DE10214029C2 - Verfahren zur Herstellung einer optischen Faser sowie nach dem Verfahren hergestellte optische Faser - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer optischen Faser sowie nach dem Verfahren hergestellte optische FaserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer optischen Faser durch
Elongieren einer koaxialen Anordnung, umfassend einen Kernstab und ein äuße
res Mantelrohr, wobei die koaxiale Anordnung in vertikaler Ausrichtung einer
Heizzone zugeführt und darin mit ihrem unteren Ende beginnend zonenweise er
weicht und aus dem erweichten Bereich die optische Faser nach unten abgezo
gen wird, wobei ein zwischen Kernstab und Mantelrohr vorhandener Ringspalt
kollabiert.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine optische Faser, umfassend einen Kern und
einen den Kern umhüllenden Mantel.
Der Einsatz von Lichtleitfasern zur Datenübertragung hat in den letzten 20 Jahren
an wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen. Nachdem die Lichtleitfasern zunächst
hinsichtlich ihrer optischen Dämpfung und der Faserfestigkeit verbessert wurden,
ist nunmehr die Kostensenkung zentrales Thema, Mögliche Ansatzpunkte hierfür
sind die Erhöhung der Übertragungskapazität pro Lichtleitfaser und die Senkung
der Herstellkosten der Lichtleitfasern. Die Herstellung optischer Fasern erfolgt
bisher üblicherweise durch Ziehen aus einer Vorform, die über ihren Querschnitt
ein radiales Brechungsindexprofil aufweist, wobei das Brechungsindexprofil durch
einen Kern aus Quarzglas mit einem den Brechungsindex erhöhenden Dotierstoff
und einen den Kern umhüllenden Mantel mit niedrigerem Brechungsindex erzeugt
wird.
Sogenannte Single-Mode-Lichtleitfaservorformen für kommerzielle Anwendungen
werden im wesentlichen nach den bekannten OVD-(Outside-Vapor-Deposition),
MCVD-(Modified-Chemical-Vapor-Deposition, PCVD-(Plasma-Chemical-Vapor-
Deposition) und VAD-(Vapor-Axial-Deposition)-Verfahren hergestellt. Bei diesen
Verfahren wird zunächst ein Kernstab hergestellt, der den Kern und einen Teil des
Mantels der späteren Single-Mode-Lichtleitfaser umfasst. Auf den Kernstab wird
weiteres Quarzglas aufgebracht, das als "Jacketmaterial" bezeichnet wird. Die
Qualität dieses Jacketmaterials ist für die mechanische Festigkeit der Lichtleitfa
ser von Bedeutung, während der Einfluß auf die optischen Eigenschaften bisher
nur eine untergeordnete Rolle spielt.
In der EP-A1 0 309 027 wird ein Verfahren für die Herstellung einer optischen
Monomode-Faser durch Ziehen aus einer großvolumigen Vorform aus Quarzglas
beschrieben. Die Vorform wird durch Abscheiden von Kernmaterial an der Innen
wandung eines Substratrohres hergestellt, und anschließend wird das Sub
stratrohr unter Bildung eines Rohlings aus Kernmaterial kollabiert, und dann der
Kernmaterial-Rohling nach der Stab-in-Rohr-Technik überfangen. Zum Überfan
gen des Kernstabs werden zwei Quarzglasrohre mit unterschiedlichen Durchmes
sern eingesetzt, wovon das größte einen Außendurchmesser von 52 mm und ei
nen Innendurchmesser von 27 mm aufweist. Weiterhin wird beschrieben, daß die
Verbindung von Kernmaterial-Rohling und Überfangrohr geätzt, gewaschen und
getrocknet werden sollte, bevor mit einer Reinigungsbehandlung mittels Plas
maätzen unter fluorhaltiger Atmosphäre begonnen wird.
Auch aus der EP-A 598 349 ist ein Verfahren zur Herstellung einer optischen Fa
ser durch Ziehen aus einer großvolumigen Vorform unter Einsatz eines dickwan
digen Quarzglas-Zylinders bekannt. Zur Herstellung des Quarzglas-Zylinders wer
den mehrere Verfahrensweisen vorgeschlagen. Die erste Verfahrensweise be
steht aus zwei Schritten. Im ersten Verfahrensschritt wird ein zylindrischer Quarz
glas-Rohling bereitgestellt. Im zweiten Schritt wird der Rohling zur Bildung einer
Mittenbohrung entweder unter Einsatz eines Kernbohrers mechanisch aufgebohrt
oder er wird einem Heißstauchverfahren unterworfen, um eine Bohrung zu erzeu
gen. Bei der zweiten Verfahrensweise wird von einem OVD-Verfahren ausgegan
gen, wobei poröser SiO2-Soot auf einem hitzebeständigen Dornmaterial abge
schieden, das Dornmaterial anschließend entfernt, und der abgeschiedene Soot
entwässert und unter Verglasen erschmolzen wird. Die dritte Verfahrensweise
umfasst die Bildung eines porösen Soot-Materials direkt durch das VAD-Verfahren
und das anschließende Verglasen des dehydratisierten Niederschlages durch Er
schmelzen.
Aus Kostengründen wird mittlerweile mehr und mehr dazu übergegangen einen
Teil des Mantels unmittelbar beim Ziehen der Faser aufzubringen. Dabei wird
während des Faserziehens ein Mantelrohr auf einen sogenannten Kernstab kolla
biert. Ein Ausführungsbeispiel für eine derartige Verfahrensweise, die auch dem
Verfahren der eingangs genannten Gattung entspricht, und die im Folgenden als
"ODD-Verfahren" (Overclad During Drawing) bezeichnet wird, ist in der
EP-A 1 129 999 beschreiben. Darin wird vorgeschlagen, einen Kernstab mit ei
nem inneren Mantelglasrohr und mit einem äußeren Mantelglasrohr gleichzeitig zu
überfangen. Zur Fixierung der Kernstabes innerhalb des inneren und des äußeren
Mantelglasrohres wird das äußere Mantelglasrohr im Bereich des unteren Endes
mit einer Einschnürung versehen. Bei vertikal orientiertem äußerem Mantelrohr
wird von oben ein Haltering in die Innenbohrung des Mantelrohres eingeführt, der
einen Außendurchmesser hat, der geringfügig größer ist als der Durchmesser der
Einschnürung, so dass sich der Haltering von oben auf den Bereich der Ein
schnürung auflegt. Bei exakt waagrechter Orientierung ergibt sich durch die Mit
telbohrung des Halterings ein Anschlag für den mit einem konischen unteren En
de versehenen Kernstab, während das erste innere Mantelrohr auf dem Haltering
aufliegt. Anschließend wird die koaxiale Anordnung von Mantelrohren und Kern
stab in vertikaler Ausrichtung einem Ofen zugeführt und darin zonenweise er
weicht und dabei miteinander verschmolzen, wobei in der Innenbohrung des äu
ßeren Mantelrohres ein Vakuum erzeugt und aufrechterhalten wird.
Ein wesentlicher Parameter für die Beurteilung der Faserqualität ist die Faserbie
gung, die eine frei bewegliche Faser ohne Einwirkung von Kräften einnimmt (im
Englischen als "fiber curl" bezeichnet). Die Faserbiegung wird durch Abweichun
gen von der idealen Zylindersymmetrie - sei es bei der Vorform oder bei einer
koaxialen Anordnung von Bauteilen nach dem ODD-Verfahren - hervorgerufen.
Insbesondere eine in der Vorform oder den beim ODD-Verfahren eingesetzten
Bauteilen vorgeprägte Biegung wirken sich auf die Faserbiegung aus, da beim
Faserziehen eine exakte Positionierung in der Ofenmitte und damit eine homoge
ne, zylindersymmetrische Temperaturverteilung um das zu ziehende Bauteil erschwert
wird. Für qualitativ hochwertige optische Fasern wird derzeit ein Krüm
mungsradius ("fiber curl") von ca. 4 m erlaubt. Mittels der oben beschriebenen
Verfahren ist diese Vorgabe nur bei äußerster Sorgfalt bei der Herstellung der
Bauteile und äußerster Genauigkeit bei der Positionierung im Ziehofen zu errei
chen. Es wäre jedoch wünschenswert, die Faserbiegung weiter zu reduzieren,
insbesondere, da die Faserbiegung das Spleißen von Fasern, ganz besonders
von Faserbündeln oder -bändern erschwert.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren an
zugeben, das es ermöglicht, optische Fasern mit möglichst geringer Biegung ko
stengünstig herzustellen.
Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine optische Faser anzuge
ben, die sich durch leichte Verarbeitung, insbesondere bei der Bildung von Faser-
Spleißen, auszeichnet.
Hinsichtlich des Verfahrens wird diese Aufgabe ausgehend von dem eingangs
genannten Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass als Mantelrohr ein
mechanisch auf Endmaß bearbeiteter Quarzglas-Zylinder mit einem Außen
durchmesser von mindestens 100 mm eingesetzt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch drei wesentliche Aspekte
aus.
- 1. Zum einen wird ein mechanisch auf Endmaß bearbeiteter Quarzglas-Zylinder
als Mantelrohr eingesetzt. Dies ist ein wesentlicher Unterschied sowohl zu den
bisher bekannten ODD-Verfahren, als auch zu den bisher bekannten Ziehver
fahren unter Einsatz einer Vorform.
Bisher werden beim ODD-Verfahren sogenannte "Jacket-Rohre" zum Über fangen des Kernstabs eingesetzt. Innendurchmesser und Außendurchmesser der eingesetzten "Jacket-Rohre" sind an den eingesetzten Kernstab und an die herzustellende Faser angepasst.
Die Anpassung der Geometrie an den Einsatzzweck erfolgt in einem Vertikal- Ziehverfahren, in welchem Quarzglas-Zylinder mit werksseitig standardisierten Abmessungen auf die erforderliche Jacket-Rohr-Abmessungen elongiert werden. Bei diesem Vertikalziehprozess, wie auch bei jedem anderen Heiß- Verformungsprozess, ergibt sich zwangsläufig eine Verschlechterung der geometrischen Maßhaltigkeit im Vergleich zu den eingesetzten Quarzglas- Zylindern. Denn Letztere können durch mechanische Bearbeitung, wie Bohren, Honen und Schleifen, auf eine hohe Maßhaltigkeit im Bereich von 1/100 mm gearbeitet werden.
Es hat sich gezeigt, dass Heiß-Verformungsprozesse, insbesondere auch der Vertikalziehprozess zum Herstellen von "Jacket-Rohren", auch bei geringsten Abweichungen von idealen, zylindersymmetrischen Ziehbedingungen eine Biegung des abgezogenen Bauteils bewirken. Eine durch einen Heiß- Verformungsprozess verursachte zusätzliche Biegung wird durch den erfin dungsgemäßen Einsatz eines mechanisch auf Endmaß gearbeiteten Zylinders vermieden.
Auch in der EP-A 598 349 wird der Einsatz eines mechanisch auf Endmaß be arbeiteten Quarzglas-Zylinders mit hoher geometrischer Präzision vorgeschla gen, jedoch nicht, um daraus unmittelbar eine optische Faser durch Elongieren herzustellen, sondern zur Herstellung einer Vorform für optische Fasern. Je doch, auch dieses Verfahren führt erstaunlicherweise nicht zu der gewünsch ten Maßhaltigkeit und geringen Biegung der Faser. Der Grund dafür liegt darin, dass der geometrisch präzise Quarzglas-Zylinder in einem Zwischenschritt auf den Kernstab aufkollabiert wird, um daraus eine Vorform zu erhalten, aus der anschließend die optische Faser gezogen wird. Der Heißverformungsschritt des Kollabierens des Quarzglas-Zylinders auf den Kernstab bewirkt jedoch ebenso - wie oben für den Vertikalziehprozess beschrieben - eine Biegung des so hergestellten Bauteils, hier also der Vorform. Biegungen werden zwangsläufig durch jede geometrische Toleranz der Ziehvorrichtung und durch Abweichungen aus der Ziehachse erzeugt. Durch einen achsstarren Abzug werden bei Biegungen des Glasstrangs hohe Kräfte durch Hebelwirkung in den Be reich der Ziehzwiebel übertragen, die eine weitere Verformung erzeugen können, so dass es die "Rückwirkung" des abgezogenen Teils der Vorform in die Ziehzwie bel zu einem "Aufschaukeln" einer bereits vorhandenen Biegung kommt. Eine gebogene Vorform bewirkt in jedem Fall im Faserziehofen während des Faserziehens eine radial inhomogene Temperaturverteilung, die wiederum die Bie gung der Faser verstärkt. Ebenso wird eine bereits vorhandene Maßabwei chung in der Wandstärke eines Jacket-Rohres durch eine Heiß- und Ziehbear beitung noch verstärkt, so dass sich die Abweichung dabei vergrößert.
Diese Nachteile werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch ver mieden, dass ein mechanisch auf Endmaß bearbeiteter Quarzglas-Zylinder eingesetzt wird, der durch mechanisches Schleifen aus einem Quarzglas- Rohling erhalten wird, und nicht ein durch Elongieren erhaltenes "Jacket-Rohr" oder eine Vorform. Durch mechanische Bearbeitung (insbesondere Bohren, Honen und Schleifen) kann unter Einsatz bekannter Hon- und Schleifverfahren und dafür geeigneter handelsüblicher Vorrichtungen ein Quarzglas-Rohling mit einem Außendurchmesser von mehr als 100 mm und einer Länge von 2 m und mehr vollständig in einen geraden Zylinder mit genauem kreisförmigem Quer schnitt und einer geringen Maßabweichung, im Bereich von 1/100 mm gear beitet werden.
Unter einem mechanisch auf Endmaß gearbeiteten Zylinder im Sinne dieser Erfindung ist auch ein Zylinder zu verstehen, dessen Oberfläche in einer nachträgliche che mischen Behandlung (durch Ätzen) oder durch Feuerpolitur gereinigt und ge glättet wird. Denn Ätzprozesse und Feuerpolitur wirken sich auf die Biegung des Quarzglas-Zylinders nicht aus. - 2. Der zweite wesentliche Aspekt der Erfindung liegt darin, dass ein Quarzglas-
Zylinder mit einem Außendurchmesser von mindestens 100 mm eingesetzt
wird. Gegenüber dem Einsatz von "Jacket-Rohren" ergeben sich durch den
Einsatz großvolumiger Quarzglas-Zylinder zwei wesentliche Vorteile, nämlich
ein Kostenvorteil und eine Verbesserung hinsichtlich der Maßhaltigkeit.
Der Kostenvorteil beruht auf dem größeren Volumen und der sich daraus er gebenden längeren Faserlänge, die bei einem Faser-Ziehprozess erhalten wird, so dass eine kostengünstige Massenproduktion realisiert werden kann.
Die Verbesserung hinsichtlich der Maßhaltigkeit ergibt sich dadurch, dass Ab weichungen des Quarzglas-Zylinders von der idealen Zylindersymmetrie beim Faserziehen maßstäblich auf den geringeren Faserdurchmesser herunterskaliert werden, und dadurch weniger ins Gewicht fallen, als bei einer geringeren maßstäblichen Reduzierung, etwa ausgehend von einem bekannten "Jacket- Rohr" mit geringerem Außendurchmesser.
Nach der mechanischen Bearbeitung verbleibende geometrische Fehler sind durch die Genauigkeit der Werkzeuge und die messtechnischen Grenzen der Prozessführung bestimmt. Diese "Restfehler" lassen sich in ihrer Auswirkung minimieren, wenn der Quarzglas-Zylinder einen möglichst große Wandstärke aufweist. Durch die Herabskalierung wird der in der Faser resultierende relati ve Fehler kleiner. - 3. Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Erfindung liegt darin, dass die eingesetz ten großvolumigen Quarzglas-Zylinder die herstellungsbedingt häufig geringe Maßhaltigkeit des Kernstabs auszugleichen vermögen. Der Kernstab wird zwangsläufig in einem Heißprozess erzeugt und weist somit stets eine gewisse Abweichung von der Idealgeometrie auf. Eine nachträgliche mechanische Be arbeitung des Kernstabs würde lediglich zu einer Veränderung des Verhältnis ses von Mantel und Kernmaterial und zu Kontaminationen führen und ist daher nicht sinnvoll. Der Einfluß der geometrischen Kernstab-Fehler lässt sich mini mieren, indem der Quarzglas-Zylinder möglichst dickwandig ausgebildet und damit der relative Fehlerbeitrag des Kernstabs reduziert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren schließt nicht aus, dass der Kernstab zusätzlich
zu den mechanisch auf Endmaß bearbeiteten Quarzglas-Zylindern mit weiteren
Mantelrohren überfangen wird, wobei dies aus den oben beschriebenen Gründen
vorzugsweise Mantelrohre sind, die mechanisch auf Endmaß bearbeitet wurden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprü
chen.
Je größer der Außendurchmesser des Quarzglas-Zylinders und je kleiner der In
nendurchmesser ist, um so größer ist das durch den Quarzglas-Zylinder bereitge
stellte Quarzglas-Volumen und um so günstiger wirkt sich das Verfahren hinsicht
lich der Produktionskosten bezogen auf den Faserkilometer und hinsichtlich der
Maßhaltigkeit der daraus erhaltenen Faser aus.
Hierbei spielt auch die Wandstärke des Quarzglas-Zylinders eine wesentliche
Rolle. Vorzugsweise werden Quarzglas-Zylinder und Kernstab eingesetzt, bei de
nen das Verhältnis CSA(C)/CSA(R) der radialen Querschnittsfläche CSA(C) des
Quarzglas-Zylinders und der radialen Querschnittsfläche CSA(R) des Kernstabs im
Bereich zwischen 5 und 100, vorzugsweise zwischen 10 und 80 liegt. Je größer
die Wandstärke des Quarzglas-Zylinders ist, um so präziser kann eine optische
Faser gefertigt werden, da mit zunehmender Wandstärke des Zylinders absolute
Geometriefehler (die unabhängig von der Wandstärke und dem Außendurchmes
ser des Quarzglas-Zylinders sind) beim Faserziehen stärker herunterskaliert wer
den. Der Außendurchmesser des Quarzglas-Zylinder beträgt mindestens 100 mm.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht einen Einsatz von Quarzglas-
Zylindern mit einer Länge von mindestens 2 m, vorzugsweise mit einer Länge von
mindestens 3 m. Der Einsatz eines möglichst langen Quarzglas-Zylinders, der sich
auf die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens günstig auswirkt, wird erst durch die me
chanische Endbearbeitung ermöglicht. Denn bei Quarzglas-Rohren, die nicht me
chanisch endbearbeitet sind, sondern ihre Endmaße durch einen Heißverfor
mungsschritt erhalten haben, ergibt sich stets eine gewisse Durchbiegung. Diese
erschwert das Einführen eines Kernstabs, so dass bei gleichem Außendurchmes
ser des Kernstabs eine zunehmender Länge des Rohres eine Vergrößerung des
Innendurchmessers erforderlich macht, um die vorhandene Durchbiegung zu be
rücksichtigen. Damit geht mit der Länge des Zylinders eine Zunahme der Breite
des Spalts zwischen Kernstab und Innenwandung des Rohres einher, die beim
Aufkollabieren des Rohres zu Geometrieabweichungen führt. Insoweit wirkt sich
das erfindungsgemäße Verfahren auch hinsichtlich einer Verbesserung der Maß
haltigkeit bei besonders langen Quarzglas-Zylindern aus.
Die eingesetzten Quarzglas-Zylinder weisen vorzugsweise eine Biegung von ma
ximal 0,3 mm pro Längenmeter, vorzugsweise eine Biegung von maximal 0,1 mm
pro Längenmeter, und besonders bevorzugt eine Biegung von maximal 0,05 mm
pro Längenmeter, auf. Ihre Wanddickenabweichung beträgt maximal 0,3 mm pro
Längenmeter, vorzugsweise beträgt die Wanddickenabweichung maximal 0,1 mm
pro Längenmeter, und besonders bevorzugt maximal 0,05 mm pro Längenmeter.
Die Ovalität des Quarzglas-Zylinders liegt bei maximal 0,3 mm pro Längenmeter,
vorzugsweise bei maximal 0,1 mm pro Längenmeter, und besonders bevorzugt
beträgt die Ovalität maximal 0,05 mm pro Längenmeter.
Der eingesetzte Quarzglas-Zylinder wird vorzugsweise aus porösem Sootmaterial
hergestellt. Poröses Sootmaterial ermöglicht eine nachträgliche Reinigung, Dehy
dratation und Dotierung, so dass Glaseigenschaften, wie die OH-
Gruppenkonzentration und der Brechungsindex eingestellt und den Anforderun
gen an den einzusetzenden Kernstab angepasst werden können.
Als besonders geeignet sich es sich erweisen, den Quarzglas-Zylinder nach dem
sogenannten OVD-Verfahren herzustellen. Bei diesem Außenabscheideverfahren
wird ein rohrförmiger Körper erhalten, der herstellungsbedingt eine exakte Innen
bohrung aufweist, die nach dem Verglasen lediglich noch einer geringen mecha
nischen Endbearbeitung bedarf.
Hinsichtlich der optischen Faser wird die oben angegebene technische Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Faser ohne Einwirkung von Kräften
einen Krümmungsradius von mindestens 6 m einnimmt.
Eine Faser, bei der sich bei freier Krümmung - das heißt, ohne Einwirkung von
äußeren Kräften auf die Faser - ein Krümmungsradius von 6 m und mehr ergibt,
vereinfacht insbesondere die Herstellung von Spleißen. Die Herstellung einer der
artigen Faser erfolgt nach dem oben beschriebenen Verfahren.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher be
schrieben.
Es wurden optische Fasern nach dem ODD-Verfahren durch Überfangen eines
Kernstabs mit einem Quarzglas-Zylinder beim Faserziehen hergestellt. Die Fasern
weisen einen Kernbereich auf, der von einer inneren Mantelglasschicht und einer
äußeren Mantelglasschicht umgeben ist. Der Kernbereich besteht aus Quarzglas,
das homogen mit 5 Gew.-% Germaniumdioxid dotiert ist. Die Mantelglasschichten
bestehen aus undotiertem Quarzglas, von dem ein Teil durch den Mantel des
Kernstabs und ein Teil durch einen mechanisch bearbeiteten Quarzglas-Zylinder
bereitgestellt wird.
Nachfolgend wird zunächst die Herstellung des Quarzglas-Zylinders anhand eines
ersten Ausführungsbeispiels näher erläutert:
Nach dem VAD-Verfahren wurde ein großvolumiger, poröser Sootkörper mittels Flammenhydrolyse von SiCl4 in einem Knallgasbrenner und Abscheiden der ge bildeten SiO2-Sootpartikel auf einem rotierenden Quarzstab hergestellt. Der Soot körper wurde in einem Gasgemisch aus He und Cl2 dehydratisiert, und anschlie ßend in einem Zonenschmelzprozeß bei 1550°C verglast. Auf diese Art und Wei se wurde ein großer zylindrischer Quarzglasblock erhalten.
Nach dem VAD-Verfahren wurde ein großvolumiger, poröser Sootkörper mittels Flammenhydrolyse von SiCl4 in einem Knallgasbrenner und Abscheiden der ge bildeten SiO2-Sootpartikel auf einem rotierenden Quarzstab hergestellt. Der Soot körper wurde in einem Gasgemisch aus He und Cl2 dehydratisiert, und anschlie ßend in einem Zonenschmelzprozeß bei 1550°C verglast. Auf diese Art und Wei se wurde ein großer zylindrischer Quarzglasblock erhalten.
Die Außenfläche des Quarzglasblocks wurde mittels eines Umfangsschleifers mit
einem #80 Schleifstein auf die gewünschte Außenabmessung abgeschliffen, und
anschließend wurde der Innenbereich des Quarzglasblocks mittels eines Kern
bohrers aufgebohrt, der ebenfalls mit einem #80 Schleifstein bestückt war. Auf
diese Art und Weise wurde ein Rohr aus synthetischem Quarzglas erhalten.
Zwecks einer hochpräzisen Endbearbeitung wurde die Innenwandung des Rohres
mittels einer Honmaschine nachbearbeitet, wodurch eine in Längsachsenrichtung
verlaufende, gerade Bohrung mit einem genau kreisförmigen Querschnitt erhalten
wurde. Das Rohr wurde poliert, wobei die Endbearbeitung mittels eines Schleif
mittels der Feinheitsstufe #800 erfolgte. Die Außenbereiche des Rohres wurden
dann unter Einsatz eines NC-Umfangsschleifers derart geschliffen, daß die Mitte
lachse des Außendurchmesser mit der des Innendurchmessers übereinstimmte.
Nachdem gewährleistet war, dass der Zylinder auf die Soll-Wandstärke mit einer
Toleranz von 2% bearbeitet war, erfolgte die Endbearbeitung der Außenbereiche
mit #140. Das Rohr wurde dann in einem Flußsäure-Bad, dessen Konzentration
zwischen 5% und 30% lag, geätzt, um Oberflächenspannungen abzubauen und
um Beschädigungen durch die Oberflächenbearbeitung zu entfernen.
Der so erhaltene, vorbehandelte Zylinder (Probe 1 in Tabelle 1) hatte einen Au
ßendurchmesser von 120 mm, einen Innendurchmesser von 16 mm und eine
Länge von 2500 mm. Die Maßabweichung ΔD in der Wandstärke (Dmax - Dmin) betrug
maximal 0,05 mm, die Biegung betrug 0,05 mm/Längenmeter und für die
Ovalität wurde maximal 0,04 mm gemessen. Weiterhin wurde die Oberfläche auf
Rauhigkeit untersucht, indem ein Rauhigkeitsmeßgerät über eine Strecke von 8 mm
in Richtung der Längsachse geführt wurde, wobei für die innere Oberfläche
ein Wert Rmax von 4,8 µm und für die äußere Oberfläche von 53 µm gefunden
wurde.
Außerdem wurde ein sogenannter Kernstab nach dem OVD-Verfahren hergestellt.
Hierzu wurden auf einem um seine Längsachse rotierenden Träger durch Hin-
und Herbewegung eines Abscheidebrenners schichtweise Sootpartikel abge
schieden, wobei dem Abscheidebrenner SiCl4 und GeCl4 zugeführt und in einer
Brennerflamme in Gegenwart von Sauerstoff zu SiO2 und GeO2 hydrolysiert wur
den. Das Verhältnis an SiCl4 und GeCl4 wurde bei der Abscheidung der inneren
Schichten so eingestellt, dass sich über diesem Teil der Wandstärke des Sootroh
res eine vorgegebene homogene GeO2-Konzentration von 5 mol-% ergab. Sobald
die Soot-Schichten abgeschieden waren, die den Kernbereich des Kernstabs bil
den, wurde die Zufuhr von GeCl4 zum Abscheidebrenner gestoppt und es wurde
eine erste, innere Mantelglasschicht aus undotiertem SiO2 auf dem Kernbereich
abgeschieden.
Nach Beendigung des Abscheideverfahrens und Entfernen des Trägers wurde ein
Sootrohr erhalten, das zum Entfernen der herstellungsbedingt eingebrachten Hy
droxylgruppen einer Dehydratationsbehandlung unterworfen wurde. Hierzu wurde
das Sootrohr in vertikaler Ausrichtung in einen Dehydratationsofen eingebracht
und zunächst bei einer Temperatur im Bereich von 800°C bis etwa 1000°C in
einer chlorhaltigen Atmosphäre behandelt. Die Behandlungsdauer betrug etwa
sechs Stunden. Dadurch wurde eine Hydroxylgruppenkonzentration von weniger
als 100 Gew.-ppb erreicht.
Das so behandelte Sootrohr wurde in einem Verglasungsofen bei einer Tempe
ratur im Bereich um 1350°C verglast und dabei die Innenbohrung kollabiert, so
dass ein Kernstab mit dem gewünschten Brechzahlprofil erhalten wurde. Auf die
se Art und Weise wurden zwei Kernstäbe hergestellt, deren Außendurchmesser
und Kerndurchmesser sich aus Tabelle 1 ergeben (Probe Nr. 1 und Probe Nr. 2).
Die Kernstäbe wiesen einen über den radialen Querschnitt homogenen OH-
Gehalt von 0,004 Gew.-ppm auf.
In der herzustellenden optischen Faser mit einem Außendurchmesser von 125 µm
bilden die Kernstäbe gemäß Tabelle 1 jeweils einen Kernbereich mit einem
Durchmesser von ca. 8,5 µm.
Weiteres Mantelmaterial für die Ausbildung äußerer Mantelglasschichten der Fa
ser wurden erfindungsgemäß in Form eines Quarzglas-Zylinders bereitgestellt, der
jedoch erst beim Faserziehen in einem ODD-Verfahren auf den Kernstab aufkol
labiert wurde.
Zur Herstellung einer Faser wurde der Kernglas-Stab (Länge: 2450 mm) in den
Quarzglas-Zylinder eingesetzt und darin so fixiert, daß seine Mittelachse mit der
jenigen des Zylinders übereinstimmte. Die beiden Enden des so erhaltenen Ver
bundes wurden mit einem Quarzglashalter verbunden und der Verbund wurde in
einen vertikal orientierten, elektrisch beheizten Faserziehofen von der Oberseite
her eingeführt und mit dem unteren Ende beginnend bei einer Temperatur um
2180°C zonenweise erweicht, und aus dem erweichten Bereich wurde eine Faser
mit einem Außendurchmesser von 125 µm abgezogen. Dabei wurde in dem zwi
schen Kernstab und Quarzglas-Zylinder verbleibenden Spalt von etwa 1 mm ein
Unterdruck im Bereich zwischen 200 mm und 1000 mmAq aufrechterhalten. Es
wurde besonders darauf geachtet, dass der Verbund exakt in der Ofenmitte zen
triert ist und dass sich innerhalb des Ziehofens eine zylindersymmetrische Tempe
raturverteilung einstellt.
Die so erhaltene optische Faser mit einem Durchmesser von 125 µm erwies sich
als Faser hoher Qualität, mit der eine cut-off Wellenlänge lc von 1,245 µm, eine
optische Dämpfung von 0,334 dB/km bei einer Wellenlänge von 1,3 µm und eine
Kernexzentrizität von 0,12 µm erreicht werden konnte. Sie zeigte außerdem ein
geringes "fiber curl" mit einem Radius von 5,5 m.
Es wurde ein großer, poröser Sootkörper durch Außenabscheidung anhand eines
üblichen OVD-Verfahrens analog zu der oben beschriebenen Herstellung des
Kernstabs, jedoch ohne Zusatz eines Dotierstoffs hergestellt. Nach dem Entfernen
des Trägers wurde ein Sootrohr erhalten, das der oben beschriebenen Dehydra
tationsbehandlung unterzogen und anschließend verglast wurde. Die beiden End
bereiche des so hergestellten rohrförmigen Quarzglas-Rohlings aus syntheti
schem Quarzglas wurden abgeschnitten und die Außenwandung wurde mittels
Umfangsschleifer, der mit einem #80 Schleifstein bestückt war, grob geschliffen,
wodurch der vorgegebene Soll-Außendurchmesser im wesentlichen erhalten wur
de. Die innere Oberfläche des so erhaltenen Rohres wurde insgesamt mittels ei
ner Honmaschine, die mit einem #80 Schleifstein bestückt war, poliert. Der Poli
turgrad wurde fortlaufend verfeinert, indem die Schleifsteine ausgewechselt wur
den, wobei die Endbehandlung mit einem #800 Schleifstein erfolgte.
Daraufhin wurde das so bearbeitete Rohr auf Abweichungen in der Wandstärke
untersucht, indem ein Ultraschall-Dickenmeßgerät über eine Strecke von 50 mm
in Richtung der Längsachse geführt wurde, wobei acht um den Umfang verteilte
Meßpunkte erhalten wurden. Die Außenfläche des Rohres wurde dann mittels
eines NC-Umfangsschleifers geschliffen. Nachdem sichergestellt war, dass das
Rohr auf eine Wandstärke innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereiches ge
fertigt war, wurde das Rohr in einer Flußsäure-haltigen Ätzlösung kurz geätzt.
Es wurde so ein großvolumiger Zylinder aus synthetischem Quarzglas mit einem
Außendurchmesser von 150 mm und einem Innendurchmesser von 22 mm mit
einer maximalen Abweichung in der Wandstärke ΔD von 60 µm erhalten. Die Bie
gung betrug 0,06 mm/Längenmeter und für die Ovalität wurde maximal 0,05 mm
gemessen. Es zeigte sich, daß die Oberflächenrauhigkeit Rmax dieses vorbehan
delten Rohres für die innere Oberfläche 3,5 µm, und für die äußere Oberfläche
77 µm betrug (Probe Nr. 2 in Tabelle 1).
In den so erhaltenen Quarzglas-Zylinder wurde der Kernstab gemäß Probe Nr. 2
von Tabelle 1 eingesetzt und darin fixiert. Der Kernstab hatte eine Länge von
2450 mm. Der so entstandene Verbund wurde dann in einem vertikal orientierten,
elektrisch beheizten Faserziehofen auf eine Temperatur im Bereich zwischen
2000°C und 2400°C erhitzt, wobei er vom unteren Ende her aufgeschmolzen
und erweicht und aus dem erweichten Bereich eine optische Faser mit einem Au
ßendurchmesser von 125 µm ± 0,5 µm abgezogen. Im Ringspalt zwischen
Kernstab und Quarzglas-Zylinder (1 mm) wurde dabei ein Vakuum im Bereich
zwischen 200 mm und 1000 mmAq aufrecht erhalten.
Die so erhaltene optische Faser erwies sich als Faser hoher Qualität: mit einer
Exzentrizität des Faserkern bei maximal 0,11 µm, mit einer cut-off Wellenlänge lc
von 1,270 µm, einer optischen Dämpfung von 0,338 dB/km bei einer Wellenlänge
von 1,3 µm, wobei die Dämpfung durch OH-Gruppen bei einer Wellenlänge von
1,38 µm bei 0,65 db/km lag. Sie zeigte außerdem ein geringes "fiber curl" mit
einem Radius von 6,1 m.
Ein großer, poröser Sootkörper, der durch Außenabscheidung aus der Dampfpha
se (OVD) hergestellt worden war, wurde in der gleichen Art und Weise wie in Bei
spiel 2 hergestellt, dehydratisiert, einer Behandlung zur Einstellung des Bre
chungsindex unterzogen und verglast, wobei ein Zylinder aus synthetischem
Quarzglas erhalten wurde. Die innere und die äußere Wandung des so erhaltenen
Quarzglas-Zylinders wurden mechanisch geschliffen, wie dies oben anhand Bei
spiel 1 erläutert ist.
Hierbei wurde der Innendurchmesser des erhaltenen Zylinders mittels einer hoch
präzisen Honmaschine auf einen Wert von 50 mm bearbeitet, und die Außenwan
dung wurde auf einen Außendurchmesser von 200 mm abgeschliffen (Probe Nr. 3
in Tabelle 1). Die Wandstärke des so erhaltenen großvolumigen Zylinders aus
Quarzglas wies über die gesamte Länge von 3500 mm eine maximale Abwei
chung von 0,07 mm auf. Die Biegung betrug 0,08 mm/Längenmeter und für die
Ovalität wurde maximal 0,07 mm gemessen. Es zeigte sich, daß die Oberflächen
rauhigkeit Rmax dieses vorbehandelten Rohres für die innere Oberfläche 3,5 µm,
und für die äußere Oberfläche 77 µm betrug.
Weiterhin wurde ein Kernstab entsprechend dem in Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren (Außendurchmesser = 20 mm) hergestellt. Um diesem zusätzliches
Mantelmaterial bis zu einem Außendurchmesser von 48 mm hinzuzufügen, wurde
auf den Kernstab ein Mantelrohr aufkollabiert. Das Mantelrohr wurde durch Flam
menhydrolyse von SiCl4 unter Bildung von SiO2-Partikeln und axialer Abscheidung
der SiO2-Partikel auf einem rotierenden Dorn hergestellt. Vor dem Sintern wurde
das aus undotiertem, porösen Quarzglas bestehende Mantelrohr in chlorhaltiger
Atmosphäre getrocknet. Nach dem Sintern hatte das Mantelrohr einen Innen
durchmesser von etwa 22 mm und einen Außendurchmesser von etwa 49 mm,
und es wies einen mittleren, über die Wandstärke des Mantelrohres homogenen
OH-Gehalt von 0,05 Gew.-ppm auf. Das Mantelrohr wurde anschließend mecha
nisch auf Endmaß bearbeitet und dann auf den Kernstab aufkollabiert. Hierzu
wurde der Kernstab koaxial innerhalb des Mantelrohres angeordnet und in chlor
haltiger Atmosphäre bei einer Temperatur von etwa 1000°C wurden die den
Ringspalt zwischen Kernstab und Mantelrohr begrenzenden Oberflächen gereinigt
und dehydratisiert. Im Anschluß daran wurde das Mantelrohr auf den Kernstab
aufgeschmolzen, indem die Anordnung in einem elektrisch beheizten Ofen auf
eine Temperatur von 2150°C (Ofentemperatur) zonenweise erhitzt wurde, so
dass ein Kernstab mit den in Tabelle 1 für die Probe Nr. 3 angegebenen Abmes
sungen erhalten wurde.
Nach dem Aufkollabieren bildet das Mantelrohr eine zweite, äußere Mantelglas
schicht auf dem Kernstab. Der so erhaltene Quarzglasstab stellt in der späteren
Lichtleitfaser den Faserkern und den zur Lichtführung beitragenden Mantel (das
sogenannte "optische Cladding"). Die Kernglaszone ist von einem Mantel aus un
dotiertem Quarzglas mit einem Brechungsindex "nM1" von typischerweise 1,4585
umgeben. Der Mantel wird von der inneren Mantelglasschicht und von der äuße
ren Mantelglasschicht gebildet.
Der so hergestellte Kernstab mit einer Länge von 3,3 m wurde in den Quarzglas-
Zylinder gemäß Probe Nr. 3 von Tabelle 1 eingesetzt und darin fixiert. Der so ent
standene Verbund wurde dann in einem vertikal orientierten, elektrisch beheizten
Faserziehofen auf eine Temperatur im Bereich zwischen 2000°C und 2400°C
erhitzt, wobei er vom unteren Ende her aufgeschmolzen und erweicht und aus
dem erweichten Bereich eine optische Faser mit einem Außendurchmesser von
125 µm ± 0,5 µm abgezogen wurde. Im Ringspalt zwischen Kernstab und
Quarzglas-Zylinder (1 mm) wurde dabei ein Vakuum im Bereich zwischen
200 mmAq und 1000 mmAq aufrecht erhalten.
Die so erhaltene optische Faser erwies sich als Faser hoher Qualität: mit einer
Exzentrizität des Faserkern bei maximal 0,10 µm, mit einer cut-off Wellenlänge lc
von 1,270 µm, einer optischen Dämpfung von 0,334 dB/km bei einer Wellenlänge
von 1,3 µm. Sie zeigte außerdem ein geringes "fiber curl" mit einem Radius von
6,2 m.
In einer Abwandlung der in Beispiel 3 beschriebenen Verfahrensweise (unter Bei
behaltung der dort angegebenen geometrischen Abmessungen) wurde das me
chanisch auf Endmaß bearbeitete und oberflächlich geglättete Mantelrohr nicht in
einem separaten Verfahrensschritt auf den Kernstab aufkollabiert, sondern es
wurde in koaxialer Anordnung mit dem Zylinder und dem Kernstab in einem ODD-
Prozess unmittelbar zu einer optischen Faser gezogen.
Die erhaltene optische Faser erwies sich als Faser besonders hoher Qualität: mit
einer Exzentrizität des Faserkern bei maximal 0,08 µm, mit einer cut-off Wellen
länge lc von 1,270 µm, einer optischen Dämpfung von 0,330 dB/km bei einer
Wellenlänge von 1,3 µm. Sie zeigte außerdem ein besonders geringes "fiber curl"
mit einem Radius von 6,8 m.
Es wurde ein großvolumiger, poröser Sootkörper gemäß dem Verfahren nach
Beispiel 3 und mit den in Tabelle 1 für Probe Nr. 4 genannten Abmessungen her
gestellt. Die innere und die äußere Wandung des Quarzglas-Zylinders wurden
mechanisch geschliffen, wie dies oben anhand Beispiel 1 erläutert ist.
Die Wandstärke des so erhaltenen großvolumigen Zylinders aus Quarzglas wies
über die gesamte Länge von 3000 mm eine maximale Abweichung von 0,08 mm
auf. Die Biegung betrug 0,07 mm/Längenmeter und für die Ovalität wurde maxi
mal 0,06 mm gemessen.
Weiterhin wurde ein Kernstab entsprechend dem in Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren mit einem Außendurchmesser von 58 mm und einem Kerndurchmesser
von 12,4 mm und einer Länge von 2,9 m hergestellt und in den Quarzglas-
Zylinder gemäß Probe Nr. 4 von Tabelle 1 eingesetzt und darin fixiert.
Der so entstandene Verbund wurde dann in einem vertikal orientierten, elektrisch
beheizten Faserziehofen auf eine Temperatur im Bereich zwischen 2000°C und
2400°C erhitzt, wobei er vom unteren Ende her aufgeschmolzen und erweicht
und aus dem erweichten Bereich eine optische Faser mit einem Außendurchmes
ser von 125 µm ± 0,5 µm abgezogen wurde.
Die so erhaltene optische Faser erwies sich als Faser hoher Qualität: mit einer
Exzentrizität des Faserkern bei maximal 0,10 µm, mit einer cut-off Wellenlänge lc
von 1,270 µm, einer optischen Dämpfung von 0,334 dB/km bei einer Wellenlänge
von 1,3 µm. Sie zeigte außerdem ein geringes "fiber curl" mit einem Radius von
6,0 m.
Näheres zu den im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung relevanten
Verfahren und Vorrichtungen für die Herstellung von synthetischem Quarzglas für
optische Fasern durch OVD-Abscheidung sind aus folgenden Druckschriften zu
entnehmen: In der US-A 5,788,730 wird ein Verfahren und ein Abscheidebrenner
aus Quarzglas mit einer Mitteldüse und mindestens drei Ringspaltdüsen für die
Herstellung eines Sootkörpers mit homogener radialer Dichteverteilung beschrieben;
in der DE-A1 197 25 955 wird der Einsatz eines Brenners für eine Einspei
sung von flüssigem Glasausgangsmaterial gelehrt; und in der DE-A1 195 01 733
wird eine Vorrichtung für die gleichzeitige und gleichmäßige Gasversorgung einer
Vielzahl von Abscheidebrennern unter Einsatz eines Druckausgleichsgefäßes of
fenbart. Zur Steigerung der Effizienz der Sootabscheidung wird in der DE-A1 196 29 170
vorgeschlagen, ein elektrostatisches Feld zwischen Abscheidebrenner und
Sootkörper anzulegen; in der DE-A1 196 28 958 und in der DE-A1 198 27 945
werden Maßnahmen für die Homogenisierung der Sootabscheidung bei Einsatz
einer oszillierend bewegten Brennerreihe angegeben. Aus der DE-A1 197 51 919
und der DE-A1 196 49 935 sind Verfahren und Vorrichtungen zur Handhabung
des Sootkörpers während und nach dem Abscheideprozess bekannt; und aus
US-A 5,665,132, US-A 5,738,702 und DE-A1 197 36 949 ergeben sich Maßnah
men für die Halterung des Sootkörpers beim Verglasen. Die Dotierung von
Quarzglas mit Fluor und Bor wird in der EP-A 582 070 beschrieben; in der US-A 5,790,736
wird eine Lehre zur Anpassung der Viskosität von Kern- und Man
telmaterial einer Faser gegeben; und in der DE 198 52 704 geht es um ein Ver
fahren zur Herstellung einer optischen Faser unter Einsatz dotierter Substratrohre
nach dem MCVD-Verfahren. Die Nachbearbeitung eines verglasten Quarzglas-
Hohlzylinders unter Einsatz eines speziellen Bohrers ist in der US-A 5,643,069
beschrieben. Die US-A 5,785,729 gibt eine Lehre zur Herstellung großvolumiger
Vorformen unter Einsatz der Stab-in-Rohr-Technik; und die DE-A1 199 15 509
beschreibt einen zur Durchführung dieser Technik geeigneten Abzug. Gegenstand
von EP-A1 767 149 und DE-A1 196 29 169 ist die Herstellung maßgenauer
Quarzglasrohre durch ein Vertikalziehverfahren.
Claims (11)
1. Verfahren für die Herstellung einer optischen Faser durch Elongieren einer
koaxialen Anordnung, umfassend einen Kernstab und ein äußeres Mantel
rohr, wobei die koaxiale Anordnung in vertikaler Ausrichtung einer Heizzone
zugeführt und darin mit ihrem unteren Ende beginnend zonenweise erweicht
und aus dem erweichten Bereich die optische Faser nach unten abgezogen
wird, wobei ein zwischen Kernstab und Mantelrohr vorhandener Ringspalt
kollabiert, dadurch gekennzeichnet, dass als Mantelrohr ein mechanisch auf
Endmaß bearbeiteter Quarzglas-Zylinder mit einem Außendurchmesser von
mindestens 100 mm eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Quarzglas-
Zylinder mit einem Außendurchmesser von mindestens 150 mm, vorzugs
weise mit einem Außendurchmesser von mindestens 200 mm, eingesetzt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Quarzglas-Zylinder mit einem Innendurchmesser von höchstens
70 mm, vorzugsweise 50 mm eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Quarzglas-
Zylinder mit einem Innendurchmesser von höchstens 40 mm, vorzugsweise
mit einem Innendurchmesser höchstens 30 mm, eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass ein Quarzglas-Zylinder und ein Kernstab eingesetzt werden,
bei denen das Verhältnis CSA(C)/CSA(R) der radialen Querschnittsfläche
CSA(C) des Quarzglas-Zylinders und der radialen Querschnittsfläche CSA(R)
des Kernstabs im Bereich zwischen 5 und 100, vorzugsweise zwischen 10
und 80 liegt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass ein Quarzglas-Zylinder mit einer Länge von mindestens 2 m,
vorzugsweise mit einer Länge von mindestens 3 m eingesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass ein Quarzglas-Zylinder mit einer Biegung von maximal
0,3 mm pro Längenmeter, vorzugsweise mit einer Biegung von maximal
0,1 mm pro Längenmeter, und besonders bevorzugt mit einer mit einer Bie
gung von maximal 0,05 mm pro Längenmeter, eingesetzt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass ein Quarzglas-Zylinder mit einer Wanddickenabweichung
von maximal 0,3 mm, vorzugsweise mit einer Wanddickenabweichung von
maximal 0,1 mm, und besonders bevorzugt mit einer mit einer Wanddicken
abweichung von maximal 0,05 mm, eingesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass ein Quarzglas-Zylinder mit einer Ovalität von maximal
0,3 mm, vorzugsweise mit einer Ovalität von maximal 0,1 mm, und beson
ders bevorzugt mit einer mit einer Ovalität von maximal 0,05 mm, eingesetzt
wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass ein nach dem OVD-Verfahren hergestellter Quarzglas-
Zylinder eingesetzt wird.
11. Optische Faser, umfassend einen Kern und einen den Kern umhüllenden
Mantel, dadurch gekennzeichnet, dass sie ohne Einwirkung von Kräften ei
nen Krümmungsradius von mindestens 6 m einnimmt.
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