DE10218123C1 - Verfahren zur Unterdrückung von Gleichkanalstörungen zwischen Teilnehmersignalen benachbarter Funkzellen eines Funkkommunikationssystems - Google Patents
Verfahren zur Unterdrückung von Gleichkanalstörungen zwischen Teilnehmersignalen benachbarter Funkzellen eines FunkkommunikationssystemsInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Unterdrückung von Gleichkanalstörungen zwischen Teilnehmersignalen benachbarter Funkzellen eines Funkkommunikationssystems, bei dem die Teilnehmersignale mehrerer Teilnehmer in den benachbarten Funkzellen mit Hilfe eines Zeitschlitz-Vielfachzugriffsverfahrens übertragen und bei dem in den benachbarten Funkzellen gleiche Trägerfrequenzen zur Übertragung verwendet werden. Dabei wird sendeseitig jedem einzelnen Teilnehmer jeweils eine Trainingssequenz zugeordnet, die mit den entsprechenden Teilnehmernutzdaten zum Teilnehmersignal zusammengefasst werden. Die Trainingssequenzen sind untereinander zeitlich synchronisiert. Empfangsseitig werden bei einem ersten Teilnehmer einer ersten Funkzelle durch Teilnehmersignale eines zweiten Teilnehmers einer benachbarten zweiten Funkzelle verursachte Gleichkanalstörungen mit Hilfe der Trainingssequenzen unterdrückt.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Übertragung von Teilnehmersig
nalen mehrerer Teilnehmer eines Funkkomunikationssystems.
Bei Funkkommunikationssystemen, wie beispielsweise beim GSM-
Mobilfunksystem, ist ein zu versorgender Bereich in Funkzel
len aufgeteilt. Im allgemeinen ist in jeder Funkzelle jeweils
eine Basisstation zur Übertragung von Teilnehmersignalen zu
den der Funkzelle zugeordneten Teilnehmern angeordnet, wobei
jede Funkzelle wiederum in mehrere - im allgemeinen drei -
Sektoren aufgeteilt sein kann.
Zur Übertragung von Teilnehmersignalen zwischen Teilnehmer
und Basisstation ist jeder einzelnen Basisstation jeweils ei
ne Auswahl von Trägerfrequenzen fest zugeordnet.
Bei einer Verwendung eines Zeitschlitz-Vielfachzugriffs
verfahrens, wie beispielsweise beim GSM-Mobilfunksystem, sind
zwei Methoden einer Trägerfrequenz-Zuordnung bekannt.
Bei einer ersten Methode werden anhand einer vorgegebenen
Frequenzwiederholungsrate gleiche Trägerfrequenzen derart auf
benachbarte Funkzellen verteilt, dass bei den Trägerfrequen
zen einer betrachteten Funkzelle möglichst, geringe Gleichka
nalstörungen von den Trägerfrequenzen einer benachbarten
Funkzelle erwartet werden können. Daraus ergibt sich eine
Frequenzwiederholungsrate bei benachbarten Funkzellen. Eine
Frequenzwiederholungsrate von 12 bedeutet beispielsweise,
dass eine Anzahl von zur Verfügung stehenden Trägerfrequenzen
auf 12 benachbarte Funkzellen aufgeteilt wird. Die Frequenz
wiederholungsrate wird beispielsweise bei einem GSM-Mobil
funksystem durch die Planung des BCCH-Kanals bestimmt. Bei
der ersten Methode werden somit eine Vielzahl von wertvollen
Trägerfrequenzen benötigt, bei vernachlässigbaren Gleichka
nalstörungen.
Bei einer zweiten Methode werden benachbarten Funkzellen je
weils gleiche Trägerfrequenzen zugeordnet, wodurch Gleichka
nalstörungen in Kauf genommen werden müssen. In der Praxis
hat sich jedoch gezeigt, dass, bedingt durch statistische Ef
fekte, diese tolerierbar sind.
Werden nämlich Teilnehmersignale mit Hilfe eines Zeitschlitz-
Vielfachzugriffsverfahrens übertragen, so werden typischer
weise nur 25% der in jeder einzelnen Funkzelle verfügbaren
Zeitschlitze zur gleichen Zeit für eine Übertragung belegt.
Es ergibt sich eine als Teilnehmerdichte der Funkzelle be
zeichnete "Fractional Load" von 25%. Da bei benachbarten
Funkzellen die Belegung der Zeitschlitze zufallsbedingt er
folgt, sind die bei einem Teilnehmer einer ersten Funkzelle
entstehenden Gleichkanalstörungen durch einen Teilnehmer ei
ner zweiten Funkzelle vernachlässigbar klein.
Diese Gleichkanalstörungen stellen jedoch eine Kapazitätsbe
grenzung der Teilnehmerdichte beim Funkkommunikationssystem
dar, da bei steigender Teilnehmeranzahl auch die Gleichkanal
störungen zunehmen.
Bei GSM-Mobilfunksystemen werden die bei einem Teilnehmer
bzw. einer Basisstation empfangenen Teilnehmersignale aufwän
dig entzerrt und nur ein einzelnes gewünschtes Teilnehmersig
nal daraus separiert und weiterverarbeitet. Die einzelnen
Teilnehmersignale sind dabei durch den einzelnen Teilnehmern
zugeordneten Trainingssequenzen unterscheidbar. Spezifiziert
ist dies in "Technical Specification 3GPP TS 05.02 V8.8
(2001-01)", Release 1999, Kapitel 5.3.
Aus EP 0 988 714 B1 ist ein Verfahren zur Kanalschätzung be
kannt, das auch als "Joga"-Kanalschätzung bezeichnet wird.
Dabei steht die Abkürzung "JOGA" für "Joint Detection Basing
On GSM Air Interface".
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, unter
Verwendung einer minimalen Anzahl an Trägerfrequenzen eine
Erhöhung der Teilnehmerdichte bei einem Funkkommunikations
system zu erreichen.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des An
spruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden Gleichkanalstö
rungen unterdrückt und damit eine Erhöhung der Teilnehmer
dichte im Funkkommunikationssystem erreicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders vorteilhaft bei
Basisstationen eines bereits realisierten GSM-Mobilfunk
systems nachträglich einsetzbar, da geltende Standards bei
der Realisierung des Verfahrens nicht betroffen sind.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden jedem einzelnen Teil
nehmer von benachbarten Funkzellen entweder funkzellenspezi
fische oder teilnehmerspezifische Trainingssequenzen zugewie
sen. Unter Verwendung der JOGA-Kanalschätzung werden bei ei
ner empfangsseitigen Entzerrung neben den Teilnehmernutzsig
nalen eines ersten Teilnehmers einer ersten Funkzelle nur
diejenigen Teilnehmersignale von Teilnehmern von benachbarten
Funkzellen berücksichtigt, die beim ersten Teilnehmer maxima
le Gleichkanalstörungen verursachen. Der bisher nötige Auf
wand beim Empfänger zur Entzerrung wird dementsprechend redu
ziert.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann beim Empfänger auf ei
nen herkömmlichen Detektor, wie beispielsweise auf einen "16
state Viterbi"-Detektor, zurückgegriffen werden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist eine Verbesserung
der Gleichkanalstörfestigkeit von mehr als 2 dB mit einfachen
Mitteln erreichbar, was einer Zunahme der "Fractional Load"
um einen Faktor 1,5 entspricht.
Bei der erfindungsgemäß verwendeten JOGA-Kanalschätzung wird
eine durchzuführende "pseudoinverse Multiplikation" - ver
gleichend zum Stand der Technik - lediglich einmal durchge
führt.
Voraussetzung für das erfindungsgemäße Verfahren ist, dass
die den einzelnen Teilnehmern zugeordneten Trainingssequenzen
zeitsynchron zueinander sind.
Bei Basisstationen kann dies besonders vorteilhaft dadurch
gelöst werden, dass zur Synchronisation eine im allgemeinen
bei jeder Basisstation angeordnete "Location Measurement U
nit, LMU" verwendet wird, die unter anderem GPS-Signale für
eine zeitliche Referenz empfängt. Die GPS-Signale stehen für
die Synchronisation an der Basisstation a priori zur Verfü
gung.
Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an
hand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 benachbarte Funkzellen eines Funkkommunikationssystems
mit funkzellenspezifisch zuordenbaren Teilnehmersequen
zen,
Fig. 2 ein prinzipielles Blockschaltbild zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel eines in Fig. 2 dargestellten
Joga-Kanalschätzers,
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel einer in Fig. 2 dargestellten
Einrichtung zur Interferenz-Entfernung, und
Fig. 5 ein Ablaufdiagramm zur Auswahl derjenigen Teilnehmer
signale, die bei einem ersten Teilnehmer maximale
Gleichkanalstörungen verursachen.
Fig. 1 zeigt benachbarte Funkzellen FZ1 bis FZ7 eines Funkkom
munikationssystems mit funkzellenspezifisch zuordenbaren
Teilnehmersequenzen tc1, tc2 bzw. tc3.
Dabei wird einem Teilnehmer TN1, der einer ersten Funkzelle
FZ1 zugeordnet ist, für eine Teilnehmersignal-Übertragung
zwischen dem Teilnehmer TN1 und einer Basisstation BTS1 eine
erste Trainingssequenz tc1 zugeordnet.
Weiteren hier nicht dargestellten Teilnehmern der ersten
Funkzelle FZ1 wird ebenso die Trainingssequenz tc1 zugeord
net, die somit als funkzellenspezifische Trainingssequenz
verwendet wird.
Ebenso werden den einer zweiten, vierten und sechsten Funk
zelle FZ2, FZ4 und FZ6 zugeordneten Teilnehmern eine Trai
ningssequenz tc2 für eine Übertragung zugeordnet - hier im
einzelnen den Teilnehmern TN2 und TN4. Den einer dritten,
fünften und siebten Funkzelle FZ3, FZ5 und FZ7 zugeordneten
Teilnehmern wird eine Trainingssequenz tc3 zugeordnet - hier
im einzelnen dem Teilnehmer TN3.
Da die Funkzellen FZ2 bis FZ7 zur Funkzelle FZ1 benachbart
sind, jedoch untereinander Abstände aufweisen, ist eine mehr
fache Verwendung gleicher Trainingssequenzen tc2 und tc3 bei
den verschiedenen Funkzellen möglich.
Zur Übertragung der Teilnehmersignale zwischen den einzelnen
Teilnehmern TN1 bis TN4 und diesen entsprechend zugeordneten
Basisstationen BTS1 bis BTS4 wird ein Zeitschlitz-
Vielfachzugriffsverfahren gemäß dem GSM-Standard verwendet,
wobei die von den Basisstationen BTS1 bis BTS4 verwendeten
Trägerfrequenzen gleich sind.
Belegen die Teilnehmer TN1 bis TN4 zeitgleiche Zeitschlitze,
so verursacht der zweite Teilnehmer TN2 beim ersten Teilneh
mer TN1 eine maximale Gleichkanalstörung GKS2, bzw. der drit
te Teilnehmer TN3 beim ersten Teilnehmer TN1 eine maximale
Gleichkanalstörung GKS3. Der Teilnehmer TN4 soll vergleichend
dazu lediglich eine minimale Gleichkanalstörung GKS41 beim
ersten Teilnehmer TN1 verursachen.
Anstelle einer oben geschilderten funkzellenspezifischen
Trainingssequenz-Zuordnung ist auch eine teilnehmerspezifi
sche Trainingssequenz-Zuordnung möglich, bei der dann jedem
einzelnen Teilnehmer eine individuelle Trainingssequenz zuge
ordnet wird - unabhängig von der dem Teilnehmer jeweils zuge
ordneten Funkzelle.
Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens.
Vergleichend mit FIG1 gelangen bei der ersten Basisstation
BTS1 die Teilnehmersignale TN1, TN2, TN3 und TN4 über eine
Antenneneinrichtung AE zu einer Empfangseinrichtung EE, mit
deren Hilfe IQ-Werte IQV der vier Teilnehmersignale TN1 bis
TN4 gebildet werden.
Dabei stellt das Teilnehmersignal TN1 ein Nutzsignal dar,
während die Teilnehmersignale TN2 bis TN4 Störsignale bilden.
Die IQ-Werte IQV gelangen an einen JOGA-Kanalschätzer JCE,
mit dessen Hilfe Impulsantworten des Nutzsignals hsig und Im
pulsantworten der Störsignale hint gebildet werden. Weiterhin
werden mit dessen Hilfe synchronisierte IQ-Werte SIQV sowohl
des Nutzsignals als auch der Störsignale gebildet. Durch das
JOGA-Verfahren werden bei der Kanalschätzung jedoch nur die
maximale Gleichkanalstörungen verursachenden Störsignale der
Teilnehmer TN2 und TN3 berücksichtigt.
Die synchronisierten IQ-Werte IQV und die Kanalimpulsantwor
ten der Störsignale gelangen an eine Einrichtung zur Interfe
renzentfernung TSIR, mit deren Hilfe von den Störsignalen be
reinigte IQ-Werte IQVRI mit reduzierten Interferenzanteilen
gewonnen werden.
Die Entfernung der Interferenzanteile basiert darauf, dass
die Trainingssequenzen sowie die Kanalimpulsantworten der
störenden Teilnehmer vorbekannt sind. Damit kann die Interfe
renz von Symbolen der Trainingssequenzen störender Teilnehmer
(nachfolgend in Fig. 4 gezeigt) bestimmt werden. Damit verbes
sern sich auch Signalqualitäten von Symbolen, die an die
Trainingssequenz angrenzen.
Besonders vorteilhaft ist diese Verbesserung bei einem GSM-
Mobilfunksystem, bei dem sogenannte "stealing flags" an den
Trainingssequenzen angrenzen, die für schnelle Signalisierun
gen verwendet werden (beispielsweise zur Signalisierung bei
einem schnellen Handover).
Die IQ-Werte IQVRI gelangen zusammen mit den Kanalimpulsant
worten hsig des Nutzsignals an einen Viterbi-Detektor VITD.
Mit Hilfe des Viterbi-Detektors VITD werden Softentschei
dungswerte detso gewonnen, die zur Weiterverarbeitung gelan
gen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde stellvertretend für alle
weiteren Basisstationen an der Basisstation BTS1 aufgezeigt,
jedoch ist das Verfahren auch bei den jeweiligen mobilen
Teilnehmern implementierbar.
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel des in Fig. 2 dargestell
ten Joga-Kanalschätzers JCE.
Die in Fig. 2 dargestellten IQ-Werte IQV gelangen an eine Syn
chronisationseinrichtung SYNC, mit deren Hilfe die funkzel
lenspezifische Trainingssequenz des Nutzsignals synchroni
siert wird. Mit Hilfe der Synchronisation werden Signallauf
zeiten zwischen dem Teilnehmer TN1 und der Basisstation BTS1
korrigiert. Ist das Nutzsignal synchronisiert, sind ebenfalls
die Störsignale synchronisiert, da die Basisstationen zeit
lich mit Hilfe des über die Location Measurement Unit LMU
empfangene GPS-Signal synchronisiert werden.
Die Synchronisation erfolgt hier mit Hilfe eines über eine
"Location Management Unit" empfangenen GPS-Signals.
Als Ausgangssignale der Synchronisationseinrichtung SYNC wer
den synchronisierte IQ-Werte SIQV gebildet, die einerseits an
eine Einrichtung zur pseudoinversen Multiplikation PSIM und
andererseits an einen Addierer S1 gelangen.
Mit Hilfe der Einrichtung zur pseudoinversen Multiplikation
PSIM werden Kanalimpulsantworten hsig des Nutzsignals und Ka
nalimpulsantworten hint der Störsignale ermittelt, wobei die
Kanalimpulsantworten hsig des Nutzsignals und der Störsignale
einer JOGA-Kanalschätzung zugeführt werden. Zusätzlich
werden zur JOGA-Kanalschätzung Symbole dkint und dksig ver
wendet, wobei die Symbole dksig die Symbole der Trainingsse
quenz des Nutzsignals und die Symbole dkint die Symbole der
Trainingsequenz der Störsignale darstellen. Zur Bildung der
Symbole dksig und dkint sei auf EP 0988714, Gleichungen 5, 6
und 7 hingewiesen. Auf diese Symbole kann beispielsweise mit
Hilfe eines Festwertspeichers, der vorteilhaft beim JOGA-
Kanalschätzer JCE angeordnet ist, zurückgegriffen werden.
Dieser Festwertspeicher enthält dann die in "Technical Speci
fication 3GPP TS 05.02 V8.8 (2001-01)", Release 1999, defi
nierten Trainingssequenzen.
Die Kanalimpulsantworten hsig des Nutzsignals gelangen an den
Detektor VITD.
Durch die Zuordnung von Trainingsequenzen zu den Funkzellen
sind diese a priori bekannt. Verwendbare Trainingsequenzen
sind beispielsweise in "Technical Specification 3GPP TS 05.02
V8.8.0 (2001-01)", Kapitel 5.2.3 definiert, während dem Kapi
tel 5.2 ein Aufbau eines GSM-Bursts zu entnehmen ist.
Mit Hilfe des Addierers S1 wird ein Wert ε als Rauschmaß ge
bildet und auf "0" optimiert. Bei ε = 0 ist die Synchronisation
und die Bestimmung der Kanalimpulsantworten hsig bzw. hint
als optimal zu betrachten. Ein Rest des Werts ε repräsentiert
einen nicht mehr zu beseitigenden Rauschanteil bzw. Fehleran
teil. Zur Berechnung des Werts ε wird auf die Gleichung 8 in
EP 0988 714 B1 verwiesen.
Mit Hilfe der JOGA-Kanalschätzung werden als Störsignale nur
diejenigen Teilnehmersignale benachbarter Funkzellen berück
sichtigt, die beim Nutzsignal maximale Gleichkanalstörungen
verursachen und die anhand der jeweils zugeordneten Trai
ningssequenzen leicht ermittelbar sind.
Im folgenden werden zwei Ansätze zur zeitlichen Synchronisa
tion der IQ-Werte IQV und zur Kanalschätzung betrachtet.
Ein erster Ansatz, der zwar aufwändig aber genau ist, besteht
darin, für alle in Frage kommenden Synchronisationspositionen
einen Parameter m entsprechend einzustellen und für jede Syn
chronisationsposition eine pseudoinverse Multiplikation mit
Hilfe der Einrichtung PSIM und eine Parameterbestimmung des
Werts ε durchzuführen. Es wird dann eine Synchronisationspo
sition gewählt, bei der der Wert ε minimal ist. Die Bildung
des Werts ε ist wiederum der Gleichung 8 in EP 0988 714 B1
entnehmbar.
Bei einem zweiten Ansatz erfolgt eine Synchronisation mit
Hilfe einer Korrelation. Da zu diesem Zweck die IQ-Werte be
reits synchronisiert sein müssen, braucht im Anschluss eine
pseudoinverse Multiplikation mittels der Einrichtung PSIM le
diglich einmal ausgeführt werden.
Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer in Fig. 2 darge
stellten Einrichtung zur Interferenz-Entfernung TSIR.
Die Symbole dkint gelangen einerseits direkt, andererseits
zeitverzögert an Bewertungseinrichtungen h1, h2, . . ., hk, an
denen die Kanalimpulsantworten hint der Störsignale anliegen.
Die Ausgangssignale der Bewertungseinrichtungen h1, . . ., hk
werden mit Hilfe einer Summationseinrichtung SUM aufsummiert
und negiert einem Addierer AD zugeführt, an dem ebenfalls die
synchronisierten IQ-Werte SIQV anliegen. Der Addierer bildet
dann die in der Interferenz reduzierten IQ-Werte IQVRI.
Fig. 5 zeigt ein Ablaufdiagramm zur Auswahl derjenigen Teil
nehmersignale, die bei einem ersten Teilnehmer maximale
Gleichkanalstörungen verursachen.
Das Ablaufdiagramm beginnt bei Schritt 1. Bei Schritt 2 wird
eine Variable NINT = 0 vorbelegt, die eine aktuelle Anzahl von
zu berücksichtigender störender Teilnehmersignale darstellt.
Bei Schritt 3 werden Listen tcint_candidate_list und
tc_int_list initialisiert, wobei Trainingssequenzen poten
tiell störender Teilnehmer in der Liste tcint_candidate_list
und Trainingssequenzen von als Störer ermittelten Teilnehmern
in der Liste tc_int_list aufgeführt sind. Bei der Initiali
sierung wird die Liste tcint_candidate_list aufgefüllt und
die Liste tcint_int_list geleert.
Bei Schritt 4 wird ein Wert prevSNR = -∞ gesetzt, der einen im
späteren Ablaufdiagramm verwendeten Signal-Noise-Ratio-Wert
darstellt.
Bei Schritt S werden Kanalimpulsantworten hsig des Nutzsig
nals und die Kanalimpulsantworten hint derjenigen Anzahl NINT
störender Teilnehmer geschätzt, die in der Liste tc-int-list
aufgeführt sind. Beim ersten Durchlauf ist die Liste
tc_int_list noch leer, weshalb dann die Kanalimpulsantwort
des Nutzsignals ohne Berücksichtigung von Störsignalen ge
schätzt wird.
Bei Schritt 6 wird der Signal-Noise-Ratio Wert SNR aus den
Trainingssequenzen des Nutzsignals, aus den NINT störenden
Teilnehmersignalen sowie den für Nutzsignal und Störsignal
ermittelten Kanalimpulsantworten bestimmt.
Bei Schritt 7 wird verglichen: SNR < abs_treshold, wobei
abs_treshold ein systembedingt vorgegebener SNR-Schwellwert
ist. Mit Hilfe dieses Werts abs_treshold wird bei einem sehr
guten Signal-Noise-Ratio SNR, bei dem eine fehlerfreie Detek
tion bereits ermöglicht ist, der Ablauf beendet.
Bei Schritt 8 wird eine Differenz SNR-prevSNR gebildet und
anschließend verglichen: SNR-prevSNR < delta_treshold, wobei
delta_treshold ein systembedingt vorgegebener Schwellwert
ist. Dieser Schwellwert delta_treshold wurde eingeführt,
da ein berücksichtigter zusätzlicher störender Teilnehmer im
mathematischen Gleichungssystem das geschätzte Signal-Noise-
Ratio automatisch verbessert, während in der Realität keine
Verbesserung des Signal-Noise-Ratio erfolgt.
Der Ablauf wird daher nur dann bei Eintritt einer Mindestver
besserung fortgesetzt, die mit dem Schwellwert delta_treshold
einstellbar ist.
Bei Schritt 9 wird NINT = NINT + 1 gesetzt.
Bei Schritt 10 wird NINT mit einem systembedingten Wert
NINT_max verglichen. Der Wert NINT_max ist durch eine maxmi
male Implementierungskomplexität und die Zahl der in Frage
kommenden Trainingssequenzen festgelegt.
Bei Schritt 11 wird prevSNR = SNR gesetzt.
Bei Schritt 12 wird eine Trainingssequenz aus der Liste
tc_int_candidate_list in die Liste tc_int_list überführt.
Bei Schritt 16 werden die Kanalimpulsantworten des Nutzsig
nals und die Kanalimpulsantworten der NINT störenden Teilneh
mersignale ermittelt und das Verfahren bei Schritt 17 been
det.
Bei Schritt 13 wird verglichen, ob alle Trainingssequenzen
der Liste tc_int_candidate_list bewertet, d. h. in die Liste
tc_int_list überführt wurden. Ist dies der Fall, wird zu
Schritt 16 übergegangen.
Ist dies nicht der Fall, so wird bei Schritt 14 die zuletzt
ausgewählte Trainingssequenz eines störenden Teilnehmers aus
der Liste tc_int_list entfernt.
Bei Schritt 15 wird aus der Liste tc_int_candidate_list die
nächste Trainingsequenz in die Liste tc_int_list übernommen.
Der Wert prevSNR wurde eingeführt, um eine schrittweise Ver
besserung der Kanalschätzung erkennbar zu machen.
Der Wert delta_treshold wird derart gewählt, dass die jewei
ligen Berechnungen solange durchgeführt werden, solange rele
vante störende Teilnehmersignale vorhanden sind.
Die maximale Anzahl von störenden Teilnehmersignalen wird ge
schätzt und als NINTmax bezeichnet.
Claims (7)
1. Verfahren zur Übertragung von Teilnehmersignalen mehrerer
Teilnehmer (TN1, . . ., TN4) eines Funkkommunikationssystems,
bei dem die Teilnehmersignale mit Hilfe eines Zeit schlitz-Vielfachzugriffsverfahrens übertragen und in be nachbarten Funkzellen (FZ1, . . ., FZ7) gleiche Trägerfre quenzen zur Übertragung verwendet werden,
bei dem sendeseitig den Teilnehmern (TN1, . . ., TN4) be nachbarter Funkzellen (FZ1, . . ., FZ7) sich unterscheiden de Trainingssequenzen (tc1, tc2, tc3) zugeordnet werden, deren Sendezeitpunkte untereinander zeitlich synchroni siert sind, wobei für jeden Teilnehmer (TN1, . . ., TN4) die jeweilige Trainingssequenz (tc1, . . ., tc3) mit Teil nehmernutzdaten zum Teilnehmersignal zusammengefasst wird,
bei dem empfangsseitig mit Hilfe der Trainingssequenzen (tc1, . . ., tc3) eine Kanalschätzung für einen ersten Teilnehmer (TN1) einer ersten Funkzelle (FZ1) durchge führt wird und nur diejenigen Störsignale (GKS21, GKS31) von Teilnehmern (TN2, TN3) benachbarter Funkzellen (FZ2, FZ3) berücksichtigt werden, die beim ersten Teilnehmer (TN1) maximale Gleichkanalstörungen (GKS) verursachen,
bei dem durch die Kanalschätzung neben Nutzsignal- Impulsantworten (hsig) und den maximal störenden Stör signal-Impulsantworten (hint) zusätzlich synchronisierte IQ-Werte (SIQV) des Nutzsignals und der Störsignale ge bildet werden,
bei dem die Störsignal-Impulsantworten (hint) und die synchronisierten IQ-Werte (SIQV) des Nutzsignals und der Störsignale einer Interferenzunterdrückung (TSIR) unter zogen werden,
bei der durch die Interferenzunterdrückung (TSIR) IQ- Werte (IQVRI) mit reduzierten Interferenzanteilen gebil det werden, die gemeinsam mit den Nutzsignal- Impulsantworten (hsig) decodiert (VITD) und daraus Sof tentscheidungswerte (detso) gebildet werden.
bei dem die Teilnehmersignale mit Hilfe eines Zeit schlitz-Vielfachzugriffsverfahrens übertragen und in be nachbarten Funkzellen (FZ1, . . ., FZ7) gleiche Trägerfre quenzen zur Übertragung verwendet werden,
bei dem sendeseitig den Teilnehmern (TN1, . . ., TN4) be nachbarter Funkzellen (FZ1, . . ., FZ7) sich unterscheiden de Trainingssequenzen (tc1, tc2, tc3) zugeordnet werden, deren Sendezeitpunkte untereinander zeitlich synchroni siert sind, wobei für jeden Teilnehmer (TN1, . . ., TN4) die jeweilige Trainingssequenz (tc1, . . ., tc3) mit Teil nehmernutzdaten zum Teilnehmersignal zusammengefasst wird,
bei dem empfangsseitig mit Hilfe der Trainingssequenzen (tc1, . . ., tc3) eine Kanalschätzung für einen ersten Teilnehmer (TN1) einer ersten Funkzelle (FZ1) durchge führt wird und nur diejenigen Störsignale (GKS21, GKS31) von Teilnehmern (TN2, TN3) benachbarter Funkzellen (FZ2, FZ3) berücksichtigt werden, die beim ersten Teilnehmer (TN1) maximale Gleichkanalstörungen (GKS) verursachen,
bei dem durch die Kanalschätzung neben Nutzsignal- Impulsantworten (hsig) und den maximal störenden Stör signal-Impulsantworten (hint) zusätzlich synchronisierte IQ-Werte (SIQV) des Nutzsignals und der Störsignale ge bildet werden,
bei dem die Störsignal-Impulsantworten (hint) und die synchronisierten IQ-Werte (SIQV) des Nutzsignals und der Störsignale einer Interferenzunterdrückung (TSIR) unter zogen werden,
bei der durch die Interferenzunterdrückung (TSIR) IQ- Werte (IQVRI) mit reduzierten Interferenzanteilen gebil det werden, die gemeinsam mit den Nutzsignal- Impulsantworten (hsig) decodiert (VITD) und daraus Sof tentscheidungswerte (detso) gebildet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem jedem Teilnehmer je
weils eine funkzellenspezifische Trainingssequenz (tc1,
tc2, tc3) zugewiesen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem jedem Teilnehmer je
weils eine teilnehmerspezifische Trainingssequenz (tc1,
tc2, tc3) zugewiesen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Zeitschlitz-
Vielfachzugriffsverfahren nach dem GSM-Standard erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Kanalschätzung
(JCE) als JOGA-Kanalschätzung durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, bei dem
bei der JOGA-Kanalschätzung eine zeitliche Synchronisation
von eingangsseitigen IQ-Werten (IQV) mit Hilfe eines Kor
relators durchgeführt wird und bei der JOGA-Kanalschätzung
eine Pseudo-Inverse Multiplikation nur einmal durchgeführt
wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
die Decodierung mittels Viterbi-Detektor (VITD) durchge
führt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2002118123 DE10218123C1 (de) | 2002-04-23 | 2002-04-23 | Verfahren zur Unterdrückung von Gleichkanalstörungen zwischen Teilnehmersignalen benachbarter Funkzellen eines Funkkommunikationssystems |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE10218123C1 true DE10218123C1 (de) | 2003-11-27 |
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DE (1) | DE10218123C1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0988714B1 (de) * | 1997-06-09 | 2001-12-19 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren und empfangseinrichtung zur datenübertragung |
-
2002
- 2002-04-23 DE DE2002118123 patent/DE10218123C1/de not_active Expired - Fee Related
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EP0988714B1 (de) * | 1997-06-09 | 2001-12-19 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren und empfangseinrichtung zur datenübertragung |
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Title |
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