dachteil 2
verbunden ist. Die Schiebeführung 21 umfaßt eine an dem Dachteil 2
festgelegte Schiene 22 sowie zwei einerseits in der Schiene 22
rollengelagerte und andererseits jeweils an dem vorderen Dachteil 20
gelenkig festgelegte Frontlenker 23. Zum Antrieb einer Verschiebung
des vorderen Dachteils 20 über das Dachteil 2 ist zudem im heckseitigen
Bereich der Schiebeführung 21 eine Antriebsvorrichtung 24 vorgesehen,
welche auf an sich bekannte Weise mittels eines Elektromotors und
Steigungskabeln ausgebildet ist.
Die Öffnungsbewegung des Verdecks gemäß dem zweiten
beschriebenen Ausführungsbeispiel erfolgt hinsichtlich des Dachteils 2,
des Säulenelements 4 und der beiden Hauptlenker 7, 8 ebenso wie bei
dem ersten Ausführungsbeispiel. Lediglich die Bewegung des vorderen
Dachteils 20 gegenüber dem Dachteil 2 ist nunmehr eine unabhängige
Bewegung, welche mittels der Antriebsvorrichtung 24 angetrieben ist.
Dabei wird bei einem Einleiten der Relativbewegung des vorderen
Dachteils 20 zum Dachteil 2 zunächst das vordere Dachteil 20 mittels
der Frontlenker 23 angehoben, um sodann mittels einer Verschiebung
der Frontlenker 23 entlang der Schiene 22 über das Dachteil 2
geschoben zu werden.
Claims (17)
1. Verdeck (1) für ein Cabriolet-Fahrzeug, umfassend
ein öffnungsfähiges, an einer Karosserie des Fahrzeugs bewegbar aufgenommenes Dachteil (2) und
ein Heckscheibenelement (3),
wobei ein zumindest in einem geschossenen Verdeckzustand seitlich an dem Heckscheibenelement (3) angeordnetes Säulenelement (4) an dem Dachteil (2) vorgesehen ist,
wobei das Säulenelement (4) relativ zu dem Dachteil (2) verschwenkbar ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Säulenelement (4) in Richtung zur Fahrzeugmitte hin verschwenkbar ist.
ein öffnungsfähiges, an einer Karosserie des Fahrzeugs bewegbar aufgenommenes Dachteil (2) und
ein Heckscheibenelement (3),
wobei ein zumindest in einem geschossenen Verdeckzustand seitlich an dem Heckscheibenelement (3) angeordnetes Säulenelement (4) an dem Dachteil (2) vorgesehen ist,
wobei das Säulenelement (4) relativ zu dem Dachteil (2) verschwenkbar ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Säulenelement (4) in Richtung zur Fahrzeugmitte hin verschwenkbar ist.
2. Verdeck (1) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
zwangsgesteuerte Lenkerkette (5), wobei das Verdeck (1) mittels der
Lenkerkette (5) in einem Heckbereich (6) des Kraftfahrzeugs ablegbar
ist.
3. Verdeck (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lenkerkette (5) einen ersten Hauptlenker (7) und einen zweiten
Hauptlenker (8) umfaßt, wobei die Hauptlenker (7, 8) im Bereich einer
Hauptlagereinheit (9) jeweils schwenkbar mit der Karosserie des
Fahrzeugs verbunden sind.
4. Verdeck (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch das
Dachteil (2), den ersten Hauptlenker (7), den zweiten Hauptlenker (8)
und die Karosserie des Fahrzeugs ein Viergelenk (10) ausgebildet wird.
5. Verdeck (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dachteil (2) einen Koppellenker (2a) sowie ein auf dem Koppellenker
(2a) festgelegtes starres Schalenteil (2b) umfaßt.
6. Verdeck (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein
vorderes Dachteil (11) vorgesehen ist, wobei das vordere Dachteil (11),
der Koppellenker (2a) sowie ein erster vorderer Dachlenker (11a) und ein
zweiter vorderer Dachlenker (11b) zusammen ein vorderes Viergelenk
(11c) der zwangsgesteuerten Lenkerkette (5) ausbilden.
7. Verdeck (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere
Viergelenk (11c) mittels eines an dem zweiten Hauptlenker (8)
angelenkten Steuerlenkers (12) sowie zweier Zwischenlenker (12a, 12b)
antreibbar ist.
8. Verdeck (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein
vorderes Dachteil (20) vorgesehen ist, wobei das vordere Dachteil (20)
mittels einer Schiebeführung (21) über das Dachteil (2) bewegbar ist.
9. Verdeck (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schiebeführung (21) eine an dem Dachteil (2) festgelegte Schiene (22)
sowie jeweils in der Schiene (22) geführte und an dem vorderen Dachteil
(20) angelenkte Frontlenker (23) umfaßt.
10. Verdeck (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Säulenelement (4) mittels eines Lenkergetriebes (13) zumindest
mittelbar mit dem Dachteil (2) verbunden ist, wobei die Verschwenkung
des Säulenelements (4) durch das Lenkergetriebe (13) antreibbar ist.
11. Verdeck (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Lenkergetriebe (13) eine räumliche Koppelstange (13a) umfaßt.
12. Verdeck (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschwenkung des Säulenelements (4) mittels einer dafür
vorgesehenen Antriebsvorrichtung antreibbar ist.
13. Verdeck (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich des Säulenelements (4) ein zweites
Säulenelementteil vorgesehen ist, wobei das zweite Säulenelementteil
fest mit dem Dachteil (2) verbunden ist.
14. Verdeck (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Heckscheibenelement (3) relativ zu dem
Dachteil (2) bewegbar aufgenommen ist.
15. Verdeck (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß das Heckscheibenelement (3) im wesentlichen
senkrecht orientiert ist.
16. Verdeck (1) nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß
das Heckscheibenelement (3) in einer Kastenaufnahme (14) antreibbar
verschiebbar gelagert ist, wobei die Kastenaufnahme (14) in einem
Bereich hinter den Fondspassagieren angeordnet ist.
17. Verdeck (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß Dichtungen (4a) zur Abdichtung des
Heckscheibenelements (3) an dem Verdeck (1) zumindest teilweise an
dem Säulenelement (4) vorgesehen sind.
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