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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Tintenschreibgerät, insbesondere einen Füllfederhalter
und Tuschefüller.
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Der
Schreibvorgang bei einem konventionellen Füllfederhalter beruht auf der
kapillaren Förderung
der Schreibflüssigkeit
aus einem Tintenvorratsbehälter
bis zur Schreibfederspitze. Zur Kompensation des Saugverhaltens
des zu beschreibenden Papiers und der Schwerkraft der Tinte im Tintenvorratsbehälter ist
ein Unterdruck im Tintenvorratsbehälter erforderlich, um ein unkontrolliertes
Austreten der Tinte, ein sogenanntes Klecksen zu vermeiden. Bei konventionellen
Füllfederhaltern
wird der Unterdruck im Tintenvorratsbehälter durch eine vom Tintenfluss freigegebene
Entlüftungskapillare
geregelt. Die Freigabe erfolgt dabei in Abhängigkeit vom Füllungsgrad eines
zwischen der Schreibfederspitze und dem Tintenvorratsbehälter angeordneten
kapillaren Speichers, der zugleich die Aufgabe hat, bei plötzlichen Druck-
und Temperaturschwankungen aus dem Tintenvorratsbehälter austretende
Tinte vorübergehend aufzunehmen.
Dieses System erfordert eine sorgfältige Abstimmung der Kapillarität von Tintenleiter, Saugkraft
des Papiers, Kapillarität
und Aufnahmevermögen
des Speichers.
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Trotzdem
sind die Möglichkeiten
der Kompensation von äußeren Einwirkungen
wie Temperatur, Druck und Saugverhalten des Papiers begrenzt.
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Bei
einem Füller
gemäß der
DE 44 19 735 A1 wird
die austretende Schreibflüssigkeit
durch ein Pumpelement dosiert, welches die Schreibflüssigkeit zur
Düse der
Schreibspitze drückt.
Das Pumpelement wird über
einen Druckaufnehmer und eine Mikroschaltung aktiviert, indem bei
Aufsetzen der Schreibspitze auf das Papier ein Piezoquarzröhrchen das
Start- und Stopp-Signal
für die
Mikroschaltung gibt und die Pumpfrequenz des Pumpelements bestimmt.
Als Flüssigkeitsvorratsbehälter dient
eine wechselbare Patrone, die beim Einsetzen beiderseits mit Kanülen durchstoßen wird,
wobei im Boden der Patrone eine Trennwand aus semipermeablen Material
eingelassen ist, die für
Luft durchlässig
und für
die Tinte undurchlässig
ist. Durch die direkte Belüftung der
Patrone befindet sich das gesamte System in einem ständigen Druckausgleich
mit der Außenluft,
so dass gesonderte Kompensationsmaßnahmen für Temperatur- und Luftdruckänderungen
entfallen können.
Das Pumpelement und die Mikroschaltung werden von einer Batterie
mit Strom versorgt. Auf die Aufteilung des Vorratsbehälters in
einen Primär-
und Sekundärvorratsbehälter wurde
verzichtet, da die Mikropumpe die Fördermenge bestimmen soll. Nachteilig
bei dieser Anordnung ist, dass eine direkte Proportionalität zwischen
Pumpleistung und Aussetzkraft nicht vorausgesetzt werden kann. Dieser
Zusammenhang wird zumindest noch durch den momentanen Füllstand
der Patrone und des sich ergebenden hydrostatischen Druckes beeinflusst.
Eine Rolle spielt auch die temperaturabhängige Viskosität möglicherweise
unterschiedlicher Tintensorten. Eine Kompensation des unterschiedlichen
Saugverhaltens des Papiers ist nicht möglich.
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In
der
DE 43 28 312 A1 wird
eine Anordnung beschrieben, bei der volumenvariable Flüssigkeitsreservoirs
sowohl als Primärvorratsbehälter als
auch Sekundärflüssigkeitsbehälter verwendet
werden. In einer Ausführungsform
wird vorgeschlagen, zwischen den beiden Flüssigkeitsbehältern ein
elektronisch gesteuertes Ventil zu verwenden, das in Abhängigkeit
von den Druckverhältnissen
im Sekundärflüssigkeitsbehälter geöffnet und
geschlossen wird. Der Primärvorratsbehälter steht
dabei unter einem Überdruck,
sodass bei Öffnung
des Ventils Schreibflüssigkeit
in den Sekundärflüssigkeitsbehälter strömt und diesen
Behälter
wieder füllt.
Geht man davon aus, dass der Sekundärflüssigkeitsbehälter unter
Unterdruck stehen muss, damit die Schreibflüssigkeit nicht über die
Federspitze ausläuft,
werden die erforderlichen Kräfte
wiederum durch den Unterdruck der Kammer, in dem sich der Sekundärflüssigkeitsbehälter befindet
bzw. die schwer zu kontrollierenden Kräfte der Elastizität des volumenvariable
Flüssigkeitsreservoirs
aufgebracht. Damit unterliegen die Druckbedingungen wiederum den
Bedingungen der Umgebung wie Temperatur und atmosphärischer
Druck, was man gerade vermeiden wollte. Bei einer anderen Ausführungsform
in der
DE 43 28 312
A1 wird auf einen Sekundärflüssigkeitsbehälter verzichtet
und direkt der Druck im Vorratsbehälter geregelt. Diese Art der
Druckregelung berücksichtigt
allerdings nicht, dass im praktischen Schreibbetrieb der Druck in
Abhängigkeit
vom Schriftzug, den Aufsetzkräften
und der Papierqualität
stark schwankt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Tintenschreibgerät der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei dem die Mikropumpe nur während des
Schreibvorganges aktiv ist und Änderungen
des Außendruckes
und der Temperatur, sowie das unterschiedliche Saugverhalten des
Papiers keinen Einfluss auf die Menge der austretenden Tinte haben.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch eine elektronische Regelung der Tintenabgabe an der
Schreibfederspitze gelöst.
Dazu befindet sich in der Schreibfeder ein Kraftsensor, dessen Signal
den Tintensollfluss bestimmt. Ein weiterer Flusssensor im Tintenleiter
ermittelt den Ist-Fluss der Tinte zur Schreibfederspitze. Der Tintenvorrat
ist durch ein elektronisch gesteuertes Ventil vom Tintenleiter zur Schreibfeder
getrennt. Im Tintenleiter befindet sich eine elektronisch regelbare
Mikropumpe. Zwischen Tintenvorratsbehälter und Mikropumpe ist zur
dynamischen Entkopplung ein kleiner Zwischenspeicher für Tinte
angeordnet.
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Um
durch den hydrostatischen Druck im Tintenvorratsbehälter ein
Ausfließen
zu vermeiden, ist das Ventil während
des Ruhezustandes des Tintenschreibgerätes geschlossen. Nach Abnehmen
der Schutzkappe wird die elektronische Steuerung des Tintenschreibgerätes aktiviert.
Beim Aufsetzen der Schreibfeder auf das Papier ist das Tintenschreibgerät kurzzeitig
auch ohne Einschalten der Pumpe oder Öffnung des Ventils sofort schreibbereit,
weil durch das Saugverhalten des Papiers Tinte zunächst aus dem
Tintenspeicher entnommen wird. Dabei fließt die Tinte durch die Mikropumpe
und ihre nur dynamisch wirkenden Pumpenventile hindurch. Die Mikropumpe stellt
somit zunächst
nur einen Strömungswiderstand dar.
Gleichzeitig registriert der Kraftsensor das Aufsetzen auf das Papier.
Die Aufsetzkraft ist ein Maß für den durch
den Nutzer gewünschten
Tintenfluss und stellt für
einen Regelkreis den Sollwert dar. Der Istwert wiederum wird durch
den Flusssensor ermittelt. Die Differenz zwischen Soll- und Istwert
bildet eine Stellgröße für die Ansteuerung
der bidirektional wirkenden Mikropumpe. Mit zunehmenden Ausschreiben
des Speichers steigt die notwendige Pumpleistung zur Erreichung
des Sollflusses an. Bei Erreichung eines Grenzwertes wird das Ventil
am Tintenvorratsbehälter
geöffnet
und Tinte strömt
nach. Der Speicher füllt
sich wieder. Danach sinkt die notwenige Pumpleistung zunächst ab,
bis sogar ein Gegensteuern der Mikropumpe notwendig ist. Bei Erreichung
eines zweiten Grenzwertes wird das Ventil am Tintenvorratsbehälter geschlossen.
Die Pumpe fördert
dann zunächst
wiederum aus dem Zwischenspeicher.
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Für die Funktion
des Schreibgerätes
ist es wichtig, dass die Zeitkonstanten des Ventils, des Tintenspeichers
und der Mikropumpe aufeinander abgestimmt sind Beim Aufsetzen der
Feder muss der Tintenfluss innerhalb kurzer Zeit ohne merkliche
Verzögerung
einsetzen. Für
diesen Zeitraum wird zunächst die
Tinte aus dem Zwischenspeicher entnommen. Die Mikropumpe greift
nun in die Regelung des Tintenflusses ein. Der Vorrat des Tintenspeichers
ist so bemessen, dass er für
einen kurzen Schreibbetrieb ausreichend ist, mindestens aber soviel
Zeit, wie zum Öffnen
des Ventils am Tintenvorratsbehälter
notwendig ist.
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Die
für die
Sensorauswertung, Pumpansteuerung und Ventilsteuerung erforderliche
Elektronik ist zweckmäßigerweise
als ASIC ausgeführt
und im vorderen Teil des Gehäuses
des Tintenschreibgerätes angeordnet.
Die Versorgung der Elektronik mit elektrischer Energie erfolgt über eine
Batterie oder einen Akkumulator, welche im Gehäuseoberteil des Schreibgerätes eingesetzt
sind. Die Pumpe ist realisiert als bidirektionale dynamische Mikropumpe,
wie sie z.B. in der
DE
196 48 694 C1 beschrieben ist. Der Vorteil dieser Pumpe
besteht darin, dass zur Erreichung des Sollflusses durch Gegenpumpen
reagiert werden kann. Das Ventil ist als elastischer Kanalkörper ausgeführt, der
durch Einwirkung eines Linearantriebes zusammengedrückt wird
und somit einen Tintenfluss unterbindet. Der Linearantrieb besteht
aus einer Piezokeramik, deren Formänderung bei Anlegen einer elektrischen
Spannung unmittelbar oder über
ein geeignetes Getriebe auf den elastischen Kanalkörper einwirkt.
Das Ventil ist so realisiert, dass der Fluss im stromlosen Zustand
unterbrochen ist und das Schreibgerät bei Nichtgebrauch keine elektrische
Energie benötigt.
Bei Ausführung
des Ventils mit spannungsproportionaler Öffnung kann das Ventil als
elektronisch gesteuerte Drossel verwendet werden und so die Möglichkeiten
der Flussregelung erweitern.
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Das
erfindungsgemäße Schreibgerät hat den
Vorteil, dass Umwelteinflüsse,
wie Luftdruckänderungen
und Temperaturschwankungen sowie unterschiedliches Saugverhalten
des Papiers durch die Flussregelung keinen nachteiligen Einfluss
auf die Schreibqualität
ausüben
und der Tintenleiter mit seinem Zwischenspeicher in einfacher Weise
ausgeführt
werden kann.
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Der
der Erfindung zugrundeliegende Gedanke wird in der nachfolgenden
Beschreibung anhand eines Ausführungsbeispiels,
das in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert.
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Es
zeigt:
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1 eine
Gesamtdarstellung des Tinten-Schreibgerätes im Längsschnitt
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2 eine
Darstellung des Regelsystems
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3a einen
Querschnitt durch die Schreibeinheit
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3b ein
Layout des Fluidiksystems von der Vorderseite
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3c ein
Layout des Fluidiksystems von der Rückseite
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4a einen
Querschnitt durch den Mikroventilantrieb mit Piezostapel bei geöffnetem
Ventil
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4b einen
Querschnitt durch den Mikroventilantrieb mit Piezostapel bei geschlossenem Ventil
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5 einen
Mikroventilantrieb mit Piezostreifen
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1 zeigt
zunächst
einen Querschnitt durch das Schreibgerät mit der Schreibfeder 9,
den Halter der Schreibfeder 8 im Vorderteil des Gehäuses 3.
Im Gehäuseoberteil 1 befindet
sich als Tintenvorratsbehälter
eine Tintenpatrone 4 sowie ein Batteriefach zur Aufnahme
der Batterie 6. Das Batteriefach ist durch eine Abdeckung 2 verschlossen.
Die Tintenpatrone 4 ist mit einer Verschlussstopfen 12 verschlossen,
der beim Einsetzen in das Schreibgerät mit einer Kontaktnadel 13 durchstoßen wird.
Die Kontaktnadel 13 ist in dem Kanalkörper 10 bestehend aus
einem Keramik/Metallverbund befestigt, in dem alle fluidischen Funktionselemente
wie Mikropumpen, Speicher und Ventile angeordnet sind. Aus dem Kanalkörper 10 gelangt
die Tinte durch einen Tintenleiteranschluss 15 und einem
elastischen Zwischenstück 14 zur
Schreibfeder 9, die in der Darstellung in 1 als
Röhrchenfeder
ausgeführt
ist. Die Schreibfeder 9 befindet sich in einem Federhalter 8,
der sich im Gehäuseunterteil 3 in
der Achse des Andruckes beim Schreiben bewegen und somit auf die
beiden Kraftsensoren 20 wirken kann. Die Kraftsensoren 20 stützen sich
auf den Gegenhalter 21 ab, der im Kanalkörper 10 befestigt
ist. Auf einer Leiterplatte 31 befinden sich die elektronischen
Bauelemente 32, die für
die Steuerung des Schreibgerätes
verantwortlich sind.
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Die
Funktionsweise des Schreibgerätes
soll anhand von 2 in einer elektrischen Analogie
erläutert
werden. Der hydrostatische Druck in der Tintenpatrone 4 repräsentiert
in der elektrischen Analogie eine elektro-motorischen Kraft (EMK)
mit der Spannung UP. Diese Spannung ändert sich
je nach Füllungsgrad
der Patrone 4 und Gebrauchslage des Schreibgerätes. Eine
andere EMK mit der Spannung Us stellt das
Saugverhalten des Papiers dar. Auch diese Spannung ist veränderlich
und von den jeweiligen Papiereigenschaften abhängig. Der Schalter SP symbolisiert das Aufsetzen der Schreibfeder 9 auf das
Papier und den damit eintretende Tintenfluss iT. Der
Schalter SV steht für das Ventil. Im Tintenfluss
iT sind verschiedene Widerstände RP, RT und RV angeordnet, die für die Strömungswiderstände der
einzelnen Funktionselemente und Verbindungskanäle stehen. Im Tintenfluss iT ist die Mikropumpe μP und der Flussmesser FS angeordnet. Ein elastischer Zwischenspeicher
CT wird als Kondensator dargestellt, der
Ladung aufnimmt und bedingt durch seine Ladespannung auch wieder
Ladung als Stromfluss über die
Zeit abgeben kann.
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Im
Ruhezustand des Schreibgerätes
ist zunächst
das Ventil am Tintenvorratsbehälter
geschlossen, d.h. der entsprechende Schalter SV ist
offen. Wird das Schreibgerät
auf das Papier aufgesetzt, wird sinngemäß der Schalter SP geschlossen.
Bedingt durch die Saugwirkung des Papiers US setzt
ein Tintenfluss iT vom Speicher CT durch die Mikropumpe μP ein. Der Kondensator CT wird dabei aufgeladen. Der Fluss iT wird mit dem Flussmesser FS gemessen. Gleichzeitig
wird die Aufsetzkraft durch den Sensor PS gemessen.
Diese Aufsetzkraft repräsentiert
den durch den Benutzer des Schreibgerätes gewünschten Soll-Fluss. Dieser
Soll-Fluss wird
mit dem Ist-Fluss iT verglichen. Die Differenz
wird über
einen Operationsverstärker
(OPV) V2 der Mikropumpe zugeführt, die
den Ist-Fluss iT solange nachregelt, bis eine
Identität
erreicht wird. Die Tinte wird dabei zunächst dem Speicher CT entnommen, das heißt dieser Kondensator lädt sich
entsprechend auf. Diese Aufladung entspricht einem wachsenden Unterdruck im
Tintenleitsystem. Die Mikropumpe μP
muss zunehmend stärker
pumpen, um den Ist-Fluss iT auf den Sollfluss
auszuregeln. Über
einen Schwellwertschalter ST wird bei Erreichung
eines bestimmten Unterdruckes das Ventil SV geöffnet und
Tinte kann aus dem Tintenvorratsbehälter nachströmen. Der
Unterdruck am Kondensator CT verringert
sich. Bedingt durch den hydrostatischen Druck UP kann
sogar ein Überdruck
am Kondensator CT entstehen, das heißt die Pumpe
muss sogar in die umgekehrte Richtung pumpen, um den Ist-Fluss iT auf den Soll-Fluss auszuregeln.
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Ein
zweiter Triggerpunkt des Schwellwertschalters ST registriert
diesen Zustand und schließt das
Ventil SV wieder.
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Durch
diese Kombination von Mikropumpe μP,
Speicher CT und Ventil SV wird
erreicht, das die unterschiedlichen Zeitkonstanten für die einzelnen Funktionselemente
des Schreibgerätes
ausgeführt werden
können.
Für das
Anschreiben ist es zweckmäßig, das
ein kleiner Tintenvorrat für
wenige Millisekunden direkt aus einem Zwischenpeicher CT entnommen
werden kann. Der Sensor FS und die Mikropumpe μP sind in
der Lage innerhalb dieser Zeit die Regelfunktion aufzunehmen. Das
langsamste Funktionselement ist das Ventil SV,
dessen notwendige Schaltzeit durch die Speicherkapazität des Kondensators
CT verlängert
werden kann. Bei der Dimensionierung des Tintenleitsystem ist zu
beachten, dass der Unterdruck im System repräsentiert durch die Ladespannung
des Kondensators CT nicht größer wird, als
die Rückhaltekraft
des Meniskus an der Öffnung der
Schreibfeder, weil sich sonst die Tinte innerhalb der als Röhrchenfeder
ausgebildeten Schreibfeder 9 zurückziehen kann. Das wäre für den Anschreibvorgang
nicht vorteilhaft. In 2 wird dieser Zustand durch
eine Unterbrechung des Tintenpfades an der Stelle SU dargestellt.
Im Gegenteil kann durch prophylaktisches, kurzzeitiges Pumpen nach
Abnahme einer Schutzkappe sichergestellt werden, dass die Tinte
an der Spitze der Röhrchenfeder 9.1 steht
und einen Meniskus bildet. Wichtig ist, dass in keiner Situation
ein Überdruck
im Tintenleitsystem auftritt, der größer als das Rückhaltevermögen der
Schreibfeder ist. Dieses Rückhaltevermögen der
Schreibfeder wird durch die Z-Diode DF symbolisiert.
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Der
Aufbau des Kanalkörpers 10,
der alle wesentlichen Funktionselemente enthält, ist in 3a, 3b und 3c dargestellt.
Der aus einer Glaskeramik hergestellte Kanalkörper 10 enthält auf den
beiden Oberflächen
durch Feinstbearbeitung eingearbeitete Mikrostrukturen der Funktionselemente
wie Mikropumpen, Ventile, Druckmesskammern und Verbindungskanäle. Der
Kanalkörper 10 ist
mit zwei elastischen Abdeckplatten 16 und 17 aus
Edelstahl abgedeckt. Die beiden Abdeckplatten 16 und 17 werden
durch eine Polymerdispersion 18, die eine thermisch reaktive
Gruppe einer oder mehrerer der Typen Epoxide, Acrylate, Isocyanate
enthält,
durch Heißpressen
miteinander verbunden.
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Die
Kontaktnadel 13 (3) ist in
einer Bohrung im Kanalkörper 10 befestigt.
Die Tinte fließt
zunächst
in eine Einlasskammer 40, von dort über einen Ventileinströmkanal 41 in
die eigentliche Ventilkammer 42. Das Schließen des
Ventils zum Tintenvorrat wird dadurch bewirkt, dass die elastische
Abdeckplatte P 17 durch einen geeigneten Ventilantrieb auf
den sogenannten Ventilsitz 44 gedrückt wird und damit den Ventilauslasskanal 43 verschließt. Der Ventilsitz 44 besteht
aus einer Folie elastischen Materials, um ein sicheres Verschließen zu ermöglichen. Durch
den Verbindungskanal 39 strömt die Tinte in die Pumpenvorkammer 46.
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Die
Mikropumpe besteht aus drei Kammern 46, 48 und 50,
die durch das Einlassventil 47 und das Auslassventil 49 miteinander
verbunden sind. Die Pumpkammer 48 ist sehr flach gestaltet,
um eine Selbstflutung der Pumpkammer 48 zu ermöglichen. Die
Pumpkammer 48 ist abgedeckt mit der elastischen Abdeckplatte 17 zweckmäßigerweise
aus Edelstahl, auf der die Piezoscheibe 33 durch eine leitende
Klebverbindung befestigt ist. Ein Pol der Piezoscheibe 33 ist
mit einer elektrisch leitenden Abdeckplatte 17 leitend
verbunden. Die Abdeckplatte 17 und die Piezoscheibe 33,
bilden zusammen einen Bimorph, d.h. bei Anlegen einer Spannung an
die leitenden Pole der Piezoscheibe 33 tritt eine Verwölbung des
Bimorphes ein. Auf die Pumpkammer 48 wird auf diese Weise
eine Volumenverdrängung
des Fluids ausgeübt.
Die Volumenverdrängung
hängt von der
an die Pole der Piezoscheibe 33 angelegten Impulsform und
Größe ab.
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Die
zwischen den Kammern 46, 48, und 50 befindlichen
Einlass- bzw.. Auslassventile 47 und 49 stellen
gerichtete Strömungswiderstände dar.
Die Richtwirkung dieser Ventile werden durch abrupte Änderungen
des Querschnittes des Strömungskanals
vom Einlassventil 47 in die Pumpkammer 48 hinein
bzw. von der Pumpkammer 48 in den Kanal des Auslassventils 49 hinaus,
erzeugt. In Kombination turbulenter und laminarer Strömungsverhältnisse
im Zusammenhang mit der Form der Ansteuerimpulse der Piezoscheibe 33 entsteht
eine Pumpwirkung, deren Richtung durch Änderung der Frequenz bzw. der Form
der Ansteuerimpulse geändert
werden kann.
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An
der Pumpvorkammer 46 ist weiterhin der Zwischenspeicher 45 angeschlossen,
der ebenfalls durch eine elastische Abdeckplatte L 16 abgedeckt ist.
Bei Entnahme von Tinte aus dem Zwischenspeicher 45 durch
Abpumpen bei geschlossenen Ventil 44 verformt sich durch
den entstehenden Unterdruck die elastische Abdeckplatte L 16.
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Am
Ausgang 49 der Mikropumpe befindet sich die Kammer 50,
die über
die Druckausgleichsbohrung 51 im Kontakt mit dem Flussdrucksensor
A 35 steht. Im Ausführungsbeispiel
besteht der Flussdrucksensor A 35 aus einem Siliziumchip
mit piezoresistiven Widerständen.
Die Verformung der Membran des Sensors 35 ist somit ein
Maß für den Druck in
Kammer 50. Die Tinte fließt weiter durch den Widerstandskanal 52, über den
bedingt durch den Strömungswiderstand
ein Druckgefälle
eintritt. Der Innendruck in der Kammer 53, gemessen durch
den Flussdrucksensor B 36 im Verhältnis zum Innendruck in der
Kammer 50 ist somit ein Maß für den Fluss der Tinte. Die
Tinte wird abschließend
von der Kammer 54 zum Tintenleiteranschluss 15 und
von dort aus zur Schreibfeder 9 geleitet.
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3b bzw. 3c zeigen
die Strukturen im Kanalkörper 10 von
der Vorder- und Rückseite.
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In 4a und 4b ist
der Ventilantrieb dargestellt. Die Stellbewegung eines Linearantriebes,
ausgeführt
als Piezostapel 28, wird über Hebelübersetzung auf die Formfeder 25 übertragen,
die sich entsprechend streckt und die Abdeckplatte 16 vom
Ventilsitz 44 freigibt. Wird der Piezostapel 28 nicht
mit einer Spannung beaufschlagt, drückt die Formfeder die Abdeckplatte 16 auf
den Ventilsitz. Es ist vorteilhaft, wenn der Ventilsitz 44 aus
einer elastischen Platte besteht um den Leckfluss des Ventils zu vermeiden.
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In 5 ist
eine alternative Lösung
für den Ventilantrieb
dargestellt. Hier übernimmt
die Antriebsfunktion ein Bimorph, bestehend aus einem Piezostreifen 29 und
einer Biegefeder 30. Auch bei dieser Lösung ist es vorteilhaft, wenn
durch die Ausformung der Biegefeder 30 im spannungslosen
Zustand das Druckstück 26 über die
Abdeckplatte auf den Ventilsitz 44 drückt
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- 1
- Gehäuseoberteil
- 2
- Batteriefachabdeckung
- 3
- Gehäuseunterteil
- 4
- Tintenvorratsbehälter/Patrone
- 5
- Belüftungsöffnung
- 6
- Batterie
- 7
- Befestigungsring
- 8
- Federhalter
- 9
- Schreibfeder
- 9.1
- Schreibfederspitze
- 10
- Kanalkörper
- 11
- Piezoantrieb
für Mikropumpe
- 12
- Verschlussstopfen
- 13
- Kontaktnadel
- 14
- Schlauchverbinder
- 15
- Tintenleiteranschluss
- 16
- elastische
Abdeckplatte L
- 17
- elastische
Abdeckplatte P
- 18
- Klebeschicht
- 19
- Durchbrüche
- 20
- Kraftsensor
- 21
- Gegenhalter
- 22
- Bimorph-Halter
- 23
- Ventilantrieb
- 24
- Widerlager
- 25
- Formfeder
- 26
- Druckstück
- 27
- Getriebehebel
- 28
- Piezostapel
- 29
- Piezostreifen
- 30
- Biegefeder
- 31
- Leiterplatte
- 32
- Elektronische
Bauelemente
- 33
- Piezoscheibe
- 34
- Anschluß Piezoscheibe
- 35
- Flussdrucksensor
E
- 36
- Flussdrucksensor
A
- 37
- Anschlussdrähte Flussdrucksensoren
- 39
- Verbindungskanal
- 40
- Einlasskammer
- 41
- Ventileinströmkanal
- 42
- Ventilkammer
- 43
- Ventilauslasskanal
- 44
- Ventilsitz
- 45
- Zwischenspeicher
- 46
- Pumpvorkammer
- 47
- Pumpeneinlassventil
- 48
- Pumpkammer
- 49
- Pumpenauslassventil
- 50
- Druckmesskammer
E
- 51
- Druckausgleichsbohrungen
- 52
- Widerstandskanal
- 53
- Druckmesskammer
A
- 54
- Auslasskammer
- US
- Saugdruck
Papier
- UP
- hydrostatischer
Druck des Tintenvorrates
- SP
- Berührungskontakt
- PS
- Sensor
für Aufsetzkraft
- FS
- Flusssensor
- V1
- Verstärker 1
- V2
- Verstärker 2
- ST
- Triggerverstärker
- DF
- Rückhaltevermögen Schreibfeder
- SA
- Anschreibunterbrechung
- iT
- Tintenfluss
- SV
- Ventil
zum Tintenvorratsbehälter
- CT
- Zwischenspeicher